Idee
Wilhelm Schuppe - Was sind Ideen?   
    p-2siehe auch Denken, Allgemeinheit, Logik, Analogie, Abstraktion, Theorie, Wissen, Wirklichkeit, Geist, Ideal

001 Im praktischen Leben haben die Interessen Vorrang vor den Ideen, aber das Leben ist nicht nur praktisch.

002 Ideen haben und wahrnehmen ist ein und dasselbe.

003 Euer Handeln beruht immer auf einer bestimmten Idee.

004 Das Wort Idee ist in seinem elementaren Sinn mit "Unterschied" synonym.

005 Die Idee als Ordnungsprinzip.

006 Ein Unterschied ist eine Idee.

007 Wahrnehmen, denken, zweifeln, glauben, schließen, erkennen, wollen - alles Ideen.

008 Der Idealbegriff (die Idee) eines Vogels deckt sich mit keinem Vogel in der Wirklichkeit.

009 Wir lassen uns mehr von der Vorstellung, als von der Wahrnehmung leiten.

010 Die Sprache macht zwischen der Vorstellung des Dings und dem wirklichen Ding keinen Unterschied. Darin liegt ihr verwirrender Charakter.

011 Die Idee drei und die Idee gelb.

012 Wenn wir eine uns unbekannte Pflanze erblicken, besitzen wir zwar eine Idee von ihr, können aber nur mit Hilfe einer Beschreibung über sie sprechen, da wir keinen Namen für sie haben.

013 Der Terminus Idee wurde immer sehr unterschiedlich verwendet und ist dadurch mehrdeutig geworden.

014 Die Idee Schwan enthält folgende Bestandteile: weiße Farbe, langer Hals, roter Schnabel, schwarze Beine, etc.

015 Die Bedeutung der Wörter liegt in den Ideen, die sie vertreten.

016 Unser Wissen besteht in der Wahrnehmung des Unterschieds zwischen verschiedenen Ideen.

017 Alle Tatsachen sind schon auf eine bestimmte Weise gesehen und damit wesentlich ideell.

018 Die Wörter bleiben zwar gleich, aber die Ideen können sich ändern.

019 Jede Idee, die nicht zum Ideal wird, ertötet in der Seele eine Kraft und schwächt das menschliche Tatvermögen.

020 Wir sollten nicht von Ereignissen und Tatsachen, sondern nur von Ideen sprechen.

021 Die Wörter sind nicht wirklich wichtig, wichtig sind die Ideen, die sie vertreten.

022 Einheit der Idee - Vielfalt der Dinge.

023 Wir idealisieren entweder die Sachen, oder substantivieren und personifizieren Ideen.

024 Die Null ist ein fiktives Vorstellungsgebilde.

025 Bewegung ist nur ein Begriffsgebilde, eine Idee und Vorstellung, mit der wir Veränderungen in ein geordnetes System zu bringen versuchen.

026 Die Idee liegt außerhalb der Zeit.

027 Die Idee ist ihrem Wesen nach nicht der Zeit unterworfen.

028 Wir leiden öfter an der Vorstellung, als an der Wirklichkeit.

029 Nicht die Dinge selbst beunruhigen die Menschen, sondern die Meinungen über die Dinge.

030 Das Gesetz der Kausalität gilt allein für die Vorstellung und kann auch nicht über sie hinausführen.

031 Die Idee blamierte sich immer, soweit sie vom Interesse verschieden war. Unterschiede gibt es erst, wenn etwas sein soll.

032 Wir sind dem schwärmerischen Wahn verfallen, Ideen für Wahrnehmungen zu halten.

033 Der Kreislauf der Ideen im Geiste verharrend.

034 Was wir wahrnehmen ist eine geistige Konstruktion.

035 "Die Klärung und Scheidung der vielen, Psychologie, Erkenntnistheorie und Logik ganz und gar verwirrenden Begriffe, die das Wort Vorstellung angenommen hat, ist eine wichtige Aufgabe." - Edmund Husserl, Logische Untersuchungen, Bd. 2, Teil 1, Tübingen 1980, Seite 15

036 Die Vorstellung ist als ein Akt aufzufassen.

037 Die Dinge bestehen in Beziehung zu anderen Dingen, die Relationen selbst sind letzten Endes Vorstellungen.

038 Daß es irgendwo keinen Raum gibt, davon können wir uns gar keine Vorstellung machen.

039 Jedes "ansich" ist ein Hirngespinst.

040 "Jede Untersuchung der heiligen Gebilde und überindividuellen Formationenist revolutionär." - Gustav Landauer "Auf dem Misthaufen der Geschichte", Bd. 1, Münster/Wetzlar 1978, Seite 27

041 John Locke unterschied erstmals zwischen einfachen und komplexen Ideen.

042 "Die Klärung und Scheidung der vielen, Psychologie, Erkenntnistheorie und Logik ganz und gar verwirrenden Begriffe, die das Wort Vorstellung angenommen hat, ist eine wichtige Aufgabe." - Edmund Husserl, Logische Untersuchungen, Bd. 2, Teil 1, Tübingen 1980, Seite 15

043 Wir hypnotisieren uns selbst mit Worten und Formeln mit denen wir unsere Handlungen benennen und verdunkeln dadurch die Wahrnehmung für unsere eigentlichen Gefühle und Wünsche.

044 Die Seele leidet nur insofern, als sie unzureichende und verworrene Ideen hat.

045 Gesellschaft gründet sich auf den Glauben an die Verbindlichkeit von Ideen.

046 "Sobald die Worte als adäquate Bilder von Dingen genommen, oder mit wirklichen anschaulichen Dingen verwechselt werden, während sie doch nur willkürliche, mit Vorsicht zu gebrauchende Zeichen für gewisse Ideen sind, ist das Feld zahlloser Irrtümer erschlossen." - F. A. Lange, Geschichte des Materialismus, Bd. 2, Ffm 1974, Seite 283

047 "Der Mensch hat ein vitales Interesse daran, sich seinen Orientierungsrahmen zu erhalten. Hiervon hängt seine Handlungsfreiheit und letzten Endes sein Identitätsgefühl ab. Wenn andere ihn mit Ideen bedrohen, die seinen Orientierungsrahmen in Frage stellen, so wird er auf diese Ideen wie auf eine lebensbedrohende Gefahr reagieren. Er kann diese Reaktion auf mancherlei Weise rationalisieren. Er wird vielleicht sagen, daß die neuen Ideen ihrem Wesen nach unmoralisch unkultiviert, verrückt seien, oder was er sich sonst ausdenken mag, um sein Widerstreben dagegen zum Ausdruck zu bringen; tatsächlich jedoch wird sein Antagonismus dadurch erregt, daß er sich bedroht fühlt." - Erich Fromm, Anatomie der menschlichen Destruktivität, Reinbek 1978, Seite 221

048 Das Wesen des Realismus besteht darin, hinter den Vorstellungen eine Ursache zu vermuten, die von diesen verschieden ist.

049 "Die populäre Auffassung ist die, daß eine Vorstellung die ihr entsprechende Wirklichkeit abbilden muß. Wie andere volkstümliche Ansichten richtet sich auch diese nach der Analogie der allergwöhnlichsten Erfahrung." - William James in Reiner Wiehl (Hg), Geschichte der Philosophie, Bd. 8, Stuttgart 1981, Seite 429

050 die Idee des Friedens.

051 Wir nehmen eine Idee an, wo wir eine Reihe von Einzeldingen mit demselben Namen bezeichnen.

052 Stein, Baum, Buch - alles ganze Gruppen von Ideen.

053 Es wird allgemein vorausgesetzt, daß der Ausdruck "Ding" im Gegensatz zur "Idee" etwas bezeichnet, das außerhalb des Denkens existiert.

054 Alle Logik ist ideal.

055 "Der fundamentale Unterschied zwischen idealen und realen Objekten ist für die Streitfrage zwischen psychologischer und reiner Logik entscheidend." - vgl. Edmund Husserl, Logische Untersuchungen, Bd. 1, Tübingen 1980, Seite 77

056 Der Unterschied von Realem und Idealem ist der wichtigste erkenntnistheoretische Unterschied.

057 "Der Gegensatz von idealistischer und realistischer Philosophie ist ohne Bedeutung. Das Wasser oder die Materie oder die Atome sind Gedanken, Allgemeine, Ideelle, nicht Dinge, wie sie sich unmittelbar vorfinden." - G. W. F. Hegel, Wissenschaft der Logik, Bd. 1, Ffm 1986, Seite 172

058 die ideale Rundheit (Idee der Rundheit).

059 Die kritische Methode besteht in der prinzipiellen Trennung der ideellen Erkenntnisfaktoren von den empirischen.

060 Dasein ist nach Hume keine Idee. Wäre Dasein eine Idee, so würde die Grenze aufgehoben sein zwischen Wirklichkeit und Erdichtung.

061 "Ideen sind Willensaufgaben und allein als Ziele des Schaffens und Handelns müssen sie verstanden werden. Sie gelten, aber sie sind nicht. Ideen sind Willensbegriffe, nicht Sachbegriffe." - Alois Riehl, Einführung in die Philosophie der Gegenwart, Leipzig/Berlin 1919, Seite 166

062 die Idee der Ordnung

063 Der Idealist setzt Bewußtsein und Wirklichkeit gleich.

064 Der mystische Glaube an das Ideal der Einheitlichkeit.

065 Das Höchste, was ein Mensch erreichen kann, ist die Objektivierung seiner Gedanken.

066 Das Symbol ist die Basis allen Vorstellens, es vertritt die Sache quasi in absentia.

067 Der Welt des Wirklichen ist eine unabhängige Welt des idealen Seins gegenübergestellt, das Reich der Ideen, Werte und Wahrheiten.

068 Vorstellung, Gefühl, Wille: die drei wesentlichen Bewußtseinsformen.

069 Es gibt nur drei Prinzipien der Vorstellungsverknüpfung: Ähnlichkeit, Raum und Zeit, Ursache und Wirkung.

070 Affektionen sind verworrene Ideen.

071 Bewußtwerdung ist Weltwerdung durch Unterscheidung. Das Bewußtsein erzeugt unsere Vorstellungen.

072 In der Wirklichkeit ist alles unterschiedslos. Unterschiede gibt es erst, wenn etwas sein soll.

073 "Die Welt ist meine Vorstellung." - Arthur Schopenhauer, Die Welt als Wille und Vorstellung, Bd. 1, Teil1, Zürich 1977, Seite 29

074 Zwangsvorstellungen.

075 In den Denkgesetzen der Logik verbirgt sich das Gesollte.

076 Alles Objektive ist Vorstellung.

077 Das Interesse wird zum Vehikel der Idee.

078 Willensäußerungen können keine Ideen sein.

079 Gefühle sind Vorstellungen.

080 Unsere Vorstellungen sind Realität.

081 Aller Wertgehalt liegt bei den Ideen.

082 Alles, was wir nicht unmittelbar wahrnehmen, entspringt der Arbeit unserer Vorstellungskraft.

083 "Ideen sind niemals Realitäten, noch können sie durch Realitäten begründet werden. Ihre Bestimmung ist das Schaffen von Realitäten, die noch nicht sind." - Alois Riehl, Einführung in die Philosophie der Gegenwart, Leipzig/Berlin 1919, Seite 168

084 Die Idealität der Sinneswahrnehmung.

085 "Das Wort ist der Herold des Begriffs." - J. G. Herder, Sprachphilosophie, Hamburg 1960, Seite 183

086 "So enthüllt sich die große Wahrheit "Kein Stoff ohne Kraft, keine Kraft ohne Stoff" als eine bloße Folge des Satzes "Kein Subjekt ohne Prädikat, kein Prädikat ohne Subjekt"; mit anderen Worten: wir können nicht anders sehen, als unser Auge zuläßt; nicht anders reden, als uns der Schnabel gewachsen ist; nicht anders auffassen, als die Stammbegriffe unseres Verstandes bedingen." - F. A. Lange, Geschichte des Materialismus, Bd. 2, Ffm 1974, Seite 651

087 Verallgemeinerungen sind idealtypisch.

088 Wir müssen "der des logischen Denkens mit der an der Hand der Sprache vor sich gehenden Vorstellungsbildung einen Riegel vorschieben." - F. A. Lange, Geschichte des Materialismus, Bd. 2, Ffm 1974, Seite 832

089 Idealtypen sind keine Begriffe im eigentlichen Sinn, sondern vielmehr Theorien (Theorie der idealen Gase, das ideale mathematische Pendel, der vollkommen elastische Stoß)

090 Ideologie als Lehre von den Ideen.

091 Idee wird oft mit Begriff verwechselt.

092 Der Gedanke ist die Idee der Sache und nicht ihr Begriff.

093 Ideen, an die wir uns lediglich erinnern und solche, die über die sinnliche Wahrnehmung Eingang in unser Denken finden.

094 Es gibt Ideen, die unserer Sinneswahrnehmung zugänglich sind und solche, die es nicht sind.

095 "Gewissensbisse sind Einbildung." - Marquise de Sade, Justine oder vom Mißgeschick der Tugend, Ffm/Berlin/Wien 1967, Seite 146

096 Wörter sind wahrnehmbare Kennzeichen der Ideen.

097 Abstrakte Ideen ermöglichen die gruppenweise Betrachtung der Dinge.

098 "Nicht Individuen, sondern mehr oder weniger idealische Masken; keine Wirklichkeit, sondern eine allegorische Allgemeinheit." - Friedrich Nietzsche, Menschliches Allzumenschliches - Ein Buch für freie Geister, Frankfurt 1982, Seite 159

099 Der Idealismus ist die erkenntnistheoretische Anschauung, die annimmt, daß die Außenwelt nicht unabhängig vom Bewußtsein existiert.

096 Die Bedeutung eines Satzes das ist die Idee, die dahinter steckt.

100 Der Idealismus kennt keine sinnliche Tätigkeit.

102 Für den Idealismus gibt es keine vom Bewußtsein unabhängige Gegenständlichkeit.

103 Die Idee, die wir in unserem Kopf tragen, ist eine Abstraktion, die wir mit Hilfe unserer Sinnesorgane und unserer Erfahrung gezogen haben.

104 Der Begriff ist die Allgemeinvorstellung.

105 Hinter jedem Begriff steckt ein Vorstellungsvorrat.

106 Wörter sind die Hüllen, in denen wir die Gedanken sehen.

107 Das Bild spielt die Rolle des Zeichens, kann aber nicht Idee sein.

108 "Die Ideen sind ein vollständiges System in uns, wie eines der Naturreiche, eine Art Blüte, die einst ein Genie beschreiben wird, das man vielleicht für verrückt hält." - Honoré de Balzac, Mystische Geschichten, Oevres completes, Bibliothèque da la Pleiade, Seite 396

109 Die Idee verhält sich zum Zeichen, wie der Gegenstand zum Spiegel.

110 Tathemmung durch eingetrichterte Vorstellungen.

111 "Man kann sich nicht vorstellen, was man will." - Ludwig Wittgenstein

112 Die Mehrzahl unserer Ideen sind nichts rationales, sondern Bräuche.

113 "Unser Wissen erstreckt sich nicht weiter, als unser Besitz von Ideen." - John Locke, Versuch über den menschlichen Verstand, Bd. 2, Hamburg 1981, Seite 185

114 "Die Gedanken sind Söhne des Himmels, die Wörter Töchter der Erde." - J. G. Herder, Sprachphilosophie, Hamburg 1960, Seite 142

115 Das letzte Begreifen menschlichen Bewußtseins übersteigt Worte und Vorstellungen.

116 "Die Idee ist gerade das, was allein die Gegenstände der Welt fähig macht, zum Stoff des Denkens und Empfindens gebraucht zu werden." - Wilhelm von Humboldt, Schriften zur Sprache, Stuttgart 1985, Seite 10

117 Idee von Raum, Zeit, Objektivität, Realität

118 Die Idee unterscheidet sich von einem Hirngespinst durch ihren Wert.

119 "Die kindliche Wissenschaft verwechselt fortan Idee und Tatsache." - F. A. Lange, Geschichte des Materialismus, Bd. 2, Ffm 1974, Seite 624

120 Worte können entstehen als ein Band für die Einheit der Vorstellungen.

121 Gegenständlichkeit ist absolute Voraussetzung allen Erkennens. Damit sind die traditionellen Fronten von Idealismus und Realismus aufgehoben.

122 Logische Regeln gelten im Nichtnormativen.

123 "Es genügt zu konstatieren, daß echter Idealismus im ganzen Gebiete der Naturerklärung, soweit es sich um die Relationen zwischen den Erscheinungen handelt, mindestens ebenso vollständig mit der Naturwissenschaft Hand in Hand geht, als es der Materialismus nur irgend vermag." - F. A. Lange, Geschichte des Materialismus, Bd. 2, Ffm 1974, Seite 684

124 "...denn ob ich eine immaterielle Seele annehme und dieser einfach so viele "Vermögen" beilege, als ich zur Erklärung der Vorgänge bedarf, oder ob ich diese nämlichen "Vermögen" zu einer Funktion der Materie mache, ist sehr gleichgültig, wenn es sich darum handelt, ob Phrase oder wirkliche Einsicht. Das Wort, welches den Vorgang verhüllt, statt ihn zu erklären, tritt in beiden Fällen an die Stelle das physikalischen Problems." - F. A. Lange, Geschichte des Materialismus, Bd. 2, Ffm 1974, Seite 814

125 Der Realismus spricht von Dingen, der Idealismus von Vorstellungen.

126 Alles wesentliche der Materie liegt in unseren Vorstellungen.

127 Wert und Wirklichkeit sind Angelegenheiten unserer geistigen Haltung und nicht einer begrifflichen Objektivität.

128 Abstrakte Ideen erheben Anspruch auf Allgemeingültigkeit.

129 Die Idee besetzt keine Stelle in Zeit und Raum.

130 Der Geist enthält keine Dinge, sondern nur Ideen, d.h. ein Wissen von Unterschieden.

131 Ideologie ist die Tendenz, die Tatsachen von den Ideen und die Ideen von den Tatsachen abhängig zu machen.

132 Weder Worte, noch Dinge können definiert werden, sondern nur Begriffe.

133 Erscheinung heißt Vorstellung.

134 Die Zahl und das Wort sind Zeichen der Ideen, nicht die Idee selbst.

135 Gegenstand der Erkenntnis sind ausschließlich Ideen.

136 "Jede Vorstellung ist eine Verallgemeinerung, und diese gehört dem Denken an." - G. W. F. Hegel, Grundlinien der Philosophie des Rechts, Ffm 1986, Seite 47

137 Das Wesen des Verstandes ist das bestimmte, auf eine gewisse Weise begrenztes Denken, d. h. die Idee.

138 Ideen werden vom Willen hervorgerufen.

139 Maß, Zeit und Zahl sind lediglich Modi des Denkens, bzw. Vorstellungen.

140 Den Wörtern, die immer etwas Allgemeines bezeichnen, entspricht nichts Wirkliches. Die Verkennung dieser Tatsache ist die Quelle der meisten Irrtümer.

141 Die Sprache ist das Medium der Idee.

142 Von den Ideen aus darf nicht auf Eigenschaften der Dinge geschlossen werden.

143 Abstrahieren heißt von dem ideell auseinandergenommenen Gegenstand eine Seite besonders herausheben.

144 die Methode der Idee

145 Keine Vorstellung geht unmittelbar auf den Gegenstand. Jede Vorstellung ist vermittelt.

146 Jede Vorstellung repräsentiert.

147 Alles Seiende auf chemische oder physikalische Formeln bringen zu wollen ist aussichtslos.

148 Der Berkeleysche Idealismus setzt Sein und Wahrgenommenwerden gleich.

149 "Die mit dem Charakter der Wahrnehmung auftretenden Bewußtseinsakte verlaufen so, als ob die von der realistischen Hypothese angenommene Welt der stofflichen Dinge wirklich bestünde. Aber über dieses als ob kommen wir nicht hinweg, für mehr als eine ausgezeichnet brauchbare und präzise Hypothese können wir die realistische Meinung nicht anerkennen; notwendige Wahrheit dürfen wir ihr nicht zuschreiben, da neben ihr noch andere unwiderlegbare idealistische Hypothesen möglich sind." - Hermann von Helmholtz, Schriften zur Erkenntnistheorie, Berlin 1923, Seite 41

150 Die Wissenschaft soll nur beobachten, aber nicht Normen setzen.

151 Abstrakte Konstruktionen müssen als allgemein angewandte idealtypische Einkleidungen betrachtet werden, in denen man die behauptete höhere Faktizität von Normen vorträgt.

152 Abstraktionen sind logische Harmonisierungen und der Versuch "Sein" und "Sollen" miteinander in Einklang zu bringen.

153 Keine Erkenntnis bringt eine objektive Realität ins Bewußtsein, sondern ordnet allenfalls unser Bewußtsein nach bestimmten Normen.

154 Während der Positivismus die Wirklichkeit als einen Komplex von bewußten Phänomenen betrachtet, macht der Idealismus den Aktivitätscharakter darin, den Charakter freier Setzung und Willensentscheidung, geltend als eine notwendige Bedingung der Erkenntnis.

155 Als Idealismus versteht man die Lehre und Überzeugung vom Vorrang der allgemeinen Ideen und ihrer höheren Wirklichkeit im Vergleich zu den Einzeldingen.

156 Jedem Ding kommt neben einem "Was" auch ein "Hier und Jetzt" zu.

157 Kant erweist die Idealität der Objekte aus der Idealität von Zeit und Raum.

158 Wenn die Vorstellungen vom Ding abgeleitet werden, ergibt sich ein Sensualismus oder Materialismus, auf jeden Fall ein Dogmatismus. Leitet man das Ding von der Vorstellung her, ergibt sich ein Idealismus.

159 Für Kant heißt Idealismus, daß die Wirklichkeit äußerer Gegenstände keines strengen Beweises fähig ist.

160 Daß der Idealismus in seiner konsequenten Durchführung am Ende gar die Realität der Materie leugnet, das erschien jedoch dem großen Publikum als ein Spaß, der etwas zuweit getrieben wird.

161 Erinnerungen und Erwartungen sind gegenwärtige Vorstellungen.

162 Gefühle haben Vorstellungen zur Grundlage.

163 Der Gedanke des reinen Mittels ist ebenso abstrakt, wie der eines reinen Willens.

164 Das Allgemeine bewerkstelligt eine ideale Einheit.

165 Daß die wirklichen Dinge nicht mit der Idee übereinstimmen zeugt von ihrer Endlichkeit.

166 Die Sphäre der exakten Erkenntnis operiert überall mit lauter Idealen.

167 "Die Psychologie betrachtet das Denken wie es ist, die Logik, wie es sein soll." - Edmund Husserl, Logische Untersuchungen, Bd. 1, Tübingen 1980, Seite 53f

168 Sprache ist interpretationsbedürftig im Sinne eines "das soll heißen".

169 Die rein logischen Sätze beziehen sich nur auf Ideale.

170 Absolute Zeit und absoluter Raum sind nur ein Ideal, weil relativ.

171 "Die klassische Physik stellt die Idealisierung der Wirklichkeit dar." - Werner Heisenberg, Ordnung der Wirklichkeit, München 1989, Seite 92

172 Die Objektivierung seelischer Vorgänge bedeutet eine besonders weitgehende Idealisierung des wirklichen Geschehens.

173 Logische Allgemeinbegriffe sind nur logische Ideale.

174 "Das Ideal, in unseren Gedanken, sitzt unverrückbar fest. Du kannst nicht aus ihm heraustreten. Die Idee sitzt gleichsam als Brille auf unserer Nase, und was wir ansehen, sehen wir durch sie. Wir kommen gar nicht auf den Gedanken, sie abzunehmen." - Ludwig Wittgenstein, Philosophische Untersuchungen, Ffm 1977, Seite 76

175 "Idealistische Prinzipien, z.B. in der Form mathematischer Figuren, spielten eine zentrale Rolle bei der Entdeckung der Gesetze der Natur." - Otto Ullrich, Technik und Herrschaft, Ffm 1979, Seite 70

176 die Suche nach Prinzipien

177 Wenn Raum und Zeit ihren Ursprung in der sinnlichen Vorstellungsart des Subjektes haben, so sind die Gegenstände in Raum und Zeit nur die Wirkungen der eigentlichen Dinge, vorgestellt in der Art und Weise unserer subjektiven Auffassung.

178 Das wahre Sein besteht in der Idee und nicht in der Wirklichkeit.

179 Furcht besteht nur in der Beziehung zu einer Idee.

180 Wir haben eine Menge fertiger Redewendungen und Vorstellungen.

181 "Ideen sind nicht Erkenntnisbegriffe, sie fallen nicht in das Gebiet der theoretischen, sie gehören zum Bereich der praktischen Vernunft." - Alois Riehl, Einführung in die Philosophie der Gegenwart, Leipzig/Berlin 1919, Seite 168

182 "Denn es gibt keine Beobachtung, ohne daß wir eine bestimmte Frage an die Natur stellen; und keine solche Frage kann gestellt werden, ohne daß wir in ihr einen möglichen Zusammenhang von Einzeldaten gedanklich antizipieren. Die Idee ist somit nicht etwas, das nachträglich zur Tatsache hinzutritt, sondern sie ist bereits in der bloßen Satzung und Bestimmung des Faktums unverkürzt und in ihrer gesamten Funktion enthalten." - Ernst Cassirer in Flach/Holzhey (Hg), Erkenntnistheorie und Logik im Neukantianismus, Hildesheim 1980, Seite 306

183 Was die Naturerkenntnis ausmacht (in der Form der Kausalität, bzw. Substanz etc.), ist nur eine Verknüpfung von Vorstellungen, ist nur die Herstellung eines logischen Zusammenhangs zwischen den Sinnesdaten, der eben nur in Gedanken und als Begriff besteht.

184 "Subjektivität bedeutet das Verhältnis des Vorgestellten zum Vorstellenden." - Paul Natorp in Hans-Ludwig Ollig (Hg), Neukantianismus, Stuttgart 1982, Seite 294

185 "Ideen werden dadurch man sie von allen örtlichen und zeitlichen Umständen trennt und alle anderen Ideen von ihnen loslöst, die sie möglicherweise auf diese oder jene Einzelexistenz beschränken könnten." - John Locke in Alfred Norht Whitehead, Prozeß und Realität, Ffm 1987, Seite 262

186 Substanz ist eine Idee. nicht bewiesen, Ideen werden nicht bewiesen.

187 "Der richtig verstandene erkenntnistheoretische Idealismus will lediglich sagen, daß es unmöglich ist, den zu erkennenden realen Gegenstand in jeder Hinsicht unabhängig vom erkennenden Subjekt zu denken ..." - Heinrich Rickert, Grundprobleme der Philosophie, Tübingen 1934, Seite 49

188 Ideen haben Allgemeinheitsgrade.

189 Locke macht den Unterschied von Vorstellung und Anschauung, bzw. Erscheinung und Vorstellung im Sinne von Bedeutungsvorstellung.

zuschriften
Hinweis: Bei den nicht näher gekennzeichneten Textstellen handelt es sich um Passagen, die in verschiedenen Quellen mehr oder weniger sinngleich auftauchen, so daß nicht klar ist, wer von wem abgeschrieben hat.