005 Die Sprache ist die Institution der Institutionen.
006 Der Staat ist ein Notinstitut und dient lediglich der Sicherung des Rechts.
007 Der Staat soll den institutionellen Rahmen sichern, der garantiert, daß sich Recht und Sittlichkeit entwickeln können.
008 In Schwarzafrika existiert keine einzige Institution - ob im gesellschaftlichen oder politischen Bereich oder gar in wirtschaftlicher Hinsicht, die nicht auf einem religiösen Konzept beruhen würde, oder deren Grundstein nicht die Religion wäre.
013 "Nach und nach haben die Institutionen nicht nur unsere Bedürfnisse geformt, sie haben auch die Form unserer Logik, d.h. unseres Sinnes für das 014 "Die Verteilung des Reichtums ist eine rein menschliche Institution. Sie ist von den Gesetzen und Sitten der Gesellschaft abhängig. Die Regeln der Verteilung werden von den Meinungen und Gefühlen des herrschenden Teils der Gesellschaft bestimmt und sind zu verschiedenen Zeiten und in den verschiedenen Ländern sehr unterschiedlich sein, wenn es der Menschheit beliebte."
019 "Notwendigkeit der Institutionalisierung menschlichen Verhaltens aufgrund fehlender Instinktorientierung."
020 "Indem die Schule die Notwendigkeit lehrt, belehrt zu werden, bereitet sie auf die entfremdende Institutionalisierung des Lebens vor. Haben die Menschen diese Lektion einmal gelernt, so verlieren sie jeden Anreiz, in Unabhängigkeit heranzuwachsen."
035 Institutionen sind, als feste Einrichtungen, lediglich unsere Methode, einigen Strukturen, die die Grundlage menschlichen Verhaltens bilden, eine Struktur zu geben.
042 Die in der Produktion eingeschlossene Distribution ist das institutionalisierte Gewaltverhältnis. (Bei einer Produktion, die über den elementaren Bedarf hinaus Güter erzeugt, entsteht das Problem der Verteilung des erarbeiteten Mehrprodukts.)
043 Institutionen haben den Zweck den Konflikt zwischen Antriebsüberschuss und Realitätszwang dauerhaft zu lösen.
053 Das Dasein des Menschen braucht, um sich konkret verwirklichen zu können, einen vorgegebenen Rahmen, innerhalb dessen es Gestalt annehmen kann. Ein men schliches Leben ohne feste Prägungen, wie sie die Institutionen darstellen, bleibt unvollkommen.
066 In einer Institution werden Bedürfnisse auf Dauer gestellt. Die dabei entstehenden Regelmäßigkeiten sozialen Handelns entlasten den Einzelnen von wiederholten Entscheidungen zu bestimmten Handlungsweisen.
088 Der Machtprozess ist in Institutionen kanalisiert. Die Ansprüche der Individuen und Gruppen dürfen sich nicht gegenüber den Institutionen, sondern nur in den Institutionen.
089 "Bestehende Einrichtungen drücken dem Trieb und Instinkt ihren Stempel und ihre Aufschrift auf."
104 "So wie das verwesende Laub vom Vorjahr den Humus für neues Wachstum im folgenden Frühling bildet, müssen einige Institutionen an Bedeutung verlieren und verfallen, damit ihre Komponenten von Kapital, Boden und menschlichen Fähigkeiten zur Schaffung neuerOrganisationen verwendet werden können."
112 "...da die Zeit eine Kategorie sowohl der äußeren, als auch der inneren Erfahrung ist und daher Un-Zeitliches auch un-denkbar ist und daher ohne Annahme einer durchgängigen "Regelmäßigkeit" des Geschehens als in der Sukzession von Zuständen, nicht einmal Erfahrung möglich ist und es daher auch kein Erkennen oder gar verstehen geben kann..."
113 Alles menschliche Tun ist dem Gesetz der Gewöhnung unterworfen. Jede Handlung, die man häufig wiederholt, verfestigt sich zu einem Modell, welches unter Einsparung von Kraftreproduziert werden kann.
115 "Nicht weil die Majorität immer recht hat, sind wir Demokraten, sondern weil demokratische Institutionen, wenn sie in demokratischen Traditionen wurzeln, bei weitem die unschädlichsten sind, die wir kennen."
116 Alles Institutionalisierte ist besser kontrollierbar und beherrschbar.
127 "Das Fortschreiten einer Institution gründet sich auf ihre gesellschaftliche Anerkennung als 'permanente' Lösung eines 'permanenten' Problems. Potentielle Akteure für institutionalisierte Aktionen müssen daher systematisch mit institutionalisiertem Sinn bekannt gemacht werden. Ein 'Erziehungs'prozess wird nötig. Die institutionalen Bedeutungen müssen sich dem Bewußtsein des Individuums kraftvoll und unvergeßlich einprägen."
128 Die Reform der Institutionen muß mit der Reform des Bewußtseins Hand in Hand gehen.
129 Der permanente Widerspruch zwischen Provisorium und Institution ist antreibend und stimulierend.
131 "Die allgemeine Schulpflicht ist ganz offenbar eine grundsätzliche Voraussetzung für das Funktionieren der politischen Institutionen."
132 "Aus dem Widerspruch zwischen individuellen Bedürfnissen und Interessen und einem Organisationsziel, einem Betriebsinteresse, und zusammen mit dem zusätzlichen Postulat, daß ein übergeordnetes Interesse besteht, dieser Produktionsstätte dauerhafte, institutionelle Form zu geben, erwächst die Notwendigkeit einer normgeregelten, arbeitsteiligen Rollenstruktur, vor allem der Herausbildung einer Herrschaftsstruktur."
133 "Unser soziales Leben verläuft in Regelmäßigkeiten, in dem Sinne, daß z.B. jeden Tag der Bäcker, Metzger oder der Zeitungsjunge an seiner Stelle ist."
Hinweis: Bei den nicht näher gekennzeichneten Textstellen handelt es sich um Passagen, die in verschiedenen Quellen mehr oder weniger sinngleich auftauchen, so daß nicht klar ist, wer von wem abgeschrieben hat.