002Spinoza ist der festen Überzeugung, daß die Änderung der Welt in nichts anderem bestehen könne, als in einer Änderung der Gedanken über sie, daß die veränderte Interpretation der Welt bereits die Änderung selbst
sei.
003 "Der Reformismus besteht darin, die Institution zu verändern, ohne ans ideologische System zu rühren. Die revolutionäre Aktion hingegen definiert sich als gleichzeitige Erschütterung des Bewußtseins und der Institution; dies setzt voraus, daß man zum Angriff auf die Machtverhältnisse übergeht, deren Instrumentarium Bewußtsein und Institution sind." - Michel Foucault, Von der Subversion des Wissens, Ffm/Berlin/Wien 1978, Seite 121
004 "Was tut der Staat?: Er schleift dem Elend, wenn es gar zu groß wird, die Ecken ab; er sorgt durch Versicherungs-, Schutz-, und Gewerbegesetze aller Art, daß der Kapitalismus nicht an seinen schlimmsten Konsequenzen zugrunde gehe; daß es mit unserem System der Ungerechtigkeit und der sinnlosen Produktion und Verteilung der Güter weiter gehen kann." - Gustav Landauer in Erwin Oberländer (Hg), Anarchismus, Freiburg/Br. 1972, Seite 120
005 "Wir brauchen hier keine Beweise dafür anzuführen, daß die Gesellschaftsschicht, die am Bestehen der gegenwärtigen Ordnung materiell interessiert ist, wohl solche reformerischen Bestrebungen duldet, ja fördert, die unwichtige Spielereien sind, daß sie aber sofort brutal wird und die ihr reichlich zu Gebote stehenden Mittel der Verhinderung anwendet, sobald es sich um ernste Absichten handelt, die am Bestand ihrer materiellen und der dazugehörigen ideellen Werte rütteln." - Wilhelm Reich, Die sexuelle Revolution, Ffm 1977, Seite 85
008 "Laßt euch nicht provozieren! Weist die Versuche ab, die Euch zu geheimen Verbindungen oder Putschen reizen wollen! Haltet fest an der Losung, die wir Euch so oft zugerufen: An unserer Gesetzlichkeit müssen unsere Feinde zugrunde gehen." - SPD 1878 in Helga Grebing, Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung, München 1979, Seite 90
017 "Eine neue wissenschaftliche Wahrheit pflegt sich nicht in der Weise durchzusetzen, daß ihre Gegner überzeugt werden und sich als belehrt erklären, sondern vielmehr dadurch, daß die Gegner allmählich aussterben und daß die heranwachsende Generation von vornherein mit der Wahrheit vertraut gemacht wird." - Max Planck in Thomas S. Kuhn, Die Struktur wissenschaftlicher Revolutionen, Ffm 1981, Seite 162
018 "Ein Krieger muß seine menschliche Form loslassen, um sich zu verändern, um sich wirklich zu verändern." - Carlos Castaneda, Der zweite Ring der Kraft, Ffm 1977, Seite 49
019 "Erlauben die Zustände nicht, daß Erneuerung ständig Platz greift, so macht sie sich in Explosionen Luft. Die eigentliche Anklage gegen die Revolutionäre muß gegen diejenigen gerichtet werden, die im Besitz der Macht, sie nicht auf Verbesserungen verwenden wollen." - John Dewey, Psychologische Grundfragen der Erziehung, München 1974, Seite 135
021Magnetnadel, Schiesspulver und Buchdruck haben das Gesicht der Welt entscheidend verändert.
022 "Das Verlangen nach einer anderen Gesellschaftsordnung wird vor dem Fernsehapparat narkotisiert." - Barrington Moore, Zur Geschichte der politischen Gewalt, Ffm 1966, Seite 77
023 Keine politische Veränderung, sondern lediglich eine Veränderung der materiellen Lebensverhältnisse.
024 "Kulturen sind gescheitert, weil sie zur Veränderung ihrer alten Begriffe und Denkweisen unfähig waren." - Postman/Weingartner, Fragen und Lernen - Die Schule als kritische Anstalt, Ffm 1972, Seite 285
025 "In der Sprache ist eine Aktivität möglich, die in der faktischen Dingwelt nichts verändert. Das ist die Bedingung aller Theorie".- Arnold Gehlen, Der Mensch, Wiesbaden 1978, Seite 199
027 "Die Feindschaft gegen das Theoretische richtet sich in Wahrheit gegen die verändernde Aktivität, die mit dem kritischen Denken verbunden ist. Bei der überwiegenden Mehrheit der Beherrschten steht die unbewußte Furcht im Weg, theoretisches Denken könnte die mühsam vollzogene Anpassung an die Realität als verkehrt und überflüssig erscheinen lassen." - Marx Horkheimer, Die gesellschaftliche Funktion der Philosophie, Ffm 1979, Seite 189
028 Die Reformisten sind in der Kleinarbeit besonders eifrig.
029 "Nihil motum ex antiquo probabile est." (Hütet euch vor jeder Neuerung)
030 In einem relativistischen Bezugsrahmen ist es sinnlos, nach einer Veränderung der Welt zu fragen.
031 reformistische Vertröstungen zum St. Nimmerleinstag
033 "Wenn wir noch einige Jahrhunderte zu leben hätten, dann könnten wir noch einige Jahre den Experimenten friedlicher Reformen widmen. Da aber die Jahre unseres Lebens gezählt sind und die Erfahrung der Vergangenheit lehrt, daß die Menschheit mit derartigen Experimenten Jahrtausende verliert, wollen wir, statt zu reformieren, niederreißen, um nach ganz neuen Plänen wieder aufzubauen." - Jean Grave
040 "Eine neue Welt ist nur ein neuer Geist." - William Carlos Williams in Larry Dossey, Die Medizin von Raum und Zeit, Reinbek 1987, Seite 291
041 "Wir stehen in einer wichtigen Zeitepoche, einer Gärung, wo der Geist einen Ruck getan, über seine vorige Gestalt hinausgekommen ist und eine neue gewinnt. Die ganze Masse der bisherigen Vorstellungen, Begriffe, die Bande der Welt sind aufgelöst und fallen wie ein Traumbild in sich zusammen." - Hegel in Georg Lukàcs, Zur Ontologie des gesellschaftlichen Seins, Neuwied/Berlin 1971, Seite 80
043 "Ihr Freunde, eure Zeit ist nicht krank, sie ist abgelebt,- darum quält sie nicht mit Heilversuchen, sondern erleichtert ihr letztes Stündlein durch Beschleunigung und laßt sie - genesen kann sie nicht mehr - laßt sie sterben."- Eugene Sue, Die Mysterien von Paris
046 "Die platteste Mittelmäßigkeit ist stets obenauf und erstickt jeden Drang nach Neuerung bereits im Keim." - Rudolf Rocker, Nationalismus und Kultur, Bd. 2, Bremen o. J., Seite 576
049 "Es ist keine Kleinigkeit für uns, unsere Ansichten vorzutragen und einleuchtend zu machen, weil man auch das Neue gewöhnlich auf die alte Weise versteht." - Francis Bacon, Neues Organ der Wissenschaften, Darmstadt 1981, Seite 31
051 Die meisten Menschen nehmen die Trivialität ihres Lebens als selbstverständlich hin. Sie finden sich damit ab, sich den Rest ihres Lebens nicht mehr zu verändern.
052 Wir wollen Reformen durchführen, bevor die Leute eine Revolution machen.
053 Wenn sich alle Dinge fortwährend verändern, dann ist es unmöglich, etwas Bestimmtes über sie auszusagen. Wir können kein festes Wissen, sondern bestenfalls nur vage und trügerische Ansichten von ihnen besitzen.
082 "Weder der Wille, noch die Idee, noch die Bedürfnisse bewegen die Welt, sondern das Begehren der Menschen." - Athanasios Lipowatz, Diskurs und Macht, Marburg/Lahn 1982, Seite 72
116 "Ich glaube die Neurose verschwindet mit dem Umbau der Gesellschaft." - Bernd Rabehl in Arno Plack, Plädoyer für die Abschaffung des Strafrechts, München 1974, Seite 479
117 "Wahre Freude finden wir nur im Entdecken - im Entdecken unserer Selbst und unserer Wandlung von einem Augenblick zum nächsten." - Jiddu Krishnamurti, Leben, Ffm 1980, Seite 79
121 "Absolute und ewige Unveränderlichkeit kommt nur den göttlichsten aller Dinge zu; die Körper gehören nicht dieser Ordnung an." - Platon in Karl Popper, Die offene Gesellschaft und ihre Feinde, Bd.1, München 1980, Seite 65f
125 "Wenn man bedenkt, daß an der Stelle, wo unser Fleisch aufhört und der Nagel beginnt, das unerklärliche und unsichtbare Geheimnis der dauernden Umwandlung unserer weichen Säfte in Horn liegt, dann muß man erkennen, daß nichts unmöglich ist in den wunderbaren Verwandlungen der menschlichen Substanz." - Honoré de Balzac, Mystische Geschichten, Zürich 1982, Seite 303
133 "Jedem Einzelnen tut Umsturz, innere Entzweiung, Auflösung des Bestehenden und Erneuerung not, nicht aber, daß er sie seinen Mitmenschen aufzwinge." - Carl Gustav Jung, Über die Psychologie des Unbewußten, Ffm 1980, Seite 9
134 "Wir haben es uns allzusehr angewöhnt, Prozesse grundlegender gesellschaftlicher Veränderung bloß als eine Reihe dramatischer Entscheidungsschlachten zu sehen. Aber revolutionäre Gewalt, ein politischer Generalstreik oder ein überwältigender Wahlsieg der Linken könnten von sich aus keine andere Gesellschaft ins Leben rufen. Allenfalls könnten sie die Voraussetzungen für grundlegende gesellschaftliche Veränderungen schaffen, und auch das ist keineswegs garantiert. Entscheidend ist vielmehr die Verankerung neuer Werte und Prinzipien im Bewußtsein und Verhalten der Menschen. Dies ist nicht in einem rauschhaften historischen Aufbruch zu bewerkstelligen, sondern nur in mühsamer und zeitraubender Kleinarbeit in den verschiedensten gesellschaftlichen Bereichen. Je mehr Menschen sich engagieren, desto größer ist die Chance." - Strasser/Traube, Die Zukunft des Fortschritts, Berlin/Bonn 1984, Seite 254f
143 "Wir haben unsere Umwelt so radikal verändert, daß wir uns selbst verändern müssen, um in dieser neuen Umwelt leben zu können." - Norbert Wiener in Postman/Weingartner, Fragen und Lernen - Die Schule als kritische Anstalt, Ffm 1972, Seite 279
147 "Während das Wissen, das neuen Tatsachen Rechnung tragen will, stets seinen experimentellen Charakter bewahren muß, kann sich das von einer politischen Haltung beherrschte Denken nicht erlauben, ständig an neue Ergebnisse angepasst zu werden." - Karl Mannheim, Ideologie und Utopie, Ffm 1978, Seite 34
161 "Lebe so, als ob du zum zweiten Mal lebtest und das erste Mal alles so falsch gemacht hättest, wie du es zu machen - im Begriffe bist." - Viktor E. Frankl, Ärztliche Seelsorge - Grundlagen der Logotherapie und Existenzanalyse, München 1980, Seite 83
163 Veränderlichkeit ist nicht notwendigerweise identisch mit Chaos oder Willkür.
164 Das Ich ist keine statische und permanente Einheit, sondern etwas, das wir wieder und wieder herstellen müssen.
165 "Das ewig Beharrliche ist nur im Veränderlichen darstellbar. Das ewig Veränderliche nur im Bleibenden, Ganzen, gegenwärtigen Augenblick." - Novalis
166 Wenn wir immer nur logisch reden würden, dann könnten wir nie etwas Neues sagen.
169 "Große Systemcharaktere (wie die Sprache) können sich nur sehr langsam zu etwas wirklich Neuem wandeln. Die Sprache repräsentiert darum den Massengeist." - Benjamin Lee Whorf, Sprache - Denken - Wirklichkeit, Reinbek 1984, Seite 98
171 "Nicht Konflikt und Wandel, sondern Stabilität und Ordnung sind der pathologische Sonderfall des sozialen Lebens." - Meister Eckart in Franz Pfeifer, Meister Eckehart, Leipzig 1857, 3/3.38
174 "Der Tod (oder was uns als solcher erscheint) ist der Protest des Geistes gegen den Widerstand des Geformten, Gewordenen, das den Wandel, die Transformation, die Verwandlung nicht akzeptieren will: es ist der Protest gegen den Stillstand, die Stagnation." - Anagarika Govinda, Grundlagen Tibetischer Mystik, Bern/München/Wien 1975, Seite 262
176 "Nur das Beharrliche wird verändert, das Wandelbare erleidet keine Veränderung, sondern einen Wechsel." - Immanuel Kant
177 "Die wirklichen Veränderungen in Natur und Sprache sind zwecklos, weil sie minimal sind, absichtslos, weil sie unbewußt sind. Wo die Summe aller Veränderungen bewußt wird, wahrnehmbar, eine meßbare Größe, da
ist sie auch schon Abstraktion, da ist sie nicht mehr wirklich, da kann sie kein Zweck mehr sein." - Fritz Mauthner, Beiträge zu einer Kritik der Sprache, Bd. 2, Ffm/Berlin/Wien 1982, Seite 75
178 der verändernde Charakter der Interessenbildung
184 "Das Ziel ist die Wandlung, und zwar eine nicht vorausbestimmte, sondern vielmehr unbestimmbare Veränderung, deren einziges Kriterium das Verschwinden der Ichhaftigkeit ist." - Daisetz Teitaro Suzuki, Die große Befreiung - Einführung in den Zen-Buddhismus, Weilheim/Obb. 1972, Seite 33
186 Der Ort für die Veränderung der Welt ist zunächst einmal das eigene Herz, der eigene Kopf und die eigenen Hände, und von da aus kann man sich nach außen vorarbeiten.
187 Jede Veränderung ist erst über Abweichung möglich.
188 "Ich behaupte vielmehr aller Paradoxie zum Trotz ganz wörtlich, daß die Vergangenheit sich verändert." - Gustav Landauer, Revolution, Berlin 1977, Seite 27
190 Die Natur eilt fort in ihrer steten Verwandlung.
191 "Welchen Zweck also hat es, sich aufzulehnen und Dinge verändern zu wollen, die wir nur akzeptieren können?" - Carlos Castaneda, Der zweite Ring der Kraft, Ffm 1977, Seite 51
194 "Die Ideologien werden zu einer materiellen Gewalt, wenn sie die Charakterstrukturen der Menschen verändern und formen." - Wilhelm Reich, Charakteranalyse, Amsterdam 1969, Seite 16
195 Der Mystiker will nicht die Gesellschaft verändern, sondern sich selber. Diese Einstellung wird ihm oft als unpolitisch angekreidet. Wer aber die Gesellschaft verändern will, aber in sich alles beim Alten läßt, bewirkt nur eine Umkehrung der äußeren Verhältnisse, die sowieso immer im Wandel sind.
196 Der richtige Weg liegt vor uns Jetzt und Hier! Regierungswechsel oder irgendwelche weltpolitische Vorgänge haben darauf keinen Einfluß.
208 "Die Veränderung des Bewußtseins, abgetrennt von den Verhältnissen, wie sie von den Philosophen als Beruf, d. h. als Geschäft, betrieben wird, ist der ideologische Ausdruck der Ohnmacht der Philosophen gegenüber der Welt. Ihre ideologische Prahlereien werden jeden Tag durch die Praxis Lügen gestraft." - Karl Marx in Hans Günter Helms, Die Ideologie der anonymen Gesellschaft, Köln 1966, Seite 232
209 "So scheint die Annahme vernünftig, daß eine neuartige Erziehung, deren Grundsätze noch gefunden werden müssen, es den Menschen leichter machen wird, ihre Auffassungen zu ändern." - Paul K. Feyerabend, Probleme des Empirismus, Braunschweig 1981, Seite 158
217 Wirkliche menschliche Größe drückt sich in der Fähigkeit zum persönlichen Wandel aus, aber auch in der Fähigkeit, das einmal für gut Befundene bewahren zu wollen.
219 "Mir geht es um eine grundsätzliche Veränderung der Persönlichkeitsstruktur in den verschiedenen Gesellschaftsgruppen. Denn ohne diese ist alle Hoffnung, eine bessere Welt zu schaffen, illusorisch. Die Bildung der Persönlichkeit ist der Hebel zur gesellschaftlichen Veränderung." - Gordon Rattray Taylor, Das Experiment Glück, Ffm 1972, Seite 276
220 Wenn wir das System verändern wollen, müssen wir es in seinem innersten Wesen bekämpfen: in seiner Ursache, dem Kauf und Verkauf, nicht in seiner Wirkung, dem Kapitalismus.
221 Gewisse Veränderungen stärken lediglich die Gesellschaft, vermindern aber die Bedeutung des Individuums.
223 "Veränderung ist nicht Entstehen und Vergehen, sondern Wechsel der Zustände an etwas, was identisch bleibt; wird auch dieses Identische in den Wechsel hineingezogen, so ist der Vorgang gar nicht mehr Veränderung von etwas, entbehrt also der Einheit eines Prozesses." - Nicolai Hartmann, Der philosophische Gedanke und seine Geschichte, Stuttgart 1977, Seite 117
224 Ohne bewußtes Handeln gibt es keine echte Veränderung.
225 Veränderungen im Konsum werden als soziale Veränderungen angesehen.
226 Wer Veränderungen beschreiben will, muß auch etwas bezeichnen können, das gleichbleibt.
228 "Die Einführung und Durchsetzung neuer sozialer Verkehrsformen, neuer Produktions-, Assoziations-, Arbeits- und Konsumtionstypen ist die Grundvoraussetzung jeder wirklichen politischen Umwandlung." - André Gorz, Abschied vom Proletariat, Ffm 1980, Seite 105
231 "Was muß man ändern, damit die Arbeiter und auch die Angestellten wieder Macht über ihre Arbeit erlangen." - André Gorz, Abschied vom Proletariat, Ffm 1980, Seite 118
232 Reformen sollen das Heraufziehen von Revolutionen verhindern, bisweilen beschleunigen sie es auch.
233 "... denn wie könnte aus Nichthaar Haar und aus Nichtfleisch Fleisch werden." - Anaxagoras
237 "In der revolutionären Tätigkeit fällt das Sich-Verändern mit dem Verändern der Umstände zusammen." - Marx/Engels, Das Kapital, Bd. 3 - MEW 25, Berlin 1983,
238 Wechsel und Veränderung ist nur in der Zeit möglich.
240 "Revolution ist die massenhafte Selbstveränderung der Menschen." - Dieter Duhm, Warenstruktur und zerstörte Zwischenmenschlichkeit, Lampertheim 1977, Seite 173
244 Geradezu asketische Einschränkungen in fast allen Bereichen des Lebens, wären zwar nötig aber ein so radikaler Wandel, daß er den meisten Menschen heute noch als völlig unzumutbar erscheinen würde.
250 "Ein Exzess an Bewußtsein der nicht in Erneuerung umschlägt wirkt nur narkotisch." - Umberto Eco, Einführung in die Semiotik, München 1972, Seite 321
251 Während Prinzipien ewig sein können, sind Interessen unter allen Umständen wandelbar.
266 Die Wirklichkeit ist nicht unveränderlich, substantiell, sondern fortwährende Veränderung. Was in der Welt Bestand hat, ist nur das Unbeständige, die ständige Veränderung selbst.
267 Die Definition des Werdens lautet: Jede Veränderung ist der Übergang von Entgegengesetztem in Entgegengesetztes.
268 Aufgrund der Polarität der Vorgänge können Veränderungen des Einen nicht ohne Änderungen des Anderen stattfinden.
270 Die Mechanik ist die Wissenschaft der Bewegung. Der Bewegungsbegriff beinhaltet zwei Seiten: Die Erhaltung einerseits, die Veränderung andererseits. Die rationale Wissenschaft ist vor allem bestrebt, die Erhaltung hervorzuheben.
271 Es gibt keine beharrende Einheit, wie sie uns der Begriff "Bewußtsein" vorspiegelt. Die reine Erfahrung befindet sich in stetem Wandel. Gegeben ist nur die ursprüngliche Vielfalt der Erlebnisse.
272 In Bezug auf die Zukunft können wir etwas tun, während die Vergangenheit unveränderbar ist.
282 Alle Dinge ohne Einschränkung unterliegen dem Gesetz des Wandels, der sich aus dem latenten Spannungszustand in jedem Ding ergibt.
283 Ein neuer Prozess, der den alten ablöst entsteht, wenn sich die Gegensätze der alten Einheit zu einer neuen Einheit bilden.
284 Man kann die existierenden Eigentumsverhältnisse nicht verändern, ohne zugleich die politische Organisation tiefgreifend umzugestalten.
285 "Die Praxis der Gewalt verändert, wie alles Handeln, die Welt; wo die Reform nicht gelingt, wird das Ergebnis schließlich sein, daß die Welt gewalttätiger geworden ist, als sie es vorher war." - Hannah Arendt in Röttgers/ Saner (Hg), Gewalt - Grundlagenprobleme, Basel-Stuttgart 1978 Seite 132
294 "Das kybernetische System kehrt zwar nach einer Störung wieder in einen Gleichgewichtszustand zurück, bietet jedoch keinen Platz für Entwicklung, Wachstum oder Evolution." - Fritjof Capra, Das neue Denken, Bern/München/Wien 1987, Seite 223
295 Che Guevara hat einmal gesagt, daß alle Möglichkeiten erschöpft sein müssen, bevor revolutionäre Aktionen erfolgreich sein können.
296 "Ein Satz muß mit alten Ausdrücken einen neuen Sinn mitteilen." - Ludwig Wittgenstein, Tractatus logico-philosophicus, Ffm 1980, § 4.03
297 Die Verantwortung für sein Schicksal ist die Verantwortung sich zu ändern und zu entwickeln.
301Anpassung als "Prinzip der abnehmenden Veränderlichkeit." - Gustav Theodor Fechner in F. A. Lange, Geschichte des Materialismus, Bd. 2, Ffm 1974, Seite 699
304 "Der Mensch, der das kosmische Bewußtsein erlebt, ist in Wahrheit ein neues Wesen geworden." - Richard M. Bucke, Kosmisches Bewußtsein, Celle 1925, Seite 61
305 Die Eigentumsverhältnisse müssen geändert werden, wenn überhaupt ein Interesse an höherer Menschlichkeit bestehen soll.
306 "Das Schweigen wirkt der Veränderung entgegen." - Elias Canetti, Masse und Macht, Ffm 1981, Seite 329
307 Das Wesen der Wirklichkeit besteht im Wechsel.
310 Alle Veränderung ist nur Verbindung und Trennung von Teilen.
311 Die Wirksamkeit von Reformmitteln muß bisweilen bezweifelt werden.
312 "Wer dessen inne wird, was ist, in dem geht nicht erst morgen, sondern augenblicklich eine grundstürzendeVerwandlung vor." - Jiddu Krishnamurti, Leben, Ffm 1980, Seite 61
317 "An der Verständlichkeit der Welt müssen wir immerfort arbeiten und wir müssen diese Verständlichkeit zum großen Teil uns selbst abringen." - Hartmut von Hentig, Die Menschen stärken, die Sachen klären, Stuttgart 1985, Seite 10
322 "Denkt in kleinen Kategorien und ihr werdet große Veränderungen bewirken." - Morris/Hess, Nachbarschaftshilfe, Ffm 1980, Seite 53
323 "... denn ohne wechselnde Bewegungen gibt es keine Zeiten, und da ist kein Wechsel, wo keine Form ist." - Aurelius Augustinus, Bekenntnisse, München 1985, Seite 340
324 "Wo aber keineOrdnung war, konnte auch kein Zeitenwechsel sein." - Aurelius Augustinus, Bekenntnisse, München 1985, Seite 345
325 Ohne Wechsel und Wandel gibt es keine Zeit. Nur in der Ewigkeit gibt es keine Veränderung.
334 "Gewisse Spannungen oder Blockierungen können nicht gelöst werden, wenn nicht eine wirkliche Umweltveränderung neue Möglichkeiten eröffnet. Wenn die Institutionen und Sitten verändert würden, dann würde so manches störrische Symptom urplötzlich verschwinden." - Perls/Hefferline/Goodmann, Gestalttherapie - Grundlagen, München 1991, Seite 17
336 "Im Geistigen heißt den Ort verändern, sich selbst verändern." - Ernst Bloch, Geist der Utopie, Ffm 1985, Seite 279
337 "Wahrheiten können nicht übernommen werden; sie müssen ständig wieder-entdeckt und neu geformt werden, wenn sie ihren geistigen Gehalt, ihre Lebendigkeit oder geistige Nährfähigkeit beibehalten wollen." - Anagarika Govinda, Grundlagen Tibetischer Mystik, Bern/München/Wien 1975, Seite 33
338 "Bloße Veränderung ohne Bewahrung ist ein Übergehen von nichts zu nichts." - Alfred North Whitehead, Wissenschaft und moderne Welt, Ffm 1988, Seite 233
Hinweis: Bei den nicht näher gekennzeichneten Textstellen handelt es sich um Passagen, die in verschiedenen Quellen mehr oder weniger sinngleich auftauchen, so daß nicht klar ist, wer von wem abgeschrieben hat.