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MAX HEINZE
Ernst Platner als Gegner Kants

"Während nach Kant [...] Formen [...] wie Raum und Zeit, nur subjektiv sind, nichts ihnen Entsprechendes in der Welt der Dinge außerhalb von uns gefunden wird, muß nach Platner in dem Eindruck und also im äußeren Gegenstand ein Grund sein, welcher das Vorstellungsvermögen veranlaßt, das ihm Gegebene in dieser oder jener Form zu bilden, unter diesen oder jenen Grundbegriff zu subsumieren. Es muß demnach im Gegenstand außerhalb von uns etwas sein, was der oder jener Form entspricht, etwas den Formen der Grundbegriffe und den Formen von Raum und Zeit Analoges. Wenn z. B. die Seele einen Gegenstand als Substanz denkt, so muß etwas im Gegenstand sein, was den Grund davon enthält, daß sie ihn unter Substanz und nicht unter Akzidenz stellt."

ERNST PLATNER nahm unter den Philosophen zu Ende des vorigen und zu Anfang des jetzigen Jahrhunderts eine äußerst geachtete Stellung ein. STÄUDLIN (1) nennt ihn einen der verdientesten Philosophen Deutschlands, BUHLE (2), der für die ganze Richtung PLATNERs nicht eingenommen sein konnte, bezeichnet ihn als einen der geistvollsten und gelehrtesten neueren Philosophen. Seine drei Hauptwerke, meint BUHLE, seien in ihrer Art klassisch und müßten von jedem, der sich für Philosophie interessiert, studiert werden. Auch KRUG (3), PLATNERs mehrjähriger Kollege in Leipzig, erkennt an, daß dieser durch seine Schriften vielfach anregend auf seine Zeitgenossen eingewirkt und so dem Studium der Philosophie weit mehr als mancher apodiktisch-dogmatische Philosoph genützt hat.

Der Ruhm PLATNERs scheint jedoch bald dahingegangen zu sein. Schon als KRUG im Jahre 1809 nach Leipzig als Professor berufen wurde, scheint sich PLATNER keines bedeutenden Ansehens mehr erfreut zu haben. KRUG (4) spricht vom "alten" PLATNER und REINHART (5) äußert sich in den Briefen an Krug über PLATNER der Art, als habe sich der letztere auch seinem Ruhm nach schon ausgelebt. Und selbst PLATNERs Sohn, Professor der Jurisprudenz in Marburg, meint zu Anfang des Nekrologs (6) auf seinen Vater im Jahr 1819 - PLATNER war 1818 gestorben und zuletzt geisteskrank gewesen -, derselbe gehöre seiner literarischen Tätigkeit und seiner schriftstellerischen Bedeutung nach mehr einer früheren als der damaligen Periode deutscher Literatur an. - In neuester Zeit wird er wenig berücksichtigt, abgesehen von einer kurzen Erwähnung in den Darstellungen der Geschichte der Philosophie. Nur von LIEBMANN (7) habe ich ihn zu meiner Freude erwähnt, zitiert und gelobt gefunden.

Man mag sich nun mit der Art des Philosophierens bei PLATNER nicht einverstanden erklären, ein ausgebreitetes Wissen, namentlich gründliche Kenntnisse in den Naturwissenschaften, vor allem in der Physiologie, und ebenso genaue, offenbar auf selbständigen Studien beruhende Bekanntschaft mit dem Altertum und dessen Philosophie, sowie überhaupt mit der Geschichte der Philosophie, eine gute Beobachtungsgabe, wie sie sich aus seinen vielfach treffenden psychologischen Bemerkungen ergibt, und Scharfsinn wird man ihm nicht absprechen können. Daß er gerade ein besonders tiefer, konsequenter und selbständig schaffender Denker gewesen ist, wird man freilich nicht behaupten wollen.

Er war Professor der Medizin seit 1770 in Leipzig, später der Physiologie und seit 1801 auf Professor der Philosophie (8), indem er neben seinen medizinischen fast immer philosophische Vorlesungen gehalten hatte (9). Sie quaestiones physiologicae legen Zeugnis dafür ab, wie er selbständig forschte, sie sind ein geachtetes Buch gewesen und nehmen ihre Stelle in der Geschichte der Physiologie ein. Die Verbindung des Mediziners und des Philosophen in seiner Person zeigt er durch seine Bemühungen, die Anatomie und Physiologie auf die Philosophie oder genauer die Psychologie anzuwenden. In dieser Beziehung gebührt PLATNER zu seiner Zeit eine hervorragende Stellung. Seine Anthropologie für Ärzte und Weltweise (10) gibt schon im Titel die doppelte Richtung an. Das Buch war mit Beifall aufgenommen worden, aber nach dem Urteil Sachverständiger (11) mußte es viel mehr Anerkennung finden. PLATNER hatte darin noch zu viel Kenntnisse in Anatomie und Physiologie vorausgesetzt.

Seine Belesenheit in den Schriften früherer Philosophen ergibt sich besonders aus den historischen Exkursen der Philosophischen Aphorismen; es haben diese geschichtlichen Erörterungen heutigen Tags noch Wert. Sehr häufig zeigt sich in denselben ein selbständiges und richtiges Urteil über frühere Lehren, namentlich alter Philosophen. Offenbar hat er sich der griechischen Spekulation mit besonderer Vorliebe zugewandt. Von eingehenderen Studien zeigt aber z. B. auch das, was er über SPINOZA sagt (12), obwohl er bescheiden anerkennt, daß ihm dessen Lehre eigentlich unverständlich ist. Hätten Andere den Sinn derselben durchdrungen, so bewundere er sie. Gesteht er dies offen ein, so ist es wohl kaum möglich, daß, wie KRUG (13) bemerkt, Eitelkeit einer der Grundzüge seines Charakters gewesen ist. Daß er sich eingehend mit LEIBNIZ beschäftigt hatte, versteht sich von selbst. Er wurde durch diesen mehr angezogen als durch WOLFF.

Von den einzelnen Gebieten der Philosophie lag ihm die Psychologie am nächsten, und hier hat er manches für seine Zeit Tüchtige geleistet. Ich will nur hinweisen auf das Kapitel von der Verknüpfung der Vorstellungen der Phantasie (14), in welchem er die Gesetze der sogenannten Ideenassoziation in beachtenswerter Weise behandelt, sowie auf das Kapitel vom Anerkennen (15), worunter er die Beziehung des sinnlichen Bildes auf einen Begriff oder ein Gedächtnisbild versteht und damit der Apperzeption HERBARTs nahe kommt. Interessant ist es zu lesen (16), wie er aus der fortgesetzten Untersuchung und Beobachtung eines Blindgeborenen entnehmen will, daß diesem die Zeit statt des Raumes dient, und daß der gesichtslose Mensch überhaupt von der Außenwelt nichts wahrnimmt, als das Dasein von etwas Wirkendem.

Daß er aber mit seinen selbständigen philosophischen Untersuchungen bei der Psychologie nicht stehen geblieben ist, sondern daß ihn ein allseitiges philosophisches Interesse erfüllt hat, beweisen seine "Philosophischen Aphorismen", die als sein bedeutendstes Werk zu bezeichnen sind. Es enthalten diese eigentlich sein System der Philosophie, die Logik in einem umfangreichen Sinn des Wortes, nämlich als pragmatische Geschichte der menschlichen Erkenntnisvermögen, dann die Metaphysik und die Moralphilosophie, und zwar nicht in ausführlicher Entwicklung, sondern in kurzen, aber eine streng systematische Folge einhaltenden Paragraphen, hie und da mit längeren Ausführungen und Exkursen. Darum nennt er das Buch Aphorismen, mit einer gewissen Bescheidenheit, und nicht System (17). Der erste Band davon erschien 1776, der zweite 1782; der erste wiederum in neuer, durchaus umgearbeiteter Ausgabe 1784, und hierauf von beiden Bänden eine ganz neue Ausarbeitung 1793 und 1800 (18). Wollen wir die philosophischen Ansichten PLATNERs kennenlernen, so müssen wir uns an diese Aphorismen halten.

Über die Frage nach dem philosophischen Standpunkt PLATNERs kann man in Verlegenheit geraten, wenn man sich dabei auf die kurzen Darstellungen seiner Lehre, die man hie und da findet, stützt. So sagt BUHLE (19), PLATNER gehöre mehr zu den eigentlichen Leibnizianern, als irgendeiner der neueren Philosophen, jedoch sei er LEIBNIZ nicht unbedingt gefolgt. Auch ZELLER (20) rechnet ihn zu den Anhängern von LEIBNIZ und nebenbei, namentlich wegen seiner Glückseligkeitslehre, zu den Aufklärungsphilosophen. STÄUDLIN hingegen sagt, PLATNER habe sich in Bezug auf alle philosophischen Systeme zur Denkart des Skeptizismus bekannt, und auch der jüngere PLATNER bemerkt, der Skeptizismus seines Vaters werde schwerlich Begeisterung erwecken können. Also taucht hier die Frage auf: Leibnizianer oder Skeptiker? (21) Sie ist nicht schwer zu entscheiden. Bezeichnend ist in dieser Beziehung der Zusatz, welcher sich in der dritten Ausgabe der Aphorismen zur Überschrift "Metaphysik" findet, während er in früheren Ausgaben fehlt. In der dritten ist diese Wissenschaft nämlich sogleich erklärt als Untersuchungen über die Gründe unserer Vorstellungen von der Welt.

PLATNER ist in gewisser Art auch noch später Leibnizianer, aber über diesen leibnizischen Ansichten macht sich die höhere geltend, daß man mit der Vernunfterkenntnis nicht über die subjektive Wahrheit und Gewißheit hinausgehen kann. Er hält an den leibnizischen Ideen noch vielfach fest, aber sie haben nur subjektive Gültigkeit. So war aus dem Dogmatiker ein Skeptiker geworden, wahrscheinlich durch das genauere Studium KANTs, obgleich er schon vorher vielfach in einem skeptischen, oder wie sich KRUG (22) ausdrückt, in einem probalistisch-eklektischen Geist philosophiert hatte. Jedoch erhob PLATNER bei seinem ausgeprägten Skeptizismus keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit seiner Zweifel (23), wahrt also auch hierbei den rein subjektiven Charakter. Im Ganzen läuft seine Ansicht darauf hinaus (24), daß allein unsere Vorstellungen unbezweifelte Wirklichkeit haben, und daß demnach die Philosophie nichts Anderes kann, als die Geschichte derselben treu aufzeichnen.

Zur kritischen Philosophie mußte PLATNER Stellung nehmen, das sah er selbst ein, indem er diese nicht unterschätzte. Schon in der zweiten Auflage des ersten Bandes bedauert er, die Lehre KANTs nicht eingehender berücksichtigen zu können; in der dritten dagegen nimmt er sehr häufig Bezug auf KANT, stellt im Text seine Lehre der kantischen gegenüber und bespricht die letztere in ausführlichen Anmerkungen. Es ist auch heutigentags noch nicht ohne Interesse, zu sehen, wie sich dieser skeptische Leibnizianer zu der neuen Erscheinung verhalten hat, wiewohl ein kritischer Heißsporn als Rezensent in der "Allgemeinen Literaturzeitung" (25) die Einwände PLATNERs gegen KANT in einer heutigen Tages noch nicht ungewöhnlichen Weise alle aus einem Mißverständnis der kantischen Philosophie erklärte. Der Rezensent in den Gelehrten Anzeigen (26), die zu Tübingen erschienen, vertritt zwar auch die kritische Philosophie, urteilt aber viel milder über PLATNER und rechnet diesn zu den bedeutenderen Gegnern der kantischen Schule.

PLATNER gibt selbst als charakteristische Elemente der kantischen Kritik an (27): die weite Trennung der Sinnlichkeit vom Verstand und der Anschauung vom Begriff, die Unterscheidung zwischen analytischen und synthetischen Urteilen a priori und die Unzulänglichkeit der ersteren für die Metaphysik, Beziehung der Kategorien auf Gegenstände, Beziehung der Gegenstände auf Kategorien, Einschränkung des Erkenntnisvermögens auf Erfahrung und der Vernunft auf Ideen ohne Gegenstände, Antinomie der Vernunft, Glaube aus mehr subjektiv hinreichenden Gründen. Er bespricht diese einzelnen Punkte der Reihe nach und äußert skeptische Zweifel gegen sie. Ich habe nicht die Absicht, diese Bedenken in der Reihenfolge PLATNERs anzuführen und ihren Wert zu prüfen, besonders da die Angriffe auf einige dieser Lehren schwach sind, z. B. gegen die Trennung von analytischen und synthetischen Urteilen (28). Ich ziehe es vor, aus der gesamten Polemik PLATNERs, die sich über das ganze Werk verstreut, einige Punkte herauszugreifen, die mir erwähnenswert scheinen, und zwar sehe ich hier von der Moral ab, in welcher PLATNER vielfach mit KANT übereinstimmt, aber ihn doch auch lebhaft bekämpft.

Was im Allgemeinen PLATNERs Standpunkt KANT gegenüber betrift, so kann sich PLATNER nur schwer davon überzeugen, daß er KANTs Gegner ist, oder daß KANT einen einzige wohlverstandenen Lehrsatz von PLATNERs Philosophie bestreitet. Er selbst geht, wie KANT, von dem Grundsatz aus, daß Gewißheit der menschlichen Erkenntnis nur in Bezug auf das Erkenntnisvermögen zu erweisen ist. So greift er weniger die Grundgedanken der kantischen Philosophie an, als vielmehr sein Lehrgebäude oder die dogmatische Art, in der er die Lehrsätze derselben vorträgt. Da er diese als ganz unerschütterlich fest hinstellt, reizt er zum Vorwurf des Dogmatismus, während er doch die Zurückweisung desselben als den Hauptzweck des kritischen Unternehmens ankündigt. Solche Sätze, wie die, daß die Anlagen der sinnlichen Anschauung und des Verstandes ganz voneinander getrennt sind, daß jene in Raum und Zeit, diese in zwölf Kategorien bestehen, daß Raum und Zeit in uns, und außerhalb von uns nichts sind, daß im Verhältnis zu den Arten der Urteile nicht mehr und nicht weniger Kategorien und keine anderen statthaben können, daß sie gerade so, wie sie zum Zweck der Logik angenommen werden, ganz losgelöst von allen räumlichen und zeitlichen Prädikaten in der Seele da liegen -, solche Sätze könnten wohl als Hypothesen Beachtung verdienen, aber die dogmatische Art, in der sie KANT als unumstößlich hinstellt, ist zu verwerfen (29).

Es ist nun wahr, daß, wenn hier PLATNER KANT den Vorwurf der Inkonsequenz macht, dieser Tadel nicht voll gerechtfertigt ist, da KANT damals verschiedentlich Erklärungen des Dogmatismus gegeben hatte, nach denen seine Lehre nicht zu denen des Dogmatismus zu rechnen ist. Denn unter Dogmatismus der Metaphysik versteht KANT (30) das allgemeine Zutrauen zu ihren Prinzipien ohne vorherige Kritik des Vernunftvermögens selbst, bloß um ihres Gelingens willen und (31) unter Dogmatismus im Allgemeinen das dogmatische Verfahren der reinen Vernunft, ohne vorhergehende Kritik ihres eigenen Vermögens. DieKritik ist nach KANT wohl dem Dogmatismus, aber nicht dem dogmatischen Verfahren entgegengesetzt, da die Vernunft in ihrer reinen Erkenntnis stets dogmatisch, d. h. aus sicheren Prinzipien a priori streng beweisend sein muß. Sobald man den Dogmatismus so faßt, huldigt KANT ihm allerdings nicht, und er hätte also auch gegen die Bezeichnung seiner Philosophie als "dogmatische Kritik", die bei PLATNER regelmäßig für die kantische Philosophie gebraucht wird, sich sträuben müssen, da sie nach seiner Definition des Dogmatismus eine contradictio in adjecto [Widerspruch in sich - wp] in sich schließt. So viel ist aber immer an den Bemerkungen PLATNERs richtig, daß KANTs Lehre, wenn geschieden werden soll zwischen Dogmatismus und Skeptizismus, sicherlich dem ersteren zufällt. Man scheut sich leicht, den Namen Dogmatismus mit der kantischen Lehre zu verbinden, weil man diese Bezeichnung mit der Kritik nicht vereinbar hält. Aber KANT war Dogmatiker in der gewöhlichen Bedeutung des Wortes, in der auch die Alten die Dogmatiker gefaßt haben, durch und durch. Außerdem verwirrt es zumindest leicht, wenn KANT dem alten Dogmatismus den Rest geben will und doch selbst wieder dem dogmatischen Verfahren huldigt. Und daraus konnte ihm PLATNER wohl einen Vorwurf machen, wenn er diesen auch schlecht formuliert hat. PLATNER bezeichnet seine eigene Richtung dagegen mit vollem Recht als kritischen Skeptizismus oder skeptische Kritik, weil er trotz der vorhergehenden Kritik doch nicht zu festen und allgemeingültigen Resultaten gelangt (32). Mir Recht greift er übrigen (33) die Erklärung des Skeptizismus bei KANT (34) an, nach welcher dieser sein soll das ohne vorhergegangene Kritik gegen die reine Vernunft gefaßte Mißtrauen, bloß um des Mißlingens ihrer Behauptungen willen. Weder im Begriff des Dogmatikers noch des Skeptikers liegt es, kritiklos im philosophischen Sinn zu sein.

Als ein Beispiel für den Dogmatismus führt PLATNER an den Versucht KANTs, zu beweisen, daß Raum und Zeit außerhalb unserer Vorstellung in keiner Weise existieren können. Er fragt, mit welchem größeren Recht KANT bestimmen darf, was in den durchaus unbekannten Dingen ansich nicht stattfindet, als WOLFF, was in ihnen stattfindet. Die Unmöglichkeit von einem "transzendentalen Objekt" dieser Vorstellungen vermöge er doch auf keine Weise darzutun (35). Es ist zwar nicht richtig, daß KANT, wie PLATNER meint, sich damit den gewöhnlichen Metaphysikern gleichstellt, mit denen er sonst jede Ähnlichkeit sorgfältig vermeidet. Die absolute Gewißheit der Erkenntnisse nimmt KANT mit den Metaphysikern in gleicher Weise an, nur leitet er sie aus den Gesetzen des Vorstellungsvermögens ab, während sie die Metaphysiker aus den Dingen-ansich hernehmen zu können glauben. Aber wohl hat PLATNER hier das Richtige herausgefühlt: dadurch daß KANT - wir wollen dies hier annehmen - die Subjektivität von Raum und Zeit bewiesen hat, ist noch nicht dargelegt, daß diese Formen die Dinge-ansich in keiner Weise treffen können. Es soll von den Dingen ansich nichts Positives ausgesagt werden, wir wissen überhaupt nichts von ihnen, also dürfen wir sie auch nicht von etwas ausschließen. Es läßt sich dagegen nicht einwenden (36): da apodiktisch erwiesen ist, daß Raum und Zeit die in der Natur der reinen Sinnlichkeit bestimmten apriorischen Formen der sinnlichen Anschauung sind, könnten sie den Dingen-ansich, die eben nicht angeschaut werden, nicht zukommen; denn es ist damit nicht bewiesen, daß sie als Formen nur in der reinen Sinnlichkeit liegen.

Wir haben hier also einen ähnlichen Einwand PLATNERs gegen KANT, wie ihn TRENDELENBURG sehr viel später in seiner Arbeit "Über eine Lücke von Kants Beweis von der ausschließenden Subjektivität des Raumes und der Zeit" (37), brachte, einer Abhandlung, die zwar mit Recht zu Ausstellungen und Mißverständnissen Veranalassung gegeben hat, mit dem aber, was sie wollte, doch Recht hatte.

Was die ganze kantische Auffassung vom Raum anlangt, so sieht PLATNER nichts Anderes in ihr, als LEIBNIZ' Lehre von der subjektiven Ausdehnung (38). Über eine Ähnlichkeit der kantischen Lehre mit der von LEIBNIZ war damals Manches erschienen, so namentlich EBERHARD (39), von dem leipziger Professor CÄSAR (40) u. a. Es war deshalb kein besonderes Verdienst, auf diesen einzelnen Punkt mit Energie hinzuweisen. Immerhin tut man gut, bei Erörterung und Würdigung der Resultate in der transzendentalen Ästhetik die Ähnlichkeit derselben mit LEIBNIZ' Ansichten, welche PLATNER so bestimmt hervorhebt, nicht aus den Augen zu verlieren, wenn auch die Ableitung der beiderseitigen Lehren eine grundverschiedene ist.

Die Ergebnisse der transzendentalen Analytik erkennt PLATNER mit Modifikationen an. Es gibt nach ihm (41) gewisse Elementarbegriffe, unter welchen Alles anerkannt wird, und durch welche alle Vorstellungen bestimmt werden. Sofern diese nun nicht abstrahiert sind, sondern bei allem Denken überhaupt vorausgesetzt werden müssen, so machen sie die wesentlichen Grundanlagen des Verstandes aus. Es haben alle unsere Vorstellungen die Form jener Grundbegriffe, und demnach muß das Vorstellungsvermögen die letzteren den ersteren zuteilen und folglich die Grundbegriffe ursprünglich in sich haben. Sie sind aber nicht als Begriffe ursprünglich in der Seele enthalten, sondern als Formen von Begriffen und allgemeinen Vorstellungen. Genauer präzisiert PLATNER diese seine Ansicht dahin (42): die Seele ist von Natur aus so eingerichtet, daß sie Alles, was sie vorstellt oder denkt, als Gegenstände sinnlicher Erfahrung vorstellt und denkt in der Form jener Grundbegriffe. Was die Zahl und Ableitung derselben anlangt, so stimmt er nicht mit KANT überein, ist aber weit davon entfernt, zu behaupten, mit seiner Aufstellung eine bessere Klassenordnung geliefert zu haben als KANT. Es sei nicht möglich, meint er, die Grundbegriffe vollständig aufzuzählen oder gar systematisch zu ordnen, daß die absolut höchsten bestimmt unterschieden werden können von den abgeleiteten. Seine eigenen Klassen scheinen ihm nur die natürlichsten. Er läßt sich auch auf eine ausführlichere Kritik der kantischen Kategorien nicht ein, nur kann er den Dogmatismus nicht billigen, mit dem die Kategorientafel von KANT festgestellt wird. - Eine Erörterung von PLATNERs zehn Grundbegriffen habe ich hier nicht zu geben. Nur das Eine will ich bemerken, daß es mir verfehlt scheint, wenn er unter diese Grundformen neben Substanz, Akzidenz, Eigenschaft, Verhältnis, Einheit, Vielheit, Ursache, Wirkung auch Raum und Zeit setzt und zwar die beiden letzten als Bestimmungen von allen übrigen. Er hat hier Disparates nebengeordnet. Er erkennt selbst an, daß Raum und Zeit Prädikate aller übrigen Begriffe sind, also räumt er die Verschiedenheit ein. Seine ganze Polemik gegen die kantische Trennung von Sinnlichkeit und Verstand, von Anschauung und Begriff wird überhaupt nicht als begründet angesehen werden können, so schwer sie auch wiegt, wenn sie gebilligt werden müßte.

In einem Punkt weicht er in Bezug auf diese Grundbegriffe, und da Raum und Zeit nach ihm zu diesen gehören, auch in Bezug auf diese wesentlich von KANT ab. Während nach KANT diese Formen, ebenso wie Raum und Zeit, nur subjektiv sind, nichts ihnen Entsprechendes in der Welt der Dinge außerhalb von uns gefunden wird, muß nach PLATNER (43) in dem Eindruck und also im äußeren Gegenstand ein Grund sein, welcher das Vorstellungsvermögen veranlaßt, das ihm Gegebene in dieser oder jener Form zu bilden, unter diesen oder jenen Grundbegriff zu subsumieren. Es muß demnach im Gegenstand außerhalb von uns etwas sein, was der oder jener Form entspricht, etwas den Formen der Grundbegriffe und den Formen von Raum und Zeit Analoges. Wenn z. B. die Seele einen Gegenstand als Substanz denkt, so muß etwas im Gegenstand sein, was den Grund davon enthält, daß sie ihn unter Substanz und nicht unter Akzidenz [Eigenschaft - wp] stellt.

Wenn diese der kantischen entgegengesetzte Ansicht nun auch nicht alle Kategorien KANTs trifft, z. B. die Negation, die Möglichkeit, die Notwendigkeit, da diese allerdings nur Beziehungen unseres Denkens sind, so doch eine große Anzahl von ihnen, z. B. Einheit, Vielheit, Substanz und ebenso die Formen von Raum und Zeit. Wir wüßten gar nicht, wie wir dazu kommen, das eine Mal die Einheit, das andere Mal die Vielheit anzuwenden, gezwungen werden, diese anzuwenden und nicht nach unserer Willkür dabei verfahren können; wir wüßten nicht, warum wir von einer Figur sagen, sie ist ein Kreis und von derselben immer wieder, daß sie ein Kreis ist, und sie als solchen anschauen und sie nicht einmal der Veränderung wegen als Viereck erscheinen lassen; wir könnten uns dies in keiner Weise erklären, wenn nicht der Zwang von Außen, aus der transzendenten Welt käme, in welcher also verschiedene Verhältnisse sich finden müssen, die in ihrer Verschiedenheit uns veranlassen, das eine Mal so anzuschauen, das andere Mal anders, das eine Mal unter diesen Begriff zu subsumieren, das andere Mal unter jenen.

Es ist dies ein Einwand, der KANT später wieder gemacht worden ist, der auch von den Anhängern KANTs hat entkräftet werden sollen, der aber nach meiner Ansicht noch zu Recht besteht. Er ist von PLATNER kurz und bestimmt formuliert, übrigens wohl von diesem nicht zuerst aufgebracht worden. Natürlich soll mit ihm durchaus nicht gesagt sein, wie die Dinge außerhalb von uns sich faktisch verhalten. PLATNER (44) hebt mit Recht hervor, daß der Gedanke er möglichen Analogie von Dingen-ansich mit unseren Vorstellungen keineswegs schon einerlei mit der Behauptung ist, daß die Vorstellungen Abdrucke der Bilder von den Dingen-ansich sind.

Ferner greift PLATNER (45) besonders die objektive Realität der Kategorien bei PLATNER an. Er meint, alles, was hier objektiv genannt wird, sei doch nur subjektiv. Erkenntnisse seien nicht objektiv, wenn man sie auf etwas von einem Vorstellungsvermögen Erzeugtes, also größtenteils Subjektives, bezieht. Man solle doch viel eher die allgemeine Subjektivität der menschlichen Erkenntnis eingestehen, wenn von der Objektivität nichts gerettet werden kann als der Name. Es hat allerdings diese Bezeichnung "objektiv", die KANT anders gebraucht, als man sonst gewöhnt war, manche Verwirrung angestiftet, wie dann sogar Anhänger KANTs an dem Ausdruck Anstoß genommen haben. Es ging dies so weit, daß der treue Bekenner der kritischen Philosophie SCHMID (46) in seinem Wörterbuch die kantische Objektivität subjektive Objektivität genannt hat. Aber das ist andererseits doch nicht richtig, daß die kantische Objektivität ganz gleich der Subjektivität ist. Also in vollem Maß trifft der Tadel PLATNERs nicht zu.

Einige von den sogenannten Kategorien behandelt PLATNER sehr ausführlich, so die Substanz, die Ursache und Wirkung. Was die letzteren betriff, so sieht er das Verhältnis nicht erschöpft durch die Vorstellungsart der Zeit (47). Es liegt nach ihm mehr in der Ursache als das Vorangehen, mehr in der Wirkung als das Folgen, auch mehr in der Gemeinschaft als das Zugleichsein. Wir dächten uns, sagt er, so viele aufeinanderfolgende Dinge ohne Kausalverhältnis. Möge dies eine Eigenart der Denkart KANTs sein, jedenfalls sei dieser nicht berechtigt, sie als allgemeingültig für alle Menschen zu erklären. Man wird ihm mit diesem Einwand durchaus Recht geben müssen: denn wir denken eben bei Kausalität an etwas Anderes als an Aufeinanderfolge, wenn auch diese an eine Regel gebunden sein soll.

Wenn PLATNER Kausalität und andere Kategorien über die Erfahrungswelt hinaus anwenden will mit demselben Recht wie auf die Erfahrungswelt, so will ich ihm darin hier nicht weiter folgen, da ich mich sonst auf die ganze Unterscheidung zwischen Erfahrungs- und Vernunfterkenntnis einlassen müßte und die Berechtigung der letzteren nach PLATNER. Es würde dies aber zu weit führen. Ich will nur erwähnen, daß PLATNER den Vorzug der ersteren vor der letzteren auch für KANT bestreitet; denn es kann sich bei der kantischen Lehre leicht ereignen, daß die Spekulation von gleichem Rang mit der Erfahrung zu sein scheint, und letztere so ihren Vorzug verliert. Sollte vom Ding-ansich, das doch notwendig zur Erfahrung gehört, die Wirklichkeit nicht erkennbar sein, dann wären die erkennbaren Erscheinungen nichts Anderes als subjektive Veränderungen des Vorstellungsvermögens. Die Existenz von Dingen ansich wird durch die Vernunft vorausgesetzt, und so kommen sie mit den Vernunftideen auf dasselbe Niveau. PLATNER berührt hier mit vollem Recht die Schwierigkeiten, welche der kritischen Philosophie aus der Notwendigkeit, das Ding-ansich für die Erfahrung zu brauchen, und der Unmöglichkeit, dasselbe zu bestimmen, erwachsen, Schwierigkeiten, die von Andern viel ausführlicher dargelegt worden sind, welche die kritische Philosophie aber noch nicht gehoben hat.

Mit der Kausalität hängt der Determinismus zusammen, für welchen PLATNER eintritt (48). Indem er gegen die Lehre KANTs einwendet, es sei in dieser der Begriff der absoluten Freiheit nicht näher bestimmt, ob sie am Ende doch wieder eine wirkende Kraft, und somit nichts Anders herauskommt, als was der Determinismus will, oder gar nichts Wirkendes ist, indem sie doch Wirkungen hervorbringt, auch gibt es keinen stetigen Übergang vom praktischen Sollen zur transzendentalen Freiheit, so zeigt er nur Widersprüche auf, die sich nach der kantischen Freiheitslehre ergeben, und hebt sehr treffend hervor, wie der Determinismus, nur richtig verstanden, dem moralischen Gefühl durchaus nicht im Wege steht.

Zuletzt will ich noch darauf hinweisen, wie PLATNER im Gegensatz zu KANT die Antinomien, die sich auf die Unendlichkeit des Raumes und der Zeit und die unendliche Teilbarkeit beziehen, faßt (49). Die kantische Lösung kann ihm nicht genügen, er sieht vielmehr in diesen Antinomien einen Widerstreit zwischen Vernunft und Phantasie, der in verschiedenen Köpfen einen verschiedenen Ausgang haben kann, vielleicht auch unentschieden bleibt. Die Vernunft fordert absolut einfache Substanzen, die Phantasie teil die Materie in das Unendliche; die Vernunft will die Welt begrenzt, die Phantasie will entweder die Welt selbst oder außerhalb ihrer den leeren Raum unbegrenzt. In Bezug auf den Anfang der Zeitfolge ist es ebenso. Offenbar hat PLATNER den ganz richtigen Gedanken hierbei, daß die Unendlichkeit nach irgendeiner Seite hin für das begriffliche Denken unmöglich ist, während sich allerdings die Phantasie scheinbar mit einer Unendlichkeit befreundet, da sie die gesteckten Grenzen stets wieder zu überspringen vermag, und es möchte so auf diese Antinomien ein richtiges Licht von PLATNERs Bemerkungen aus fallen.

Hiermit sind eine Reihe von Punkten angegeben, in denen PLATNER der kritischen Philosophie entgegentritt. Sie mögen genügen, um zu beweisen, daß der Verfasser der Philosophischen Aphorismen ernsthaft gerungen hat, in den Sinn KANTs einzudringen, daß er nicht nur aus Widerspruchsgeist dem großen Mann, wie er ihn öfter nennt, entgegentritt, daß er Manches, was Erwägung verdient, gegen den Kritizismus vorgebracht hat. Ist Einiges von ihm nicht richtig aufgefaßt, so dürfen wir uns darüber nicht verwundern, da jetzt noch, obgleich wir im nächsten Jahr das hundertjährige Jubiläum des Erscheinens der Kritik der reinen Vernunft feiern werden, sogar die Anhänger KANTs über den eigentlichen Sinn dieses Werkes in manchen Punkten sich noch nicht geeinigt haben.

In der Geschichte der kantischen Philosophie verdient der leipziger Professor PLATNER, immerhin erwähnt zu werden, und so habe ich die Gelegenheit, die mir die Abfassung dieses leipziger Universitätsprogramms bot, ergriffen, um auf ihn hinzuweisen.

LITERATUR: Max Heinze, Ernst Platner als Gegner Kants, Leipzig 1880
    Anmerkungen
    1) Stäudlin, Geschichte und Geist des Skeptizismus, Bd. 2, Leipzig 1794, Seite 291.
    2) Buhle, Lehrbuch der Geschichte der Philosophie, Bd. 8, Göttingen 1804, Seite 403.
    3) Krug, Enzyklopädisches Wörterbuch, Artikel "Platner"
    4) Krug, Urceus - meine Lebensreise, Leipzig 1825, Seite 175
    5) Reinhard, a. a. O. im Anhang, welcher die Briefe Reinhards an Krug enthält, Seite 316.
    6) Jenaische Allgemeine Literaturzeitung, 1819, Intelligenzblatt Nr. 38 und 39.
    7) Liebmann, Zur Analysis der Wirklichkeit, zweite Auflage, Straßbur 1880 (die Assoziation der Vorstellungen).
    8) Zuerst außerordentlicher, dann ordentlicher.
    9) Wie diese von den Studierenden geschätzt wurden, dafür legt Seume in der Zueignung der "Obolen" an Platner, dem er persönlich keineswegs nahe gestanden hat, ein Zeugnis ab: "der gedrängte Saal hin in feierlicher Stille am Gegenstand und Vortrag. Von Hunderten wurde kein Atem gehört, und selbst der Zögling der Mode vergaß das Spiel mit dem Uhrband."
    10) Leipzig 1772-74. Neue Anthropologie für Ärzte und Weltweise, ganz umgearbeitet, also ein neues Buch, 1. Bd., Leipzig 1790.
    11) Buhle, a. a. O., Seite 405.
    12) Philosophische Aphorismen, Bd. 1, § 755, Anm.
    13) Krug, Enzyklopädisches Wörterbuch, Artikel "Platner"
    14) Philosophische Aphorismen I, §§ 269-334
    15) a. a. O. §§ 110-121
    16) a. a. O. § 765, Anm., Bd. 2, Seite 440f.
    17) Die Ausführung hatte er wohl verhältnismäßig kurz gehalten mit Rücksicht darauf, daß er das Buch seinen Vorlesungen zugrunde gelegt hat. Als der erste Band in der dritten Redaktion für diesen Zweck zu stark geworden war, gab er 1795 einen Auszug aus demselben unter dem Titel "Lehrbuch der Logik und Metaphysik" heraus. Neu ist darin die Rücksichtnahme auf die Rezension in der Allgemeinen Literaturzeitung.
    18) Nach dieser letzten Ausgabe werde ich hier regelmäßig zitieren.
    19) Buhle, a. a. O., Seite 404.
    20) Zeller, Geschichte der deutschen Philosophie seit Leibniz. Zeller legt allerdings seiner Darstellung die erste Ausgabe der Aphorismen zugrunde.
    21) Er sagt selbst von sich in der Vorrede zum ersten Band der Aphorismen, Seite V, es sei niemals seine Absicht gewesen, eine Sekte zu stiften oder sich an eine andere anzuschließen.
    22) a. a. O. Auch der Rezensent in der Allgemeinen Literaturzeitung rechnet Platner zur eklektischen Periode.
    23) Philosophische Aphorismen, Bd. 1, § 710.
    24) ebd. Vorrede Seite XV.
    25) 1794, Nummer 379f. Diese Kritik geht besonders ein auf die Angriffe gegen Kant und nur auf Anlaß dieser auch auf Platners eigene Ansichten.
    26) 1794, Stück 7. Auch dieser Rezensent berücksichtigt nur die Einwände Platners gegen Kant. Er meint, das Urteil über Wert und Vorzüge der platnerschen Aphorismen stehe fest, so daß eine besondere Empfehlung derselben nicht am Platz ist. Über die Kritik der "Neuen Allgemeinen Deutschen Bibliothek" siehe unten.
    27) Philosophische Aphorismen, Bd. 1, §§ 696f.
    28) Die ausführlichste Rezension über die neue Bearbeitung der "Philosophischen Aphorismen", die ich kenne, findet sich in der "Neuen Allgemeinen Deutschen Bibliothek", Bd. 18, 1795, Seite 279-299. Platner wird hier mit großer Achtung behandelt, sein bedeutendes vielumfassendes Genie anerkannt, und die oben erwähnten Angriffspunkt mit verhältnismäßiger Unparteilichkeit besprochen. Mit besonderer Anerkennung werden die Einwürfe Platners gegen die kantische Philosophie erwähnt in: W. L. G. Freiherr von Eberstein, Versuch einer Geschichte der Logik und Metaphysik bei den Deutschen von Leibniz bis auf die gegenwärtige Zeit, 2 Bde., Halle/Saale 1794-1799, Bd. 2, Seite 386-394. Dieses Werk berichtet mit erstaunlicher Genauigkeit über alle Streitigkeiten auf philosophischem Gebiet in den letzten 20 Jahren des vorigen Jahrhunderts. Der zweite Band ist herausgegeben von Eberhard. Hieraus schon kann man sehen, welchen Standpunkt der Verfasser eingenommen hat.
    29) Philosophische Aphorismen, Bd. 1, Vorrede Seeit VIIIf.
    30) Kant, Schrift gegen Eberhard ("Über eine Entdeckung, nach der alle Kritik etc.") Seite 452. Rosenkranz und Schubert.
    31) Vorrede zur zweiten Ausgabe der Kr. d. r. V., Seite XXXV. Es ist mir zweifelhaft, ob Platner die zweite Ausgabe genauer gekannt hat.
    32) von Eberstein in dem oben zitierten Werk nennt den Skeptizismus Platners einen transzendentalen!
    33) Philosophische Aphorismen, Bd. 1, § 706.
    34) Kant, Streitschrift gegen Eberhard, a. a. O.
    35) Philosophische Aphorismen, Bd. 1, Vorrede, Seite XI.
    36) Wie es der Rezensent der Allgemeinen Literatur-Zeitung tut.
    37) Trendelenburg, Historische Beiträge zur Philosophie, 3. Bd., Seite 215f.
    38) Philosophische Aphorismen, Bd. 1, § 765, Anm. 2
    39) Philosophisches Magazin, Bd. 1
    40) Karl Adolf Cäsar, Denkwürdigkeiten, Bd. 6
    41) Philosophische Aphorismen, Bd. 1, §§ 651f.
    42) Philosophische Aphorismen, Bd. 1, § 666
    43) Philosophische Aphorismen, Bd. 1, § 667 und 670.
    44) Philosophische Aphorismen, Bd. 1, § 700
    45) ebd. § 699
    46) ebd. Anm. 1
    47) Philosophische Aphorismen, Bd. 1, § 845
    48) Philosophische Aphorismen, Bd. 1, § 861f
    49) ebd. § 1035f