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HERMANN J. CLOEREN
Sprachphilosophie im 19. Jahrhundert
"Sprachkritik wurde bei Reinhold zur Grundwissenschaft, zur Philosophie der Philosophie, die anstelle der Metaphysik als  philosophia prima  zu fungieren hat."


Vom Ende des 18. Jahrhunderts an wurde in Deutschland gelegentlich betont, daß das Studium der Sprache die wichtigste Aufgabe der Philosophie sei und sprachkritisches Philosophieren mit der Berücksichtigung der Sprachentwicklung den besten Aufschluß über die Denkentwicklung böte. Dieser Ansicht lag die fundamentale Annahme der Interdependenz (gegenseitige Abhängigkeit) von Denken und Sprechen zugrunde.

Vertreter dieser Sprachphilosophie verstanden Geschichte im Sinne von LOCKEs  historical plain method,  die nicht Bezüge auf zeitlich frühere Theorien herstellen, sondern die Entstehung von Begriffen, in LOCKEs Terminologie von Ideen, freilegen wollte. Diese Theorien wurden darum auch meist im bewußten Rückblick auf die Vorarbeiten der britischen Empiristen entwickelt. Unter ihnen fanden FRANCIS BACON, LOCKE, GEORGE BERKELEY und DAVID HUME besondere Beachtung.

Sofern die historisch orientierte Sprachphilosophie in Deutschland jedoch nicht nur die Theorien der britischen Empiristen berücksichtigte, sondern auch KANTs methodologischen Ansatz in Anschlag brachte, schloß sie eine bloß historische, ebenso wie eine bloß sprachwissenschaftliche oder sprachpsychologisch -genetische Betrachtung aus. Sie war deshalb nicht einseitig empiristisch in ihrer Grundtendenz, sondern schloß wesentlich transzendentale Untersuchungen ein, die sich im Sinne KANTs mit den Bedingungen der Möglichkeit von Denken und Sprechen befaßten.

Die heute weitverbreitete sprachphilosophische Ansicht von Sprachkritik als Grundlagendisziplin für sprachabhängige Tätigkeiten findet sich damit schon ausdrücklich in der deutschen Sprachphilosophie des 19. Jahrhunderts. Sprachkritik wurde bei REINHOLD zur Grundwissenschaft, zur Philosophie der Philosophie, die anstelle der Metaphysik als  philosophia prima  zu fungieren hat.

WILHELM von HUMBOLDTs These der Relativität der Weltansichten auf Grund der verschiedenen Sprachstrukturen ihrer Sprecher bereitete grundsätzlich die Theorien der Relativität aller Begriffe vor, die von OTTO FRIEDRICH GRUPPE, GUSTAV GERBER, MAX MÜLLER, LUDWIG NOIRÈ und anderen ausgebaut wurden. Dies fand seinen schärfsten Ausdruck im Kampf gegen den deutschen Idealismus, dem ungerechtfertigtes Schlußfolgern aus absolut genommenen Begriffen vorgeworfen wurde.

Hierin zeigt sich die metaphysikkritische Haltung, die die Annahme der Relativität aller Begriffe mit Grundpositionen der klassischen britischen Empiristen verbindet, sofern sie Metaphysik als sinnlos, da nicht verifizierbar, betrachtet. Gleichwohl hat die historisch orientierte Sprachphilosophie in Deutschland, die diese Ansicht vertrat, tiefer gegraben und einen angeblich reinen Empirismus als naiv zurückgewiesen.

Desgleichen verwarf sie Positivismus und Materialismus als Spielformen der Metaphysik und damit als sinnlos. Sie bestand darauf, im Sinne KANTs die Bedingungen der Möglichkeit von Erfahrung zu ergründen. Dabei wurde sprachkritisches Philosophieren als notwendig und radikal neuartig erklärt und als eine Revolution in der Philosophie ausgerufen. Wie die sprachanalytische Philosophie des 20. Jahrhunderts hoffte sie auf eine Beendigung der Streitereien in der Philosophie, sobals sich zeigen läßt, daß der Streit ein bloßer Wortstreit ist, sich um Scheinprobleme dreht und nicht sinnvolle Sätze zum Gegenstand hat.

Anstatt jedoch Sprachkritik einseitig als destruktives Werkzeug zur Bekämpfung der Metaphysik zu sehen, wurde sprachkritisches Denken auch wesentlich bei transzendentalen Untersuchungen über die Bedingungen der Möglichkeiten der Philosophie und Wissenschaft gebraucht. Dementsprechend lassen sich die Funktionen sprachkritischer Philosophie wie folgt zusammenfassen: Sprachkritik als Erkenntniskritik zeigt die Bedingungen der Möglichkeit des Erkennens im allgemeinen und der Philosophie im besonderen auf, d.h. sie übernimmt die Aufgabe der Erkenntniskritik in ihrer transzendentalen Funktion.

In ihrer negativen, destruktiven Funktion entlarvt sie sinnlose Ausdrücke und Sätze und dient zur Eliminierung der Metaphysik. In ihrer positiven Funktion begründet sie legitime Begriffe und bietet Kriterien für sinnvollen Sprachgebrauch. Durch ihre Befreiung von sinnlosen Sätzen und philosophischem Unsinn erzielt sie Heilung und bringt dem befreiten und erleichterten Philosophen Frieden und Harmonie.

Das sprachphilosophische Problem, über Sprache in Sprache zu denken und über Denken in Sprache zu sprechen, wurde zwar gesehen, wurde aber meist unter ziemlich allgemein gehaltenen Verweisen auf die Interdependenz von Sprechen und Denken und die Aktualität von Kommunikation als nicht überwindbar betrachtet. Es wurde zur Aufgabe sprachkritischen Denkens, die normalerweise nicht reflektierten Bedingungen von Sprechen und Denken, besonders den Hintergrundcharakter der Sprache zu thematisieren.

Wichtige Anstöße dafür fand die deutsche Tradition des Denkens in BACON. Dann war es besonders HAMANN, der das historische Apriori der Sprache herausstellte und damit bedeutende Impulse für die sprachkritische Philosophie gab. Dieselbe Thematik wurde von HERDER in seiner Metakritik aufgegriffen, und REINHOLD, FRIEDRICH HEINRICH JACOBI und GEORG CHRISTOPH LICHTENBERG entwickeln sie weiter.

Eine besondere Bedeutung kommt dabei REINHOLD zu, der zumeist nur Beachtung findet, insofern er den Übergang von KANT zum deutschen Idealismus geschaffen hat. Wie weit sich in den Theorien dieser und späterer sprachkritischer Denker ein Frühstadium sprachanalytischen Philosophierens entwickelt hat, ist allerdings immer noch nahezu unbekannt.

REINHOLD sah in der Sprachkritik die neue  philosophia prima  die als Metakritik der Vernunft grundsätzlich eine Metaphilosophie ist. Sprachkritik erhält bei ihm die Funktion der Erkenntniskritik. Wenngleich REINHOLD diese Position erst am Ende seiner Laufbahn nach vierfachem Wechsel früherer Positionen bezog, so läßt sich dennoch zeigen, daß REINHOLD immer noch an der Hauptaufgabe seines Lebens arbeitete, der Philosophie ein neues Fundament zu geben.

Da es bislang noch keine erfolgreich durchgeführte Sprachanalyse gab, hat die Philosophie noch nicht die Effizienz der naturwissenschaftlichen Analyse erreicht, deren Erfolg REINHOLD paradigmatisch in der chemischen Analyse verkörpert sieht. Nach REINHOLD lassen sich in den Naturwissenschaften schwankende Wortbedeutungen vermeiden und Eindeutigkeit der Aussagen, sowie intersubjektive Verständigung unter den Forschern erzielen, weil ein Rekurs auf die Erfahrung möglich ist, d.h., weil Nachprüfbarkeit möglich ist, die sich letztlich auf die Evidenz des Zeugnisses der Sinne gründet.

In der Philosophie jedoch ist ein solcher objektiver Bezugspunkt nicht erreichbar, da die Interdependenz von Sprache und Denken ein faktisches Apriori darstellt, das nicht unterlaufen werden kann. Obwohl REINHOLD Sprachkritik als metaphysikkritische Sprachanalyse versteht, tendiert er damit nicht zum Szientismus mit positivistischer Ersetzung der Philosophie durch die Naturwissenschaften. Die Sätze der empirischen Wissenschaften sind nie absolut sicher, sondern bleiben wesentlich hypothetisch.

REINHOLDs Interesse an der transzendentalen Fragestellung läßt ihn die Untersuchungen über die Fundamente der Erkenntnis und der Philosophie um eine Sprachkritik bereichern. Dabei verspricht er sich von der Sprachkritik eine gründlichere Erkenntnistheorie als die KANTs. Als therapeuthische Wirkung erwartet er die Befreiung vom Wahn der Metaphysik durch das Bewußtmachen der Relation von Denken und Sprechen. Das aber heißt für ihn näherhin, daß die Interdependenz, in der Sprache und Denken zueinander stehen, sichtbar gemacht werden muß.

Damit wir die Einseitigkeit einer instrumentalistischen Sprachauffassung mit ihrer Annahme der Priorität des Denkens vor dem Sprechen vermieden und die stets mögliche Bedrohung des Denkens durch die Sprache aufgewiesen. Die Gefahren, die dem Denken von der Sprache her drohen, sind, daß die Sprache in ihrem Hintergrundcharakter nicht reflektiert wird und die Sprache deshalb das Denken (den Intellekt) unter ihre Herrschaft bringen kann, wie REINHOLD im Rückgriff auf JACOBI und letztlich auf BACON sagt.

Es erhellt daraus, daß sprachkritisches Philosophieren durchaus nicht erst seit LUDWIG WITTGENSTEIN, wie oft, aber zu Unrecht behauptet, als Kampf gegen die Verhexung des Denkens durch die Sprache verstanden worden ist. Wie später etwa RUDOLF CARNAP im logischen Positivismus oder die  therapeutic analysts  der Oxford Schule, so verspricht sich schon REINHOLD von der Sprachanalyse Befreiung von Scheinproblemen.

Der Streit unter den Philosophen entfiele, wenn er nur verstanden würde als "bewußtlose Wortstreitigkeiten zwischen partikulären Sprachgebräuchen". So lange aber eine solche Sprachkritik fehlt, ist kein Fortschritt in der Philosophie zu erwarten. REINHOLD betrachtet Sprache als Werkzeug, als Organ der Vernunft, zugleich aber auch als die Bedingung von deren Möglichkeit, so daß der Sprache damit eine transzendentale Funktion zukommt. Die Interdependenz von Sprechen und Denken wird von REINHOLD unmißverständlich formuliert.

"Das Denken, als solches im Bewußtsein und seine Darstellung in demselben, das Sprechen, setzen sich daher nicht nur einander wechselseitig voraus: sondern sie gehen auch ineinander über, sind nur In- und Durcheinander, was sie sind."
Vom Standpunkt dieser Interdependenztheorie aus weist REINHOLD wie nach ihm andere Denker dieser Tradition jede instrumentalistische Sprachauffassung zurück, die eine Priorität des Denkens vor dem Sprechen behauptet und als die wichtigsten Funktionen der Sprache ansieht, das zuvor Gedachte auszudrücken, zu speichern und zu kommunizieren. Daß aber gerade eine solche Theorie vorherrschend gewesen ist, zeigt REINHOLD in einem aufschlußreichen philosophiegeschichtlichen Überblick. REINHOLD
"beschreibt die Eigentümlichkeit der Sprache als wesentlicher Bedingung des denkenden Vorstellens; und zeigt, daß und warum und inwieferne die Wortsprache nicht etwa nur zur Auffassung, Festhaltung und Mitteilung, sondern auch zur ursprünglichen Erzeugung, und Entwicklung der Begriffe, diese mögen dem Verstande, oder der Vernunft angehören, und in der Erfahrung, im Gewissen, oder im Philosophieren statt finden, durchaus unentbehrlich ist."
Die Sprache wird dementsprechend von REINHOLD charakterisiert
"als unentbehrlich zur ursprünglichen Erzeugung, und Entwicklung aller Begriffe ... als grundwesentliche Bedingung alles denkenden Vorstellens, und als innerlicher Bestandteil des menschlichen Erkenntnisvermögens selber."
REINHOLD sieht "die menschliche Erkenntnis, als durch die Wortsprache bedingt und durch dieselbe sich aussprechend". Man ist gewohnt, diese Gedanken auf HUMBOLDT zurückzuführen, übersieht damit aber, daß REINHOLD diese Gedanken bereits 1812 und 1816 publiziert hat. Nach REINHOLD kann die Begründung der Philosophie nicht die erste Arbeit des Philosophen sein, sindern muß die letzte Frucht philosophischer Analyse sein, die alle vorausgegangenen großen philosophischen Arbeiten zu notwendigen Voraussetzungen hat und diese kritisch reflektiert.

Die Entwicklung REINHOLDs ist deshalb um so interessanter, als er selber erst geholfen hat, KANTs Philosophie zu popularisieren und danach maßgeblich den Weg bereitet hat für den deutschen Idealismus. Dieser war es, der eine neue Welle sprachkritischen Denkens provozierte und schon zu Lebzeiten HEGELs in GRUPPE einen scharfen Gegner der spekulativen Philosophie fand.


Der sprachanalytische Empirismus
DIe historisch orientierte Sprachphilosophie in Deutschland war im wesentlichen empiristisch und opponierte durchweg scharf gegen Metaphysik und Spekulation. Insofern sich in dieser Haltung Empirismus und Sprachkritik verbinden, kann GRUPPE als besonders repräsentativ betrachtet werden. Immer wieder betont GRUPPE, daß Philosophie nur in steter Reflexion auf ihre eigene Geschichte betrieben werden könne.

Die Gründe für einen solchen zunächst rein historisch scheinenden Zugang zur Philosophie sind aber in den früher erwähnten Bedeutungen von  historisch  zu finden. Philosophie tritt nur sprachlich auf. Sprache und Denken sind geschichtlich gesehen und haben eine unaufgebbare Reziprozität (Wechselseitigkeit). Aufschlüsse über Begriffsbildung. Begriffe werden im Urteilsakt gebildet, in dem metaphorische Übertragungen die Erkenntnis erweitern, neue Begriffe bilden und Kommunikation ermöglichen.

Das Ergebnis solcher Betrachtung ist die Einsicht in den relativen Charakter von Denken und Sprechen, Begriffen und Wörtern. GRUPPE nimmt in HUMBOLDTs Sinne eine Relativität der Weltansichten an, die durch die Verschiedenheit der Sprachstrukturen bedingt ist. Diese Sicht der Relativität von Denken und Sprechen lehnt jeden absoluten Gebrauch von Begriffen ab. Sie veranlaßt GRUPPE zum schärfsten Angriff auf den deutschen Idealismus und alle spekulative und metaphysische Philosophie.

Die Besinnung auf Sprach- und Denkgeschichte schließt absoluten Sprachgebrauch als unberechtigt aus. Unter Verwendung eines empiristischen Sinnkriteriums werden Inhalt und Verifizierbarkeit für alle sinnvollen Sätze verlangt, sofern sie nicht inhaltsleere und tautologische mathematische oder logische Sätze sind, deren Wahrheit oder Falschheit auf Grund formaler Kriterien ermittelt werden können. Die Entstehung der Metaphysik wird durch GRUPPE damit erklärt, daß die Philosophen seit den Zeiten der Griechen sich nicht über die Strukturen der Sprache und ihren Einfluß auf das Denken und die Logik im klaren waren. Metaphysik entsprang aus mißverstandener Sprache.

Philosophen wurden Opfer der Täuschung, die von der Sprache ausging, insofern sie z.B., wie BACON schon betonte, an die Existenz von Dingen glaubten, die sie nur deshalb annahmen, weil sie sie als Korrelate von Wörtern und Begriffen ansahen, die bereits in der Sprache existierten. Die Sprache hat eine täuschende, verführende, autonome Kraft, die die Philosophen zur Annahme unberechtigter hypostatisierter Entitäten (Verdinglichungen) verführt, nur weil es gewisse Worte gibt, die diese suggerieren.

Die Aufgabe der sprachkritischen Philosophie ist, diese Scheinprobleme zu erkennen, Sprachanalyse zu betreiben, die die Metaphysik beendet, den legitimen Gebrauch relativer Begriffe zu erklären und zu begründen und dem Philosophen, befreit von Scheinproblemen, die Ruhe seines Geistes zurückzugeben, seine Heilung zu erzielen. In seiner Theorie antizipiert GRUPPE in oft verblüffenden Formulierungen wesentliche Züge der Philosophie sowohl des frühen wie des späten WITTGENSTEIN.


Denkakte und Sprechakte
Die grundsätzliche Annahme der Interdependenz von Denken und Sprechen ermöglicht ein besseres Verständnis der Denk- und Sprechakte, das in kritischer Stellungnahme gegen KANT erarbeitet wird. GERBER ist in seiner Theorie typisch für diese Sicht, die einen gemeinsamen Zug in der hier behandelten Sprachphilosophie darstellt. GERBER hält es für höchst unkritisch in KANTs kritischer Philosophie, daß er die Rolle der Sprache für das Erkennen nicht berücksichtigt hat. Demgegenüber verlangt GERBER, die Kritik der reinen Vernunft durch eine Kritik der unreinen Vernunft, d.h. durch Sprachkritik zu ersetzen, da Denken immer nur sprachlich auftritt.

Diese Ansicht schließt eine instrumentalistische Sprachauffassung aus. Anstatt Begriffsbildung als sprachunabhängig oder sprachvorgängig anzunehmen, ist sie in ihrer Interdependenz mit Wortbildung zu verstehen. Begriffsbildung ist nach GERBER ebenso Sprechakt wie Denkakt. Diese Akte wiederum sind nicht absolut, sondern vollziehen sich in geschichtlichen, kulturellen und sozialen Situationen, die als außersprachliche Faktoren an der Konstitution von Bedeutung wesentlich beteiligt sind.

Damit ist jeder absolute Denk- und Sprachgebrauch zurückgewiesen und der spekulativen Philosophie eine grundsätzliche Absage erteilt. GERBER geht so weit, die Arbeiten HEGELs und der Hegelianer für verrückt zu erklären. Er erklärt die Metaphysik für sinnlos, weil sie ohne kognitiven Inhalt sei, wobei Inhaltlichkeit im Sinne des Empirismus verstanden wird, der empirische Nachprüfbarkeit zum Kriterium für sinnvolle Aussagen macht. Was an der Metaphysik zu bewundern ist, ist nicht ihr Inhalt, sondern ihre architektonische Form.

Metaphysik bietet keine neuen Erkenntnisse, sie hat jedoch ästhetischen Wert und gleicht als Poesie der Begriffe oder Begriffsdichtung anderen Kunstformen, die keine inhaltlichen Aussagen machen, aber Gefühle zum Ausdruck bringen. GERBER erklärt das Unaussprechliche nicht einfachhin als das Unvernünftige. Vieles bleibt unsagbar, was dennoch gefühlt werden und durch die Kunst, etwa in der Musik, zum Ausdruck gebracht werden kann. Aber daß etwas gefühlt oder geahnt wird, kann nicht erkannt werden. Aber daß etwas gefühlt oder geahnt wird, kann gewußt werden und etwa vom empirischen Psychologen studiert werden.
LITERATUR - Dascal/Gerhardus/Lorenz/Meggle (Hrsg): Sprachphilosophie - ein internationales Handbuch zeitgenössischer Forschung, Berlin/New York 1992