007 Zuviel Licht produziert nicht nur Helligkeit, sondern führt auch zu Blindheit.
008 "Der Relativismus in der gegenwärtigen Wissenschaftstheorie ist also keinesfalls ein Beitrag, die relativ offene Gesellschaft noch offener zu machen, wie Feyerabend zu meinen scheint. Er würde, falls er sich, soziologisch gesprochen, durchsetzte, dazu beitragen, die Grundwahlen dieser offenen Gesellschaft zu gefährden. Es kann gezeigt werden, daß Respekt vor Objektivität, Wahrheit im Darstellungssinn oder, genauer gesagt, vor der Distinktion zwischen Wahrheitsansprüchen emprischer Aussagen einerseits und der politisch-sozialen Geltung von Normen (die von ihrer moralischen Gutheit-Gerechtigkeit unterschieden werden muß) andererseits, eine Voraussetzung ist nicht nur für Wissenschaft, sondern auch für eine liberal-demokratische Lebensform. Diejenigen, die versuchen, diese Distinktion zu verundeutlichen, leisten, ob sie es wollen oder nicht, der Tendenz zum Totalitarismus Vorschub."
009 In der Relativitätstheorie beobachten wir noch Beziehungen, in der Quantentheorie sind es bloß mehr Wahrscheinlichkeiten.
011 Wenn die Relativisten recht haben, und wir in einer vieldimensionalen Wirklichkeit leben, wenn wir noch dazu imstande wären, uns das bewußt zu machen, dann wäre es vorbei mit dem, was wir "gesunden
Menschenverstand" nennen.
012 Wenn wir unsere Empfindungsskala überschreiten, kann die Wahrnehmungparadox werden, so daß die Berührung tiefgekühlter Objekte Brandblasen erzeugen kann und extreme Schmerzen in Lust umschlagen.
019 Die Ursache ist eine relative Vorstellung zur Wirkung, das Relative aber hat kein wirkliches Dasein, sondern ist rein gedacht und nur in unserem Denken vorhanden.
021 Die Quantentheorie ist das mikroskopische Gegenstück zur allgemeinen Relativitätstheorie im Makrobereich.
022 Die Relativität entdeckte, daß die Masse, die einst per definitionem als von der Geschwindigkeit unabhängig, als losgelöst von Raum und Zeit, als eine angemessene Basis für ein System absoluter Einheiten gesetzt wurde, eine komplizierte Funktion der Geschwindigkeit ist. Die Masse eines Objekts ist also abhängig, von der räumlichen Veränderung dieses Objekts. Vergeblich glaubte man, man könne die Masse bestimmen, die einem Objekt in einem Zustand der Ruhe eigen ist.
023 Die Relativität ersetzt den Kausalitätsbegriff.
024 "Ansich" hat Käse den selben Wert, wie ein Autoreifen, da alle Gegenstände "ansich" wertfrei sind. Es hat also keinen Sinn darüber zu streiten, ob ein Augenaufschlag mehr Wert hat, als der Wetterbericht oder eine Wolldecke.
025 In der Relativitätstheorie sind nicht Punkte oder Augenblicke ausschlaggebend, also Raum und Zeit, sondern Ereignispartikel, die sich aus dem Verhältnis von Raum und Zeit ergeben.
026 Alles ist relativ und von einem Standort abhängig.
027 Kulturrelativismus
028 Die tatsächliche Bedeutung von Relativitätstheorie und Quantentheorie besteht in der Entdeckung, daß die dreidimensionale Kausalwelt in Zeit und Raum für den mikrophysischen und den makrophysischen Bereich nicht zutrifft.
029 Wo es nicht mehr möglich ist, ein allgemeingültiges Urteil zu fällen, betreten wir das Reich der Toleranz und Relativität.
030 "relativ" = bezogen, bezüglich, verhältnismäßig, abhängig, bedingt, vergleichsweise. "absolut" = abgelöst, für sich betrachtet, unabhängig, vollkommen.
031 Was in einem Systemwahr ist, kann in einem anderen falsch sein.
032 Nach der Relativitätstheorie ist die Zeit eine Funktion des Orts.
041 Keiner hätte sich träumen lassen, daß es binnen weniger Jahrzehnte keinen absoluten Raum, keine absolute Zeit, keine absolute Substanz, oder auch nur absolute Größen geben würde und daß die klassische Physik, von jeher Rückgrat der Wissenschaft, "relativiert" werden würde.
042 "In einem Bewußtsein von Relativitäten findet man nicht den Mut, Gewalt anzuwenden."
043 Die Grundeigenschaft der Relativität ist die Zeit.
044 "Leben ist zunächst ein inneres Faktum, um seiner selbst willen, und dann erst eine äußere Tatsache, die sich auf andere bezieht."
055 Es mag der Adler glauben, daß er der Sonne näher kommt, als etwa das auffliegende Huhn, für die Sonne selbst sind Adler und Huhn gleichweit entfernt.
061 "Nicht von Denken und Wissen überhaupt wird hier die Rede sein, sondern von einem bestimmten Denken und Wissen in einem bestimmten Lebensraum."
062 "Die Meinung, daß Wörter eine 'wahre' Bedeutung haben, ist ein Zeichen von sprachlicher Ahnungslosigkeit. Sie ist dem Glauben einfältiger Gemüter verwandt, daß die Astronauten die wahren Namen der Sterne entdecken."
086 Das Blatt, auf dem die Raupe lebt, ist für sie eine eigene Welt, ein unendlicher Raum.
087 Es gibt keine allgemein gültigen oder von Gott gesetzten Werte, sondern nur relative.
088 Alle Ruhe, alles Gleichgewicht ist nur relativ, hat nur Sinn in Beziehung auf diese oder jene bestimmte Bewegungsform.
089 Die Relativität hat der Zeit das unabänderlich Feststehende genommen und sie zu einer veränderlichen Dimension gemacht.
090 In einer Welt, in der alle Ansichten sowohl falsch, als auch richtig sind, in der alles, was von einem Standpunkt aus bejaht wird, von einem anderen aus verneint werden kann, ist nur schwerlich ein endgültiger Sinn zu finden.
094 Mussolini hat sich immer gerühmt, den Relativisimus auf alle übrigen politischen Bekenntnisse angewandt zu haben. "Aus dem Umstand, daß alle Ideologien einander wert, nämlich alle miteinander bloße Fiktionen sind, schließt der moderne Relativist, daß jedermann das Recht hat, sich die seine zu machen und ihr mit aller Energie, zu der er nur fähig ist, Geltung zu verschaffen."
095 Jeder Zustand muß für den menschlichen Sinnesapparat eine bestimmte Größe erreicht haben, um überhaupt wahrgenommen werden zu können.
096 Alles in der Außenwelt ist an einem bestimmten Ort und zu einer bestimmten Zeit.
097 "Wahrnehmbar" ist ein relativer Begriff. Der Hund mit seinem feinen Riechorgan hat eine andere Geruchswelt, als die Schnecke.
102 Der relativistischen Herausforderung zu Rationalität und Objektivität kann nicht mehr ausgewichen werden.
103 Der Tod ist nicht relativ, sondern absolut für das lebendige Individuum.
104 Nicht nur Georg Simmel und Max Weber hatten eindringlich dargelegt, daß eine theoretisch-rationale Werterkenntnis mit absoluter Gewißheit und logisch unwiderlegbarer Beweiskraft nicht möglich ist. Damit war
der Relativismus auch unter den Geisteswissenschaftlern "akademefähig" geworden.
106 "Denken wir uns, daß unser Zeitmaß sich gleichbliebe, dagegen unsere Fähigkeit, kleine Raumunterschiedewahrzunehmen, hundertfach oder tausendfach sich vergrößerte, so würde sofort vieles, was uns jetzt ruhig erscheint und keine Spur einer Veränderung zeigt, in deutliche Bewegung geraten; wir würden das Gras wachsen, die Blätter eines Baumes sich entwickeln, die Zeiger einer Uhr in raschen Fortschreiten ihre Bahn durchlaufen sehen; die Veränderungen, die wir jetzt nur erschließen, würden unserer unmittelbaren Wahrnehmung gegenwärtig sein."
107 Der Relativismus ist das Prinzip der Subjektivität.
108Leben und Tod, Wachen und Schlaf, Lust und Leid sind nur dadurch, daß sie einander gegenüberstehen und sich gegenseitig bedingen.
110 Es hat keinen Sinn, nach dem "Wesen" einer Tatsache oder nach ihrer wirklichen Ursache zu fragen. Was wir erkennen, sind immer nur Beziehungen zu anderen Tatsachen in der Form von Aufeinanderfolge oder Ähnlichkeit.
113 Es gibt keine einzig und allein objektiven Merkmale und Verhältnisse, sondern nur Relationen in Bezug auf ein mehr oder weniger willkürliches Bezugssystem.
114 "Wahrheit ist nicht subjektiv oder relativ, sondern innerhalb eines Denkstils vollständig determiniert."
136 Die absolute Zeit ist etwas Ideales, der Raum ist etwas rein relatives.
137Sittlichhandeln heißt, entgegen allen empirischen Bedingungen so handeln, als ob das Gute einen unbedingten Wert hätte.
138 Die absolute Objektivität das Raums galt als sicher, d.h. niemand zweifelte, daß die Räumlichkeit auch unabhängig vom vorstellenden Ich da ist; Der Raum ist aber nur relativ zu uns, absolut genommen gibt es keine Räumlichkeit.
139 "Wir sind es, die Relativität, Zahl, Gesetz, Freiheit, bzw. Grund und Zweck erfunden haben - alles Hypothesen, mit denen wir die Welt vermenschlichen."
140 Das Bewußtsein ist eine Beziehung und deshalb kann es kein absolutes Bewußtsein geben.
141 Jeder Sinn ist nicht nur subjektiv, sondern relativ, in Bezug auf die Person.
142Armut ist von der Gesellschaft abhängig, in der man lebt. In bestimmten Gesellschaften ist man nicht arm, solange man Schuhe trägt und nicht hungert.
143 Die Welt wird zwar perspektivisch gesehen, aber jedem Standpunkt entspricht nur eine einzige Perspektive. Eine absolute Richtigkeit gibt es also nicht trotz, sondern gerade wegen der perspektivischen Relativität.
144 Für den Relativismus sind alle Thesen mehr oder weniger gleich vertretbar. Alles scheint erlaubt, was scheinbar zu Anarchie und Rechtlosigkeit und damit zu Gewaltherrschaft führt.
146 Die Befriedigung, die uns Hunger und Durst verschaffen, ist abhängig von Hunger und Durst.
147 Es hängt von unseren Empfindungen ab, wie die Dinge uns erscheinen.
148 "Der Satz A = A zeigt uns gleich auf der Schwelle der Logik die Relativität und Idealität alles unseres Erkennens an."
149 Es ist unsinnig von "Aggressivität", "Freiheit" oder "Gleichheit" 'ansich' zu sprechen. Diese Begriffe haben ihre Wurzel in dem, was 'zwischen' den Menschen vorgeht.
151 "Das Erlebnis steht nicht als ein Objekt dem Auffassenden gegenüber. Es ist der Relativität des sinnlich Gegebenen entnommen."
152 "Es herrscht ein unüberbrückbarer tödlicher Kampf zwischen den verschiedenen Werten, unter welchen der Mensch zu wählen hat. Was für den einen von Gott ist, ist für den anderen mit dem gleichen Recht des Teufels."
161 Die an physikalischen Gegenständen wahrgenommenen Eigenschaften sind vom Zustand des Beobachters abhängig.
162 Ein Gesetz ist nichts anderes, als eine Relation zwischen den Dingen.
163 Primär gibt es weder Masse, noch Energie 'ansich', sondern nur Summen von Wirkungsquanten, die nicht den Raum allein, sondern immer Raum und Zeit zugleich ausfüllen.
168 "Der Wohlgeschmack eines Weines gehört nicht zu den objektiven Bestimmungen das Weines, sondern zu der besonderen Beschaffenheit des Sinnes an dem Subjekte, was ihn genießt."
169 "Was es für eine Bewandtnis mit den Gegenständen an sich und abgesondert von aller dieser Rezeptivität unserer Sinnlichkeit haben möge, bleibt uns gänzlich unbekannt. Wir kennen nichts, als unsere Art, sie wahrzunehmen, die uns eigentümlich ist, die auch nicht notwendig jedem Wesen, obzwar jedem Menschen zukommen muß. Mit dieser haben wir es lediglich zu tun."
170 Wenn ich einen schweren Gegenstand trage, dann fühle ich einen Druck der Schwere; aber nicht der Gegenstand selbst ist schwer, sondern er ist es nur im Verhältnis zu unserer Empfindung.
171 "Denn die Zeit jagt alles vor sich her und kann Gutes wie Schlechtes und Schlechtes wie Gutes bringen."
173 "Allgemein gesprochen setzt Ähnlichkeit - und somit auch Wiederholung - stets die Einnahme 'eines Standpunktes' voraus: manche Ähnlichkeiten oder Wiederholungen werden uns auffallen, wenn wir uns für ein bestimmtes Problem interessieren, andere, wenn wir uns für ein anderes Problem interessieren."
174 Das Ding ansich ist unerkennbar, wir können nur seine Erscheinung erkennen. Deshalb kann ein und dasselbe Ding in verschiedenen Formen erscheinen, je nach den verschiedenen Weisen es wahrzunehmen.
176 Das, was wir beobachten, ist nicht die Natur selbst, sondern die Natur, die unserer Art von Fragestellung ausgesetzt ist.
177 Der Signifikant hat nur Sinn in seiner Beziehung zu einem anderen Signifikanten.
178 Es gibt keine Bedeutung, die nicht notwendigerweise auf eine andere Bedeutung verweist.
179Materie und Bewegung können keine eigenständige Welt bilden und deshalb auch nicht mit der Realität identisch sein.
180 "Die Relativität der Bewegung führt zu einem unendlichen räumlichen Regress, der ein genaues Gegenstück des ebenso verhängnisvollen zeitlichen Regresses, der sich aus der Kausalität ergibt."
182 Mit unseren Sinnen können wir weder Richtiges noch Falsches erkennen, sondern nur verschiedene Empfindungen haben und Wahrnehmungen unter verschiedenen Umständen.
183 Zwischen 'Gott' und 'Teufel' herrscht ein unüberbrückbarer tödlicher Kampf, der keinerlei Relativierungen und Kompromisse duldet.
184 "Alle Beziehungen das Logikkalküls lassen sich ableiten aus der Beziehung "und" und deren Negation. Die Verknüpfung "und" kommt nur durch uns selbst zustande. Denn es liegt in unserer Wahl, welche Elemente wir durch "und" verbinden wollen. Diese Beziehung liegt also nicht in der Wirklichkeit. Daß die Negation nicht in der Wirklichkeit liegt, ist offenbar. Denn sie verneint ja gerade die Wirklichkeit. Daraus folgt, daß keine der logischen Beziehungen der Wirklichkeit angehört."
185 In der Relativitätstheoriebeobachten wir noch Beziehungen, in der Quantentheorie sind es bloß mehr Wahrscheinlichkeiten.
186 "'Wenn du etwas tust, das ich will, dann tue ich etwas, was du willst', das ist die allgemeinste Form der Tauschbeziehung."
187 Der Zusammenhang zwischen Geist und Körper ist unbegreiflich; die Gründe dieser Unbegreiflichkeit sind unwiderleglich.
188 "Der Nachdruck der Kausalität liegt in der Möglichkeit, die Vorgänge, welche zeitlich getrennt sind, durch einen Schluß zu verbinden."
189 "Das Atom hat für sich weder Schwere noch Gestalt; es nimmt keinen Raum ein, sondern hat erst in der Beziehung zu anderen Atomen einen Ort."
190 "../../b-u-t/221149/wbgeg.html" target="_blank">Gegenstand und Denken sind eine unlösliche Relation."
192 "Der Objektgedanke ist nicht der Gedanke von einem Ding, wenngleich jedes '../../b-u-t/221149/wbdin.html" target="_blank">Ding' durch ihn konstituiert wird. Er ist der Gedanke von einer allgemeinsten Beziehung, der jede andere in einem ganz bestimmten Umfang unterworfen ist. Es ist der Gedanke von einem formalen Geltungsprinzip, das als höchste Bedingung jene Systeme von Beziehungen beherrscht, die man 'Wissenschaft' und 'Wirklichkeit' nennt. Denn beide wollen objektiv sein und beide sind es nur Kraft jenes formalen Geltungsprinzips."
193 "Denn in der herkömmlichen Theorie der Begriffsbildung wird das 'Allgemeine' das den Inhalt des Begriffs ausmacht, immer erst nachträglich aus dem Besonderen, das als solches vor aller begrifflichen Bestimmung als 'gegeben' gilt, entwickelt und genommen. Es bildet demnach ein sekundäres Produkt, das gleichsam in einer ganz anderen Ebene liegt als die primären anschaulichen Elemente, an welche die Begriffsbildung anknüpft. In der Beziehung dieser beiden Ebenen zueinander ergeben sich alsdann all jene Schwierigkeiten, die in dem mittelalterlichen Kampf um die Realität der 'Universalien' ihren bekanntesten und prägnantesten Ausdruck gefunden haben, die aber, in anderer Fassung und Formulierung noch bis tief in die Philosophie hinein weiterwirken. Sind indessen die echten, wissenschaftlich fruchtbaren Begriffe als Ausdruck von Relationen erkannt, so schwindet die eigentliche Schwierigkeit: denn die 'Relation' ist nichts Vermitteltes und Nachträgliches, was zu dem anschaulichen 'Bestand' hinzutritt, sondern sie bildet eine konstitutive Bedingung dieses Bestandes selbst."
198 "Die Unruhe des Geistes wurzelt in der Einsamkeit des Ichs. Darin besteht die eigentliche 'Geistesbedürftigkeit' des Menschen - die ihn zum 'Gottsucher' und ihm nur in der religiösen Einstellung seines Lebens bewußt werden kann."
200 Daß die Empfindung im Großhirn stattfindet und nicht, wie wir glauben z.B. am Finger, zeigt die prinzipielle Eigenart des Psychischen im Verhältnis zur Physis.
201 Das Wahrnehmungsdatum ist immer Ausdruck einer Beziehung zwischen dem Wahrnehmenden und dem Gegenstand der Wahrnehmung.
202 Nicht im Sinnesdatum als solchem liegen Irrtum und Wahrheit, sondern in seiner Beziehung zu unserem Wissen.
203 Was die Naturerkenntnis ausmacht (in der Form der Kausalität, bzw. Substanz etc.), ist nur eine Verknüpfung von Vorstellungen, ist nur die Herstellung eines logischen Zusammenhangs zwischen den Sinnesdaten, der eben nur in Gedanken und als Begriff besteht.
235 Die Gesamtheit struktureller Beziehungen kann System genannt werden.
236Verstehen ist das Erfassen eines Beziehungszusammenhangs.
237 Beziehungen existieren nur als bestimmter Sinngehalt.
238 Man braucht kein tiefschürfender Philosoph zu sein, um festzustellen daß uns die Sprache ständig über die Beziehungen zwischen den Dingen täuscht.
239 Wenn wir einen Gegenstand untersuchen, ohne die Gesamtheit seiner Beziehungen zu überprüfen, vernachlässigen und nivellieren wir das Bedeutsame am Gegenstand.
240 Die Logik der Beziehungen ist der traditionellen Logik überlegen.
241 Ein Beziehungsgefüge ist seinen Gliedern gegenüber primär.
242Gegenstände müssen zweifach beschrieben werden: in der Eigenschaft und in der Beziehung.
258 Ein Gesetz ist nichts anderes, als die Zusammenfassung konstanter Relationen, wobei von Zufälligkeiten und scheinbaren Unregelmäßigkeiten im Einzelnen abgesehen wird.
259 Die Untersuchung eines Gegenstandes ist kein isolierter Akt, sondern findet in einem Zusammenhang statt.
266 Jeder Sinnzusammenhang hat eine Basis, von der aus er sich so, oder so gestaltet.
267 Die Ordnung bemißt sich nach dem Grad der Einfachheit. Die einfachsten Vorgänge sind die allgemeinsten.
268 Comte und der Positivismus betrachten alle Erscheinungen nur in ihrer Beziehung zu anderen Erscheinungen und versucht nicht das "Wesen" oder das Ding-ansich zu ergründen.
276 Die Blindheit das Kausaldenkens besteht darin, daß es das Einzelne als Einzelnes nimmt.
277 Die wirkliche Bedeutung eines Wortes ist stets gelegenheitsbedingt. Der genaue Sinn hängt von den Umständen ab.
278 Die Gegenwart kennt keine Kausalität, die nur in der Zeit möglich ist. Die Gegenwart ist eine Gleichzeitigkeit der Beziehungen, die nur in der räumlichen Dimension bestehen kann. Die Gegenwart ist die Befreiung von der Kausalität.
336Begriffe sind Beziehungspunkte, Vergleichungspunkte.
337 Durch das Vergleichen kann in Beziehung gesetzt werden, was die Denkrechnung ermöglicht.
338 Wir lernen in Bezug auf das, was wir bereits wissen.
339Bewegung ist stets an Beziehungen gebunden. Alle beobachtete Bewegung ist relativ.
340 Das Wesen der sogenannten rationalen Forschungsmethode besteht darin, die Dinge in der Einbildung von allen äußeren Einflüssen zu trennen, um sie dann isoliert und ohne Rücksicht auf einen besonderenZweck zu betrachten.
341 Die meisten Qualitäten beruhen auf Relationen, die wir in unserer subjektiven Betrachtungsweise zu selbständigen Qualitäten umdichten.
342Geistige Verwandtschaft ist viel wertvoller, als körperliche. Körperliche Verwandtschaft ohne geistige ist wie ein Körper ohne Seele.
343 "Wert ist ein Verhältnis zwischen zwei Personen."
348Ökonomisch ist etwas stets nur innerhalb eines bestimmten Bezugssystems.
349 "In meinem Geiste hatte sich alles losgerissen - Gefühlsgewohnheiten, Gedankenverbindungen, Vorstellungen von Personen und Dingen, alles hatte sich aufgelöst und den Zusammenhang verloren und wogte zusammen in einem unentwirrbaren Chaos. Da war kein Sammelpunkt mehr, nichts war fest geblieben."
350 Quantenmechanische Zustandbeschreibungen sind Beziehungen zwischen den Systemen und der Versuchsanordnung, bzw. zwischen den Meßgeräten. (Mikrophysisches System : makrophysisches Gerät)
351Bedeutung besteht immer in einer Qualität (Eigenschaft) oder in einer Beziehung.
361 Die Kapitaleigenschaften sind nicht den Dingen selbst und unter allen Umständen eigen, sondern eine Funktion, welche die Dinge je nach den Umständen haben oder nicht.
362 "Die Kausalfrage ist, wo es sich um die 'Individualität' einer Erscheinung handelt, nicht eine Frage nach 'Gesetzen', sondern nach konkreten kausalen 'Zusammenhängen' nicht eine Frage, welcher Formel die Erscheinung als Exemplar unterzuordnen, sondern die Frage, welcher individuellen Konstellation sie als Erlebnis zuzurechnen ist."
364 Ein Gesetz ist nichts anderes, als eine Relation zwischen den Dingen also etwas durchaus Relatives.
365 Ein Mensch, der an Beziehungswahn leidet, hat die Tendenz, zufällige Ereignisse und neutrale Bemerkungen so zu deuten, als hätten sie eine tiefere Bedeutung und einen direkten Bezug auf ihn selbst.
366 Es geht nicht, sich auf sehr viele Leute beziehen zu können, ohne nicht oberflächlich bleiben zu müssen.
368 Wenn ein Teil des menschlichen Körpers leidet, leidet alles andere mit ihm.
369 Die Auffassung der Mechanisten und der offiziellen Wissenschaft basierte auf der Theorie, daß 'Dinge', nicht Beziehungen die eigentliche Wirklichkeit sind.
380 "So zeigt denn die gesamte Sachlage einen Beziehungsreichtum, dem kein vereinzelter Terminus gewachsen ist."
381 Bewegung ist etwas relatives und kann nur in Relation auf einen Bezugspunkt wahrgenommen werden.
382 "Die Mystik negiert alle Gemeinschaft, weil es für sie nur eine reale Beziehung gibt, die Beziehung des Einzelnen zu Gott."
383 "Wer jetzt weint irgendwo in der Welt, ohne Grund weint in der Welt, weint über mich. Wer jetzt stirbt irgendwo in der Welt, ohne Grund stirbt in der Welt, sieht mich an."
384 "Die Relationen sind zahllos, und keine existierende Sprache ist imstande, all ihre Schattierungen gerecht zu werden."
386 Das Urteilen vollzieht sich im Beziehen. Das Erfassen eines Gegenstandes geschieht nicht durch ein Urteil.
387 "Macht ist ein 'soziales' Verhältnis, weil die Definition sich auf eine Relation zwischen Menschen bezieht."
388 "Insofern als wir mehr von andern abhängen als sie von uns, mehr auf andere angewiesen sind als sie auf uns, haben sie Macht über uns, ob wir nun durch nackte Gewalt von ihnen abhängig geworden sind oder durch
unsere Liebe oder durch unser Bedürfnis geliebt zu werden."
389 In Newtons Physik waren Raum und Zeit völlig von einander getrennte unabhängige Kategorien, während wir es in der relativistischen Physik mit einem vierdimensionalen Raum-Zeit-Kontinuum zu tun haben, in dem Raum und Zeit untrennbar sind.
391Gefühle und Interessen sind Kontakt-Funktionen und nur als Beziehungen zwischen Bedürfnissen und Objekten definierbar.
392 Die Physik hat nach Mach nur die Abhängigkeit der Erscheinungen untereinander festzustellen. Nur auf die Feststellung konstanter Relationen kommt es hierbei an. Falsche Metaphysik ist es dagegen, wenn man diesen Relationen materielle Substrate unterlegt.
393 Die Subjekt-Prädikat-Logik, von der alle früheren Philosophen ausgingen, berücksichtigt die Beziehungen entweder überhaupt nicht oder sie bringt falsche Argumente um zu beweisen, daß Beziehungen nichts Wirkliches sind.
Hinweis: Bei den nicht näher gekennzeichneten Textstellen handelt es sich um Passagen, die in verschiedenen Quellen mehr oder weniger sinngleich auftauchen, so daß nicht klar ist, wer von wem abgeschrieben hat.