Ordnung
Laurent Verycken - Ordnung
p-2siehe auch Methode, Zeit und Raum, Logik, , Gesetz, Recht, Sicherheit, Staat, Konservativ Institution, Freiheit, Moral

001 Wir sprechenden Menschen teilen die Welt in Ordnungen und Eigenschaften ein. Die Fähigkeit zu klassifizieren, zu übermitteln und aufzuschreiben, hat auch ungeheure Erfolge für Kultur und Wissenschaft zu verzeichnen; aber wir vergessen nur allzuleicht, daß die Natur ein nahtloses Gewebe ist und die Klassifizierungen nur in unseren Köpfen existieren.

002 Alles, was unberechenbar ist untergräbt das Fundament der festen Ordnung.

003 "Ordnung ist ganz sicher nicht eine Eigenschaft der Materie und muß ihr von außen auferlegt werden." - Paul K. Feyerabend

004 Die Zahl ist für unseren Geist das gegebenste Instrument, eine Ordnung herzustellen oder zu erfassen. Sie dient hauptsächlich zur Erfassung von Regelmäßigkeiten, bzw. zum Feststellen einer Ordnung.

005 Die Welt ist nach Maß und Zahl geordnet.

006 "Jede der Wahrnehmungen, die unsere Erfahrung ausmachen, enthält eine zur Einheit geordnete Mannigfaltigkeit von Empfindungsqualitäten: aber diese Ordnung ist niemals nur zeit-räumlichen Charakters, sondern stets zugleich eine kategoriale; und diese beiden Ordnungen sind nicht etwa nur so miteinander verbunden, daß jede für sich bestehen könnte, sondern sie bilden eine untrennbare Einheit anschaulich-kategorialer und eben nur deshalb gegenständlicher Gestaltung des mannigfachen Inhalts." - Wilhelm Windelband in Flach/Holzhey (Hg), Erkenntnistheorie und Logik im Neukantianismus, Hildesheim 1980, Seite 422

007 "Die Ordnung der Zeit ist das vornehmste Attribut aller Herrschaft." - Elias Canetti, Masse und Macht, Ffm 1981, Seite 445

008 Darum darf Gott keinen Namen tragen, weil jeder Name Ausdruck einer Ordnung ist, eines Gesetzes, einer Gesetzheit, einer Gesetzlichkeit.

009 "Schon die bloße Gegebenheit bedeutet immanente Denkgemäßheit, Ordnungsbedingtheit und Ordnungsbezogenheit des Sinnlichen." - Richard Hönigswald, Grundprobleme der Wissenschaftslehre, Bonn 1965, Seite 70

010 "Insofern ist auch der Ordner ein Schaffender, als er nicht katalogisiert, sondern die Zusammenhänge der geschauten Einsichten herstellt." - Karl Jaspers, Psychologie der Weltanschauungen, Berlin/Heidelberg/New York 1971, Seite 214

011 Der Kampf der Ordnung gegen die Freiheit.

012 Denken heißt klassifizieren, etwas in diese oder jene Kategorie von Dingen einzuordnen.

013 "Die unübersehbare Mannigfaltigkeit des Individuellen verwirrt uns, solange sie nicht durch die Begriffsbildung überwunden ist." - Heinrich Rickert in Hans-Ludwig Ollig, Materialien zur Neukantianismus-Diskussion, Darmstadt 1987, Seite 320

014 Die Annahme der Willensfreiheit ist eine notwendige Grundlage unserer sozialen und juristischen Ordnung.

015 Ordnung und Unordnung der Natur gibt es nicht.

016 Apollo ist der Gott der Kunst, der Ordnung und der Harmonie, der Vernichter der Urdämonen. Apollo = a pollon = nicht Vieles.

017 "Die Rechtsordnung ist die Ordnung der Wirtschaft. Die Wirtschaft aber ist bei günstiger Auffassung ein Naturzustand der Menschen." - Hermann Cohen Hans-Ludwig Ollig (Hg), Neukantianismus, Stuttgart 1982, Seite 91

018 Die Welt wäre vielzu unübersichtlich wenn die Mannigfaltigkeit des Seienden nicht zu den Allgemeinheiten der Begriffe und Tatsachen vereinfachen könnten.

019 Ordnung der Wahrnehmung durch Worte und Begriffe, welche ähnliche Wahrnehmungen zusammenfassen.

020 Mit der Sprache trägt der Mensch Ordnung in die Natur.

021 "Ordnung ist eine Sehnsucht der menschlichen Sprache." - Fritz Mauthner, Beiträge zu einer Kritik der Sprache, Bd. 3, Ffm/Berlin/Wien 1982, Seite 601

022 "Die Unruhe wird Ordnung, eben dadurch, daß sie Gegenstand wird." - Georg Lukàcs, Der junge Hegel, Bd. 2, Ffm 1973, Seite 506

023 Die Einheit der Schrift, des Maßes und Gewichts mußte erst geschaffen werden.

024 Das Eigentumsrecht ist die Grundlage der herrschenden Ordnung.

025 "Die Annahme einer Ordnung ist daher für das Konzept der Macht fundamental, und beides, Ordnung und Macht, sind unerläßlicher Bestandteil der modernen wissenschaftlichen Weltanschauung." -Carolyn Merchant, Der Tod der Natur, München 1987, Seite 235

026 Das fundamentale gesellschaftliche und geistige Problem des 17. Jahrhunderts war das Problem der Ordnung. Gegen die Gesetzlosigkeit, die man überall in der Gesellschaft und Natur zu sehen glaubte, sollte durch neue Formen der Ordnung und Macht beseitigt werden.

027 "Für die Scholastiker war die Ruhe - bzw. eine ruhige Bewegung der normale Zustand der Dinge, die zeitlich begrenzte Bewegung die Abweichung von der Ordnung. Ihr Sozialideal war ein statischer Zustand der Gesellschaft, in dem sich die Menschen zwar in vorgeschriebenen Bahnen bewegen, aber so, daß diese Bewegung selbst ein Element des Gleichgewichts ist, also ohne nach etwas Weiterem, Höherem zu streben; einem jeden ist sein Stand angeboren." - Franz Borkenau, Der Übergang vom feudalen zum bürgerlichen Weltbild, Darmstadt 1971, Seite 512

028 Die Herstellung von Ordnung fängt bei der Ordnung der Gedanken, bei der Logik an.

029 "Denn wo keine Gestalt, da ist auch keine Ordnung." - Aurelius Augustinus, Bekenntnisse, München 1985, Seite 338

030 Die räumlich-zeitliche Ordnung ist nichts den Dingen eigenes, sondern bloße Idee.

031 Mit Vorliebe werden das "Sein", die "Vernunft", oder eine universelle oder menschliche "Natur" zur Rechtfertigung von erwünschten Gesellschaftsordnungen benützt.

032 Die Fähigkeit Ordnung zu erkennen ist ein wesentlicher Aspekt des menschlichen Verstandes; jede Wahrnehmung einer Struktur ist in gewissem Sinn die Wahrnehmung einer Ordnung.

033 "Denn der Teufel kann zwar über vielerlei Kräfte verfügen, um seinen Dienern zu helfen, aber sein Reich kann letzten Endes kein Reich der vernünftigen Ordnung sein." - Franz Borkenau, Der Übergang vom feudalen zum bürgerlichen Weltbild, Darmstadt 1971, Seite 61

034 Die symbolische Ordnung ist die Ordnung der Sprache.

035 "Der menschliche Geist setzt gern eigenthümlich bei den Dingen eine größere Ordnung und Gleichheit voraus, als darin wirklich zu finden ist; und obgleich in der Natur manches einzeln dasteht und unter einander verschieden ist, dichtet er gern Parallelen und correspondierende Verhältnisse, die nicht vorhanden sind." - Francis Bacon, Neues Organ der Wissenschaften, Darmstadt 1981, Seite 34

036 Schule und Erziehung sind die wichtigsten Träger der gesellschaftlichen Lebensweise und damit der gesellschaftlichen Ordnung.

037 Das Gute ist der Inbegriff aller Ordnung, das Böse die Unordnung.

038 Was wir in der Ordnung suchen ist Sicherheit.

039 Familie, Ehe und Moral als Ordnungsinstitutionen.

040 Die Ordnung von Zeit und Raum zeichnet sich gegenüber allen anderen Ordnungen als primär aus.

041 Die Logik der quantitativen Begriffe ist die Logik von Ordnungsrelation und Messung.

042 Errichtung einer institutionellen Ordnung mit Hilfe von Legitimationsprozessen.

043 Die Familie als Keimzelle der sozialen Ordnung.

044 Ohne die Orientierungsmöglichkeit in Raum und Zeit entstrukturiert sich die Innenwelt.

045 Der Strom des Bewußtseins hat immer eine zeitliche Ordnung.

046 Menschliches Denken hat großes Interesse die chaotische Menge der Objekte zu ordnen und zwar so, daß Gleiches zu Gleichem und Ähnliches zu Ähnlichem kommt.

047 Kategorien haben keinen theoretischen Wert, sondern nur praktischen Ordnungswert.

048 "Ordnung ist eine Konstellation von Zeichen. Es gibt keine Ordnung schlechthin, sondern nur eine Vielfalt nebeneinander bestehender Zeichenkonstellationen, die alle auf letztlich unbeweisbare und unwiderlegbare Prinzipien gründen, die ihre eigenen Deutungen erfordern." - Harry Pross, Zwänge - Essay über symbolische Gewalt, Berlin 1981, Seite 34

049 Herrschaft wird mit der Garantie von Ruhe und Ordnung begründet.

050 Es gibt nur Ordnungen zu einem bestimmten Zweck, eine von vielen verschiedenen Ordnungen, nicht die Ordnung.

051 Das Wesen der Ordnung ist das vollendet Logische.

052 Das Böse ist der Gegenzug zu jeder Ordnung.

053 Eine legitime Ordnung verdient Anerkennung. Legitimität bedeutet die Anerkennungswürdigkeit einer Ordnung.

054 Ordnung beruht darauf, daß sich Menschen gegenseitig anerkennen, und nicht als Mittel mißbrauchen.

055 Die Bildung von Gruppen aus Dingen ist die grundlegendste und notwendigste Voraussetzung jeder Ordnung.

056 Wer sich für eine durch Sanktionen geschützte Ordnung entscheidet, muß auch die dafür notwendigen Machtmittel akzeptieren.

057 Das Kreuz ist ein uraltes Ordnungssymbol. Es gibt die Himmelsrichtungen an.

058 Ordnung ist ein Zweckbegriff.

059 Bezeichnen bedeutet nichts anderes als zuordnen.

060 Die religiöse Ordnung war Vorbild und Urbild der politischen Ordnung.

061 Ordnung wird durch ein System von Erziehung und einem Gefüge von Sanktionen hergestellt.

062 Man begeht lieber eine Ungerechtigkeit, als daß man Unordnung erträgt.

063 Ordnung ist besser als Unordnung.

064 Soll unser Leben nicht in einer Zerstreuung verloren gehen, so muß es sich in einer Ordnung finden.

065 Irgendeine Ordnung wird es immer geben, wenn Menschen miteinander zusammenleben wollen.

066 Im Unterricht der Schule kommt es nicht auf den Erwerb von Wissen an, sondern auf die Gefügigkeit in den Ordnungsapparat.

067 Um Regelmäßigkeit in die Masse der Informationen zu bringen, schreitet das rationale Denken von der Beschreibung der Phänomene zur Schlußfolgerung fort.

068 Als sich die neue Ordnung der Nützlichkeit noch nicht breit gemacht hatte, hatten alle Dinge noch sinnliche Bedeutung.

069 Wir empfinden das Geordnete als gut und das Verwirrende und chaotische als schlecht.

070 Von den physikalischen Eigenschaften der Naturerscheinungen, etwa der komplexen Geometrie einer Schneeflocke, wurde auf eine Vernunft geschlossen, der man diese Ordnung zu verdanken habe. Man nahm an, daß jede Lebensäußerung letztlich unter rationaler und zentraler Lenkung steht.

071 Eine stabile Ordnung ist eine vorhersagbare Ordnung.

072 Wirklichkeit erster Ordnung sind die physikalischen Eigenschaften, Aussagen darüber, was Tatsachen bedeuten bezeichnen eine Wirklichkeit zweiter Ordnung.

073 Ordnung und Gesetzmäßigkeit beruhen auf Raum, Zeit und Kausalität.

074 die von Gott gewollte Ordnung.

075 Ordnung ist Struktur.

076 Die Strukturfreaks wollen ihr Ordnungsrezept allen anderen auferlegen.

077 Man kann sich der Natur nicht durch Gesetze bemächtigen.

078 Ordnung und Unordnung sind relative Begriffe.

079 Über- und Unterordnungen sind Ausdrucksformen von Entfremdung.

080 Sinnliches Gewahrsein und logische Ordnung.

081 Der Mensch orientiert sich, indem er seine Eindrücke sprachlich ordnet.

082 Die Vergnügungen gehören zur ewigen Ordnung der Dinge, sie existieren unveränderlich.

083 Klassifizierende Systematisierungen in Form von Sprache erwachsen dem Wunsch der menschlichen Natur in einem geordneten Universum zu leben.

084 Die Gerechtigkeit ist das allgemeine Prinzip der Ordnung, der Regelmäßigkeit, der Einheit und der Gesetzmäßigkeit.

085 Allgemeine Ordnungen dürfen nicht lokale und regionale Freiheiten zerstören.

086 Ordnung ist ein ethisches Gut.

087 Freiheit ist das Prinzip jeder Ordnung.

088 Anstelle der Glückseligkeit wird die Freiheit zum höchsten Wert der Wertehierarchie.

089 Gewalt wird für die Herstellung von Ordnung eingesetzt.

090 Die Ordnung steht gegen den Zufall.

091 Der Kapitalismus ist die Geldordnung. (Eigentumsordnung)

092 Das Denken ist seiner Natur nach chaotisch und muß durch Gliederung gezwungen werden, sich zu präzisieren.

093 Ordnung und Zufall schließen sich gegenseitig aus.

094 Erkennen ist vergleichendes Klassifizieren.

095 Wissenschaft als die Ordnung der Tatsachen unseres Bewußtsein.

096 Ordnung und Disziplin als Gegensatz zur Freiheit.

097 Geschichtlichkeit als kriegerische Ordnung der Machtverhältnisse im Gegensatz zur Sprache als Ordnung der Sinnverhältnisse.

098 Militär, Sklaverei, Monarchie, Wissenschaft und Industrie als Ordnungsprinzipien.

099 Mit der sozialen Ordnung entsteht Schuld.

100 Nach Karl Mannheim ist die Dynamik des Ordnungsprinzips noch nicht erkannt.

101 Eine Ordnung ist durch Normen bestimmt.

102 Die politische Ordnung beruht auf den zwei Prinzipien Autorität und Freiheit, die sich zwar widersprechen, aber auch ineinander münden.

103 Institutionen sind Organe der öffentlichen Ordnung.

104 Die rechtliche Ordnung ist für die Verteilung von Macht maßgeblich.

105 Ordnung setzt geistige Einheit voraus.

106 Jede Ordnung ist verletzbar.

107 Das Wesen aller Wissenschaft besteht darin, daß wir das endlos Mannigfaltige der anschaulichen Erscheinungen unter wenige abstrakte Begriffe zusammenfassen.

108 Ordnung ist ein Menschenbegriff. In der wirklichen Natur gibt es weder Ordnung, noch den Wunsch danach.

109 Wo es eine Ordnung gibt, da ist eine Vielheit von Menschen zu einer Einheit zusammengefasst.

110 Unsere Sinnesorgane ordnen die eigenschaftliche Welt nach Sinneseindrücken, die klassifikatorischen Wissenschaften ordnen die begriffliche Welt nach Arten und Gattungen.

111 Gesetzmäßigkeit - Ordnung - Stabilität.

112 Ordnung als Regelmäßigkeit in den sozialen Beziehungen.

113 Ordnung als Beziehung der Teile.

114 Die Ordnungsutopie meint Aufhebung des Zufalls, Einzelfalls, Glücksfalls.

115 Die Idee ist ein Ordnungsprinzip.

116 Freiheit wird durch Ordnung beendet, so wie Ordnung in der Freiheit ihr Ende findet.

117 Hält man das Weltall für harmonisch und unumstößlichen Gesetzen unterworfen, so folgt, daß die irdische Ordnung die gleichen Züge tragen muß.

118 Schicht, Klasse oder Art sind Ordnungs- und keine Realphänomene.

119 Die Ordnung des Zusammenlebens ist auf Bedürfnisbefriedigung gerichtet.

120 Es gibt keine Ordnung in der Natur, Ordnung ist nur im menschlichen Verstand.

121 Die besondere Gefahr großer Organisationen besteht darin, schöpferische Freiheit zugunsten von Ordnung zu vernachläßigen.

122 Die begriffliche Ordnung bemißt sich nach dem Grad der Einfachheit, d.h. den Grad der Allgemeinheit, da die einfachsten Vorgänge notwendig die allgemeinsten sind.

123 Wie ist eine Ordnung möglich, in der jede Konzentration von Macht vermieden wird.

124 Die Revolution ist der Sprung von der alten in die neue Ordnung.

125 An den Zeichen entzünden sich die Konflikte der Ordnungen.

126 So etwas wie Staaten wird es dann nicht mehr geben, es wird andere Ordnungen geben.

127 "Die demokratische Methode ist diejenige Ordnung der Institutionen, bei welcher einzelne die Entscheidungsbefugnis vermittels eines Konkurrenzkampfes um die Stimmen des Volkes erwerben." - Joseph Schumpeter, Demokratie - Kapitalismus etc., Seite 428

128 Tatsachen und Normen konstituieren Ordnung.

129 Kausalität als Methode des Ordnens.

130 Wollen als Methode des Ordnens.

131 zentrale Ordnung - dezentrale Ordnung

132 Natur ist etwas, das nicht nach unserem Denken geordnet ist.

133 Die Wirklichkeit der Alltagswelt als Wirklichkeit erster Ordnung.

134 Gewalt ist ein Strukturbegriff hierarchischer Ordnungen.

135 Subjektlose Zustände und geordnete Vorstellungen.

136 Einfachheit ist ein Kunstgriff, um bei der überfordernden Verflochtenheit der Dinge Ordnung zu schaffen.

137 Das Ziel der Macht ist es, die Organisation einer bestimmten Ordnung aufrechtzuerhalten.

138 Die Sprache objektiviert die Welt und bringt das "Panta Rhei" der Erfahrung in eine kohärente Ordnung.

139 Der Staat ist der Hüter der Ordnung.

140 Niederhaltung und Auflösung des Partikularwillens durch Regel, Ordnung und Vernunft.

141 Ordnung als Gleichheit in der Andersheit.

142 Ordnung und Chaos sind nur zwei Seiten ein und derselben Medaille.

143 Zufall und Unordnung sind nur Gradmesser der menschlichen Unwissenheit.

144 die politische Ordnung - die Wirtschaftsordnung.

145 Die Moralordnung dient der Beschränkung egoistischer Bestrebungen.

146 Die Erziehung ist Hauptstütze der sittlichen Ordnung.

147 Die Logik ist die Lehre vom geordneten Denken.

148 Die Unterwerfung unter den allgemeinen Willen ist das Band aller Gesellschaften.

149 Die verschiedenen Wertordnungen der Welt stehen in einem unlöslichen Kampf miteinander.

150 Aufgabe der Verwaltung ist die Erhaltung, also der bestehenden Machtverhältnisse.

151 Die Einteilung der phänomenalen Welt in Gegensatzpaare ist dem menschlichen Denken eigenes Ordnungsprinzip.

152 Gleichheit, Freiheit und Brüderlichkeit als Ideal der Gesellschaftsordnung.

153 Der Ausdruck Regellosigkeit ist nur dann sinnvoll, wenn es eine Regel gibt.

154 Pluralismus als Prinzip einer freiheitlichen Gesellschaftsordnung.

155 Die Zeit ist nichts Wirkliches, sondern eine Ordnungsform, abstrahiert von realen Geschehnissen.

156 Raum und Zeit dienen der Ordnung der Dinge und Vorgänge.

157 Jedes Problem entsteht durch die Entdeckung, daß etwas nach unserem vermeintlichen Wissen nicht in Ordnung ist.

158 Zwischen logisch gleichwertigen, aber einander widersprechenden normativen Ordnungen kann sich der Mensch lediglich mittels eines Willensentschlusses entscheiden.

159 Maskierung von Interessen durch ordnungspolitische Argumentation.

160 Dringlichkeitsskala und Rangordnung verfolgter Interessen.

161 Die politische Ordnung wird vom Gleichheitsprinzip beherrrscht.

162 Unterschied und Ordnung, also Bestimmung.

163 Die Vorstellungen von Raum und Zeit gehören einem Ordnungssystem an, das sich nicht auf Erfahrung gründet.

164 Die Ordnung ist ein fast logisch notwendiger Gegenwert der Freiheit.

165 Keine allgemeine Ordnung ist auch nur annähernd imstande den Verschiedenheiten in Charakter, Anlage und Neigung, bzw. Bedürfnissen Rechnung zu tragen.

166 Das Eigentum ist die erste Ordnung der Gesellschaft und des Staates.

167 "Des Weisen Amt ist: ordnen." - Thomas von Aquin, Summe wider die Heiden I, 1

168 "Es müßte Alles drunter und drüber gehen, wenn jeder tun könnte, was er wollte! Wer sagt denn, daß jeder alles tun kann?" - Max Stirner in Hector Zoccoli, Die Anarchie und die Anarchisten, Berlin 1980, Seite 63

169 Im Abgrenzen liegt zugleich ein Ausschließen und Vernichten.

170 Die Ordnung hat durch die Gewalt ihren Anfang genommen.

171 Nur Leidzufügung als Strafe kann die verletzte Rechtsordnung wieder herstellen.

172 Wo keine Ordnung ist, da gibt es auch keinen Zeitenwechsel.

173 Seit der französischen Revolution sind Freiheit und Gleichheit die idealen Grundfesten aller gesellschaftlichen Ordnung.

174 Das Gesetz ist eine Ordnung.

175 Der Begriff des Naturgesetzes impliziert das Vorhandensein einer vernünftigen Ordnung in der Natur, aus der dann gern eine natürliche vernünftige Ordnung der Gesellschaft definiert wird.

176 Der Gedanke einer natürlichen politischen Ordnung wurde aufgegeben, das bedeutet: die konkrete Gestaltung des gesellschaftlichen Lebens ist Sache der Willkür der Menschen.

177 Es gibt keine Spuren von Ordnung in der Natur.

178 Religion ist Ordnungsfaktor.

179 Eine Ordnung muß um des Friedens willen bestehen. Der Friede kann aber nur durch Gewalt erhalten werden.

180 Gewalt mag für die Zerstörung der alten Ordnung notwendig sein, aber sie ist sinnlos und gefährlich für den Aufbau einer neuen Ordnung.

181 Die Welt ist ein sinnloses Chaos, in das wir erst eine Struktur von Ordnung und Gesetzmäßigkeit bringen müssen.

182 Nur die Gemeinschaft hält die Leidenschaften in Ordnung.

183 Mit jeder normativen Ordnung ist die bestehende Notwendigkeit einer Individualisierung (Konkretisierung) der generellen (abstrakten) Normen gegeben.

184 Das Problem der Harmonisierung von Freiheit und Ordnung.

185 Die Zeit ist in erster Linie ein Problem des Alltags und nicht der Wissenschaft.

186 Die Ordnungen für den Leib heißen Gesundheitsregeln.

187 Einteilung ist nur durch Gegensetzung möglich.

188 Anarchie steht für eine Ordnung, die spontan erwächst.

189 "Der Mensch der Moderne gebraucht das Schema von Ursache und Wirkung nicht anders, als der Mensch des Altertums von seinen Göttern Gebrauch gemacht hat, nämlich dazu, Ordnung in sein Universum zu bringen - nicht, weil dieses Schema der Wirklichkeit am nächsten kommen würde, sondern allein wegen seiner Zweckdienlichkeit." - Henry Poincaré in Larry Dossey, Die Medizin von Raum und Zeit, Reinbek 1987, Seite 310

190 Die Ordnung ist es, welche Kontraste auf den Plan ruft.

191 "Vielleicht ist die Außenwelt ohnehin bloß eine Illusion; aber wenn sie existiert, besteht sie aus einer Unzahl kurzlebiger, kleiner und richtungsloser Vorgänge. Ordnung, Einheitlichkeit und Kontinuität sind Erfindungen des Menschen, genauso wie Kartotheken und Enzyklopädien." - Bertrand Russell, Philosophie - Die Entwicklung meines Denkens, Ffm 1988, Seite 279

192 Unruhe und Unordnung wurden dämonischer Ursprung zugesprochen.

193 Ordnung als klare Beziehung der Teile zum Ganzen.

194 Keine Erkenntnis bringt eine objektive Realität ins Bewußtsein, sondern ordnet allenfalls unser Bewußtsein nach bestimmten Normen.

195 Die Ordnung der Ideen entwickelt sich nach der Ordnung der Dinge.

196 Keine Gesellschaft kann auf die Dauer durch brutale Gewalt zusammengehalten werden, sondern muß sich letztlich auf gemeinsame Werte gründen.

197 Ruhe und Ordnung sind die Grundpfeiler des Bürgertums und Säulen des Kapitals.

198 "Jede Systematik wirkt geradlinig, steht immer als eine einreihige Folge da, schließt sich vielleicht einlinig zu einem Kreise. Die Sache aber ist fast nie so. Während die Sache vieldimensional ist, ordnet man in jedem Augenblicke eindimensional; während sie problematisch viele Zentren hat, ordnet man, indem man vielleicht viele eindimensionale Reihen aus einem Zentrum entwickelt; während die Sache konkret und unendlich ist, wird sie in ordnender Formung abstrakt und endlich. Man hilft sich dadurch, daß man an die einzelnen Glieder Nebenreihen, also weitere Dimensionen anlegt, daß man mehrere Zentren zueinander in Beziehung setzt und aus jedem eine Strahlenkugel von Reihen sich entfalten läßt. Aber man bleibt immer mehr oder weniger an letzthin räumliche Schemata gebunden, während die Sache vielleicht jedem noch so verwickelten System von Gliedern, Dimensionen, Orten inkommensurabel ist. Unsere Ordnung ist eine Gewaltsamkeit und dann vielleicht wieder ein Einschränken dieser Gewaltsamkeit." - Karl Jaspers, Psychologie der Weltanschauungen, Berlin/Heidelberg/New York 1971, Seite 17

199 Es ist zur Gewohnheit geworden aus den Naturgesetzen Regeln für das Handeln abzuleiten.

200 Ordnung ist die zum Gesetz gemachte Unordnung.

201 Die Idee der Ordnung

202 "Die räumlich-zeitliche Lokalisation der Gegenstandsstruktur impliziert den Gedanken der Ordnung und damit der Eindeutigkeit des Geschehens." - vgl. Richard Hönigswald, Grundprobleme der Wissenschaftslehre, Bonn 1965, Seite 137

203 Jede Methode ist ein Ordnungsprinzip.

204 "Die Unterdrückung der sinnlichen Mannigfaltigkeit geschieht durch objektive Anforderungen." - vgl. Emil Lask, Gesammelte Schriften, Bd. 3, Tübingen 1924, Seite 100

205 Wiederholungen lassen ein Bewußtsein von Gesetzlichkeit aufkommen.

206 "Die Jünger des harmonie-ökonomischen Liberalismus leben in der vollkommen weltfremden Vorstellung von gewissen natürlichen Gesetzen, nach denen die Produktionsfaktoren ständig dahinströmen, wo sie am meisten gebraucht werden, nach denen das Kapital den wirtschaftlichsten Verwendungen zustrebt, nach denen jeder bekommt, was er verdient, der Arbeitslohn sich auf sein natürliches Niveau einstellt und überhaupt alles in schönster Ordnung vor sich geht." - Gunnar Myrdal, Das politische Element in der nationalökonomischen Doktrinbildung, Berlin 1932, Seite 187

207 Der Relativismus entfernt alle ideologischen Bestandteile einer dogmatischen und einzigen Ordnung und führt vorübergehend in ein Chaos, bis sich eine natürliche und spontane Ordnung einstellt, in der die Ideen von Wahrheit, Humanität und Recht ihre zwanglose Verwirklichung finden.


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