p-4cr-4 Victor CousinMaine de BiranMaine de Biran   
 
FRANZISKA BAUMGARTEN
Die Erkenntnislehre
des Maine de Biran

[2/2]

"Mein Wille bin Ich."

"Läßt man das Ich fort so gibt es nirgends eine Einheit."

"Der ursprüngliche, stetige und einzige Typus der Idee der Identität befindet sich im Ich oder im Wollen."

"Wenn wir unsere Glieder oder unseren Körper bewegen können, wie wir wollen, so sind wir frei."

"Jede Wirkung hat eine Ursache,  heißt:  das was eine Ursache hat, hat eine Ursache.  Es ist dasselbe, wie wenn wir behaupten: das was ist, ist, oder  A = A.  Der obige Satz ist also eine Tautologie."

"Ist also vielleicht die Idee der Ursache aus der Abstraktion gewonnen? Ist sie ein allgemeiner Begriff?"


Drittes Kapitel
Die Grundtatsache des Bewußtseins

"Die Philosophie muß unbedingt von einer Tatsache und nicht von willkürlichen Begriffen ausgehen.  Wie einfach und evident auch die Begriffe erscheinen mögen, so muß man doch immer fragen, woher sie stammen, wie sie gebildet wurden. Man kann ihre Realität in Zweifel ziehen, denn sie tragen ihre Beglaubigungsscheine nicht mit sich." (106)

Diese Worte seines Zeitgenossen ANCILLON zitiert de BIRAN öfters in seinen Schriften (107) als eine Wahrheit, deren Verkennung für die Philosophie die Ursache vieler Irrtümer geworden ist. Sie decken sich vollständig mit der Ansicht BIRANs, daß unser Verfahren in der Erkenntnis analytisch sein soll und als seine Aufgabe betrachtet er nunmehr zu ergründen, welche Tatsache es ist, auf die sich alle Prinzipen der Wissenschaft, wie auch der menschliche Geist beziehen müssen (108).

Um diese Tatsache zu finden, geht BIRAN so vor, daß er unter der Annahme des DESCARTES'schen Prinzips: "Ich denke, also bin ich", sich in sich selbst vertiefend, näher zu charakterisieren sucht,  wie dieses Denken ist,  auf welches sich unsere Existenz gründet, und er findet es identisch in seiner Quelle mit dem  Gefühl einer Tätigkeit  oder einer gewollten Anstrengung (109).  Diese gewollte Anstrengung (effort volontaire) ist also für de Biran die ursprüngliche Tatsache, die er suchte und von der wir ausgehen müssen.  Ihre Charakterisierung und die Rechtfertigung ihrer Annahme bilden den wesentlichen Teil der Schriften BIRANs. Wir müssen sie nun auch jetzt näher ins Auge fassen, um die große erkenntnistheoretische Dignität, die ihr MAINE de BIRAN zuschreibt zu verstehen.


1. Charakterisierung der
Grundtatsache des Bewußtseins

Die gewollte Anstrengnung - sagt de BIRAN - welche wir unmittelbar in uns wahrnehmen und die von allen zufälligen Veränderungen, die durch irgendwelche äußere oder innere Ursachen erzeugt sind, unabhängig ist, ist die wirksame Kraft, welche angewendet wird, um den Körper (den eigenen oder einen fremden) zu bewegen. Aber die Existenz der Kraft ist für uns nur dann eine Tatsache, wenn sie tätig ist, und sie wird es nur dann, wenn sie auf einen trägen und widerstandleistenden Körper wirken kann.  Die Kraft kann also nur durch die Beziehung zum Objekt ihres Wirkens bestimmt werden, so wie das letztere seinerseits nur durch die Beziehung zu dieser Kraft bestimmt werden kann.  (110)

Somit unterscheiden wir durch das Gefühl der Anstrengung (sens de l'effort) zwei Elemente, welche in uns das bilden, was man das Menschliche nennt, und welche das in uns bilden, was man das Menschliche nennt, und welche die menschliche Natur konstituieren: das  aktive  Element, welches bewegt, und das  passive,  welches bewegt wird (111). Ferner unterscheidet der Mensch sich selbst mittels der Anstrengung von allen passiven Empfindungen, welche in seinem Körper lokalisiert werden, von allen fremden Kräften, welche die Ursache unserer Empfindungen sind, und schließlich unterscheidet er jede Empfindung von der Ursache, die ihr Anfang ist (112).

Das Gefühl der Anstrengung darf aber nicht mit der Muskelempfindung verwechselt werden.  Die Anstrengung ist  tota natura  verschieden von der Bewegungsempfindung (113). Die Bewegungsempfindung ist die Wirkung der Anstrengung (114) und sie kann durch äußere Ursachen hervorgebracht werden, während das Gefühl der Anstrengung ohne jede Abhängigkeit von irgendeinem fremden Stimulus ist, nur durch den Willen ins Spiel gesetzt werden kann und sich auf keine andere Ursache, als seine eigene Kraft, die sich unmittelbar in seiner Ausübung kundgibt, bezieht (115).

Dieses Gefühl der Anstrengung wird auch nicht lokalisiert.  Wir schreiben den Teilen des Körpers das Wollen und die Anstrengung nicht zu, so wie wir ihnen die Bewegung zuschreiben (116). Dies deshalb, weil das Gefühl der Anstrengung dasselbe des Ichs ist, das sich auf nichts anderes als auf sich selbst bezieht.

Die Identifizierung der gewollten Anstrengung mit dem Gefühl des Ichs wird bei Biran ausdrücklich betont.  (117) So wie die gewollte Anstrengung, so ist auch das Bewußtsein des Ichs eine unmittelbare innere Wahrnehmung (118) und auf ihr, nicht auf ein Urteil gründet sich die Gewißheit der Existenz des Ichs (119). In einer anderen Stelle heißt es auch, daß das Gefühl des Ichs vom Gefühl unserer Aktivität so untrennbar ist, daß wir uns nicht als individuelle Personen zu erkennen vermöchten, wenn wir uns nicht als Ursachen gewisser Wirkungen oder Bewegungen wüßten (120). Ein Wesen, welches jeder Fähigkeit des Wirkens, des Bewegens bar ist, wird auch nicht für sich selbst existieren, wird kein wirkliches  Ich  sein (121). Das erste und einfachste Urteil der Persönlichkeit:  "Ich  bin" gründet sich auf zwei Glieder der notwendigen Beziehung, "das bin ich, welches bewegt" und "das bin ich noch, welches bewegt wird." (122)

Jedoch, so wie de BIRAN die Existenz des Ichs auf das Gefühl der Anstrengung stützt, so stützt er auch das letztere Gefühl auf dasjenige der Existenz des Ichs. "Das Ich muß für sich zu existieren anfangen, bevor es seine Kraft auf die Natur zu entfalten anfängt" (123). Die Kraft der Anstrenung ist eine Tatsache der inneren Erfahrung, die ebenso evident ist, wie unsere Existenz selbst (124). Das gegenseitige Beweisen der einen Tatsache durch die andere sei aber keineswegs als eine Inkonsequenz BIRANs anzusehen, sondern als Ausdruck eben der von ihm behaupteten Identität.

Man muß aber hier deutlich auseinanderhalten, was MAINE de BIRAN unter dem  Ich  versteht. Er unterscheidet es scharf von der Seele, welche nur ein abstrakter Begriff, ein unbekanntes  x  ist (125). Ferner macht er auch den Unterschied zwischen dem phänomenalen und dem  noumenalen  Ich. Das phänomenale ist in der Tatsache des Bewußtseins enthalten und ist mir ihr identisch, das zweite ist nur die denkende Substanz oder ein denkendes Ding, welches ein abgeleitetes ist (126).  Vor  dem phänomenalen Ich gibt es nichts - das, was man ihm apriori zuschreibt, die Formen, die Eigenschaften sind Objekte des Glaubens, nicht der Erkenntnis (127). Dagegen existiert das Ich in sämtlichen Erscheinungen des Seelenlebens und sein Einfluß auf dieselben äußert sicht in verschiedenen Abstufungen ihrer Klarheit. Umd dies zu beweisen, zerlegt BIRAN die psychische Entwicklung in vier Hauptstufen. Auf der niedersten Stufe des Bewußtseins im "affektiven System" herrschen ausschließlich die rein subjektiven Empfindungen der Lust und Unlust. Das aktive Ich ist hier in keiner Weise beteiligt. Die zweite Stufe ist die des "sensitiven Systems" - das Ich nimmt an den inneren Vorgängen als "interessierter Zuschauer" Teil, ohne jedoch tätig zu sein. Das dritte System, der eigentlichen Wahrnehmung (systéme perceptif), wird schon charakterisiert durch die Aktivität des Ichs, welche zuerst in Gestalt der aktiven Aufmerksamkeit besteht. Zugleich ist hier das Gefühl gegeben, die Ursache gewisser Veränderungen zu sein. Auf der höchsten Stufe der psychischen Entwicklung (systéme reflexif) ist das Ich in seinem ganzen Umfang tätig und wird zum Ursprung der metaphysischen Begriffe.

Die gewollte Anstrengung ist aber nicht nur mit dem Ichbewußtsein identisch. Sie wird nach Maine de Biran auch mit dem Wollen identifiziert.  "Die innere erzeugende Kraft nenne ich meinen Willen." (128) Dieser Wille hat eine sehr ausgedehnte Sphäre der Aktivität: sie umfaßt nicht nur die Gesamtheit der Bewegungen des eigenen Körpers, sondern auch alle Tätigkeiten über welche das Ich verfügt (129). Von jeder Einwirkung der Außenwelt ist er unabhängig. Wenn man einen Reiz auf den Muskel ausübt, so kann man mit Sicherheit eine Kontraktion desselben bewirken. Wenn aber der Wille tätig ist, dann werden die physiologischen Gesetze zerstört. Kann z. B. der heftigste Schmerz Einfluß auf den Willen eines MUCIUS SCEVOLA haben? Eher wird seine Hand auf den glühenden Eisen in Asche zerfallen! Der Wille ist eine Kraft  sui juris,  welche über unsere Sinnlichkeit dominiert (130). Mein Wille bin Ich (131).

Aber in diesem Ich, in der gewollten Anstrengung ist noch etwas mehr enthalten. In der Bewegung, welche ich hervorbringe, weil ich sie will - behauptet BIRAN - fühle ich mich auch als Ursache (132).  Das Gefühl des Ichs ist nichts anderes, als dasjenige der Kraft oder der wirksamen Ursache der Bewegungen des Körpers,  und dieses unmittelbare Gefühl der Kraft ist der eigentliche Ursprung des Kausalitätsbegriffs und aller notwendigen Verknüpfung der Phänomene mit einer wirksamen Ursache (133).

Wenn wir die Analyse der Grundtatsache des Bewußtseins fortsetzen, so finden wir - behautet BIRAN - daß  sie auch identisch mit dem Denken ist,  (134) aber nicht im DESCARTES'schen Sinne des Denkens, als wesentliches Attribut, sondern als  absoluter Ausdruck eines Wesens.  (135) Denken heißt seine eigene Existenz fühlen oder wahrnehmen (136). Der erste intellektuelle Akt kann nur derjenige sein, an welchen sich das Ich knüpft. Das ist also nicht eine erste Empfindung, welche durch die Objekte von Außen verursacht wird, sondern das ist das erste Wollen, die erste freie Anstrengung (137). Die Maxime, die so oft wiederholt wird: "nihil est in intellectu, quod non prius fuerit in sensu" [Nichts ist im Verstand, was nicht vorher in den Sinnen war. - wp] muß so verstanden werden, daß nicht das, was in unseren Sinnesorganen, sondern das, was in diesem einzigen Gefühl der Anstrengung war, zu unserem Verstand gelangt (138). Dieses Gefühl ist also notwendigerweise Bedingung jeder unserer Erkenntnis (139).

Wir haben also bei Maine de Biran die Grundtatsache des Bewußtseins = dem Ichbewußtsein = der wirkenden Kraft = der gewollten Anstrengung = dem Wollen = der erzeugenden Ursache = dem Denken.  (140)

Die so charakterisierte Tatsache ist nach MAINE de BIRAN das Prinzip, auf welches unsere gesamte Erkenntnis gegründet ist, denn sie ist keine Abstraktion, sondern eine Tatsache  sui generis  [aus sich heraus - wp], die sich von anderen Bewußtseinsinhalten durchaus unterscheidet, weil sie
    1.  den Charakter der Permanenz besitzt.  Sowohl die Empfindungen, wie Gerüche, Töne, Farben usw., als auch die unbestimmten Eindrücke aus dem Inneren unseres Körpers (gemeint sind damit die Organempfindungen) verändern sich unaufhörlich, sei es durch verschiedene äußere Ursachen, sei es durch den Zustand der Organe. Einmal verschwinden sie aus dem Bewußtsein ihrer Schwäche wegen, ein anderes mal beherrschen sie es durch ihre Stärke ganz. Die Grundtatsäche ist aber immer eine und dieselbe (141).

    2.  weil diese Grundtatsache notwendig eine Beziehung zweier Elemente nach sich zieht, die solcherart verbunden sind, daß sie nicht getrennt aufgefaßt werden können.  Daher stammt der sehr bezeichnende Name der "primären Dualität" (des Ichs und Nicht-Ich), welchen ein Philosophe gebraucht hat, um diese Grundtatsache des Bewußtseins zu charakterisieren (142),

    3.  weil sie den Charakter der Priorität besitzt, da wir vor ihr keine Tatsache in der Reihe der Erkenntnis annehmen können.  Sogar unsere äußeren Sinne müssen, um uns unsere ersten Empfindungen zu geben, in Tätigkeit gesetzt werden durch diese Kraft der Anstrengung.
Die Auffindung dieses Prinzips der unmittelbaren Apperzeption betrachtet de BIRAN als eine Sache von derselben Tragweite, wie die Entdeckung des Sauerstoffs in der Chemie durch LAVOISIER (143). So wie diese Entdeckung eine Revolution in der Chemie hervorgerufen hat, so glaubt er, daß die Grundtatsache des Bewußtseins auch in der Erkenntnistheorie dieselbe Rolle haben und alle Widersprüche zu lösen vermögen wird. Und so wie LAVOISIER bewies, daß alle verschiedenen chemischen Körper, die bis zu ihm als einfache betrachtet worden sind, Verbindungen von ein und demselben Grundstoff mit verschiedenen Basen sind, so macht sich BIRAN ferner zur Aufgabe, zu beweisen, daß auch alle psychischen Phänomene Verbindungen mit dem Ich darstellen. Diese Untersuchung bildet das Wesen sener psychologischen Ausführungen. - Uns interessiert nunmehr die erkenntnistheoretische Betrachtung, die er an dieses Prinzip geknüpft hat.


2. Erkenntnistheoretische Betrachtungen

Der Zweifel, sagt de BIRAN, ist eine Unvollkommenheit (144). Sein Bestreben war es daher immer sich auf solche Tatsachen zu stützen, welche für keinen Menschen zweifelhaft sein können. Eine solche notwendige unzweifelhafte Tatsache glaubt er in der Grundtatsache des Bewußtseins gefunden zu haben und auf verschiedene Weise gibt er dem in allen seinen Schriften Ausdruck. L'aperception immédiate n'est pas sujette à l'erreur (145). Le fait de conscience est pour moi la source de toute vérité (146). C'est qu'on connait par conscience se connait par la connaissance la plus certaine (147). Aucun point de vue systématique ne peut prévaloir contre le fait de conscience (148). Toute la nature ne saurait démentir le témoignage de mon sens intime (149) [Der unmittelbaren Wahrnehmung unterliegen keine Fehler. Die Tatsache des Bewußtseins ist für mich die Quelle aller Wahrheit. Was uns durch das Bewußtsein bekannt ist, ist das bestimmteste Wissen. Keine systematische Perspektive kann sich gegen die Tatsache des Bewußtseins durchsetzen. Alle Natur widerspricht der Aussage meines inneren Sinns - wp]. - kurz, kein nachdenkender aufrichtiger Mensch kann das Gefühl des Ich oder der inneren Kraft leugnen (150).

Diese Grundtatsache kann man aber nicht beweisen und auch nicht durch Worte verständlich machen. Wenn es einen Paralytiker gäbe, der niemals seine Glieder bewegte, so könnte man ihm nicht erklären, was  gewollte Anstrengung  ist, so wie es unmöglich ist, einem Blinden zu erklären, was Farben und ein Gesichtssinn sind (151). Ebenso kann man die Grundtatsache wenig auf Urteile stützen: man muß sie eben wahrnehmen.

Obwohl MAINE de BIRAN so ausdrücklich die unmittelbare Wahrnehmung dieser Tatsache betont hatte, versuchte er sie trotzdem auch auf indirektem Weg zu beweisen, indem er darauf aufmerksam macht, daß:
    1. unser Selbstbewußtsein dann umso geringer wird, je stärker wir fühlen, oder uns den Eindrücken und den Leidenschaften hingeben;

    2. uns die Zustände des Schlafes, des Somnambulisms und verschiedener manischen Affekte Beispiele der Zustände ohne Bewußtsein des Ichs geben können, weil in ihnen keine Aktivität des Ichs enthalten ist,

    3. man sein eigenes Leben nur durch das Denken bezeugt, daß es aber keinen Gedanken ohne einen gewissen Grad von Anstrengung gibt (152)
Die subjektive Gültigkeit des Bewußtseins der gewollten Anstrengung wird, wie das Vorangehende genügend lehrt, auf alle denkenden Wesen erstreckt, wird also zur objektiven. Auch all das, was aus dieser Tatsache abgeleitet wird, besitzt die Gültigkeit und die unfehlbare Gewißheit des Prinzips (153). Die allgemeinen Begriffe, wie diejenigen der Substanz, der Kraft usw. sucht de BIRAN aus dieser Tatsache abzuleiten, um ihnen dadurch den Charakter der Allgemeinheit und Notwendigkeit zu verleihen. Wenn das den Philosophen bisher nicht gelungen war, so - behauptet er - ist es dem zuzuschreiben, daß die Analyse dieser Ideen bisher eine mangelhafte war. LOCKE hat zwar das große Verdienst, daß er diese Ideen als nicht angeboren zu beweisen suchte, aber er tat es in einer sehr unvollständigen Weise (154). Mißlungen ist auch der Versuch, diese Ideen als abstrakte anzusehen. Hier lag der Fehler darin, daß man nicht gut verstanden hat, was eigentlich abstrahieren heißt. Eigentlich, sollte man sagen "von etwas abstrahieren" nicht aber "etwas abstrahieren". Der Vernunftbegriff abstrahier von allem Sinnlichen, aber er selbst wird vom Sinnlichen nicht abstrahiert und man sollte ihn deshalb richtiger  abstrahierend  (abstrahens), als  abstrakt  (abstractus) nennen (155).

Diese Unterscheidung zwischen aktiven und passiven Abstraktionen deckt sich nach BIRANs Meinung mit einer solchen von einem "berühmten Metaphyshiker" KANT gemachten (156). Er beruft sich nämlich auf eine Stelle in der Dissertation von 1770, (157) in welcher KANT der Abstraktionstätigkeit einen Doppelsinn beilegt. Man braucht aber kaum zu sagen, daß dieser Unterschied von abstrahierenden und abstrakten Begriffen weder in der erwähnten Dissertation noch in den späteren Werken KANTs irgendeine Bedeutung für seine Erkenntnistheorie hatte. Bei MAINE des BIRAN dagegen ist er von fundamentaler Wichtigkeit. Die passiven Abstrakta sind nach ihm die aus der sinnlichen Anschauung gewonnenen Allgemeinbegriffe, sie haben nur den Wert von logischen Formen, von Kategorien. Die aktiven Abstrakta (Substanz, Kraft, Ursache etc.) haben eine wirkliche Existenz unabhängig von einem konventionellen Zeichen - dem Wort, und wenn man sie näher betrachtet, so sieht man:
     1-0  daß die Ideen der Kraft, Substanz usw. immer individuell und einfacht, während die allgemeinen oder passiven abstrakten Ideen kollektiv sind,

     2-0  daß die allgemeinen Ideen, je mehr sie abstrakt sind, desto weniger realen Grund haben. Je mehrwir aber die Ideen der Kraft, der Substanz usw. abstrahieren, desto mehr nähern sie sich der ursprünglichen Tatsache des Bewußtseins.

     3-0  daß die passiven Abstrakta die logische Evidenz, die Ideen der Kraft, der Substanz dagegen den Charakter der unmittelbaren Evidenz besitzen, welche der Grundtatsache des Bewußtseins eigen ist.
Diese Ideen besitzen also nach BIRAN die Eigenschaften der unmittelbaren Tatsache des Bewußtseins. Es liegt ihm jetzt nur daran zu beweisen, daß sie aus dieser Grundtatsache abgeleitet sind, um ihnen damit den Charakter der Notwendigkeit und der Allgemeinheit zu geben.


a) Idee der Substanz

Die Idee der Substanz, sagt BIRAN, wird auf zweierlei begriffen:
    1. man versteht unter Substanz das, was besteht, beharrt, wenn die Formen variieren, oder

    2. man versteht unter Substanz das Substratum verschiedener Attribute oder Eigenschaften, die in einem Raum koexistieren (158).
Im ersten Fall ist die Substanz dasselbe, wie das  Sein Substanz und Sein sind dann zwei Worte, die denselben Begriff bezeichnen.

Im zweiten Fall können wir den Begriff der Substanz auch auf zwei Arten verstehen:
    1) als passiven Träger der in einem Raum koexistierenden Attribut. dann kann die Substanz als Materie aufgefaßt und erklärt werden (159),

    2) indem man vom Raum abstrahiert, als gemeinsames Subjekt aller Empfindungen, aller Ideen, welche in einem denkenden Wesen koexistieren. In diesem Fall kann man die Substanz nicht mehr als Materie, sondern auf logische Weise fassen.
Weil aber auf keine dieser beiden Arten das denkende Subjekt  Ich  die Realität seines eigenen Seins wahrnimmt, so muß man schließen, daß sie ihren Ursprung nicht im  Ich  haben und sie würden, wenn sie nicht gegeben oder ursprünglich von Außen suggeriert wären, das denkende Subjekt niemals seinem eigenen Sein entnehmen (160). Das denkende Subjekt kann unter einer  Substanz  nur jede dauernde Existenz (diejenige seiner Seele inbegriffen) verstehen (161) und wenn man jetzt frägt  "was beharrt in einer solchen Existenz?",  so wird es nach MAINE de BIRAN  die Anstrengung  sein, welche immer in ihren zwei Elementen (Kraft und Widerstand) identisch bleibt (162). In diesem Sinne antwortet er auf die Frage HUMEs: "Was noch von den Dingen übrig bleibt, wenn wir von ihren Eigenschaften absehen?" - es bleibt noch etwas Reales übrig, nämlich, wenn nach geistigen Substanzen gefragt wird, das  Ich,  die Anstrengung; wird es aber nach den körperlichen gefragt, so ist es die  Widerstand  leistende Kraftquelle (163).

Wir sehen also, wie MAINE de BIRAN das Problem der Substanz gelöst hat. Haben wir es mit einer Substanz zu tun? Gibt es eine solche? Ja. Es ist dies aber kein Sein, keine Materie, kein logischer Begriff, wie man es allgemein annimmt, sondern die Substanz bezieht sich auf uns selbst, ist aus uns selbst genommen und deshalb besitzt sie die ganze Realität und Gültigkeit der Grundtatsache des Bewußtseins (164) (165).


b) Idee der Kraft

Von dieser Idee - sagt BIRAN - kann man mit Sicherheit behaupten, daß, wenn sie nicht ursprünglich in und selbst gegeben wäre, es unmöglich wäre, sich irgendeine Existenz zu denken (166). Die Wesen sind Kräfte und die Kräfte sind Wesen (167) und  "Wenn ich sage es gibt Kräfte in der Natur und ich bin selbst eine solche Kraft, so behaupte ich nicht nur das, was ich denke oder verstehe, sondern was ich unmittelbar durch das Bewußtsein meiner gewollten Anstrengung kenne."  (168) Weil aber die Idee der Kraft ursprünglich aus dem Bewußtsein des tätigen Subjekts entnommen sein kann, so wird sie auch dann, wenn sie vollständig von der Tatsache des Bewußtseins abstrahiert und nach Außen übertragen wird, das Gepräge ihres Ursprungs behalten. Sie wird also notwendig und allgemein sein (169).


c) Ideen der Einheit und Identität

α) Die Idee der Einheit ist vollständig und unteilbar enthalten im Ich, da sich das  Ich  in der Anstrengung beständig unter derselben Form der Einheit wahrnimmt (170).

Die Vielheit der Objekte der äußeren Natur ist nur in der Beziehung zu dieser Einheit aufzufassen. Jedes der Objekte wird nur insofern als Einheit aufgefaßt, als es das Subjekt auf seine eigenen Formen überträgt.  Läßt man das Ich fort so gibt es nirgends eine Einheit.  (171).

β) Ebenso befindet sich der ursprüngliche, stetige und einzige Typus der Idee der Identität im Ich oder im Wollen (172). Es kann aber drei Arten von Identität geben:
    1. Diejenige, welche wir in der Erfahrung dem Objekt einer wiederholten Wahrnehmung zuschreiben (sie wird auch sekundäre genannt).

    2. Diejenige, die der Substanz der Seele außerhalb der Erfahrung zugeschrieben wird.

    3. Identität der "persönlichen Individualität", welche immer dieselbe bleibt, wie groß auch die Verschiedenheit und Vielheit der objektiven Formen sein mag.
Die zwei ersten sind zwar von der dritten gänzlich verschieden, aber sie sind von ihr abgeleitet (wieso? darüber spricht BIRAN nicht). Was die letzte Identität anbetrifft, so findet BIRAN ihre Quelle in den zwei Elementen der ursprünglichen Tatsache des Bewußtseins:  Das Beharren desselben Subjekts in der ursprünglichen und permanenten Beziehung zu demselben Widerstand ist es, was die wirkliche und vollständige Identität der Persönlichkeit ausmacht.  (173)


d) Ideen der Freiheit und Notwendigkeit

Wenn wir unsere Glieder oder unseren Körper bewegen können, wie wir wollen, so sind wir frei. Dieses Gefühl der Freiheit, sagt MdB, hat jedermann. Wenn es jemand leugnet, so muß er eine Idee davon haben, was er leugnet und weil die Idee der Freiheit im Grunde eine unmittelbare Empfindung ist, so hat er also diese Empfindung (174).

Wenn das Vermögen uns zu bewegen, welches wir fühlen, gehemmt wird, so sind wir nicht frei, sondern genötigt. Von diesen zwei Empfindungen der Freiheit und der Notwendigkeit ist die erste ursprünglich und unmittelbar, denn damit wir uns passiv fühlen, müssen wir in uns früher das Vermögen der Macht haben. Die Notwendigkeit ist also eine negative Idee, welche eine positive voraussetzt. So hätten wir nicht die Idee der Dunkelheit, wenn wir früher nicht die Helligkeit gehabt hätten.

Die Freiheit, oder die Idee der Freiheit an ihrer wirklichen Quelle betrachtet, ist nichts anderes, als das Gefühl unserer eigenen Aktivität. Die Notwendigkeit, die ihr entgegengesetzt ist, ist das Gefühl unserer Passivität.  (175) Diese beiden Ideen sind also auch im Ich enthalten und besitzen deswegen alle Merkmale dieser Grundtatsache.

Alle diese eben analysierten Ideen sind nach BIRAN wirkliche Elemente der "Wissenschaft von den Prinzipien" und eine notwendige Basis unserer Verstandestätigkeit. (176)  Wenn wir sie alle aus der ursprünglichen Tatsache des Bewußtseins deduziert und ihnen dadurch den Charakter der Notwendigkeit und Allgemeinheit verliehen haben, so ist damit die sich auf sie gründende Erkenntnis reell und positiv.  (177)


Viertes Kapitel
Das Problem der Kausalität

Das Kausalitätsproblem wird bei MAINE de BIRAN in jeder seiner Schriften, wenn auch nicht eingehender behandelt, so doch wenigstens erwähnt. Er nennt es "pivot de la métaphysique" [Dreh- und Angelpunkt der Metaphysik - wp] (178), behauptet, daß es die Grundlage aller Wissenschaft ist (179) und daß sich auf dasselbe jede gute Metaphysik stützen muß (180). Eine scharfe Trennung zwischen psychologischen und erkenntnistheoretischen Bestimmungen dieses Problems hat MdB nicht vollzogen, es ist aber möglich, seine gesamten Bestimmungen nach diesen zwei Gesichtspunkten zu sondern. Es wird uns hier obliegen, die begriffliche Charakterisierung dieser Idee mit den erkenntnistheoretischen Erwägungen, die an sie genknüft sind, zu betrachten.


a) Begriffliche Charakterisierung
der Idee der kausalen Beziehung

Wenn mehrere Eindrücke, sagt BIRAN, öfters in konstanter und gleichförmiger Ordnung einander folgen, so werden sie sich nach den bekannten Assoziationsgesetzen auf dieselbe Weise in der Einbildungskraft reproduzieren und zwar mit einer Genauigkeit, Regelmäßigkeit und Sicherheit, welche der Häufigkeit der Wiederholung proportional sind.

Ein Eindruck kann sich nicht reproduzieren ohne daß auch andere, sei es ihm vorhergehende oder ihm nachfolgende Eindrücke erweckt werden. Im Verhältnis zu dem ihm folgenden wird der  Ursache,  zu dem ihm vorangehenden  Wirkung  genannt (181). Wenn wir deshalb eine Ursache vor, d. h. einen anderen Körper, welcher ihn in Bewegung setzt. Die Gewohnheit schafft uns die Ursachen in der Aufeinanderfolge der Phänomene, und die Beziehungen der Priorität und Posteriorität, welche wir auch Ideen der Ursache und Wirkung nennen, haben ihre ganze Begründung im Streben des Denkens, die aufeinanderfolgenden Eindrücke in derselben Ordnung, wie sie gewöhnlich erscheinen, zu reproduzieren.

Die Gewöhnung an eine viele mal gemachte Erfahrung - sagt BIRAN weiter - wird zur Triebfeder unseres Handelns. Das Erscheinen des Sternes  Sirius  bereitete das antike Ägypten auf fruchtbare Überschwemmungen des Nils vor; der unwissende Matrose wie der aufgeklärte Schüler NEWTONs erkennen an den Phasen des Mondes die schwächere oder stärkere Ebbe; der einfache Dorfbewohner richtet seine Arbeiten ohne Barometer nur nach den unabänderlichen Veränderungen am Himmel. Alles wirdinder Natur zum Zeichen, weil durch die Gewohnheit alles in unserem Geist miteinander verknüpft wird. (182)

Die Wissenschaften, die sich auf die Beobachtung der Phänomene beschränken, wie z. B. die Physik und die Naturwissenschaft, können also die Erforschung der Aufeinanderfolge der Phänomene treiben. Durch die unmittelbare Beobachtung zu einer anderen befindet, damit man mit Gewißheit sagen kann, daß, wenn die erste stattfindet, die zweite in derselben Zeit, oder in der Folge erscheinen wird. (183)

Mehr braucht aber der Naturwissenschaftlicher nicht zu bestimmen, denn die Frage,  wie  eine Ursache eine Wirkung erzeugt oder mit welchem Anrecht wir an die Realität einer Ursache glauben, gehört in die Psychologie (d. h. nach MdB in die Erkenntnistheorie), wo sie den Gegenstand dieser Wissenschaft bildet (184). Es gibt aber Physiker, die sich ihrer Aufgabe nicht bewußt sind. So gibt es einige, die behaupten, daß sie auch zu dem  wie  emporsteigen können, aber man braucht sie nur auf die Entdeckung der allgemeinen Gravitation hinzuweisen, die doch trotz der Genialität NEWTONs kein Licht auf die Ursache des Falls der Körper und die gegenseitige Anziehung derselben geworfen hat (185). So gibt es andere, die sich rühmen, die Wissenschaft auf das zurückgeführt zu haben, was sie sein soll, d. h. auf die Beobachtung und erfahrungsmäßige Verknüpfung der Phänomene, von Ursachen vollständig abstrahierend (186), aber der Sieg, dessen sie sich rühmen, ist unmöglich, denn von der Kausalität abstrahieren, heißt das denkende Ich abstrahieren (187).

Alle diese falschen Meinungen stammen nach BIRAN daher, daß man zwischen  physischen und wirksamen Ursachen  nicht unterscheidet (188). Nach der physischen Bedeutung ist die Ursache das Unbekannte (x), welches zu suchen ist; nach der psychologischen (erkenntnistheoretischen) ist eie eine ursprünglich gegebene Größe, welche man konstatieren muß (189), die eine erzeugende Kraft der Körperbewegungen und einer ganzen Klasse von Geistigestätigkeiten ist (190). Die Kausalität ist eine Beziehung zwischen einem Phänomen, welches anfängt, und einer wirksamen Kraft, welche es anfängen läßt. (191)

Die physische oder die absolute, objektive Ursache (192), wie sie MdB nennt, kann man sich so vorstellen, wie das Zeichen einer algebraischen Formel, welche unter einer abgekürzten Form zusammengesetzte Größen darstellt, die man aber immer durch eine Entfaltung der Potenz erhalten kann, so z. B. (a + b)m  (193). Das Zeichen der wirksamen Ursache ist dagegen dasjenige der irrationalen oder inkommensurablen Größe, welche sich in der Analysis findet (194).

Die wirksame Kraft wird also in der Reihe der Phänomene nicht  das  sein können, was die Sinne wahrnehmen, sie wird auch keineswegs ein  prius tempore  sein, sondern ein  prius natura  (195) und das wird von uns unter dem Begriff einer impulsiven Kraft aufgefaßt (196). Diese impulsive Kraft wird, wenn sie eine Veränderung oder eine Bewegung in den Objekten hervorruft, auf dieselben durch eine Reihe von Mittelglieder oder Mittel der Übertragung übertragen. In der Bestimmung dieser Mittel der Übertragung bestehen die erklärenden physikalischen Hypothesen. Sie beruhen aber auf allgemeinen oder speziellen Gesetzen dieses Impulses (197).

Besteht zwischen Ursache und Wirkung eine Analogie, wie es die Physiker behaupten? Diese kann in den physischen Ursachen bestehen, keinesfalls aber in den wirksamen. Das erkennt man sofort, wenn man z. B. diese zwei Sätze näher analysiert: "jede Ursache hat eine Wirkung" und "alles, was anfängt, hat eine Ursache." Der erste ist aus der Beobachtung der Erscheinungen gewonnen. Der Terminus "Wirkung" ist aber schon eine Bezeichnung der Sprache dafür, was eine Ursache hat, so daß: "jede Wirkung hat eine Ursache", heißt: "das was eine Ursache hat, hat eine Ursache". Es ist dasselbe, wie wenn wir behaupten: das was ist, ist, oder  A = A Der obige Satz ist also eine Tautologie. (198) (199).

Ganz anders ist es mit dem zweiten Prinzip, das aus der Erfahrung nicht gewonnen wurde: "Alles, was anfängt, hat eine Ursache". Hier ist nicht nur eine Identität zwischen dem Bild des Phänomens und dem Begriff der Ursache, sondern eine Heterogenität ihrer Natur, ihrer Quelle, ihres Charakters (200). Die zwei Glieder dieses Satzes sind zwar korrelate, aber er selbst ist durchaus synthetisch, d. h. daß er nicht die Identität des Subjekts und des Prädikats behauptet, sondern zum Subjekt ein Element hinzufügt, das in ihm nicht enthalten war (201). Die Ursache, oder die erzeugende Kraft, und die Wirkung, oder ein Phänomen, welches beginnt, sind nicht ein und dieselbe Idee, welche durch zwei verschiedene Ausdrücke bezeichnet sind, wie es in einem logischen Axiom der Fall ist. Die Ursache ist ein intellektueller Begriff, welcher sich mit einer Vorstellung verbindet und ihr  ein neues Merkmal verleiht, das sie früher nicht hatte.  (202)

Aus dieser Heterogenität der Ursache und Wirkung folgt, daß  man sich einen Begriff von der Ursache irgendeines Phänomens nur dann machen kann, wenn man sich dieselbe in einer ganz anderen Weise vorstellt, als das Phänomen selbst.  Die Ursachen der Farben wird vorgestellt als ein Fluidum, welches man nicht sieht; die Ursache der Gerüche - in sich ausbreitenden Molekülen, welche man gar nicht empfindet; die Ursache der Muskelbewegung - in einer Tendenz, Anstrengung des Wollens, die selbst nicht diese Bewegung ist (203). Aber aus dieser Verschiedenartigkeit zwischen Ursache und Wirkung soll man keinesfalls folgern, daß es überhaupt keine Ursachen gibt, wie es HUME tat, sondern nur Erscheinungen, die sich so durch Gewohnheit verknüpfen, daß sie sich in unserem Geist auf eine gewisse Art assoziieren. Das ist eine wenig philosophische Folgerung, behauptet BIRAN (204). Der einzige Schluß, den wir daraus ziehen können, ist: die Ursachen haben eine andere Seinsart (maniére d'exister) als die Wirkungen und man muß sie mit anderen Erkenntnismitteln erfassen. Die eigentliche Heterogenität der Ursache und der Wirkung ist diejenige, welche zwischen  agens  und  patiens  besteht (205).


b) Die Frage nach der Entstehung
der Idee der Ursache

Jeder Mensch, sagt BIRAN, durch seinen gesunden Verstand (bon sens) geleitet, glaubt fest, daß alles, was anfängt, eine Ursache hat. Fragt man ihn, warum er es glaubt, so wird er antworten, daß es  anders gar nicht sein kann.  wenn man ihn weiter fragt, was für eine Art Vorstellung er mit diesem Wort  Ursache  verbindet, so wird er gezwungen sein zuzugeben, daß er absolut keine Vorstellung der Ursache hat, nur daß er eine gewisse Kraft, Energie oder Tendenz wahrnimmt, vermöge welcher das Phänomen hervorgerufen wird (206). Er wird gestehen, daß alles, was er über diese Kraft weiß, sich auf den Begriff ihrer Existenz und ihre notwendige Beziehung mit den Phänomenen beschränkt.

Was unterscheidet diese Aussage eines gewöhnlichen Menschen über die Ursache von derjenigen eines Philosophen? Trotz seiner ganzen Wissenschaft wird der Philosophe auch nur die absolute Existenz eines Dings behaupten, von welchen er sich kein Bild machen kann (207). Es interessiert uns nun also, wie der Philosoph zum obigen Glauben gelangt? Hat er ihn aus Empfindungen gewonnen?

Um diese Frage zu lösen, versucht de BIRAN das Kausalitätsprinzip, welches in der Formel:  "Alles, was anfängt, hat seine Ursache"  ausgedrückt ist, durch eine andere Aussage zu substituieren, die aus der Erfahrung gewonnen ist:  "Jedem Phänomen geht ein anderes voran."  Diese zwei Aussagen dürften im Falle, daß die Idee der Kausalität aus der Empfindung entstehen sollte, identisch sein. Aber die erste affiziert in uns das Gefühle der Evidenz, welche sich an jede, notwendige, absolute universelle Wahrheit bindet, bei der zweiten ist das nicht der Fall (208), denn die Gewohnheit begründet nur eine einzelne Aussage, z. B.  diese  Aufeinanderfolge hat  dieses  erste Glied, nicht aber eine allgemeine, absolute:  jede  Aufeinanderfolge hat ein erstes Glied (209). Die eine Aussage kann also die zweite nicht ersetzen (210) und wir können schon daraus schließen, daß die Idee der Ursache nicht aus der Erfahrung gewonnen sein kann.

LEIBNIZ behauptete zwar - sagt BIRAN, daß es genügt, wenn die Substanzen, die außerhalb uns sind, in Beziehung der Ursache zur Wirkung ständen, damit wir den Begriff der Ursache haben, denn es liegt in der Natur unserer Seele, die Beziehungen, welche zwischen den Substanzen sind, in Begriffen auszudrücken, aber man könnte ihn darauf hinweisen, daß die gegenseitige Anziehung der Teile der Materie doch auch vor NEWTON existierte und wir doch von ihr nichts wußten (211).

Ist also vielleicht die Idee der Ursache aus der Abstraktion gewonnen? Ist sie ein allgemeiner Begriff?

Dagegen spricht  erstens  der Umstand, daß, wenn das denkende Subjekt eine Abstraktion vollzieht, es trotzdem weit davon entfernt ist, an die Notwendigkeit der wirklichen Existenz dieser Abstraktionen zu glauben: es fühlt im Gegenteil die Freiheit, die allgemeinen Ideen zu erweitern oder zu begrenzen (212);  zweitens,  da man alle allgemeinen Begriffe erweitern oder begrenzen kann, so können sie nicht die  Identität  der verallgemeinerten Qualität ausdrücken, das Kausalitätsprinzip ist aber  identisch,  wie groß auch die Variabilität der Objekte, auf welche es sich anwendet, auch sein mag. (213)

Also auch durch Abstraktion kann man diese Idee nicht gewinnen. Ist sie eine angeborene?

Die Metaphysiker sahen sie als angeboren oder als apriorisches Prinzip nur deswegen an, weil sie ihren Ursprung in den Tatsachen nicht nachweisen konnten (214). Ihr Verfahren ist also auch nicht zwingend. Wie kommen wir nun zur Idee der Ursache?

Dieselbe innere unmittelbare Erfahrung - antwortet auf diese Frage Biran, welche uns die Existenz des Ichs kundgibt, gibt uns auch gleichzeitig die Existenz einer Ursache, eine Kraft, die eine Bewegung hervorbringt, kund.  (215) Eine gewollte oder freie Bewegung durch Anstrengung begleitet, zieht notwendigerweise die Idee der Ursache nach sich, welche das  Ich  ist (216). Ein Wesen, welches niemals eine Anstrengung gefühlt hat, würde in der Tat niemals eine Idee der Kraft und folglich auch nicht diejenige der wirksamen Ursache haben - es würde nur die Bewegungen einander folgen sehen, z. B. wie eine Kugel eine andere schlägt und forttreibt, ohne trotzdem den Begriff von einer wirksamen Ursache zu haben, welche eine Reihe von Erscheinungen beginnen läßt. (217)

Man muß aber bemerken, daß dieses Gefühl der wirksamen Ursache, welches wir besitzen, durch Gewohnheit schwächer wird und sogar zerstört werden kann. Ebenso wie ein gleichmäßiges Licht, an dessen Helligkeit sich unsere Augen gewöhnt haben, nicht durch sich selbst, sondern durch verschiedene Objekte, die es beleuchtet, wahrgenommen wird, so wird auch die gewollte Anstrengung durch die Gewohnheit abgestumpft und die äußeren Objekte erhalten dadurch mehr Einfluß, so daß wir  ihnen  zuschreiben, was uns selbst gehört. Auf diese Art täuscht und dieselbe Gewohnheit, die nach HUME einen so ausschlaggebenden Einfluß auf die Entstehung der Idee der notwendigen Verknüpfung hat, über den richtigen Ursprung der Idee der Ursache (218).  Maine de Biran und Hume stehen also in Bezug auf die Frage des Ursprungs der Idee der Ursache im schroffsten Gegensatz zueinander. 


c) Die transzendente Gültigkeit
der kausalen Beziehung

Bevor MAINE de BIRAN die transzendente Gültigkeit der kausalen Beziehung bespricht, stellt er sich eine Frage, die nach ihm "das große Problem der Philosophie" bildet, wie sich der Übergang von der individuellen Kausalität zur allgemeinen Kausalität vollzieht, das heißt,  wieso wir zu dem Glauben kommen, daß die Dinge außer uns in kausaler Beziehung stehen, da wir doch dieselbe nur in uns selbst kennen? 

Auf diese Frage, sagt BIRAN, ist nur eine Antwort möglich:  mittels  des Prinzips der Induktion, welches ein unserem Geist inhärierendes Gesetz ist, übertragen wir auf die  Dinge außer uns das, was wir in uns finden.  Die Idee der Ursache, die ihren Ursprung in unserer Anstrengung oder den willkürlichen Tätigkeiten hat, wird aufgrund dieses Gesetzes auch auf die unwillkürlichen Veränderungen übertragen und die Objekte außer uns erscheinen uns in kausaler Beziehung stehend. (219)

Aus den obigen Erörterungen ergibt sich, daß die Lösung der Frage nach der transzendenten Gültigkeit der kausalen Beziehung für MAINE de BIRAN keine Schwierigkeiten bietet.  Da das Kausalprinzip seinen Ursprung, in der gewollten Anstrengung, im Ich hat, so besitzt es auch den Charakter der Notwendigkeit, der Allgemeinheit, der Unveränderlichkeit der Grundtatsache des Bewußtseins. Damit ist auch die Gewißheit, daß eine äußere Bewegung oder ein Vorgang, obwohl nicht durch unseren Willen hervorgerufen, nicht ohne Ursache beginnen könnte, ebenso notwendig, unfehlbar und allgemein, wie diejenige unserer eigenen Kausalität, von welcher sie abgeleitet ist. das ist eine Antithese, die mittels der These bewiesen ist.  (220)

Diese Position ist de BIRAN eifrig bemüht zu verteidigen und er tut es auf seine ganz eigenartige Weise. Die Schwierigkeiten sagt er, welche von Seiten der Skeptiker betreffs des Ursprungs, wie auch der Realität der Idee der Ursache aufgestellt worden sind, beziehen sich hauptsächlich auf die Verkennung der extremen Differenz, welche zwischen dem  Wollen  und dem  Wunsch  besteht. Mit Sicherheit empfinden wir in jedem Moment, daß unsere Wünsche machtlos sind und daß ihr eventueller Erfolg nicht von uns abhängt, dagegen haben wir im Wollen ein inneres Gefühl einer Anstrengung, die wahrgenommen wird, wenn wir den eigenen Körper zu bewegen suchen.  Zweifeln, daß wir die wirkliche Ursache der Bewegungen unseres Körpers sind, heißt an unsere eigene Existenz, von welcher wir auch ein inneres Gefühl haben, zu zweifeln.  (221)

Wenn so die Realität der Ursächlichkeit bewiesen worden ist, so ergeben sich daraus die schon oben angegebenen Konsequenzen dieses Tatbestandes betreffs ihrer Gültigkeit.

Gelegentlich finden wir bei MAINE de BIRAN die Unterscheidung der zwei Kausalsätze und ihrer erkenntnistheoretischen Dignität. So sagt er:
    "Wir behaupten mit einer unfehlbaren Gewißheit, daß jede Veränderung ihre Ursache hat, und diese Überzeugung ist von ganz anderer Natur, als die Überzeugung, daß die Vorgänge einander unzählige Male in einer gewissen Ordnung folgen werden. Die eine ist die absolute Wahrheit der Vernunft, die zweite ist zufällig und von der sich wiederholenden Erfahrung abhängig. Die letztere ist wahrscheinlich und deshalb da, weil die erstere es ist, und wenn man die erste wahrnimmt, so ist es unmöglich, daß die zweite nicht ist." (222)
An einer anderen Stelle finden wir aber eine ganz entgegengesetzte Behauptung: "Ebenso wie wir notwendig glauben, daß nichts ohne wirksame Ursache anfangen kann, so denken wir auch, daß die Ursache, welche eine gewisse Wirkung hervorgebracht hat, auch weiter zu ihrer Hervorbringung beiträgt."

Auf die Anwendung dieses zweiten Satzes, behauptet BIRAN, ist die Konstanz und Permanenz der Gesetze der Natur, so wie auch die Permanenz aller Objekte samt ihren Eigenschaften außer uns gegründet. (223)
LITERATUR - Franziska Baumgarten, Die Erkenntnislehre des Maine de Biran, Krakau 1911
    Anmerkungen
    106) ANCILLON, Mélanges de litterature et philosophie, Seite 83
    107) BIRAN, Essai sur les fondements des la psych. ed. NAVILLE, Seite 49 und 52
    108) BIRAN, Essai a. a. O., Seite 131
    109) BIRAN, Essai a. a. O., Seite 205
    110) BIRAN, Essai a. a. O., Seite 35
    111) BIRAN, Note sur l'ideé d'existence, ed. TISSERAND, Seite 75
    112) BIRAN, Note a. a. O., Seite 79
    113) Comparaison des trois points de vue de Thomas Reid, Condillac et Tracy sur l'ideé d'existence, Revue de Metaph. et de Mor. t XVI, Seite 459
    114) BIRAN, Note a. a. O., Seite 58; Examen des lecons de philosophie, ed. COUSIN t IV, Seite 281 und 285
    115) Diese Ansicht hat BIRAN aber nicht immer vertreten. In der Korrespondenz mit AMPÉRE (Revue de Mét. et de Mor. 1893, Seite 317) wirft BIRAN AMPÉRE vor, daß er das Gefühl der Anstrengung als verschieden von der Muskelempfindung annimmt. Nach BIRAN war damals das Gefühl der Anstrengung mit dem Muskelgefühl identisch. Die hier angeführte Ansicht ist zeitlich die spätere und ich halte sie deshalb für den Ausdruck der BIRAN'schen Meinung.
    116) BIRAN, Note a. a. O., Seite 66 (bei COUSIN t III, Seite 37)
    117) Influence de l'habitude, ed. COUSIN t 1, Seite 23; Note a. a. O., Seite 68
    118) BIRAN, Note a. a. O., Seite 45; Essai etc. a. a. O. t 1, Seite 141
    119) Commentaire sur les "Meditations" de Descartes, ed. BERTRAND, Seite 90
    120) BIRAN, Essai a. a. O., Seite 47
    121) Discours lu dans une assemblée phil. in Revue de Metaph. et. de Mor., 1906, Seite 432f
    122) Influence etc. a. a. O., Seite 23
    123) BIRAN, Essai a. a. O., Seite 215
    124) BIRAN, Essai a. a. O., Seite 214
    125) Rapports d. sc. nat. etc. ed. BERTRAND, Seite 213; BIRAN, Essai a. a. O., Seite 205
    126) Rèponse á M. Guizot etc. éd. COUSIN, t II, Seite 379
    127) Réponses aux arguments contre l'apperception etc. éd. COUSIN, t IV, Seite 389.
    128) Examen des lecons de M. Laromiguiere, ed. COUSIN, t. IV, Seite 245
    129) Lettres inédites d. M. d. Biran á Ampére. Revue de Met. et de Mor. 1893, Seite 319
    130) Essai sur les fondements, a. a. O., Seite 214 - 215
    131) Note sur l'idée etc. a. a. O. Seite 57
    132) Note sur certains passages de Malebranche et de Bossuet, éd. COUSIN, t. III, Seite 328
    133) Discours lu dans une assemblée phil. in Revue de Metaph. et. de Mor., 1906 mai, Seite 430. Rèponse á M. Guizot etc. éd. COUSIN, t II, Seite 378. Note sur l'ideé d'existence, a. a. O., Seite 49, 58 - 59, 61, 66.
    134) Essai sur les fondements, a. a. O., t I. Seite 91, 99, 103, 123, 152; t II, Seite 225
    135) Note sur l'ideé d'existence, a. a. O., Seite 45 - 46
    136) Essai sur les fondements, a. a. O., Seite 55, 93, 149
    137) Valeur du mot "principe" etc. Rev. de. Mét. et de Mor. 1906, Seite 446
    138) Note sur l'ideé d'existence, a. a. O., Seite 69; Valeur du mot etc., a. a. O., Seite 446
    139) Essai sur les fondements, a. a. O., Seite 43
    140) Es ist also klar, daß wenn de BIRAN von der Grundtatsache des Bewußtseins als der "einfachsten Tatsache" spricht, dies nur im Sine des erkenntnistheoretisch Primären verstanden sein kann.
    141) Essai sur les fondements, a. a. O., Seite 40
    142) Essai sur les fondements, a. a. O., Seite 40
    143) Essai sur les fondements, a. a. O., Seite 79, 133, 201 - 202
    144) Commentaire sur les "Meditations" de Descartes, ed. BERTRAND, Seite 99
    145) Note sur l'ideé d'existence, a. a. O., Seite 41
    146) Note sur l'ideé d'existence, a. a. O., Seite 56
    147) Discours lu dans une assemblée phil. in Revue de Metaph. et. de Mor., 1906, Seite 430
    148) De la décomposition de la pensée, ed. COUSIN t. II, Seite 190
    149) Examen des lecons de M. Laromiguiere, ed. COUSIN, t. IV, Seite 252
    150) Essai sur les fondements, a. a. O., Seite 264; De la décomposition de la pensée, ed. COUSIN t. II, Seite 73
    151) Essai sur les fondements, a. a. O., Seite 208
    152) Discours lu dans une assemblée phil. in Revue de Metaph. et. de Mor., 1906, Seite 433
    153) Note sur l'ideé d'existence, a. a. O., Seite 54; Réponses aux arguments contre l'apperception etc. éd. COUSIN, t IV, Seite 393
    154) Essai sur les fondements, a. a. O., Seite 299
    155) Essai sur les fondements, a. a. O., Seite 307
    156) Examen des lecons de philosophie, ed. COUSIN t IV, Seite 194; Essai sur les fondements, a. a. O., t. I, Seite 300, t. II, Seite 171 und 343
    157) KANT, Beobachtungen über das Gefühl des Schönen und Erhabenen, § 6 (Ausgabe KIRCHMANN).
    158) Note sur l'ideé d'existence, a. a. O., Seite 46
    159) Note sur l'ideé d'existence, a. a. O., Seite 48
    160) Note sur l'ideé d'existence, a. a. O., Seite 49
    161) Note sur l'ideé d'existence, a. a. O., Seite 49
    162) Essai sur les fondements, a. a. O., t. I, Seite 250
    163) Essai sur les fondements, a. a. O., t. I, Seite 348
    164) Essai a. a. O., t. I, Seite 251
    165) Anmerkung: Der Substanzbegriff, den de BIRAN "embarrassament" nennt, ist von ihm auf verschiedene Weise behandelt worden. Einmal ist die Substanz bei ihm identisch mit Ursache, ein anderes mal mit Kraft, schließlich sind die Begriffe  Substanz  und Kraft einander gegenübergestellt. Die hier dargestellte Entwicklung dieses Problems steht dem allgemeinen Gedankengang BIRANs am nächsten. - NAVILLE behauptet, MdB, spreche auch gelegentlich von Substanz im Sinne der Materie. Dies ist aber nicht der Fall. MdB bekämpfte konsequent diesen Begriff. Die von NAVILLE angegebene Stelle bezieht sich nicht auf die Substanz bei BIRAN selbst. Eine andere Sache aber ist es, daß er oft die Substanz im Sinne der Dinge außer uns gebraucht.
    166) Note ... ed. TISSERAND, Seite 49
    167) COUSIN, t. III, ed. Seite 299
    168) Note ... ed. TISSERAND, Seite 53 - 54
    169) Essai ... ed. NAVILLE, t. I, Seite 249; Note ... ed. TISSERAND, Seite 54
    170) Essai ... ed. NAVILLE, t. I, Seite 276
    171) Essai, Seite 277
    172) Essai, Seite 278
    173) Essai ... Seite 278 - 279
    174) Essai ... Seite 283
    175) Essai ... ed. NAVILLE, t. I, Seite 284
    176) Essai ... ed. NAVILLE, t. I, Seite 299
    177) Essai ... ed. NAVILLE, t. I, Seite 305
    178) Rapports, e. BERTRAND, Seite 230
    179) Valeur du mot "principe" etc. Rev. de. Mét. et de Mor. 1906, Seite 452
    180) Réponse à M. Guizot, ed. COUSIN, t. II, Seite 378
    181) Influence de l'habitude, e. COUSIN, t. I, Seite 128
    182) Influence etc. a. a. O., Seite 130 - 131; Rapports d. sc. natu. etc. ed. BERTRAND, Seite 224 und 269
    183) Rapports, ed. BERTRAND, Seite 246
    184) Rapports, Seite 151 und 247; Notes sur les refléxions de Maupertius, ed. COUSIN, t. II, Seite 331
    185) Rapports ... ed. BERTRAND, Seite 255
    186) Réponse à M. Guizot, ed. COUSIN, t. IV, Seite 401
    187) Réponse à M. Guizot, ed. COUSIN, t. II, Seite 401; Nouv. consid. ... ed. COUSIN, t. IV, Seite 3.
    188) Rapports ... ed. BERTRAND, Seite 247
    189) Essai ... ed. NAVILLE, t. I, Seite 78
    190) Nouv. consid. ... ed. COUSIN, t. IV, Seite 30
    191) Rapports ... ed. BERTRAND, Seite 234
    192) Nouv. consid. ... ed. COUSIN, t. IV, Seite 377
    193) Rapports ... ed. BERTRAND, Seite 257
    194) Rapports ... ed. BERTRAND, Seite 258
    195) Rapports ... ed. BERTRAND, Seite 150
    196) Rapports ... ed. BERTRAND, Seite 241, 262
    197) Rapports ... ed. BERTRAND, Seite 251
    198) Rapports ... ed. BERTRAND, Seite 152 - 154
    199) Diese Ausführung BIRANs steht der HUMEschen nahe: "Noch leichtfertiger gehen diejenigen zu Werke, die sagen, jede Wirkung müsse eine Ursache haben, weil dies im Begriff der Wirkung enthalten liegt. In der Tat setzt jede Wirkung notwendig eine Ursache voraus, weil nämlich Wirkung und Ursache korrelate Begriffe sind." (Über den Verstand, deutsch von LIPPS, Seite 109)
    200) HUME, Über den Verstand, a. a. O., Seite 155
    201) HUME, Über den Verstand, a. a. O., Seite 156
    202) HUME, Über den Verstand, a. a. O., Seite 156
    203) HUME, Über den Verstand, a. a. O., Seite 150
    204) Réponses aux arguments contre l'apperception etc. éd. COUSIN, t IV, Seite 381.
    205) Réponses aux arguments contre l'apperception etc. éd. COUSIN, t IV, Seite 381
    206) Rapports d. sc. nat. etc. ed. BERTRAND, Seite 148
    207) Rapports d. sc. nat. etc. ed. BERTRAND, Seite 147
    208) Rapports d. sc. nat. etc. ed. BERTRAND, Seite 146
    209) Rapports d. sc. nat. etc. ed. BERTRAND, Seite 149
    210) Rapports d. sc. nat. etc. ed. BERTRAND, Seite 152
    211) Rapports d. sc. nat. etc. ed. BERTRAND, Seite 230 - 231
    212) Rapports d. sc. nat. etc. ed. BERTRAND, Seite 157
    213) Rapports d. sc. nat. etc. ed. BERTRAND, Seite 159
    214) Rapports d. sc. nat. etc. ed. BERTRAND, Seite 243
    215) Doctrine philos. de Leibnitz ed. COUSIN t. IV, Seite 350; Essai ... ed. NAVILLE, t. I, Seite 258; Rapport ... ed. BERTRAND, Seite 150; Réponse à M. Guizot, t. II, ed. COUSIN, Seite 390; Réponses etc. ed. COUSIN, t. IV, Seite 392
    216) Essai ... ed. NAVILLE, t. II, Seite 332
    217) Rapports ... ed. BERTRAND, Seite 242; Doctrine philosophique de Leibniz, t. IV, COUSIN, Seite 353
    218) Essai ... ed. NAVILLE t. I, Seite 265 - 266
    219) Rapports ... ed. BERTRAND, Seite 241, 275
    220) Réponses ... ed. COUSIN, t. IV, Seite 394f
    221) Conversation avec M. Dégérando et M. Ampére le 7 juillet 1813 - Révue de Métaph. et de Mor. 1906, Seite 419
    222) Réponses ... ed. COUSIN t. IV, Seite 390
    223) Conversation avec M. Dégérando et M. Ampére le 7 juillet 1813 - Révue de Métaph. et de Mor. 1906, Seite 426