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THEODOR LIPPS
Wege der Psychologie

"Wenn ich Rot sehe oder erlebe, so erlebe ich dasselbe jedesmal als von mir empfunden oder vorgestellt. Ich erlebe es als in einer Beziehung der Zugehörigkeit zu mir, dem Bewußtseins-Ich, stehend. Aber ich sehe oder erlebe nicht mich als rot. Anders verhält es sich mit den Strebungen, den Akten, den Tätigkeiten und Gefühlen. In diesen erlebe ich unmittelbar mich. Jene sind objektive, diese subjektive Bewußtseinserlebnisse; die letzteren sind unmittelbare Icherlebnisse. Die scharfe Scheidung jener von diesen ist eine weitere Grundforderung des deskriptiven Psychologie."

"Die Naturwissenschaft findet ihre Gesetze in der denkenden Bearbeitung des Gegebenen. Kein Wunder, wenn auch die Wissenschaft vom Bewußtsein nur auf dem weg der denkenden Bearbeitung des Gegebenen Gesetze findet."

"Die Naturwissenschaft zielt auf das  Ding-ansich, doch - ohne es zu finden. Die Bewußtseinswissenschaft zielt auf das  Ich-ansich und - vermag es zu finden."


Es gibt verschiedene Wege der Psychologie. Zu dem Punkt, an dem dieselben auseinandergehen, führt ein einziger Weg, den jeder Psychologe gehen muß. Wie weit er ihn geht und wie vollständig er dasjenige sieht, was ihm auf diesem Weg begegnet, davon wird es abhängen, was er auf einem der anderen Wege zu leisten vermag. Dieser erste Weg der Psychologie ist der Weg der Deskription oder der Feststellung und der Zergliederung der Bewußtseinserlebnisse. Die Aufgabe, die hier zu erfüllen ist, scheint einfach. Aber sie ist wohl eine der schwersten, die dem menschlichen Geist zugemutet werden können.

FRANCIS BACON ruft all denjenigen, die erkennen wollen, das biblische Wort zu: Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen. Dieses Wort gilt mit besonderer Betonung für diejenigen, welche in das Himmelreich der psychologischen Erkenntnis kommen wollen. Sie müssen werden wie die Kinder, d. h. sie müssen in gewisser Weise alles vergessen, was sie sonst gelernt haben. Deutlicher gesagt, sie müssen sich bemühen, die Bewußtseinstatsachen in solche und nur in solche Begriffe zu fassen, aus denen alles ausgeschaltet ist, was irgendwie aus einer anderen Sphäre stammt als eben der Sphäre der Bewußtseinstatsachen. Sie müssen lernen, diese Tatsachen nicht an ihren Begriffen, sondern ihre Begriffe an diesen Tatsachen zu messen. Eine analoge Forderung besteht freilich für jede Wissenschaft. Aber auf psychologischem Gebiet ist die Gefahr, daß man den Bewußtseinstatsachen fremde Begriffe, etwa naturwissenschaftliche oder naturwissenschaftlich-biologische, ohne eine Prüfung ihrer psychologischen Existenzberechtigung in die Betrachtung einführt und damit die Tatsachen fälscht, besonders groß. Man vergißt gar zu leicht, daß die Welt des Bewußtseinslebens, mit der es die Psychologie zu tun hat, von jeder Welt, mit welcher es irgendeine sonstige Wissenschaft zu tun haben mag, absolut verschieden, ja damit völlig unvergleichlich ist. Alles sonstigen Wissenschaften beschäftigen sich mit Gegenständen, die vom Ich verschieden sind. Die Psychologie, und sie allein, befaßt sich mit diesem Ich.

Ich will nun hier diesen Weg der deskriptiven Psychologie nicht gehen. Aber es sei mir gestattet, in Kürze auf einige Punkte hinzuweisen, auf welche das Augenmerk dessen, der ihn geht, jetzt vor allem wird gerichtet sein müssen.

Der erste Punkt ist schon berührt. In allen Bewußtseinserlebnisse wird das Ich,  dessen  Erlebnisse sie sind, unmittelbar miterlebt. Dieses Ich ist der Einheitspunkt des Bewußtseins, ohne welchen das Wort "Bewußtsein" ein leeres Wort wäre. Wir wollen dieses unmittelbar erlebte Ich das "Bewußtseins-Ich" nennen. Dasselbe  entsteht nicht  im Fortgang des Bewußtseinslebens, sondern es ist da als das unbedingt Erste und Letzte, als die absolute Voraussetzung für alles Bewußtseinsleben. Dasselbe läßt sich eben als dieses absolut Erste und Letzte, auch nicht beschreiben; es läßt sich noch weniger auf etwas anderes zurückführen.

Da dieses Ich in jedem Bewußtseinserlebnis liegt, so ist die Psychologie überall und jederzeit Wissenschaft von diesem Ich. Die Psychologie redet von Dingen, die nirgends in der Welt vorkommen, wenn sie von Bewußtseinserlebnissen, z. B. von Empfindungen und Vorstellungen, und schließlich gar von Gefühlen redet, als gäbe es dergleichen außerhalb des unmittelbar erlebten Ich. Jeder Versuch, das Bewußtseinsleben zu begreifen als bestehend oder sich zusammensetzend aus solchen Elementen, ja schließlich überhaupt jeder Gedanke, daß sich in unserem Bewußtsein  irgendetwas "zusammensetzt",  verkennt das eigentliche  Wesen  des Bewußtseins. Die Einsicht in diesen Sachverhalt, kurz gesagt, die Überwindung jedes psychologischen "Atomismus", kann als eine erste speziellere Bedingung aller gesunden Psychologie bezeichnet werden.

Aber zu diesem Bewußtseins-Ich verhalten sich nun die verschiedenen Bewußtseinserlebnisse verschieden. Die Empfindungsinhalte und die ihnen entsprechenden Vorstellungsinhalte sind etwas vom Ich Verschiedenes. Wenn ich Rot sehe oder erlebe, so erlebe ich dasselbe jedesmal als von mir empfunden oder vorgestellt. Ich erlebe es als in einer Beziehung der Zugehörigkeit zu mir, dem Bewußtseins-Ich, stehend. Aber ich sehe oder erlebe nicht  mich  als rot. Anders verhält es sich mit den Strebungen, den Akten, den Tätigkeiten und Gefühlen. In diesen erlebe ich unmittelbar mich. Jene sind objektive, diese subjektive Bewußtseinserlebnisse; die letzteren sind unmittelbare Icherlebnisse. Die scharfe Scheidung jener von diesen ist eine weitere Grundforderung des deskriptiven Psychologie. Aus der Einsicht in die Notwendigkeit derselben ergibt sich der absolute Verzicht auf jeden Versuch, irgendwelche Strebungen, Akte, Tätigkeiten, Gefühle zurückzuführen auf Empfindungsinhalte, insbesondere auf Inhalte von Körperempfindungen oder sogenannten Organempfindungen.

Wichtiger aber noch als dieser Gegensatz ist der eigentliche Grundgegensatz unseres Bewußtseinslebens, nämlich der Gegensatz zwischen dem Haben von Empfindungs- oder Vorstellungsinhalten, kurz von Bewußtseinsinhalten einerseits, und dem  Denken  von  Gegenständen  andererseits. Gegenstände sind nicht Inhalte, sondern sie sind das mir und meinen Inhalten Gegenüberstehende oder Transzendente. Die Gegenstände bilden eine von allen Inhalten absolut verschiedene Welt. Dies wird am unmittelbarsten deutlich, wenn wir bedenken, daß ja gewisse unter diesen Gegenständen, nämlich diejenigen, die wir als wirkliche bezeichnen, ihr Dasein haben  unabhängig  von allem Bewußtsein. Die Inhalte sind Repräsentanten oder  Symbole  der Gegenstände.  Darin  besteht ihre eigentliche Bedeutung für das Bewußtsein.

Und wie die Gegenstände nicht Inhalte sind, so ist das Denken kein Spiel von Vorstellungen, etwa gar auflösbar in eine Mechanik des Vorstellens, sondern es ist das vollkommen Neue, das eben  Denken  heißt. Indem das Ich Gegenstände denkt oder sich eine Welt der Gegenstände gegenübersetzt, erhebt es sich in eine vollkommen neue Sphäre. Das seelische Leben wird zum geistigen Leben; im Denken greift der Geist oder blickt das geistige Auge über das Bewußtsein hinaus und setzt jene transzendente Welt. Alle geistige Tätigkeit geht auf bewußt mir gegenübergestellte Gegenstände. Im Denken aber entstehen dieselben für mich. Im Denkakt überschreitet das Ich die "geistige Schwelle".

Die spezifisch geistige Tätigkeit, die wir auch apperzeptive Tätigkeit nennen, hat aber zwei, freilich ineinander übergreifende Seiten. Sie ist einmal eine bewußt ordnende, verselbständigende und zusammenfassende, vereinheitlichende und beziehende Tätigkeit. In dieser Tätigkeit entsteht dem Bewußtsein das Einzelne und die Menge, die Ganzen und die Teile, das Identische und *Verschiedene, das Gleiche und Ungleiche, die Formen, die Substrate und das ganze Heer der Relationen. Nichts von all dem wird von uns an den Inhalten gefunden oder setzt sich als Inhalten zusammen, sondern all das entsteht uns erst als etwas vollkommen Neues aus der apperzeptiven Tätigkeit und der von ihr vollbrachten geistigen Verarbeitung des in den Empfindungsinhalten gegebenen Materials. Es hätte ebensoviel Sinn, den geistigen Inhalt der  Divina comedia  aus der Form der Buchstaben ableiten zu wollen, wie die Bedeutung irgendeines jener Begriffe, die unser geistiges Leben beherrschen, in den Inhalten unserer Empfindungen zu suchen. In der Betrachtung dieses geistigen Lebens aber erwächst erst der Psychologie ihre eigentliche Aufgabe. Dieselbe liegt also  jenseits  der Lehre von den Empfindungsinhalten.

Und die zweite Seite der geistigen Tätigkeit ist das  Fragen,  nämlich das Befragen der Gegenstände. Auf unsere Frage geben die Gegenstände Antwort, diese oder jene, je nach der Richtung des Befragens. Die Welt der Gegenstände erweist sich, indem wir sie befragen, als die eigene, die sie ist, indem sie  Forderungen  stellt. Diese Forderungen geschehen nach eigenen Gesetzen, nämlich den Gesetzen der Gegenstände oder des Denkens, die sich schließlich im Identitätsgesetz zusammenfassen. Der Akt der Anerkennung der Forderung der Gegenstände ist das Urteil. Gewisse Gegenstände etwa fordern,  gedacht  zu werden, oder beanspruchen das Gedachtwerden als ihr  "Recht",  oder erheben den Anspruch, daß der Akt, in welchem sie gedacht werden,  "Geltung hat. Im Bewußtsein und der Anerkennung dieser Forderung besteht das Wirklichkeitsurteil. Neben dem Bewußtsein der Wirklichkeit entsteht uns in solchem Fragen und Anerkennen das Bewußtsein der Größe, des Wertes, des Sollens und jede Art des Bewußtseins der Gültigkeit oder Tatsächlichkeit.

Wie die Welt der Gegenstände eine eigene Welt gegenüber der Welt der Inhalte, so ist das Urteil - und mit ihm das  Erkennen - etwas völlig anderes als Empfinden und Vorstellen, seine Gesetzmäßigkeit etwas völlig anderes als die wirkliche oder vermeintliche Gesetzmäßigkeit des Empfindens oder Vorstellens.

Daß überall auf das Schärfste voneinander unterschieden werden die Welt der Gegenstände und die Welt der Inhalte, die Welt des Geistes, in welcher das bewußte Ordnen der Gegenstände, das Befragen, das Erleben der Forderungen der Gegenstände, die Akte der Anerkennung stattfinden, einerseits, und die Welt des Vorstellungsgetriebes andererseits, daß, um ein Schlagwort unserer Tage zu gebrauchen, aller  "Psychologismus völlig überwunden wird, dies ist wohl die wichtigste Forderung, die an die heutige Psychologie gestellt werden muß.

Zu diesem Gegensatz der Inhalte und der Gegenstände oder des Vorstellens und des Denkens tritt in bestimmter Weise vermittelnd ein weiterer Grundbegriff der deskriptiven Psychologie hinzu, nämlich der Begriff der Tätigkeit, der den des Strebens in sich schließt. Alle Tätigkeit ist eine Wechselbeziehung des Ich und der fordernden Gegenstände; sie ist der Widerhall und die Wirkung der Forderungen der Gegenstände im individuellen Ich.

Dinge  sind,  und in ihnen  geschieht  etwas. Das Bewußtseinsleben dagegen ist nirgends ein einfaches Dasein und Geschehen von etwas, sondern es ist  Leben Und  Leben  ist  Tätigkeit.  Einzig als tätig ist uns das Ich gegeben. Und umgekehrt, Tätigkeit hat  keinen Sinn außerhalb des tätigen Ich. 

Wohl nennen wir auch die  Dinge  "tätig". Aber der Begriff der Tätigkeit, ebenso die verwandten Begriffe des Wirkens, der Arbeit, der Leistung, der Kraft sind der Welt der Dinge völlig fremd. Nur durch einen Akt der Vermenschlichung wird das, was diese Begriffe sagen, auf die Dinge übertragen. Alle Tätigkeit ist zunächst blinde Triebtätigkeit. Das Denken erleuchtet sie und läßt sie in unendlich vielen Stufen zur Vernunftätigkeit werden. Eine solche Vernunfttätigkeit ist die durch die Forderungen der Gegenstände bestimmte Tätigkeit. Als letzter Gegenstand der Tätigkeit aber erweist sich der Vernunft das ideale Ich oder die absolute Selbstbetätigung.

Tätigkeiten aber sind in unserem Bewußtsein niemals da als isolierte Vorkommnisse, sondern sie werden erlebt als "hervorgehend" aus anderen Bewußtseinserlebnissen. Stattdessen sagen wir wohl auch, ich finde mich in meiner Tätigkeit "bedingt", "bestimmt", durch etwas "abhängig" von diesen oder jenen Bewußtseinserlebnissen.

Auch diese Ausdrücke nun gebrauchen wir immer wieder, wenn wir von Dingen oder Vorgängen in der Außenwelt reden. Wir nennen auch das physische Geschehen von einem andern "bedingt" oder "bestimmt", oder sagen, es habe sein Dasein "durch" ein anderes. Wir lassen eine Wirkung aus einer Ursache "hervorgehen" oder durch sie "hervorgebracht" werden, oder wir statuieren "Abhängigkeiten" in der physischen Welt. Dies klingt genau so, als fänden wir auch hier jenes Bedingt- oder Bestimmtsein tatsächlich vor, als beobachteten wir etwa, wenn der erwärmte Körper sich ausdehnt, außer dem zeitlichen Zusammentreffen dieser Vorgänge auch noch eine "Abhängigkeit" des einen vom andern, oder als  sähen  wir hier ein Hervorgehen, vergleichbar dem unmittelbar erlebten Hervorgehen eines Entschlusses aus einer Überlegung, oder als hätten wir zumindest Grund, das Stattfinden dieser Bewußtseinserlebnisse in der physischen Welt, das Stattfinden des Bedingens oder Bedingtseins, der Abhängigkeit, des Hervorgehens, in den physischen Ereignissen  anzunehmen.  Von all dem aber kann in Wahrheit keine Rede sein. Das Bedingen oder Bedingtsein, die Abhängigkeit, das Hervorgehen bezeichnet nicht nur ein Bewußtseinserlebnis, sondern ein Ich-Erlebnis. Ich fühle  mich  "bedingt durch" ein Ereignis, von dem ich erfahre. Ich finde  mich  in meinem Denken "abhängig" von einer Tatsache, usw. Jene Worte bezeichnen, noch genauer gesagt, Bestimmtheiten der unmittelbar erlebten  Tätigkeiten  und  Akte des Ich,  nämlich unmittelbar miterlebte  Beziehungen  derselben zu anderen Bewußtseinserlebnissen. Aber ebenso wie nach dem oben Gesagten der Begriff der Tätigkeit, so verlieren auch diese Worte völlig ihren Sinn, wenn wir das Ich oder die Tätigkeiten und Akte des Ich, deren Bestimmtheiten sie sind, wegnehmen. Sie werden zu einer Tonhöhe ohne Ton oder eine Klangfarbe ohne Klang.

Daß wir trotzdem alle diese Ausdrücke auch auf die Dinge anwenden, hat seinen Grund in demselben Umstand, der uns auch von  Tätigkeiten  in den Dingen sprechen läßt, d. h. es hat seinen Grund in einer Vermenschlichung oder einer Beseelung der Dinge der Außenwelt.

Wir vollziehen aber eine solche Vermenschlichung in der Welt der Dinge vor allem da, wo  kausale  Beziehungen obwalten. Wir sprechen darum auch ausdrücklich von einem  kausalen  "Bedingtsein", kausaler "Abhängigkeit" usw. Aus dem soeben Gesagten aber ist deutlich, daß die Tatsache der kausalen Beziehung zwischen Dingen und Geschehnissen in der Außenwelt nichts von diesen Icherlebnissen in sich schließt. Umgekehrt hat das unmittelbar erlebte Bedingt-, Bestimmtsein usw. mit kausalen Beziehungen ganz und gar nichts gemein. Beide gehören verschiedenen Welten an, ja sie bezeichnen in der gesamten Welt unserer Begriffe äußerste Gegensätze. Kausale Beziehungen gibt es nur für den Verstand. Sie sind von ihm erschlossen und gehören der von uns unabhängigen Außenwelt an. Jene Icherlebnisse dagegen gehören dem unmittelbar erlebten Ich an. Und es hätte gar keinen Sinn, sie erschließen zu wollen, da ihr Dasein eben in ihrem  Erlebtwerden  besteht. Beide Begriffe, der Kausalität einerseits, des Bedingtseins, Hervorgehens, der Abhängigkeit usw. andererseits, verhalten sich zueinander wie die erkannte Realität der Dinge und die unmittelbare Bewußtseinswirklichkeit.

Die fraglichen Icherlebnisse sind aber, wie schon gesagt, unmittelbar erlebte  Beziehungen.  Wir bezeichnen dieselben schließlich am besten mit dem Wort, das am deutlichsten ihre Eigenart zum Ausdruck bringt, nämlich mit dem Wort "Motivationsbeziehung" oder Beziehungen zwischen "Motiven" und "Motivaten". Dieser  Motivation  steht dann als etwas damit völlig Unvergleichliches, die  Kausation  gegenüber.

Die kausalen Beziehungen stellen den Zusammenhang der erkannten dinglich-realen Welt her. Die Motivationsbeziehungen bilden den unmittelbar erlebten Zusammenhang des Bewußtseinslebens oder den unmittelbar erlebten Zusammenhang im Ich. Das Ich ist in jedem Moment der Einheitspunkt des Bewußtseinsleben. Es dehnt sich dann in der Zeit zur Linie. In jenem "Hervorgehen" aber, oder der Motivation, wird diese Linie lebendig, sie wird zu einem innerlich zusammenhängenden Fluß.

Der soeben bezeichnete Zusammenhang des Bewußtseinslebens ist, so wie er erlebt wird, kein gesetzmäßiger. Die deskriptive Psychologie, welche denselben betrachtet, ergibt keine andere Einsicht als die, daß eine bestimmt geartete Tätigkeit aus bestimmt gearteten Bewußtseinserlebnissen hervorzugehen  pflegt  oder  pflegte.  Sie findet lediglich  Gewohnheiten  meines Tuns. Sie findet andererseits anstelle der Notwendigkeit, durch welche jede Gesetzmäßigkeit charakterisiert ist, das äußerste Gegenteil, nämlich  Willkür

Danach scheint es eine eigentliche, über die bloße Beschreibung hinausgehende und Gesetzmäßigkeiten statuierende Wissenschaft vom Bewußtsein nicht zu geben. Aber man bedenke, daß auch die Naturwissenschaft ihre Gesetze nicht unmittelbar im Gegebenen  findet.  Auch das physisch Wirkliche stellt sich dem betrachtenden Auge nicht unmittelbar als ein gesetzmäßiges dar. Auch hier kann der einfachen Betrachtung des Gegebenen nichts entnommen werden, als empirische Regeln oder  Gewohnheiten  des Geschehens. Und was auf dem Gebiet des Bewußtseinslebens die Willkür, das ist in der Welt der sinnlichen Wahrnehmung der Schein des  Zufalls. 

Die Naturwissenschaft findet ihre Gesetze in der denkenden Bearbeitung des Gegebenen. Kein Wunder, wenn auch die Wissenschaft vom Bewußtsein nur auf dem weg der denkenden Bearbeitung des Gegebenen Gesetze findet.

Eine solche Wissenschaft vom Bewußtsein nun  gibt es.  Und dieselbe ist in jeder Hinsicht das genaue Gegenstück der Naturwissenschaft. Sie verhält sich dazu genauso, wie das Ich oder das Bewußtsein sich verhält zu der vom Ich oder Bewußtsein unabhängigen Welt der Dinge. Hiermit ist zugleich der erste der Wege der Psychologie bezeichnet, die über die bloße Beschreibung des Bewußtseinslebens hinausführen. Und verstehen wir unter "Psychologie"  die  Psychologie im absoluten  Gegensatz  zu den Naturwissenschaften, oder die  reine  Psychologie, dann müssen wir sagen: die Psychologie  ist  diese Wissenschaft vom Bewußtsein.

Die Naturwissenschaft löst aus den Gegenständen, die sich unmittelbar als physisch-wirklich darstellen oder den Anspruch erheben, als physisch-wirkliche zu gelten, der Welt der sinnlichen Wahrnehmung also, die  gültigen  Gegenstände und, genauer gesagt, die gültigen  wirklichen  Gegenstände heraus. So löst auch die Wissenschaft vom Bewußtsein aus den Betätigungsweisen des Ich, insbesondere aus den Akten des Denkens, des Wertens und Wollens, die  gültigen Akte  heraus. In beiden Fällen ist das  "Gültige  das von den Bedingungen des individuellen Bewußtseins Befreite. Es ist das Entsubjektivierte, oder das rein Objektive. Die Naturwissenschaft befreit, so dürfen wir auch sagen, die wirklichen Gegenstände von der Weise, wie sie sich im individuellen Bewußtsein  spiegeln.  Nun, die Bewußtseinswissenschaft befreit ebenso die Akte und Tätigkeiten des Ich von der Gestalt, die sie im individuellen Bewußtsein und unter den BEdingungen desselben gewinnen. Jene findet auf dem bezeichneten Weg die reinen wirklichen Gegenstände; diese findet in gleicher Weies die reinen Akte und Tätigkeiten des Denkens, Wertens und Wollens. Sie findet den reinen Verstand, den reinen wertenden Geist und den reinen Willen oder die "reine praktische Vernunft", und sie findet in allem das reine oder das Vernunft-Ich.

Die Naturwissenschaft zielt, so können wir das alles kurz ausdrücken, auf das Ding-ansich, doch - ohne es zu finden. Die Bewußtseinswissenschaft zielt auf das Ich-ansich und - vermag es zu finden.

Das  Ding-ansich  oder die endgültige wirkliche Welt der Dinge ist dem individuellen Bewußtsein  transzendent.  Eben darum ist sie für alle ein und dieselbe. So ist auch das Ich-ansich, das die Wissenschaft vom Bewußtsein findet, dem individuellen Bewußtsein transzendent, und eben damit für alle ein und dasselbe. Es ist zugleich in allen ein und dasselbe, soweit es sich in den einzelnen Individuen zu verwirklichen vermag.

Das Ding-ansich aber ist zugleich der Träger der absoluten Gesetzmäßigkeit der dinglich-realen Welt. Seine volle Erkenntnis wäre die volle Erkenntnis derselben. Wir bezeichnen die "Gesetzmäßigkeit" in diesem Fall als  kausale  Gesetzmäßigkeit. Ebenso ist auch das Ich-ansich oder das Vernunft-Ich Träger einer absoluten Gesetzmäßigkeit. Die Gesetzmäßigkeit des Vernunft-Ich aber ist  keine  kausale, sondern eine  Vernunftgesetzmäßigkeit.  Man kann sie im Gegensatz zu jener Naturgesetzmäßigkeit auch Normengesetzmäßigkeit nennen. Die Grunddisziplinen, welche um die Feststellung, derselben sich bemühen, sind die Diszplinen der  Logik  und der normativen Wertlehre. Aber auch die Normgesetze sind Tatsachengesetze. Was Norm ist für das individuelle Bewußtsein, ist zugleich Ausdruck des  Wesens  jenes transzendenten oder  Vernunft-Ich. Die Bewußtseinswissenschaft, von welcher wir hier reden, ist, ich betone dies noch einmal, Psychologie, so gewiß das Bewußtsein ihr Gegenstand ist. Wir können sie aber auch spezieller bezeichnen als die reine Geisteswissenschaft. In der Tat kann ihre Aufgabe auch so bestimmt werden: Sie sucht im individuellen Bewußtsein den Geist, der nur einer ist.

Und was ist für diese Geisteswissenschaft das  individuelle  Bewußtsein? Die Antwort wurde schon gegeben: Das individuelle Bewußtsein ist für sie genau das, was es auch für die Naturwissenschaft ist, d. h. die im individuellen Bewußtsein vorkommenden und durch sein individuelles Wesen bedingen Akte und Tätigkeiten, kurz gesagt die subjektivierten Akte und Tätigkeiten, sind für sie genau das, was die individuell bedingten Erscheinungen oder die Spiegelungen der realen Welt im individuellen Bewußtsein, kurz was die subjektivierte wirkliche Welt für die Naturwissenschaft ist. Das heißt die Subjektivität oder die Gestalt, welche das von beiden Wissenschaften zu Erkennende oder welche das von ihnen gesuchte  "Gültige im individuellen Bewußtsein gewinnt, ist für beide das  Abzustreifende. 

Dieser Psychologie als Geisteswissenschaft aber steht nun eine Psychologie gegenüber, für welche das  individuelle  Bewußtsein der eigentliche Gegenstand der Erkenntnis ist; nicht, oder nicht zunächst, das einzelne, d. h.  dies  oder  jenes  individuelle Bewußtsein, sondern das individuelle Bewußtsein überhaupt. - Die Psychologie, von welcher wir  jetzt  reden, das ist, wie man sieht, diejenige, die wir gewöhnlich als solche zu bezeichnen pflegen, die wir zumindest jederzeit meinen, wenn wir die Psychologie den Geisteswissenschaften der Logik, Ästhetik, Ethik  gegenüber stellen.

Für diese Psychologie des individuellen Bewußtseins nun ist die Grundfrage die folgende: Was ist eigentlich dasjenige, was das individuelle Bewußtsein zum individuellen  macht,  nicht ansich, sondern für uns? Was unterscheidet die individuellen Bewußseinseinheiten oder die individuellen Iche voneinander und macht sie zu  diesen  oder  jenen  individuellen Ichen? Darauf lautet die Antwort: Nicht der Unterschied der Qualität. Ich wäre nicht dieser oder jener, z. B. mein Nachbar oder Freund, wenn in einem Augenblick sein Bewußtseinsleben mit dem meinigen völlig übereinstimmen würde. Und ich werde nicht numerisch ein anderer, sondern ich bleibe ich, wenn man Bewußtseinsleben sich ändert, d. h. qualitativ ein anderes wird, andere Inhalte hat, andere Akte des Denkens, des Wertens und Wollens in ihm ins Dasein treten, wie dies ja im Fortgang meines Daseins tatsächlich von Moment zu Moment geschieht.

Sondern es gibt nur eine einzige Antwort auf die Frage, was die Verschiedenheit der individuellen Iche für uns ausmacht. Diese Antwort liegt schon im Wort "individuelles Bewußtsein". Wir meinen damit das Bewußtsein eines bestimmten einzelnen  Individuum.  "Dieses individuelle Bewußtsein" das ist das Bewußtsein  dieses, "jenes  individuelle Bewußtsein" ist das Bewußtsein  jenes Individuums,  d. h. "dieses" Bewußtsein ist das Bewußtsein, das diesem  Individuum,  jenes Bewußtsein ist dasjenige, das jenem Individuum  zugehört  oder von ihm  gehabt  wird.

Und was ist hier mit dem  "Individuum"  gemeint? Nun eben dasjenige, dem ein Bewußtsein "zugehört" oder das ein Bewußtsein "hat". Dieses aber ist notwendig etwas vom Bewußtsein  Verschiedenes.  Das Individuum, dem ein Bewußtsein zugehört, oder  dessen  Bewußtsein es ist, ist nicht wiederum ein Bewußtsein, weder ein einzelnes Bewußtseinserlebnis noch ein Zusammenhang von solchen, sondern was wir mit diesem Individuum meinen, ist etwas Reales; es ist eine Stelle im Zusammenhang der dinglich-realen Welt. Das Bewußtsein dieses und nicht jenes Individuums, das ist das Bewußtsein, das gebunden ist an diese und nicht an jene  Stelle  in der dinglich-realen Welt. Indem ich von verschiedenen Bewußtseinseinheiten oder Ichen spreche, binde ich unweigerlich, mag ich mir darüber Rechenschaft geben oder nicht, jedes der verschiedenen Iche an ein solches dinglich Reales, ihnen selbst Transzendentes. Ich lege dem individuellen Ich ein solches zugrunde oder gebe es ihm als reales Substrat. Dieses Reale, das "Individuum", ist für unsere Erkenntnis das einzige  principium individuationis  für die individuellen Iche.

Sofern dieses reale Substrat dem individuellen  Bewußtsein  zugrunde gelegt wird, und das Bewßtseinsleben dasjenige ist, was wir zunächst als "seelisches" Leben bezeichnen, dürfen wir dieses Substrat  "die Seele nennen. Sofern dasselbe dem individuellen "Ich" zugrunde gelegt ist, kann es ebensowohl "das reale Ich" heißen.  Was  es ist, das bleibt vorerst unbestimmt. Es ist zunächst nichts als das unbekannte Etwas, das Bewußtsein hat.

Indem wir so dem individuellen Bewußtsein und damit all seinen Erlebnissen ein Substrat zugrunde legen, erscheinen uns nun die Bewußtseinserlebnisse in einem völlig neuen Licht. Ansich sind sie das unmittelbar Wirkliche. Nun aber werden sie zu  "Erscheinungen",  nämlich zu Erscheinungen eben jenes ihnen zugrunde liegenden Realen; genauso, wie die Welt unserer sinnlichen Wahrnehmung für die Naturwissenschaft zu einer Welt der Erscheinungen wird, indem sie derselben ein physisch Reales, das ansich Unbekannte, das sie Materie nennt, zugrunde legt. Allem voran wird das  Bewußtseins-Ich  zur Erscheinung jenes  realen Ich. 

Damit hat, wie man sieht, das Wort  Ich  einen neuen  Sinn  gewonnen. Und ebenso gewinnen nun auch alle sonstigen aus dem Bewußtseinsleben hergenommenen Begriffe einen  neuen Sinn.  Wiederum genau ebenso, wie auch die der sinnlichen Wahrnehmung entnommenen Begriffe, die Begriffe der Farbe, des Schalles usw., einen neuen Sinn gewinnen, sobald wir bei diesen Worten nicht mehr an das unmittelbar Gegebene denken, sondern durch dasselbe hindurch mit dem geistigen Auge das zugrunde liegende Reale sehen.

Das Individuum oder die Seele, dieses dinglich Reale,  hat  Bewußtsein. Es hat beispielsweise Empfindungsinhalte. Dieses "Haben" nun ist nicht mehr jenes unmittelbar  erlebte  Haben oder jene unmittelbar erlebte Zugehörigkeit der Empfindungsinhalte zum Bewußtseins-Ich, um derentwillen ich ursprünglich die Empfindungsinhalte als "meine" Inhalte bezeichne. Sondern es ist das  reale  Haben dieses  realen Etwas,  das den Namen "reales Ich" oder "Seele" trägt. Es ist eine  reale Bestimmtheit  desselben, so gewiß dasjenige, dessen Bestimmtheit es ist, ein Realist ist. Daß ein Individuum eine Empfindung hat, ist ein Vorkommnis in der dinglich-realen, jenseits des Bewußtseins liegenden Welt, so gewiß jenes unmittelbar erlebte Haben, von welchem oben die Rede war, ein reines Bewußtseinserlebnis ist.

Diese reale Bestimmtheit nun  wird  dem realen Ich  zuteil  vermöge des Zusammenhangs mit der Welt, der es angehört, d. h. mit der umgebenden dinglich-realen Welt. Und es wird ihm zuteil nach dem Gesetz dieses Zusammenhangs, d. h. nach dem Kausalgesetz. Hier entsteht zum erstenmal für die Psychologie der Begriff des Verursachtseins, ein Begriff, der ganz und gar keinen Sinn hat, solange lediglich das Bewußtseinsleben als solches betrachtet wird. Und mit ihm zugleich entsteht der Begriff des physikalischen und physiologischen Reizes. Auch von solchen weiß die Betrachtung des Bewußtseinslebens nichts. Aber auch jetzt dürfen wir nicht sagen, daß  Bewußtseinserlebnisse,  in unserem Fall Empfindungsinhalte, verursacht werden. Sondern verursacht wird jenes reale Haben des Empfindungsinhaltes, das wir dem Bewußtseinserlebnis des Empfindens denkend zugrunde legen. Es wird verursacht diese Bestimmtheit des realen Etwas, "Seele" genannt.

Und diese Bestimmtheit eignet der Seele zu einer  Zeit,  nachdem sie ihr vorher nicht eignete, d. h. das Individuum hat zu einer Zeit einen Empfindungsinhalt, den es vorher nicht hatte. Die fragliche reale Bestimmtheit  entsteht  also. Dieses Entstehen ist ein reales Geschehen in der realen Seele, oder es ist ein realer psychischer Vorgang, der wie jeder Vorgang in der realen Welt dem Gesetz der Stetigkeit gehorcht.

Und die Seele hat ebensowohl zu einer Zeit Vorstellungsinhalte, die sie vorher nicht hatte. Auch dieses Haben ist eine reale Bestimmtheit der Seele. Und auch diese reale Bestimmtheit wird oder entsteht. Und auch ihr Entstehen ist ein gleichartiger  realer psychischer Vorgang  wie das Entstehen des Empfindungsinhaltes.

Und ebenso "hat" die reale Seele Gefühle, Willensakte usw. Und all dies entsteht und vergeht, und all dieses Entstehen und Vergehen ist ein reales psychisches Geschehen. Jetzt bekommt auch das Fühlen und Wollen, und es bekommen die Begriffe der Strebungen, der Akte und Tätigkeiten und der Gefühle einen neuen Sinn, nämlich den Sinn von Geschehnissen in jenem realen Ich.

Und diese Arten des realen Geschehens oder diese psychischen Vorgänge verfallen, eben als  reale  Vorgänge, auch in ihrer Wechselbeziehung dem Gesetz der Kausalität. Sie verursachen sich wechselseitig, heben sich andererseits auf oder hemmen sich. Hier entstehen die Begriffe der Assoziation im Sinne eines Kausalzusammenhangs zwischen psychischen Vorgängen, und es entsteht andererseits der Begriff der Konkurrenz der psychischen Vorgänge um das Dasein in der Seele oder um die "psychische Kraft".

Und jene realen Vorgänge treten nicht nur unter sich in einen kausalen Zusammenhang, sondern sie ändern auch, indem sie entstehen und vergehen, den  Bestand  des realen Ich, dem sie angehören. Sie schaffen Zustandsänderungen in dem realen Etwas, der Seele, in welcher sie geschehen, hinterlassen Nachwirkungen, Spuren ihres Daseins, Dispositionen zu einem neuen gleichartigen Geschehen. Sie sind andererseits bedingt durch bereits vorhandene Zuständlichkeiten oder Dispositionen dieser Seele. So entstehen die Begriffe der Gedächtnisspuren und des Gedächtnisses, andererseits der mannigfachen psychischen Dispositionen, der ursprünglichen, die wir etwa Charakteranlagen nennen, und der erworbenen, die den Namen von Gewohnheiten oder eingeübten Dispositionen tragen, der bleibenden und der vorübergehenden Zuständlichkeiten, die wir dem Zusammenhang der realen Seele mit dem körperlichen Organismus auf Rechnung setzen.

Bei diesem Aufbau der Welt des psychisch Realen verfährt die Psychologie, von der wir hier reden, also die Psychologie im engeren Sinne, genau so wie die Naturwissenschaft in  ihrer  Sphäre verfährt. Und sie  muß  so verfahren. Die Psychologie als Geisteswissenschaft nannte ich ein  Gegenstück  der Naturwissenschaft. Die Psychologie dagegen, mit der wir jetzt zu tun haben, ist nicht ein Gegenstück, sondern ein  Seitenstück  der Naturwissenschaft. Und das heißt vor allem, sie geht ebenso wie die Naturwissenschaft aus von den Erscheinungen. Aber sie geht aus von  ihren,  also nicht von den physischen, sondern von den  psychischen  Erscheinungen. Diese aber sind Bewußtseinserlebenisse.

Und die Psychologie bestimmt das psychisch Reale einzig nach den Bewußtseinserlebnissen und ihrem unmittelbar vorgefundenen Zusammenhang. Sie denkt ebenso wie die Naturwissenschaft dieses Reale so, wie sie es um der Erscheinungen willen denken muß. Die Naturwissenschaft ist bei der Denkarbeit geleitet vom zeitlichen und räumlichen Zusammenhang der Erscheinungen. Diesen verwandelt sie in einen Kausalzusammenhang des zugrundeliegenden Realen oder denkt in denselben einen solchen Kausalzusammenhang hinein. In gleicher Weise nun verwandelt die Psychologie den zeitlichen und  Motivations zusammenhang - denn dieser ist es, der im Bewußtseinsleben an die Stelle des räumlichen Zusammenhangs tritt - in einen Kausalzusammenhang des zugrundeliegenden Realen oder denkt diesen in jenen hinein. Dabei kann die Psychologie schließlich auch der anthropomorphistischen Begriffe der Naturwissenschaft, der Begriffe der Kraft, des Wirkens und des Gewirktwerdens, des Hervorbringens und des Hervorgebrachtwerdens usw., nicht entraten. Nur  erkennt  die Psychologie, weil sie zugleich jene oben charakterisierte Geisteswissenschaft ist, diese ihre anthropomorphistische Natur.

Nach dem, was hier über die Psychologie im engeren Sinne gesagt wurde, können wir sie auch als die kausal erklärende Psychologie bezeichnen. Sie erklärt kausal genau im Sinne der Naturwissenschaft, d. h. sie verknüpft Erscheinungen kausal, indem sie das denkend ihnen zugrunde gelegte Reale kausal verknüpft. Sie verknüpft jene durch dieses hindurch. Sie schafft in diesem, aber auch nur in diesem Sinne einen Kausalzusammenhang der Erscheinungen, d. h. der Bewußtseinserlebnisse. Sie bringt so wenig wie die Naturwissenschaft die "Erscheinungen" als  solche  in einen Kausalzusammenhang. Der Begriff der Kausalität, auf Erscheinungen als solche angewendet, hat hier ebensowenig wie auf dem Gebiet der Naturwissenschaft einen Sinn.

Das Kausalgesetz ist aber für die Psychologie ebenso wie für die Naturwissenschaft das  allgemeingültige  Gesetz des Realen, d. h. dieses Gesetz erleidet für sie weder Ausnahmen, noch gibt es Gebiete, auf welche sie dasselbe unangewendet läßt.

Hiermit nun ist das Wesen der Psychologie angedeutet, die wir in der Regel mit diesem Namen zu beehren pflegen. Dieselbe ist, kurz gesagt, nicht Wissenschaft vom Bewußtsein schlechthin, sondern dem da und dort an die dinglich-reale, d. h. vom Bewußtsein unabhängige Welt gebundenen Bewußtsein. Oder: Sie ist die Wissenschaft von den Vorkommnissen in dieser dinglich-realen Welt, die wir damit bezeichnen, daß wir sagen, dieses oder jenes Individuum habe diese oder jene Bewußtseinserlebnisse, oder es finde in ihnen ein so oder so gearteter Zusammenhang des Bewußtseins statt. Die kausal erklärende Psychologie ist die Wissenschaft von der kausalen Gesetzmäßigkeit dieser Vorkommnisse in der  dinglich-realen Welt. 

Neben diese Psychologie tritt nun aber endlich eine weitere wissenschaftliche Disziplin, die nicht mehr Psychologie ist, obgleich sie denselben Gegenstand hat wie die Psychologie. Ich meine die  Psychophysiologie. 

Die unmittelbare Betrachtung des Bewußtseinslebens, die immer nur Betrachtung des eigenen Bewußtseinslebens sein kann, weist nirgends hin auf ein Gehirn. Daß ich ein solches habe, und daß mein Bewußtseinsleben daran gebunden ist, erschließe ich aus der Analogie meiner selbst mit den fremden Individuen.

Wie nun weiß ich überhaupt, daß es fremde Individuen gibt, d. h. wie weiß ich von einem fremden Bewußtseinsleben? Und weiterhin: Wie weiß ich von einem Gebundensein desselben an ein physisch Reales überhaupt und insbesondere an ein Gehirn?

Darauf lautet die Antwort: Wir wissen von einem fremden Bewußtseinsleben nur auf dem Weg der  Einfühlung In gewissen Vorgängen, die wir Lebensäußerungen eines fremden Körpers nennen, liegt für uns mit ursprünglicher Notwendigkeit ein Bewußtseinsleben, vergleichbar demjenigen, das wir in uns selbst unmittelbar vorfinden. Dasselbe ist für uns an diese Vorgänge unmittelbar gebunden. Dieses Gebundensein ist kein räumliches. Es könnte ein solches nur dann sein, wenn ich mit meinem sinnlichen Auge eben da, wo ich die Lebensäußerungen sehe, zugleich das Bewußtseinsleben, die Empfindungen, Vorstellungen, Gedanken, Gefühle des andern sehe. Aber das alles kann ich ja doch nicht  sehen. 

Sondern der Sinn jenes Gebundenseins ist der: Im Akt der Wahrnehmung der fremden Lebensäußerung "liegt" für mich zugleich ein Fühlen und Wollen. Das heißt: indem ich diese Akte vollziehe, habe ich  zugleich  das Bewußtsein eines Wollens oder irgendeiner psychischen Tätigkeit oder Verhaltensweise. Dabei aber stehen jener Akt der Wahrnehmung und das Bewußtsein eines Psychischen nicht nebeneinander, sondern beides ist  ineinander.  Es ist ein einziges unteilbares  Gesamterlebnis.  Ich erlebe jenes Psychische unmittelbar  in  jenen körperlichen Vorgängen, d. h. im Erleben oder in der Wahrnehmung derselben, und gewinne dabei zugleich das Bewußtsein seines objektiven Dasein und seiner Zugehörigkeit zu den wahrgenommenen körperlichen Vorgängen. Ich verlege, was ich unmittelbar nur in mir finden kann, in einen sinnlich wahrgenommenen Gegenstand, oder versetze es in einer nicht näher beschreibbaren Weise da hinein, "projiziere" es und objektiviere es damit zugleich.

Jene Lebensäußerungen aber sind nun ansich  physische  Vorgänge, und sofern sie das sind, ist es Aufgabe des Naturwissenschaftlers, sie in einen  physischen Kausalzusammenhang  einzuordnen. Dieser Kausalzusammenhang aber weist zuletzt auf das Gehirn als den einheitlichen Ausgangspunkt all dieser Lebensäußerungen. In diesem physisch realen Ding fassen sich also für den Naturwissenschaftler alle diese Lebensäußerungen zusammen.

Andererseits aber fassen sich auch für das Bewußtsein des Naturwissenschaftlers, den wir jetzt genauer als Psychophysiologen bezeichnen müssen, die Bewußtseinserlebnisse, die er in jene physischen Vorgänge notwendig hineinlegt, zusammen in der Einheit eines Bewußtseins oder eines Ich.

Und damit nun treten für den Physiologen das Gehirn einerseits und diese Bewußtseinseinheit andererseits in eine gedankliche Beziehung. Das Bewußtseinsleben und der Zusammenhang der Gehirnvorgänge, sofern nämlich in diesem letzteren jene Lebensäußerungen wurzeln, erscheinen als zwei parallele Zusammenhänge. Das heißt: der Zusammenhang des individuellen Bewußtseinslebens wird in das Gehirn notwendig hineingedacht; genauer gesagt: es wird ein Bewußtseinsleben, bzw. es werden Modifikationen eines Bewußtseinslebens im Zusammenhang der mechanischen Gehirnprozesse und seinen Modifikationen notwendig  mitgedacht  oder als mit ihnen  zugleich  vorhanden gedacht. - Dies und nichts anderes ist der Sinn des psychophysischen Parallelismus. Er besteht in diesem notwendigen Mitgedachtsein, das seinerseits in der nicht weiter erklärbaren Einfühlung seinen Grund hat. Dabei schließt jenes Midenken ebensowenig wie diese Einfühlung ein Bewußtsein eines räumlichen Zusammen in sich, sondern es ist lediglich diese unsagbare Zusammengehörigkeit.

Und nun ist es die Aufgabe des Naturwissenschaftlers, d. h. des Psychophysiologen, diesen Parallelismus im einzelnen zu erkennen, d. h. insbesondere diejenigen gehirnanatomischen und gehirnphysiologischen Tatsachen festzustellen, in welchen diese oder jene bestimmten Daseins- oder Betätigungsweisen eines individuellen Bewußtseinslebens zugleich mitgedacht werden dürfen und müssen. Sein Ziel ist zunächst ein rein naturwissenschaftliches, nämlich die volle Einsicht in den kausalen Zusammenhang des materiellen Gehirngeschehens, d. h. die volle Auflösung desselben in ein allgemeinen mechanischen Gesetzen gehorchendes mechanisches Geschehen. Es gibt keine naturwissenschaftliche Erkenntnis der materiellen Welt, die etwas anderes wäre oder sein könnte als die Herstellung eines lückenlosen mechanischen Kausalzusammenhangs, eine Rückführung alles materiellen Geschehens auf allgemeine mechanische Gesetze, d. h. Gesetze des Daseins und der Bewegung im Raum. Das Ziel des Psychophysiologen ist dann weiterhin die volle Einsicht in jenen Parallelismus. Und weder in jener Mechanisierung noch in dieser Parellelisierung darf er irgendwo freiwillig halt machen.

So gewiß nun jene Aufgabe eine rein naturwissenschaftliche ist, so gewiß ist diese zugleich eine psychologische. Vielmehr setzt sie die psychologische Aufgabe als gelöst voraus. Gemeint ist hier zunächst die deskriptive Aufgabe. Daß es so etwas wie ein Bewußtseinsleben überhaupt gibt, davon kann der Gehirnphysiologe nur aus der Betrachtung des Bewußtseins selbst etwas wissen. Natürlich aber genügt für ihn diese allgemeine Einsicht nicht. Er muß auch in die Beschaffenheit des Bewußtseinslebens die genaueste Einsicht haben, wenn er nach den bestimmten Gehirnvorgängen suchen soll, denen dieses oder jenes Bewußtseinserlebnis parallel läuft.

Aber die Aufgabe der Psychophysiologie setzt noch mehr voraus als diese bloße Kenntnis des Bewußtseinslebens. Der Psychophysiologe will auch wissen, welcher Zusammenhang der Gehirnvorgänge dem Zusammenhang des Bewußtseinslebens im Ganzen und im Einzelnen parallel läuft. Dann muß er auch wissen, welcher Art dieser letztere  Zusammenhang  ist. Und der Zusammenhang, um den es sich dabei handelt, das ist nicht jener unmittelbar erlebte Zusammenhang der Motivation, sondern es ist der  Kausalzusammenhang.  Erst wenn der Psychophysiologe von einem Kausalzusammenhang zwischen den Bewußtseinserlebnissen des Individuums Kenntnis hat, kann er überhaupt die  Frage  stellen, welcher Kausalzusammenhang zwischen physischen Gehirnvorgängen einem solchen Kausalzusammenhang parallel geht.

Dies heißt mit anderen Worten, die ganze  deskriptive und kausal erklärende  Psychologie, also die ganze Psychologie, die wir gewöhnlich so zu nennen pflegen, ist beim Unternehmen der Psychophysiologie vorausgesetzt.

Danach sind Psychologie und Psychophysiologie  nicht  einander  parallel  laufende und sich ergänzende Wissenschaften, sondern die letztere ist zwar einerseits, sofern sie Physiologie ist, eine besondere naturwissenschaftliche Disziplin. Sie ist aber andererseits ganz und gar von der Psychologie und ihren Leistungen abhängig. Sie kann keinen Schritt tun, wenn ihr nicht die Psychologie die Fackel voranträgt und den Boden erhellt. Sie ist einerseits jene naturwissenschaftliche Diszipline, andererseits  angewandte Psychologie,  physiologische Interpretation der unabhängig von ihr gewonnenen psychologischen Erkenntnis.

Soweit aber jene Voraussetzung der Psychophysiologie erfüllt ist, d. h. soweit die selbständig ihren Weg gehende Psychologie ihr Werk getan hat, kann und muß nun auch die  Psychophysiologie  selbständig ihren Weg gehen. Sie befindet sich jetzt in einer Sphäre, die völlig jenseits der Sphäre der Psychologie liegt. Dies schließt eine Personalunion beider Wissenschaften nicht aus. Ja, es wäre gewiß das Höchste, wenn der Psychologe jedesmal zugleich ein vollkommener Physiologe wäre, oder umgekehrt, wenn ein und derselbe Forscher in diesen beiden ansich so absolut unvergleichlichen Sphären der Wirklichkeit, die eine so völlig unvergleichliche Art und Fähigkeit der Beobachtung und wissenschaftlichen Begriffsbildung voraussetzen, wissenschaftlich zu Hause wäre. Und dies mag wohl bei einzelnen umfassenden Geistern wirklich der Fall sein. Soweit aber diese Voraussetzung nicht erfüllt ist, wird der Psychologe guttun, in allem Operieren mit physiologischen Begriffen, für die er doch nun einmal nicht selbst die volle Verantwortung übernehmen kann, die äußerste Vorsicht walten zu lassen. Und  umgekehrt. 

Das psychisch Reale, das die kausal erklärende Psychologie den Bewußtseinserscheinungen denkend zugrunde legen muß, die Seele, die seelischen Vorgänge und Dispositionen usw., ist ansich ein  X Der Psychologe weiß nichts davon, was es ansich ist. Er erkennt nur die Gesetzmäßigkeit des psychischen Geschehns. Alle Begriffe, die er gebraucht, dienen lediglich zur Bezeichnung dieser  Gesetzmäßigkeit.  Keiner sagt irgendetwas über das Wesen dieses psychisch Realen aus. Aber auch der Physiologe weiß nicht zu sagen, was das Gehirn ansich ist; auch von ihm werden nur Gesetzmäßigkeiten des Gehirngeschehens erkant. Auch alle psychophysiologischen Begriffe, wie schließlich alle naturwissenschaftlichen Begriffe überhaupt, bezeichnen nur die Gesetzmäßigkeit des Geschehens in der dinglich-realen Welt. Keiner sagt etwas darüber aus, was das Reale ansich ist. Abgesehen von der Gesetzmäßigkeit des Geschehens in der materiellen Welt ist die "Materie", nicht minder die "Energie", ein völlig leeres Wort.

Weil es aber so ist, d. h. weil das psychisch Reale ebenso wie das Gehirn ansich ein  X  ist, so hindert nichts diese beiden unbekannten Substrate des Bewußtseinslebens zu identifizieren. Und mehr als dies, wir  müssen  sie schließlich identifizieren. Die beiden realen Substrate sind eben doch das Substrat von ein und demselben, nämlich eben des Bewußtseinslebens. Sie sind beide das Reale, an welches wir das individuelle Bewußtseinsleben "gebunden" denken müssen. Nur daß dieses Eine auf verschiedenen gedanklichen Wegen gefunden und darum seine Gesetzmäßigkeit in verschiedene Begriffe gefaßt ist, wobei freilich dahingestellt bleiben muß, wie weit diese Gesetzmäßigkeit vollständig erkannt ist.

Aber mag dieses eine reale Substrat des individuellen Bewußtseinslebens für die wissenschaftliche Erkenntnis noch so sehr ein  X  sein und bleiben, ansich ist es doch ein Bestimmtes und fordert, daß es als ein Bestimmtes  anerkannt  wird.

Hiermit mündet die psychologische und die psychophysiologische Erkenntnis in die Metaphysik. Diese fragt, wie jenes Postulat erfüllt, d. h. wie jener leere Begriff des Substrates des individuellen Bewußtseinslebens mit einem Inhalt ausgefüllt werden kann.

Gesetzt, wir stellen hier diese Frage, wie könnte dieselbe beantwortet werden? Dürfen wir jene leere Stelle ausfüllen mit sinnlichen Qualitäten? Dies verbietet die Naturwissenschaft, indem sie die sinnlichen Qualitäten aus der Welt der objektiven Wirklichkeit überhaupt ausschließt und in die Welt der bloßen Erscheinungen verweist. Damit schließt sie aber auch die Form des sinnlich Wahrnehmbaren, nämlich die Form der Räumlichkeit, aus der Welt der Wirklichkeit aus. Sie tut dies, obgleich alle ihre Begriffe letzten Endes Raumbegriffe sind, obgleich also dieser Ausschluß von ihr nicht bewußt geschieht. Oder welchen Sinn meint man der Räumlichkeit noch zuschreiben zu können, wenn all das, was wir als Träger der Raumform kennen, beseitigt ist?

Dann aber bleibt zur Ausfüllung jener Leere, d. h. zur Erfüllung des leeren Begriffs eines Substrates des individuellen Bewußtseinslebens, nichts mehr als das Bewußtseinswirkliche oder das Ich, in welchem sich dieses zusammenfaßt. In der Tat gibt es nichts außer den sinnlichen Qualitäten und ihrer räumlichen Form, was irgendeinem Begriff seine Leere nehmen, was insbesondere aus dem  X,  auf das uns Psychologie und Naturwissenschaft führen, und das die eine Seele, die andere Materie nennt, eine bekannte Größe machen könnte, außer dem Ich und den Tätigkeiten, in welchen allein das Ich uns gegeben ist.

Hier aber scheint sich ein Widerspruch aufzutun. Jenes Substrat ist ein Reales, d. h. dem individuellen Bewußtsein Jenseitiges oder Transzendentes. Und das Bewußtseinswirkliche ist eben ein  Bewußtseins wirkliches und dieses finden wir nur im individuellen Bewußtsein. Es ist also das Gegenteil eines solchen Transzendenten.

Hier aber ist nun der Punkt, wo sich die kausal erklärende Psychologie oder die Metaphysik, in welche dieselbe umgeschlagen ist, zurückwendet zu  "der"  Psychologie, d. h. zur Psychologie als reiner Geisteswissenschaft. Diese findet - nicht in der unmittelbaren Erfahrung, wohl aber auf dem Weg des Denkens in ein transzendentes Ich, das Ich-ansich, das allen individuellen Ichen gegenübersteht, und  für alle  und zugleich soweit es  in  ihnen ist,  in  allen ein und dasselbe ist. Dieses Ich kann jene Leere ausfüllen. Und es gibt nichts das sie für uns ausfüllen könnte, außer ihm.

Füllen wir sie aber damit tatsächlich aus, dann ist das individuelle Bewußtsein eine Erscheinung dieses Ich. Das will sagen: es ist dieses Ich, so wie und soweit es sich im Individuum oder an dieser bestimmten Stelle der Welt, d. h. an diesem Punkt der Betätigung des transzendenten Ich, offenbart. Es ist der durch die Endlichkeit getrübte Strahl dieses einen Lichts.
LITERATUR - Theodor Lipps, Wege der Psychologie [Vortrag gehalten auf dem V. internationalen Psychologenkongreß in Rom] Archiv für die gesamte Psychologie, Bd. 6, Leipzig 1905