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GILBERT WHITNEY CAMPBELL
Fiktives in der Lehre
von den Empfindungen

[3/4]

"Die abstrakte Möglichkeit, jeden psychischen Vorgang gedanklich in eine Mehrheit von Teilvorgängen zu zerlegen, scheint Lipps tonpsychologisches Denken über Gebühr zu beherrschen. Auch ist seine Theorie beeinflußt durch Kenntnisse vom Objektiven, die nicht aus den betrachteten Tatsachen selbst ableitbar sind."


Kapitel 2
Betrachtung fiktiver Elemente in den
Empfindungslehren verschiedener Psychologen

[ - Fortsetzung - ]

§ 4. Die Empfindung als unbewußtes Element

Die verschiedenen Stellungnahmen zum Begriff unbewußter Empfindungen kann man sich an den extrem entgegengesetzten Ansichten von WUNDT und LIPPS verdeutlichen. Der eine behauptet:
    "Da das Unbewußte nicht der unmittelbaren Erfahrung angehört, so kann es auch kein Gegenstand der Psychologie sein." (55)
Der andere sagt:
    "Die unbewußten Empfindungen und Vorstellungen sind ein notwendiger Hilfsbegriff: die Statuierung eines qualitativ ansich völlig unbestimmten Geschehens zur Ausfüllung kausaler Lücken in den psychischen Erscheinungen." (56)
In meiner Betrachtung wird sich herausstellen, daß gelegentlich bei WUNDT das Unbewußte unter einem anderen Namen eine große Rolle spielt und daß bei LIPPS dieser Hilfsbegriff da eingeführt wird, wo kein Hilfsmittel solcher Art notwendig zu sein scheint.

Daß der Begriff des Unbewußten sehr leicht zur müßigen Spielerei der Phantasie führt, kann man nicht leugnen. BRENTANO zieht gelegentlich EDUARD von HARTMANNs Argument zur Begründung seiner Ansicht als "ein Muster von willkürlicher aprioristischer Spekulation" heran (57). Dagegen wird die von LIPPS vertretene Lehre des Unbewußten von mehreren Psychologen als ein psychologisch zu rechtfertigender Standpunkt empfohlen, weil er ausdrücklich auf eine metaphysische Grundlegung verzichtet. Inwieweit dem zugestimmt werden kann, wird sich zum Teil aus der gegenwärtigen Untersuchung ergeben. Zunächst aber müssen wir kurz die wichtigeren der verschiedenen Meinungen behandeln, welche den vieldeutigen Begriff des "Bewußten" erläutern; denn das Unbewußte läßt sich nur im Gegensatz dazu bestimmen.

Obgleich kein Psychologe heute das Bewußtsein als wirklich räumlich lokalisiert ansieht, so nähern sich doch zuweilen die Beschreibungen der psychischen Ereignisse der Auffassung derjenigen, welche von den Gedanken as "in ihrem Kopf" sprechen. Abgesehen davon finden wir drei verschiedene Begriffe des Bewußtseins. Diese drei sind:
    1. Bewußtsein als Möglichkeit,

    2. Bewußtsein als unmittelbares Erlebnis,

    3. Bewußtsein als beschränkter Teil eines psychischen Zustandes.
Diese drei Begriffe oder Bedeutungen werden von den meisten Psychologen promiscue [mehrdeutig - wp] gebraucht und führen natürlich nicht selten zu Mißverständnissen. Wir wollen uns über ihre Verschiedenheit klar zu werden suchen.

In der ersten Bedeutung ist das Bewußtsein dem "Bewußtsein überhaupt" gleich (58); es ist in dieser Bedeutung KANTs "möglicher Erfahrung" sinnverwandt; es ist mit "Natur" - all dem, dessen wir bewußt werden können - gleichbedeutend. Der Gebrauch des Wortes in diesem Sinne ist den Philosophen sehr geläufig, bei den Psychologen aber ist er nicht zu finden.

Zweitens bedeutet Bewußtsein" die Bewußtheit eines mehr oder weniger bestimmten Inhalts; hier ist es auch das Haben eines Inhalts. Eine Farbe ist mir bewußt, ich erkenne ein Geräusch als mir unmittelbar gegeben. "Bewußtsein", sagt NATORP, "heißt Gegenstand für ein Ich sein." (59) Andere bezeichnen mit dem Begriff nicht einen einzelnen Zustand, sondern die Gesamtheit des seelischen Geschehens.

Drittens ist "Bewußtsein" soviel wie: im Blickfeld stehen; man kann es durch: Gegenstände der Aufmerksamkeit ersetzen. Aus dem Fluß des psychischen Geschehens heben sich gewisse Teile heraus, während die übrigen unbeachtet beiben. Sie sind da, aber bis wir eine Veranlassung haben, sie zu beobachten, sprechen wir nur von den bemerkten Bestandteilen als "im Bewußtsein".

In der ersten Bedeutung ist Bewußtsein eine Voraussetzung; in der zweiten ist es ein Erlebnis, das der Beobachtung zugänglich ist, oder das aufgrund des Beobachteten erschlossen ist; in der dritten ist es die Tatsache der unmittelbaren, aufmerksamen Beobachtung. In unserer Betrachtung beschränken wir uns so weit wie möglich auf die dritte Bedeutung, weil aus ihr die meisten Theorien und Begriffe des Unbewußten entstanden sind.

Fragen wir jetzt nach den psychologischen Tatsachen, welche den geläufigsten Begriffen des Unbewußten zugrunde liegen (60). Die Tatsachen lassen sich in folgende drei Gruppen einteilen: Erstens die unbewußten Inhalte; zweitens die unbewußte Ordnung der Inhalte; und drittens die nach bestimmten Regeln unbewußt ausgeführten Tätigkeiten. Wir wollen diese Einteilung durch Beispiele erläutern, obwohl die Tatsachen selbst jedermann geläufig genug sind.

Man hat z. B. auf einem Ozeandampfer unglücklicherweise eine nach hinten gelegene Kabine bekommen. Die erste Nacht schläft man gar nicht, weil das entsetzliche Schlagen der Schiffsschrauben zu viel Lärm verursacht. Bevor jedoch drei Tage vergangen sind, bleibt die Ruhe des Betreffenden ungestört und er hat völlig vergessen, daß das Schiff Schrauben hat, bis seine Mitreisenden aus den weiter nach vorn gelegenen Kajüten ihn darauf aufmerksam machen. Man sagt, das betreffende Geräusch ist ihm jetzt "unbewußt". Das objektive Drehen der Schiffsschrauben spielt sich fortwährend ab, der objektive Reiz ist vorhanden, seine Wirkungen aber ziehen die Aufmerksamkeit nicht länger auf sich. Daß die Wirkungen eintreten, ohne daß sie gerade in den Blickpunkt des Bewußtseins treten, d. h. ohne im gewöhnlichen Sinn bewußt zu werden, lehrt folgendes Beispiel. Fährt jemand etwa eine Stunde in einem Eisenbahnwagen, so bemerkt er plötzlich, daß er viel lauter als gewöhnlich spricht. Erst später, nachdem er ausgestiegen ist und der Lärm ihn nicht mehr beeinflußt, wird ihm der Grund dafür klar. Oder man steht vor einem Schaufenster und betrachtet die darin befindlichen Gegenstände; von einigen gewinnt man einen klaren Eindruck, während andere nur flüchtig beobachtet und wieder andere gar nicht bemerkt werden. Wenn der Betreffende nachher zu Hause sitzt, kann er diese unbemerkten Gegenstände in der Erinnerung mehr oder weniger deutlich vor sich sehen. In vielen Fällen lassen sich die scheinbar unbekannten Gestalten, die einem im Traum erscheinen, ohne Zweifel auf solche sogenannten "unbewußten" Eindrücke während des Tages zurückführen.

In die zweite Gruppe gehören die Fälle, in denen man nach erlernten Regeln arbeitet, ohne gerade an diese Regeln zu denken. Ein Künstler folgt einer besonderen Methode oder der Lehre einer bestimmten Schule, ohne sich deren Lehren jedesmal vor Augen zu halten; oder man lernt eine fremde Sprache langsam nach bestimmten grammatischen Regeln, welche umso mehr unbewußt werden, je mehr man die Sprache beherrscht.

Die dritte Gruppe bilden die Tätigkeiten, deren geschickte Ausführung man durch langsame Übung und mit angestrengter Aufmerksamkeit auf die Reihenfolge der Bewegung erworben hat. Nach der Erlernung fällt das Bewußtsein der Zwischenglieder fort; auf den Reiz, der zu Beginn gegeben ist, spielt sich die Reihe der Bewegungen sozusagen von selbst an. Ein Klavierspieler z. B. kann eine Melodie spielen und zur gleichen Zeit an einer lebhaften Unterhaltung mit anderen Personen teilnehmen. Andere Beispiele sind das Gehen, Schreiben, Schwimmen usw. Gleich anderen besitze ich die Fähigkeit, zu einer vor dem Einschlafen festgesetzten Zeit aufzuwachen. Die Absicht wirkt unbewußt in der Zwischenzeit und die Wirkung ist im Wesentlichen dieselbe, wie bei den anderen Beispielen dieser Gruppe.

Jetzt fragen wir nach den Theorien, die diese Tatsachen des "Unbewußten" mit den Tatsachen des Bewußten zu vereinen suchen, und damit nach den Bedeutungen der Begriffe, mit denen man diese Tatsachen bezeichnet. Die wichtigste Frage aber ist für uns: welche von ihnen ist die "zweckmäßigste"?

Eine Ansicht bezeichnet als unbewußt das Vorausgesetzte. EBBINGHAUS stützt sich auf die sehr geläufige Erfahrung, daß wir bei jeder Wahrnehmung viele gedankliche Voraussetzungen machen. Man sieht im Wald z. B. einen Baum und zweifelt nie daran, daß der Baum Wurzeln hat, oder daß seine Früchte den Samen zu künftigen Bäumen tragen. Selbstverständlich sieht man nicht alles, was man nicht bezweifelt, sondern man nimmt an, daß es so ist,
    "weil man sich gezwungen findet, es nach Analogie bestimmter Erfahrungen als Ursache und Wirkung zu direkt Sichtbarem vorauszusetzen." Auf die gleiche Weise "unbewußt geistig soll uns somit eben das heißen, was wir zur Herstellung eines befriedigenden psychischen Kausalzusammenhanges vorauszusetzen haben." (61)
Nach seinem Versuch, den Begriff einer annähernd rein sinnlichen Empfindung einzuführen, sollte man bei EBBINGHAUS eine genauere Bestimmung über deren inhaltliche Natur sowie über die Eigenschaften des Unbewußten erwarten. Wir erhalten aber nichts dergleichen. Er mißbilligt vielmehr eine positive Bestimmung dieser Elemente der Erfahrung. Er berichtet darüber nur Negatives.
    "Wie es in seiner wahren Gestalt beschaffen ist, können wir gar nicht näher beschreiben. Wir müssen vielmehr behaupten, daß es weder mit nervösen Zuständen oder Vorgängen identifiziert werden darf, die ihm freilich zugeordnet sind, noch andererseits den bewußten seelischen Gebilden in ihren konkreten Eigentümlichkeiten irgendwie ähnlich sein kann." (62)
Auf die Frage, ob diese wahre Gestalt als eine Art Ding-ansich gedacht wird, gehe ich nicht ein. Es scheint allerdings, daß die Tatsachen, auf denen eine so starke negative Behauptung beruth, mehr Positives ergeben müßte.

Jedenfalls soll hier betont sein, daß diese Theorie, wie die meisten Theorien des Unbewußten, zu vielumfassend ist. Wir erkennen natürlich an, daß in einem Erlebnis nicht alles auf so anschauliche Weise gegeben ist, wie der Stamm eines Baumes oder seine Zweige und Blätter. Wir müssen schließlich auch mit EBBINGHAUS behaupten, daß für das logische Denken gewisse Elemente vorausgesetzt werden müssen, deren Rechtfertigung nicht aus der unmittelbaren Beobachtung des Anschaulichen, sondern aus der Unmöglichkeit folgt, eine Erfahrung oder ein Erlebnis zu denken, ohne daß man diese Elemente einschließt. Wir bestreiten jedoch jede Theorie, welche Tatsachen übersieht oder vernachlässigt - die Tatsachen, welche durch Beobachtung wahrnehmbar oder beweisbar sind. Der Psychologe darf am allerwenigsten das Vorhandensein mit dem Gedachtwerdenkönnen oder die Wirklichkeit mit der Dankbarkeit verwechseln. Die Herstellung eines befriedigenden psychischen Kausalzusammenhangs ist zu oft durch Voraussetzungen statt durch erwiesenes Tatsachenmaterial versucht worden.

Im nächsten Kapitel soll ausführlicher auf die Frage der in den psychischen Tatsachen begründeten Voraussetzungen der Psychologie eingegangen werden. Hier soll ein Zitat zeigen, wie leicht man in dieser Frage ins Uferlose geraten kann.
    "Das Unbewußte", sagt Hartmann, "sowohl das relativ, als auch das absolut Unbewußte kann nie etwas anderes sein als eine Hypothese (wobei freilich zu beachten ist, daß auch alle unsere reale Erkenntnis der Außenwelt nur auf Hypothesen beruth.) (63)
Es bedarf keiner besonderen Erwähnung, daß die Behauptung, die in Klammern gestellt ist, sich nicht auf wissenschaftliche Beobachtung gründet. Auch kann man mit Recht schließen, daß ein Verständnis psychologischer Tatsachen nicht im Hauptinteresse HARTMANNs lag. Man vergleiche dazu den folgenden Satz:
    "Das relativ Unbewußte wird natürlich nur derjenige anerkennen, der in den zusammengesetzten Organismen nicht nur einen äußeren materiellen Stufenbau organischer Individuen, sondern auch einen inneren Stufenbau von Bewußtseinsindividuen anerkennt." (64)
Freilich liegt aus psychologischen Gründen kene Veranlassung vor, in jeder körperlichen Zelle ein psychisches Individuum zu sehen. Wer sich auf Beobachtungen und deren methodische Vergleichung, anstatt auf solche metaphysische Annahmen, stützt, wird zu wesentlich anderen Theorien gelangen.

Betrachten wir jetzt eine Theorie des Unbewußten, die aufgrund der ersten der oben aufgestellten Tatsachengruppen entstanden ist. Wir fassen diese Tatsachen noch einmal kurz zusammen: Gewisse Reize machen auf uns bestimmte Eindrücke, ohne daß unsere Aufmerksamkeit während der Dauer des Reizes auf alle Bestandteile des inneren Blickfeldes gerichtet ist. Die Reize machen sich geltend durch die Färbung, welche sie der "Komplexqualität" des jeweiligen Ereignisses verleihen.

Aus dem beweisbaren Vorhandensein solcher unbemerkten Teilempfindungen des gesamten Erlebnisses ist die folgende Theorie entsprungen. Auf diese Gruppe beschränkt, wird sie genauer als eine Theorie der "bewußten aber unbemerkten" Empfindungen bezeichnet. Es schein ein zweckmäßiges Verfahren zu sein, eine Theorie zunächst für eine beschränkte Gruppe von Tatsachen als wohl begründet zu erweisen und sie erst nachher versuchsweise auf andere Gebiete zu übertragen.

In der Tat vertreten viele Psychologen die Theorie der "bewußten aber unbemerkten" Empfindungen, obwohl die Bezeichnungen dafür sehr verschieden sind. Unter anderem sind zu nennen: die unerkannten, die unbeachteten, die unvermerkten, die unapperzipierten, die dunklen, die überhörten und die übersehenen Empfindungen.

Zunächst müssen wir zwei verschiedene Methoden der Begründung dieser Theorie auseinanderhalten. In Wahrheit ergeben sich daraus zwei wesentlich verschiedene Theorien, oder dieselbe Theorie wird auf durchaus verschiedene Fälle angewendet. Sie entstehen aus dem Gebrauch des Wortes "unbemerkt" für "unbemerkbar" und "unerkannt" für "unerkennbar". STUMPF z. B. scheint eine Theorie der "bewußten aber unbemerkten Empfindungen" zu vertreten, denn er behauptet, "daß Unterschiede und Teile in den Erscheinungen auch dann vorhanden sein können, wenn wir solche augenblicklich nicht bemerken." (65) Aber eine solche Behauptung gibt die Veranlassung zu anderen Behauptungen, die gar nicht auf demselben Boden stehen. Er sagt im nächsten Satz:
    "Infolgedessen scheint mir prinzipiell auch der Annahme nichts im Weg zu stehen, daß es ganz unbemerkbare Teile der Erscheinungen gibt."
Diese letzte Ansicht ist die von LEIBNIZ' Theorie der "petites perceptions", welche bekanntlich bloß hypothetische oder, genauer ausgedrückt, rein fiktive Bestandteile einer gedachten Erfahrung sind. Mit einigen unwesentlichen Abweichungen vertritt MÜNSTERBERG augenscheinlich diese Ansicht unter dem Namen der "unerkannten" Empfindung, deren Prinzip ihm als "eines der fruchtbarsten in der beschreibenden Psychologie" gilt. Im Anschluß hieran behauptet er:
    "daß aber für das Vorhandensein der Empfindungen nur das Erfahrenwerden und nicht das Erkanntwerden nötig ist, kann füglich nicht bestritten werden." (66)
Über die Natur dieser Empfindungen wissen wir nichts, "weil die ihnen entsprechenden Objektfaktoren dem naiven Bewußtsein keinen Anhaltspunkt zu Assoziationen geben." (67)

Ich muß gestehen, daß ich mir über MÜNSTERBERGs Meinung nicht ganz im Klaren bin. Wie es möglich ist, die Empfindungen als seiend anzuerkennen und doch über sie nichts zu wissen, ist mir ganz unverständlich. Zuweilen könnte man glauben, daß er nur die Tatsache zu betonen wünscht, im wahrgenommenen Ganzen ließen sich die Eigenschaften des Gesamteindrucks nur mit Schwierigkeit oder gar nicht beschreiben. Das folgende Zitat ist allerdings nicht unzweideutig.
    "Es wiederholt sich damit nur innerhalb des Empfindungskomplexes", schreibt er, "was die tägliche Erfahrung innerhalb der Vorstellungskomplexe in den mannigfachsten Formen darbietet. Es ist schon oft darauf hingewiesen worden, wie uns etwa eine Veränderung in einem Straßenbild, in einer Wohnungseinrichtung, in einer Persönlichkeit auffällt, ohne daß wir die veränderte Vorstellung in einem Gesamtgefüge angeben können. Sie kommt nur als ein Teil des Ganzen, nicht als Einzelnes für uns in Betracht, und deshalb wissen wir nichts über sie, assoziieren nichts zu ihr als Einzelnem und besitzen sie trotzdem ebenso voll wie jede andere Vorstellung, die wir bezeichnen können." (68)
Wenn wir diese Sätze recht verstehen, trifft ihren Verfasser die Schuld, einzelne Teile hypostasiert [einer Vorstellung wird gegenständliche Realität zugeschrieben - wp] zu haben, ohne die Möglichkeit zu bieten, das Vorhandensein dieser Teile zu verifizieren.

Meiner Meinung nach bracht der Psychologe in solchen Fällen nur die Beschaffenheit des wirklich Gegebenen zu beschreiben. Es besteht keine Notwendigkeit, Teile zu hypostasieren, wo keine der Beobachtung zugänglich sind. Damit wird keine psychologische Beschreibung geleistet, die Beschreibung des wirklich Gegebenen vielmehr verfälscht. Hier habe ich mich schon bei der Betrachtung der Empfindung als konstant und als einfach genügend geäußert.

MÜNSTERBERGs Ansicht unterscheidet sich von der EBBINGHAUS' insofern, als sie die Behauptung enthält, wir besäßen jene "unerkannten" Teile des Empfindungskomplexes so wie jeden "erkannten" Teil, während EBBINGHAUS Bestandteile hypostasiert, ohne daß sie wirklich vorhanden zu sein brauchen. Die folgende Theorie steht im Gegensatz zu diesen beiden dadurch, daß sie behauptet, ein komplexes Erlebnis könne unbemerkt Teilempfindungen enthalten, und wir könnten ihr Vorhandensein durch unmittelbare Beobachtung konstatieren.

Diese Theorie hat KRUEGER aus seinen Untersuchungen über die Phänomene des Gehörsinns abgeleitet. Später werden wir sehen, daß KRUEGER weit stärker als MÜNSTERBERG die einheitliche Natur der Komplexe zur Geltung bringt. Hier betont seine Theorie, daß wo eine Analyse möglich ist, man die Eigentümlichkeiten des Komplexes nicht unbewußt oder unerkannten Elementen zuschreiben darf. Solche einheitlichen und spezifisch gearteten Komplexe entstehen auf dem Gebiet der Tonwahrnehmung dadurch, daß die verschieden beschaffenen Teilempfindungen auf mehr oder weniger innige Weise verschmelzen und sich assimilativ beeinflussen. Die Phänomene der Konsonanz und Dissonanz bieten besonders aufschlußreiche Beispiele dieser Art.

Anstatt nun in diesen Fällen von Teilen, "über die wir nichts wissen", zu reden oder die Innigkeit des Verhältnisses zwischen den Elementen eines Mehrklanges auf physiologische Prozesse zurückzuführen, oder, was dasselbe bedeutet, das Phänomen als psychologisch unanalysierbar anzusehen, führt KRUEGER die Konsonanz und Dissonanz verschiedenen Grades und die übrigen beobachteten Komplexqualitäten auf die Anzahl, die Anordnung und die Eigenschaften bestimmter Teiltöne, insbesondere subjektiver Differenztöne, gesetzmäßig zurück. Diese Teiltöne werden bei gewöhnlichem Hören eines Mehrklangs nicht gesonder bemerkt; aber die Resultate der von diesem Forscher angestellten Untersuchungen zeigen (69), daß diese die Haupttöne begleitenden Nebentöne und ihre charakteristischen Eigenschaften durch unmittelbare Beobachtung entdeckt werden können. Er hat nachgewiesen, daß durch experimentelle, d. h. systematisch vergleichende und variierende Beobachtung schon bei Zweiklängen eine große Mannigfaltigkeit solcher Teilemfindungen rein empirisch nachzuweisen ist; und daß deren gesetzmäßige Verhältnisse die in Frage stehenden Phänomene, wie Konsonanz, Dissonanz und größere oder geringere Einheitlichkeit des Tonganzen hinreichend erklären.

Ob es möglich ist, auf anderen Gebieten mit solcher Sicherheit das Vorhandensein gewisser, für gewöhnlich "unbemerkter" Teilempfindungen durch unmittelbare Beobachtung nachzuweisen, muß die zukünftige Forschung nach weisen. Für die räumlichen und zeitlichen Wahrnehmungskomplexe besitzen wir dazu bereits wertvolle Vorarbeiten. Jedenfalls zeigen Resultate der experimentellen Analyse auf jenen Gebieten deutlich, was die rein empirische Betrachtungsweise leisten kann. Was sich hier für die "anschaulichen" und auch mancherlei "assoziativen" Elemente des psychischen Erlebnisses ergibt, weist auf die Aufgabe hin, die bezüglich der "unanschaulichen" Elemente und ihrer Gesetzmäßigkeiten zu lösen ist. (70)

Nach LIPPS dagegen liegen allen bewußten Vorgängen unbewußte zugrunde und begleiten sie, so daß danach die Entstehung und die qualitative Eigenart eines jeden Erlebnisses ganz und gar durch "ansich" unbewußte Elemente im strengen Sinn dieses Wortes bestimmt wäre. Er will nicht von unbemerkten Inhalten wissen.
    "So wenig wie von unbewußten", schreibt er, "darf von unbemerkten Inhalten gesprochen werden." "Eine unbewußte Empfindung oder unbewußte Vorstellung ist kein unbewußter Empfindungs- bzw. Vorstellungsinhalt. Dies wäre ein Widerspruch in sich selbst. Sondern unbewußt ist der Vorgang. Dieser ist aber ansich nicht nur bei den unbewußten Empfindungen und Vorstellungen, sondern jederzeit unbewußt." (71)
Der Unterschied zwischen bewußten und unbewußten Empfindungen liegt nicht in der Art des Materials, sondern im Grad der Kraft, welche sie besitzen, um die Bewußtseinsschwelle zu überschreiten. Fragen wir nach der Bedeutung, die dieser Psychologe dem Begriff des "unbemerkten" Inhaltes zuschreibt, so erhalten wir die Antwort,
    "daß man darunter lediglich potentielle Inhalte versteht, d. h. Inhalte, deren zugehörige Vorgänge da sind, nur daß sie die Bewußtseinsschwelle nicht erreicht haben."
Man sieht, daß hier anstelle der empirischen Begriffe "unbemerkt" oder "nicht gesondert wahrgenommen" eine unverifizierbare Annahme des "Unbewußten" tritt.

Wie behandelt nun LIPPS die Tatsachen der Konsonanz und Dissonanz? Wie findet er sich mit den besprochenen Teilempfindungen ab, welche der gewöhnlichen Beobachtung als solcher entgehen?

Er geht aus von dem allgemeineren Standpunkt, daß "jeder Empfindungsinhalt, ja schließlich jedes psychische Erlebnis", das Produkt einer Verschmelzung ist. Auf ähnliche Weise, wie die schwächeren Reize des Nervensystems sich summieren, bis sie stark genug geworden sind, um eine physiologische Reaktion hervorzurufen, soll es für jedes psychische Erlebnis notwendig sein, daß eine Mehrzahl unbewußter aber psychischer "Erregungen" zusammenwirkt, bis sie Kraft genug gewonnen haben, um über die Schwelle des Bewußtseins zu dringen. Wie man Einsicht in die Prozesse gewinnt, die unter der Schwelle vor sich gehen, ist danach nicht ganz klar, aber sicherlich beruth diese vermeintliche Einsicht auf weitgehenden Abstraktionen und wesentlich fiktiven Annahmen. Die abstrakte Möglichkeit, jeden psychischen Vorgang gedanklich in eine Mehrheit von Teilvorgängen zu zerlegen, scheint LIPPS tonpsychologisches Denken über Gebühr zu beherrschen. Auch ist seine Theorie beeinflußt durch Kenntnisse vom "Objektiven", die nicht aus den betrachteten Tatsachen selbst ableitbar sind. Dagegen versucht er nirgends eine genaue Beobachtung, Vergleichung und Zergiederung des im Bewußtsein wirklich Vorzufindenden.

Sein Gedankengang ist im Wesentlichen folgender: die Konsonanz ist ein Produkt der Verschmelzung; Verschmelzung ist überall durch Gleichartigkeit der zu verschmelzenden Elemente bedingt; also fordert die Konsonanz eine Gleichartigkeit der jeweils verschmelzenden Töne.
    "Diese Gleichartigkeit ist verständlich nur aus der Annahme, daß sich die Gleichartigkeit der Schwingungsfolgen auf die Empfindungsvorgänge irgendwie überträgt." (72)
Nirgends erfahren wir, was dem Psychologen das Recht gibt oder ihn gar nötigt, dergleichen unverifizierbare Annahmen einzuführen. Von unbewußten Empfindungen und Vorstellungen dürfen wir nur sprechen, sagt er,
    "wo uns psychische Wirkungen, d. h. letztenendes, wo uns das Dasein, Kommen und Gehen von Bewußtseinserlebnissen und die Beschaffenheit derselben dazu auffordert." (73)
Diese Regel ist unbestimmt genug; aber sie deutet selbst an, daß wir wissenschaftlich verpflichtet sind, unsere psychologischen Begriffe durchaus auf eine gesicherte Beobachtung von Bewußtseinserlebenissen zu gründen und sie daran ständig zu kontrollieren. Auf dem Gebiet der Tonwahrnehmung ist die wissenschaftlich psychologische Analyse bisher besonders weit fortgeschritten. Zur vollständigen Beschreibung und gedanklichen Verknüpfung der Tatsachen ist KRUEGERs Begriff des "Unbemerkten" oder "nicht gesondert Wahrgenommenen" bei weitem zweckmäßiger, als jede Fiktion vom Unbewußten.

Für die Theorie der Konsonanz und Dissonanz hat KRUEGER experimentell und methodologisch nachgewiesen, daß eine Annahme unbewußter Empfindungen nicht nur nicht erforderlich, sondern irreführend ist.

Bei LIPPS bleibt in Wahrheit die erkenntnistheoretische, ebenso wie die tatsächliche Natur des Unbewußten durchaus unbestimmt. An einer Stelle lesen wir bei ihm das Bewußte und das Unbewußte seien ihrer Art nach "dasselbe". An einer anderen Stelle behauptet er, daß die Natur dieser (unbewußten) Vorgänge" eine "qualitativ ansich völlig unbestimmte" ist. Die Entscheidung über den materiellen oder immateriellen Charakter will er der Physiologie und der Metaphysik überlassen. In der Tat scheint es fraglich ob diese unbewußten Vorgänge und Erregungen auf den Namen "seelisch" Anspruch erheben dürfen (74). Zuweilen begnügt er sich mit physiologischen Analogien, zuweilen wiederum verlegt er die unbewußten Elementarvorgänge selbst ins Physiologische. "Empfindungsinhalte verdanken ihr Dasein der Wirkung physiologischer Reize auf die Seele." (75) Die schwachen, unter der Bewußtseinsschwelle bleibenden Empfindungen scheinen dann nur nervöse Prozesse oder molekulare Hirnbewegungen zu sein. Die Seele (und LIPPS ist der Meinung: man kann eine Psychologie ohne Seele fordern, aber niemand hat eine solche geliefert) oder das Empfindende und vorstellende Wesen könne sogar mit einem Teil des Körpers identisch sein und vielleicht sei dieser Teil das Gehirn. (76)

Freilich ist der Versuch, psychologische Vorgänge in nervöse Vorgänge umzudeuten, nicht selten gewagt, und am häufigsten macht man angesichts der Tatsachen des sogenannten Unbewußten ernsthaft diesen Versuch. So schreibt THEODOR ZIEHEN zu Anfang seiner "Physiologischen Psychologie":
    "Wir bemerken, daß es durchaus unnötig ist, eine unbewußte Empfindung schon vor der bewußten anzunehmen. Ebenso einfach, ja, weil sie nicht einen ganz unverständlichen, widerspruchsvollen Begriff einführt, entschieden berechtigter ist die Annahme, daß vorher nur eine materielle Erregung bestand, die erst nachträglich zu psychischen Vorgängen geführt hat, d. h. in Bewußtsein getreten ist." (77)
Einer solchen Betrachtungsweise der psychologischen Vorgänge, als ob sie physiologische wäre, neigt auch EBBINGHAUS zu.
    "Rein reflektorisch und ohne Beteiligung der Seele", sagt er, "schließen sich an die Empfindungen mannigfache Bewegungen"; "diese Empfindungsbewegungen bilden eine ursprüngliche Ausstattung der bloßen körperlichen Organisation." (78)
Meiner Meinung nach sind solche Deutungsversuche tatsachenmäßig nicht genügend begründet. Eine Tierpsychologie erscheint dabei ausgeschlossen und dringend notwendige Forschungen zur Entwicklungspsychologie werden dadurch von vornherein abgeschnitten.

Weit vorsichtiger operiert WUNDT mit dem Begriff "unbewußt". Grundsätzlich vertritt er den Standpunkt, das Unbewußte könne keinen Gegenstand der Psychologie bilden. Aber er schreibt diesem Begriff doch eine gewisse psychologische Bedeutung zu.
    "Irgendein aus dem Bewußtsein verschwundenes psychisches Element wird aber insofern von uns als ein unbewußt gewordenes bezeichnet, als wir dabei die Möglichkeit seiner Erneuerung, d. h. seines Wiedereintritts in den aktuellen Zusammenhang der psychischen Vorgänge, voraussetzen. ... Sie bilden daher im psychologischen Sinn lediglich Anlagen oder Dispositionen zur Entstehung künftiger Bestandteile des psychischen Geschehens, die an früher vorhanden gewesene anknüpfen."
Er beton mit Recht, daß Annahmen oder Voraussetzungen über das "Unbewußte" neben den uns in der Erfahrung gegebenen Bewußtseinsvorgängen" "für die Psychologie durchaus unfruchtbar" sind. Diejenigen Bestandteile eines Komplexes, die außerhalb des Blickpunkts liegen, aber gleichwohl in den Umfang des Bewußtseins fallen, nennt WUNDT die "unapperzipierten" oder "dunkler bewußten" Elemente (79).


Wir wollen die Resultate unserer Betrachtung der verschiedenen Theorien und Begriffe des Unbewußten kurz zusammenstellen.

Es gibt Theorien, die sich auf psychologische Tatsachen gründen und solche, die wesentlich einer metaphysischen Spekulation oder einem der Psychologie fremden Standpunkt ihr Dasein verdanken.

Es gibt Anwendungsweisen des Wortes "Unbewußt", die einmal gewesene oder zukünftige Zustände des Bewußtseins bezeichnen, und andere, die gewisse gegenwärtige, aber dem Bewußten nicht wesensähnliche psychische (?) Phänomene benennen sollen.

Die erfahrungswissenschaftlich gemeinten Bestandteile dieser Theorien und Begriffe lassen sich wiederum in zwei Gruppen scheiden (obwohl sie nicht von ihren Vertretern so geschieden werden): in diejenigen, welche eine genetische Erklärung des Gegebenen bezwecken, und diejenigen, welche nur der Analyse des in einem Bewußtseinsquerschnitt Vorhandenen dienen sollen.

Aus diesen Ergebnissen schließen wir: Erstens, daß die Begriffe, deren die letztgenannte Analyse sich bedient, nicht Unbewußtes, sondern Bewußtes bezeichnen, und daß es deshalb irreführend ist, davon als von etwa von einem Unbewußten zu sprechen. Zweitens, daß auch die zulässigen Begriffe der genetischen Theorien bewußte Tatsachen bezeichnen und es infolgedessen richtiger wäre, auch hier von "unanschaulichen" Gegebenheiten zu reden oder, je nach dem tatsächlichen Befund, von "nicht gesondert wahrgenommenen" Teilen des Gegebenen. Dadurch vermindert sich die Anzahl der psychologischen Fiktionen erheblich.

Im folgenden Kapitel wollen wir, soweit es für die Kritik des Empfindungsbegriffes notwendig ist, die Frage ins Auge fassen, ob Psychologie als Wissenschaft ohne fiktive Annahmen überhaupt auskommen kann. (80)
LITERATUR - Gilbert Whitney Campbell, Fiktives in der Lehre von den Empfindungen, Berlin 1915
    Anmerkungen
    55) WUNDT, Über die Definition der Psychologie, Philosophische Studien, Bd. XII, 1896, Seite 35.
    56) LIPPS, Leitfaden, Seite 40
    57) FRANZ von BRENTANO, Psychologie vom empirischen Standpunkt, Leipzig 1874, Bd. I, Seite 151, Anmerkung.
    58) Vgl. AMRHEIN, Kants Lehre vom Bewußtsein überhaupt und ihre Weiterbildung bis auf die Gegenwart. Mit einem Geleitwort von HANS VAIHINGER, Berlin 1909 (Ergänzungshefte der Kantstudien, Nr. 10).
    59) NATORP, a. a. O., Seite 29
    60) vgl. hierzu EBBINGHAUS, a. a. O., Seite 48f.
    61) EBBINGHAUS, a. a. O., Seite 54, 55.
    62) EBBINGHAUS, a. a. O., Seite 55
    63) EDUARD von HARTMANN, Die moderne Psychologie, Leipzig 1901, Seite 123
    64) HARTMANN, a. a. O., Seite 78
    65) STUMPF, Abhandlung, a. a. O., Seite 21
    66) HUGO MÜNSTERBERG, Grundzüge der Psychologie, Bd. I, Leipzig 1900, Seite 315
    67) MÜNSTERBERG, a. a. O., Seite 316.
    68) MÜNSTERBERG, a. a. O., Seite 317.
    69) FELIX KRUEGER, "Differenztöne und Konsonanz", Archiv für die gesamte Psychologie, Bd. 1, Seite 205-275; Bd. II, Seite 1-80. "Theorie der Konsonanz", Psychologische Studien, Bd. IV, Seite 201-228; Bd. V, Seite 294-409.
    70) Vgl. hierzu die Untersuchungen über das Denken von MESSER, ACH, MARBE, ORTH u. a.
    71) LIPPS, Leitfaden, a. a. O., Seite 37, 38.
    72) LIPPS, Leitfaden, a. a. O., Seite 81
    73) LIPPS, Leitfaden, a. a. O., Seite 40
    74) LIPPS, Grundtatsachen des seelischen Lebens, Bonn 1912 (1883), Seite 140f
    75) LIPPS, Leitfaden, Seite 21 (vgl. auch "Grundtatsachen" Seite 36).
    76) LIPPS, Grundtatsachen, Seite 445 und 69.
    77) THEODOR ZIEHEN, Leitfaden der Physiologischen Psychologie, Jena 1902, Seite 4.
    78) ZIEHEN, a. a. O., Seite 690
    79) WUNDT, Grundriß, a. a. O., Seite 251, 261, 263.
    80) HEINRICH HOFMANN, "Untersuchungen über den Empfindungsbegriffe", Archiv für die gesamte Psychologie, Bd. 26, Seite 20.