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MAX SCHINZ
Nikolas Tetens -
Psychologische Aufgaben

[1/2]

"Empfindungen sind für  Tetens solche Vorgänge des Gefühlsvermögens, die durch die Reflexion bearbeitet sind und auf Gegenstände der Außenwelt hinweisen. In dieser Hinsicht wendet  Tetens auch den Ausdruck  Empfindungsvorstellungen an. Er gebraucht also das Wort  Vorstellung in einem doppelten Sinn. Meistens heißt es, was es heute bedeutet: reproduzierte Empfindung. Es kann aber auch verwandt sein mit dem Ausdruck  Sinnesvorstellung bei  Wundt und entspricht dann dem, was wir  Wahrnehmung nennen."

"Der Aktus des Gefühls, der noch keine Beziehung zur Außenwelt und noch kein Verhältnis zum Zustand der Seele enthält, ist demnach eine abstrakte, bloß erschlossene Größe."

"Die  Empfindnisse, oder wie wir von jetzt an wieder nach heutiger Terminologie sagen wollen, die  Gefühle, treten in Paaren von Gegensätzen auf, nämlich des Angenehmen und Unangenehmen, des Gefallens und Mißfallens, des Vergnügens und Verdrusses, besonders der Lust und der Unlust. Die Gefühle haben also im Grunde nur  eine Dimension mit nur zwei polaren qualitativen Gegensätzen: Lust und Unlust."


Einleitung

JOHANN NIKOLAS TETENS hat in seinem Werk "Philosophische Versuche über die menschliche Natur und ihre Entwicklung" aus dem Jahr 1777 mannigfach auch moralphilosophische Fragen berührt, wie auch die ganze Fülle psychologischer Untersuchungen, die er da niedergelegt hat, stets entweder eine Abzweckung auf die Erkenntnistheorie oder dann auf die Ethik besitzt. Es lag aber nicht in seiner Absicht noch im Kreis seiner Aufgaben, diese zerstreuten Bestimmungen einheitlich zu ordnen und zusammenzufassen.

Diesem Umstand und dann auch dem bald darauf folgenden Erscheinen der Hauptwerke KANTs ist es zuzuschreiben, daß die Moralphilosophie von TETENS keine Beachtung gefunden hat ja bis heute sozusagen unbekannt geblieben ist.

STÖRRING hat nachgewiesen, daß die Erkenntnistheorie von TETENS eine Synthese von HUME und LEIBNIZ bedeutet. Dasselbe ist von seiner Moralphilosophie zu sagen. Auch sie faßt die englische Einheit zusammen. Aber während KANT in seiner Ethik die englischen Bestandteile abgelehnt hat, ist er dafür im übrigen vielfach von TETENS abhängig.

Aber nicht nur diese bisher nicht beachtete historische Bedeutung als Vorläufer des Moralphilosophen KANT ist es, die eine eingehende Beschäftigung mit TETENS nötig macht, sondern ebenso wichtig ist es, daß er darin gewürdigt wird, worin KANT ihm nicht gefolgt ist, nämlich in seiner Darlegung der Entwicklung der moralischen Wertschätzungen. Mit seinem Interesse für die höchsten Probleme der Moralphilosophie verbindet er ein Verständnis für alle elementaren Vorgänge. Eine gerechte Nachwelt wird ihm einen Platz unter den größten Moralphilosophen einräumen.

Die eingehende und klare Behandlung derjenigen psychischen Vorgänge, die dem moralischen Tatbestand zugrundeliegen, sowie die Verwandtschaft mit HUME einer- und mit LEIBNIZ-WOLFF andererseits bedingen es, daß die Ethik von TETENS zugleich eine klassische Einführung in das Studium dieser Wissenschaft genannt werden darf.


1. Abschnitt
Die Empfindsamkeit

1. Kapitel
Die Unterscheidung von
Empfindung und Empfindnis
(1)

WUNDT sagt von TETENS, daß er zum Erkenntnis- und Begehrungsvermögen WOLFFs das Gefühlsvermögen hinzufügte (2). Wenn man diese Bemerkung so versteht, daß TETENS von den Empfindungen die Gefühle als eine selbständige Klasse elementarer Bewußtseinsvorgänge unterschieden hat, so ist nichts dagegen einzuwenden. TETENS hat hierdurch nicht nur für die Psychologie, sondern auch für die Ethik eine große Leistung vollbracht. Denn während die englischen Moralphilosophen zwar die hervorragende Rolle erkannt hatten, welche die Gemütsbewegungen für das Zustandekommen sittlicher Handlungen haben, aber hierbei nicht auf die psychischen Elemente zurückgegangen waren, sondern mit so komplexen Größen wie Leidenschaften und Affekten operiert haben, hat TETENS nicht allein durch eine psychologische Analyse die einfachen Elemente der komplexen Gemütszustände entdeckt, sondern sie auch moralphilosophische gleich richtig zu verwerten gewußt.

Versteht man jenen oben angeführten Satz WUNDTs aber so, daß das von TETENS neu hinzugefügte Gefühlsvermögen ohne weiteres mit den elementaren Gefühlen zu identifizieren ist, d. h. meint man, daß nun auch die Terminologie von TETENS mit der unsrigen übereinstimmt, so befindet man sich im Irrtum. Das Gefühlsvermögen im Sinne TETENS' entspricht keineswegs dem, was man nach heutigem Sprachgebrauch darunter versteht. Es bildet vielmehr den Gegensatz zum Vorstellungsvermögen. Von diesem unterscheidet es sich nämlich durch zwei Merkmale. Die Vorgänge des Gefühlsvermögens sind  erstens  etwas Gegenwärtiges (3),  zweitens  etwas Passives (4); sie sind also absolute Modifikationen der Seele (5) oder, um es anders auszudrücken, solche psychische Vorgänge, die an die Einwirkung eines Reizes gebunden sind und denen eine Veränderung des "materiellen Seelenwesens" parallel geht. Wir sehen, was man heute Empfindung nennt, rechnet TETENS also zu den Äußerungen des Gefühlsvermögens. Die Ausdrücke  Empfindung  und  Gefühl  werden von ihm (6) häufig mehrdeutig gebraucht, wohl dem damaligen Sprachgebrauch zuliebe, der beide Wörter meist synonym verwendete (7).

Wo in aller Welt, wird man sagen, bleiben denn da die Gefühle im heutigen Sinn, die elementaren Vorgänge emotionaler Art, die unser Autor entdeckt hat?

STÖRRING hat darauf hingewiesen (8), daß das Wort  Gefühl  bei ihm in verschiedenen Bedeutungen angewendet wird. Er unterscheidet deren drei:
    1. den Aktus des Empfindens
    2. das Vermögen zu fühlen und
    3 die Tastempfindungen.
Dabei bemerke ich noch, daß unter letzterem nicht nur die äußeren, sondern auch die inneren (9) Tastempfindungen und Organempfindungen (10) zu verstehen sind.

STÖRRING äußert sich nun hierüber noch folgendermaßen:
    "Wenn so unter Gefühl der Aktus des Empfindens verstanden wird, so unterscheidet es sich sehr wesentlich von dem, was wir unter Gefühl verstehen. Das, was für uns Gefühl ist, ist für TETENS  Empfindnis."  (11)
Es entsteht nun die Aufgabe, zu untersuchen, ob das Empfindnis zum "Gefühlsvermögen" in einem Verhältnis steht, und wenn ja, in welchem.

Dabei zeigt es sich dann, daß für TETENS "Empfindungen" und "Gefühle" keineswegs völlig identisch sind. Identisch sind sie nur in gewisser Hinsicht, nämlich als Äußerungen des Gefühlsvermögens im Gegensatz zum Vorstellungsvermögen. In anderer Beziehung sind sie durchaus voneinander zu unterscheiden. Er sagt darüber folgendes:
    "Die Wörter  Gefühl  und  Fühlen  haben jetzt beinahe einen so ausgedehnten Umfang erhalten als die Wörter  Empfindung  und  Empfinden.  Aber doch scheint noch einiger Unterschied zwischen ihnen stattzufinden.  Fühlen  geht mehr auf den Aktus des Empfindens als auf den Gegenstand desselben, und  Gefühle,  den Empfindungen entgegengesetzt, sind solche, wo bloß eine Veränderung oder ein Eindruck in uns gefühlt wird, ohne daß wir das Objekt durch diesen Eindruck erkennen, das dieselben bewirkt hat.  Empfinden  zeigt auf einen Gegenstand hin, den wir mittels des sinnlichen Eindrucks in uns fühlen und gleichsam vorfinden." (12)
Empfindungen sind demnach solche Vorgänge des Gefühlsvermögens, die durch die Reflexion bearbeitet sind und auf Gegenstände der Außenwelt hinweisen. In dieser Hinsicht wendet TETENS auch den Ausdruck "Empfindungsvorstellungen" (13) an. Er gebraucht also das Wort  Vorstellung  in einem doppelten Sinn. Meistens heißt es, was es heute bedeutet: reproduzierte Empfindung. Es kann aber auch verwandt sein mit dem Ausdruck "Sinnesvorstellung" bei WUNDT und entspricht dann dem, was wir  Wahrnehmung  nennen. Statt Empfindungsvorstellungen redet TETENS jedoch meistens kurz von Empfindungen.

Aktus des Empfindens sind dann solche Vorgänge des Gefühlsvermögens, die eine Beziehung auf Gegenstände entweder noch nicht haben oder überhaupt niemals erhalten. Bekommen sie aber keine Beziehung auf die Außenwelt, so erhalten sie leicht ein Verhältnis zu unserem eigenen Zustand. Eben dies ist dann das Empfindnis. "Empfindnisse sind", sagt TETENS, "das was sie sind, nur insofern als sie Gefühle sind." (14)

Der Aktus des Gefühls also, der noch keine Beziehung zur Außenwelt und noch kein Verhältnis zum Zustand der Seele enthält, ist demnach eine abstrakte, bloß erschlossene Größe.

Nun werden diejenigen Eindrücke, die auseinandergesetzt und deutlich sind, am leichtesten auf Gegenstände bezogen, von denen sie uns "Bilder" verschaffen (15). Dies findet am meisten bei den Gesichts- und Tastempfindungen statt. Die Tonempfindungen haben jene Eigenschaft schon weniger; ebenso Geschmack und Geruch. Vollends sind die Empfindungen aus dem "körperlichen Gefühl", nämlich Hunger und Durst, "Stärke und Schwäche" mehr Gefühle als Empfindungen. Jede Art von Empfindung ist am Anfang, wenn sie auf die junge Seele fällt, die noch nicht gewohnt ist, zu unterscheiden und das Bildliche daran auf die Objekte zu beziehen, durchaus Gefühl und wird somit als bloße "Rührung" zum Empfindnis. Später werden die Eindrücke durch die Reflexion, die sie zu Bildern von Sachen macht, gleichgültig. Es bleibt aber ein Rest übrig, der nicht in Empfindungen verwandelt wird. Darum hat auch der entwickelte Mensch Empfindnisse. Kritisch muß bemerkt werden, daß TETENS zu sehr im Bann von LEIBNIZ geblieben ist. Auch ist die Ansicht unhaltbar, daß aus denselben psychischen Elementarvorgängen bald Empfindungen, bald Empfindnisse werden können. Aber ein richtiger Kern steckt insofern in diesen Behauptungen, als hier Empfindungen und Gefühle nicht als absolut verschiedene Größen aufgefaßt werden. Dies entspricht der Gefühlstheorie von WILLIAM JAMES und CARL LANGE.

TETENS nimmt ferner an, daß diejenigen Eindrücke, die sehr große oder sehr geringe Intensität besitzen, sowie auch diejenigen von allzu geringer Dauer, in höherem Maß Gefühle als Empfindungen erzeugen. Daß auch hierin richtige Beobachtungen stecken, ist nicht zu verkennen. (16)

Die unauseinandergesetzten, die sehr starken oder sehr schwachen Vorgänge des Gefühlsvermögens sowie die von allzu geringer Dauer veranlassen die Seele nicht zur Entwicklung von Vorstellungen von Objekten,  sondern reizen sie zur Kundgebung ihres eigenen Zustandes.  Es werden daraus Empfindnisse (d. h. also Gefühle im heutigen Sinn).

Die Empfindnisse werden von unserem Autor als subjektive Verhältnisgefühle charakterisiert (17). Eine Reaktion der Seele auf Reize sind sämtliche Vorgänge des Gefühlsvermögens. Subjektives ist auch in den Empfindungen, ja sogar in den primären Qualitäten derselben, nur ist in ihnen davon weniger enthalten als in den Empfindnissen. Wirklich objektiv sind nach TETENS nur die Verhältnisse der Vorstellungen zueinander und auch diese nur unter bestimmten Bedingungen. Auf Empfindungen und Empfindnisse bezogen sind also objektiv und subjektiv bloß relative Gegensätze, nur etwas graduell Verschiedenes.
    "Die menschlichen Urteile über die physischen Beschaffenheiten der Dinge, z. B. über Farben und Figuren, sind übereinstimmender als über ihre moralischen und ästhetischen Eigenschaften",
sagt TETENS (18). Aber das soll nach seiner Meinung nicht übertrieben werden. Denn auch in den Urteilen über das Schöne und Gute, die auf Vergleichungen beruhen, stecken Relationen, die ja allein objektiv sind. Nur ist in den moralischen und ästhetischen Urteilen des bloß Subjektiven mehr enthalten als in solchen über physische Beschaffenheiten (19). Dieses Subjektive beruth auf den Empfindnissen, die ja beim Zustandekommen der Handlungen gerade nach TETENS eine große Rolle spielen.

Diese Subjektivität unserer Empfindsamkeit (20) erfährt aber noch eine weitere wichtige Einschränkung nach TETENS. Wohl ist die Empfindsamkeit ein passiver Zustand.
    "Der Empfindsame  leidet,  wenn er Empfindnisse hat; so viele Tätigkeit der Seele auch vorher erforderlich werden mag, ehe er empfindsam geworden ist, das ist, eine solche Feinheit des Gefühls erlangt hat. Es ist ein bloßes  Leiden  und Fühlen, wenn der Kenner von den feinen Schönheiten eines Gedichts, einer Statue, eines Gemäldes usw. gerührt wird. Aber daß er dieses Gefühls fähig ist, hat lebhafte Tätigkeiten, Vorstellungen und Überlegungen gekostet, durch welche die natürliche Trägheit und Ungeschmeidigkeit der Seele gehoben werden müssen." (21)
Erziehung und Übung kann also im Sinn einer größeren Übereinstimmung der Empfindnisse und damit zugleich des moralischen Verhaltens der verschiedenen Individuen wirken. Das Auftreten der Empfindnisse ist also kein durchaus starres und unveränderliches.

TETENS sucht nun die Ursachen festzustellen, welche die Verschiedenheit der Empfindnisse bewirken. Diese Ursachen sind einmal objektiver Art, nämlich abhängig vom Verhältnis der Eindrücke untereinander. Sie sind vor allem aber auch subjektiv, d. h. die Empfindnisse hängen vom Verhältnis der Reize zum gegenwärtigen Zustand der Seele ab. Was macht nun, daß die eine Empfindung angenehm, die andere unangenehm erscheint? Nach einer Erörterung der verschiedenen Auffassungen faßt er abschließend seine Meinung in folgende Worte:
    "In vielen Beobachtungen zeigt es sich offenbar, daß, wenn die Veränderung dem jeweiligen Zustand der Seele, ihren Kräften und Vermögen und ihren übrigen Beschaffenheiten angemessen ist, sie sich mit ihnen vereinigt und die Masse des Absoluten in ihr größer und sie selbst vollkommener wird. Im entgegengesetzten Fall aber wird der Umfang der Gefühle vermindert." (22)
TETENS begeht hier den Fehler, daß er sich nicht an den einfachsten und elementarsten Empfindnissen orientiert, sondern in die ursprünglichen Verhältnisse Erscheinungen eines entwickelteren und fortgeschritteneren Zustandes hineinträgt. Seine obige Erklärung paßt sehr wohl für die Formalgefühle. Für die mit einfachen Empfindungen verbundenen Gefühle paßt sie nur zum Teil, nämlich insofern er da von der Angemessenheit des Eindrucks im Hinblick auf die Kräfte und Beschaffenheiten der Seele redet. Dagegen darf TETENS nicht dahingehend mißverstanden werden, als hätte er die Gefühle auf  Reflexionen  über unseren Zustand zurückführen wollen, in intellektualistischer Irrtum, vor dem schon HUME gewarnt hat (23). Die Empfindnisse sind ihm vielmehr, wie man sich nach seiner Definition des Gefühlsvermögens erinnern wird,  absolute Modifikationen  und deshalb von einem bloß Relativen oder dem Beziehen der Gedanken durchaus verschieden.

Empfindung und Empfindnis sind vielmehr stets ein  Zusammen  von objektiver und subjektiver Wirkung eines Eindrucks, und  sind  nur durch  Abstraktion voneinander zu trennen.  (24) Ja, diese enge, nur durch Gedankenabstraktion voneinander zu sondernde Verbindung von Empfindung und Empfindnis, die beide aus den Aktus des Gefühls hervorgehen, wird von TETENS sogar dahin übertrieben, daß er die Behauptung von SEARCH (25), es gebe besondere "Zufriedenheitsfibern" als unrichtig abweist und Empfindung und Empfindnis, wie es in der Konsequenz seiner Anschauungen lag, derselben Fiber zuwies. Ist so seine Ansicht über die physiologischen Parallelvorgänge der Empfindnisse unzureichend, so ist sie doch in  dieser Hinsicht  frei vom Intellektualismus, der bisher fast alle Gefühlstheorien beherrscht hatte.

Während die Empfindungen, d. h. diejengen Gefühlsaktus, die zu Empfindungen werden, ein Reiz für die Denkkraft sind, so setzen die Empfindnisse den Willen in Bewegung, das heißt, sie reizen die Seele, sich tätig zu erzeigen. Die Empfindnisse, oder wie wir von jetzt an wieder nach heutiger Terminologie sagen wollen, die Gefühle, treten in Paaren von Gegensätzen auf, nämlich des Angenehmen und Unangenehmen, des Gefallens und Mißfallens, des Vergnügens und Verdrusses, besonders der Lust und der Unlust. Die Gefühle haben also im Grunde nur  eine  Dimension mit nur zwei polaren qualitativen Gegensätzen: Lust und Unlust. Zu bemerken ist noch, daß TETENS diejenigen Empfindnisse, die sich nicht an einfache Empfindungen der Sinnesorgane, sondern an innere Vorgänge, wie Denk- und Willenstätigkeiten, schließen,  innere  Empfindnisse zu nennen liebt.

Zum Schluß dieser Betrachtungen vergleiche ich meine Resultate mit denen einiger anderer, die über TETENS geschrieben haben. DESSOIR (26) urteilt über die Gefühlslehre von TETENS wie folgt:
    "Vom sprachlichen Ausdruck verführt, sucht TETENS die in Lust-Unlust sich äußerenden Empfindungen aus den Sinnesempfindungen abzuleiten."
Daß dies nicht zutrifft, glaube ich eingehend bewiesen zu haben.

Ähnlich drückt sich HARMS (27) aus:
    "Sie (die Empfindnisse) sind nicht selbst eine neu hinzutretende besondere Art der Empfindungen, sondern nur gewisse Beschaffenheiten an den Empfindungen."
HARMS hat sich in der Auffassung der Empfindnisse als bloßer Modifikationen der Empfindungen durch ungenaue Ausdrücke bei TETENS verführen lassen. Dieser versteht nämlich unter Empfindung in schlechter Terminologie auch den  ganzen  Eindruck oder die  ganze  gefühlte Modifikation, die dann zum Teil  Empfindung,  zum Teil  Empfindnis  wird. (28) Um ein Mißverständnis, wie es HARMS begegnet ist, abzuwehren, bemerkt er, daß das Empfindnis "gleichfalls eine absolute Seelenmodifikation" (29) ist, die ihr "Eigenes" hat und mit der Empfindung zusammen als zwei Teile das Ganze des Eindrucks ausmacht (30).

Im Ganzen zutreffend äußert sich SOMMER: "TETENS versteht unter Fühlen das rein Subjektive des Empfindens ohne Beziehung auf den Gegenstand". (31) Allein die Einengung auf ästhetische Rücksichten, die zudem gerade bei TETENS nur eine  sehr  nebensächliche Rolle spielen, verführt SOMMER, die Dreiteilung Verstand, Gefühl und Wille bei TETENS und KANT für identisch zu halten. Indem er die Entwicklung der "Empfindungslehre" nach einer Emanzipierung von der rationalistischen Auffassung bei DESCARTES schildert, wie sie sich in der Richtung LEIBNIZ-SULZER-TETENS-KANT vollzogen hat, unterläßt er es, auf das Eigenartige bei TETENS hinzuweisen, der auch hierin mehr ist als nur ein "Vorläufer Kants".


2. Kapitel
Die Reproduzibilität
der Empfindnisse


1. Beweis für die Existenz
reproduzierter Empfindnisse

STÖRRING hat in seinen moralphilosophischen Streitfragen, Seite 9 - 14, darauf aufmerksam gemacht, daß HUME in seiner Behandlung des Sympathieprinzips keine befriedigende Rechenschaft ablegen konnte, wie aus der  Vorstellung  einer Leidenschaft die  Impression  einer Leidenschaft werden kann. Hier nun ist es, wo TETENS bei der Besprechung der Frage einsetzt, ob unsere inneren leidenden Zustände, also unsere Empfindnisse oder unsere Gefühle, sich hinsichtlich ihrer Reproduktion den Reproduktionen der äußeren Eindrücke ähnlich verhalten. Wie HUME von den reproduzierten Seelenvorgängen als von Vorstellungen sprach, so auch TETENS. Er frägt, ob wir Vorstellungen von unseren vorhergehabten Empfindnissen haben können. Von den Vorstellungen unserer Leidenschaften sagte HUME folgendes (32):
    "Die lebhafte Vorstellung eines Dings nähert sich allemal seiner Impression und es ist bekannt, daß man Krankheit und Schmerz aus bloßer Einbildung fühlen, und daß man realiter in eine Krankheit  verfallen  kann, wenn man zu oft sehr lebhaft an sie denkt. Aber dies ist in Anbetracht der Meinungen und Leidenschaften noch gewisser; und hier trifft es vornehmlich zu, daß sich eine lebhafte Vorstellung in eine Impression verwandelt. Unsere Leidenschaften hängen mehr noch von uns selbst und von den innerlichen Wirkungen des Gemüts ab, als irgendeine andere Impression; und aus diesem Grund entstehen sie weit natürlicher von der Einbildungskraft und von jeder lebhaften Vorstellung, die wir uns von ihnen machen."
Dies nennt TETENS einen "wahren Satz im HUMEschen Skeptizismus" (33) und äußert sich über diese Erscheinung wie folgt:
    "Wir können niemals eine Vorstellung davon haben, welch ein Vergnügen wir an einem Ort oder im Umgang einer Person genossen haben, ohne von neuem eine Anwandlung von Vergnügen in uns zu empfinden. Wir erinnern uns niemals eines vergangenen Verdrusses, ohne ihn von neuem in uns aufkeimen zu sehen." (34)
BEATTIE hatte HUME den Vorwurf gemacht, in der Konsequenz seiner Anschauungen liege es, daß die Vorstellung des Essens dann den Hungrigen satt machen und die Einbildung der Hitze den vor Kälte Erstarrten wärmen müßte. TETENS aber weist diese Einwände, als auf Mißverstand beruhend, zurück. HUMEs Meinung war es nicht, daß die Vorstellung des Essens sättigen und die Einbildung der Hitze wärmen kann. Im Gegenteil wird das Bedürfnis hierbei nur noch empfindlicher sein.
    "Und dennoch", fährt TETENS fort, "wird der Hungrige sich schwerlich recht lebhaft vorstellen, wie ihm zumute sein wird, wenn er sich sättigt, ohne daß ihm der Speichel in den Mund treten, und der Erkältete wird schwerlich recht lebhaft sich die Erwärmung einbilden können, ohne daß in seinen gespannten Fibern ein Ansatz zu dieser sanften Erschlaffung entsteht, welche die Wärme bei der Empfindung bei ihnen bewirkt." (35)
In der Konstatierung der Tatsache stimmen HUME und TETENS überein, aber sie legen sie verschieden aus. HUME erblickt darin einen Beweis, daß eine Vorstellung, besonders die einer Gemütsbewegung, durch große Lebhaftigkeit annähernd den Stärkegrad einer Impression erlangt, während TETENS hierin die Bestätigung dafür sieht, daß wir auch von Gefühlen Vorstellungen haben geradesogut wie die äußeren Empfindungen Vorstellungen als reproduzierte Spuren in uns zurücklassen. Wenn TETENS auch den reproduzierten Gefühlen den Namen  Vorstellungen  gibt, so kann er das nur, indem er den Ausdruck "Vorstellung" im Sinne von reproduzierten Vorgängen gebraucht. Ganz unmöglich ist es dagegen, daß  Vorstellung  hier das bedeutet, was er sonst ebenfalls darunter versteht, nämlich "Vorstellung eines Gegenstands". Während bei den Empfindungen beide Bedeutungen des Wortes ineinander verschwimmen können, ohne daß dabei eine Störung eintritt, zeigt sich bei den Gefühlen das Unzweckmäßige dieses doppelsinnigen Ausdrucks.

Bei HUME haben alle Gemütsbewegungen den Charakter von Impressionen, und zwar nennt sie HUME Impressionen der Reflexion; bei TETENS gibt es auch Empfindnisse reproduzierter Art.

Von den Vorstellungen überhaupt sagt TETENS:
    "Die wieder hervorgezogenen ersten  Empfindungsvorstellungen,  die man  Phantasmata  oder  Einbildungen  nennt -  Wiedervorstellungen  kann man sie nennen, wenn es nicht besser wäre, diese letztere Benennung allgemeiner auf alle Arten von wieder hervorgebrachten Vorstellungen auszudehnen, sie mögen Empfindungsvorstellungen sein oder nicht - die  Einbildungen  sind also offenbar nichts anderes als die ersten Nachempfindungen in einem weit schwächeren Grad von Licht und Völligkeit." (36)
Dabei treten uns also zwei Erscheinungen entgegen:
    "Es entstehen gewisse  bleibende Zustände,  die man wahrnimmt; dies sind Nachempfindungen. Und dann hinterlassen sie Spuren in der Seele. Dies ist nicht alles, was bei den Vorstellungen aus den äußeren Sinnen gefunden wird. Die Nachempfindungen würden keine Vorstellungen, wenn sie nicht durch die Eigenmacht der Seele wiedererweckt werden könnten, ohne daß dieselbe Ursache wiederum wirkt, welche sie das erste Mal hervorbrachte." (37)
Von diesen zwei Erscheinungen, die sich bei den Vorstellungen zeigen, daß
    1. von der Empfindung her gewisse bleibende Zustände und Spuren zurückgeblieben sind, und

    2. daß diese Spuren, ohne daß die ersten Ursachen wieder wirksam werden, durch die Eigenmacht der Seele wiedererweckt werden können,
beschäftigt uns hauptsächlich die  zweite. 

Jenes erste Merkmal der Vorstellungskraft ist übrigens nichts weiteres als eine Folge davon, daß die Empfindungen des inneren Sinnes so gut wie die äußeren Empfindungen  besondere  Modifikationen der Seele sind.
    "Der Anblick der Speise wirkt beim Hungrigen den Appetit. Die Begierde ist aber nicht mit dem Anblick der Speise einerlei." (38)
Hätte HUME das bedacht, so hätte er, wenn er von der Vorstellung einer Leidenschaft redet, zu anderen Folgerungen über das Wesen dieser Vorstellung kommen müssen. Es hätte ihm nicht entgehen können, daß die Vorstellung der Leidenschaft im Verhältnis zur Vorstellung ihrer Ursachen wie ihrer Wirkungen ein selbständiger Seelenvorgang ist.
    "Aber dennoch ist die Einbildung oder Wiedervorstellung der ehemaligen Gemütsverfassung von den Einbildungen der übrigen vorhergeganenen, der jene umgebenden und auf sie folgenden Empfindungen ebenso unterschieden, wie sie es selbst in der Empfindung war." (39)
Mit diesen Worten bringt TETENS eine zutreffende Kritik über jene dunklen und schwierigen Stellen, wo HUME von der Vorstellung einer Leidenschaft redet. HUME wäre wohl so darauf geführt worden, nicht allen Seelenvorgängen emotionaler Art einen Impressionscharakter zuzuschreiben, wie sein System es allerdings in der uns vorliegenden Form erfordert.

Doch gehen wir zur Sache zurück. In der vorliegenden Frage, ob es auch reproduzierte Gefühle gibt, handelt es sich für TETENS darum, daß auch entschieden wird, ob jenes  zweite  Merkmal der Vorstellungskraft hier zutrifft, daß die hinterlassenen Spuren der Empfindungen des inneren Sinnes eine  besondere  Disposition aufweisen, ohne daß ihre Ursachen nochmals wirksam werden, sich wiederum zu erneuern und den vorigen Gemütszustand oder die vorige Aktion als eine abwesende Sache wiederum vorzustellen.

Also nicht darum handelt es sich, nachzuweisen, daß in der Empfindsamkeit eine Leichtigkeit herrscht, den vorigen Zustand wieder anzunehmen. Das ist ja das Faktum, das unbestritten ist und das HUME, wie wir sehen, ebenfalls anerkennt. Es handelt sich vielmehr um eine  Erklärung  dieser Tatsache, ob nämlich diese Disposition eine besondere Disposition ist, "die von den Dispositionen, äußere Empfindungen und andere Vorstellungen zu reproduzieren, unterschieden" ist (40). Denn das liegt eben TETENS am Herzen, den Nachweis zu leisten, daß es wirklich  reproduzierte  Empfindnisse gibt im gleichen Sinn, wie es reproduzierte Empfindungen oder Vorstellungen gibt, und ebenso, was uns später ebenfalls beschäftigen wird, daß es auch  Reproduktionen  unserer Willensäußerungen' gibt, und zwar Reproduktionen durch die Eigenmacht der Seele, ohne ein Wirksamwerden der Totalitt ihrer Ursachen.

TETENS hätte sich die Sache leicht machen können. Er hätte einen Analogischluß machen können. Wenn die Modifikationen des äußeren Sinnes durch die Eigenmacht der Seele reproduzible Spuren hinterlassen, wie sollte dies nicht auch bei den inneren Modifikationen der Fall sein? TETENS deutet dies wohl an (41), aber er verhehlt sich nicht, daß hier Schwierigkeiten und Dunkelheiten sind, die eine genaue Untersuchung verlangen.
    "Wenn nämlich das lebhafte Vergnügen und die warme Zuneigung gegen eine Person in mir wieder hervorkommt, da ich ihr Bild vor mir habe, ohne sie selbst zu sehen; ist diese wiederkommende Gemütsbewegung oder die wiederaufsteigende Neigung eine ähnliche (den Vorstellungen äußerer Dinge ähnliche) Wiedererweckung einer aus der Empfindung zurückgelassenen Spur? Kann sie nicht vielleicht eine neue jetzt hervorgebrachte Wirkung sein, welche die Vorstellung des Objekts zur Ursache hat? ... Wenn ein Vergnügen über eine Sache das erste Mal durch das Anschauen entstanden ist, muß nicht auch die Einbildung, als ein heruntergesetztes Anschauen, aus einem ähnlichen Grund die Ursache von einer schwachen Gemütsbewegung sein, welche sich zu dem Vergnügen aus der Empfindung auf dieselbe Art verhält wie die Einbildung selbst zur Empfindung? Und dann ist es unnötig, eine aufbehaltene Spur des ehemaligen Gemütszustandes anzunehmen." (42)
Wie die Empfindungen Empfindnisse hervorrufen (43), so können auch Vorstellungen verhältnismäßig schwächere Empfindnisse zu ihrer Wirkung haben, die dann nicht reproduziert, sondern neu produziert werden.

Dieser Einwand wird noch verstärkt durch ein weiteres Argument, das TETENS hinzufügt.
    "Die inneren Modifikationen sind dann, wenn sie zuerst empfunden werden, Wirkungen, welche aus der Seele selbst, aus ihrer Empfindsamkeit durch eine innere Kraftäußerung hervorgebracht werden, nachdem die Vermögen und Kräfte durch die Empfindungen äußerer Objekte bestimmt und geformt sind." (44)
So oft ein ehemaliges Gefühl in der Erinnerung wiederkehrt, geht ihm eine entsprechende Vorstellung oder gar Empfindung voran. Beim äußeren Sinn werden zu einer neuen Empfindung äußere Objekte gefordert, die wirksam werden. Bei der Tätigkeit des inneren Sinnes verhält es sich anders; alle Bedingungen liegen da in der Seele selbst. Es kann zu einer neuen Empfindung kommen ohne Anwesenheit äußerer Objekte. Es ist deshalb denkbar, daß da, wo wir Reproduktionen früherer Vorgänge vermuten, sich vielmehr neue Vorgänge abspielen.
    "Das Vergnügen aus der Musik, die angenehme Wallung in der Seele, die wir in einem Garten empfunden haben, wird nicht in Gedanken erneuert, wenn die Vorstellungen von der Musik und von diesem Garten wieder gegenwärtig sind." (45)
Bestehen diese Einwände zurecht, so bedarf es bei den Empfindnissen keiner zurückgebliebenen Spur, keiner besonderen Disposition, sie zu reproduzieren. Aber sind die Einwände wirklich stichhaltig? Ein Versuch aus Beobachtungen, ein  experimentum crucis  [durch Scheitern falsifiziert - wp] ließe sich denken, daß der innere Sinn sich in der Reproduzibilität analog dem äußeren verhält, dann nämlich, wenn nachgewiesen werden könnte, daß tatsächlich bei gewissen Fällen die ersten Ursachen der Empfindnisse bei ihrer Wiedererneuerung nicht wirksam sind. Bei Vorstellungen des äußeren Sinnes läßt sich diese Probe leicht machen.
    "Die assoziierte Idee von einem Turm, wobei die Idee von einem Haus wiedererweckt wird, ist offenbar keine physische Ursache, welche die letztere Vorstellung der Seele beibringen könnte. Die Idee von einem Haus müßte also in der Phantasie fehlen und bei der Abwesenheit des Gegenstandes unwiederhervorbringbar sein, wobei sie in der Empfindung nicht vorhanden gewesen und nicht aus dieser eine nähere Anlage dazu entstanden wäre." (46)

    "Die Idee von einem Esel erweckt in mir die Idee von einem Menschen, der auf ihm saß. Hier ist jene gewiß nicht mehr als eine Veranlassung zu dieser" (47)
und so keine physische Ursache. Läßt sich dem etwas Ähnliches aus dem Gebiet des inneren Sinnes an die Seite stellen? TETENS kann tatsächlich solche Fälle nennen, wo sich der innere Sinn dem äußere analog verhält. Es sind dies assoziative Übertragungen von Gefühlszuständen, die sich an eine Idee anknüpfen, auf andere Ideen. "Da wo eine Neigung zur Leidenschaft und ein  bloßes Vermögen  zur Fertigkeit geworden ist", zeigt sich dies am deutlichsten.
    "Es assoziieren sich die Gemütsbewegungen mit anderen äußeren Empfindungen und Vorstellungen, von welchen sie nur  begleitet  werden, die aber nicht zu den Ursachen gehören, von welchen sie hervorgebracht sind. Sie legen sich an ihre Wirkungen und Folgen, die aus ihnen entstehen, und Anzeichen, Worte und Ausdrücke, worin sie äußerlich hervorbrechen."
Schon HUME hatte bemerkt, daß wir der Leidenschaften anderer nur entweder durch Wahrnehmung ihrer Ursachen oder durch die Wahrnehmung ihrer Wirkungen inne werden können. So gehen auch bei der Wiedervorstellung  eigener  Gemütszustnde der Reproduktion des Gefühls Vorstellungen der dasselbe verursachenden Objekte  oder  Vorstellungen und Gefühlswirkungen voran. Im letzteren Fall ist es einleuchtend, daß diese Vorstellungen  nicht wirkende Ursachen,  sondern nur  Veranlassungen  des reproduzierten Empfindnisses sind.

Allein hier kann ein neuer Einwand gemacht werden und ist tatsächlich durch die Assoziationspsychologie HARTLEYs erhoben worden. Nach HARTLEY und, wie TETENS erklärt, abgesehen von einigen Verschiedenheiten in den Ausdrücken, auch nach WOLFF, bedarf es keiner besonderen Reproduzibilitt der Gefühle. Die ganze Erscheinung, daß eine Fertigkeit und Gewohnheit in Empfindungs- (Empfindsamkeits-) und Handlungsarten besteht, kann durch eine gewisse Fertigkeit in der Vorstellungstätigkeit erklärt werden. Besonders nach HARTLEY wäre dies nichts anderes als eine "Fertigkeit, Ideen zu verbinden". Wenn sich nämlich ein Gefühlszustand durch eine Vorstellung, die  nicht  die Ursache des ersteren, sondern seine Wirkung war, ins Gedächtnis zurückbringen läßt, so ist, nach Ansicht der Assoziationspsychologie, dies nicht eine Wirkung dieser Nebenidee, sondern diese führt andere, assoziierte Ideen herbei,
    "in denen die bewegende Kraft enthalten ist und die in der ersten Empfindung die wirkende Ursache des Gefallens gewesen sind. Der Spieler sieht die Karten nur an, und dem Geizigen schimmert nur eine Goldmünze in die Augen. So ein Anblick bringt nach der gedachten Erklärungsart die ehemaligen angenehmen Empfindungen, die mit dem Spielen und mit dem Genuß des Geldes verbunden gewesen sind, und also eine lange Reihe von Ideen wieder zurück. Und die letzteren von ihnen, die nur die Zwecke und Absichten vorstellen, sollen es sein, von welchen das Herz ergriffen und zur vorigen Begierde gespannt wird. Dies ist dann eine neue Wirkung, ohne daß eine anderweitige Aufgelegtheit im Vermögen der Seele oder in ihrer Empfindsamkeit vorhanden ist, welche hierin einen Einfluß haben dürfte." (48)
Die Gemütsbewegung würde dann also von Vorstellungen verursacht, die wir nich wahrnehmen, die nur dunkel bewußt sind.

Diesen Einwand glaubt TETENS durch folgende drei Gründe widerlegen zu können:

1. Es ist unmöglich, daß die verursachenden Vorstellungen einer Gemütsbewegung nur so dunkel vorhanden sind, daß sie nicht wahrgenommen werden und doch zugleich in dem Grad tätig sind, daß sie von  neuem  einen Ansatz zu der ehemaligen Gemütsbewegung hervorbringen.

TETENS ist hiermit wohl im Recht, denn wenn eine neue Gemütsbewegung in uns entstehen soll, so kann dies nicht anders geschehen, als daß die Ursache hierzu ebenso wirkt wie früher. Es ist wohl begreiflich, daß ins Bewußtsein  reproduzierte  Gefühle treten, deren verursachende Vorstellungen uns nicht klar sind (49), daß aber  neue  Gefühle in uns entstehen sollen, ohne daß wir etwas von einer Ursache wahrnehmen, ist unverständlich. Im letzteren Fall müßte doch eine größere Leichtigkeit, diese Gefühle anzunehmen, in uns vorhanden sein; und eben das ist es ja, worum sich der Streit dreht; diese größere Leichtigkeit, ohne daß die Ursache derart wirksam ist, wie das erste Mal, in einen Gemütszustand zu geraten, ist eben ein  reproduziertes  Empfindnis. Und eben diese größere Leichtigkeit ist nicht nur eine leichtere Assoziationsfähigkeit der übrigen den Gemütszustand begleitenden Vorstellungen, damit wäre ja das Rätsel einer unbewußt wirkenden Ursache eines  neuen  Gefühls nicht gehoben; sie ist vielmehr eine besondere Disposition dieser inneren Modifikation sich zu reproduzieren.

Wie stünde es um unseren Gemütszustand, wenn tatsächlich  neue  Gefühle in uns auftreten könnten, ohne daß wir die psychischen Akte kennen, die sie hervorrufen! Sobald man antwortet, dies können natürlich nur Gefühle sein, wie sie früher schon durch diese Ursachen in uns ausgelöst worden sind, so würde man im Prinzip eben das zugeben, was man bestreitet, daß es eine Reproduktion der Empfindnisse gibt. WUNDT weist allerdings darauf hin, daß sich selbst bei Sinneswahrnehmungen das Gefühl einstellt, ehe der objektive Wahrnehmungsinhalt apperzipiert wird; ja dieser kann bei schwachen Reizen auf den Tast-, Geruchs- und Geschmackssinn überhaupt gar nicht apperzipiert werden (50), und doch stellt sich etwa eine entsprechende Unluststimmung ein. Aber dies ist einmal eine Erscheinung, woran, was den Gefühlsvorgang betrifft, reproduktive Elemente hervorragenden Anteil nehmen. Solche Gefühle müssen sich wohl schon früher mit derartigen Reizen verbunden haben. Sodann ist nicht zu übersehen, daß es sich hier um die niederen Sinne handelt, denen nach WUNDT die Reproduktionsfähigkeit beinahe ganz abgeht (51). Bei den höheren Sinnen des Gesichts und Gehörs, die für das geistige und sittliche Leben allein in Betracht kommen, ist die Reproduzibilität, wie dies auch TETENS annimmt (52), eine weit leichtere. Ein physiologischer Reiz, der zu schwach wäre, um eine mehr oder weniger klare reproduzierte Gesichts- oder Gehörvorstellung auszulösen, die sich so leicht einstellt, wäre jedenfalls auch nicht stark genug, um ein Gefühl ohne Mitwirkung einer besonderen Disposition hierzu neu zu erzeugen.

Aber selbst wenn man es zugibt, daß eine bloß dunkel bewußte Vorstellung imstande ist, ein neues Gefühl zu erzeugen, so fehlte doch hierbei jede Garantie für eine Konstanz solcher Vorgänge. Und das ist es ja gerade, was für die Moralphilosophie in Betracht kommt. Dies ist auch der Grund, warum sich TETENS um den Beweis der Reproduktionsfähigkeit der Gefühle so sehr bemüht hat.

2. Den zweiten Grund, um jenen Einwand der Assoziationspsychologie gegen die Reproduktion der Gefühle zu widerlegen, entnimmt TETENS dem System dieser Philosophie selbst.
    "Wir erinnern und oft aus einer Sache Vergnügen geschöpft zu haben oder verdrießlich über sie gewesen zu sein, ohne es jetzt noch zu wissen, was es eigentlich gewesen ist, das uns derzeit affiziert hat. Wir sind jetzt nicht mehr in der vorigen Gemütsbewegung, aber an gewissen äußeren Handlungen des Körpers, welche die Ausbrüche des inneren Zustandes waren und die in unserem Gedächtnis hell genug mit der Idee der Sache wieder hervorkommen, wissen wir es nichtsdestoweniger gewiß, daß so ein Zustand im Gemüt zu der Zeit vorhanden gewesen ist. Die Wiedervorstellung des vorigen Zustandes enthält alsdann so viel von der ehemaligen Empfindung in sich, wie die Einbildung vom Geschmack einer Birne von ihrer Empfindung in sich hat." (53)

    "Solche Fälle sind häufig. Die Einbildungskraft nimmt in der Reihe der Vorstellungen den Weg rückwärst, von den Wirkungen auf die Ursachen ... Man darf nur lustige Töne wiederholen, nicht eben solche, die uns wirklich ehedem vergnügt gemacht haben, sondern solche, welche wir angaben, weil wir vergnügt waren, und in die das heitere Herz fast unwillkürlich, zumal in jüngeren Jahren, sich zu ergießen pflegt, oder man darf nur lebhaft an sie denken und die Reproduktion des Vergnügens, als ihre Quelle, ist mit ihnen verbunden." (54)
Wie man sich den Geschmack einer Birne nicht anders vorstellen kann als mit Zuhilfenahme von reproduzierten oder noch eher direkten Tast- und Muskelempfindungen an den Lippen, der Zunge und im Gaumen, so gibt es auch Gemütszustände, die uns rein nur durch ihre Begleiterscheinungen wiedervorstellbar werden. Hier erfolgt also die Reproduktion von rückwärts. Wir gehen von den Wirkungen zurück bis zu den Ursachen. Das Zwischenglied aber ist die Gemütsbewegung selbst. Sonst besteht zwischen Wirkung und Ursache keinerlei Ähnlichkeit. Da also eine Ähnlichkeitsassoziation bestimmt ausgeschlossen ist und eine Berührungsassoziation nur durch das Zwischenglied stattfindet, so ist es erwiesen, daß ehe wir uns der Ursache dieser Begleiterscheinungen bewußt werden können, wir uns vorher, wenn auch vielleicht nur dunkel, des Gefühls selbst erinnert haben müssen. Die Ursache des Gefühls stellen wir uns erst nachher wieder vor. Dieser ganze Vorgang ist aber unmöglich, ohne daß das Gefühl eine reproduzible Spur in uns zurückgelassen hätte. 3. Nicht überzeugend ist dagegen der dritte Beweis, den TETENS vorführt. Er meint, daß wenn immer bei der Verknüpfung einer Neigung mit einer nicht ursprünglich mit ihr verbundenen Vorstellung die Zwischenglieder, wenn auch nur dunkelbewußt, wirksam wären, man ja gar nicht von einer wirklichen Gefühlsübertragung reden könnte. Diese wäre dann ein bloßer Schein.
    "Dergleichen Übertragungen (ohne Zwischenglieder) sind gewöhnlich. Wenn wir eine fremde Sprache erlernen, so übersetzen wir ihre Wörter zuerst in die Wörter unserer Muttersprache, und durch diese Vermittlung erregen wir die damit verbundenen Gedanken. Am Ende verliert sich das. Wir gewöhnen uns, die Ideen mit den fremden Wörtern unmittelbar zu verbinden und bedürfen dann jener Zwischenvorstellungen nicht mehr." (55)
STÖRRING hat nun aber dargetan, daß das Ausfallen der Zwischenglieder bei der Übertragung von Gefühlszuständen von einer Vorstellung auf eine andere nicht wahrscheinlich ist. (56) Auch Assoziationsversuche zeigen, wenn sie lange genug fortgesetzt und von geübten Personen vorgenommen werden, daß sich fast immer um eine Vorstellung ein ganzer Haufen von Ähnlichkeits- und besonders Berührungsassoziationen anlegt, die man schließlich konstatieren kann.

Wie wir gesehen haben, unterscheidet TETENS mit Rücksicht auf die Gefühle in dieser Untersuchung veranlassende und verursachende Vorstellungen. Damit hat er aber der Assoziationspsychologie in seinem Sprachgebrauch eine Konzession gemacht. Hier gibt es Vorstellungen, die die Ursache von Gefühlszuständen werden. Nach dem, was wir im vorhergehenden Kapitel gelernt haben, kann bei TETENS hiervon im Grunde keine Rede sein. Es entsteht ja nicht zuerst eine Empfindung und dann bringt diese ein Empfindnis hervor (57); sondern Empfindung und Empfindnis sind die beiden Seiten  eines  Vorgangs. Sobald das psychologische Korrelat einer Vorstellung erscheint, tritt auch zugleich das physiologische Korrelat des ihr entsprechenden reproduzierten Gefühlsvorgangs auf. Aus diesem Grund scheint der  zweite  Beweis von TETENS, den wir oben besprochen haben, nicht recht mit seinen sonstigen Ansichten übereinzustimmen. Wir sagten schon, er entnimmt diese Gedanken den Assoziationspsychologen selber. TETENS stellte demgemß die Sache so dar, als ob
    1. die Vorstellung der Begleiterscheinung als Wirkung,

    2. die reproduzierte Gemütsbewegung und

    3. die verursachende Vorstellung sich aneinanderrichten wie zwei Perlen an einer Schnur, die man von rückwärts nach vorwärts aufzählen möchte.
Ob TETENS hier nicht die Assoziationspsychologen auf ihrem eigenen Feld schlagen wollte? Es ist zumindest möglich, daß er diesen zweiten Beweis nicht ernsthaft aufgefaßt haben wollte. Zu entscheiden wage ich diese Frage nicht. Sollte es sich aber wirklich so verhalten, dann hätte TETENS im Grunde die Sache anders gemeint. Die "verursachende" Vorstellung und die Vorstellung der Folgeerscheinungen des Gefühlszustandes bilden eben doch eine Berührungsassoziation, indem sie häufig aufeinander gefolgt sind. Denn nur bei häufiger Sukzession dieser Vorgänge (58) läßt sich die Gefühlsübertragung überhaupt begreifen. Dann braucht der reproduzierte Gefühlszustand nicht das Bindeglied beider Vorstellungen zu sein; vielmehr, wenn die Vorstellung der Folgeerscheinungen die Reproduktion der "verursachenden" Vorstellung bewirkt wird  zugleich  mit dieser auch der Gefühlszustand reproduziert.


2. Das Verhältnis der reproduzierten zu
den ursprünglichen Empfindnissen.

Hinsichtlich des Grades der Stärke verhalten sich jedoch die Vorstellungen aus dem äußeren Sinn und diejenigen des inneren Sinns nicht gleich.
    "Die Wiedervorstellung eines gesehenen und nun abwesenden Gegenstandes hält sich gewöhnlich so in den Schranken der Einbildung", daß sie nur "ein Schatten der Empfindung" ist.

    Die Ursachen, die ihr diesen (der vollen und starken Empfindung entsprechenden) Grad der Stärke geben müßten, liegen nicht im Innern der Seele, sondern außer ihr, oder doch nicht in ihrer Gewalt. Etwas verhält es sich anders bei den Seelenveränderungen, die aus einem inneren Prinzip hervorgehen, wenn sie Empfindungen sind. Hier sind zwar auch Einbildung und Empfindung stark genug unterschieden ... Aber die Einbildung kann hier, ich will nicht sagen leichter, aber öfterer, weil es auf innere Ursachen in der Seele ankommt, in eine Empfindung übergehen. Das Andenken an die geliebte Person macht das Herz so voll, daß die zurückgekehrte Affektion nicht mehr eine bloße Einbildung bleibt, sondern zu einer vollen gegenwärtigen Empfindung wird." (59)
Der Grund allerdings, den TETENS hierfür angibt, daß "solcher veranlassenden Einbildungen mehrere zusammenkommen, deren vereinigte Macht so stark ist, als eine Empfindung" (60), ist nicht stichhaltig oder besser gesagt, er ist nicht der hauptsächliche. Denn schon das  einzelne  reproduzierte Gefühl ist einem ursprünglichen Gefühlszustand näher als eine Vorstellung einer Empfindung.

Es ist also TETENS nicht entgangen, daß reproduzierte Gefühle einen weit stärkeren Intensitätsgrad besitzen als reproduzierte Vorstellungen oder Empfindungen (61).

Wenn aber an jeglichen Gefühlszuständen  Organempfindungen  zumindest stark beteiligt sind, wodurch, wie STÖRRING nachweist, sich die annähernd gleiche Intensität von ursprünglichen und reproduzierten Gefühlszuständen begreifen läßt, verliert dann die Untersuchung von TETENS über die Reproduzibilität der Empfindnisse nicht ihren Wert? Durchaus nicht. Denn wir müssen uns doch vorstellen, daß die Verbindung der den Vorstellungen korrelaten physiologischen Vorgänge mit denjenigen Zentren, von denen die vasomotorischen und respiratorischen Erregungen und Hemmungen ausgehen, die dann den Reiz für die Organempfindungen bilden, durch Bahnung eine immer innigere wird. (62) Denn, wie ich schon hervorgehoben habe, hat TETENS am Nachweis der Reproduzibilität der Gefühle ein moralphilosophisches Interesse. Nur so ist nämlich die Regelmäßigkeit und Konstanz der betreffenden Erscheinungen gesichert. Allerdings hätte er dies auch hervorheben müssen.

Sodann ist die Kehrseite hiervon, daß nur nach vorausgehenden, auf entsprechenden Empfindungen mit ursprünglichen Gefühlen beruhenden Erlebnissen eine Reproduktionsfähigkeit der Empfindnisse vorhanden sein kann.
    "Ein Mensch, dessen Herz noch nie die Vaterliebe empfunden hat, kann sich solche ebensowenig wieder vorstellen, wie ein Blindgeborener die Farbe." (63)
Dieses Beispiel ist übrigens nicht zweckmäßig gewählt, indem es sich nicht um ein elementares Gefühl handelt. Wo ein so komplexer Gefühlszustand vorliegt, wie bei der Vaterliebe, könnte zur Not eine ähnliche Gefühlswirkung durch Kombination verschiedener Elementargefühle erzielt werden, wie TETENS dies übrigens auch andeutet.
LITERATUR: Max Schinz, Nikolas Tetens - Psychologische Aufgaben, Leipzig 1906
    Anmerkungen
    1) Ich teile hier nur die hauptsächlichsten Resultate einer von mir über diesen Gegenstand verfaßten Abhandlung mit. Dieses erste Kapitel kann auch überschlagen werden.
    2) WILHELM WUNDT, Grundzüge der physiologischen Psychologie, 5. Auflage, Bd. 1, Seite 355
    3) 2. Versuch, Seite 170
    4) 2. Versuch, Seite 171f
    5) 2. Versuch, Seite 191 und 209f; 3. Versuch, Seite 275, 10. Versuch, Seite 620f.
    6) 2. Versuch, Seite 167 und 168
    7) WUNDT, a. a. O., Bd. 1, Seite 354f
    8) STÖRRING, Erkenntnistheorie von Tetens, Seite 20 und 21
    9) 10. Versuch, Seite 638f
    10) 2. Versuch, Seite 215
    11) STÖRRING, a. a. O., Seite 21
    12) 2. Versuch, Seite 167
    13) 1. Versuch, Seite 32f
    14) 2. Versuch, Seite 216
    15) 5. Versuch, Seite 423f
    16) siehe EBBINGHAUS, Grundzüge der Psychologie, Bd. 1, Seite 548-552.
    17) 7. Versuch, Seite 554
    18) 7. Versuch, Seite 554
    19) 7. Versuch, Seite 559
    20) Empfindsamkeit ist die Fähigkeit, Empfindnisse zu haben. (2. Versuch, Seite 190)
    21) 10. Versuch, Seite 626
    22) 14. Versuch, Seite 811; vgl. 2. Versuch, Seite 208, und 10. Versuch, Seite 713
    23) HUME, Treatise über die menschliche Natur, übersetzt von JAKOB, Bd. 2, Seite 247
    24) 2. Versuch, Seite 214 und 215
    25) 2. Versuch, Seite 211f
    26) MAX DESSOIR; Geschichte der neuern deutschen Psychologie, Bd. 1, zweite Auflage, Seite 352
    27) FRIEDRICH HARMS, Über die Psychologie des Johann Nikolas Tetens, aus den Abhandlungen der königlichen Akademie der Wissenschaften zu Berlin 1878, Seite 132 und 133
    28) 2. Versuch, Seite 217
    29) 2. Versuch, Seite 214
    30) 2. Versuch, Seite 216
    31) ROBERT SOMMER, Grundzüge einer Geschichte der deutschen Psychologie und Ästhetik, 1892, Seite 277
    32) HUME, Treatise a. a. O., Bd. 2, Seite 80
    33) 1. Versuch, Seite 56, Anmerkung
    34) 1. Versuch, Seite 55f
    35) 1. Versuch, Seite 56, Anmerkung
    36) 1. Versuch, Seite 37f
    37) 1. Versuch, Seite 58
    38) 1. Versuch, Seite 69
    39) 1. Versuch, Seite 57
    40) 1. Versuch, Seite 59
    41) 1. Versuch, Seite 69
    42) 1. Versuch, Seite 60
    43) Empfindung im Sinne des  ganzen  Eindrucks in einem früheren Stadium; sonst stehen diese Sätze im Widerspruch mit den früher entwickelten Ansichten TETENS.
    44) 1. Versuch, Seite 61
    45) 1. Versuch, Seite 62
    46) 1. Versuch, Seite 63
    47) 1. Versuch, Seite 61
    48) 1. Versuch, Seite 66f
    49) vgl. WUNDT, Grundzüge der physiologischen Psychologie, Bd. 3, fünfte Auflage, Seite 110 - 119.
    50) WUNDT, Grundzüge a. a. O., Bd. 3, Seite 114.
    51) WUNDT, a. a. O., Seite 132 und 479
    52) 1. Versuch, Seite 43f
    53) 1. Versuch, Seite 69
    54) 1. Versuch, Seite 71
    55) 1. Versuch, Seite 72
    56) STÖRRING, Moralphilosophische Streitfragen, Bd. 1, Seite 108 - 111.
    57) Wenn gewisse Stellen diesen Sinn zu haben scheinen, so kommt das daher, daß TETENS sich dem damaligen Sprachgebrauch anpaßte.
    58) STÖRRING, Streitfragen a. a. O., Bd. 1, Seite 111
    59) 1. Versuch, Seite 65
    60) siehe weiter unten
    61) STÖRRING, Streitfragen, Bd. 1, Seite 12 und 109f
    62) vgl. WUNDT, Grundzüge a. a. O, Bd. 2, Seite 358f
    63) 1. Versuch, Seite 57