004 Die Repression liegt weniger in der Existenz ihrer Institutionen,
als in ihrer Legitimation.
005Staat ist im wesentlichen Macht und Macht ist im wesentlichen
Unterdrückung.
006 "Der erste Gefangene, der nicht getötet, sondern als Sklave verwendet wurde, war auch der erste Arbeiter an fremdem Eigentum." - Richard von Schubert-Soldern, Zur erkenntnistheoretischen Begründung der Rechts- und Staatsphilosophie,
Zeitschrift für die gesamte Staatswissenschaft, Bd. 64, Tübingen 1908, Seite 450
007 Die Maschine nimmt "dem Menschen" zwar Arbeit ab, macht ihn aber
gleichzeitig zu ihrem Sklaven.
008 Am wichtigsten ist, daß alle Menschen ihre knechtischen Instinkte
und Gewohnheiten verlieren.
009 Frauen waren im frühen Naturzustand Tauschobjekte oder einfach
Waren und so ist dieses Unterdrückungsverhältnis auch heute noch größtenteils
kulturell institutionalisiert.
010 Rollen gibt es nur in einer durch Machtstrukturierten Gesellschaft.
Rolle ist Unterwerfung, wenn es nicht die Machtrolle ist.
011 Vorgespiegelte Einheit durch Unterdrückung von Freiheiten.
012Ordnung ist ein klare Beziehung zwischen dem Ganzen und den Teilen,
wir aber durch Unterdrückung wesentlicher Unterschiede bewerkstelligt.
017 Durch unauffällige Herrschaftsmittel gehorchen die Menschen jetzt
freiwillig.
018 Gehorsam als moralischer Wert ist ein raffiniertes Mittel zur
Herrschaftssicherung. Der perfekte Untertan sieht keinen Grund mehr, sich
aufzulehnen und zu rebellieren, um sich zu befreien.
036 Der Arbeiter ist der unmittelbare Abkömmling des Sklaven.
037 Einen demokratischen Untertanen kann es nicht geben.
038 Die Beziehung zwischen Herr und Knecht hat ihre Wurzel in einer
bestimmten Arbeitsweise.
039 Wir sind Sklaven der Zeit, was immer wir auch sonst sind.
040 "Alle Herrschaft ist Aufnahme des Denkens und Wollens des Herrschers
in das Sein der Beherrschten."
041 Das Unbewußte wird unterdrückt und von freier Mitteilung abgehalten.
042 "Alles muß aus Liebe und dem Geist des Dienens heraus gemacht
werden."
043 Die Regierung von Menschen durch Menschen ist Sklaverei.
044 Zur Bildung von Gesellschaften, Vereinigungen und Körperschaften
oder zum Zustandekommen von Kongressen oder ökonomischen und politischen
Einrichtungen braucht man keine Regierungen.
045Frei sein heißt durch seinen eigenen Willen gelenkt werden; durch
fremden Willen gleitet werden ist Sklaverei und Grausamkeit der übelsten
Sorte.
046 "Armut ist das Symptom, aber Knechtschaft ist die Seele der Krankheit."
047 Jeder Handel oder Verkauf von Arbeit ist eine Form der Sklaverei.
048Selbsterkenntnis allein befreit uns von Knechtschaft und Abhängigkeit.
049 Die Gier nach Wissen ist nicht minder Sklaverei.
050Denken heißt abhängig sein,. Es gibt kein Denken, das unabhängig
wäre.
051 Man kann Ideen nicht ausrotten, indem man sie unterdrückt.
052 Jede Klasse ist entweder Sklave oder Ausbeuter.
076 Es gibt kein "Pactum subjectionis, keinen Akt der Unterwerfung,
durch den ein Mensch seinen Status als freiHandelnder aufgeben und sich
selbst zum Sklaven machen kann. Durch einen solchen Akt würde er sein Menschsein
verlieren.
077 "Um ein Prinzip zum Triumph zu führen muß ein Prinzip vernichtet
werden."
078 Für den Sklaven, der mit seiner Rolle zufrieden ist, muß die
Befreiung notwendigerweise von außen kommen. Er muß sozusagen gezwungen
werden, frei zu sein.
079 "Den Sklaven erkennt man nicht an seinem Gehorsam und nicht an
der Härte seiner Arbeit, sondern an seiner Erniedrigung zum Werkzeug und
seiner Verwandlung von einem Menschen zu einer Sache."
080 "Die Zukunft ist der einzige Besitz, den die Herren den Sklaven
gern zugestehen."
081Ängste und Gefühle werden unterdrückt, bzw. verdrängt.
099 Die Masse hängt an ihren Herren, sie liebt die Peitsche.
100 Der Sinn der Geschichte besteht in der Abschaffung der Sklaverei.
101 Der Mensch der untersten Stufe ist der Sklave, der den Rang einer
Ware hat.
102 "Um nicht mit dem Tod leben zu müssen, ziehen wir es täglich
vor nicht zu leben, d.h.: das Leben in uns und um uns auf mannigfache Art
zu unterdrücken, zu begrenzen und zu beschränken."
103 Subjektive Werte werden zugunsten objektiver Werte unterdrückt.
104 "Eines andern Knecht soll niemand sein, der für sich selbst kann
bleiben allein."
105 Ist es nicht besser, die Knechtschaft nicht überlebt zu haben.
106 Wenn ein Mensch anfängt seine Sklaverei gern zu haben und auf
sie stolz zu sein, ist das das Schrecklichste, was einem Menschen passieren
kann.
107 Seid nicht wie Knechte, die ihrem Herrn um des Lohnes willen
dienen.
108 Der Aufstieg des Sklaven zur Person brachte das Gesetz dazu,
den Bereich der Arbeit regeln zu müssen.
109 Alle Unterdrückung ist zugleich immer Triebunterdrückung.
158 Jede Herrschaftsorganisation beruth in letzter Linie auf dem Glauben
der Beherrschten, daß eine Existenz ohne bedrückende Machtorganisation nicht
möglich ist.
165 Unterscheidung zwischen Recht auf Besitz zur unabhängigen Lebensführung
und dem Recht zur unbegrenzten Anhäufung von Eigentum, das für andere auch
drückend werden kann.
167 "Kein Feminismus ohne die Befreiung aller Unterdrückten. Keine
Befreiung der Unterdrückten ohne Feminismus."
168 "Niemand braucht sich je besiegen zu lassen - es liegt an einem
selbst, ob man unbesiegbar ist."
169 "Alle Verhältnisseumzuwerfen, in denen der Mensch ein erniedrigtes,
ein geknechtetes, ein verlassenes, ein verächtliches Wesen ist."
170 "Keine wirkliche Installierung der Menschenrechte ohne Ende der
Ausbeutung, kein wirkliches Ende der Ausbeutung ohne Installierung der Menschenrechte."
189 "Armut und Sklaverei sind nur zwei Formen, fast möchte man sagen
zwei Namen, derselben Sache, deren Wesen darin besteht, daß die Kräfte eines
Menschen größtenteils nicht für ihn selbst, sondern für andere verwendet
werden."
190 Der Sklave ist ein Opfer der Gewalt, der Arme ein Opfer der List.
191 Mit einer Rassentheorie wurde die Sklaverei der Schwarzen gerechtfertigt.
192 "Die Macht des Herrn. Das ist der Ehrgeiz der Diener."
193 La pauvrete, c'est l'esclavage! (Armut ist Sklaverei.)
194 "Der Pöbel ist der widerwärtigste aller Tyrannen."
196 "Arm, fröhlich und unabhängig! - das ist beisammen möglich; arm,
fröhlich und Sklave! - das ist auch möglich, - und ich wüßte den Arbeitern
der Fabrik-Sklaverei nichts Besseres zu sagen: gesetzt sie empfinden es
nicht überhaupt als 'Schande', dergestalt, wie es geschieht, als Schrauben
einer Maschine und gleichsam als Lückenbüßer der menschlichen Erfindungskunst
'verbraucht' zu werden! Pfui! zu glauben, daß durch höhere Zahlung das 'Wesentliche'
ihres Elend, ich meine ihre unpersönliche Verknechtung, gehoben werden könne!
Pfui! sich aufreden zu lassen, durch eine Steigerung dieser Unpersönlichkeit,
innerhalb des maschinenhaften Getriebes einer neuen Gesellschaft, könne
die Schande der Sklaverei zur Tugend gemacht werden! Pfui! einen Preis zu
haben, für den man nicht mehr Person, sondern Schraube wird!"
197 "Wo geherrscht wird, da gibt es Massen: wo Massen sind, da gibt
es ein Bedürfnis nach Sklaverei. Wo es Sklaverei gibt, da sind der Individuen
nur wenige..."
204 "Der Kapitalist kauft nämlich nicht nur ein bestimmtes Arbeitsvermögen,
sondern für die Dauer der Arbeitszeit auch die vollkommene Unterwerfung
der Arbeitskraft unter seinen Willen."
205Macht ist ein Zwangsverhältnis zwischen Herr und Knecht.
Hinweis: Bei den nicht näher gekennzeichneten Textstellen handelt es sich um Passagen, die in verschiedenen Quellen mehr oder weniger sinngleich auftauchen, so daß nicht klar ist, wer von wem abgeschrieben hat.