001 "Der Gegenstand bedeutet positiv das Gesetz; er bedeutet die beharrende Einheit, wozu die wechselnde Mannigfaltigkeit der Erscheinung gedanklich geeint und festgestellt wird." - Paul Natorp in Flach/Holzhey (Hg), Erkenntnistheorie und Logik im Neukantianismus, Hildesheim 1980, Seite 153
002 "Gesetze sind nur ein Bild der Wirklichkeit, sie drücken die natürliche Ordnung nicht besser aus, als ein Wort die Sache." - vgl. Èmile Meyerson, Identität und Wirklichkeit, Leipzig 1930, Seite 21
003 Die menschlichen Gesetze berühren die Natur nicht. Die Annahme, daß die Erscheinungen in strenger, exakt bestimmbarer Gleichförmigkeit verlaufen, ist unbegründet.
004 "Und je ungenauer die Wörter sind, desto größer ist die Delegierung, einfach deshalb, weil sie dann auf mehr Einzelfälle angewendet werden können. Dies ist das einzige wichtige Charakteristikum der Wörter in einem Gesetzesentwurf und einer Rechtsinterpretation." - Marshall McLuhan, Das Ende des Buchzeitalters, Düsseldorf/Wien 1968, Seite 226
006 Das Prinzip der Kausalität gleicht einem Trieb unseres Verstandes, alles Geschehen als gesetzmäßig, d.h. als begreiflich zu betrachten.
007 "So wenig es Größe schlechthin, außer als diese oder jene Größe gibt, so wenig ist es eine bestimmte Größe außer in Hinblick auf ein umfassendes Größensystem. Und auch das naturwissenschaftliche Experiment lehrt, indem es überall auf bestimmte Größen und Zahlen hinführt, nichts anderes, als daß die Erfahrunggerade in ihrer Besonderheit, doch zugleich durch und durch gesetzlich geregelt ist." - Paul Natorp in Flach/Holzhey (Hg), Erkenntnistheorie und Logik im Neukantianismus, Hildesheim 1980, Seite 153
008 "In voller Klarheit erkennen wir nur ein einziges Gesetz - das der Beharrung und der Gleichförmigkeit. Auf diesen einfachen Gedanken suchen wir alle anderen zurückzuführen, und in dieser Zurückführung allein besteht für uns die Wissenschaft." - Louis Poinsot, Elements de Statistique suivis de quatre memoires etc., Paris 1861, Seite 239
009 Das Prinzip der Gesetzmäßigkeit ist lediglich ein verkürzte Variante des Prinzips der Identität.
010 Da wir nur in der Zeit, sukzessive, beobachten können, so läuft in Wirklichkeit das empirische Gesetz auf ein Gesetz der Sukzession von Erscheinungen hinaus.
011 "Wenn es zuweilen den Anschein hat, als seien die von uns formulierten Gesetze unmittelbar auf die Wirklichkeit anwendbar, so beruth das ausschließlich auf der Grobheit unserer Sinne und auf der Unvollkommenheit unserer Untersuchungsmittel, die uns nicht erlauben, all die feinen Unterschiede zwischen den einzelnen Erscheinungen wahrzunehmen." - Èmile Meyerson, Identität und Wirklichkeit, Leipzig 1930, Seite 20
012 "Das Gesetz ist eine ideale Konstruktion, die nicht das ausdrückt, was wirklich geschieht, sondern das, was geschehen würde,wenn gewisse Bedingungen erfüllt wären." - Èmile Meyerson, Identität und Wirklichkeit, Leipzig 1930, Seite 21
013 "Gravitation", "Elektrizität" sind vollkommene Rätsel, wenn sie etwas anderes sein wollen, als Begriffe von Gesetzmäßigkeiten sensibler Vorgänge. Alle physikalischen Begriffe enthalten nur Abstraktionen und keine Realitäten." - Viktor Kraft, Weltbegriff und Erkenntnisbegriff, Leipzig 1912, Seite 100
014 "Gesetzmäßigkeit ist nur eine besondere Form der Allgemeinheit: Allgemeinheit einer Beziehung, gegenüber der Allgemeinheit eines Merkmals. Der Gedanke der Gesetzmäßigkeit wurzelt ganz in der Eigenart des Denkens, Allgemeinheit zu sehen und zu suchen. Der Gesichtspunkt des "alle" ist überhaupt nur dem Denken eigen; und in ihm hat der Gedanke des Gesetzes als eines gleichen Verhältnisses in allen Fällen allein seinen Grund. Gesetzmäßigkeit ist im Grund nichts anderes, als das Denken selber, als die spezifische Art und Weise, in der das Denken sich geltend macht. Gesetzmäßigkeit heißt, daß ein Verhältnis in einer bestimmten Art von Fällen identisch ist. Die Statuierung eines solchen "multiponiblen" Verhältnisses enthält aber genau dasselbe wie das Phänomen eines allgemeinen Begriffs überhaupt." - Viktor Kraft, Weltbegriff und Erkenntnisbegriff, Leipzig 1912, Seite 103
015 "Es gibt keine Wissenschaft vom Einmaligen und Besonderen, die es mit Rücksicht auf seine Einmaligkeit und Besonderheit darstellt. Es gilt vielmehr, alle Objekte allgemeinen Begriffe, womöglich Gesetzesbegriffen unterzuordnen." - Heinrich Rickert, Kulturwissenschaft und Naturwissenschaft, Stuttgart 1986, Seite 59
016 "Gesetz ist nichts Sachhaltiges, also nichts Wahrnehmbares." - Edmund Husserl, Logische Untersuchungen, Bd. 2, Teil 1, Tübingen 1980, Seite 284
017 "Eindeutigkeit gegenständlicher Gegebenheiten aber ist ein anderer Ausdruck für Gesetzlichkeit." - Richard Hönigswald, Grundprobleme der Wissenschaftslehre, Bonn 1965, Seite 83
018 "Die Naturwissenschaften lösen das Problem des hiatus irrationalis also dadurch, daß sie von der Besonderheit des Wirklichen abstrahieren. Dieser abstrahierenden Vorgehensweise korrespondiert eine nomologische Auffassung der Natur." - Guy Oakes, Die Grenzen kulturwissenschaftlicher Begriffsbildung, Ffm 1990, Seite 31
019 "Weil sie auf Gesetzesaussagen und somit auf eine völlige Reduktion des Qualitativen auf das Quantitative abstellen, liegt den Naturwissenschaften nichts an den Eigentümlichkeiten des Wirklichen als solchen." - Guy Oakes, Die Grenzen kulturwissenschaftlicher Begriffsbildung, Ffm 1990, Seite 30
020 (Naturwissenschaftliche) "Gesetze sind wenn-dann-Beziehungen, aber keine weil-Beziehungen." - Edgar Zilsel, Die sozialen Ursprünge der neuzeitlichen Wissenschaft, Ffm 1976, Seite 11
022Atomgruppen sind viel zu klein, um exakte statistische Gesetzmäßigkeiten erkennen zu lassen.
023 Ein Gesetz ist nichts anderes, als eine Relation zwischen Dingen, also etwas durchaus Relatives.
024 Statt des Wortes "Gesetz" kann man auch "Formel" sagen.
025 Zur Anwendung von Gesetzen bedarf es einer vorherigen Tatsachenfeststellung, diese kann aber nur in einem Verfahren erreicht werden, in dem diese Gesetze schon angewendet werden.
026 "Ein Gedanke heißflüssig, Lava! Aber jede Lava baut um sich herum eine Burg, jeder Gedanke erstickt sich zuletzt in Gesetzen." - Friedrich Nietzsche
030 Das Gesetz ist weiter nichts, als die Zusammenfassung konstanter Relationen, wobei von den Zufälligkeiten und scheinbaren Unregelmäßigkeiten im Einzelnen abgesehen wird.
031 Gesetzlichkeit wird nur allzuleicht mit Objektivität verwechselt.
032 Wenn man an einer Tatsache etwas Gleichförmiges entdeckt, redet man gleich von einem Gesetz.
034 "Gesetzmäßigkeit ist die jüngste Mythologie, die der Mensch in die Natur gelegt hat. Es ist der Grundirrtum der modernen Naturwissenschaft, daß sie Notwendiges und Gesetzlichkeit miteinander verwechselt. Beide Begriffe sind menschliche Bilder menschlich ursächlicher und menschlich zeitlicher Auffassungen der Natur. Die Gesetzmäßigkeit ist ein veraltete Metapher, gut genug für Laboratorien und andere Küchen, elend für die Welterklärung." - Fritz Mauthner, Beiträge zu einer Kritik der Sprache, Bd. 3, Ffm/Berlin/Wien 1982, Seite 578
035 Gesetze, als Ziel der wissenschaftlichen Tätigkeit sind Relationen und diese lassen sich nur durch das erfassen, was Comte das "beziehliche Denken" nannte.
036 "Insofern die Qualität unserer Empfindungen uns von der Eigentümlichkeit der äußeren Einwirkung, durch welche sie erregt ist, eine Nachricht gibt, kann sie als Zeichen derselben gelten, aber nicht als ein Abbild. Denn vom Bilde verlangt man irgendeine Art der Gleichheit mit dem abgebildeten Gegenstande. Ein Zeichen aber braucht keine Art der Ähnlichkeit mit dem zu haben, dessen Zeichen es ist. Die Beziehung beschränkt sich darauf, daß das gleiche Objekt, unter gleichen Umständen zur Einwirkung kommend, das gleiche Zeichen hervorruft, und daß also ungleiche Zeichen auch immer ungleicher Einwirkung entsprechen. Wenn also unsere Sinnesempfindungen in ihrer Qualität auch nur Zeichen sind, deren besondere Art ganz von unserer Organisation abhängt, so sind sie doch nicht als leerer Schein zu verwerfen, sondern sie sind eben Zeichen von Etwas, sei es etwas Bestehendem oder Geschehenem, und was das Wichtigste ist, das Gesetz, dieses Geschehens können sie uns abbilden." - Hermann von Helmholtz, Schriften zur Erkenntnistheorie, Berlin 1923, Seite 116
040 Im Bereich des Geschichtlichen kann es keine Gesetze geben.
041 Jede gesellschaftliche Institution benötigt eine, wie auch immer geartete, Legitimation. Dies gilt nicht nur für Regierungen, sondern auch für Gewerkschaften, Fabriken oder Universitäten.
048 Die Definition der Gleichheit im klassischen Liberalismus ist die politische Gleichheit vor dem Gesetz. Diese beruth auf der Unterscheidung zwischen der Herrschaft von Gesetzen und der Herrschaft von Menschen.
049 Man kann zwar Straftaten verfolgen, aber nicht Sünde, zwar Rechte durchsetzen, aber nicht Rechtschaffenheit.
050 Wenn neue Fälle auftreten erweist sich das neue Gesetz immer als ungenügend, so muß man ständig neue Gesetze machen.
056 Es werden eine Menge Gesetze gegeben, die das Verbrechen erzeugen, und dann einige wenige, die es bestrafen.
057 "Regierung" und "Gesetz" sind bloße Formen sprachlicher Bezeichnung, keine gegenständlichen Dinge; und als solche sind sie ihrer Natur nach einer zahllosen Vielfalt unterschiedlicher Definitionen, Ausdeutungen und Anwendungen unterworfen.
064 "Die Gesetze gleichen den Spinnweben, denn fällt etwas Leichtes und Schwaches hinein, so wird es festgehalten, etwas Größeres aber schlägt durch und kommt heil davon." - Solon
065 Das Gesetz als Allgemeines schließt mit Notwendigkeit ein Element des Zufalls ein, und seine Anwendung auf einen auf einen besonderen Fall muß unzulänglich sein und Ungerechtigkeit und Härte verursachen.
069 Gesetze regeln das Verhalten des Bürgers, die Sitten das Verhalten des Menschen.
070 Wer alles durch das Gesetz zu regeln wünscht, wird aller Wahrscheinlichkeit nach eher Verbrechen erzeugen, als ihre Beseitigung erwirken.
071 "Salus publica prima lex esto." (Das Allgemeinwohl soll das erste Gesetz sein.) - Cicero
072 Wir müssen uns fragen, ob die schlechten Konsequenzen der Einrichtung gesetzlichen Zwangs und der Einmischungsmechanismen nicht schwerer wiegen, als das Gute, das durch sie bewirkt werden kann.
073 "An die Stelle der Gesetze werden wir Verträge setzen. Es wird keine von einer Majorität oder sogar einstimmig erlassenen Gesetze geben, jeder Bürger, jede industrielle Vereinigung wird sich ihre eigenen Gesetze geben." - Pierre-Joseph Proudhon
074Herrschaft ist zusammengesetzt aus der gesetzgebenden, der ausübenden und der rechtsprechenden Gewalt.
080 Nur die dummen Leute gehen zum Stehlen, die schlauen haben dafür die Gesetze.
081 "Ich will den Vertrag und nicht Gesetze; damit ich frei bin, muß das ganze soziale Gebäude auf Grundlage des gegenseitigen Vertrages umgebaut werden." - Pierre-Joseph Proudhon
089 "Bei den zentralisierten großen Nationen ist der Gesetzgeber genötigt, den Gesetzen eine Gleichförmigkeit zu verleihen, die der Vielgestaltigkeit der Orte und der Sitten nicht entspricht; da er die Besonderheiten nicht kennt, kann er nur allgemeine Regeln aufstellen; die Menschen müssen sich dann der Gesetzgebung anpassen, weil die Gesetzgebung sich nicht den Bedürfnissen und Sitten anpasst; dies ist eine bedeutende Ursache von Wirren und Nöten." - Alexis de Tocqueville, Über die Demokratie in Amerika, München 1976, Seite 183
091 In der Praxis der Rechtsprechung ergeben sich Fälle, welche nach den bestehenden Gesetzen nicht behandelt werden können. Sie werden unter analoge Fälle gerechnet und geradezu gewaltsam unter gewisse Gesetze subsumiert.
096 Ein Gesetz darf niemals der Vernunftwidersprechen; und nicht der Buchstabe, d. h. der Wortlaut macht das Gesetz, sondern die Absicht des Gesetzgebers. Die Auslegung der Gesetze hängt deshalb vom Interpreten ab und so wird der Interpret zum Gesetzgeber.
097 Der Gegenstand der Gesetze ist immer allgemein. Gesetze sind Akte des Gemeinwillens.
098theoretische Erklärungen anhand von Gesetzmäßigkeiten
099 nomos/norma Gesetz und Regel sind fast identisch.
100 "... ist Sicherheit des Eigentums der Angel, um den sich die ganze Gesetzgebung dreht, worauf sich die meisten Rechte der Staatsbürger beziehen." - Georg Lukàcs, Der junge Hegel, Bd. 1, Ffm 1973, Seite 244
101 Jede Lebensregel, durch die sich ein Mensch durch sein Gewissen verpflichtet fühlt, ist ein Gesetz.
108 Strikte Trennung zweier Gesetzestypen: Naturgesetze - und Regeln menschlichen Verhaltens. Jene beruhen auf Erkenntnis, diese auf Entscheidung. Praktische Fragen, die sich auf den Sinn von Normen beziehen, sind wissenschaftlich unentscheidbar. (Dualismus von Tatsache und Entscheidung)
109 Nicht das Gesetz schafft die wahre Gemeinschaft der Menschen, sondern die Liebe.
117 "Den Täter haben wir, das ist die Hauptsache, die Tat wird sich schon finden." - E. T. A. Hoffmann in Ernst Bloch, Naturrecht und menschliche Würde, Ffm 1985, Seite 19
119 "Die Frage ist, wie Gesetze des Gegenstandes zu Gesetzen für jemanden werden können?" - Max Stirner, in Rolf Engert (Hg), Neue Beiträge zur Stirnerforschung, Seite 12
120 Noch mehr Reglementierung bedeutet noch mehr Bürokratisierung.
121 "Man mache ein Gesetz und schon ist mehr Gerechtigkeit bewirkt. Dies ist ein Irrglaube, weil papierene Gesetze als solche ein Nichts sind. Über Wert oder Unwert entscheidet die Praxis, die, wenn sie die Gesetze nicht umzusetzen vermag, bei allem gesetzlichen Gerechtigkeitsstreben größtes Unrecht gerade wegen solcher Gesetze bewirken muß. Sachzwänge und die Behauptung, komplizierte Sachverhalte erforderten eben komplizierte Regelungen, sind nichts als billige Alibis, Kapitulation oder Resignation, alles politisch verheerend." - Hermann Fredersdorf, Die Partei der Steuerzahler, Stuttgart 1978, Seite 37
131 "Bis zum 19. Jahrhundert lag die Aufgabe der Gesetze primär darin, Eigentum zu schützen, nicht Freiheit zu garantieren, denn die Freiheit mit allen ihren Rechten und Privilegien war grundsätzlich durch Eigentum garantiert." - Hannah Arendt, Über die Revolution, München 1974, Seite 233f
132 Die Welt ist ein Stufenreich, indem jede Stufe des Seienden ihre besonderen Formen, Gesetze und Prinzipien hat.
134 Es gibt zweierlei Arten von Gesetzen: Gesetze der Natur und Gesetze des Rechts.
135 "Die Staatsgesetze können sich also auf die Gesinnung nicht erstrecken wollen, denn im moralischen bin ich für mich selbst, und die Gewalt hat hier keinen Sinn." - G. W. F. Hegel, Grundlinien der Philosophie des Rechts, Ffm 1986, Seite 181
137 "An die Stelle der Gesetze würde man die Verträge setzen. Kein allgemeines Gesetz, nicht einmal wenn es mit Einstimmigkeit beschlossen wäre." - Hector Zoccoli, Die Anarchie und die Anarchisten, Berlin 1980, Seite 101
139 Alle Gesetze zu verneinen, bedeutet das Absolute zu proklamieren.
140 "Das Bestehen eines Rechts impliziert das entsprechende Vorhandensein einer Pflicht, und wer Pflicht sagt, meint Zwang, Verpflichtung und somit zur Erhebung zur Gesetzeskraft, und Gesetzeskraft verlangt Strafe." - Hector Zoccoli, Die Anarchie und die Anarchisten, Berlin 1980, Seite 298
141 Die Gesetze erhalten ihre Weihung nicht durch die Überzeugung der Menschen, sondern durch die Gewalt der Waffen.
142 "Es ist selbstverständlich, daß es kein legales Mittel der Emanzipation geben kann, wo doch das Gesetz ausschließlich dazu bestimmt ist, den Zustand zu verteidigen, der zerstört werden soll." - Hector Zoccoli, Die Anarchie und die Anarchisten, Berlin 1980, Seite 388
145 Das Gesetz ist unmittelbar und dauernde Resultante der Gewalt.
146 "Die Gesetzgebung durch Naturbegriffe geschieht durch den Verstand und ist theoretisch. Die Gesetzgebung durch den Freiheitsbegriff geschieht von der Vernunft, und ist bloß praktisch." - Immanuel Kant, Kritik der Urteilskraft, Stuttgart 1986, Seite 26
147 Die paradoxe Weisheit lautet: Nur wer unter dem (seinem eigenen) Gesetz steht, ist so frei er will.
148 Der gesetzliche Rahmen führt einen Faktor der Sicherheit und Gewißheit in das soziale Leben ein.
149 Der Begriff der Ursache war Vorläufer des Gesetzesbegriffs.
152 "Da das unbedingte Gesetz für den Menschen der freie, nur durch das Pflichtbewußtsein motivierte Wille ist, kann auch das Endziel des sozialen Lebens nur in der Vereinigung des pflichtmäßigen Wollens aller in der Gemeinschaft frei wollender Menschen bestehen." - kantische Argumentation
153 Die legale Vorstellung ist die, daß die Beherrschten über das geltensollende Recht durch Willenskundgebung frei bestimmen und daß die Zählung der Stimmen das dafür legitime Mittel sei. Das ist das Majoritätsprinzip.
154 "Es gibt keine historischen Gesetze." - Fritz Mauthner in Gershom Weiler, Fritz Mauthner - Sprache und Leben, Salzburg/Wien 1986, Seite 54
155 Der Herrschaft des Gesetzes, ganz gleich wie beschränkt, ist immer noch unendlich sicherer, als eine Herrschaft ohne Gesetz.
156 Wenn nichts wahr ist und die Welt ohne Vorschrift, dann ist alles erlaubt.
157 Die Strafe hat den Zweck, den Menschen zur Beachtung des Gesetzes zu zwingen.
159 Jeder, der ein ethisches Urteil fällt ist in gewissem Sinne ein Gesetzgeber oder Richter, je nach dem Allgemeinheitsgrad des betreffenden Urteils.
160 Nomologische Wissenschaft sieht im Gesetz das einigende Prinzip, als auch das wesentliche Forschungsziel.
161 "Die Schöpfung ist durch kein Gesetz zu erreichen." - Karl Jaspers, Psychologie der Weltanschauungen, Berlin/Heidelberg/New York 1971, Seite 139
162 Mit einem Schlage beseitigte Mill die der klassischen Lehre innewohnende Hoffnungslosigkeit, die die Menschen dazu verdammen schien, einem in den kapitalistischen Privatunternehmen zum Ausdruck kommenden Naturgesetz zu gehorchen, das Armut und Ungerechtigkeit zu verewigen schien.
163 Jede Gesetzmäßigkeit ist lediglich eine ideale Forderung.
164"Tatsachen enthalten Universalien, und wo Universalien gelten, liegt immer gesetzmäßiges Verhalten vor." - Karl Popper, Logik der Forschung, Tübingen 1989, Seite 378
Hinweis: Bei den nicht näher gekennzeichneten Textstellen handelt es sich um Passagen, die in verschiedenen Quellen mehr oder weniger sinngleich auftauchen, so daß nicht klar ist, wer von wem abgeschrieben hat.