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Einführung in die Philosophie [Die Erkenntnis der Wirklichkeit als Selbsterkenntnis] [2/2]
DIE ERKENNTNISTHEORIE Das Wesen und die Bedeutung der philosophischen Erkenntnistheorie Erkenntnistheoretische Untersuchungen begegnen uns sehr frühzeitig im Altertum, so, wenn DEMOKRIT den Vorgang des Erkennens rein materialistisch aus den Ausströmungen zu erklären sucht, die von den Dingen ausgehen und durch Berührung der sogenannten Seelenatome in diesen gleichsam eine Spiegelung der Außenwelt zustande bringen. Vor allem aber hat SOKRATES sich mit der Frage des Erkennens beschäftigt und hierbei vor allem dem Begriff sein Interesse zugewendet. Ja, PLATOs wie auch ARISTOTELES' ganze Philosophie ist in gewissem Sinn gar nichts anderes als der mit den höchsten Denkmitteln unternommene Versuch, die Möglichkeit einer zweifellos gewissen Erkenntnis zu begründen. Dieser Versuch ist alsdann von der mystischen Philosophie des späteren Altertums unter Zuhilfenahme religiöser Vorstellungen mit neuer Kraft wieder aufgenommen, hat im Neuplatonismus des PLOTIN einstweilig seine höchste Ausbildung erreicht und vvon da an die gesamte Folgezeit in ihren philosophischen Bemühungen und das wesentlich maßgebende Prinzip bei der Aufstellung der verschiedenen Weltanschauungen gebildet. Man denke nur etwa an DESCARTES, der zu seinem Dualismus von Geistern (Ichen) und Körpern nur durch die erkenntnistheoretische Erwägung gelangt ist, daß wir allein im Ich oder im eigenen Bewußtsein eine zweifello gewisse Erkenntnis von der Wirklichkeit besitzen. Indessen ist die Erkenntnistheorie bis auf LOCKE noch kein für sich selbständiger Teil der Philosophie gewesen. Als solchen hat sie erst dieser englische Philosoph in seinem "Versuch über den menschlichen Verstand" vom Jahr 1690, und zwar als eine Untersuchung über den Ursprung, das Wesen, die Arten und Gewißheitsgrade der Erkenntnis begründet und seither hat dieser Teil der Philosophie die Aufmerksamkeit der Denker in immer höherem Maß auf sich gelenkt, eine immer größere Wichtigkeit in ihren Darlegungen erlangt, ja, zeitweilig so sehr alles übrige Interesse für sich in Anspruch zu nehmen gewußt, daß Philosophie und Erkenntnistheorie geradezu für dieselbe Sache angesehen werden konnten. In Deutschland knüpft sich diese einseitige Bevorzugung erkenntnistheoretischer Untersuchungen an den Namen KANTs. Dieser aber hat, wie gesagt, nicht die Möglichkeit des Erkennens überhaupt, sondern eben auch nur diejenigen eines apodiktischen Erkennens zum Gegenstand seiner Vernunftkritik gemacht. Es liegt jedoch auf der Hand, daß die Erkenntnistheorie als besondere Wissenschaft oder als "Wissenschaftslehre", wie FICHTE sie genannt hat, d. h. als diejenige Wissenschaft, die die Möglichkeit der Wissenschaft überhaupt begründet, nicht irgendeine besondere Art der Erkenntnis, sondern nur diese selbst als solche zu ihrem Gegenstand haben kann. Denn daß es eine zweifellos gewisse Erkenntnis gibt, steht keineswegs ohne Weiteres fest und ist durchaus nicht selbstverständlich. Daß jedoch überhaupt Erkenntnis möglich ist, dies allein bildet die stillschweigende Bedingung aller Wissenschaften und erscheint so unmittelbar gewiß, daß im entgegengesetzten Fall auch die philosophische Untersuchung der Erkenntnis keinen Sinn haben würde, da ja auch diese die Möglichkeit der Erkenntnis überhaupt voraussetzt. So erweisen sich der Skeptizismus und negative Dogmatismus schon an der Schwelle der erkenntnistheoretischen Untersuchung als in sich widersinnig, indem sie die Möglichkeit der Erkenntnis im Ungewissen lassen oder leugnen. Denn abgesehen davon, daß in den besonderen Wissenschaften tatsächlich Erkenntnis vorliegt, widersprechen sie dem Unternehmen, jene Möglichkeit zum Gegenstand der Erkenntnis selbst zu machen. Daß dies von den Erkenntnistheoretikern nicht immer gehörig beachtet worden ist, ist nicht der letzte Grund des Mißtrauens, dem ihre Wissenschaft auch heute noch immer vielfach ausgesetzt ist, und was die Erkenntnistheorie in den Ruf gebracht hat, ein bloßes System der Spitzfindigkeit und des unfruchtbaren Scharfsinns zu sein, um das sich die übrigen Wissenschaften nicht zu kümmern brauchen. Die Erkenntnistheorie ist die Wissenschaft von den Bedingungen der Möglichkeit der Erkenntnis. Sie handelt vom Ursprung, dem Werkzeug, dem Gegenstand, dem Gewißheitsgrad und den Grenzen unserer Erkenntnis uns ist insofern Erkenntniskritik, als sie eine Prüfung aller hierauf bezüglichen Annahmen vornimmt. Indem sie so die Ur- und Grundvoraussetzung aller Wissenschaften untersucht, den Unterbau, worauf das System der Wissenschaften überhaupt beruth, so ist sie selbst die erste Wissenschaft in diesem Gliedbau, die wahre "philosophia prima", die Voraussetzungswissenschaft aller übrigen Wissenschaften. Sie ist diesen allen der Idee nach vorgeordnet und bildet gewissermaßen die Eingangspforte in das System der Wissenschaften. Sie vermittelt den Wissenschaften die erste und notwendigste Belehrung über das, was ihnen zu erreichen möglich ist, und wie sie zu ihren Ergebnissen gelangen, und niemandem, der nur überhaupt philosophiert, d. h. nach letzter Klarheit strebt, kann die Beschäftigung mit dieser Wissenschaft erlassen werden. Hängt doch, wie sich noch genauer zeigen wird, alle Weltanschauung, um die es in der Philosophie zu tun ist, im tiefsten Grund von der Stellung ab, die jemand in erkenntnistheoretischer Beziehung einnimmt, und bestimmt sich doch von hier aus, ohne daß die Denker vielfach sich selbst hierüber klar sind, ihre Lösung der philosophischen Sonderfragen. Sage mir, wie du in erkenntnistheoretischer Beziehung denkst, und ich will dir sagen, welcher Philosophie du huldigst. Bekenne, daß du dir über die Fragen der Erkenntnistheorie keine bestimmten Gedanken gemacht hast, und ich behaupte, daß deine ganze übrige Philosophie in wissenschaftlicher Hinsicht wertlos ist. Eine Einführung in die Philosophie kann daher wesentlich nichts anderes sein als eine Aufklärung über das Erkenntnisproblem und die mit diesem zusammenhängenden Fragen. Wer hierüber mit sich im Klaren ist, der bedarf, um zu philosophieren, im Grunde keiner weiteren Belehrung, denn die Beantwortung der wichtigsten Sonderfragen der Philosophie ist in der Stellungnahme zu den erkenntnistheoretischen Problem im Wesentlichen bereits mit enthalten und kann im Hinblick auf die Erfahrung mit größerer oder geringerer Bestimmtheit aus jener Stellungnahme ohne weiteres entwickelt werden. Bei allen philosophischen Untersuchungen bildet demnach die Erkenntnistheorie den bleibenden Grund, auf den sich immer wieder zu besinnen dem Philosophen so notwendig ist wie dem Architekten die beständige Besinnung auf die Tragfähigkeit des einem Gebäude gegebenen Unterbaus oder seines Bodens. Und wenn gewöhnlich die Erfahrung für diesen Unterbau angesehen zu werden pflegt, so ist sie dies nur in materialer, aber nicht auch in formaler Hinsicht, sofern sie dem Denker zwar die einzelnen Steine für sein Gebäude liefert, aber die Art der Zubereitung und Zusammenfügung dieser Steine sich wesentlich nach seinen erkenntnistheoretischen Voraussetzungen richtet. Hier gilt es nun, sich zunächst darüber klar zu werden, was überhaupt Erkennen heißt, oder was damit gesagt ist, wenn wir behaupten, einen Gegenstand erkannt zu haben. Alles Erkennen ist ein Denken. Alles Denken aber ist ein In-Beziehung-Setzen, ein Vergleichen, Unterscheiden, Trennen und Verbinden unserer Vorstellungen, um dadurch Ordnung, Zusammenhang und Einheit in das Chaos der uns durch die Erfahrung übermittelten Bewußtseinsinhalte hineinzubringen. Bei allem Denken such ich in dem Wirrwarr der beständig unvermittelt in mir auftretenden Vorstellungen Abhängigkeitsverhältnisse auf, durch deren Herausstellung das Getrennte miteinander verknüpft, das Zufällige in ein Notwendiges umgewandelt, das Einzelne einem Anderen, einem Allgemeinen, als dessen Besonderes zugeordnet, durch "Verflüssigung alles Spröden und Starren zu restlosem Ineinandergreifen", durch "Verlebendigung eines einfach nur Seienden in ein Gesetztsein des Einen durch das Andere" das Äußerliche verinnerlicht, das Gegebene in immer engere Zusammenhänge hineingearbeitet, geordnet wird, und so immer umfassendere Einheiten hergestellt werden, in denen alles Einzelne zum bloßen "aufgehobenen Moment" (HEGEL) herabsinkt.
Im Denken gibt es nichts Vereinzeltes, für sich Abgeschlossenes, Selbständiges. Hier ist alles und jedes miteinander verknüpft, auf dieses bezogen, durch das Andere bestimmt, um selbst wiederum bestimmend auf ein Anderes einzuwirken und sich dadurch ordnungsgemäß als Glied einer höheren Allgemeinheit zu erweisen. Sich dieses Gliedschaftsverhältnis zu Bewußtsein zu bringen, das Einzelne in seiner innerlich notwendigen Verknüpftheit mit Anderem als "Moment" eines Allgemeinen, als ein durch dieses Allgemeine gesetzmäßig Bestimmtes und Gefordertes und damit als ein Logisches oder Vernünftiges zu begreifen, darin besteht der Vorgang des Erkennens. Etwas erkennen heißt: es als Besonderes im Verhältnis zu seinem Allgemeinen erfassen, seine allgemeine logische Beschaffenheit ans Licht zu stellen. Dadurch, daß ich mir seiner gliedlichen Stellung im Zusammenhang eines umfassenderen Ganzen bewußt werde, d. h. es auf ein solches beziehe, daß ich es unter den Gesichtspunkt des Begriffs rücke, wird mir das Unbegriffliche begreiflich. Das Unerkannte ist un-sinnig. Es blickt mich blöde und unverständig an; ich stehe ihm ohne Verständnis gegenüber. Im Erkenntnisakt belebt sich mir sein Aussehen durch die Unterordnung des Gegebenen unter den ihm zukommenden Begriff; dadurch erhält es einen "Sinn" und "verstehe" ich sein mir vorher fremdes Wesen. Voraussetzung hierbei ist, daß jenes Allgemeine, dem es zugehört, ein solches ist, das mir bekannt ist. So ist alles Erkennen seinem Wesen nach ein Wiedererkennen, nämlich eben des Allgemeinen im Besonderen, und ein Gegenstand heißt erkannt, sofern er als ein logischer oder vernünftiger, durch eine innere Gesetzmäßigkeit bestimmter anerkannt ist. In diesem Sinne kann ich das Erkennen auch als ein Vernünftigmachen eines unmittelbar Unvernünftigen, als Rationalisieren oder Logifizieren eines Alogischen bezeichnen. Es ist die begriffliche Bearbeitung eines gegebenen Vorstellungsstoffes, um die in ihm enthaltene Vernünftigkeit ans Licht herauszustellen. Im Erkenntnisvorgang verliert der Gegenstand seine Fremdheit und Abgeschlossenheit, indem er sich mir als Glied eines sinnvoll bestimmten Ganzen darstellt. Das Erkennen ist insofern ein "Vermitteln", ein Aufheben der gegebenen Unmittelbarkeit der Dinge und Anerkennen ihres Gesetztseins durch ein Anderes. Das setzt voraus, daß ein jedes Deing dasjenige ist, was es ist, und sich nicht im Augenblick des Beziehens auf das ihm übergeordnete Allgemeine in ein Anderes verwandelt; der "Satz der Identität" bildet sonach das Grundprinzip für die "formale Möglichkeit" des Erkennens. Ich beziehe den Gegenstand auf seinen Grund, "begründe" und bestimme ihn; darauf beruth die Bedeutung des Satzes vom Grunde für das erkennende Denken. Endlich dürfen die von mir herausgestellten Denkbestimmungen sich auch nicht gegenseitig widersprechen, weil sonst von einem gesetzmäßigen Bestimmtsein des Einen durch das Andere nicht die Rede sein könnte und das Denken sich selbst aufheben würde. Auf dieser grundsätzlichen Bedeutung des Satzes vom Widerspruch beruth es, daß nach PLATO und ARISTOTELES die Verwunderung den Anstoß zur Erkenntnis gibt. Es ist die Verwunderung über das Vorkommen eines Unvernünftigen, von der Vernunft nicht unmittelbar Durchleuchteten, dem bisherigen Denken Widersprechenden, die Beunruhigung über ein Nichtgedankliches, was das Denken ursprünglich ins Spiel setzt und den Verstand veranlaßt, sich das ihm Unverständliche dadurch anzugleichen, daß er ihm seine Stelle im Zusammenhang eines übergeordneten Ganzen anweist und ihm hiermit den befremdlichen Charakter des außerhalb des Vernunftzusammenhangs stehenden Vereinzelten und Sinnlosen abstreift. Alle Erkenntnis zielt darauf ab, ein Unbekanntes auf ein Bekanntes zurückzuführen und dadurch ein gegebenes Unklares zu "erklären".
"Indem es sich zeigt, daß die Himmelskörper in ihren Bewegungen demselben Gesetz unterliegen, welche auch die uns vertrauten Körper an der Erdoberfläche befolgen - die Steine, die wir fallen sehen, die Geschosse, die wir schleudern -, werden uns jene fernen, zuvor so fremden Bestandteile des Weltalls zu Gliedern einer völlig bekannten Reihe, zu Dingen derselben Art, wie wir sie in unserer täglichen Umgebung kennen. Das Unendliche, Unfaßbare wird uns zum Nahverwandten, Vertrauten: es ist uns zumute, als ob der Himmel die Erde berührt." (3) Alle vernünftige Tätigkeit hat im letzten Grund sich selbst zum Gegenstand, d. h. sie strebt danach, sich zu verwirklichen oder sich in den Dingen wiederzufinden. Die Dinge auch wirklich als vernünftige zu erweisen und damit das Streben nach letzter Klarheit, nach einem endgültigen Verständnis zu befriedigen, das ist die Aufgabe der Philosophie. Sie faßt, als die allgemeine Wissenschaft, die besondere Gesetzmäßigkeit oder Vernünftigkeit der einzelnen Teile der Welt zum allgemeinen Begriff der Vernunft zusammen und begründet diese als den wahren und eigentlichen Gegenstand all unserer Erkenntnis. Sie müßte demnach, falls ihr dies gelingt, eine schlechthinnige Befriedigung und Beruhigung in uns hervorrufen. Dies ist der Grund, warum PLATO und ARISTOTELES, da sie an diese Möglichkeit geglaubt haben, die philosophische Erkenntnis für das "höchste Gut", für die wahre Vermittlerin der Glückseligkeit und Vermittlerin der wahren Glückseligkeit erklärten, und wir verstehen so, daß infolge hiervon der gesamte Rationalismus und rationalistische Dogmatismus einen optimistischen Anstrich hat und wie ein ARISTOTELES dazu gelangen konnte, die Seligkeit des höchsten Wesens, Gottes, als eine solche des bloßen reinen Denkens und absoluten Erkennens aufzufassen. Die Philosophie, die alle für sich unverständlichen Besonderheiten schließlich auf das Allgemeine der Vernunft zurückführt und den Gegenstand ihrer Untersuchung bis zu dem Grad logifiziert, daß die Vernunft sich selbst in ihm wiedererkennt, kann insofern auch als die Selbstbesinnung der Vernunft oder als die Besinnung der Vernunft darauf bezeichnet werden, daß der eigentliche Gegenstand ihres Erkenntnisstrebens kein anderer als sie selbst, die Vernunft, ist. "Philosophie ist Heimweh", wie NOVALIS sagt, "der Trieb, zu Hause, bei sich selbst (chez lui) zu sein." Und MAETERLINCK drückt dies mit Bezug auf den Gegenstand der Bienen in seiner Weise dahin aus:
Welche Aufgabe fällt nun in diesem Zusammenhang der Erkenntnistheorie zu? Sie hat, so können wir jetzt sagen, die Bedingungen aufzuzeigen, unter denen es uns möglich ist, die Vernunft in allem Gegebenen ans Licht zu stellen oder das Wirkliche als ein Vernünftiges zu erweisen. Wenn jetzt noch irgendein Zweifel an der Notwendigkeit dieser Wissenschaft bestehen sollte, so dürfte er durch das zuletzt Vorgebrachte verschwinden. Denn das Erkennen, als ein Wiedererkennen des Vernünftigen in den Gegenständen oder ihrer logischen Beschaffenheit, ist ja keineswegs etwas sich von selbst Verstehendes. Zwar wo die Vernunft es nur mit sich selbst, mit ihrem eigenen Stoff zu tun hat, da kann es auch keine grundsätzliche Schwierigkeit bereiten, den Vernunftgehalt der bezüglichen Gegenstände herauszuheben. In den sogenannten Formalwissenschaften der Logik, der reinen Mathematik und Phoronomie oder Kinematik, d. h. der reinen Bewegungslehre, handelt es sich bloß um Gesetze und Erzeugnisse unserer eigenen Vernunft, unabhängig von jeder Wirklichkeit, die eine andere als diejenige der Vernunft als solcher wäre. Daß A gleich A, daß die Summe der Winkel eines Dreiecks gleich zwei Rechten, daß drei mal drei gleich neun ist oder daß ein mathematisches Raumgebilde die ihm in Gedanken zugeschriebene Geschwindigkeit ohne einen hinzugedachten äußeren Anstoß nicht verändert, das sind Sätze, die nur Beziehungen zwischen bloßen von uns selbst gesetzten und bestimmten Vorstellungen und Gedankendingen ohne irgendeine Realität ausdrücken. Zwischen ihnen besteht daher auch kein reales Verhältnis der Kausalität, d. h. von Ursache und Wirkung, wie zwischen den Gegenständen der natürlichen Wirklichkeit, sondern lediglich das rein logische Verhältnis des Zusammenhangs nach Grund und Folge. Ob es Bewegung in der Wirklichkeit gibt, darüber sagt die Phoronomie oder reine Bewegungslehre gar nichts aus; sie behauptet nur, daß, wenn es eine solche gibt, sie diesen bestimmten logischen Gesetzen untersteht. Und ebenso frägt die Geometrie nicht nach der Existenz wirklicher Dreiecke, die Logik nicht nach derjenigen wirklicher Gegenstände, die als solche sind und bleiben, was sie sind und sich nicht selbst widersprechen können, sondern sie handeln sämtlich nur von gedachten Gegenständen, ihren Beziehungen zueinander und ihren Veränderungen unter Ausschluß des Widerspruchs. Gesetzt, daß es gar keine Dreiecke oder Kreise in der Wirklichkeit gäbe, so würden doch die von der Geometrie gefundenen Sätze über solche ihre Gültigkeit behalten. Und daß die Denkgesetze der Logik unumstößlich, sozusagen "ewige Wahrheiten" von absoluter Bedeutung sind, darüber ist kein Zweifel möglich, weil andernfalls kein Denken, d. h. Ordnen und Verknüpfen, möglich wäre. Hier haben wir es also mit Beziehungen zu tun, die, da sie rein von ihr selbst gesetzt sind, von der Vernunft nur einfach entdeckt oder durch die bloße Tätigkeit des Denkens aufgefunden zu werden brauchen, ohne jemals widerlegt werden zu können. Jene Wissenschaften, die von den rein logischen Beziehungen der Gedankendinge zueinander handeln, sind folglich apodiktisch, unbezweifelbar gewiß. Sie sind Wissenschaften aus reiner Vernunft von deduktiv apriorischem Charakter, sofern die Behauptungen der Arithmetik sich rein aus dem Begriff der Zahl, diejenigen der Geometrie sich aus demjenigen des dreidimensionalen Raums ergeben und die Phoronomie nur auf der Anwendung der Mathematik auf den Begriff der Bewegung beruth. Aber sie sind eben deshalb auch nur rein formal, ohne jeden realen Erkenntniswert. Sie erlangen eine reale Bedeutung nur unter der Voraussetzung, daß es auch in der Wirklichkeit etwas gibt, wovon sie als bloßen Gedankendingen oder Vorstellungen handeln. Ganz anders hingegen liegt die Sache, wo wir es, wie in den Realwissenschaften, mit der Wirklichkeit als solcher im Unterschied von unseren bloßen Vorstellungen zu tun haben. Hier richtet die erkennende Vernunft sich offenbar nicht mehr auf ihren eigenen unmittelbaren Inhalt. Das Denken muß hier gleichsam über sich selbst hinausgehen, um eine Beziehung zwischen sich und dem in der Wirklichkeit gegebenen Gegenstand herzustellen. Es findet sich einem Etwas gegenüber, das sich ihm unmittelbar als etwas ganz und gar von ihm Verschiedenes darstellt und das doch gleichfalls nur erkannt werden kann durch die Einordnung in einen bereits gegebenen und bekannten Gedankenzusammenhang, ohne sich selbst unmittelbar als etwas Gedankliches darzustellen. Denken und Wirklichkeit erscheinen uns als zweierlei, schon insofern, als das Denken eine Tätigkeit des Subjekts und daher notwendig subjektiv und individuell gefärbt ist, während die Wirklichkeit vom Subjekt unabhängig und etwas für sich Selbständiges zu sein scheint. Darüber waren sich schon die alten Sophisten und Skeptiker klar. Aber was sie noch nicht wußten, ist, daß das Denken, als geistige Tätigkeit, an ein Bewußtsein geknüpft ist und daß seine subjektive Beschaffenheit eben darin besteht, allen Inhalt nur als einen solchen des individuellen Bewußtseins zu besitzen. Sie hängt unmittelbar mit dem cogito ergo sum des DESCARTES, seiner Behauptung der alleinigen unmittelbaren Wirklichkeit des Ich oder Selbstbewußtseins zusammen und ist ein Hauptanlaß dafür gewesen, daß das Nachdenken über erkenntnistheoretische Fragen in der neueren Philosophie eine so große Rolle spielt. Wäre das Denken bloß subjektiv und individuell bedingt, nur abhängig von der zufälligen Beschaffenheit des erkennenden Subjekts oder Individuums, so könnte es vielleicht keine rein objektive, vom Subjekt unabhängige Erkenntnis geben, aber es stände doch grundsätzlich der Möglichkeit nichts entgegen, daß das Denken sich der Wirklichkeit irgendwie bemächtigt und diese, wennschon in subjektiver Färbung, abspiegelt. Nun aber ist es an die Form des Bewußtseins geknüpft und damit ist es völlig außerstande, den Gegenstand anders als eben in dieser Form aufzufassen. Alle Erkenntnisvorgänge sind rein innerlicher Art und vollziehen sich nur in unserem Bewußtsein. Wie sollte es da die Erkenntnis einer vom Bewußtsein unabhängigen Wirklichkeit geben können? Alles Erkennen ist ein Vorgang im Bewußtsein. Was berechtigt micht aber dann dazu, ein Sein unabhängig vom Bewußtsein anzunehmen? Und wenn es wirklich ein solches gibt, wie kann ich es zum Gegenstand meines Erkennens machen? Ich habe es unmittelbar nur mit meinen eigenen Vorstellungen, mit dem Inhalt meines Bewußtseins zu tun; trotzdem bin ich überzeugt, daß ein Teil dieses Inhalts, nämlich derjenige, den ich mit dem Begriff der Wirklichkeit in Verbindung bringe, eine über mein Bewußtsein hinausreichende Bedeutung hat und seine Objektivität eben darin besteht, nicht bloßer Inhalt meines Bewußtseins und durch diesen Inhalt bestimmt zu sein. Und da nun alle Erkenntnis, wie gesagt, nur auf der Einordnung eines Gegenstandes in einen allgemeinen Vernunftzusammenhang unabhängig von meinem zufälligen Ich beruth, so verstehe ich auch die Erkenntnis der Wirklichkeit nur als eine objektive, als eine solche, die auf ein Sein außerhalb meines Individualbewußtseins abzielt, oder, wie man dies auch auszudrücken pflegt, die sowohl Seins- wie Allgemeingültigkeit besitzt, sofern ihre Unabhängigkeit von mir und meinem zufälligen Bewußtsein mich dazu berechtigt, auch von anderen denkenden Subjekten außer mir ihre Anerkennung zu fordern, sofern sie also nicht bloß zufällig, sondern schlechterdings notwendig ist. Wenn aber alle Notwendigkeit bloß logisch ist, d. h. nur auf dem Zwang beruth, eine bestimmte Gedankenverknüpfung vorzunehmen, wie kann es eine objektive Wirklichkeitserkenntnis geben, falls es wahr sein sollte, daß die Wirklichkeit von meinen Gedanken unabhängig ist? Wie kann der innere logischen Zwang eine äußere, vom Logischen unabhängige Wirklichkeit verbürgen? Das Bewußtsein oder Gefühl der Notwendigkeit, gewisse Gedanken nur so und nicht anders verknüpfen zu können, bezeichne ich mit dem Namen der Gewißheit. In ihr erst kommt mein Denken zur erstrebten Ruhe; sie bildet folglich das Ziel aller meiner Erkenntnis und so auch derjenigen der Wirklichkeit. Aber wie kann ich über die Wirklichkeit zur Gewißheit kommen, wenn Wirklichkeit und Denken zweierlei sind und der Zwang des Denkens die Wirklichkeit außerhalb der Welt des Denkens stehen läßt? Hier tritt die ganze Fragwürdigkeit des Erkenntnisvorgangs endlich klar zutage: alles Erkennen ist ein Denken, alles Denken verläuft nur als ein Vorgang innerhalb meines Individualbewußtseins, ist demnach ausschließlich subjektiv. Ein Teil unserer Denkbestimmungen jedoch, und zwar gerade derjenige, der eine reale Erkenntnis, eine Erkenntnis der Wirklichkeit ausdrückt, beansprucht objektive Geltung, eine Geltung jenseits des Bewußtseins und unabhängig vom zufälligen Vorgang meines Denkens. Wie ist ein solcher Unterschied möglich? Wie ist eine objektive Erkenntnis möglich, wenn doch alle Erkenntnis ihrer Natur nach ein Bewußtseinsvorgang und demnach bloß subjektiv ist? Welche Rolle spielt die Wirklichkeit in einer Welt des bloßen Denkens? Dies bildet das Grundproblem der Erkenntnistheorie. Die Frage ist, wie wir zur Verknüpfung unserer Gedanken nicht bloß im Sinne von Grund und Folge, wie in den Formalwissenschaften der reinen Mathematik und reinen Bewegungslehre, sondern nach dem Gesichtspunkt von Ursache und Wirkung, wie in den Realwissenschaften, gelangen, die von der Wirklichkeit als solcher handeln. Wie kann es Realwissenschaften geben? Nicht sowohl die Frage also: Wie ist überhaupt Erkenntnis möglich? - ihre Beantwortung hat ja bei den Formalwissenschaften keine Schwierigkeit - bestimmt den Charakter der Erkenntnistheorie als einer besonderen philosophischen Wissenschaft, sondern die Frage: Wie ist eine Erkenntnis der Wirklichkeit möglich? hat die Wissenschaft vor allem zu beantworten. Ihre Aufgabe besteht in der Hauptsache nach in nichts anderem als in der Auflösung des Widerspruchs, wie das rein Subjektive zugleich Objektivität beanspruchen, wie der Gedanken eines Wirklichen sein kann. Wie ist die objektive Wirklichkeitserkenntnis möglich? des Erkennens (Logik und Erkenntnistheorie) Die Erkenntnistheorie ist die Wissenschaft von den Bedingungen der Möglichkeit der Erkenntnis, insbesondere der Wirklichkeitserkenntnis. Diese Bedingungen sind teils formaler, teils sind sie materialer oder inhaltlicher Art. Alles Erkennen ist ein Denken, alles Denken ein Verknüpfen von Gedanken. Aber dieses Verknüpfen würde kein Erkennen sein und zu keinem bestimmten Ergebnis führen, wenn die Form der Verknüpfung nicht eine ganz und gar bestimmte, wenn sie nicht gewissen unabänderlichen Gesetzen unterworfen wäre, die uns nötigen, die Verknüpfung gerade so und nicht anders vorzunehmen. Diese Verknüpfungsformen und -gesetze bilden den Inhalt der sogenannten formalen Logik. Ihr Begründer ist ARISTOTELES. Er hat sie nach mancherlei Ansätzen bei den Sophisten, SOKRATES und PLATO zuerst zu einem selbständigen philosophischen Fach unter dem Namen der Analytik erhoben, wofür dann später der Ausdruck Logik üblich wurde, und sie darf trotz aller Abweichungen und Verschiedenheit der Auffassung in Einzelheiten und trotz der möglichen Erweiterung ihres Inhalts nach verschiedener Richtung hin im Wesentlichen, wie KANT ihr nachrühmt, für in sich abgeschlossen betrachtet werden. Sie behandelt in der Lehre vom Begriff die Vorstellung des Gemeinsamen, jenes Allgemeine, wie es den ursprünglichen Grundstoff unseres Denkens bildet, und in der Beziehung, worauf alle Erkenntnis beruth. Sie zeigt in der Lehre vom Urteil die verschiedenen möglichen Beziehungen des Einzelnen zum Allgemeinen auf, entwickelt in der Lehre vom Schluß die Formen des Beweises, der sich aus der Ableitung der Urteile auseinander ergibt und der uns erst das erstrebte Gefühl der Gewißheit vermittelt, und stellt die Grundgesetze allen Denkens, den Satz der Identität, des Widerspruchs und des ausgeschlossenen Dritten fest, wie sie die unumgängliche Voraussetzung und das leitende Prinzip aller Denkbewegung bilden. An diese sogenannte Elementarlehre pflegt sich dann in der Logik die Methodenlehre, d. h. die Behandlung der Art und Weise, anzuschließen, wie die Wissenschaften zweckmäßigerweise zu ihren Erkenntnissen gelangen. Sie ist vor allem eine Untersuchung der Induktion und Deduktion. Dabei bleibt jedoch dieser gesamte Inhalt der Logik rein formal. Er bezieht sich auf die Formen des Denkens bloß als solche, auf die Regeln, die innegehalten werden müssen, um zu gültigen Erkenntnissen zu gelangen, während der Inhalt selbst die formale Logik unmittelbar nichts angeht. Dieser Inhalt kann sogar ansich ganz und gar sinnlos und verkehrt sein, ohne daß dies die Logik als formale selbst berührt, wie z. B. wenn ich schließe: Alle Tiere atmen durch Lungen, der Fisch ist ein Tier, also atmet er durch Lungen. Die formale Logik fragt auch nicht, wie wir im Einzelfall zu unseren Begriffen gelangen, oder welche psychologischen Voraussetzungen wir zu den Akten des Urteilens oder Schließens machen müssen, sondern nur, welche objektiven logischen Beziehungen zwischen unseren Vorstellungen bestehen unter gänzlicher Absehung vom Subjekt, in welchem das Denken vor sich geht, seinen zufälligen Erfahrungen, Gefühlen, Willensäußerungen, seiner Charakterveranlagung, Umgebung, zeitlichen Bestimmtheit usw. Sie ist also nichts als eine Theorie der formalen Voraussetzungen all unseres Erkennens. Sie untersucht nicht, wie in einem bestimmten Fall aufgrund der gegebenen individuellen Umstände gedacht wird, sondern vielmehr wie gedacht werden muß, wenn der Zweck der Gedankenverknüpfung erreicht werden soll, ist also insofern keine explikative oder erklärende, sondern eine normative Wissenschaft, eine Kunstlehre des Denkens, deren ganze Aufgabe sich darin erschöpft, die allgemeinen Gesetze oder Normen des Denkens festzustellen. Bei alledem aber handelt es sich, wie gesagt, nur erst um rein subjektive Vorgänge, um Verknüpfungsformen und Gesetze, die lediglich für den Akt des Denkens als solchen Geltung haben, aber den Inhalt des Denkens, den Gehalt der Erkenntnis aus dem Spiel lassen. Um zu erkennen, müssen wir Begriffe bilden, urteilen und schließen. Aber all dies bezieht sich nur auf die Art und Weise unseres Denkens, auf die Mittel, die wir anwenden müssen, um zu Erkenntnissen zu gelangen, wohingegen der Gegenstand oder das Objekt der Erkenntnis von jenen Veranstaltungen unmittelbar nicht berührt wird. Und doch ist es gerade dieses Objekt, worauf all unsere Erkenntnis abzielt. Denn von Erkenntnis sprechen wir, wie gesagt, erst da, wo es sich um die Feststellung einer objektiven, vom Subjekt und seinem zufälligen Bewußtsein unabhängigen Tatsache, letzten Endes um die Eingliederung eines gegebenen Gegenstandes in den allgemeinen Vernunftzusammenhang handelt. So muß, um zur Erkenntnis zu gelangen, zur Behandlung der formalen Bedingungen des Erkennens diejenige seiner materialen Bedingungen hinzukommen, wodurch sich die an und für sich leere Denkform erst mit Inhalt erfüllt und der rein subjektive Verknüpfungsvorgang unserer Vorstellungen eine objektive Bedeutung erlangt. Die Behandlung des inhaltlichen Faktors bildet die Erkenntnistheorie im eigentlichen und engeren Sinn. Hier handelt es sich nicht, wie in der Logik, um die bloße formale Richtigkeit, die den Denkregeln entsprechende Beschaffenheit der Vorstellungsverknüpfung, sondern um die Wahrheit, einen Begriff, in welchem wir die oben erwähnte Seinsgültigkeit und Allgemeingültigkeit der Erkenntnis in Eins zusammenfassen können. Ein bestimmter Vorstellungsinhalt heißt wahr, wenn er von der Beschaffenheit des erkennenden Individuums, seinem subjektiven Bewußtsein unabhängig und so geartet ist, daß auch die übrigen denkenden Subjekte, vorausgesetzt, daß es solche gibt, nicht umhin können, jenem Inhalt zuzustimmen. Wahr ist, was notwendig und allgemeingültig gedacht ist, d. h. was allgemein vernünftig ist. Das ist aber etwas nur unter der Bedingung, daß seine Vorstellung mit ihrem Gegenstand übereinstimmt. Die Aufgabe der Erkenntnistheorie im eigentlichen oder inhaltlichen Sinn besteht folglich insofern darin, die Möglichkeit einer solchen Übereinstimmung aufzuzeigen. Im subjektiven Sinn eine Theorie der Gewißheit, welche zeigt, wie das Gefühl der Notwendigkeit bestimmter Gedankenverknüpfungen in uns zustande kommt, ist also die Erkenntnistheorie, von einem objektiven Gesichtspunkt aus gesehen, eine Theorie der Wahrheit, nämlich die Entwicklung der Bedingungen, die erfüllt sein müssen, wenn eine Übereinstimmung zwischen dem Denken und seinem Gegenstand, insbesondere der Wirklichkeit, möglich sein soll. Nun habe ich die Erkenntnistheorie als diejenige philosophische Wissenschaft bezeichnet, welche die Grundvoraussetzung der übrigen Wissenschaften, nämlich daß Erkenntnis möglich ist, behandelt und in diesem Sinne allen anderen im System der Wissenschaften vorangeht. Sie muß demnach selbst voraussetzungslos in einem unbedingten Sinn sein. Denn andernfalls würde sie ja den übrigen Wissenschaften eine Annahme entlehnen, zu deren Rechtfertigung sie selbst erst dienen soll. Vom Inhalt der formalen Logik darf man wohl mit Recht behaupten, daß er in diesem Sinn voraussetzungslos ist. Diese Wissenschaft bringt sich ja nur einfach die Formen und Gesetze zu Bewußtsein, in denen alles Denken verläuft. Das Denken hat es hier lediglich mit sich selbst und seinem eigenen Wesen zu tun, ist aber deshalb auch nur subjektiv und bloß formal, eine reine Verknüpfungstätigkeit als solche. Wie aber kann das Denken zu einem Inhalt und damit zu objektiver Gültigkeit gelangen, ohne hierbei etwas anderes als seine eigene unmittelbare Gegebenheit vorauszusetzen? Die Wirklichkeit kann dieser Inhalt nicht sein, denn ob es eine vom Denken unabhängige Wirklichkeit gibt, soll ja eben erst innerhalb der Erkenntnistheorie entschieden werden. Und doch muß dieser Inhalt so beschaffen sein, daß er sich auf ein Sein im Unterschied vom formalen Akt des Denkens bezieht und damit eine Handhabe darbietet, um über die bloße Tätigkeit der Vorstellungsverknüpfung selbst hinauszukommen. Gibt es einen solchen Inhalt? Gibt es einen Inhalt, der subjektiv ist, sich rein innerhalb des Gebietes unseres Bewußtseins hält, und dem doch zugleich eine objektive Bedeutung zukommt? ![]() ![]()
1) Volkelt, Gewißheit und Wahrheit, 1918, Seite 216, 218. 2) Dieser ordnungsmäßige Charakter des Denkens wird in der Gegenwart besonders von Hans Driesch betont; vgl. dessen "Ordnungslehre" (1912). 3) Cornelius, Einleitung in die Philosophie, zweite Auflage 1911, Seite 30f 4) Maeterlinck, Das Leben der Bienen, Seite 102. |