G. SimmelG. StörringO. BütschliF. Überweg | |||
Was sind Ideen? [2/3]
Erste Hälfte [Fortsetzung] Die Ideen des Wahren und des Guten erwachsen naturgemäß aus den konstitutiven Eigenschaften der menschlichen Seele oder mit anderen Worten aus denjenigen Grundfunktionen des Bewußtseins, ohne welche es selbst nicht gedacht werden könnte und haben in dieser ihrer Herkunft und Bedeutung ihre absolute Gültigkeit. Nicht also aus einer anderen Quelle, einem abgesonderten Vermögen fließen sie, sondern aus dem Wesen des Denkens und dem Wesen der Wertschätzung und das Denken, von dem ich spreche, ist nicht etwa eine absonderliche Art, sondern das gewöhnliche, durch welches wir uns in dieser Welt orientieren und die Begriffe von Dingen und Eigenschaften bilden. Diese Welt besteht zunächst nur aus Sinneseindrücken oder Erscheinungen, welche lückenlos Raum und Zeit erfüllen. Damit sie zu Dingen mit ihren Eigenschaften und Tätigkeiten und zu Ereignissen, bzw. deren Arten und Gattungen werden, gehört etwas, was in den bloßen Empfindungsinhalten nicht liegt, also aus der Natur des auffassenden Subjekts oder des Bewußtseins stammen muß, wenn wir uns auch eines Aktes, in welchem wir etwas aus dem eigenen Innern zu den Sinnesdaten hinzufügten, nicht bewußt werden. Im Wort: "diese Welt besteht zunächst nur aus Sinnesdaten, welche lückenlos Raum und Zeit erfüllen", ist schon eine wichtige Voraussetzung enthalten, welche nun hervorgehoben sein will. Es ist undenkbar, daß Bewußtsein an einem einzigen Eindruck erwachte; von der Vielheit derselben können wir nur versuchsweise einmal abstrahieren, um zu erkennen, daß sie grundwesentlich ist. Und wenn sie das ist, so ist im Gedanken der Vielheit schon die Unterscheidung der einzelnen enthalten und mit ihr zugleich die feste positive Bestimmheit jedes Einzelnen, wodurch es unterscheidbar und wiedererkennbar wird. Aber was hülfe auch selbst die genaueste Zerlegung der Eindrücke, wenn die Unterschiedenen ein bedeutungsloses Neben- und Nacheinander darstellen, wenn nicht unsichtbare Fäden die unterscheidbaren Einzelnen als notwendig oder möglich oder unmöglich einander begleitende oder nachfolge verknüpfen. Erst durch diesen Gedanken des kausalen Zusammenhangs werden im Chaos der Eindrücke die Einzeldinge voneinander abgegrenzt, welche jedes die Züge der Art und Gattung an sich tragen und durch ihn erst können wir wissen, daß Veränderungen der Dinge stattfinden und wessen alles wir unter bestimmten Bedingungen uns von jedem zu verstehen haben. Die beiden Gedanken, durch welche das Chaos von Sinneseindrücken erst die uns bekannte verständliche Welt wird, sind unter dem Namen des Identitäts- und Kausalitätsprinzipes bekannt. Da sie nicht durch bloße Analyse der Empfindungsinhalte gefunden werden können, vielmehr von jeder Analyse vorausgesetzt werden, also nicht im wirklich Empfundenen als ein Teil oder Bestandteil von ihm stecken, müssen wir sie zu den im Wesen des Bewußtseins liegenden Bedingungen rechnen, denen aller Inhalt des Bewußtseins unterworfen ist. Wenn man sagen soll, was eigentlich das Denken ist und worin es besteht und was es denn eigentlich seinem Objekt antut, so wird man nichts anderes angeben können, als diese beiden Gedanken und insofern eben sie die Menge der wechselnden Erscheinungen zu einer Einheit machen, Einheit zu stiften also ihre eigentliche Funktion ist, so können sie auch (im kantischen Sinne) als Kategorien, deren Aufgabe eben dieses ist oder als kategoriale Funktion bezeichnet werden. Die auf diesem Weg geordneten und gegliederten, in inneren Zusammenhang gesetzten, räumlich und zeitlich bestimmten Empfindungen oder Eindrücke sind die wirkliche Welt und wenn wir ein Bewußtsein von den Dingen haben, so wie sie wirklich sind, sind wir im Besitz der Wahrheit. Von metaphysischen Träumen müssen wir absehen; die aus dem Wesen des Bewußtseins mit absoluter Notwendigkeit hervorgehende Auffassung der Sinneseindrücke, in welcher eben das Denken besteht, ist die wahre Erkenntnis. (1) Hier ist der Begriff der Wahrheit, doch freilich erst eine Seite von ihm. Denn was nun der Irrtum ist und wie er, der tatsächliche Irrtum, ein Denken, welches eben nicht jenes aus dem Wesen des Bewußtseins notwendige Denken ist, möglich ist, das ist nun zu erklären. Die Erklärung glaube ich in der "Erkenntnistheoretischen Logik" geleistet zu haben, kann sie abe hier nicht einschieben. Aber das Kriterium des Irrtums ist auch ohne diese Ausführung verständlich. Wenn es sich nicht ganz direkt aus demjenigen ergäbe, was eben das Denken, also das wahre Denken selbst ist, dann gäbe es keines. Und aus eben diesem Kriterium, also mit derselben Notwendigkeit aus dem Denken selbst, erwächst die Idee der Wahrheit. Denn dieses Kriterium stellt sich sofort als ein nie rastender Trieb dar, der unaufhörlich weiter drängt, ohne doch je ein mögliches Ende seiner Wirksamkeit und ein letztes Resultat ahnen zu lassen. Es ist die absolute Unerträglichkeit des Widerspruchs. Der Begriff desselben ergibt sich sehr einfach aus dem Zusammenwirken der sogenannten Denkgesetze. Das der Identität heißt bekanntlich: a ist a und nicht b oder nicht nicht a, rot ist rot und nicht grün oder nicht nicht rot. Wenn nun der die Begriffe von Dingen und ihren Eigenschaften bildende Verstand hier oder dort ein a oder ein rot erwarten läßt, d. h. aufgrund der erkannten Gesetzlichkeit das Urteil fällt: hier ist oder dieses Ding ist rot, also es muß rot sein und der Augenschein, bzw. die Behauptung eines andern das Urteil aufdrängt, bzw. aufdrängen will, hier ist nicht rot oder dieses Ding ist nicht rot, so ist das ein Widerspruch unter diesen Urteilen und das zwar Bekanntesste aber selten ausreichend Gewürdigte ist dies, daß dieser Widerspruch nicht ertragen werden kann. Wenn nun auch der Allerdümmste und Ungebildetste in seinem Denken dahin gelangt, daß eines von diesen beiden Urteilen falsch sein müsse, so liegt es offenbar im Grundwesen des Denkens selbst, und ebn nur deswegen, weil die Wirklichkeit, die wir denkend erkennen wollen, und deren Erkenntnis wahre Erkenntnis genannt wird, identisch ist mit dem von diesem Denken durchdrungenen und erfaßten Material der Sinnesdata; und weil jener Widerspruch, daß a nicht a sei, aus dem Wesen unseres Denkens absolut unerträglich ist, d. h. nicht gedacht werden kann, deshalb muß eines der beiden widersprechenden Urteile falsch sein. Das Wort "falsch" hat also darin seinen ganzen Inhalt, daß es einen Gedanken bezeichnet, in dem ein Widerspruch steckt und der deshalb nicht Wirkliches trifft und eben deshalb als Nicht-Erkenntnis zurückgewiesen oder wieder aufgehoben, für ungültig erklärt wird. Nicht also deshalb ist etwas undenkbar, weil es falsch ist oder weil es als wirklich behauptet was in Wahrheit nicht wirklich ist, sondern die Unmöglichkeit den Widerspruch zu ertragen z. B. daß a nicht sei, ist das Primäre; sie wird unmittelbar und unverkennbar und unabweisbar von jedem innerlich erfahren, und um ihretwillen - aus dem Begriff des wirklichen Seins - ist das Undenkbare auch gewiß nicht wirklich. Das mußte ich deshalb so ausführlich und nachdrücklich erwähnen, weil es sich nun um die angebliche "Voraussetzung" handelt, daß das Seiende, welches Objekt unseres Erkenntnisstrebens ist, keinen Widerspruch in sich schließe. Ist dies in Wahrheit "eine Voraussetzung", vielleicht gar eine Hypothese, welche sich noch zu bestätigen hat, so ist das Fundament all unseres Strebens ein recht schwächliches. In Wahrheit wird diese "Voraussetzung" nie bewiesen werden können und was aus ihr noch weiteres zu folgen scheint, ist natürlich mindestens vom selben problematischen Wert und kann nichts weniger als ein zwingendes Motiv sein. Freilich wird eilig eingeworfen werden, daß das eben eine Voraussetzung sei, zu der wir uns gedrängt sehen. Aber wenn mit diesem "Gedrängtwerden" Ernst gemacht wird, so geht diese Ansicht in die zuerst von mir vorgetragene über und die "Voraussetzung" ist dann nur ein ungenauer und schiefer Ausdruck. Das "Gedrängtwerden" kann doch wohl nicht ein bloßes unbegreifliches Faktum behaupten; wenn aber dieser Drang verstanden wird, so erweist sich die sogenannte "Voraussetzung" als eine unmittelbar aus dem Wesen des denkenden Bewußtseins hervorgehende Konsequenz und dann ist sie von derselben Wahrheit und Wirklichkeit wie dieses selbst. Und erst wenn dies feststeht, ist auch die Bedeutung und Gültigkeit der weiteren Folgerungen aus ihr über jeden Zweifel erhaben. Diese weiteren Folgerungen nun sind es, welche die Idee der Wahrheit ausmachen, um derentwillen das Obige vorangeschickt werden mußte. Die Kategorien bedeuteten nur: wenn etwas Inhalt unseres Bewußtseins werden soll, so muß es sich den Anforderungen des Identitäts- und Kausalitätsprinzips fügen und wenn in der Anwendung dieser Denkprinzipien ein Widerspruch an den Tag tritt, so ist er unerträglich und muß durch bessere Anwendung beseitigt werden. "Wenn" sagte ich. Aber daß es geschieht ist weder gleichgültig, noch kann es einem blinden Zufall überlassen sein und wenn der Widerspruch unerträglich ist, wie kommte es, daß er sich überhaupt einfinden kann und wie kann er beseitigt werden? Diese Fragen zu beantworten ist Sache des ganzen Systems der erkenntnistheoretischen Logik. Sie zeigt zuerst, daß Bewußtsein ohne mannigfach unterscheidbaren Inhalt das Undenkbarste ist, was es gibt und daß das gegebene Material erst Inhalt des Bewußtseins wird, wenn es von der Denktätigkeit bearbeitet und gestaltet wird. Zugleich erhellt sich: je mehr es, bzw. je mehr davon von der Denktätigkeit durchdrungen ist, in desto höherem Grad ist es Inhalt des Bewußtseins und um so intensiver findet das Ich sich selbst in diesem Inhalt als dem seinigen und zu ihm gehörigen und um so heller und klarer, umso größer wird dieses Bewußtsein. Im Bewußtsein selbst aber liegt ja auch das Prinzip aller Wertschätzung. Woher in aller Welt sollte ein sogenannter "Erkenntnistrieb" in den Menschen hineinkommen? Es gehört zum Begriff des Bewußtseins, daß das bewußte Wesen eben diese seine Existenz bejaht und will und naturgemäß, da es eben das Bewußtsein ist, welches aus sich selbst und um seiner selbst willen Lust gewährt, auch seine Steigerung, als Erhöhung dieser Lust, wollen muß. Seine Steigerung besteht aber in der Erhöhung des Klarheits- und Helligkeitsgrades. Und wenn nun jeder Widerspruch im Inhalt des Bewußtseins eine Dunkelheit bedeutet, welche direkt aus sich selbst Unlust gewährt, welche die Klarheit des Bewußtseins herabsetzt, welche als das Undenkbare selbst, so viel an ihr liegt, denkendes Bewußtsein aufhebt, so ist die unausweichliche Konsequenz hiervon das unaufhörliche Streben jeden Widerspruch aufzuheben. Wie er aufgehoben werden kann, begreift sich erst, wenn man erwägt, wie er zustande kommen kann und dies wiederum erst, wenn man die Operationen des Denkens mit den eigentümlichen Schwierigkeiten, welche aus der Natur des Materials einerseits und aus der ganzen conditio humana [Bedingung des Menschseins - wp] andererseits fließen, in Betracht zieht. Welchen Gang das Denken der Menschheit und das Denken jedes Individuums nehmen muß, von welchem Ausgangspunkt, aus welchen Motiven, mit welchen jedesmal relativ abschließenden Resultaten, gibt den Schlüssel. Von vagen Eindrücken geht es aus und kommt zu den Begriffen von Dingen mit ihren Eigenschaften und Tätigkeiten und deren Arten und Gattungen und verfolgt auf diesem Weg schon vom ersten Ansatz an das Ziel, in der Erkenntnis gesetzlicher Zusammenhänge die unübersehbare Menge des Einzelnen von höheren und immer höheren beherrschenden Gesichtspunkten aus als ein wohlgefügtes Ganzes, als eine Einheit zu umfassen. Wie Widersprüche entstehen und wieder aufgehoben werden können ist kein Geheimnis mehr. Solange die Erscheinungen sich nicht fest voneinander abgrenzen und so lange die Kausalverbindung von großen Komplexen von Eindrücken versucht wird, solange die Analyse der Data noch so unvollkommen ist, daß im räumlich zeitlichen Individuum noch nicht das Allgemeine gefunden wird, welches erst Zusammenfassung und Kausalverbindung ermöglicht, so lange müssen Widersprüche auf Widersprüche folgen. Was sie auf sich hat, die genannte Analyse der Erscheinungen in ihre letzten Elemente und Momente, kann man freilich nur aus der Anwendung, nicht aus dieser allgemeinen Vorschrift wissen, auf welche ich mich hier beschränken muß. Zu ihr kommt aber noch die Erfahrung, daß der Kreis der Erscheinungen, welcher sich zuerst dem Denkenden dargeboten hat, eine Erweiterung zuläßt, daß aufmerksames Betrachten und Beobachten zeigt, was sonst nie beachtet wurde und übersehen werden mußte und daß die eigene Ortsveränderung und daß die Kunde aus der Vergangenheit Neues und immer Neues wahrnehmen läßt und daß die Erweiterung des Wahrgenommenen sowohl zuweilen direkt Kausalverbindungen erkennen läßt, welche über die vorhandenen Widersprüche hinweghelfen, als auch zu Zerlegungen Anlaß gibt und solche bisher stets übersehene Unterschiede herausmerken lehrt, welche zur Korrektur voreilig angenommener Kausalverbindungen führen. Der unerträgliche Widerspruch besteht aber endlich gar nicht bloß in den direkt einander aufhebenden Urteilen, vielmehr läßt sich in allm, was als Schwierigkeit und Dunkelheit gefühlt wird, die Schwierigkeit und Dunkelheit bei einigermaßen genauerem Eingehen auf die Sache immer als ein vorhandener Widerspruch formulieren. Und auch schon die bloße absolute Zusammenhangslosigkeit zweier Gebiete, die bloße vollkommene Isoliertheit einer Erscheinung oder eines Gebietes von Erscheinungen, ist nach den Grundbedingungen des denkenden Bewußtseins ein absoluter Widerspruch. Deshalb ist Klarheit Wahrheit. Aber noch ein eigentümlicher Umstand ist zur vollständigen Charakteristik unseres Erkenntnisstrebens und der Eigentümlichkeit des Objekts zu erwähnen. Nicht nur die Möglichkeit, den Inhalt des Bewußtseins sowohl durch absichtliche Beobachtung wie durch Analyse des Wahrnehmbaren zu erweitern und zu vermehren und die Erwartung, daß aus dem größeren Reichtum auch größere Klarheit hervorgehen werde, ist es, was rastlos weiter treibt, sondern vornehmlich dies, daß jede neue Erkenntnis zugleich neue Probleme stellt, Schwierigkeiten und Dunkelheiten, natürlich in Widersprüchen bestehend, die vorher gar nicht gesehen wurden, erblicken läßt und somit zu immer tieferer Durcharbeitung auffordert. Nicht etwa so ist es, daß die Annahme, welche einen Widerspruch auf der einen Seite hebt, eben dadurch einen anderen auf einer anderen Seite hervorbrächte, - eine solche Annahme wäre gewiß nicht die erstrebte Einsicht, - sondern so, daß der Lichtzuwachs, der auf einem Punkt erzielt worden ist, das Dunkel, in welchem andere, zunächst seine Nachbarn, noch liegen, erkennen läßt und somit immer neue Aufgaben stellt, welche immer weiter zu führen scheinen. Ich habe das Wesen der Idee der Wahrheit soeben gleich in Vereinigung mit dem Trieb, der aus der ursprünglichen Wertschätzung quillt, dargestellt, obgleich dieser Trieb der Idee des Guten, welche noch zu erklären ist, angehört und die Idee der Wahrheit begrifflich von jener unabhängig ist. Ich tat es deshalb, weil wir sie faktisch aus unserem inneren Leben nur in dieser Vereinigung kennen und kennen können. Denn wie sehr auch die sogenannte "Voraussetzung" über die Beschaffenheit des Seienden ihrem Begriff nach von ihr unabhängig sein mag, so kann sie doch erst im Dienst jenes Triebes hervortreten und sich geltend machen. Daß wir uns also getrieben fühlen den Kreis unserer Kenntnisse und Einsichten unaufhörlich zu erweitern und zu vertiefen und weder für die Erweiterung noch für die Vertiefung eine Grenze kennen, ist eine andere Sache; unabhängig davon ist die Erkenntnis, daß das Seiende wirklich in einem durchgängigen inneren Zusammenhang steht und eine Einheit, ein Ganzes ausmacht. Bekanntlich handelt es sich dabei ausschließlich um die Frage "was heißt wirklich?" Sie ist oben schon beantwortet worden und jene Antwort führt, ganz abgesehen vom Erkenntnistrieb, zur unausweichlichen Konsequenz: was nicht in einem postulierten Zusammenhang steht, was Widersprüche in sich enthält, ist nicht wirklich, ist subjektives irrtümliches Gebilde. Man muß nur, um an dieser Konsequenz nicht Anstoß zu nehmen, sie dahin verstehen, daß nicht vom gegenwärtigen subjektiven Kenntnisstand irgendeines oder aller Menschen die Rede ist, sondern unter der Voraussetzung, daß unsere gegenwärtige Erkenntnis noch eine höchst unvollkommene ist, von den objektiven Forderungen des denkenden Bewußtseins überhaupt. Was für uns Widersprüche enthält, kann wirklich sein, insofern wir annehmen, daß der Widerspruch nur ein scheinbarer ist, der sich infolge irgendwelcher Irrtümer unserer mangelhaften Erfahrung und mangelhaften Zerlegung der Erscheinungen einstellt. Wir fällen auch kein Urteil darüber, ob und wann Menschenerkenntnis je so weit kommen wird, daß alle Widersprüche und Dunkelheiten verschwinden, sondern behaupten nur, daß aus Begriff und Wesen des Seienden als seines Objektes die völlige Durchdringung des letzteren begrifflich möglich, also jedenfalls dieses unser Streben kein sinnloses und dieses Ziel kein Phantom ist, welches mit einer Art dämonischen Zwanges uns ins Leere oder in die Irre lockt. Was dabei "Irre" hieße, wäre nicht mehr erfindlich. Die erkenntnistheoretische Grundlage macht sich, wie wir hier wieder sehen, auf Schritt und Tritt geltend. Zum anderen ist der Einwurf zu berücksichtigen, daß, wenn die Erscheinungen "Gegebenes" sind, also nicht von uns nach den heimlichen Inspirationen des Verstandes, dessen Anforderungen sie entsprechen sollen, gemacht sind, dann doch die Bürgschaft fehlt, daß, ganz abgesehen von den apriorischen Begriffen des Notwendigen und Möglichen, welche erst die Einheit und Ganzheit herstellen, die bloße Faktizität der Eindrücke in ihrer Koexistenz und Sukzession den entdeckten Gesetzen immer folgen werde. Die Antwort auf diesen Einwand ist sehr leicht, obgleich sie von vielen immer und immer wieder einfach ohne Gegengründe abgelehnt wird, eben bloß deshalb, weil sie sich zu der verlangten Berichtigung ihrer Begriffe nicht entschließen können und aus Furcht, überrumpelt zu werden, der proponierten [vorgeschlagenen - wp] Deduktion gar nicht folgen. Verfolgen wir nämlich dieses Phantasieprodukt ernstlich, so stellt sich sofort heraus, daß die Annahme, es könnte künftig einmal die Koexistenz und Sukzession der Erscheinungen sich so unregelmäßig abändern, daß sie nicht etwa nur unsere jetzigen Annahmen des Irrtums überführte und durch eine neue Bearbeitung zu umfassenderer und tieferer Kausalerkenntnis befähigte, sondern wirklich absolut regellos erfolgend jeden Kausalzusammenhang aus sich ausschlösse, so ist die unvermeidliche Wirkung, daß sofort alle unsere auch die bisher unerschütterten Annahmen über einen Kausalzusammenhang bedeutungslos werden, daß sofort aller Kausalzusammenhang seinem Begriff nach aufgehoben ist, daß demnach auch das Bewußtsein selbst folgerichtig zur Unmöglichkeit werden muß. Es zeigt sich wiederum: jenes Phantasieprodukt ist allein möglich unter der verschwiegenen Voraussetzung, daß die Existenz der Sinnesdata nicht die des Bewußtseinsinhaltes ist, sondern ein ganz eigene selbständige, vom Bewußtsein, dessen Inhalt sie werden können, unabhängige. Auch dieser Einwurf geht also wieder auf die Haupt- und Grundfrage zurück und eröffnet aufs neue die Aussicht auf die Alternative: dogmatischer Realismus mit obligater Skepsis oder erkenntnistheoretische Grundlegung mit der Bestimmung, daß das Sein der Sinnesdata seinem ganzen Begriff nach das Sein von Bewußtseinsinhalt ist, in welchem Fall der Gedanke, daß sie vielleicht wirklich außerhalb des Kausalgesetzes stünden, als ein Ungedanke wegfällt. Wer von einer solchen "Möglichkeit" spricht, sollte sich klarmachen, was "Können und Möglichsein" heißt und dann wird er entweder zu dem zuletzt genannten Standpunkt gelangen oder die Prinzip und Methodenlosigkeit seiner Annahmen wird sich handgreiflich zeigen. Wenn also der Widerspruch nicht immer und überall, wo und wann und an welchem Material, in welchem als möglich fingierten Bewußtseinsinhalt auch immer er hervortreten mag, unerträglich ist, d. h. das nicht Wirkliche, den bloß subjektiven Irrtum bedeutet, dem eine widerspruchsfreie Wirklichkeit gegenübersteht, dann ist auch gar nicht abzusehen, warum er es gestern und heutein den und den Fällen besonderer Art sein soll. Wenn aber faktisch niemand in den Fällen des täglichen Lebens sich von dieser Ansicht loszusagen vermag, so ist es ein einfachster Schluß rationeller Induktion, daß das nicht an der Besonderheit dieser Bewußtseinsinhalte liegt, sondern an einem allgemeinen Moment, Bewußtseinsinhalt zu sein. Aber vielleicht schweifen die Gedanken des Lesers nun von diesem uns wohlbekannten Bewußtseinsinhalt zu dem Geheimnis über, welches diesen Erscheinungen zugrunde liegt, welches auch das eigentliche Sein darstellt und welches von den Operationen unseres diskursiven Denkens nicht getroffen wird. Ich würde diesen Einwand nicht erwähnen, wenn ich nicht genau wüßte, daß er in den Reihen der Gegner des entwickelten Wahrheitsbegriffs eine große Rolle spielt. Und doch triff er mich gar nicht. Denn in erster Linie handelt es sich um diejenige Wirklichkeit, welche eben die wahrnehmbare Welt ist, bzw. welche eben in der tatsächlichen oder nur möglichen, eventuellen Wahrnehmbarkeit besteht. Wie weit man auch über sie hinauszugehen geneigt sein mag, immer bleibt sie selbst doch vorhanden in aller ihrer einschneidenden Wichtigkeit, immer also ist ihre Bearbeitung, bzw. Lösung nicht ohne inneren engsten Zusammenhang mit dem jenseitigen Wirklichen, welches als das höhere Problem hingestellt wird. Dieses eben Entwickelte wäre also mitnichten irgendwie falsch, sondern nur nicht ausreichend, nur unvollständig. Über das Fehlende aber urteilen wir so: wird das jenseitige Wirkliche völlig sprungweise, ohne jede methodische Deduktion erreicht und behauptet, so geht es die Philosophie überhaupt gar nichts an, - es ist Phantasmagorie [Trugbild, Gaukelei - wp] -; wird aber sein Begriff irgendwie erschlossen, so wäre auch selbst die Behauptung, daß es unserem diskursiven Denken unzugänglich ist, noch gar kein Beweis wider den aufgestellten Wahrheitsbegriff, bwz. die Gültigkeit der Wahrheitsidee und zwar aus zwei Gründen. Erstens, weil den allgemeinsten Forderungen immer noch (wie oben bei der Gottesidee dargelegt wurde) insoweit genügt würde, als es doch irgendwie als möglicher Inhalt von Bewußtsein gedacht wird, wenn auch nicht mehr als gesetzlich notwendige Koexistenz und Sukzession von Erscheinungen in Raum und Zeit und zweitens deshalb, weil es zum Begriff und Wesen dieses Dinges gehören würde, daß es die Erscheinungswelt erklärt, mit ihr also in einem Zusammenhang steht, welcher jeder tieferen Erkenntnis der letzteren den Wert einer annäherungsweisen mittelbaren Erkenntnis jenes Dinges verleiht. Ob sich das wirklich so verhält, habe ich hier nicht zu entscheiden; genug, aus dem Wesen desjenigen Denkens, welches in der kategorialen Funktion besteht, ergibt sich die unvermeidliche Konsequenz, daß der Forschung mit den uns bekannten Mitteln nirgends eine Grenze gesteckt ist, es wäre denn eben die vollendete Einsicht als die Erreichung des Zieles selbst, daß über das gegenwärtig Erreichte hinaus eine Erweiterung und eine Vertiefung der Erkenntnis begrifflich möglich ist, d. h. daß das Seiende, welches als möglicher Bewußtseinsinhalt Objekt unseres Erkenntnisstrebens ist, wirklich als ein System von inneren Zusammenhängen, als ein Ganzes und eine Einheit erforschbar sein muß, gleichviel ob die bekannten psychologischen Bedingungen diesen oder jenen oder uns alle an der Erreichung des Ziels faktisch verhindern. Das ist "die Idee" der Wahrheit, weil ihr nichts in unserer Erfahrung entspricht. Wir haben gar keine Vorstellung davon, wie die stets wohl gelingende und stetig fortschreitende Erweiterung und Vertiefung unserer Erkenntnis nach Hunderttausenden von Jahren aussehen wird und gar, wie das letzte endlich erreichte Ziel vollendeter Einsicht sich ausnehmen mag. Schwindel erfaß uns, wenn wir es zu denken versuchen; jedenfalls verträgt dasjenige, was wir etwa bei diesem Wort noch denken können, sich nicht mit dem empirischen Menschentum, nicht mit den Bedürfnissen und der Entwicklung des leiblichen Menschen in Raum und Zeit. Umso lächerlicher ist es, die Unvorstellbarkeit dieses Ziels für den Pessimismus in dem Sinne auszunutzen, daß auch die Befriedigung des Erkenntnisstrebens uns nicht glücklich, sondern gerade unglücklich machen müßte, weil das Menschengeschlecht im Vollbesitz aller möglichen Erkenntnis und Einsicht an tödlicher Langeweile leiden müßte. In der Tat entzieht sich nicht nur die "vollendete Einsicht" selbst jeder Vorstellung, sondern auch schon alle späteren Stufen, welcheüber die nächsten Zielpunkte und Hoffnungen der Gegenwart hinausliegen. Aber was folgt daraus? Ist der vorgetragene Schluß, der im objektiven Sinne die Erforschbarkeit der Welt als eines Systems, einer Einheit und eines Ganzen behaupten ließ, irgendwie erschüttert? Jeder Zweifel an ihn macht mit einem Schlag nicht nur die kühnen Hoffnungen auf spätere Resultate, sondern alle Bemühungen der Gegenwart und Vergangenheit mit ihren scheinbar so glänzenden Erfolgen zunichte. Also ist dieser Zweifel nicht möglich, so wenig wie der Zweifel am Wert und der Gültigkeit der gemeinen einzelnen Verstandesoperationen (normaler Art), welcher wir zum Leben nicht entbehren können, und so wenig, wie der Zweifel an unserer Existenz, d. h. an unserem Bewußtsein. Da haben wir also eine Idee, d. h. eine Annahme, ohne welche selbst der gemeinste Verstandesgebrauch unmöglich wäre, welcher in einem bestimmten Sinn allerdings nichts in der Erfahrung entspricht, und welche doch nicht den besprochenen Fehler impliziert, ein Objekt zu erdichten oder taschenspielerisch aus sich herauszuspinnen. Unsere Idee besteht ja nicht in der Anwendung der Kategorien auf das Gebiet des Unerfahrbaren, sondern in der Behauptung der fortgesetzten Anwendbarkeit der Kategorien auf eben das Objekt, welches ihnen gegeben sein wird. Und was heißt "Anwendbarkeit"? Ich könnte ebenso gut sagen, die objektive Möglichkeit der erstrebten Erkenntnis, da ohne Vertrauen ja aller Erkenntnistrieb erlöschen müßte. Aber was heißt "objektive Möglichkeit"? Wenn wir die Idee der Wahrheit durch ein Urteil ausdrücken, so spricht dasselbe offenbar ein Reflexionsprädikat (Notwendigkeit und Möglichkit) aus und hat zum Subjekt desselben das ganze begonnene Erkenntniswerk. "Dieses muß und kann weiter und immer weiter fortgeführt werden", sagt es. Der Begriff des "Fortgeführtwerdens" schließt nicht etwa ein erdichtetes oder erschlichenes Objekt ein. Er ist ja zunächst nichts anderes als der in der täglichen Praxis gewöhnliche und unentbehrliche Gedanke der Zukunft, das Morgen, welches von jedem Heute bestätigt wird. Zum bloßen Gedanken der Fortsetzung in der Zukunft kommt nur noch die eine Bestimmung, daß die Fortsetzung nicht eine bloße Konservierung eines unveränderlichen Zustandes oder eine unausgesetzte Wiederholung eines absolut gleichen Vorgangs ist, sondern eine unausgesetzte Wiederholung zwar eben nur derselben wirkenden Tätigkeit (d. i. der Verstandesfunktion) aber auf ein stets verändertes Objekt, insofern immer das ganze Resultat der früheren Einwirkung Objekt für die nächstfolgende wird. Die Fortsetzung wird also mit einer konstanten Potenzierung vergleichbar sein, deren Gesetz nicht etwa erst der schöpferischen Tätigkeit eines angeblichen Ideenvermögens angehört, sondern rein verstandesmäßig aus der Vergangenheit, d. i. dem schon Vollbrachten, erkannt wir. Daß die ewig neue Betätigung der Verstandesfunktion an dem durch ihre frühere Tätigkeit schon zustande Gekommenen immer neue Resultate in der Richtung des von Haus aus erstrebten Zieles, welches schon im Begriff der Verstandesfunktion liegt, erreichen muß, ist ein Schluß der unweigerlich aus dem gegebenen Sachverhalt hervorgeht und welcher nur einer einzigen Bemängelung ausgesetzt sein kann, d. i. der schon oben gewürdigten, welche, die erkenntnistheoretische Grundlegung verschmähend, aus einem dogmatischen Realismus mit seinen ungeprüften Grundbegriffen und der entsprechenden Skepsis hervorgeht. Demnach ist die entwickelte Idee nichts anderes als der Erfolg der Reflexion auf das ganze Erkenntniswerk, indem das über sich und sein Werk reflektierende Denken der eben näher bestimmten Fortführung desselben in der Zukunft nach Maßgabe des schon bewährten gesetzmäßigen Fortganges das Prädikat der Möglichkeit und Notwendigkeit gibt. Von einem Glauben an die Wahrheit kann natürlich in dem Sinne gesprochen werden, als die Anerkennung, bzw. die Überzeugung von dieser Möglichkeit und Notwendigkeit keine anderen Stützen hat, als eben das Wesen des Denkens selbst in seiner Reflexion auf sich selbst, grade wie das Wort Glaube auch - meines Erachtens freilich irreführend und deshalb unangemessen - schon auf die Gültigkeit der direkt am gegebenen Material sich vollziehenden einzelnen Verstandesfunktionen angewendet worden ist. Es hat nun den Sinn, daß hier keine Beweisbarkeit aus anderen schon anerkannten Prämissen möglich ist, nicht aber den, daß ein etwas, welches Träger und Substrat der Denkbestimmungen wäre, in seiner Existenz auch ohne Beweis zur Anerkennung gebracht würde. Es ist der Glaube des Denkens an sich selbst, der Glaube an seine eigene Existenz. Eine Veranlassung zur mißbräuchlichen Anwendung dieses Wortes finde ich darin, daß in der Tat die Idee der Wahrheit (und erst recht die im Folgenden zu entwickelnde Idee des Guten) gerade mit all dem in Zusammenhang steht, was als Gegenstand des religiösen Glaubens hochgeschätzt und aus tiefstem Gemütsbedürfnis festgehalten wird. In erster Linie ist dieser Zusammenhang gefühlsmäßig. Das schließt aber bekanntlich nicht aus, daß auch in der Sache selbst, bzw. den Vorstellungen von ihr ein Zusammenhang stattfindet. Jenes wäre ohne dieses nicht möglich; nur das wäre möglich, daß die Gefühle auf Vorstellungen zurückgehen, welche psychologisch als Irrtümer erklärbar sind; ebenso möglich ist aber auch, daß die wirkliche Schwierigkeit der Sache selbst zur Zeit nur unklare vielfach mit Irrtümern durchsetzte, aber doch nicht ganz aus Irrtümern bestehene Vorstellungen über dieselbe hat aufkommen lassen. Die letzten Konsequenzen aus den Grundprinzipien des Denkens sowohl wie aus der fundamentalen Wertschätzung werden nicht klar erkannt, aber doch instinktiv geahnt. Und so ist es auch mit dem Wert der Idee der Wahrheit oder des Glaubens an die Wahrheit, der eben schon deshalb gern in das gleichnamige Gebiet hinüberspielend Glaube genannt wird, weil ein Zusammenhang seines Wertes mit dem Wert, den die Religionslehren, bzw. eine in ihnen symbolisch ausgedrückte einheitliche Welt- und Lebensauffassung hat, geahnt wird. Was positiv schwer zu formulieren ist, läßt sich leichter am Gegenteil zeigen. Wie denkt man sich das Gegenteil des Glaubens an die Wahrheit? Offenbar als Geringschätzung derselben.
1) Die angedeutete Erkenntnistheorie stützt sich wesentlich auf die Berichtigung der Grenze zwischen Subjekt und Objekt, Ich und Nicht-Ich, Innen und Außen, nach welcher allein auch der BERKELEYsche Idealismus zu beurteilen ist (§§ 15 - 18 meiner erkenntnistheoretischen Logik), ferner auf die Berichtigung des Begriffs der Empfindung (a. a. O. §§ 20 - 22) und endlich auf die Ausführung der Logik, welche im Speziellen nachweist, daß alles, was den sogenannten wirklichen Dingen, die wir sehen und tasten, als Dingen wesentlich ist, ausschließlich der kategorialen Funktion angehört, welche sich unmittelbar auf die Empfindungen, bzw. das Empfundene anwendet und ohne welche nicht Dinge, sondern ein wüstes Chaos von Empfindungen zurückbleibt; der Ertrag dieser Untersuchung ist im Abschnitte XXII "der Wahrheitsbegriff" (erkennt. Logik) zusammengefaßt. Glücklicherweise brauche ich mich in dieser Angelegenheit nicht mehr nur auf mich zu berufen. Ich schätze es als ein besonders günstiges Zeichen für meine Sache, daß seitdem auch andere auf ihrem eigenen Weg, unabhängig von meiner erkenntnistheoretischen Logik zu einem im Wesentlichen gleichen Resultat gelangt sind, ANTON von LECLAIR in seiner geistvollen Schrift "Der Realismus der modernen Naturwissenschaft im Lichte der von Berkeley und Kant angebahnten Erkenntniskritik", 1879, der sich im Speziellen mit den Ergebnissen der Naturwissenschaft und den naturwissenschaftlichen Theorien auf das Eingehendste auseinandersetzt und ebenderselbe in seinen "Beiträgen zu einer monistischen Erkenntnistheorie", Breslau 1882, einem Schriftchen von seltener Klarheit und begrifflicher Schärfe und ferner JOHANNES REHMKE in seinem planvollen und scharfsinnigen Werk "Die Welt als Wahrnehmung und Begriff", 1880. Seine Polemik gegen die "Empfindung" trifft meinen Gebrauch dieses Wortes nicht; in der weiteren Ausführung seines Werkes zeigen sich allerdings erhebliche Differenzen von meiner Ansicht; aber in der Grundtendenz sind wir einig und, wenn ich ihn recht verstanden habe, so scheinen die Differenzen größer zu sein, als sie wirklich sind. |