Gegensatz
F. A. Trendelenburg - Letzter Unterschied der philosophischen Systeme
p-2siehe auch Kampf, Krieg, Konkurrenz, Widerspruch, Differenz, Grenze, Konflikt

001 "Logische Gegensätze sind zu unserer Bequemlichkeit erfunden worden." - Bertrand Russell, Philosophie des Abendlandes, Wien/Zürich 1988, Seite 179

002 Abstrakte Gegensatzkonstruktionen, die es in der Wirklichkeit nicht gibt.

003 Jede inhaltliche Begriffsbestimmung schließt eine Abgrenzung gegen andere Begriffe und damit eine Verneinung ein.

004 "... das jüdische Prinzip der Entgegensetzung des Gedankens gegen die Wirklichkeit." - G. W. F. Hegel

005 Theorie und Praxis sind nur relative Begriffe, die ineinander überfließen und durchaus keinen wirklichen Gegensatz darstellen.

006 "Die rationale Grenzsetzung ist eine Grenzsetzung gegen ein anderes: Allgemein ausgedrückt, die rationale Formung bewegt sich unvermeidlich in Gegensätzen. Indem die rationale Einstellung irgendein Umgrenztes setzt, schließt sie ein anderes aus." - Karl Jaspers, Psychologie der Weltanschauungen, Berlin/Heidelberg/New York 1971, Seite 71

007 "Alle Wissenschaft wäre überflüssig, wenn die Erscheinungsform und das Wesen der Dinge unmittelbar zusammenfielen..." - Karl Marx in Otto Ullrich, Technik und Herrschaft, Ffm 1979, Seite 71

008 Das wirksame Dasein einer Opposition ist das unerläßliche Zeichen eines freien Zustandes. Diesen Umstand machen sich heuchlerische Politiker oft zunutze, indem sie die Opposition bloß noch Spielen, sich in ihren Programmen aber im Grunde nicht mehr allzu sehr unterscheiden.

009 "Also stimmest du Alles in Einem, das Böse zum Guten." - Kleanthes, Hymne an Zeus

010 "Gewohnheit der Gegensätze: Die allgemeine ungenaue Beobachtung sieht in der Natur überall Gegensätze (wie z.B. warm und kalt), wo keine Gegensätze, sondern nur Gradunterschiede sind. Diese schlechte Gewohnheit hat uns verleitet, nun auch noch die innere Natur, die geistig-sittliche Welt, nach solchen Gegensätzen verstehen und zerlegen zu wollen. Unsäglich viel Schmerzhaftigkeit, Anmaßung, Härte, Entfremdung, Erkältung ist so in die menschliche Empfindung hineingekommen, dadurch, daß man Gegensätze an Stelle der Übergänge zu sehen meinte." -Friedrich Nietzsche, Menschliches Allzumenschliches - Ein Buch für freie Geister, Frankfurt 1982, Seite 483

011 "Alle geistige Bewegung geschieht innerhalb der Subjekt-Objekt-Spaltung. In dieser Spaltung sind überall Gegensätze herrschend: Die gegenständliche Welt und das subjektive Wesen sind in antinomischer Struktur zerspalten. Die geistige Bewegung steht immer in Beziehung zu Gegensätzen. Gegensatzlosigkeit wäre Tod und Erstarrung. Der Gegensatz ist das Lebensbedingende und die Erscheinung des lebendigen Geistes. Wie alle physikalische Mannigfaltigkeit durch den Widerstand entsteht, so das geistige Dasein durch die Antinomie." - Karl Jaspers, Psychologie der Weltanschauungen, Berlin/Heidelberg/New York 1971, Seite 343

012 "Unter der Herrschaft der formalen Logik ist der Begriff des Konflikts von Wesen und Erscheinung entbehrlich, wo nicht sinnlos." - Herbert Marcuse in Otto Ullrich, Technik und Herrschaft, Ffm 1979, Seite 43

013 "Die Frage nach richtig oder falsch kann in aller Strenge zwar innerhalb einer Idealisierung, aber nicht in der Beziehung zur Wirklichkeit gestellt und entschieden werden." - Werner Heisenberg, Werner; Ordnung der Wirklichkeit, München 1989, Seite 145

014 "Die Wertung muß immer entweder positiv oder negativ sein." - Heinrich Rickert, Kulturwissenschaft und Naturwissenschaft, Stuttgart 1986, Seite 114

015 "Einteilung ist nur durch Gegensetzung möglich." - Johann Gottlieb Fichte, Über den Begriff der Wissenschaftslehre, Stuttgart 1981, Seite 73

016 Es gibt kein Oben ohne ein Unten.

017 Freude und Schmerz bedingen einander.

018 Es könnte gar keinen Pessimismus geben, ohne das natürliche Idealbild der Welt, welches wir in uns tragen. Erst der Kontrast mit diesem macht die Wirklichkeit schlecht.

019 Der Kampf des Guten und des Bösen ist das eigentliche Rad im Getriebe der Welt.

020 Es gibt keine Gegensätze, sondern nur Grade.

021 Nicht nur ein Unterschied, sondern ein Gegensatz.

022 Gleichheit besteht bloß im Gegensatz zu Ungleichheit.

023 "Verstand und Ruhebedürfnis ebenso wie zerstörender Kampfeswille wollen die Gegensätze vernichten, um die Herrschaft des Eindeutigen und Einseitigen aufzurichten." - Karl Jaspers, Was ist Philosophie, München 1980, Seite 214

024 Wer kein Glück empfinden kann, kann auch kein Unglück empfinden. Glück und Unglück sind komplementäre Gegensätze.

025 Schmerz und Freude sind Höhepunkte des menschlichen Empfindens, die es zu allen Zeiten und überall gegeben hat, es sind die beiden Pole, um die unser Seelenleben kreist. Schmerz und Seligkeit sind trotz aller Gegensätze aneinander gebunden, weil wir uns das eine nicht ohne das andere vorstellen können.

026 Zwischen Ja und Nein gibt es keine Kontinuität.

027 Zwischen "Gott" und "Teufel" gibt es keine Relativierungen und Kompromisse.

028 Gegensatz von Sein und Sollen.

029 Jede Partei bedarf einer anderen Partei als Gegengewicht.

030 Demokratie beruth auf der Anerkennung der Wirklichkeit und Notwendigkeit gegensätzlicher Interessen.

031 Der Unterschied zwischen Existenz und Nichtexistenz ist kein gradueller.

032 Geld und Liebe stehen in schroffem Gegensatz.

033 Alle Gegensätze reduzieren sich letztendlich auf den einfachen Gegensatz von normal und pathologisch.

034 Wir stehen unser ganzes Leben lang vor der Aufgabe, Gegensätze miteinander in Einklang zu bringen.

035 "Auf beiden Seiten ist die Wahrheit, auf beiden - die Lüge. Mit einem raschen entweder-oder ist da auch nichts zu erreichen." - Alexander Herzen, Die gescheiterte Revolution, Ffm 1977, Seite 214

036 Kampf zwischen Affekt und Vernunft

037 Freiheit bedeutet den Gegensatz von Zwang.

038 Jeder Satz hat seinen Gegensatz.

039 Gegensatz als die größte Unterschiedlichkeit.

040 Wirkliche Extreme können nicht miteinander vermittelt werden, eben weil es wirkliche Extreme sind.

041 Das wirkliche Leben besteht aus den durch die Unvereinbarkeit von Gegensätzen hervorgerufenen Spannungen, wobei jeder der Gegensätze notwendig ist.

042 Jede Begrenzung ist zugleich eine Negation.

043 Nicht darauf kommt es an alle Divergenzen zu glätten und zu harmonisieren, sondern die Spannungen fruchtbar auszutragen.

044 "objicere" heißt entgegenwerfen.

045 Erlebt werden keine Dingeigenschaften, sondern Gegensätze und Ähnlichkeiten.

046 Der Gegensatz von Idealismus und Materialismus ist ein künstlicher. Letzten Endes läuft es auf das Gleiche hinaus, ob dieses auf jenes zurückgeführt wird oder umgekehrt.

047 Nur der Gegensatz zu unserer Blutwärme läßt uns das Eis kalt nennen.

048 "Daß Schütze und Scheibe nicht mehr zwei entgegengesetzte Dinge sind, sondern eine einzige Wirklichkeit." - D. T. Suzuki in Eugen Herrigel, Zen in der Kunst des Bogenschiessens, Bern/München/Wien 1984, Seite 7

049 Die Aussöhnung der Gegensätze ist das eigentliche Mysterium.

050 "Freie Erziehung ist immer eine Erziehung zur Kontroverse." - George Bernhard Shaw, Der Sozialismus und die Natur des Menschen, Ffm 1973, Seite 245

051 Empfindung ist das Erlebnis von Druck und Gegendruck.

052 Außer den schroffen Gegensätzen sind noch Mischungen und Abstufungen in der Wirklichkeit vorherrschend.

053 Die Schlacht wird zum Entscheidungsverfahren.

054 Festgewordene Gegensätze aufzuheben ist das einzige Interesse der Vernunft.

055 Gleichheit besteht bloß im Gegensatz zur Ungleichheit.

056 Ohne den Kampf zwischen den Gegensätzen kann es keine Identität geben.

057 Neutralität ist Tarnung. Einen dritten Weg gibt es nicht.

058 Die Grundsätze der Widerspruchsfreiheit sind nichts als Sprachgewohnheiten. Wenn etwas nicht schwarz ist, braucht es deshalb noch lange nicht weiß zu sein.

059 Wo der Gegensatz als solcher besteht ist er unaufhebbar. Aus Schwarz kann man nicht weiß machen.

060 Es muß immer etwas dem Guten, bzw. Bösen entgegengesetztes geben.

061 Die Gewißheit kennt keinen Gegensatz.

062 Ruhe und Bewegung sind keine Gegensätze sondern die Ruhe ist nur ein Grenzfall der Bewegung.

063 Die Wahl zwischen zwei Alternativen ist am einfachsten.

064 Konflikte zwischen Fühlen und Denken, zwischen dem einen und dem anderen Gedanken.

065 Unüberwindlicher Gegensatz zwischen allgemeinen Zeichen und der individuellen Wirklichkeit.

066 Der Gegenstand ist das, was sich entgegenstellt.

067 In der Logik heißt es "tertium non datur", ein Drittes gibt es nicht, d. h. man kann sich Gegensätze in ihrem Einssein nicht vorstellen.

068 Die Schlange als Symbol und Sinnbild der Weltseele, die sich in Windungen und Biegungen ihren Weg durch alle Gegensätze des Lebens zu suchen gezwungen ist.

069 Jedes Gefühl ist gegensatzbedingt.

070 Damit Sinn entstehen kann, muß es Opposition geben.

071 Man ehrt sich selbst, wenn man seinen Gegner ehrt.

072 Die chinesische Philosophie wertet die Paarungen nicht als Gegensätze, sondern als Verband, in dem ein Teil auf den andern bezogen ist.

073 Die Logik ist unfruchtbar, weil sie nicht anderes macht, als einen Zustand der Polarität zu erzeugen.

074 Wir sind so eingerichtet, daß wir nur den Gegensatz richtig empfinden können, den Zustand selbst aber nur wenig.

075 Der Mensch genießt nur den Gegensatz intensiv, den Zustand weniger.

076 Eine Philosophie der Einheit der Gegensätze dient immer einer Rechtfertigung der bestehenden Ordnung.

077 Die Vernunft besitzt das Vermögen, alle Gegensätze, auf die sich der Verstand versteift zu beseitigen. Ihr Interesse ist es, fest gewordene Gegensätze aufzulösen. Die Vernunft begreift die Identität der Gegensätze.

078 Zwischen den Zeiten ist die Ordnung der Gegensätze aufgehoben.

079 In den indoeuropäischen Sprachen haben wir eine starke Betonung von ist und ist nicht.

080 "Denn die fleischlich sind, die sind fleischlich gesinnt; die aber geistlich sind, die sind geistlich gesinnt. Aber fleischlich gesinnt sein ist der Tod, und geistlich gesinnt sein ist Leben und Frieden. Denn fleischlich gesinnt sein ist eine Feindschaft wider Gott." - Römer 8,1-7

081 Toleranz besteht darin, entgegengesetzte Interessen existieren zu lassen.

082 "Das verflachende des Alltags in diesem eigentlichsten Sinn des Wortes besteht ja gerade darin: daß der in ihm dahinlebende Mensch sich dieser teils psychologisch, teils pragmatisch bedingten Vermengung todfeindlicher Werte nicht bewußt wird und vor allem: auch gar nicht bewußt werden will, daß er sich vielmehr der Wahl zwischen Gott und Teufel und der eigenen letzten Entscheidung darüber: welcher der kollidierenden Werte von dem Einen und welcher von dem Andern regiert werde, entzieht. Die aller menschlichen Bequemlichkeit unwillkommene, aber unvermeidliche Frucht vom Baum der Erkenntnis ist gar keine andere als eben die: um jene Gegensätze wissen und also sehen zu müssen, daß jede einzelne wichtige Handlung und daß vollends das Leben als Ganzes, wenn es nicht wie ein Naturereignis dahingleiten, sondern bewußt geführt werden soll, eine Kette letzter Entscheidungen bedeutet, durch welche die Seele, wie bei Platon, ihr eigenes Schicksal: - den Sinn ihres Tuns und Seins heißt das - wählt." - Max Weber, Gesammelte Aufsätze zur Wissenschaftslehre, Tübingen 1988, Seite 507

083 Die Rechtsprechung hat die ideale Aufgabe, entgegengesetzte Interessen zum Ausgleich zu bringen.

084 Begriffe können erst dann richtig verstanden werden, wenn auch ihr Gegenteil verstanden wird.

085 Die Begierde ist der Verlust der Freiheit und der Einheit.

086 Wir sind gezwungen auch das, was jenseits der Gegensätze liegt, in Analogien und Metaphern zu artikulieren, also wieder in Gegensätzen.

087 Der Antagonismus von Ich und Du.

088 Definieren heißt einschränken, Grenzen setzen, Vergleiche ziehen und Gegensätze aufstellen.

090 Gegensätze entspringen der Begierde und Leidenschaft. Solange ich nichts begehre, bin ich im Frieden.

089 Erfolg wird nur im Gegensatz zur Unterlegenheit eines anderen deutlich.

091 Ohne Gegensatz wird nichts offenbar.

092 Im Gegensatz von profan und heilig gibt es kein gemeinsames Maß.

093 Antinomie von Ordnung und Freiheit.

094 Das individuelle Bewußtsein ist kein Entweder-oder-Phänomen, sondern eine stufenweise Erscheinung.

095 Was ein Mensch gegen sein Gewissen tut, kann niemals gut sein.

096 "Das Gegenteil einer richtigen Behauptung ist eine falsche Behauptung. Aber das Gegenteil einer tiefen Wahrheit kann wieder eine tiefe Wahrheit sein." - Niels Bohr in Werner Heisenberg, Der Teil und das Ganze, München 1981, Seite 124

097 Die Alternative zwischen zwei Gegensätzen wie Ja und Nein ist äußerst simpel.

098 Ohne Gegensatz kein Fortschritt.

099 Der Antagonismus ist das Organisationsprinzip des Ganzen.

100 Die geschlossene Form hat den Charakter der Frontalität.

101 Erkenntnis wurzelt in entgegengesetzten Prinzipien und entsteht eigentlich erst mit der Erkenntnis des Guten und Bösen.

102 Nie gelöste Aufgabe der Synthese von Gebundenheit und Freiheit.

103 Mystisches Erleben liegt jenseits der Gegensätze.

104 Das Recht "Nein" zu sagen.

105 Schwert und Geist sind zwei Urgegensätze der Menschheit.

106 Gegensätze sind nur in einer Welt der Trennungen möglich.

107 Die Operationen des Verstandes spalten die Welt in zahllose Polaritäten.

108 Die Schatten müssen weichen, wenn das Licht kommt.

109 Meditation als Bewußtseinszustand, indem die Gegensätze von Absichtlichem und Spontanem aufgehoben ist.

110 Wesen und Schein gehören trotz ihres Kontrastes zusammen.

111 Die Grenze schafft, selbst wenn sie nicht will den Feind.

112 Die Gewohnheit ist ein gegensatzloses Tun.

113 Die größten und wichtigsten Probleme sind unlösbar, weil sie nur die notwendige Polarität ausdrücken.

114 Gegensatz zwischen dem Einen und dem Vielen.

115 Die Dialektik ist ein ständiger Prozess des fließenden Übergangs.

116 Verstehbarkeit ist an Gegensätzlichkeit gebunden. Das Verstehen einer Sache impliziert das Verstehen ihres Gegenteils.

117 Außerhalb unseres Bewußtseins existieren keine Gegensätze.

118 Man verliert seinen Verstand, wenn man sich ständig im Gegensatz zu allem andern sieht.

119 Gegensatz von Recht und Gewalt.

120 Kapitalismus und Sozialismus bedingen sich gegenseitig. Der Erfolg beider Systeme liegt in der Existenz eines mächtigen Gegners.

121 Gewöhnlich wird versucht, Gegensätze in einem letzten Gegensatz zu vereinfachen.

122 Vertrag setzt Verschiedenheit und Gegensätzlichkeit voraus.

123 Keine Gegensatzpaare, sondern komplementäre Beziehungen.

124 Die Sprache setzt konstitutive Einheiten indem sie die Dinge paarweise gegenüberstellt, womit sie gleichzeitig das System schafft.

125 Nein und Ja sind die Ursprünge menschlicher Kommunikation.

126 In der Wahl werden Gegensätze vereinheitlicht.

127 "Die Träger geistiger Gegenstände sind nicht an Subjekte gebunden, wie Träger psychischer Gegenstände. Staat und Moral können bestehen bleiben, während die Subjekte vergehen." - Rudolf Carnap, Der logische Aufbau der Welt, Ffm/Berlin/Wien 1979, Seite 30

128 Das Gesetz der Einheit der Gegensätze ist das fundamentalste Gesetz der materialistischen Dialektik.

129 Systeme werden von Einheiten gebildet, die sich durch binäre Ausschlüsse unterscheiden und zueinander in Opposition stehen.

130 Im Gegensatz gibt es keine Freiheit.

131 Unsere Welt ist eher ein Sammelbegriff für Prozesse, als ein solcher für Gegenstände.

132 Alles Existierende lebt und wirkt dadurch, daß es Kreuzungspunkt zweier Gegensätze ist.

133 Unversöhnbarkeit widerstreitender Weltanschauungen.

134 Gegensatz Ereignis/Struktur

135 Die Existenz eines gemeinsamen Gegners stellt die Interessenidentität her.

136 Aus einer Bestimmung in die andere, ein ununterbrochenes Aufheben der Gegensätze, ein Ineinanderübergehen. Die starre Kausalität wird von der Wechselwirkung abgelöst.

137 Uralter Gegensatz von Haben und Sein.

138 Ordnung und Chaos als Gegensatz.

139 Die intellektuelle Schablone von Ja und Nein ist ganz bequem, so lange keine Lebensprobleme aufgeworfen werden.

140 Wer jeden Gegensatz vernichtet, zerstört das Leben der menschlichen Gemeinschaft selber.

141 Gegensatz von Kommunikation und Herrschaft.

142 Es gibt einen bestimmten Punkt des Geistes, wo Gegensätze nicht mehr als solche empfunden werden.

143 Die Übertragung von Nervenimpulsen ist nicht elektrischer oder chemischer Natur, sondern beides.

144 Der Zusammenfall der Gegensätze ist das tiefste aller Geheimnisse.

145 Überrasche deinen Gegner!

146 Weisheit als Gewahrwerden der grundsätzlichen Einheit widerstreitender Gegensätze.

147 Die Problematik des Zwischenmenschlichen ist im Unterschied von Sein und Scheinen zu suchen.

148 Alles läuft einmal in sein Gegenteil.

149 Der Gegensatz von Ich und Außenwelt. Subjekt/Objekt

150 Ein Gegensatz geht in den andern über.

151 Eine Einheit und Gleichzeitigkeit sich scheinbar ausschließender Gegensätze kann nicht gedacht, sondern höchstens erlebt werden.

152 Extreme berühren sich.

153 Das Ziel des menschlichen Lebensweges ist die Überwindung der Gegensätzlichkeit.

154 Zu jeder Polarität muß es eine Einheit geben.

155 Gegensatz von Bedingtem und Unbedingtem.

156 Ohne Gegensatz gibt es keine Entwicklung.

157 Bejahung und Verneinung, bzw. Zustimmung und Ablehnung bezeichnen die Doppelrichtung des Willens.

158 Das Subjekt setzt sich nur, indem es sich entgegensetzt.

159 Das Andere ist eine grundsätzliche Kategorie des menschlichen Denkens.

160 Irgendwann werden die vorhandenen Gegensätze dann gewalttätig ausgefochten.

161 Der scheinbare Gegensatz von Reden und Tun.

162 Die Dynamik des Denkprozesses lebt von der Spannung zwischen Ja und Nein.

163 Autorität und Freiheit verlaufen in einer Art von Polarität.

164 Unterscheidungen sind begriffliche Auseinanderlegungen.

165 Das Gesetz will den Gegensatz als ruhende Seiten auffassen.

166 Gleichheit und Freiheit befinden sich in ständiger Spannung.

167 In der Welt der Ewigkeit sind alle Gegensätze aufgehoben.

168 Kontrolle und Spontaneität sind diametrale Gegensätze.

169 Gegensätze entstehen, wenn einzelne Eigenschaften isoliert, aus dem Ganzen herausgerissen und diesem entgegengestellt werden.

170 "Und dasselbe ist Lebendes und Totes, und Waches und Schlafendes, und Junges und Altes. Denn dieses schlägt in jenes um, und jenes wieder in dieses." - Heraklit

171 Das Unlogische ist ein gleichberechtigter Gegensatz des Logischen.

172 In allem Denken wird notwendigerweise vom Schein des Gegensatzes ausgegangen, um einen Rechnungsansatz zu haben.

173 Wir müssen mit unserem Glauben aus dem Dualismus hinaus. Mit unserem Denken können wir es nicht.

174 "Wer alles Gleiche gleichermaßen schätzt, der tritt schon in der Zeit in den gewünschten Stand der Ewigkeit." - Angelus Silesius

175 Der ganze Gegensatz von Subjekt und Objekt ist eine künstliche Scheidung.

176 Jede Veränderung ist Übergang von Entgegengesetztem in Entgegengesetztes.

177 Menschliches Denken ist immer gespalten und muß in Gegensätzlichkeiten befangen bleiben.

178 Die Sensationsgier braucht den Nervenkitzel, der Nervenkitzel erzeugt größeren Reizhunger und führt zu steigender Dosierung. Worum es aber letztlich geht, ist Kontrastwirkung.

179 Es kommt auf den Gegensatz an, nachdem man die Abgrenzung vollzieht.

180 Die Einheit der Gegensätze ist bedingt, zeitweilig und vergänglich und relativ.

181 In Bildern gibt es kein diskursives Erfassen.

182 Entwicklung der Wirklichkeit nach dem Prinzip des Kampfes der Gegensätze.

183 Leben erfordert ständige die lebendige Versöhnung der Gegensätze.

184 Der grundlegendste aller Gegensätze: der zwischen Sein und Sollen, bzw. zwischen Wirklichkeit und Wert oder Norm.

185 Die Auflösung des Gegensatzes von Mensch und Welt in die Einheit von Mensch und Gott. (Es entsteht eine Sphäre der irrationale Pseudowirklichkeit.)

186 Gott soll die Vereinigung der Gegensätze und Widersprüche sein.

187 Der Gegensatz ist überhaupt das Qualitative.

188 Gegensatz zwischen Freiheit und Wirklichkeit.

189 Entzweiung ist ein notwendiger Faktor des Lebens, das ewig entgegensetzend sich bildet.

190 die aus der Ökonomie entstehenden sozialen Gegensätzlichkeiten

191 Gerechtigkeit besteht bloß im Gegensatz zur Ungerechtigkeit bzw. Unrecht.

192 den Gegensatz verschmieren

193 Zu klarer ausschließender Gegensätzlichkeit

194 Denken heißt unterscheiden.

195 "Geschehen ist Wechselgeschehen zwischen polar entgegengesetzten Ähnlichkeiten." - Ludwig Klages, Ursprünge der Seelenforschung, Stuttgart 1970, Seite 205

196 Abstrakte Ideale im Gegensatz zu unmittelbaren Zielen.

197 Das gegensatzlose Eine.

198 "In der kommunikativen Alltagspraxis ist jeder gezwungen, kontinuierlich mit Ja oder Nein Stellung zu nehmen. Auch der konsequente Aussteiger kann aus der kommunikativen Alltagspraxis nicht aussteigen." - vgl. Jürgen Habermas, Moralbewußtsein und kommunikatives Handeln, Ffm 1991, Seite 110

199 In der mystischen Erfahrung werden die Grenzen der intellektuellen Unterscheidungen und Unterschiede aufgehoben.

200 Die Unterschiede werden leicht zu Gegensätzen verschärft.

201 Die Dialektik versucht das antinomische Verhältnis von Allgemeinem und Besonderen theoretisch zu bewältigen.

202 Gegensätzliche Begriffe sind abstrakt und relativ und gehören in die Welt der Gedanken.

203 Die Spannung zwischen Wissen und Nichtwissen wird niemals überwunden.

204 Himmel und Hölle verbinden sich in mystischer Einheit.

205 "Denn der real aufgefaßte Stoff soll idealisch verarbeitet und beherrscht werden, daß die selbsttätige Handlung der Reflexion sie einander entgegensetzt." - Wilhelm von Humboldt, Schriften zur Sprache, Stuttgart 1985, Seite 9

206 In einer endlichen Welt steht alles im Gegensatz zu einander.

207 Die Diskrepanz zwischen Reden und Tun ist sicherlich ein altes politisches Phänomen.

208 "Wer sein Fach nicht als widersprüchlich erlebt hat, beherrscht es nicht." - George Bernhard Shaw, Der Sozialismus und die Natur des Menschen, Ffm 1973, Seite 245

209 "Jeder Ausdruck ist Produkt der Reflexion und sonach kann von jedem als einem Gesetzten aufgezeigt werden, daß damit, daß etwas gesetzt wird, zugleich ein Anderes nicht gesetzt, ausgeschlossen ist." - Georg Lukàcs, Der junge Hegel, Bd. 1, Ffm 1973, Seite 345

210 Relativität des Gegensatzes von Einheit und Vielheit.

211 Gegensatz von Werden und Sein

212 Das Unendliche konkurriert mit dem Endlichen nicht.

213 Determinismus und sittliche Verantwortung sind unvereinbar.

214 Gegensatz zu gewollt: unter Zwang

215 Zufall ist mit Gesetzlosigkeit identisch: Es gibt keinen anderen kontradiktorischen Gegensatz zur Kausalität.

216 Denken und Sein sind zwar Gegensätze, bilden aber zugleich miteinander eine Einheit.

217 Das durchaus als legitim anerkannte Gegeneinander der Gruppeninteressen.

218 Die Spannung zwischen Wissen und Nichtwissen führt zum Problem und sie wird nicht überwunden.

219 "Der Akt der Versöhnung von Unversöhnbarem wird zu einem Akt der Erlösung gemacht, d. h. zu einer heiligen Wandlung, zu einem heiligen Betrug, zu einer Lösung, die nichts löst, sondern auf Treu und Glauben angenommen wird." - Alexander Herzen, Die gescheiterte Revolution, Ffm 1977, Seite 215

220 Tag und Nacht sollten nicht als Ursache und Wirkung voneinander aufgefasst werden.

221 "Die Täuschung kommt von eben dem, woher das Werden kommt. Das Werden aber kommt von dem Entgegengesetzten, mithin auch die Täuschung." - Aristoteles, Kategorien - Lehre vom Satz, Hamburg 1974, Seite 118

222 Die irrige Ansicht, theoretische Gegensätze lassen sich nur auf praktische Art lösen.

223 Entweder-oder-Logik, bzw. Sowohl-als auch-Logik

224 Der Irrtum abstrakte Grenzen da zu ziehen, wo keine sind.

225 Opposition oder Subsumtion / Unterordnung der Begriffe.

226 Gegensatz von subjektivem Interesse und allgemeiner Organisation.

227 Die natürliche Kraft des Willens ist Opposition.

228 Die Spannung zwischen Maske und Wirklichkeit.

229 Es ist ein Irrtum zu glauben, daß es von der Wahrheit keine Setzung gäbe.

230 Die Arbeitsweise des Gehirns wird vom Alles-oder-Nichts-Charakter des Neurons bestimmt. Das Neuron wird entweder erregt, oder es wird nicht erregt.

231 Der Widerspruch ist eine logische Kategorie, der Gegensatz gehört der äußeren Realität an.

232 Die Pole des Kontrastes sind eine dialektische Notwendigkeit der lebendigen Welt. Es gibt keinen Tag ohne Nacht.

233 Der Widerspruch ist ein logischer Begriff: zwei Aussagen können einander widersprechen. Real Seiendes kann zueinander nicht in Widerspruch stehen.

234 Die Versöhnung, in der alle Gegensätze zum Schweigen gebracht werden ist eine spannungslose Harmonie.

235 In der Dialektik treten Gegensätze nur auf, um letztlich versöhnt zu werden.

236 Gott ist der Zusammenfall der Gegensätze.

237 Die Wirklichkeit hat kein Gegenteil.

238 In der mystischen Anschauung hört der Unterschied zwischen dem Guten und dem Bösen auf.

239 Frieden als eine für alle Parteien lebensfördernde Austragung von sozialen Konflikten. (Idealer Konflikt)

240 Statt der Gegenüberstellung haben wir es mit einer Stufenfolge zu tun.

241 Das Gegensätzliche ist an die Sprache gebunden.

242 Die Notwendigkeit auszuschließen bedeutet letztlich den Feind zu unterscheiden

243 Mit dem Aufhören jeder schöpferischen Spannung würde totaler Stillstand und Tod eintreten.

244 Der Verstand bewegt sich auf der Ebene der Gegensätze.

245 Die Verwischung des Unterschieds von Wahr und Falsch, von Ja und Nein zwingen uns, an der Objektivität unseres Erkennens und Denkens festzuhalten.

246 In der undifferenzierten Wahrnehmung ergibt sich polarisiertes Schwarz-Weiß-Denken.

247 Aus dem Begriff der Quantität werden durch Gegensetzung und Gleichung alle übrigen Begriffe abgeleitet.

248 "Der Gegensatz zwischen der bewußten und der bewußtlosen Tätigkeit ist notwendig ein unendlicher, denn wäre er je aufgehoben, so wäre auch die Erscheinung der Freiheit aufgehoben, welche einzig und allein auf ihm beruht." - Georg Lukàcs, Der junge Hegel, Bd. 2, Ffm 1973, Seite 538

249 Das Leben an sich ist kein Gut, sondern auch böse. Indem die anima das Leben will, will sie Gutes und Böses.

250 Die Ordnung ruft Kontraste auf den Plan.

251 "Doch nicht berührt von Freundung wie Feindung / Von Vorteil wie Nachteil." - Laotse in Richard M. Bucke, Kosmisches Bewußtsein, Celle 1925, Seite 50

252 Gegensätze als Ungleichheiten.

253 Urpolarität von Erleiden und Wirken.

254 "Reines Licht und reine Finsternis sind zwei Leeren, welche dasselbe sind." - G. W. F. Hegel, Wissenschaft der Logik, Bd. 1, Ffm 1986, Seite 96

255 "Daraus folgt besonders, daß es im Gebiet der kleinsten Organismen keine scharfe Grenze zwischen lebendiger und toter Materie geben kann. Von einem großen geformten Körper kann die Entscheidung, ob er lebt oder nicht, völlig klar gefaßt werden. Bei den kleinsten organischen Gebilden aber werden die Begriffe versagen, mit deren Hilfe jene Entscheidung gewöhnlich getroffen wird, und es bedarf künstlicher Definitionen, um den Unterschied aufrechtzuerhalten." - Werner Heisenberg, Werner; Ordnung der Wirklichkeit, München 1989, Seite 112

256 Versuch der Objektivierung seelischen Geschehens als etwas dem biologischen grundsätzlich Entgegengesetztes.

257 Feuer hat negative und positive, also völlig gegensätzliche Eigenschaften.

258 Es gibt eine Erfahrung in der Begegnung mit dem Unbedingten, welche als das Verschwinden des Subjekt-Objekt-Gegensatzes bezeichnet werden kann.

259 Prozesse vollziehen sich nicht geradlinig, sondern in Gegensätzen.

260 In der Realität steht der Mensch in ständigem Interessengegensatz mit anderen.

261 In Wirklichkeit sind Geist und Materie nicht getrennt, sonst könnten sie nicht aufeinander einwirken.

262 Durch Setzung erhalten die Dinge ihr Gegenteil.

263 Ähnlichkeit und Unterschied sind auf Identität und Gegensatz zurückzuführen.

264 Differenzen (Unterschiede) sind keine ausschließenden Gegensätze.

265 Das Wort wirklich hat nur im Gegensatz zu unwirklich einen Sinn.

266 Die Werte und damit die Gegensätzlichkeit und das Sollen.

267 So gewaltig die Gegensätze nebeneinander stehen, trotz allem sind sie ein und dasselbe, wie der Anfang und Ende des Kreisumfangs ein und dasselbe ist. Krankheit macht die Gesundheit angenehm, Übel das Gute, Hunger den Überfluß, Mühe die Ruhe." - Heraklit in Karl Jaspers, Psychologie der Weltanschauungen, Berlin/Heidelberg/New York 1971, Seite 207

268 "Bei Gott ist alles schön und gerecht; die Menschen aber halten einiges für gerecht, anderes für ungerecht. Wertgegensätze gibt es nur für die Menschen." - vgl. Karl Jaspers, Psychologie der Weltanschauungen, Berlin/Heidelberg/New York 1971, Seite 207

269 "Hat man einen Trieb, so steht man in einer Polarität. Jedem Wollen steht ein Nichtwollen gegenüber." - Karl Jaspers, Psychologie der Weltanschauungen, Berlin/Heidelberg/New York 1971, Seite 238

270 Alle Antinomien werden durch Objektivierung erzeugt.

271 Solange der Geist da ist, gibt es immer den polaren Gegensatz.

272 Unser Denken ist so beschaffen, daß wir nicht umhin können, in Gegensätzen zu denken.

273 Unsere Sprache enthält vielfach nur Wörter, die entweder Bejahung oder Verneinung ausdrücken.

zuschriften
Hinweis: Bei den nicht näher gekennzeichneten Textstellen handelt es sich um Passagen, die in verschiedenen Quellen mehr oder weniger sinngleich auftauchen, so daß nicht klar ist, wer von wem abgeschrieben hat.