005 "Die Kausalität ist eine Funktion des Identitätsprinzips." - Alois Riehl, Der philosophische Kritizismus, Bd. II, Leipzig 1879, Seite 195
006 "Jede zeitörtliche Angabe dient schon
der Identifizierung der Erscheinungen und liegt
Kraft dieser ihrer Funktion bereits in der Richtung auf die Theorie.
Theorie aber, bedeutet am Ende 'Gesetzlichkeit'." - Richard Hönigswald, Grundprobleme der Wissenschaftstheorie, Bonn 1965, Seite 73
007 Wir nennen verschiedene Dinge einfach
deshalb beim selben Namen, weil diese Dinge einander
ähnlich sind;
es ist nichts Identisches in ihnen vorhanden.
009 Vom Standpunkt des Identitätsgesetzes
existiert das Kontinuum nicht. Der fliegende Pfeil ruht, damit er sich bewege,
muß die Bewegung als Kontinuum gedacht werden.
010 "Alle Messung
sieht schematisierend über das 'Individuelle'
am Gegenstand
hinweg und ersetzt so dessen 'Realität' durch
einen Schatten." - Vgl. Richard Hönigswald, Grundprobleme der Wissenschaftstheorie, Bonn 1965, Seite 33
011 "Die Identität ist das Gut, ist der
Wert. Der Widerspruch ist der Schutz,
ist das Recht." - Hermann Cohen in Flach / Holzhey (Hg), Erkenntnistheorie und Logik im Neukantianismus, Hildesheim 1980, Seite 125
014 Mit dem Begriff der "Identität" schwindet auch der Begriff der
"Tatsache".
015 "Rational ist es, daß die Dinge beharren,
nicht, daß sie sich verändern." - Émile Meyerson, Identität und Wirklichkeit, Leipzig 1930, Seite 329
016 "Begriffe gewinnen wir nur durch das
Identifizieren des Nichtgleichen und tun nachher,
als ob der Begriff z.B. Mensch etwas Tatsächliches wäre, während er doch nur durch das Fallenlassen aller individuellen Züge von uns gebildet ist." - Friedrich Nietzsche in Hans Vaihinger, Die Philosophie des Als-Ob, Berlin 1911, Seite 774
017 "Es gibt keine fundamentale Gleichung." - Geoffrey Chew in Fritjof Capra, Das neue Denken, Bern/München/Wien 1987, Seite 58
019 "Das Sein konnte zu einem metaphysischen
Problem erst dann und nur dort werden, wo das Hilfszeitwort 'sein' in der
Sprache auftrat. In den frühen Sprachen kam man
ohne Kopula aus und verstand z.B. die Wortgruppe 'hic leo' (hier Löwe) ohne
weiteres als hier 'ist' ein Löwe. Die Frage, was es bedeutet, daß ein vor
Augen stehendes oder ein als gewußt vorhandenes Ding 'ist', stellte sich
nicht." - Vgl. Georg Schischkoff, Philosophisches Wörterbuch, Stuttgart 1978, Seite 610
020 Das Prinzip der Gesetzmäßigkeit ist
lediglich ein verkürzte Variante des Prinzips der Identität.
021 Der begriffliche Zusammenhang von
Grund und Folge ist kein
Fall von Verursachung, sondern ein Fall von Identität.
022 "Gesetzmäßigkeit ist nur eine besondere
Form der Allgemeinheit: Allgemeinheit einer Beziehung,
gegenüber der Allgemeinheit eines Merkmals. Der Gedanke der Gesetzmäßigkeit
wurzelt ganz in der Eigenart des Denkens, Allgemeinheit
zu sehen und zu suchen. Der Gesichtspunkt des
"alle" ist überhaupt nur dem Denken eigen; und in ihm hat der Gedanke des
Gesetzes als eines gleichen Verhältnisses in allen Fällen allein seinen
Grund. Gesetzmäßigkeit ist im Grund nichts anderes, als das Denken selber,
als die spezifische Art und Weise, in der das Denken sich geltend macht.
Gesetzmäßigkeit heißt, daß ein Verhältnis in einer bestimmten Art von Fällen
identisch ist. Die Statuierung eines solchen "multiponiblen" Verhältnisses
enthält aber genau dasselbe wie das Phänomen eines allgemeinen Begriffs überhaupt." - Viktor Kraft, Weltbegriff und Erkenntnisbegriff, Leipzig 1912, Seite 103
024 Die Lust versucht ein Prinzip der
Identität des Wollens zu formulieren.
025 "...daß genaugenommen die Eigenschaften eines Dinges
ganz unveränderlich sein müßten, wenn es dasselbe
bleiben soll. Diese Forderung ist aber nur erfüllbar, wenn man das Ding
in 'einem' Moment betrachtet. So kommt man zu
der Auffassung, daß jedes Ding ein Strom sich ewig erneuernder und ineinandergleitender
Zustände ist und in diesem Strömen sein Selbst (seine Identität) verliert." - Friedrich Waismann, Logik - Sprache - Philosophie, Stuttgart 1985, Seite 297
026 "Die erklärende Kraft der Theorien
beruht einzig und allein auf dem Prinzip der Identität in der Zeit,
das sie zur Geltung bringen wollen; m.a.W. sie beruth darauf, daß die Existenz
von etwas Beharrlichem behauptet wird, wobei
die innere Natur dieses Beharrlichen erst in zweiter Linie in Betracht kommt." - Émile Meyerson, Identität und Wirklichkeit, Leipzig 1930, Seite 99
028 Der Pantheist fühlt die Leiden
anderer fast wie seine eigenen, er fühlt sich sogar mit Tieren, Pflanzen
und der unbelebten Natur identisch, so daß die
Vergewaltigung der Erde wie eine Wunde für ihn
selbst ist. Wenn der Dichter sich mit Pflanzen, Steinen
usw. identisch fühlt, ist es klar, daß die Grenzen seines Ich aufgelöst
sind.
032 Identität ist keine Relation zwischen
Gegenständen.
033 "Beiläufig gesprochen: von 'zwei' Dingen zu sagen, sie seien
identisch, ist ein Unsinn, und von 'Einem' zu
sagen, es sei identisch mit sich selbst, sagt gar nichts." - Ludwig Wittgenstein, Tractatus logico-philosophicus, Ffm 1980, Seite 83
034 "Die Kenntnis des Menschen
scheint zuweilen denen leichter zu fallen, die sich in der Falle der persönlichen
Identität fangen lassen." - Claude Lèvi-Strauss, Das wilde Denken, Ffm 1973, Seite 287
035 Jede Identität, die man formulieren kann, setzt die Differenz
voraus, die sie erst ermöglicht.
039 "Der Machttrieb
will nämlich, daß das Ich unter allen Umständen obenauf
sei, auf geradem oder krummen Wege. Die Integrität
der Persönlichkeit muß auf alle Fälle gewahrt
sein." - Carl Gustav Jung, Über die Psychologie des Unbewußten, Ffm 1980, Seite 39
040 "Oder", "und", "ist" als die drei logischen Konstanten.
041 Die Identifizierung mit dem gleichgeschlechtlichen Elternteil
ist eine zentrale Voraussetzung für die Übernahme
der späteren Geschlechtsrolle.
042 "Bei der Identität wissen wir von vornherein, daß sie zum
Scheitern verurteilt ist, und zwar nicht nur hinsichtlich des gesamten
Bereiches der Tatsachen, auf die sie sich bezieht,
d.h. des ganzen Universums, sondern auch bei der Erklärung jeder einzelnen
Tatsache. Kein einziger Vorgang ist vollständig
erklärbar, auch der unbedeutendste nicht. Wir mögen noch so viel versuchen,
den Vorgang auf andere zurückzuführen, ihn durch immer einfachere zu ersetzen;
jede solche Zurückführung bedeutet einen Riß in der Identität, bei jeder
geben wir einen Fetzen von ihr auf, und schließlich bleiben an den Endpunkten
unserer Erklärung die beiden Rätsel, die übrigens nur verschiedene Aspekte
von ein und demselben Rätsel sind: die Empfindung
und die abzielende Wirkung zurück. Um dieses doppelte Rätsel zu lösen, das
offenbar der Natur zutiefst zugrunde liegt, müßten wir die wirkende Kausalität
begreifen, d.h. die Wechselwirkung der Substanzen;
von ihr aber wissen wir, daß sie unserem Verstande
unzugänglich, daß sie irrational ist." - Émile Meyerson, Identität und Wirklichkeit, Leipzig 1930, Seite 426
046 Das Wort "ist" hat drei verschiedene Bedeutungen: 1. Zeichen
für Identität (Gleichheitszeichen) 2. Kopula zwischen
Subjekt und Prädikat (Werner ist reich)
3. Zeichen für Existenz (Es ist ein Teufel;
es gibt einen Teufel)
050 "Die Gleichsetzung eines Wirklichen
mit einem Unwirklichen ist das Wesen der Fiktion." - Hans Vaihinger, Die Philosophie des Als-Ob, Berlin 1911, Seite 253
054 "Wir sollten verbale Identitäten nicht
mit den Realitäten der Natur verwechseln." - A. B. Johnson in Anatol Rapoport, Bedeutungslehre, Darmstadt 1972, Seite 371
055 Um der Sicherung der bedrohten
eigenen Identität willen wird das Irrationale,
das zu einem gehört und von dem man abhängt, zwanghaft ins Rationale umgedeutet.
059 "Wenn Haben die Basis meines Identitätsgefühls
ist, weil ich bin, was ich habe, dann muß der
Wunsch zu haben zum Verlangen
führen, viel, mehr, am meisten zu haben. Psychische
Habgier ist die Folge dieses Identitätsgefühls." - Erich Fromm, Haben oder Sein - Die seelischen Grundlagen einer neuen Gesellschaft, München 1980, Seite 111
078 Die aristotelische
Theorie beruht auf dem Begriff des sogenannten 'Wesens'. Die Definition
ist hier die Feststellung der Wesensnatur eines Dinges.
Mit dem Wesen des Dings sind diejenigen Eigenschaften
gemeint, die sich nicht verändern können, ohne daß das Ding seine Identität
einbüßt.
092 Wenn man Wörter mit den Dingen
gleichsetzt, dann führt dies zu einem Glauben
an Wortmagie. Das Kind vermag den Gegenstand
noch nicht vom Namen zu trennen.
093 Kinder und die sogenannten Primitiven setzen oft mit der größten
Selbstverständlichkeit Wort und Sache
gleich. Die Gleichsetzung führt zu der stillschweigenden
Annahme, jedes Ding habe seinen "richtigen" Namen.
095 "Luzifer und Ahriman haben
ungewollt unsere Bereitschaft zur freien Entscheidung
gestärkt, und aus unserem Kampf gegen ihre ständige
Einflußnahme resultiert eine neue, sakramentale
Einheit mit der Natur. Aus dieser Einheit wiederum geht das menschliche Ego als perfekte persönliche Identität hervor." - Theodore Roszak, Gegenkultur, Düsseldorf/Wien 1971, Seite 184
097 "Die Meinung, daß Wörter eine 'wahre'
Bedeutung haben, ist ein Zeichen sprachlicher
Ahnungslosigkeit. Sie ist dem Glauben einfältiger Gemüter verwandt, daß
die Astronomen die wahren Namen der Sterne entdecken." - Anatol Rapoport, Bedeutungslehre, Darmstadt 1972, Seite 127
098 Identität als die Form eines Prozesses, wo sich auch die Möglichkeiten der Dinge entfalten können.
117 Unterscheidung von qualitativer und
numerischer Identität.
118 "In Bild und Abgebildetem muß etwas
identisch sein, damit das eine überhaupt ein Bild des anderen sein kann." - Ludwig Wittgenstein, ohne weitere Quelle
168 Die Identität als Endziel bedeutet aber nichts anderes, als die
Aufhebung aller bestimmten Differenz.
169 Die höllische Gleichung Hegels, wonach Sein und Nichtsein dasselbe sind.
170 Es gibt keine Identität der Welt
mit sich selbst, weil diese zugleich Stillstand und Tod
und das Ende der Welt wäre.
171 Der Satz der Identität A = A ist das "principium identitatis".
172 Der Satz der Identität schreibt der Setzungkonstante Geltung zu.
173 "Identität ist absolut undefinierbar,
nicht aber Gleichheit." - Edmund Husserl, Logische Untersuchungen, Bd. 2 - Teil1, Tübingen 1980, Seite 113
174 "Sind zwei Dinge gleich hinsichtlich
der Form, so ist die betreffende Formspezies das Identische; sind sie gleich
hinsichtlich der Farbe, so ist es die Farbenspezies usw." - Edmund Husserl, Logische Untersuchungen, Bd. 2 - Teil1, Tübingen 1980, Seite 113
175 Äquivalenz ist nicht Identität.
176 "Logisch betrachtet ist aller Bedeutungswechsel
als Abnormität zu beurteilen. Das logische Interesse,
das auf die identisch-einheitlichen Bedeutungen
geht, fordert Konstanz der Bedeutungsfunktion." - Edmund Husserl, Logische Untersuchungen, Bd. 2, Tübingen 1980, Seite 322
177 "Das Ich ist nichts weiter als die
'Bewußtseinseinheit',
das jeweilige 'Bündel' der Erlebnisse als die
kontinuierliche, dingliche Einheit, welche sich in der Bewußtseinseinheit
als das persönliche Subjekt
der Erlebnisse intentional konstituiert: als das
Ich, das ihnen seine 'psychischen
Zustände' hat, das die betreffende Intention,
die betreffende Wahrnehmung, das Urteil
usw. vollzieht. Ist ein Erlebnis von der und der Intention präsent, so hat
'eo ipso' das Ich diese Intention." - Edmund Husserl, Logische Untersuchungen, Bd. 2, Tübingen 1980, Seite 376f
178 "Die Beziehung auf das Ich
ist wesentlicher Bestand des intentionalen Erlebnisses." - Vgl. Edmund Husserl, Logische Untersuchungen, Bd. 2, Tübingen 1980, Seite 377
179 "Ein Ding
ist mit sich selbst identisch!' - Es gibt kein schöneres Beispiel eines
nutzlosen Satzes, der aber doch mit einem Spiel
der Vorstellung verbunden ist. Es ist, als legten wir das Ding, in der Vorstellung,
in seine eigene Form hinein, und sehen, daß es passt." - Ludwig Wittgenstein, Philosophische Untersuchungen, Ffm 1977, Seite 133
181 Die strenge Identität ist verschieden von der 'laxen' Identität
der alltäglichen Sprache.
182 "Einen Ruf wird niemand als Ding
bezeichnen, sondern als einen Vorgang." - Friedrich Waismann, Logik - Sprache - Philosophie, Stuttgart 1985, Seite 297
184 "Solange die Eigenschaften eines Dinges für praktische
Zwecke 'einigermaßen' beständig (oder solange
sie innerhalb bestimmter Grenzen schwanken), wollen
wir noch von demselben Ding sprechen." - Friedrich Waismann, Logik - Sprache - Philosophie, Stuttgart 1985, Seite 297
185 "Ist das Eis, das einen Gletscher herabfließt uns sich durch
Schmelzen oder Wiedererstarren regeneriert, noch dasselbe Eis? Bin ich noch derselbe Mensch, der ich als Knabe war?" - Friedrich Waismann, Logik - S Sprache - Philosophie, Stuttgart 1985, Seite 295f
187 "Tat twam asi." (Dies andere
ist Ich) - altindische Weisheit
188 "Ich ist ein anderer." - Arthur Rimbaud, ohne weitere Quelle
189 "Wahrheit behält ihre Funktion im
Spiel der Differenzen, als Wahrheit der Differenzen,
die sich nicht mit Identität verrechnen lassen." - Bernhard Taureck (Hrsg), Psychoanalyse und Philosophie - Lacan in der Diskussion, Ffm 1992, Seite 94
193 "Der Glaube an etwas Endliches kann
nicht nur kein wahres Zentrum geben, sondern sogar die Einheit
der Persönlichkeitzerreißen." - Vgl. Paul Tillich, Wesen und Wandel des Glaubens, Ffm/Berlin/Wien 1975, Seite 21
194 "Eins der großen Probleme alles personhaften
Lebens ist das Auseinanderstreben der Bewußtseinsinhalte. Wenn ein einendes Zentrum fehlt, so kann die
unendliche Vielfalt der begegnenden Welt und der inneren geistigen Vorgänge zur Zersplitterung
oder gar völligen Auflösung der Persönlichkeit
führen. Gegen diese ständige Drohung kann nichts
anderes schützen als die zentrierende Kraftunbedingten Ergriffenseins." - Paul Tillich, Wesen und Wandel des Glaubens, Ffm/Berlin/Wien 1975, Seite 123
195 "Das Ich ist seiner Natur nach eine
unlösbare Einheit, die entstehen oder verlöschen,
aber nicht dem Prozess des Teilens oder
Zusammenfügens ausgesetzt werden kann." - Werner Heisenberg, Ordnung der Wirklichkeit, München 1989, Seite 128
196 "Die wahre Sprachliebe weiß, daß das
Wort die Wahrheit nicht sagen kann, daß aber
gerade diese Beschränkung die Größe des Worts ist: könnte nämlich die Wahrheit
in der Sprache vorliegen, so wäre das Höchste, die
Wahrheit zu wissen; es geht aber um etwas Größeres:
"Nicht die Wahrheit zu wissen, sondern die Wahrheit zu
sein!" - Hugo von Hofmannsthal in Joachim Kühn, Gescheiterte Sprachkritik - Fritz Mauthners Leben und Werk; Berlin/NY 1975, Seite 20
197 "Das Subjekt läßt sich für Lacan nicht
auf Identität und Bewußtsein reduzieren, es hat
seinen 'wahren' Ort im Unbewußten." - Vgl. Bernhard Taureck (Hrsg) Psychoanalyse und Philosophie - Lacan in der Diskussion, Ffm 1992, Seite 39f
200Maßangaben
gehören zur Form physikalischer Aussagen. Erweisen sie sich als grundsätzlich
unmöglich, so handelt es sich nicht mehr um Physik keine Versuchsanordnung
ließe sich auch nur schildern, keine Beziehung als Ausdruck experimenteller
Beobachtung so charakterisieren, daß sie sich
von jeder anderen unterschiede, würden nicht
überall ausdrücklich oder implizit Maßwerte
angestrebt. Ohne diese - keine Identität der in Betracht gezogenen Vorgänge;
also auch kein ausreichend gesicherter Gegenstand der physikalischen Erörterung.
Der Ausdruck 'Identität': Was besagt er? Dieses, daß das einmal Gemessene
- eben als Gemessenes - sich von nun an nicht mehr von Person zu Person
wandelt. Die Messung lokalisiert den Gegenstand.
Erst als ein Gemessener ist er 'derselbe', als
derselbe gemeint und bezeichnet. Er ist 'begriffsgerecht'. Nur das Gemessene
erschließt sich einer weiteren physikalischen Analyse, d.h. der fortschreitenden
gegenständlichen Umgrenzung." - Richard Hönigswald, Grundprobleme der Wissenschaftstheorie, Bonn 1965, Seite 32
201Wahrnehmungen können nicht mit physikalischen
Dingen identifiziert
werden, weil Wahrnehmungen erst entstehen, nachdem sich zwischen den physikalischen
Dingen und dem Organismus und schließlich im Gehirn
viele Vorgänge abgespielt haben.
203Begriffliche oder Sachidentität, symbolische oder Wesensidentität.
204 "Immer aufs Neue erhebt sich so die Aufgabe, in der Identität
einer gegenständlichen
Beziehung, d.h. in der Funktion des 'ist',
'aufzuheben', was noch unvermittelt, gleichsam
auf verschiedene Dimensionen verteilt, gleichgültig oder in ungelöstem Widerspruch,
nebeneinander steht. Das 'ist' duldet eben keine Rast." - Richard Hönigswald, Grundprobleme der Wissenschaftstheorie, Bonn 1965, Seite 72
206 "Als Verkörperung des Gedanken der Gesetzlichkeit
führt die Theorie den Kampf gegen die 'okkulten'
Qualitäten, d.h. gegen den Gebrauch undefinierter Ausdrücke in der Physik." - Richard Hönigswald, Grundprobleme der Wissenschaftstheorie, Bonn 1965, Seite 73
207 Der Begriff der Substanz ist der Begriff
der Identität.
208 Jede Identität haftet an den Bedingungen der Anschaulichkeit.
210 "In allen Setzungen zur Wahrung der Identität eines Sachverhaltes
treten immer auch bestimmte Ansprüche an die sinnliche
'Vorstellbarkeit' auf. Die mannigfachen Atommodelle
sind Beispiele für das hier Gemeinte." - Vgl. Richard Hönigswald, Grundprobleme der Wissenschaftstheorie, Bonn 1965, Seite 80
211 Die Konsequenzen der Quantentheorie
schließen die 'Identifizierung' 'individueller'
Teilchen aus.
213 "Die Kausalität ist das Postulat der
Begründung der Veränderung, das Prinzip dieser
Begründung der Grundsatz der Identität." - Alois Riehl, Philosophische Studien aus vier Jahrzehnten, Leipzig 1925, Seite 213
215 Die Forderung der Begreiflichkeit
wird erfüllt durch die Identität der Vorgänge.
216 Identität gibt es nur, wo von den konkreten Unterschieden
in der Zeit abgesehen wird.
217 "Damit wir die Vorstellung 'Ich'
gewinnen können, müssen wir zugleich die Vorstellung von Objekten
außer uns haben. Der Gedanke also, daß Objekte existieren, kann nicht von
dem Gedanken 'Ich' abgeleitet sein, weil der letztere Gedanke nur in Beziehung
auf den ersteren entsteht und besteht. Die Vorstellung 'Ich' ist das Korrelat
der Vorstellung eines Objektes, eines 'Nicht-Ich' und umgekehrt; beide sind
füreinander da und nicht ist die eine aus der anderen abzuleiten.
Der Gedanke 'etwas ist in mir', auf welchen sich der Idealist als die letzte
Tatsache bezieht, hat nicht ausgebildet werden können, ehe nicht schon Verteilungen
und Absonderungen der Empfindungen vor sich gegangen
sind, die nebst der Idee von anderen Objekten
hergehen mußte. Wenn die Reflexion schon so weit
gekommen war, daß sie mit dem Inbegriff von innerer Empfindungen den Gedanken
verbinden konnte: 'Ich bin', so mußte sie auch
die Vorstellungen vom Körper und den äußeren Gegenständen auf 'gleiche Weise'
zubereitet in sich anzutreffen." - Alois Riehl, Der philosophische Kritizismus Bd. 1, Leipzig 1924, Seite 239
218 Je abstrakter die Wörter werden, desto
klarer wird die Identität von Denken und Sprache.
219 Im Sicherinnern hat unser Selbstbewußtsein
die feste und notwendige Grundlage. Ohne Gedächtnis gäbe es keine Einheit unseres Bewußtseins, keine Identität unseres Ich, zerfiele unser Bewußtsein in so viele Splitter, als es Augenblicke gibt. Darauf hat schon Augustinus hingewiesen.
223 "Die Identität ist die ewige Form
unseres Geistes." - Émile Meyerson, Identität und Wirklichkeit, Leipzig 1930, Seite 298
224 Die Dinge in der Zeit zu identifizieren
bedeutet gleichzeitig die Zeit zu eliminieren.
225 Die Rhetorik des Politikers
ist primär darauf gerichtet, eine Zuhörerschaft zu überreden,
ihr Wohlergehen mit dem seinigen zu identifizieren, seine Sache als ihre
eigene aufzufassen.
226 Das "Prinzip der Kausalität" ist die
dem menschlichen Geist innewohnende Tendenz,
überall das Identische, sich selbst Gleichbleibende
aufzuspüren.
Hinweis: Bei den nicht näher gekennzeichneten Textstellen handelt es sich um Passagen, die in verschiedenen Quellen mehr oder weniger sinngleich auftauchen, so daß nicht klar ist, wer von wem abgeschrieben hat.