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Marx oder Kant? [3/5]
III. Kein unentbehrlicher Bestandteil des Lehrgebäudes ist die Mehrwertlehre, die man vom historischen Materialismus wie der sozialistischen Politik loslösen, für sich annehmen oder bekämpfen kann, ohne den Kern des Marxismus zu berühren. Zudem ist diese Mehrwertlehre in sich widerspruchsvoll, indem bekanntlich die geschlossene Auffassung des I. Bandes im III. Band des "Kapital" durchbrochen worden ist. Die berühmte Mehrwertlehre des ersten Bandes ist eine Fortbildung der objektiven Wertlehre des Bourgeois RICARDO, dessen Theorie für MARX "die wissenschaftliche Darlegung des gegenwärtigen ökonomischen Lebens" bedeutet (82). Diese Wertlehre wurzelt bekanntlich in grauer Vorzeit, in den Schriften der Kirchenväter und Scholastiker und ist, wie BRENTANO ausführt, entstanden "nicht als Lehre vom Seienden, sondern vom Seinsollenden, als Protest gegen die Welt". Bei MARX wird das justum pretium [der rechte Preis - wp] fort, der Wert, wie er sein sollte. Vermittelt wird diese Auffassung durch die Lehre vom "natürlichen Wert" in der "naturgemäßen Volkswirtschaft" , welche den Nationalökonomen des 17. und 18. Jahrhunderts als die "normale" im Sinne des Wertvollen vorschwebte. Schon daß MARX den Mehrwert immer wieder als "Ausbeutung" - also als Beute, Raub - bezeichnet, deutet auf die Beeinflussung seinswissenschaftlich-psychologischer Probleme durch ethisch-politische Hintergedanken. So haben auch die Marxisten - trotz MARXens Einspruch - die Mehrwertlehre immer wieder als Argument für den politischen Sozialismus benützt. Im Gegensatz zur Lehre des ersten Bandes läßt bekanntlich der dritte Band des "Kapital" in der entwickelten kapitalistischen Gesellschaft die Waren nicht zu ihrem Arbeitswert, sondern zu ihren Produktionspreisen veräußert werden, womit das Wertgesetz aus dem Bewußtsein der wertenden und preisbildenden Individuen verschwindet. Wie es trotzdem "hinter ihrem Rücken" wirksam wird, ist eine Doktorfrage, die MARX seinen Schülern aufgegeben und die zu "Vereinigungsversuchen" geführt hat, wo ein offenkundiger Zwiespalt der Lehre zugegeben werden sollte. Von diesem Mehrwert, wie die Marxisten ihn festhalten, gilt der Satz: "Le roi régne, mais il ne gouverne pas." [Der König regiert, aber er regiert auch nicht. - wp]; nach ENGELS ist er sogar gestorben. Denn für ENGELS hat das Wertgesetz von MARX fünf bis siehen Jahrtausende, von den Anfängen des Austauschs der Waren bis zum Aufkommen der kapitalistischen Produktion, als ökonomisches Gesetz geherrscht. Aber MARX will ja im ersten Band das Gesetz gerade der modernen, kapitalistischen Wirtschaftsordnung entwickeln, "nicht als regulatives Prinzip", sondern als tatsächlich herrschendes Naturgesetz in der Art, wie NEWTON mit dem Gravitationsgesetz die Bewegung der Himmelskörper erklärt hat. Bekanntlich ist MARX' Lehre seitdem durch die subjektive Wertlehre überholt worden, wobei jedoch wichtige Bestandteile der älteren Arbeitswerttheorie in die neue Lehre eingearbeitet werden können. In dieser Hinsicht ist auf die Schriften sowohl der Grenznutzentheoretiker als ihrer Gegner, wie insbesondere DIETZELs, zu verweisen. Da es sich hierbei um Fragen handelt, welche mit dem Marxismus im engeren Sinne nichts mehr zu tun haben, so ist in vorliegendem Zusammenhang dieser Gegenstand nicht weiter zu verfolgen. IV. Sozialistische Politik. Als Naturalismus ist der Marxismus grundsätzlich unpolitisch. MARX nennt das "Denken, nur das herzlose Denken" seinen Führer und weist die Begründung des Sozialismus durch ethische Forderungen von sich. Ihm wird die Ethik zur Seinswissenschaft: die verschiedenen Arten der Moral - die feudale, die bourgeoise, die proletarische - sind als Naturtatsachen festzustellen. Es gibt "nicht zu preisen, nicht zu beklagen, sondern zu erkennen". Die proletarische Moral "vertritt in der Gegenwart die Zukunft", - bis auch sie, so könnte man fortfahren, Gegenwart geworden und von einer neuen Zukunft entthront werden wird. Mit Recht erklärt ENGELS in diesem Zusammenhang die Ethik als "historische Wissenschaft". Ähnlich steht KAUTSKY, der eine historisch-psychologische Herleitung der Moral aus dem Herdeninstinkt der Tierwelt versucht (83). Aber nein, MARX will die Welt nicht nur interpretieren: "es kommt darauf an, sie zu verändern". MARX wird zum leidenschaftlichen Ankläger des Kapitals, das "unter den infamsten, schmutzigsten Leidenschaften, unter schonungslosem Vandalismus" die Produzenten enteignet hat - "aus allen Poren blut- und schmutztriefend", als Industriekapital in vielen Fällen nichts als "kapitalisiertes Kinderblut". Unter dem Kapitalismus hat Europa den letzten Rest von "Gewissen" eingebüßt - Gewissen? Spricht so ein Naturforscher? MARX ist Ethiker von Grund auf (84); aber seine Ethik ist unausgesprochen, daher ungeklärt und widerspruchsvoll. Im Marxismus lebt zunächst die utilitarische Ethik Westeuropas, bei MARX im ausdrücklichen Anschluß an HELVETIUS (85). "Erhöhung des Lustquantums", "größtes Glück der größten Menge", diese westeuropäisch-bourgeoise Zielsetzung beherrscht weithin die sozialistische wie die liberale Welt auch Deutschlands. Die gedrückten Massen erträumen den "Himmel auf Erden", den HEINEs stimmungsverwandte Verse unvergleich verkünden:
Für alle Menschenkinder, Auch Rosen und Myrten, Schönheit und Lust Und Zuckererbsen nicht minder; Ja, Zuckererbsen für Jedermann, Sobald die Schoten platzen!" Voran steht die "Messer- und Gabelfrage". Ist diese erste Frage gelöst, so liegt der Wert des Lebens für den Wissenden, dem "Ideologie" in ihrer durchschauten Nichtigkeit keinen Spaß macht, doch wohl in der Menge eingeheimsten Geschlechtsgenusses. Dieses Interesse steht in vielen Fällen hinter der Forderung der "freien Liebe", deren "Folgen" durch Präventivmittel abgewehrt oder durch öffentliche Kinderaufzucht der Gesellschaft übertragen werden sollen. So rücken ENGELS und BEBEL den Geschlechtstrieb in den Mittelpunkt des menschlichen Lebens und verweilen bei seiner Unbezähmbarkeit (86), wie schon die älteren Materialisten das "Hohelied des Frauenkörpers" angestimmt haben. In diesem Punkt berührt sich der marxistische Sozialismus mit dem Geschlechts-"Titanismus" moderner - oft impotenter - Dekadenz! Denn nicht allen bekommt das Studium dieses "Hohen Liedes", wie schon HEINE geklagt hat:
Will keine Zeit verlieren; Die Beine werden mir so dünn - Das kommt vom vielen Studieren." Aber es wäre ungerecht, den Marxismus oder gar den deutschen Sozialismus auf das "Glückseligkeitskalkül" der westeuropäischen Aufklärung festzunageln. Gerade der Mangel einer wissenschaftlich fundierten Ethik erlaubt ihm, eine verborgene, aber tiefe Wurzel in die deutsche Vorzeit zu senken, aus der seine beste Stärke aufsteigt. Unter Schlichtungen materialistischer und eudämonistischer Gedankenmassen reckt sich der gefangene Riese, um zu glücklicher Stunde vielleicht lastende Berge beiseite zu wälzen: der deutsche Idealismus. Er lebt in der vielverspotteten Lehre vom Zukunftsstaat, der gerade, weil er nicht beweisbar ist, ein Gegenstand opferwilliger Hingabe sein kann. Der Zukunftsstaat der deutschen Sozialdemokratie ist etwas anderes als ein Festmahl im Liebesgarten, serviert nach französischem Menü. Aus dem Bewußtsein, Pioniere einer "höheren Kultur" zu sein, schöpfen seine Anhänger immer neue Begeisterung. Bei MARX und ENGELS ist der Zukunftsstaat "das Reich der Freiheit", in dem der Mensch - zum erstenmal wirklicher "Herr der Natur" - seine Vergesellschaftung als die auf Solidarität gegründete Freiheit in selbstbewußtem Schaffen hervorbringt (89). Der von MARX empfohlene "proletarische" Philosoph DIETZGEN kennt neben den wechselnden Zwecken den "einen Zweck aller Zwecke" und stellt der Arroganz, welche eine Art von Sittlichkeit zur Sittlichkeit überhaupt stempelt, die eine Sittlichkeit entgegen, die "ewig heilige" (90). Heute fordern Männer wie BERNSTEIN und HEINE ausdrücklich "Ideale" des Sozialismus. Der Sozialist, der die Gemüter entflammen will, bedarf der "ewigen Rechte", die unveräußerlich oben hängen (91). Selbst ein MEHRING erklärt den "Glauben an die Macht des Guten" zu einer "Selbstverständlichkeit" - die Macht des Guten? Ein wahnwitziges Paradoxon gegenüber dem nach mathematischen Bewegungsgesetzen dahin rollenden Naturmechanismus! (92) Im Zukunftsstaat unserer Sozialdemokraten, dem wertvollsten Bestandteil ihrer ganzen Theorie, leben die KANT und die FICHTE. Für sie zeugt der Schatten LASSALLEs, der als glühender Verehrer FICHTEs dem kantischen Denken erheblich näher stand als MARX und der orthodoxe Marxismus (93). K r i t i k : Der Marxismus will Politik sein; er bedarf dazu der Grundlage einer Ethik. Keine Ethik ohne Dualismus zwischen Sein und Wert. Denn im Sein ist weder der Maßstab noch die Verbindlichkeit der Werte enthalten. Anstelle eines Monismus materialistischer oder spiritualistischer Art (MARX, HEGEL) bedarf der Sozialismus also einer dualistischen Ethik, welche, wie die Ethik KANTs, die Verbindlichkeit wechselnder Sittengesetze und Parteiprogramme prüft und begründet - ähnlich wie die Logik die Verbindlichkeit des Denkens feststellt. Ist letztere die Voraussetzung der Wissenschaft, so ist erstere die Voraussetzung der Politik. In beiden Fällen handelt es sich um jene Bändigung und Gestaltung der Natur, welche das Tier erst zum Menschen macht, indem sie ihm die Fähigkeit verleiht, sich selbst Kulturzwecke zu setzen. In beiden Fällen stehen lediglich formale Maßstäbe der Vernunft in Frage, welche - entgegen HEGEL - erst durch die "Erfahrung" Inhalt gewinnen. Mit dem Monismus fällt zugleich MARXens Intellektualismus. MARX scheitert, indem er das "Soll" als naturnotwendig "beweisen" will. Der Zukunftsstaat verliert verbindliche Kraft, wenn er als unabwendbares "Muß" - etwa wie die vom Astronomen vorhergesagte Sonnenfinsternis - feststeht. Kein Sozialist würde zu seiner Herbeiführung auch nur den kleinen Finger rühren. Denn alles Handeln ist an den Widerstand einer "stumpfen" Welt gebunden. Es hat zur Voraussetzung die grundsätzliche Beschränktheit des menschlichen Erkennens, welche nie und nimmer das Einzelne als notwendig zu erfassen vermag. Der "wissenschaftliche Sozialismus" bricht unter KANTs irrationalistischer Erkenntnistheorie zusammen. (94) Der Sozialismus bedarf als Politik einer Ethik. Kann diese Ethik eine eudämonistische sein? Gerade wenn der Glückseligkeitstrieb als allgemeine Tatsache des menschlichen Seelenlebens feststeht, ist er ungeeignet, eine ethische Norm zu begründen; denn was tatsächlich allgemein ist, kann nicht der Gegenstand eines "Soll" sein, zu dessen Wesen die Möglichkeit der Nichtbefolgung gehört. Der Glückseligkeitstribe ist dann in ethischer Hinsicht neutral: weder gut noch schlecht, gleich dem Durst und dem Hunger. Um von der Tatsache des allgemein verbreiteten Glückseligkeitstriebes zu einer ethischen und politischen Norm zu gelangen, bedarf es eine tollen Sprungs. Man muß den Einzelnen davon zu überreden suchen, daß er sein Ziel am bestehen erreicht, wenn er seine Mitmenschen beglückt. Für unbekannte Exemplare der Gattung homo sapiens soll der blühende Jüngling auf dem Schlachtfeld die Glücksmöglichkeit eines ganzen Lebens opfern - dazu auf dem modernen Schlachtfeld noch in kalter Selbstbeherrschung? Für ungeborene Zweifüßler soll der Kopfarbeiter während eines Mannesalters Lebensfülle und Nachtruhe dahingeben? Esel, die Säcke auf steilem Pfad emporschleppend, sich damit vertrösten, ihr eigenes Lustquantum zu vermehren! Wer sich aber überreden läßt, dem Glück der Mitmenschen sein eigenes zu opfern, steht damit vor einer neuen Schwierigkeit. Wie weit ist der Kreis der Glücksanwärter zu ziehen? Es leuchtet schlechthin nicht ein, weshalb die Lust der Vielen wertvoller sein soll als die einiger Erwählter. Könnte die möglichst große Lustmenge nicht besser in wenige große Säcke, als in viele kleine verstaut werden? Wäre dabei die Art der Lust nicht zu verbessern? Lohnen die Anstrengungen des sozialpolitischen Kampfes, wenn nichts anderes erstrebt wird, als das australische Arbeiterparadies: fünf Fleischmahlzeiten am Tag und des Nachts - Neomalthusianismus? Begnügt man sich dagegen weichherzig mit einer breit verteilten Mittelmäßigkeit des Glücks, so bleibt die Frage offen, weswegen die auszuschüttenden Lustgefühle auf die eigenen Klassen oder Volksgenossen oder auch nur auf die Menschheit zu beschränken sind. Schon KANT stellte die Frage, ob es nicht ebenso gut gewesen wäre, wenn die Insel Otaheiti von glücklichen Rindern oder Schafen als von glücklichen Menschen besetzt gewesen wäre (95). Diese Frage gewinnt heute umso mehr Gewicht, nachdem DARWIN die Grenzen zwischen den einzelnen Spezies verflüssigt hat: Die "Menschheit" hat aufgehört, eine geschlossene Welt für sich zu bedeuten. Nur wo objektive Kulturzwecke feststehen, kann die Befriedigung des eigenen oder fremden Glückseligkeitstriebes unter Umständen einen normativen Wert gewinnen. So streift KANT - weit entfernt vom Rigorismus, dessen ihn das Mißverständnis bezichtigt (96) - äußerlich betrachtet, manchmal an Hedonismus heran. Sich und andere der Lebensfreude zu berauben, widerspricht der Pflicht, Gesundheit, auskömmliches Dasein, verständige Bemesseung der Arbeitszeit und andere sozialpolitisch gute Dinge sind als Grundlage der Kultur anzustreben; sie fördern jene "fröhliche Gemütsstimmung, die nach KANT Pflicht ist, weil man "ohne sie nie gewiß ist, das Gute auch lieb gewonnen zu haben." (97) Die uns aufgegebene künstlerische Kultur bedarf der vollen und heiteren Bejahrung des sinnlichen Daseins, vor allem der Freude am schönen Menschenkörper. KANT verteidigt "die veränderlichen Erfindungen des Putzes" als im ästhetischen Wesen der Frau begründet. (98) Aber all dies ist weit entfernt von Schlaraffia. Aus dem Meer schwankender Glücksberechnungen ragt der Felsen der praktischen Vernunft: Im Konflikt zwischen Pflicht und Neigung ist auf letztere "garnicht Rücksicht zu nehmen". Solche Konflikte werden auch den Zukunftsstaatlern nicht erspart bleiben. Der "heilige" (konfliktlose) Wille ist übermenschlich, nicht andes als der im Schaffen erkennende Gottesgeist. Der Sozialismus bedarf als Politik der Sollsätze, welche für das Volksganze, das sie betreffen, Allgemeingültigkeit beanspruchen. Solche Sollsätze erwachsen nie und nimmer dem Eudämonismus, der bestenfalls die Massen zur Zerstörung vereint, indem er Genußsucht und Erbitterung der Enterbten aufruft. Aber der Sozialismus will eine Politik des positiven Gesellschaftaufbaus sein. Als solche bedarf es eins Richtung gebenden Zieles, das als objektiver Wert die auseinanderstrebenden Einzelnen zur Einheit zusammenzwingt. Einen solchen Zielgedanken besitzt er in der Lehre vom Zukunftsstaat, "der vollkommen gerechten bürgerlichen Verfassung" (99), dessen kantische Begründung MARX durch Monismus und Intellektualismus verfälscht hat. Der Monismus kann nicht anders, als das Endziel zu einem Seinszustand zu verdiesseitigen, der grundsätzlich wesensgleich mit jedem Zustand der Vergangenheit ist. Der Intellektualismus sagt dieses künftige Sein als naturnotwendig voraus - womöglich für ein bestimmtes Datum. Selbstverständlicherweise außer Stande, die einzelnen Zwischenstufen vorauszusehen, die das Endziel mit dem Diesseits verbinden - macht er die Verwirklichung desselben durch einen jähen und phantastischen "Umschlag" verständlich. So führen Monismus und Intellektualismus praktisch zum Utopismus und Katastrophismus - hemmenden Gewichten, die den Aufschwung der Arbeiterklasse verlangsamen. Eschatologische [Hoffnung auf Vollendung - wp] Hoffnungen verdunkeln die Forderungen des Tages - man vergleiche die niedrigen Mitgliedsbeiträge der deutschen Gewerkschafter gegenüber den britischen! Auf der anderen Seite droht die Gefahr engherziger Verknöcherung, wenn die Prophezeiungen der geliebten Propheten immer wieder fehlschlagen, blutrünstige Worte sich zu Heiterkeitserfolgen verflüchtigen und damit der Blick in das Weite und Allgemeine verloren geht. Der deutsche Sozialismus steht vor der Aufgabe des zum Mann reifenden Jünglings, in en "bestimmtes, tätiges Leben" zu tretenm, "aber ohne die idealisierende Kraft dabei einzubüßen." (100) Zu diesem Zweck erfaßt er sein Endziel als "Idee" im Sinne unserer klassischen Vorzeit - ein ewiges, stets anzunäherndes, nie voll erreichbares Ziel, als allgemein verbindliche Aufgabe, wie es der "Vorwärts" schon einmal gelegentlich der Kant-Feier 1904 getan hat:
Unter ihnen voran steht die sich selbst gestaltende, auch wirtschaftlich selbstverantwortliche Persönlichkeit (101), dieses Erbstück unserer klassischen Vorzeit, dessen unendlich reichen Inhalt MARX zugunsten blutleerer Gedankengebildet - des "Kapitalisten", des "Proletariers" - verschleudert. Durch die Persönlichkeitsidee übertrifft die deutsche Kultur den westeuropäischen Liberalismus, dem die deutsche Sozialdemokratie vielfach nachgebetet hat. Auch die Persönlichkeitsidee gründet sich die kulturelle Bedeutung des Privateigentums. Seine Beschränkung oder teilweise Vergesellschaftung durch Staat und Kommune wird eine praktische Frage von Fall zu Fall, wobei für Verstaatlichungs- und Kommunalisierungsbestrebungen die Qualität des zur Verfügung stehenden Beamtentums die Hauptrolle spielt. Gegenüber einer grundsätzlich bestechlichen Beamtenschaft wäre laissez faire [laufen lassen - wp] immer noch die sicherste Politik. Die Persönlichkeit bewährt sich zunächst im engen Kreis der Familie - nicht der Familie, wie sie im Durchschnitt ist, welche ENGELS übertreibend des "üppigen Hetärismus" und der "tödlichen Langeweile" beschuldigt, sondern der Familie, wie sie sein soll und sein kann, und wie sie in wenigen Fällen als siegverheißende Tatsache feststeht. Auf dem Boden dieser Familie ist "die auf Solidarität gegründete Freiheit" des Zukunftsstaates leichter und früher als auf dem Boden des Volksganzen vorzubilden, soweit die Annäherung an das Ideale uns armen Sterblichen überhaupt erlaubt ist! In dieser Familie vollzieht sich - wie beim Bauern die Jungviehpflege - auch die Kinderaufzucht im Kleinbetrieb. Über der Familie wölbt sich die zu "bildende" Nation, die nach innen ihre Geschicke in selbstbewußter Freiheit gestaltet, nach außen - die Rechte anderer Nationen achtend - wo es not tut, ihre Lebensinteressen mit Blut und Eisen wahrnimmt (102). Sexuelle Disziplinierung in der Ehe, staatliche Disziplinierung im Volksheer erzieht zu jner allgemeinen sozialen Disziplinierung, ohne welche eine Annäherung an zukunftsstaatliche Ideale Utopie ist. Auch die Wissenschaft steht im Dienst dieses Endziels - nicht als ein fertiges Lehrgebäude nach MARX, sondern als die unvollendete, unvollendbare, unendliche Reihen verfolgende Arbeit an der Erkenntnis im Sinne KANTs. "Wir halten eine Frage niemals für erschöpft." (103) Aber MARX hat nicht nur die Tradition KANTs, er hat auch die GOETHEs zerschnitten. Der Marxismus ist eine gelehrte Weltanschauung, seinem Wesen nach durchaus unkünstlerisch. Ihm schlägt die Kunst keine sichtbare Brücke zwischen dem armen Heute und dem Jenseits der Idee. Ein neuer Sozialismus bildet Auge und Hand des Arbeiters zur Anschauung und Gestaltung, wie dies WILLIAM MORRIS gerade als Sozialist unternommen hat. Der Sozialismus endlich gründet sich auf den "Glauben an die Macht des Guten in der Welt", die trotz gegenteiligen Scheins den Sieg gewährleistet. Dieser Glaube ist keine "Selbstverständlichkeit" - Selbstverständlichkeiten stehen auf schwachen Füßén - sondern er ist KANTs wohlbegründeter "Vernunftglaube". Mit einem Wort: Der Sozialismus zertrümmert das Gerüst HEGELs, die von MARX und ENGELS so hoch gepriesene, von BERNSTEIN bekämpfte Dialektik. Er ergreift HEGELs Kulturgehalt, die Lehre vom objektiven und absoluten Geist, in der das erste Ergebnis der von KANT ausgehenden Bewegung in wunderbarer Abrundung - wenn auch nur zeitgeschichtlich - zusammengefaßt ist (104). Aber bei keiner dieser gesellschaftlichen oder geistigen Errungenschaften soll der Sozialismus verweilen, der aus KANTs Jungbrunnen getrunken hat. In unendlicher Sehnsucht nach der Idee soll er freudig die Kleinarbeit des Tages leisten, ohne auf ihren Erfolgen auszuruhen. In ihm soll unermeßliche Triebkraft und ewiges Streben leben. In Feierstunden des "Endziels" gedenkend, soll er die Stimme der Meister vernehmen und sich dadurch gegen opportunistische und possibilistische Verflachung versichern. In ihm soll KANTs Lehre vom "allgemeinen weltbürgerlichen Zustand" leben, in dem die Freiheit eines jeden Gliedes nur durch die Zusammenstimmung mit der Freiheit aller anderen eingeschränkt ist, in der "Niemand mehr Vorteile genießt, damit die Andern desto mehr entbehren müssen". Was ist diese Lehre anderes als der unendlich vertiefte Gedanke des Zukunftsstaates?
"So wird von den Deutschen aus erst dargestellt werden ein wahrhaftes Reich des Rechts, wie es noch nie in der Welt erschienen ist, in all der Begeisterung für die Freiheit des Bürgers, die wir in der alten Welt erblicken, ohne Aufopferung der Mehrzahl der Menschen als Sklaven, ohne welche die alten Staaten nicht bestehen konnten: für Freiheit, gegründet auf Gleichheit all dessen, was Menschengesicht trägt." (Fichtes Vermächtnis, 1813) ![]() ![]()
82) Vgl. Lujo Brentano, Entwicklung der Wertlehre, Sitzungsbericht der Kgl.-Bayerischen Akademie der Wissenschaften,m München 1908. Marx, Elend der Philosophie, Seite 24. Huldigung für Ricardo. Schon Hegel hatte Ricardo als den Mann anerkannt, "der zu einer Masse von Zufälligkeiten die Gesetze findet." (Rechtsphilosophische Werke, 1833, Bd. VIII, Seite 254) Auch Ricardos Lohngesetz hat Marx in seinen früheren Schriften ausdrücklich vertreten und trotz Modifikationen im Grunde nie verlassen. Vgl. z. B. "Elend der Philosophie", neue Auflage, Stuttgart 1907, Seite 184/85. Vgl. dazu Zwiespalt der Wertlehre des ersten und dritten Bandes des "Kapital": Sombart. Zur Kritik des ökonomischen Systems von Marx in Brauns "Archiv", Bd. VII, 1894, Seite 555f. Eugen von Böhm-Bawerk, Zum Abschluß des Marxschen Systems, Festgabe für Karl Knies, Berlin 1896. Karl Diehl, Zwei neue Schriften über Karl Marx, in "Conrads Jahrbuch", dritte Folge, Bd. XII, Seite 901f. Diehl, Festgabe für Conrad, Seite 42. "Über das Verhältnis von Wert und Preis im ökonomischen System von Karl Marx", Konrad Schmidt, 3. Bd. des "Kapital" im Sozialpolitischen Zentralblatt, 4. Jahrgang, Nr. 22. Eduard Bernstein, Der III. Band des "Kapital", Neue Zeit, 13. Jahrgang, 1894/95 in mehreren Aufsätzen. Engels, Ergänzung und Nachtrag zum III. Buch des "Kapital", Neue Zeit, 14. Jahrgang, Bd. 1, Seite 37, 1895/96. Komorzynski, der III. Bd. von Karl Marx' "Kapital", Zeitschrift für Volkswirtschaft, Sozialpolitik und Verwaltung, Bd. VI, Heft 2. von Bortkiewicz, Wertrechnung und Preisrechnung im Marxschen System, Archiv für Sozialwissenschaft, Bd. XXV, Heft 1 und 2. Tugan-Baranowski, Subjektivismus und Objektivismus der Wertlehre (Diehl, Ricardo), Archiv für soziale Gesetzgebung, Bd. XXII, Seite 557. 83) Engels, Herrn Eugen Dührings Umwälzung der Wissenschaft, sechste Auflage, Stuttgart 1907, Seite 87f. Kautsky, Ethik und materialistische Geschichtsauffassung, Stuttgart 1906, Seite 62/63: "Das erhabene Sittengesetz, daß der Genosse niemals bloßes Mittel zum Zweck sein soll, welches unsere Kantianer als die gewaltigste Leistung des kantischen Genius und als das sittliche Programm der neuen Zeit und aller Zukunft der Weltgeschichte betrachten, ist in den tierischen Gesellschaften eine Selbstverständlichkeit." "Was einem Kant noch als das Produkt einer höheren Geisterwelt erschienen ist, ist ein Produkt der Tierwelt." - - - "Ein tierischer Trieb, nichts anderes ist das Sittengesetz. Daher seine geheimnisvolle Natur, diese Stimme in uns, die mit keinem äußerlichen Anstoß, keinem sichtbaren Interesse zusammenhängt." "Weil das Sittengesetz ein tierischer Trieb ist, der den Trieben der Selbsterhaltung und Fortpflanzung ebenbürtig, deshalb seine Kraft, deshalb sein Drängen, dem wir ohne Überlegen gehorchen." - Marx in der "Neuen Rheinischen Zeitung", 1850. Vgl. Mehring, Geschichte I, Seite 432, sowie "Elend der Philosophie", Vorwort von Engels. 84) Marianne Weber, Fichtes Sozialismus und sein Verhältnis zur Marx'schen Doktrin, Tübingen 1900, Seite 113 und passim [öfter - wp]. 85) "Heilige Familie" in dem Abschnitt: "Kritische Schlacht gegen den französischen Materialismus": "Bentham gründet auf die Moral des Helvetius sein System des wohlverstandenen Interesses." 86) Engels, Ursprung der Familie. Bebel, Die Frau und der Sozialismus, beide Bücher in zahlreichen Auflagen erschienen. Dagegen Ziegler, Die Naturwissenschaft und die sozialdemokratische Theorie, Stuttgart 1893. Vgl. auch Tomás Masaryk, Grundlagen des Marxismus, Wien 1899, Seite 373f. 87) Simmel, Philosophie des Geldes, Seite 465/66. 88) Vgl. hierfür die merkwürdige Stelle in der "Heiligen Familie", Gesammelte Schriften II, Seite 238/39. "Es bedarf keines großen Scharfsinns, um aus den Lehren des Materialismus von der ursprünglichen Güte und der gleichen intelligenten Begabung der Menschen, der Allmacht der Erfahrung, Gewohnheit, Erziehung, dem Einfluß der äußeren Umstände auf den Menschen, der hohen Bedeutung der Industrie, der Berechtigung des Genusses usw. seinen notwendigen Zusammenhang mit dem Kommunismus und Sozialismus einzusehen. Wenn sich der Mensch aus der Sinnenwelt und der Erfahrung in der Sinnenwelt alle Kenntnis, Empfindung usw. bildet, so kommt es also darauf an, die empirische Welt so einzurichten, daß er das wahrhaft Menschliche in ihr erfährt, sich angewöhnt, daß er sich als Mensch erfährt." 89) Marx in den deutsch-französischen Jahrbüchern: "Die Reform des Bewußtseins besteht nur darin, daß man die Welt ihr Bewußtsein inne werden läßt, daß man sie aus dem Traum über sich selbst aufweckt, daß man ihre eigenen Aktionen ihr erklärt. - Es wird sich dann zeigen, daß die Welt längst den Traum von einer Sache besitzt, von dem sie nur das Bewußtsein besitzen muß, um sie wirklich zu besitzen. Es wird sich zeigen, daß es sich nicht um einen großen Gedankenstrich zwischen Vergangenheit und Zukunft handelt, sondern um die Vollziehung der Gedanken der Vergangenheit. Es wird sich endlich zeigen, daß die Menschheit keine neue Arbeit beginnt, sondern mit Bewußtsein ihre alte Arbeit zustande bringt." Engels, Anti-Dühring, Seite 43: "Der Umkreis der die Menschen umgebenden Lebensbedingungen, der die Menschen bis jetzt beherrschte, tritt jetzt unter die Herrschaft und Kontrolle des Menschen, die nun zum erstenmal bewußte, wirkliche Herren der Natur werden, weil und indem sie Herren ihrer eigenen Vergesellschaftung werden. Die eigene Vergesellschaftung der Menschen, die ihnen bisher als von der Natur und Geschichte oktroyiert [aufgezwungen - wp] gegenüberstand, wird jetzt ihre freie Tat. Erst von da an werden die Menschen ihre Geschichte mit vollem Bewußtsein selbst machen, erst von da an werden die von ihnen in Bewegung gesetzten gesellschaftlichen Ursachen vorwiegend und in stets steigendem Maß auch die von ihnen gewollten Wirkungen haben. Es ist der Sprung der Menschheit aus dem Reich der Notwendigkeit in das Reich der Freiheit." 90) Joseph Dietzgen, "Das Wesen der menschlichen Kopfarbeit", 1869, Neuauflage Stuttgart, 1903, V. Abschnitt: Praktische Vernunft, Seite 116-151. 91) W. Heine, Ideale der Sozialpolitik, Neue Zeit, Bd. XV. 2, Seite 132-137. Bernstein, Wie ist wissenschaftlicher Sozialismus möglich?, Berlin 1901, Seite 19f. 92) Neue Zeit XVIII. 2, Nr. 29, Seite 34. Vgl. ferner Vorländer, Die neukantische Bewegung im Sozialismus, Bern 1902, sowie Vorländer, Archiv für soziale Gesetzgebung 1906: Die Stellung des modernen Sozialismus zur philosophischen Ethik, Seite 727. 93) Lassalle, Fichtes politisches Vermächtnis, 1860, sowie: Die Philosophie Fichtes, Festrede zum 19. Mai 1862. 94) Vgl. Windelband, Geschichte der neueren Philosophie II, Leipzig 1899, Seite 153. 95) Rezension über Herders "Ideen", Kirchmann, Bd. VI, Seite 46. 96) Gegen Rigorismus, Kritik der praktischen Vernunft: "Von den Grundsätzen der reinen praktischen Vernunft", § 3 Anm. II. Ferner daselbst: "Kritische Beleuchtung der Analytik", Ausgabe von Kirchmann, Seite 27 und 112. Vgl. auch Tugendlehre, § 29. In diesem Punkt ist Schiller, der begeisterte Kant-Jünger, der zuerst den Vorwurf der "Rigidität" gegen Kant erhoben hat, seinem großen Meister nicht gerecht geworden. Dem bekannten Distichon [Doppelvers - wp] "Gewissensskrupel" liegt ein Mißverständnis zugrunde: "Gerne dient' ich den Freunden, doch tu' ich es leider mit Neigung, / Und so wurmt es mich oft, daß ich nicht tugendhaft bin." 97) Vgl. Kant-Studien 1905, Seite 359. 98) Kant, Betrachtungen über das Gefühl des Schönen und Erhabenen, III. Abschnitt. 99) Kant, Idee zu einer allgemeinen Geschichte in weltbürgerlicher Absicht, Ausgabe Kirchmann, Bd. VI, Seite 9. 100) Brief Schillers an Goethe vom 8. Juli 1796. 101) Bernstein, Die Voraussetzungen des Sozialismus, Stuttgart 1906, Seite 129, 130, 131, 133, 137. "Die Ausbildung und Sicherung der freien Persönlichkeit ist der Zweck aller sozialistischen Maßregeln, auch derjenigen, die äußerlich sich als Zwangsmaßregeln darstellen. Stets wird ihre genauere Untersuchung zeigen, daß es sich dabei um einen Zwang handelt, der die Summe von Freiheit in der Gesellschaft erhöhen, der mehr und einem weiteren Kreis Freiheit geben soll, als er nimmt. Der gesetzliche Maximalarbeitstag z. B. ist faktisch eine Minimalfreiheits-Bestimmung, ein Verbot, seine Freiheit auf länger als eine bestimmte Zahl von Stunden täglich zu verkaufen und steht also solches prinzipiell auf demselben Boden, wie das von allen Liberalen gebilligte Verbot, sich dauernd in persönliche Knechtschaft zu veräußern. Ebenso ist im Zeitalter des Verkehrs in unseren nach Millionen zählenden Staaten ein gesundes soziales Leben unmöglich, wenn nicht die wirtschaftliche Selbstverantwortlichkeit aller Arbeitsfähigen unterstellt wird. Das Individuum soll frei sein - nicht in einem metaphysischen Sinn, wie es die Anarchisten träumen, d. h. frei aller Pflichten gegen das Gemeinwesen, wohl aber frei von jedem ökonomischen Zwang in seiner Bewegung und Berufswahl. Solche Freiheit ist für alle nur möglich durch das Mittel der Organisation. In diesem Sinne könnte man den Sozialismus auch organisatorischen Liberalismus nennen." 102) Bernstein, Die Voraussetzungen des Sozialismus, Stuttgart 1906, Seite 144, 145, 146. "Der Satz des kommunistischen Manifestes: "Der Proletarier hat kein Vaterland", hat heute trotz des enorm gestiegenen Verkehrs der Nationen miteinander seine Wahrheit zum großen Teil schon eingebüßt und wird sie immer mehr einbüßen, je mehr durch den Einfluß der Sozialdemokratie der Arbeiter aus einem Proletarier ein Bürger wird. So wenig es wünschenswert ist, daß irgendeine andere der großen Kulturnationen ihre Selbständigkeit verliert, so wenig kann es der Sozialdemokratie gleichgültig sein, ob die deutsche Nation, die ja ihren redlichen Anteil an der Kulturarbeit der Nationen geleistet hat und leistet, im Rat der Völker zurückgedrängt wird. Wo in der Tat wichtige Interessen der Nation in Frage stehen, kann die Internationalität kein Grund schwächlicher Nachgiebigkeit gegenüber den Prätensionen [Anmaßungen - wp] ausländischer Interessenten sein." 103) In diesem Sinn Bernstein. Wie ist wissenschaftlicher Sozialismus möglich? Seite 33. 104) Bernstein gegen Dialektik (vgl. u. a. Dialektik und Entwicklung, in "Zur Geschichte und Theorie des Sozialismus", Berlin 1901, Seite 338f. 105) Kant, Kritik der Urteilskraft, Kirchmann, Seite 249. Vgl. ferner: Idee zur allgemeinen Geschichte in weltbürgerlicher Absicht, passim. Vgl. auch Vorländer, Kant und der Sozialismus, Berlin 1900, Seite 8f. 106) Ich entnehme dieses Zitat der Schrift von Vorländer, Kant und der Sozialismus, da mir die in lateinischer Sprache abgefaßte Schrift Jaures "De primis socialismi Germanici lineamentis" nicht zugänglich ist. 107) Ich verweise u. a. auf die ganz ausgezeichnete Rede des Sozialdemokraten Max Adler, Immanuel Kant zum Gedächtnis, Wien 1904. Derselbe, Kausalität und Theologie im Streit um die Wissenschaft, Marxstudien, Bd. I, Wien 1904. |