007 "Es ist nur für eine kleine Zahl von Weisen gegeben, sich vor der Verderbnis zu bewahren, und die Mässigkeit ist ein Gut, das der gemeine Mann nicht mehr schätzen kann, sobald er sich davon entfernt hat. Die Einfachheit ist nicht mehr beliebt, das Glück hört auf, in einem tätigen Leben und in der Seelenruhe zu bestehen, die gesellschaftlichen Unterschiede und die Genüsse werden die höchsten Güter, niemand ist mit seinem Stand zufrieden, und alle suchen vergeblich das Glück, dem die Ungleichheit den Zutritt in die Gesellschaft verschließt." - Phillippo Buonarotti, Babeuf und die Verschwörung für die Gleichheit, Berlin/Bonn-Bad Godesberg 1975, Seite 309
009"Friede bedeutet Verschiebung der Kampfformen oder der Kampfgegner oder der Kampfgegenstände oder endlich der Auslesechancen und nichts anderes." - Max Weber, Gesammelte Aufsätze zur Wissenschaftslehre, Tübingen 1988, Seite 517
011 "Bei der zu bevorzugenden Tatbestandsfeststellung kommt es nicht so sehr darauf an, daß die absolute Wahrheit eruiert wird, sondern daß des Streitens ein Ende werde. Hätte das Suchen nach dem wirklichen Tatbestand, das forschen nach der Wahrheit kein Ende - und wie könnte es ein Ende haben, da dem Menschen doch absolute Wahrheit unerreichbar bleibt -, dann würde das gerechteste Recht im Prozess seiner Anwendung vereitelt. Darum will das positive Recht vor allem eine Friedensordnung sein. Auch im Interesse von Ruhe und Sicherheit muß es ausgeschlossen sein, daß jeder beliebige seine subjektive Meinung über das, was gerecht sei, an Stelle der von der berufenen Autorität gesetzten Normen stellen dürfe. Anstelle des Ideals der Gerechtigkeit tritt mit dem Prinzip der Rechtskraft das Ideal des Friedens. Und dieses Friedensideal ist dem Gerechtigkeitsideal direkt entgegengesetzt." - vgl. Hans Kelsen, Aufsätze zur Ideologiekritik, Neuwied 1964, Seite 109
012 "Die Leute streben danach, ihre Wertkonflikte unter Kontrolle zu halten. Sie wünschen, sie aus ihrem Denken zu halten und haben Geschick darin, sie zu übersehen. Konventionen, Stereotype und bequeme Lücken im Wissen über die soziale Wirklichkeit tragen erfolgreich dazu bei, den Leuten eine relative Gewissensruhe zu bewahren." - Gunnar Myrdal, Das Wertproblem in der Sozialwissenschaft, Bonn-Bad Godesberg 1975, Seite 108
013 "Nichts ruht und eint so sehr wie Gleiches ..." Meister Eckhart; Deutsche Predigten und Traktate, Zürich 1979, Seite 233
014 "Dann wird zwischen der Welt des Gedankens und der Welt der Wirklichkeit kein Unterschied mehr sein. Es wird eine Welt sein und der Friede des goldenen Zeitalters sich verkünden." - Friedrich Wilhelm Joseph Schelling
017 "Die Wahrheit ist die Seele des Friedens." - Mahatma Ghandi, Mein Leben, Ffm 1983, Seite 265
018 Wer aggressive Gewaltanwendung und defensive Gewaltabwehr gleichsetzt, verwirrt nur die Begriffe.
019 "Hippie-Pazifismus ist die Ideologie für den Sieg der Nazis." - Jerry Rubin, We are everywhere!, München o. J., Seite 200
020 "Erziehung läuft im Kern auf die Beherrschung der individuellen Widerständigkeit gegen Einschränkungen durch Personen und Umwelt hinaus, zielt auf den individuellen Gewaltverzicht bei der Reaktion auf Kränkung bzw. beim Versuch, Befriedigung zu erlangen." - Reinhart Wolff, Gewalt - Lust - Erziehung in Agnoli u. a., ... da ist nur freizusprechen, Reinbek 1979, Seite 109
021 "Zum echten Frieden gehört nicht nur, daß Spannungen fehlen: Gerechtigkeit muß herrschen." - Ebert/Benedict, Macht von unten, Hamburg 1968, Seite 84
023 Äußere Gewaltlosigkeit ist normal für das Funktionieren des Kapitalverhältnisses.
024 Durch Gewalt wird niemals Frieden geschaffen, mag sie noch so hinterlistig sein.
025 "Eine auf der Grundlage der Gewaltfreiheit organisierte und geleitete Gesellschaft wäre die reinste Anarchie. Die nächste Annäherung an die reinste Anarchie wäre eine auf Gewaltfreiheit gegründete Demokratie." - Mahatma Gandhi, Non-Violence in Peace and War, Bd. 1, Seite 309, Ahmedabad 1942 in Theodor Ebert, Gewaltfreier Aufstand - Alternative zum Bürgerkrieg, Waldkirch 1980, Seite 35
027 "Die Aufständischen gehen von der Hypothese aus, es sei möglich, daß dem Gegner im Verlaufe des Konflikts klar wird, die von ihm beanspruchten Privilegien entsprechen nicht seiner wahren, humanen Interessenlage." - Theodor Ebert, Gewaltfreier Aufstand - Alternative zum Bürgerkrieg, Waldkirch 1980, Seite 54
034 "Weil friedliche Agitation und passiver Widerstand in den Händen der Freiheit tödlichere Waffen gegen die Tyrannei sind, als alle anderen Waffen, deshalb trete ich für dieselben ein, und weil Gewalt die Tyrannei stärkt, deshalb verurteile ich sie. Krieg und Autorität sind Brüder; Friede und Freiheit sind Brüder." - Benjamin Tucker, Instead of a book, Seite 423
035 Oft wird nur Ruhe bewahrt, ohne die zugrundeliegenden Konflikte zu beseitigen.
043 Es ist nicht unbedingt von Vorteil, ein Ende allen Kampfes und den ewigen Frieden herbeizusehnen. Mit dem Aufhören der schöpferischen Spannungen würde ein totaler Stillstand eintreten.
044 Es ist nicht mehr der Bedarf, sondern die Meinung, die befriedigt werden muß.
046 "Wenn der Geist in Frieden ist, leidet der Leib keine Qualen." - Gedicht des Mumon in Zenkei Shibayama, Zu den Quellen des Zen, Bern/München/Wien 1977, Seite 99
047 "Je größer die Vorstellungskraft eines Menschen ist, desto größer ist auch seine Unzufriedenheit." - Lin Yutang, Weisheit des lächelnden Lebens, Stuttgart 1973, Seite 90
048 "Wer nichts begehrt, der hat alles." - Jakob Böhme
049 "Nein! ich kann nicht, wenn ich auch wollte. Und könnt' ich's, so würd' ich's hoffentlich nicht wollen. Mir etwas vorspiegeln, nur um für mich Ruhe, mit anderen Frieden zu behalten." - David Friedrich Strauss in Fritz Mauthner, Der Atheismus, Bd. 4, Ffm 1989, Seite 179
065 "Ein wenig Unruhe gibt den SeelenSpannkraft, und was die Menschen wirklich gedeihen läßt, ist weniger Friede, als Freiheit."
066 "Die Pragmatik der Trennung von Wahrheit und Geltung ist die Pragmatik einer Friedensraison. In ihr triumphiert der politische Wille zum Frieden über den politischen Triumph der Wahrheit." - Hermann Lübbe, "Dezisionismus - eine kompromittierende politische Theorie" in Höffe/Kadelbach/Plumpe, Praktische Philosophie / Ethik, Bd. 2, Ffm 1981, Seite 170
067 Die unerschütterliche philosophische Ruhe, die erhaben ist über Schmerz, Leid, Angst und alle widrigen Schicksalsschläge.
068Sicherheit ist etwas, das man gemeinsam hat. Sicherheit ist eine Beziehung. Die Sicherheit einer Partei ist abhängig von der Sicherheit der anderen Partei.
069 Aufgabe der Friedenserziehung ist es, zu einem erweiterten und geschärften Friedensbewußtseins beizutragen.
070 "Friedensforschung sollte die Wissenschaft von der menschlichen Erfüllung sein." - Johann Galtung, Strukturelle Gewalt, Reinbek 1980, Seite 49
073 "Absolute Ruhe ist nur denkbar, wo keine Materie ist." - Friedrich Engels, Herrn Eugen Dührings Umwälzung der Wissenschaft, Ffm 1971, Seite 284
074 "Fragte man mich, was die Seele in all ihren Bewegungen sucht, ich würde antworten: Ruhe."- Meister Eckhart; Deutsche Predigten und Traktate, Zürich 1979, Seite 366
075Religion ist der Ausgleich mit der Gesamtheit des Gegenstehenden, das ist der Ausgleich mit "Gott", bzw. der "Wirklichkeit". Dieser Wille ist für Kant das einzig wirklich Wertvolle auf der Welt. Der Ausgleich bewirkt den religiösen "Frieden", der seine letzte Krönung im Tod findet.
077 Die Bewegung ist gespalten in Gewaltfreie und Militante.
078 "Obwohl die Gewaltlosigkeit ein Ziel des Anarchismus ist, muß er sich auf seinen Weg von der harten Erkenntnis leiten lassen, daß die asozialen Kräfte nicht freiwillig abtreten." - Willy Huppertz, "Befreiung" Nr. 21, Juni 1949 in Günter Bartsch, Anarchismus in Deutschland 1945-1965, Hannover 1972, Seite 133
089 "Wegen der qualitativen Besonderheit der Individuen ist die Verkehrsbeziehung niemals vollkommen friedlich; daher der Name Auseinandersetzung".- Paul Häberlin, Das Problem von Einheit und Vielheit in Wolfgang Stegmüller (Hg), Hauptströmungen der Gegenwartsphilosophie, Stuttgart 1978, Seite 318
115 In der Mystik aller Zeiten und Länder ist Selbstvergessenheit die Grundvoraussetzung nicht nur für den Frieden der Seele, sondern auch für jedes vollkommene Werk.
116 "Absage an die Gewalt - die Idee des Anarchismus." - Christa Dericum in "Unter dem Pflaster liegt der Strand", Bd. 1, Berlin 1980, Seite 36
117 Ohne Weisheit gibt es keinen Frieden und kein Glück. Das bloße Wissen allein reicht nicht aus.
119 Der Ehrgeiz ist eine Unzufriedenheit mit sich selbst.
120 Die Menschen streben ursprünglich nicht nach Frieden, sondern nach Befriedigung.
121 "Es gibt eine Vielfaltgleichrangiger Werte, deren Forderungen einander widersprechen und deren Konflikt durch menschliche Vernunft nicht gelöst werden kann." - Leo Strauss, Die Unterscheidung zwischen Tatsachen und Werten in Albert/Topitsch, Werturteilsstreit, Darmstadt 1979, Seite 76
122 Wir sind befugt, uns mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zu verteidigen.
129 "Wie selig ist der Mensch, der weder will, noch weiß." - Angelus Silesius in Hans-Dieter Zimmermann, Rationalität und Mystik, Ffm 1981, Seite 330
130 er Mensch wird nie befriedigt sein, ehe er nicht den Tod besiegt hat.
131 Zufriedenheit darf nicht in der äußeren Welt, sondern muß in der eigenenSeele gesucht werden. Das Ziel menschlichen Suchens liegt nicht im Vergnügen, sondern in der Genügsamkeit.
132 Wer das Tao hat, durch den verbreiten sich Friede und Glück. Das Tao-Wissen der schöpferischen Ruhe.
133 "Friede, Ruhe und Glückseligkeit wohnt allein da, wo es kein Wo und kein Wann gibt." - Arthur Schopenhauer, Auswahl aus seinen Schriften, München 1962, Seite 108
134 Echter Friede kann sich erst einstellen, wenn wir uns vom Gesetz der Kausalität, wenn wir uns von Ursache und Wirkung befreit haben und uns unserer Existenz in der Gegenwartbewußt sind.
137 "Entweder wir haben einen Körper und können alle seine Bedürfnisse befriedigen, oder wir sind reiner Geist und kennen keine Befriedigung mehr. Befriedigung nämlich setzt Bedürfnisse voraus." - Lin Yutang, Weisheit des lächelnden Lebens, Stuttgart 1973, Seite 44
138 "Guter Wille verleiht uns Frieden." - Aurelius Augustinus, Bekenntnisse, München 1985, Seite 372
141 Vollkommen umfassender Friede ist unerschütterlich und unbesiegbar.
142 "Das menschliche Herz sucht das Unendliche, weil das Endliche im Unendlichen ruhen will." - Paul Tillich, Wesen und Wandel des Glaubens, Ffm/Berlin/Wien 1975, Seite 22
143 "In zwei Zuständen nämlich erreicht der Mensch das Wonnegefühl des Daseins, im Traum und im Rausch."- Friedrich Nietzsche, KSA Bd. 1, Colli/Montinari (Hg), München 1988, Seite 553
146 "Frucht des Geistes ist Liebe, Freude und Friede." - Meister Eckhart, Deutsche Predigten und Traktate, Zürich 1979, Seite 115
Hinweis: Bei den nicht näher gekennzeichneten Textstellen handelt es sich um Passagen, die in verschiedenen Quellen mehr oder weniger sinngleich auftauchen, so daß nicht klar ist, wer von wem abgeschrieben hat.