012 Wenn wir eine uns unbekannte Pflanze erblicken, besitzen wir zwar eine Idee von ihr, können aber nur mit Hilfe einer Beschreibung über sie sprechen, da wir keinen Namen für sie haben.
013 Der Terminus Idee wurde immer sehr unterschiedlich verwendet und ist dadurch mehrdeutig geworden.
014 Die Idee Schwan enthält folgende Bestandteile: weiße Farbe, langer Hals, roter Schnabel, schwarze Beine, etc.
015 Die Bedeutung der Wörter liegt in den Ideen, die sie vertreten.
035 "Die Klärung und Scheidung der vielen, Psychologie, Erkenntnistheorie und Logik ganz und gar verwirrenden Begriffe, die das Wort Vorstellung angenommen hat, ist eine wichtige Aufgabe." - Edmund Husserl, Logische Untersuchungen, Bd. 2, Teil 1, Tübingen 1980, Seite 15
040 "Jede Untersuchung der heiligen Gebilde und überindividuellen Formationenist revolutionär." - Gustav Landauer "Auf dem Misthaufen der Geschichte", Bd. 1, Münster/Wetzlar 1978, Seite 27
041 John Locke unterschied erstmals zwischen einfachen und komplexen Ideen.
042 "Die Klärung und Scheidung der vielen, Psychologie, Erkenntnistheorie und Logik ganz und gar verwirrenden Begriffe, die das Wort Vorstellung angenommen hat, ist eine wichtige Aufgabe." - Edmund Husserl, Logische Untersuchungen, Bd. 2, Teil 1, Tübingen 1980, Seite 15
046 "Sobald die Worte als adäquate Bilder von Dingen genommen, oder mit wirklichen anschaulichen Dingen verwechselt werden, während sie doch nur willkürliche, mit Vorsicht zu gebrauchende Zeichen für gewisse Ideen sind, ist das Feld zahlloser Irrtümer erschlossen." - F. A. Lange, Geschichte des Materialismus, Bd. 2, Ffm 1974, Seite 283
047 "Der Mensch hat ein vitales Interesse daran, sich seinen Orientierungsrahmen zu erhalten. Hiervon hängt seine
Handlungsfreiheit und letzten Endes sein Identitätsgefühl ab. Wenn andere ihn mit Ideen bedrohen, die seinen Orientierungsrahmen in Frage stellen, so wird er auf diese Ideen wie auf eine lebensbedrohende Gefahr reagieren. Er kann diese Reaktion auf mancherlei Weise rationalisieren. Er wird vielleicht sagen, daß die neuen Ideen ihrem Wesen nach unmoralisch unkultiviert, verrückt seien, oder was er sich sonst ausdenken mag, um sein Widerstreben
dagegen zum Ausdruck zu bringen; tatsächlich jedoch wird sein Antagonismus dadurch erregt, daß er sich bedroht fühlt." - Erich Fromm, Anatomie der menschlichen Destruktivität, Reinbek 1978, Seite 221
048 Das Wesen des Realismus besteht darin, hinter den Vorstellungen eine Ursache zu vermuten, die von diesen verschieden ist.
049 "Die populäre Auffassung ist die, daß eine Vorstellung die ihr entsprechende Wirklichkeit abbilden muß. Wie andere volkstümliche Ansichten richtet sich auch diese nach der Analogie der allergwöhnlichsten Erfahrung." - William James in Reiner Wiehl (Hg), Geschichte der Philosophie, Bd. 8, Stuttgart 1981, Seite 429
055 "Der fundamentale Unterschied zwischen idealen und realen Objekten ist für die Streitfrage zwischen psychologischer und reiner Logik
entscheidend." - vgl. Edmund Husserl, Logische Untersuchungen, Bd. 1, Tübingen 1980, Seite 77
057 "Der Gegensatz von idealistischer und realistischer Philosophie ist ohne Bedeutung. Das Wasser oder die Materie oder die Atome sind Gedanken,Allgemeine, Ideelle, nicht Dinge, wie sie sich unmittelbar vorfinden." - G. W. F. Hegel, Wissenschaft der Logik, Bd. 1, Ffm 1986, Seite 172
060Dasein ist nach Hume keine Idee. Wäre Dasein eine Idee, so würde die Grenze aufgehoben sein zwischen Wirklichkeit und Erdichtung.
061 "Ideen sind Willensaufgaben und allein als Ziele des Schaffens und Handelns müssen sie verstanden werden. Sie gelten, aber sie sind nicht. Ideen sind Willensbegriffe,
nicht Sachbegriffe." - Alois Riehl, Einführung in die Philosophie der Gegenwart, Leipzig/Berlin 1919, Seite 166
082 Alles, was wir nicht unmittelbar wahrnehmen, entspringt der Arbeit unserer Vorstellungskraft.
083 "Ideen sind niemals Realitäten, noch können sie durch Realitäten begründet werden. Ihre Bestimmung ist das Schaffen von Realitäten, die noch nicht sind." - Alois Riehl, Einführung in die Philosophie der Gegenwart, Leipzig/Berlin 1919, Seite 168
085 "Das Wort ist der Herold des Begriffs." - J. G. Herder, Sprachphilosophie, Hamburg 1960, Seite 183
086 "So enthüllt sich die große Wahrheit "Kein Stoff ohne Kraft, keine Kraft ohne Stoff" als eine bloße Folge des Satzes "Kein Subjekt ohne Prädikat, kein Prädikat ohne Subjekt"; mit anderen Worten: wir können nicht anders sehen, als unser Auge zuläßt; nicht anders reden, als uns der Schnabel gewachsen ist; nicht anders auffassen, als die Stammbegriffe unseres Verstandes bedingen." - F. A. Lange, Geschichte des Materialismus, Bd. 2, Ffm 1974, Seite 651
088Wir müssen "der des logischen Denkens mit der an der Hand der Sprache vor sich gehenden Vorstellungsbildung einen Riegel vorschieben." - F. A. Lange, Geschichte des Materialismus, Bd. 2, Ffm 1974, Seite 832
089Idealtypen sind keine Begriffe im eigentlichen Sinn, sondern vielmehr Theorien (Theorie der idealen Gase, das ideale mathematische Pendel, der vollkommen elastische Stoß)
098 "Nicht Individuen, sondern mehr oder weniger idealische Masken; keine Wirklichkeit,
sondern eine allegorische Allgemeinheit." - Friedrich Nietzsche, Menschliches Allzumenschliches - Ein Buch für freie Geister, Frankfurt 1982, Seite 159
107 Das Bild spielt die Rolle des Zeichens, kann aber nicht Idee sein.
108 "Die Ideen sind ein vollständiges System in uns, wie eines der Naturreiche, eine Art Blüte, die einst ein Genie beschreiben wird, das man vielleicht für verrückt hält." - Honoré de Balzac, Mystische Geschichten, Oevres completes, Bibliothèque da la Pleiade, Seite 396
109 Die Idee verhält sich zum Zeichen, wie der Gegenstand zum Spiegel.
113 "Unser Wissen erstreckt sich nicht weiter, als unser Besitz von Ideen." - John Locke, Versuch über den menschlichen Verstand, Bd. 2, Hamburg 1981, Seite 185
114 "Die Gedanken sind Söhne des Himmels, die Wörter Töchter der Erde." - J. G. Herder, Sprachphilosophie, Hamburg 1960, Seite 142
116 "Die Idee ist gerade das, was allein die Gegenstände
der Welt fähig macht, zum Stoff des Denkens und Empfindens gebraucht zu werden." - Wilhelm von Humboldt, Schriften zur Sprache, Stuttgart 1985, Seite 10
123 "Es genügt zu konstatieren, daß echter Idealismus im ganzen Gebiete der Naturerklärung, soweit es sich um die Relationen
zwischen den Erscheinungen handelt, mindestens ebenso vollständig mit der Naturwissenschaft Hand in Hand geht, als es der Materialismus nur irgend vermag." - F. A. Lange, Geschichte des Materialismus, Bd. 2, Ffm 1974, Seite 684
124 "...denn ob ich eine immaterielle Seele annehme und dieser einfach so viele "Vermögen" beilege, als ich zur Erklärung der Vorgänge bedarf, oder ob ich diese nämlichen "Vermögen" zu einer Funktion der Materie mache, ist sehr gleichgültig, wenn es sich darum handelt, ob Phrase oder wirkliche Einsicht. Das Wort, welches den Vorgang verhüllt, statt ihn zu erklären, tritt in beiden Fällen an die Stelle das physikalischen Problems." - F. A. Lange, Geschichte des Materialismus, Bd. 2, Ffm 1974, Seite 814
134 Die Zahl und das Wort sind Zeichen der Ideen, nicht die Idee selbst.
135 Gegenstand der Erkenntnis sind ausschließlich Ideen.
136 "Jede Vorstellung ist eine Verallgemeinerung, und diese gehört dem Denken an." - G. W. F. Hegel, Grundlinien der Philosophie des Rechts, Ffm 1986, Seite 47
137 Das Wesen des Verstandes ist das bestimmte, auf eine gewisse Weise begrenztes Denken, d. h. die Idee.
149 "Die mit dem Charakter der Wahrnehmung auftretenden Bewußtseinsakte verlaufen so, als ob die von der realistischen Hypothese angenommene Welt der stofflichen Dinge wirklich bestünde. Aber über dieses als ob kommen wir nicht hinweg, für mehr als eine ausgezeichnet brauchbare und präzise Hypothese können wir die realistische Meinung nicht anerkennen; notwendige Wahrheit dürfen wir ihr nicht zuschreiben, da neben ihr noch andere unwiderlegbare idealistische
Hypothesen möglich sind." - Hermann von Helmholtz, Schriften zur Erkenntnistheorie, Berlin 1923, Seite 41
151Abstrakte Konstruktionen müssen als allgemein angewandte idealtypische Einkleidungen betrachtet werden, in denen man die behauptete höhere Faktizität von Normen vorträgt.
155 Als Idealismus versteht man die Lehre und Überzeugung vom Vorrang der allgemeinen Ideen und ihrer höheren Wirklichkeit im Vergleich zu den Einzeldingen.
160 Daß der Idealismus in seiner konsequenten Durchführung am Ende gar die Realität der Materie leugnet, das erschien jedoch dem großen Publikum als ein Spaß, der etwas zuweit getrieben wird.
165 Daß die wirklichen Dinge nicht mit der Idee übereinstimmen zeugt von ihrer Endlichkeit.
166 Die Sphäre der exaktenErkenntnis operiert überall mit lauter Idealen.
167 "Die Psychologie betrachtet das Denken wie es ist, die Logik, wie es sein soll." - Edmund Husserl, Logische Untersuchungen, Bd. 1, Tübingen 1980, Seite 53f
174 "Das Ideal, in unseren Gedanken, sitzt unverrückbar fest. Du kannst nicht aus ihm heraustreten. Die Idee sitzt gleichsam als Brille auf unserer Nase, und was wir ansehen, sehen wir durch sie. Wir kommen gar nicht auf den Gedanken, sie abzunehmen." - Ludwig Wittgenstein, Philosophische Untersuchungen, Ffm 1977, Seite 76
175 "Idealistische Prinzipien, z.B. in der Form mathematischer Figuren, spielten eine zentrale Rolle bei der Entdeckung der Gesetze der Natur." - Otto Ullrich, Technik und Herrschaft, Ffm 1979, Seite 70
177 Wenn Raum und Zeit ihren Ursprung in der sinnlichen Vorstellungsart des Subjektes
haben, so sind die Gegenstände in Raum und Zeit nur die Wirkungen der eigentlichen Dinge, vorgestellt in der Art und Weise unserer subjektiven Auffassung.
178 Das wahre Sein besteht in der Idee und nicht in der Wirklichkeit.
181 "Ideen sind nicht Erkenntnisbegriffe, sie fallen nicht in das Gebiet der theoretischen, sie gehören zum Bereich der praktischen Vernunft." - Alois Riehl, Einführung in die Philosophie der Gegenwart, Leipzig/Berlin 1919, Seite 168
182 "Denn es gibt keine Beobachtung, ohne daß wir eine bestimmte Frage an die Natur stellen; und keine solche Frage kann gestellt werden, ohne daß wir in ihr einen möglichen Zusammenhang von Einzeldaten gedanklich antizipieren. Die Idee ist somit nicht etwas, das nachträglich zur Tatsache hinzutritt, sondern sie ist bereits in der bloßen Satzung und Bestimmung des Faktums unverkürzt und in ihrer gesamten Funktion enthalten." - Ernst Cassirer in Flach/Holzhey (Hg), Erkenntnistheorie und Logik im Neukantianismus, Hildesheim 1980, Seite 306
183 Was die Naturerkenntnis ausmacht (in der Form der Kausalität, bzw. Substanz etc.), ist nur eine Verknüpfung von Vorstellungen,
ist nur die Herstellung eines logischen Zusammenhangs zwischen den Sinnesdaten, der eben nur in Gedanken und als Begriff besteht.
184 "Subjektivität bedeutet das Verhältnis des Vorgestellten zum Vorstellenden." - Paul Natorp in Hans-Ludwig Ollig (Hg), Neukantianismus, Stuttgart 1982, Seite 294
185 "Ideen werden dadurch man sie von allen örtlichen und zeitlichen Umständen trennt und alle anderen Ideen von ihnen loslöst, die sie möglicherweise auf diese oder jene Einzelexistenz beschränken könnten." - John Locke in Alfred Norht Whitehead, Prozeß und Realität, Ffm 1987, Seite 262
187 "Der richtig verstandene erkenntnistheoretische Idealismus will lediglich sagen, daß es unmöglich ist, den zu erkennenden realen Gegenstand in jeder Hinsicht unabhängig vom erkennenden
Subjekt zu denken ..." - Heinrich Rickert, Grundprobleme der Philosophie, Tübingen 1934, Seite 49
189 Locke macht den Unterschied von Vorstellung und Anschauung, bzw. Erscheinung und Vorstellung im Sinne von Bedeutungsvorstellung.
Hinweis: Bei den nicht näher gekennzeichneten Textstellen handelt es sich um Passagen, die in verschiedenen Quellen mehr oder weniger sinngleich auftauchen, so daß nicht klar ist, wer von wem abgeschrieben hat.