004 Wir können nicht alles begründen und sind deshalb in letzter Instanz auf Entscheidungen angewiesen, die selbst nicht rational sind, da sich alle Rationalität auf sie stützt.
005 "Die Erkenntnis stellt das Problem des Irrationalen, führt unweigerlich zum Problem des Irrationalen." - Nikolai Berdjajew, Das Ich und die Welt der Objekte, Darmstadt 1933, Seite 86
007 "Im Sein gibt es aber einen dunklen Grund. Das Denken ist mit diesem dunklen Grunde nicht identisch. Hinter jedem gegebenen Sein gibt es ein tieferes Sein. Der Übergang zum tieferen Sein ist Transzendieren." - Nikolai Berdjajew, Das Ich und die Welt der Objekte, Darmstadt 1933, Seite 77 (
008 "Unverzagt! / Wo du stehst, grab tief hinein! / Drunten ist die Quelle! Laß die dunklen Männer schrein: Stets ist drunten - Hölle!" - Friedrich Nietzsche in Karl Schlechta, (Hrsg), Werke Bd. 2, Ffm/Berlin/Wien 1984, Seite 291
010 "Die Liebe hat nichts zu schaffen mit der Vernunft des Menschen." - Farid ed-din Attar in Martin Buber, (Hrsg), Ekstatische Konfessionen; Heidelberg 1984, Seite 22
011 "Verkaufe deine Gescheitheit und kaufe dafür Verwirrung Gescheitheit ist bloß Meinung, Verwirrung dagegen unmittelbare Erkenntnis." - Mevlana Rumi in Aldous Huxley, Die ewige Philosophie, München 1987, Seite 180
012 Die Unbestimmtheit ist eine physikalische Realität.
013 "Bei der Identität wissen wir von vornherein, daß sie zum Scheitern verurteilt ist; und zwar nicht nur hinsichtlich des gesamten Bereiches der Tatsachen, auf die sie sich bezieht, d.h. des ganzen Universums, sondern auch bei der Erklärung jeder einzelnen Tatsache. Kein einziger Vorgang ist vollständig erklärbar, auch der unbedeutendste nicht. Wir mögen noch so viel versuchen, den Vorgang auf andere zurückzuführen, ihn durch immer einfachere zu ersetzen; jede solche Zurückführung bedeutet einen Riß in der Identität, bei jeder geben wir einen Fetzen von ihr auf, und schließlich bleiben an den Endpunkten unserer Erklärung die beiden Rätsel, die übrigens nur verschiedene Aspekte von ein und demselben Rätsel sind: die Empfindung und die abzielende Wirkung zurück. Um dieses doppelte Rätsel zu lösen, das offenbar der Natur zutiefst zugrunde liegt, müßten wir die wirkende Kausalität begreifen, d.h. die Wechselwirkung der Substanzen; von ihr aber wissen wir, daß sie unserem Verstande unzugänglich, daß sie irrational ist." - Èmile Meyerson, Identität und Wirklichkeit, Leipzig 1930, Seite 426
014 Dialektik ist der zur Methode gemachte Irrationalismus.
015 "Weder Argumente, noch Willensakte, noch Autorität können Glauben schaffen." - Paul Tillich, Wesen und Wandel des Glaubens, Ffm/Berlin/Wien 1975, Seite 49
016 In allem echten Verstehen steckt ein irrationales Moment, das durch keine logischen Formeln repräsentiert werden kann.
017 "Die geistigen Zustände sind in ihrer Verschiedenheit zahlloser als die Blumen. Zahlreich sind die Wege der Ablenkung und Verdunkelung. Bequemlichkeit, die ein andermal denken will; die Neugier, die nichts weiter wird als Neugier; der unendliche Selbstbetrug; die weibische Schwächlichkeit, die sich mit anderen vertröstet, das fromme Ignorieren, die dumme Geschäftigkeit. Oder er versucht vielleicht durch Zerstreuungen oder auf andere Weise, z.B. durch Arbeit und Geschäftigkeit als Zerstreuungsmittel, für sich selbst eine Dunkelheit über seinen Zustand zu bewahren, jedoch wieder so, daß ihm nicht ganz deutlich wird, daß er es deshalb tut, daß er, was er tut, nur tut, um Dunkelheit zu schaffen." - Sören Kierkegaard in Karl Jaspers, Psychologie der Weltanschauungen, Berlin/Heidelberg/New York 1971, Seite 423
018 "Wer das Leben fragte tausend Jahr: Warum lebest du? - Könnte es antworten, es spräche: "Ich lebe, damit ich lebe." Das kommt daher, weil Leben aus seinem eigenen Grunde lebt ... Darum lebt es ohne Warum, nur sich selbst lebend. Ebenso, fragte man einen wahrhaft (echten) Menschen, der aus seinem Grunde wirkt: Warum wirkest du deine Werke? er würde nicht anders sprechen als: Ich wirke, damit ich wirke." - Meister Eckhart in Rudolf Otto, West-östliche Mystik, München 1971
019 Was sich den Gesetzen der Logik nicht unterordnen läßt, gilt als irrational.
021 Der Zusammenhang zwischen Geist und Körper ist unbegreiflich; die Gründe dieser Unbegreiflichkeit sind unwiderleglich.
022 Das Irrationale ist nichts Verschwommenes oder Unklares, sondern die mit rationalen Mitteln exakt aufweisbare Grenze der Erkennbarkeit.
023 "Man stelle sich einmal eine Welt vor, wo in der Zeitung keine Mordgeschichten stünden und wo jedermann dermaßen allwissend wäre, daß es nirgends brennt, kein Flugzeugunglück passiert, kein Mann seine Frau sitzen läßt, kein Pastor mit einem Mädchen aus dem Kirchenchor durchgeht, kein König aus Liebe auf seinen Thron verzichtet, niemand je seine Ansicht ändert, und ein jeder mit logischer Präzision einen Lebenslauf verfolgt, den er sich als Zehnjähriger vorgesetzt hat - es wäre das Ende unserer schönen Menschenwelt." - Lin Yutang, Weisheit des lächelnden Lebens, Stuttgart 1973, Seite 75f
024 "Der Glaube ist Stillstehen des Denkens, Ruhen der Gedanken in Gott. Wie der Mensch aber einmal beschaffen ist, kommt er nicht früher zum Glauben, als bis sein Leben ihn tatsächlich zu dem Punkt hingeführt hat, wo einem der Verstand stillsteht."- Ferdinand Ebner, Das Wort und die geistigen Realitäten, Wien 1952, Seite 80
025 "Daß dieser Anzug zum Bekleiden daliegt nehme ich nicht wahr. Dem in gewisser Weise zugeschnittenen, bzw. genähten Stoff wird dieser Sinn nur beigelegt. Wir erfassen die Gegenstände meist schon in ihrer Funktion, nicht als Summe von Einzeltatsachen. Damit ist unser Denken schon von vornherein beschränkt und ein Feld zahlreicher Irrtümer eröffnet, weil jedem Gegenstand nicht nur eine Bedeutung zukommt. Der Gehstock kann in bedrohter Lage den Sinn einer Waffe erhalten, der Baum vor meinem Haus kann heute die Bedeutung als Fruchtbringer, morgen die eines Schutzes gegen die Sonne und Regen, ein andermal die von Brennholz haben. Die Bedeutungen sind aus der bloßen Wahrnehmung allein nicht ableitbar. Es ist unser Interesse, das die Verbindung Tatsächlichkeit und Sinn ermöglicht." - Èmile Meyerson, Identität und Wirklichkeit, Leipzig 1930
026 "Der Schritt vom Homogenen ins Heterogene, der uns vor eine prinzipiell unerschöpfliche Mannigfaltigkeit führt, ist stets der Schritt vom Unwirklichen zum Wirklichen, der auch mit dem vom Rationalen zum Irrationalen zusammenfällt. Wir können nur den Schritt von der irrationalen Wirklichkeit zu den rationalen Begriffen machen, indem wir das nicht Quantifizierbare weglassen, , die Rückkehr zur qualitativen individuellen Wirklichkeit ist uns für immer versagt. Denn wir werden aus den Begriffen nie mehr herausholen als das, was wir in sie hineingetan haben. Der Schein, , als führe ein Komplex von Allgemeinheiten zum Individuellen zurück, entsteht dadurch allein, daß wir uns ein ideales Sein rein quantitativer Art aufbauen, in dem jeder beliebige Punkt beherrschbar ist, und daß wir dann diese begriffliche Welt mit der individuellen Wirklichkeit verwechseln, , in der es keine Punkte gibt." - Heinrich Rickert, Kulturwissenschaft und Naturwissenschaft, Stuttgart 1986, Seite 152f
027 "Hätte ich einen Gott, den ich verstehen könnte, ich wollte ihn nimmer für Gott halten." - Meister Eckhart in Rudolf Otto, West-östliche Mystik, München 1971
029 "Ein begriffener Gott ist kein Gott." - Gerhard Tersteegen in Rudolf Otto, Das Heilige, München 1971
030 Das numinose Gefühl als das Gefühl des "Ganz anderen", kann sowohl göttlich, als auch dämonisch sein.
031 "Ich wollte, ich könnte all denen, die an ihre einzigartigen Köpfe und die harte Währung ihrer Gedanken glauben, zurufen: Seid guten Glaubens! Aber sie sind außer Kurs gesetzt, diese Münzen, mit denen ihr klimpert, ihr wißt es nur noch nicht." - Ingeborg Bachmann, Das dreißigste Jahr, München 1979, Seite 22
032 "Gott darf nicht einmal das Unaussprechliche genannt werden. Denn hierin eben liegt schon eine Aussage über ihn." - Augustinus in Joseph Bernhart, Augustin, München 1922, Seite 146
033 "Der Beweis beweist nur, was er beweist, den Nebel kann er nicht heben." - Ludwig Wittgenstein, Tractatus logico-philosophicus, Ffm 1980, Seite 120
035 "Es ist kein Kennzeichen klarer Denkweise, wenn der Begriff durch eine endgültige - und willkürliche - Definition bestimmt wird; man muß die inhärente Unbestimmtheit erkennen und ihr Rechnung tragen." -GuMy3:45(
036 "Alle Erkenntnis ist durch Gegenständlichkeit bedingt, die sie gegen Zufall, Phantasie, Einbildung, Traum oder Irresein grenzt." - Vgl. Richard Hönigswald, Grundprobleme der Wissenschaftstheorie, Bonn 1965, Seite 211
039 "Diejenigen, die von der menschlichen Dummheit leben, kultivieren dieselbe in einem so hohen Maße, daß man unfähig wird, die einfachsten Dinge noch klar zu erkennen." - Louise Michel in Verschiedene Autoren, Frauen in der Revolution, Bd. 1, Berlin 1976, Seite 155
040 Die Allerweltsengagiertheit der sich wandelnden Interessen, die sich zum Lobredner aller Dunkelmächte machen und gegen die Rationalität stehen.
041 Alles was unberechenbar ist untergräbt das Fundament der festen Ordnung.
048 "Wie die körperliche, so ist auch die seelische Welt nur eine abstrakte Begriffsbildung der Erkenntnis; sie sind beide etwas gedanklich Geschaffenes, begrifflich herausgelöst aus dem einheitlichen Tatbestand unseres Erlebens, Reflexionspunkte, aber nicht Arten von Realität." - Viktor Kraft, Weltbegriff und Erkenntnisbegriff, Leipzig 1912, Seite 126
060 "Jedes menschliche Denken und jede Meinung enthält ein willkürliches Element, das von den Grenzen abhängig ist, die dem Individuum von seinen Verhältnissen, seinen Fähigkeiten und Neigungen gesetzt werden, kurz ein Element des Irrtums." - Charles Sanders Peirce, Collected Papers
061 Alles, was mit irgend etwas anderem völlig unvergleichbar ist, ist völlig unerklärbar, weil eine Erklärung ja darin besteht, Dinge unter allgemeine Gesetze oder natürliche Klassen zu bringen. Folglich ist jeder Gedanke, sofern er ein Fühlen besonderer Art ist, einfach eine letzte, unerklärbare Tatsache.
080 "Aus Wahnsinn wird Vernunft, vorausgesetzt der Wahnsinn ist genügend reich und regelmäßig, um als Grundlage einer neuen Weltauffassung dienen zu können." "Aus Wahnsinn wird Vernunft, vorausgesetzt der Wahnsinn ist genügend reich und regelmäßig, um als Grundlage einer neuen Weltauffassung dienen zu können." - Paul Karl Feyerabend
081 Prinzipiell gibt es keine geheimnisvollen und unberechenbaren Mächte, da man alle Dinge durch Berechnen beherrschen kann, was jedoch eine Entzauberung der Welt bedeutet.
095 Das Herausgreifen einer singulären Beziehung und die Fernhaltung aller übrigen, in denen der Gegenstand faktisch steht, ist eben die Abstraktion. Von da ab ist die Verirrung nicht mehr weit.
096 Wem etwas unverständlich ist, der hat ein Gefühl der Entfremdung.
097 Die Logik beruht auf Voraussetzungen, denen nichts in der wirklichen Welt entspricht.
100Wissenschaft ist, wenn man gemeinverständliche, nachvollziehbare und überprüfbare Rechenschaft davon ablegt, wie eine Erkenntnis zustande gekommen ist.
101 "Nun ist ja zunächst in der erlebten Wirklichkeit von einer spezifischen Unberechenbarkeit menschlichen Tuns ganz und gar nichts zu spüren. Jedes militärische Kommando, jedes Strafgesetz, ja jede Äußerung, die wir im Verkehr mit anderen machen, rechnet auf den Eintritt bestimmter Wirkungen in der Psyche derer, an die sie sich wendet, - nicht auf eine absolute Eindeutigkeit in jeder Hinsicht und bei allen, aber auf eine für die Zwecke, denen das Kommando, das Gesetz, die konkrete Äußerung Überhaupt dienen wollen, genügende. Sie tut dies, logisch betrachtet, in ganz und gar keinem anderen Sinn, als statische Berechnungen eines Brückenbaumeisters, agrikulturchemische Berechnungen eines Landwirts und physiologische Erwägungen eines Viehzüchters, und diese wieder sind Berechnungen in demselben Sinn, in dem die ökonomischen Erwägungen eines Terminmaklers es auch sind: jede von diesen Berechnungen begnügt sich mit dem für sie erforderlichen und bescheidet sich mit dem für ihre spezifischen Zwecke nach Lage ihres Quellenmaterials in concreto erreichbaren Maß von Exaktheit. Ein prinzipieller Unterschied gegen Naturvorgänge, besteht nicht. Die Berechenbarkeit von Naturvorgängen in der Sphäre von Wetterprophezeiungen etwa ist nicht entfernt so sicher wie die Berechnung des Handelns einer uns bekannten Person, ja, sie ist einer Erhebung zur gleichen Sicherheit auch bei noch so großer Vervollkommnung unseres nomologischen Wissens gar nicht fähig. So steht es überall, wo nicht bestimmte, abstrahierte Relationen, sondern die volle Individualität eines künftigen Naturvorgangs in Frage steht." - Max Weber, Gesammelte Aufsätze zur Wissenschaftslehre, Tübingen 1988, Seite 64f
103 "Durch verworrene und unbestimmte Dinge wird nämlich der Geist zu neuen Erfindungen wach." - Ernst Mach, Die Analyse der Empfindungen, Darmstadt 1991, Seite 170
104 "Aller Grund will reißen, aber die Tiefe will nicht schlingen." - Friedrich Nietzsche in Karl Schlechta, (Hrsg), Werke, Bd. 2, Ffm/Berlin/Wien 1984, Seite 663
105 Im Kind, und nicht nur im Kind, ist immer beides: das Bedürfnis nach Realität und das Bedürfnis nach Verzauberung.
106 Das Irrationale sind die von der Ratio noch nicht geordneten Vorstellungen und Gefühle.
107 Es ist grundsätzlich unmöglich, sämtliche Ursachenketten zu verfolgen, selbst wenn sie ein Ende hätten. Es bleibt immer ein nicht
rationalisierbarer, irrationaler Rest.
117 Die Erfahrung von der Irrationalität der Welt ist die treibende Kraft aller Religionsentwicklung.
118 "Nun sind alle Organisationen, ob es nun die großen Bürokratien des öffentlichen oder die des privaten Sektors, Verteidigungsmechanismen für die Kontrolle oder Verschleierung von Informationen, damit sie ihre internen Ziele verfolgen können." - Hazel Henderson, Das Ende der Ökonomie, München 1985, Seite 168
123 der übermagisierte Bewußtseinszustand bis in die letzten Winkel des Alltags hinein.
124 Die Natur ist etwas, das nicht nach unserem Denken geordnet ist. Der Mensch ist zwar in ihr verwoben, das heißt aber nicht, daß ihre Gesetze seine Gesetze sind und umgekehrt.
129 Die heile Welt ist eine vom Erkennen noch nicht durchdrungene Welt - eine Welt der Kinder.
130 Es ist ein Unterschied zwischen dem, was der Vernunft prinzipiell unbegreiflich ist, und dem, was ihr ausdrücklich widerspricht.
131 "Mit dem Zerbrechen der alten Einigkeit darüber, was einen Beweis ausmacht, erleben wir die längst überfällige Politisierung von Wissenschaft und Technik." - Hazel Henderson, Das Ende der Ökonomie, München 1985
133 "Die Unberechenbarkeit im Sinn fehlender Deutbarkeit ist, mit anderen Worten, das Prinzip des Verrückten."- Max Weber, Gesammelte Aufsätze zur Wissenschaftslehre, Tübingen 1988, Seite 67
137 Sobald die Worte als adäquate Bilder von Dingen genommen, oder mit wirklichen, anschaulichen Dingen verwechselt werden, wo sie doch nur willkürliche, mit Vorsicht zu gebrauchende Zeichen für gewisse Ideen sind, ist das Feld zahlreicher Irrtümer erschlossen.
138 Der Glaube an Gott scheint oft als der einzige Ausweg aus der Verwirrung, der die Wirklichkeit hinter der sichtbaren Welt regiert.
139 Die Nacht ist das Älteste in der ganzen Natur der Dinge.
140 In einer Nebelwolke ist nichts notwendigerweise begrenzt.
148 die echt deutsche, mystisch-irrationale, dem Faschismus genehme Philosophie
149 "Die Summe unserer Erkenntnis, durch Vernunft dividiert, geht niemals rein auf, sondern es bleibt immer ein wunderlicher Bruch über." - Johann Wolfgang von Frankfurt
150 "Die Mannigfaltigkeit des Inhaltlichen ist grenzenlos." - Wilhelm Dilthey in Rainer Wiehl, (Hrsg), Geschichte der Philosophie, Bd. 8, Stuttgart 1981, Seite 218
151 "Wir können nichts Unlogisches denken, weil wir sonst unlogisch denken müßten." - Ludwig Wittgenstein, Philosophische Bemerkungen, Ffm 1981,Proposition 3.03
152 der tief menschliche Widerstand gegen die Irrationalität.
153 Das Unerkennbare ist nicht notwendigerweise das Irrationale. Irrational ist etwas nur im Gegensatz zur Rationalität. Das Unerkennbare ist keines von beiden.
156 Alles Unbekannte, das dem einfachen Verstand unfassbar ist, wirkt unheimlich beruhigend auf den Geist. Vom Unheimlichen bis zum Grauenerregenden und Furchterregenden ist nur ein Schritt.
157 "Die Stufe der reinenSubjektivität wäre identisch mit der Stufe der absoluten Unbestimmtheit." - Paul Natorp in Flach / Holzhey (Hrsg), Erkenntnistheorie und Logik im Neukantianismus, Hildesheim 1980, Seite 165
163 "Das Leben lebt auch dahinflutend in Finsternis." - Aurelius Augustinus, Bekenntnisse, München 1985, Seite 369
164 "Zum Glück sind wir charmant in unserer Irrationalität, unseren Inkonsequenzen und Torheiten, unseren närrischen Vergnügungstouren, unseren Vorurteilen, unserer Bigotterie und unserer Vergeßlichkeit." - Lin Yutang, Weisheit des lächelnden Lebens, Stuttgart 1973, Seite 73
172 "Die Gegenstandsform ist das logische Prinzip überhaupt. Das Material als solches ist das Alogische. Die Kategorie ist deshalb das logische Urphänomen." - Vgl. Paul Natorp in Flach / Holzhey (Hrsg), Erkenntnistheorie und Logik im Neukantianismus, Hildesheim 1980, Seite 50
173 "Es gibt keinen Determinismus in menschlichen Angelegenheiten. Der Faktor des Menschlichen ist es, der die Berechnungen aller neuen Theorien- und Systemfanatiker umwirft und den Urhebern der Gesetze, Institutionen und sozialen Allheilmittel ein Schnippchen schlägt." - Lin Yutang, Weisheit des lächelnden Lebens, Stuttgart 1973, Seite 104f
175 "Der Grund und Boden, auf dem alle unsere Erkenntnisse und Wissenschaften ruhen, ist das Unerklärliche." - Arthur Schopenhauer, Auswahl aus seinen Schriften, München 1962, Seite 57
176 Die Logik formt alles nur dunkel Gegenwärtige in gegenständliche Gestalt um.
177 "Das Objekt als solches für eigentliches Sein zu halten, das ist das Wesen aller Dogmatik, und die Symbole als materielle Leibhaftigkeit für real zu halten, ist insbesondere das Wesen des Aberglaubens." - Karl Jaspers, Was ist Philosophie, München 1980, Seite 50
183 "Das Erlebnis ist uns freilich nicht wie ein Gegenstand gegeben , noch kann es als Modus bloßer Gegenständlichkeit gedacht werden." - Wilhelm Dilthey, Der Aufbau der geschichtlichen Welt in den Geisteswissenschaften, Ffm 1981, Seite 60
184 Die These von der fundamentalen Irrationalität aller Entscheidungen.
185 "Leben ist dasjenige, hinter welches nicht zurückgegangen werden kann. Leben kann nicht vor den Richterstuhl der Vernunft gebracht werden." - Wilhelm Dilthey, Der Aufbau der geschichtlichen Welt in den Geisteswissenschaften, Ffm 1981, Seite 323
186 "Nie kann Erleben in Begriffe aufgelöst werden, aber seine dunklen, tiefen Töne begleiten, wenn auch nur leise, alles begriffliche Denken." - Wilhelm Dilthey, Der Aufbau der geschichtlichen Welt in den Geisteswissenschaften, Ffm 1981, Seite 402
194 Die irrationale Wirklichkeit wird nur durch Umbildung und Vereinfachung rational.
195 "Die modernen Wissenschaftler, die die substantiellen Formen okkulter Qualitäten fortlassen, haben die Phänomene der Natur durch mathematische Gesetze zu erklären unternommen." - Isaac Newton in Edgar Zilsel, Die sozialen Ursprünge der neuzeitlichen Wissenschaft, Ffm 1976, Seite 92
196 "Glaube ist ein Akt, in dem beide, die rationalen und die nicht-rationalen Elemente des menschlichen Seins, transzendiert sind." - Paul Tillich, Wesen und Wandel des Glaubens, Ffm/Berlin/Wien 1975, Seite 15
197 Man erkauft das Recht irrational zu sein mit dem Verlust des Rechts auf Kritik.
198 "Ein starker Irrtum ist schon ein schöpferischer Akt." - Vgl. Perls / Hefferline / Goodmann, Gestalttherapie - Grundlagen, München 1991, Seite 27
199 "Das gesamte moderne Denken ist von der Idee durchdrungen, das Undenkbare denken zu wollen." - Michel Foucault
200 "Nun beruhet jedes Kollektivum auf dem Gedanken, der das Mannigfaltige zusammenfasst; denn außerhalb der Gedanken ist jedes einzelneisoliert, ein Ding für sich; nur die Beziehung macht es zum Teil des Ganzen, zum Gliede des Zusammen.. Beziehung aber ist Operation des Denkens." - Moses Mendelssohn, An die Freunde Lessings, Berlin 1786, Seite 53
204 "Das konkret Wirkliche muß ganz einfach als unbegreifliches factum brutum akzeptiert werden." - Wilhelm Windelband in Guy Oakes, Die Grenzen kulturwissenschaftlicher Begriffsbildung, Ffm 1990, Seite 58
205 Je weiter sich ein Mensch vom Sinnlichen entfernt, desto mehr unterliegt er dem Irrtum.
206 "Unberechenbarkeit ist das Privileg des Verrückten." - Max Weber, Gesammelte Aufsätze zur Wissenschaftslehre, Tübingen 1988, Seite 226
215 Keine formale Logik kann die Existenz des Irrtums begreifen, denn der Irrtum kann nur ausgesagt werden in Bezug auf einen Zweck, der verfehlt wird.
Hinweis: Bei den nicht näher gekennzeichneten Textstellen handelt es sich um Passagen, die in verschiedenen Quellen mehr oder weniger sinngleich auftauchen, so daß nicht klar ist, wer von wem abgeschrieben hat.