ra-2p-4Oswald KülpeJonas CohnEdmund BurkeAugust Döring    
 
ROBERT VISCHER
(1847-1933)
Über das optische Formgefühl
[4/6]

    Vorwort
1. Über die Formen der räumlichen Auffassung
2. Gesichtsempfindung
3. Bildvorstellung
4. Gefühl und Gemüt
5. Der Phantasiewille
6. Der Künstler
7. Das künstlerische Umbilden

"Der Mensch gürtet sich mit all seinem anspruchsvollen Selbstgefühl und macht sich auf, um zu leben und zu wirken. Ein unstillbarer Drang nach Lust, nach Selbsterhaltung und Selbstverstärkung treibt ihn um und je nach dem günstigen oder ungünstigen Erfolg richtet sich sein Befinden, seine Stimmung. Haben indessen diese im Zustand des Subjektes resonierenden Erfolge des utilitistischen Lebens in der Tat einen menschlichen Charakter?"

"Wir haben gesehen, wie die Anschauung einer genehmen Form eine Lustempfindung hervorruft, wie ein derartiges Objektsbild zu unserer körperlichen Selbstvorstellung symbolisch in Rechnung gebracht wird oder umgekehrt, wie diese sich selber zu setzen versucht durch jenes. Wir haben also das wunderbare Vermögen, unsere eigene Form einer objektiven Form zu unterschieben und einzuverleiben, ungefähr wie die Moosjäger sich in einen Jagdschirm verkriechen, um den Wildenten ungesehen beizukommen. Was ist aber diese Form anderes, als die Form eine mit ihr identischen Inhaltes? Es ist daher unsere Persönlichkeit welche wir supponieren."

"Die Empfindung ist die primitivste Lebensregung und aus ihr entwirkt sich erst der deutlichere Akt der Vorstellung, des Willens, der Erkenntnis und wir besitzen hiermit an derselben die ursprünglichste Form des Weltzusammenhangs. Mit und durch diesen allgemeinen Fortschritt wird auch die Empfindung etwas anderes. Sie wird zum Gefühl. Das Gefühl ist objektiver als die Empfindung, schwingt sich ungleich energischer über die eigene Haut hinaus mit einem Nichtich zusammen."


Gefühl und Gemüt

Ansich aber liegt in diesem empfindenden und vorstellenden Verhalten der Anschauung noch kein wahrhafter Seelenkontakt mit dem Objekt. Die Empfindung erfährt durch ihren teilweisen oder absoluten Zusammenhang mit Vorstellungen noch kein Avancement zum Rang eines psychischen Gefühls.

Zuvor muß ein geistiger Wert, eine Lebensmacht in der Erscheinung vermerkt sein: zuvor muß der Mensch das Gebiet der Erfahrung, der Bildung durchwandert haben. Er gürtet sich mit all seinem anspruchsvollen Selbstgefühl und macht sich auf, um zu leben und zu wirken. Ein unstillbarer Drang nach Lust, nach Selbsterhaltung und Selbstverstärkung treibt ihn um und je nach dem günstigen oder ungünstigen Erfolg richtet sich sein Befinden, seine Stimmung. Haben indessen diese im Zustand des Subjektes resonierenden Erfolge des utilitistischen Lebens in der Tat einen menschlichen Charakter? Wer wollte leugnen, daß der Bauer bei Hagelschaden traurig, bei fruchtbarem Wetter lustig wird? und doch, so lange dieser  eine  Bauer nur sich allein betroffen wähnt, möchte sein Gefühl nur einen sehr relativen Gradunterschied von der Empfindung haben. Das Selbstgefühl, rein als solches, ist eine dumpfe unfruchtbare Regung, welche von selbst aus sich herausstrebt und nach einem korrespondierenden Gegengefühl verlangt. Der Mensch erhebt sich erst an seinem Nebenmenschen zu einem wahren Gefühlsleben. Die Naturliebe zur Gattung ist es allein, welche mir eine vollkommene geistige Versetzung ermöglicht; bei ihr fühle ich nicht nur mich selbst, ich fühle zugleich auch das Gefühl eines anderen Wesens.

Eine reine, restlose Verbindung der subjektiven mit der objektiven Vorstellung (Anschauung) kann nur zustande kommen, wenn die letztere wiederum einen Menschen enthält. Dies gilt ebenso für das geistige Gefühl und wäre es auch noch so egoistischer Natur; wenn nur dieser Egoismus mit dem Egoismus eines anderen sich zu vergleichen versteht. Der Empfindung im Bunde mit der Vorstellung gelingt nur die zweifelhafte Vergleichung mit dem Äußerlichen, Peripherischen, Ungeistigen an den Erscheinungen. Im Gefühl aber konzentriert sich ein wärmerer Blick nach ihrem geistigen Kern, ohne deshalb die Gediegenheit ihrer Körperfülle preiszugeben. An die Stelle der Sache, von welcher unser Leib eine Förderung oder Hemmung erfährt, tritt jetzt eine lebendige Individualität oder eine Gemeinschaft von Individualitäten, welche uns, unsere Lebenssituation, unseren Lebensdrang freundlich mitfühl und unterstützt oder fremd und gehässig behindert. Der Maßstab der Nerven- und Muskelbewegung, wie er oben bei der Empfindung an die Eindrucksform gehalten wurde, gilt hier zugleich als ein Maßstab der gehaltvollen Lebensbewegung überhaupt. Und die harmonische Beziehung zwischen Subjekt und Objekt vertieft sich hier zu einer solchen zwischen Subjekt und Subjekt. Das Gefühl beruht also auf einer Förderung oder Störung des ganzen Menschen, als einer individuellen, wesentlich auf ihre Gattung bezogenen Lebenskraft.

Somit haben wir - den stillen Einwendungen des Gefühls zum Trotz - jede nicht lebendige Objektsform aus der Welt des Gefühls verbannt und dieselbe ausschließlich auf die Appellation an die Empfindung oder an das abstrakte Denken verwiesen. Die blickende Seele  fühlt  demnach nur eine Erscheinung, wenn diese von sich aus die Sprache des Gefühls ihr entgegenbringt. Nicht wenig nüchtern angelegte oder nüchtern gelaunte Köpfe mögen sich schon im Ernst gefragt haben, ob sie der unbeseelten Natur mit Recht diesen stündlichen unwillkürlichen Gefühlstribut zollen? Was hat ein strahlender Regenbogen, was hat das ganze Firmament über und die Erde unter mir im Grunde mit der Würde meiner Menschlichkeit zu tun? Ich kann lieben, was lebt, was da kreucht und fleucht, es ist mir verwandt, allein meine Verwandtschaft mit dem Element ist doch zu weitläufig, um mich zu irgendeiner Mitleidenschaft zu verpflichten. Was ist mir Raum und Zeit, was sind mir Projektionen, Dimensionen, Ruhe und Bewegung, was alle Formen, worinnen nicht das rote Blut des Lebens fließt? Ich werfe mein Herz nicht in  einen  Topf mit einem Kieselbaten; wo kein Leben ist, - nun wohl, da vermiße ich es eben.

Nun aber erhebt sich das Gefühl und nimmt den Verstand beim Wort: Ja, wir vermissen dieses rotblütige Leben und eben weil wir es vermissen, stellen wir uns die tote Form wie etwas Lebendiges vor.

Wir haben gesehen, wie die Anschauung einer genehmen Form eine Lustempfindung hervorruft, wie ein derartiges Objektsbild zu unserer körperlichen Selbstvorstellung symbolisch in Rechnung gebracht wird oder umgekehrt, wie diese sich selber zu setzen versucht durch jenes. Wir haben also das wunderbare Vermögen, unsere eigene Form einer objektiven Form zu unterschieben und einzuverleiben, ungefähr wie die Moosjäger sich in einen Jagdschirm verkriechen, um den Wildenten ungesehen beizukommen. Was ist aber diese Form anderes, als die Form eine mit ihr identischen Inhaltes? Es ist daher unsere Persönlichkeit welche wir supponieren.

Ich traue also der leblosen Form mein individuelles Leben zu, wie ich dasselbe mit Recht einem persönlichen, lebendigen Nichtich zutraue. Nur scheinbar behalte ich mich selbst, obgleich das Objekt ein anderes bleibt. Ich scheine mich ihm nur anzubequemen und anzufügen, wie Hand in Hand sich fügt und dennoch bin ich heimlicherweise in dieses Nichtich versetzt und verzaubert.

Hier ist nun der Ort, den Vorstellungsakte, den wir oben einempfindend genannt haben, näher ins Detail zu verfolgen und demnach seinen menschlichen Wert zu bestimmen.

Betrachte ich einen ruhigen, festen Gegenstand, so kann ich mich ganz folgsam an die Stelle seines inneren Aufbaus, seines Schwerpunktes setzen. Ich bilde mich demselben ein, vermittle meinen Umfang mit dem seinigen, strecke und erweitere, biege und beschränke mich in demselben. Habe ich es mit einer kleinen, ganz oder teilweise beschränkten und verengten Erscheinung zu tun, so wird sich mein Gefühl demnach pünktlich konzentrieren, es wird sich ducken und bescheiden (Stern, Blume - eigenliche Wirklichkeit: enger Gürtel - Zusammenfühlung). Stehe ich dagegen vor einer großen oder teilweise übermäßigen Form, so werde ich ein Gefühl von geistiger Großheit und Weite, von Willensfreiheit bekommen (Gebäude; Wasser, Luft - eigentliche Wirklichkeit: weiter Mantel - Ausfühlung). - Und - mehr im Einzelnen - erfüllt uns das gedrückte oder emporgerichtete, das geneigte oder gebrochene Gepräge einer Erscheinung mit einem geistig gedrückten, deprimierten oder stolzgehobenen, mit einem nachgiebig milden oder zerrissenen Stimmungston.

Dieses verweilende, motionslose  Einfühlen  in die ruhige Form der Erscheinung wollen wir  physiognomisch  oder stimmungsvoll nennen. Es ist eine reine Zuständlichkeit, ein unwillkürlicher Hang und Habitus, den wir zu erblicken glauben. Im Gegensatz hierzu steht die  mimische, agierende  oder affektvolle Einfühlung von einem wirklich oder scheinbar bewegten Gegenstand. Scheinbar bewegt ist ein Gegenstand, insofern wir meinen können, er sei eben daran, sich zu bewegen oder er habe sich bewegt. Wir glauben Ansätze und Spuren von Attitüden, von Regungen wahrzunehmen, ein verheimlichtes, kaum unterdrucktes Gliederzucken, ein Langen und Bangen, ein Gestikulieren und Stammeln. Blitzschnell werden diese Zeichen in ihre menschlich enstprechende Gehaltsbedeutung übersetzt. Die Wand dieses Felsen scheint Front zu machen (1) und die Stirn zu bieten; wir erblicken daher einen geistigen  Trotz  in ihr. Die vorspringende Ecke derselben scheint wie von einer  Leidenschaft  (Ungeduld, Neugier, Grimm) ergriffen herauszufahren, "den Fuß vorzusetzen". (2) In jenem Baumgezweige breiten wir  sehnsüchtig  die Arme aus usw. Wir gehen weiter: die anklingen Mimik wird innerlich ausgeführt oder wiederholt; die ruhige Gestalt wird so als eine offen bewegte einefühlt. - Verstehen wir nun unter (wirklicher oder scheinbarer) Bewegung eine Ortsveränderung, so ist natürlich von wesentlichem Einfluß, ob der Umfang des bewegten Körpers groß (wogendes Gebirge; ziehende Wolken) oder klein (Schlammwellen; Sternschnuppe, Irrlicht) ist. Verstehe ich aber eine genetische Selbstveränderung darunter, so muß auch von einem genetischen Aus- und Zusammenfühlen die Rede sein. Dieses Werdegefühl ist in kontraktiver [zusammenziehender - wp] (3) Form (schmelzendes Eis) immer gleichbedeutend mit dem Prozeß eines geistigen Schwindens und Selbstbescheidens, in expansiver Form (wachsende Wasserringe) mit dem einer Selbstverstärkung und Selbstbefreiung. Dasselbe kann aber auch im Bunde mit dem Gefühl des Ortswechsels auftreten (stürzende und zunehmende Lawine, fallendes und erlöschendes Raketenlicht).

Diese zentrale, getreuliche Einfühlung in die reine Form werden wir nun im Verlaufe unserer Untersuchung als die natürliche Mutter der religiösen Personifikation erkennen; wobei auch der scheinbare Widerspruch, daß hierauf die vegetabilischen und animalischen Personifikationen keine Anwendung finden könnten, sich lediglich mit dem Begriff einer Umschreibung beschwichtigen wird, eines Umweges, den die mythische Phantasie wie die frei ästhetische mit Rücksicht auf gewisse einseitige leibliche Kraftüberlegenheiten in Tier- und Pflanzenwelt eben zum Endzweck einer besseren Selbstobjektivation der geistigen Menschenkraft eingeschlagen hat. (4) Selbst gegenüber der organischen Natur fungiert ja die Einfühlung noch symbolisch als Beseelung des Pflanzenkörpers, als Vermenschlichung des Tieres und erst am Nebenmenschen als Selbstverdopplung; wiewohl auch hier vermöge einer gewissen Abstraktion ins Detail noch eine symbolische Versetzungsart möglich ist (phantastisches Haar, kühne Nase). Man denke auch an die unwillkürliche Wiederbelebung eines Leichnams, an die vielen Sagen von mitternächtlichem Tanz der Toten-Skelette, vom Wandern der Leichen. Im Mittelalter kommen Sagen vor, wo Teufel in eine Leiche fahren und sie gleich einem Lebenden sich benehmen lassen, so z. B. die Geschichte eines Edelmanns in Paris, den der Teufel in der schönen Leiche eines gehenkten Mädchens verführt. (5)

Wie steht es nun aber mit der Nach- und Zuempfindung? Allem Anschein nach bleiben sie zu einer formalen Äußerlichkeit verdammt und müssen hiermit als rein sinnliche Funktionen bezeichnet werden. Es gibt zwar ein fixes Anregen und Pulsfühlen (Zuempfindung) und ein sukzessives Umschweifen, Umschmiegen und Bestreicheln (Nachempfindung) im Vorstellungsleben, wobei wir uns nur desto intensiver in das Innere der Erscheinung versetzen: also ein Zu- und Nachempfinden zum Zwecke des Einempfindens, bzw. der Einfühlung. Wir wollen das  Anfühlung  nennen.

Welchen Gefühlswert haben dagegen Empfindungen, welche ausschließlich die Oberfläche der Erscheinungen betrachten?

Die Nachempfindung frägt bloß nach dem Verlauf der Formbegrenzung (Berglinien) und nach der Bewegungsbahn (Bahn des Vogelfluges, abgesehen vom Vogel) (6) und sieht also von der Annahme eines individuellen Organismus, von der eigentlichen Mitte gänzlich ab. Wenn es sich aber bloß um den Formverlauf handelt, so haben wir es also mit einer Selbstbewegung zu tun, mit einem Akt, der insofern vorherrschend subjektiv ist, als die Form nur wie ein beliebiges, willkürlich und einseitig angewandtes Mittel gilt, um den Körper sich selber genießen zu lassen. Diese rein sinnlichen Selbstmotionen der Nachempfindung werfen aber irgendwie einen Reflex auf den Ablauf der Denkbewegungen, so daß dieselben doch in bestimmterer Weise affiziert werden. Hiermit ist nun auch der ganze Mensch mitsamt seinem Lebensgefühl in Mitleidenschaft gezogen. Die scheinbar formale Bewegung trägt sich also doch unbewußt mit einer konkreten Gefühlssubstanz, welche untrennbar mit dem Begriff menschlicher Ganzheit verbunden ist. Indem ich z. B. an den Windungen, Steigen und Senkungen eines Weges hinschaue, gleite, wandle ich Gedanken halber selbst auf ihnen vorwärts, bald träumerisch zögernd, bald heftig fortschießend. Ich suche und finde, steige triumphierend empor und stürze vernichtet nieder usw. Die mit der angeschauten Form zusammenhängende Richtung und das Zeitmaß dieser Bewegung bekommen so den Charakter von menschlichen Intensionen und Wallungen. So steigert sich die Nachempfindung zur  Nachfühlung. 

Hierbei ist allerdings noch eine dunkle ganz allgemeine Herrschaft der Erdenschwere und hiermit ein Gefühl der Fesselung an die Erdoberfläche (also doch wieder zentral) neben einer freieren, gedankenhaften Schnelle zu bemerken, mit welcher wir uns fortzubewegen imstande sind. Dagegen ist es ein ganz eigenes und ungleich selbständigeres Verhalten, wenn die Phantasie  in  scheinbar formlosen Räumen (Wasser, wolkenlose Luft) ein zügelloses Schweifen unternimmt. Hierbei schreibt sie selbst und nach eigenem Gefallen die Motionsrichtung vor. Ein allgemeiner objektiver Reiz liegt nur in der eingefühlten Weichheit und Unendlichkeit dieses Elements (Nachfühlung in Verbindung mit der Ausfühlung).

Eben weil aber diese ganze Lust der Selbstbewegung eine vorgestellte ist, tritt nun dennoch eine Objektivation ein, indem wir unser eigenes Gefühl seltsam mit der Natur verwechseln. Die Bahn des nachgefühlten Weges scheint selbst zu zögern und ungeduldig fortzuschießen. Die helle Himmelsluft, in der wir schweben und schwärmen, scheint uns selbst zu schwärmen.

Eine ähnliche Potenzierung erfährt das einfach beziehungsmäßige Zuempfinden, welches ebenfalls einen nicht näher verfolgbaren Reiz auf die Formation von Gedanken haben muß und dergestalt immer den ganzen Menschen in Stimmung versetzt. Wir wenden uns vertraulich und zagend dem Bild zu, wir lassen uns anmuten oder abstoßen, ohne näher auf die Einzelheit einzugehen, ohne zu wissen, warum? Und demgemäß können wir nun auch von einer  Zufühlung  sprechen, von einem Ahnen, Anheben und jugendlichem Anstürmen der Begeisterung, die, noch unerfahren in der Welt, doch schon die ganze Welt im Busen hegt. - Den besten Aufschluß hierüber gibt die allgemeinste Formverbindung von Subjekt und Objekt, der Effekt des Lichts. Dieses ist eigentlich nur in seiner Äußerung als Wärme greiflich (Hautempfindung) und deshalb sprechen wir von kalten und warmen Beleuchtungstönen, welche nunmehr mit einem frostig reservierten oder liebevoll erwärmten Menschengefühl identisch werden. Das von längeren Wellen ruhig herangetragene Blau erfüllt mit sanfterer Sehnsucht, das rascher heranrollende Rot wirkt als strotzende, feurige Lebenskraft. Die Reflexempfindungen sorgen dann dafür, daß im Stillen eine Vergleichung mit einem vorgestellten Kontrast-Farben- Gefühl  stattfindet. Eine wirkliche Zusammenstellung von Farben wird dagegen, je nachdem die Symmetrie in den Augennerven von ihr bestätigt oder negiert wird, eine gleichgewichtige Zufriedenheit oder eine taumelnde Verstörung anklingen lassen. Und selbst die Einzelkörper mit ihrer Greiflichkeit und Fühlbarkeit erscheinen (abgesehen von dieser) damit, daß sie von der Offenbarung des Lichts, von den Modifikationen der Färbung getroffen werden, intimer, sie werden sehend, sie bekommen den charakteristischen Lebensblick. - Und so tritt auch hier jene sonderbare Verwechslung der eigenen Erregung mit der Erregungsursache ein: das Licht, die Farben scheinen uns selbst zu zürnen, zu jubeln und zu trauern etc.

Genug; wir halten nun fest, daß auch diese scheinbar formalen Verhaltensformen die Bedeutung von individuellen Gehaltsreizen, von Lebenskraft und Lebensschwung gewinnen.

Vergleichen wir nun aber diese verschiedenen Kundgebungen des Vorstellungsgefühles nach ihrer Genesis, nach ihrem Bildungsgang, so zeigt sich entschieden die Zufühlung als die direkteste Funktion. Die reine Äußerlichkeit tritt einfach als solche in Wirkung; oder umgekehrt, ich wende mich lediglich an den Außenschein des Objekts. Es ist ein unmittelbares Vergeistigen von sensitiven Erregungen. - Dagegen ist die reine Nachfühlung schon einmal als motorischer Sinnenakt, fernerhin als totaler Vorstellungsakt entschieden indirekter Natur. Aber indem sie diese wirkliche oder vorgestellte Selbstmotion vergeistigt, ist sie immerhin noch einfach und direkt im Vergleich zur Einfühlung. Wie die Zufühlung läßt sie das Ich in einer gewissen Einsamkeit; der Außenschein bleibt ein unbewußtes Gelockt- und Gegängeltwerden. Die objektive Einfühlung ist dagegen insofern indirekt, als sie nur nachträglich zu jenen subjektiv formalen Funktionen hinzutritt (Anempfindung zum Zweck der Einfühlung). Sie kommt durch dieselben erst gleichsam zu sich selber und wendet sich nun vorstellend in das  Innere  der Erscheinung. Und nun erst, vermöge dieser zentralen Versetzung und Verwechslung und von dieser zurückkehrend, gewinnt sie ihr eigenartiges Leben. Sie erblickt ihr zweites Ich, wie es umgemodelt im Objekt sitzt und nimmt es ahnungsvoll zu sich zurück, ohne es deutlich zu erkennen, ohne zu wissen, warum?

Man kann also sagen: die Einfühlung erfühlt das Objekt von Innen (Objektszentrum) nach Außen (Objektsform); während Zufühlung und Nachfühlung (als Anfühlung) von Außen (Objektsform) nach Innen (Objektszentrum, Einfühlung) gehen, aber auch von jedem Innen des Objektes abstrahieren können.

Als weiterer Jllusionsakt tritt schließlich neben diese Formsymbolik des Gefühles die  Ideenassoziation  hinzu, welche aber für den bildnerischen Standpunkt nur von sekundärer Bedeutung ist. Sie knüpft rein nach dem Gesichtspunkt eines Realzusammenhangs  andere,  nicht gegenwärtige Bildvorstellungen, Gedanken und Lebensgefühle an, welche mit der Formsymbolik zunächst gar nichts zu tun haben. Zum Beispiel: Ein alter dickbäuchier Bierkrug erinnert mich an den etwaigen durstigen Zecher, der ihn gehoben hat. Ich denke und fühle also einen Menschen, etwas Menschliches neben diesem Krug. Ich kann mir aber den Zecher unwillkürlich in einer Gestalt und Haltung vorstellen, welche diesem Krug ähnelt. Hier macht sich nun in der Ideenassoziation doch die Einfühlung geltend. - Ein berühmter moderner Kolorist findet einmal bei einem Kollegen eine verstaubte, rotgoldene Troddel; er hält sie gegen das Licht und schüttelt sie und nachdem er dieses Spiel längere Zeit getrieben hat, geht er heim und malt - Priester und Kardinäle, welche feierlich, mit dem Festornat bekleidet, in einer dämmernden Halle versammelt stehen. In dieser sinnigen Anekdote haben wir eine höchst merkwürdige Verquickung von reine Formsymbolik und Ideenassoziation und es möchte schwerfallen, die Mischungsteile streng psychologisch auseinander zu halten.

Wir müssen überhaupt bedenken und nie vergessen, daß  einerseits die besprochenen Formsymbolisierungen untereinander und andererseits mit diesen die Ideenassoziationen immer, in jedem Bild zusammenwirken und zu einem unentwirrbaren Ganzen sich verschlingen und daß nur vermöge dieses absoluten In- und Beieinanders ein wahrhaft ästhetischer Formgenuß entsteht. 




Fragen wir nun aber nach der Ursache dieser merkwürdigen Verschmelzung von Subjekt und Objekt in der Gefühlsvorstellung, so gibt es wohl keine andere Auskunft, als eben wiederum das Wesen des Gefühls. Dieser symbolisierenden Tätigkeit kann nichts anderes zugrunde liegen, als der pantheistische Drang zur Vereinigung mit der Welt, welcher sich keineswegs auf das leichter faßliche Verwandtschaftsverhältnis zur menschlichen Gattung beschränken läßt, sondern sich, sei es nun bewußt oder unbewußt, an die Allheit wendet. Dasselbe haben wir in rudimentärer Weise an der Empfindung und empfindenden Vorstellung. Die Empfindung ist die primitivste Lebensregung und aus ihr entwirkt sich erst der deutlichere Akt der Vorstellung, des Willens, der Erkenntnis und wir besitzen hiermit an derselben die ursprünglichste Form des Weltzusammenhangs. Mit und durch diesen allgemeinen Fortschritt wird auch die Empfindung etwas anderes. Sie wird zum Gefühl. Das Gefühl ist objektiver als die Empfindung, schwingt sich ungleich energischer über die eigene Haut hinaus mit einem Nichtich zusammen. Aber auch das Gefühl wird im Verlaufe des Lebens mit einem tieferen Fond erfüllt, ohne deshalb seinen formalen Charakter einzubüssen. Denn der Weltzusammenhang übt, je klarer er erfaßt wird, eine desto mächtigere Gegenwirkung gegen den rein subjektiven Pol desselben aus. Diese niederhaltende Gegenwirkung erfolgt von dem Augenblick an, wo die allgemeine Bedeutung einer objektiven Kraft erkannt wird. Indem ich abstrakt denken und mich als untergeordneten Teil eines untrennbaren Ganzen begreifen lerne, expandiert sich mein Gefühl zum Gemüt. Und so werde ich von einer persönlichen Schädigung oder Genugtuung insofern im Gemüt erreigt, als dieselbe wie eine Schwächung oder Bekräftigung der Weltharmonie aufgefaßt werden kann. Der Glückseligkeitstrieb entdeckt das einzige Wundermittel, sich zu befriedigen, in der Sorge für das allgemeine Wohl der Menschheit. So steigen wir von der simplen Selbstliebe zur Geschlechts- und Familienliebe und von dieser zur absoluten Nächstenliebe, Menschenfreundlichkeit und zum Pathos des Staatsbewußtseins empor.

Es ist die Ahnung des Guten, mit welcher sich die Liebe bereichert. Darum genügen nun Begriffe wie Wert, Macht, Bedeutung nicht mehr zur Kennzeichnung des geistigen Reizgehaltes. Sie haben jetzt eine innere "weltgültige" (7) Leuchtkraft erhalten, sind geweihte, festliche Träger einer öffentlichen Würde geworden. Der Freundliche erscheint mir nun überhaupt brav und edel, der Gehässige überhaupt verworfen und teuflisch. Ich fühle mich selbst in mir oder in einem anderen Ich, aber nur als einen würdigen Repräsentanten der ganzen Gattung.

Der Fortschritt ist eigentlich nichts anderes, als eine geistige Entäußerung und Verflüchtigung des Selbstgefühls, das sich hiermit nur noch am Ganzen hat. So wird die Mitempfindung, das Mitgefühl, das wir z. B. mit einem verwundeten Soldaten haben, insofern zu einer tiefen Gemütsteilnahme, als wir das transponierte mitleidende Ich zum allgemeinen Menschen-Ich erweitern, so daß in diesem Leidensbild mit  einem  Zug die Reinheit des ganzen Menschendaseins vergällt erscheint. Die Barbarei der Feindseligkeit, die Ohnmacht des Einzelnen, alles resignierte Zusammenbrechen, Hinrasseln unter dem Überschwang des Lebensgetümmels, wie es auf diesem Antlitz geschrieben steht, es wird wiederholt und die ganze Menschheit muß es gleichsam wiederholen und miterleben.

Die Sterblichkeit kann aber auch als Naturgesetz betrachtet werden, das uns ja mindestens ebenso nachdrücklich auf unsere Abhängigkeit hinweist, wie die praktischen Gesetze menschlicher Konflikte.

Wenn der Landmann sieht, wie das Gewitter seine Saat verheert, wie die Lawine sein Haus mit Weib und Kind zerschmettert, wenn er alle diese negativen Oppositionen wahrnimmt, die ihm unausbleiblich und kunstreicher, als der stärkste Kainsarm, in das Eigenleben greifen, so mag er vielleicht auf den Gedanken kommen, daß irgendwelche menschenähnliche, aber übermenschliche Wesen dahinter stecken. Sie stören und bekämpfen ihn, jedoch nicht allerorten und nicht immer. Sie sind als verschiedener Laune oder teilen sie teilen sich in zwei verschiedene Parteien. Daher versucht er durch Bitten und Gehorsam gegen ihren mutmaßlichen Willen oder auch durch Drohungen auf sie einzuwirken. Der Urmensch kennt überhaupt keine real-mechanischen Ursachen, sondern nur Verursacher oder Begründer und heute noch flucht der Köhler sein Feuer an, wenn es nicht gut brennen will.

Man sieht an der Mythenbildung die ganze Schwierigkeit des natürlich-kausalen Denkens. Eine Veränderung hat immer etwas sehr Befremdliches. Man möchte es kaum glauben, daß die Sonne auf einmal zur linken, statt zur rechten Seite steht. Der naive Mensch hilft sich einfach mit dem Beispiel seiner eigenen veränderungsfähigen Handlungen. Er nimmt also einen persönlichen Dirigenten hinter den Dingen an. Entweder muß dieser in ihnen als ihr heimliches Leben existieren oder da diese Metamorphose des Individuums in eine Sache doch mitunter etwas schwierig fällt, denkt er sich die Dinge als Werke und Werkzeuge von geheimen Gewalthabern. Der Urbewohner eines Steppenlandes, als er das erste Mal zu einem Gebirge kam, mag sich gedacht haben: das muß einer gemacht haben, der größer und stärker ist, als wir alle!

Die Individualisierung der Natur ist also entweder unmittelbar oder mittelbar persönlich. Der Gott ist entweder in den Dingen oder hat die Dinge bei sich zur Hand (Donnerkeil, Sonnenwagen). Im letzteren Falle werden mit Hilfe anderer Erscheinungsformen (besonders der gestaltbaren Wolken) schaffende, treibende und vom Geschaffenen getragene Urgestalten erfunden, welche das Was der Dinge nur noch als ein Anhängsel der eigenen Person an sich nehmen; ungefähr, wie ich an einem Stock eine Verlängerung meines Armes und die Vermehrung meiner Macht fühle. Dies ist eine besondere Art von Formgefühl, welche, wie ein fremdes Reis dem reinen Selbstgefühl eingepfropft, doch eine Fortsetzung desselben genannt werden kann. Im Grunde entspricht sie aber doch dem Verhalten, das wir Anfühlung genannt haben. (8)

Hier in der mythischen Welt handelt es sich natürlich nicht um ein bloß spielendes Tasten und Beigesellen, sondern um gedankenmäßige Urzwecke. Der Gegenstand, mit welchem der Gott ausgestattet ist, gilt nun als Attribut und Mittel einer dämonischen Allwirkung, ausgesprochener Weltherrschaft. Kurzum, das naturnotwendige Gefühlsleben erfüllt sich mit einem mythischen Gehalt. - Ein volles Gemütsverhältnis zur Natur kommt indessen zustand, wenn die Naturgötter zu sittlichen Göttern erhoben werden. So lange WOTAN bloß der Sturmwind war, lebte auch er nur vom Gefühl der Deutschen; als er aber zum obersten Richter und Volksbeschützer avancierte, da war es nun die Andacht des Gemütes und der Liebe, welche ihm zuteil wurde. Noch unmittelbar mit der Natur verschmolzen, noch schleimartig Eines mit derselben, behielt der Gott auch ihren zufälligen, dumpfen und dunkel dräuenden Charakter. Erst, nachdem er vom Naturschlamm gereinigt und als selbständige Gestalt herausgelöst war, bekam er den Ritterschlag wahrer Götterwürde und Götterseligkeit.

Nachdem nun das Gefühl in dieser wechselnden Verhüllung und Entlarvung der Menschengestalt sich ergangen, tritt es jetzt in das dritte, abschließende Stadium der reinen, freien Formbeseelung, jenes pantheistischen Naturkultus, der uns auf Schritt und Tritt begegnet, in jedem lebhaften Wort, das gesprochen, in jedem Buch, das geschrieben wird und würde es sich auch mit allen Mitteln des Scharfsinnes die Bekämpfung des Pantheismus vornehmen. Nun hat es keine Not mehr, eine greifliche, sichtbare Person extra hinein oder daneben zu dichten. Das geschieht jetzt so leise, so unbewußt, daß der transponierte Körper ganz vergessen wird über der eben hiermit transponierten Seele. Jedes und Alles ist Vision und Geist geworden und an Jedes und Alles wird der Kanon der Liebe und friedlichen Ordnung, tückischer Wut und gehässiger Zerstörung gehalten ("denn die Elemente hassen das Gebilde der Menschenhand"). Und wenn sich auch die Spielfreude des Vorstellungsgefühls niemals vollkommen enthalten wird, die organischen Formen und Bewegungen ihres physischen Trägers, ihres eigenen Leibes heimlich anklingen lassen, so bleibt das doch immer ein "freier Schein" der Phantasie, so behält doch immer die natürliche Wirklichkeit ihre objektive Gestaltung.

Nun besingt der Dichter die brüderlichen Frühlingslüft, die seligen Inseln, die "schwärmerische" Nacht, den "Vater Äther". Die einzelnen Raumerscheinungen werden zugleich untereinander in einen ähnlichen tragischen Zusammenhang gebracht, wie ihn der Beschauende von den Naturgesetzen fühlt. Ein Geist der Vergänglichkeit scheint sich wie ein wehmütiger Tau auf alle Gebildet zu lagern. Der Baum neigt und schüttelt sein Haupt wie ein müdes Menschenkind. Der "zeitgetroffene" Fels staunt empor in die wechselnden Lüfte; doch das "verjüngende Licht" der "ewigen Sonne" strömt "über das alternde Riesenbild und umher grünt lebendiger Efeu." -

Eine strengere Betonung des rein ästhetischen Verhaltens müßte nun dem Gesagten zufolge eine geistige, gefühlsmäßige, ideale Vertiefung des Selbstzweckes konstatieren, der ja bisher in der empfindenden Anschauung und Vorstellung nur einen sinnlichen Wert besaß. Negativ müßte natürlich ebenso vom Ausschluß eines geistigen Stoffreizes die Rede sein, wie früher von dem eines leiblichen. Ich fühle, um zu fühlen; das Objekt ist nur Bild, nur Schein und lediglich zum Spielen da. Ich fühle, um das Allgemeine in mir oder in der Welt zu genießen und diese vorschwebende Vollkommenheit des Alls trägt mich leicht hinweg über die stockenden, schwierigen Einzelgeschicke. Ebenso ist das Inwiefern des Formgenusses nicht mehr eine bloß körperliche, sondern zugleich eine geistige, immanente Ähnlichkeit. Das selbstgeschaffene, angeborene Urbild ist nun getränkt mit dem Maßstab einer harmonischen Idee. Kurzum, die Idealität der Phantasie hat sich herausgebildet.
LITERATUR Robert Vischer Über das optische Formgefühl - ein Beitrag zur Ästhetik, Leipzig 1873
    Anmerkungen
    1) Vgl. die Ästhetik von KARL KÖSTLIN, Tübingen 1869, Seite 397
    2) Vgl. die Ästhetik von KARL KÖSTLIN, Tübingen 1869, Seite 397
    3) Auch ein ruhiger Umfang kann kontraktiv oder expansiv genommen werden, besonders ein gerundeter, welcher an das organische elastische Muskel- und Fleischleben gemahnt.
    4) Auch die Vergleichung des Organischen mit dem Unorganischen darf nicht verwirren. Wenn z. B. THEOKRIT den Sprung des Löwen mit einem gespannten Holz vergleicht, "das dem Wagner ausgleitet und sausend hinausspringt", so wird hiermit nicht die unorganische Natur über die organische gestellt, sondern ihre einseitig mechanischen, rücksichtslosen Bewegungsformen werden rein als solche so heftig und überzeugend mitgefühlt, daß sie nachträglich als etwas bereits Beseeltes umso leichter zur näheren Bezeichnung einer spezialen Organäußerung dienen können (Bahn und Rapidität der Bewegung). Je weiter wir in die Natur hinuntersteigen, desto rauher wird ihre Einseitigkeit und desto leichter kann sie symbolisiert werden. Denn ihre Formen sind Stückwerk, totes Material und pochen nicht auf ihre Selbständigkeit wie die lebendige Gestalt. Nachdem ich aber nun derart meine Kräfte an die Natur verzettelt habe, kann sie nun, als eine auferweckte, Gleichnisse für alles Organische abgeben.
    5) WOLF, Zeitschrift für deutsche Mythologie IV, Seite 87. Vgl. W. HERTZ, Der Werwolf, Stuttgart 1862, Seite 109 und 162
    6) Hiervon ist eine besondere Art von bewegter Einfühlung zu unterscheiden, welche sich ebenfalls an die Grenzen der Erscheinung hält, aber immer noch innerhalb derselben bleibt. Das ist der Fall, wenn eine Reihe von Erscheinungen in Bausch und Bogen überblickt (Waldgebirge) und in ein gemeinsames Rinnen gebracht wird. Das ist eine Mitbewegung, welche, obgleich sie das Einzelzentrum vernachlässigt, immer noch  in  und nicht wie die Nachfühlung  an  und  bei  der Erscheinung abläuft.
    7) FRIEDRICH THEODOR VISCHER, Kritische Gänge, Neue Folge, 5. Heft, Seite 155
    8) Hiervon sind die Gleichnisse zu unterscheiden, welche die Naturform als eine Hülle, als Kleid und Haus Gottes nehmen. Das ist eine besondere Art von freier Einfühlung (Ausfühlung).