ra-2Jonas CohnRobert Vischer    
 
EDMUND BURKE
Vom Erhabenen und Schönen

"Niemand, der die Töne "Tugend", "Freiheit" oder "Ehre" hört, gewinnt dabei unmittelbar präzise Vorstellungen von den besonderen Formen des Handelns und Denkens samt dem gemischten und einfachen Ideen und den Beziehungen zwischen ihnen, die durch jene Wörter ersetzt werden."

1. Von den Wörtern
Natürliche Objekte affizieren uns vermöge der Gesetze jener Verbindung, die die Vorsehung zwischen gewissen Bewegungen und Gestaltungen der Körper und gewissen Gefühlen unseres Gemütes gestiftet hat. Malerei affiziert in gleicher Weise, aber unter Hinzutritt des Vergnügens an der Nachahmung. Architektur affiziert vermöge der Gesetze der Natur und gleichzeitig vermöge des Vernunftgesetzes; aus letzterem ergeben sich die Regeln der Proportion, die für Lob und Tadel eines Werkes oder eines seiner Teile maßgeblich sind, je nachdem, ob es dem Zweck seiner Bestimmung genau entspricht oder nicht. Was aber die Wörter betrifft, so affizieren sie uns - wie mir scheint - in einer Weise, die sich von der Art, in der wir von natürlichen Objekten, von Malerei oder von Architektur affiziert werden, sehr stark unterscheidet. Und doch haben Wörter einen ebenso beträchtlichen Anteil an der Erregung von Ideen der Schönheit und des Erhabenen wie jene Objekte - und bisweilen sogar einen viel größeren. Deshalb ist es in einer Untersuchung wie der unseren sicher nicht überflüssig, der Art und Weise nachzuforschen, in der Wörter solche Regungen hervorrufen.

2. Die gewöhnliche Wirkung der Dichtkunst
beruht nicht auf der Erregung von Ideen der Dinge

Die allgemeine Vorstellung über die Macht der Poesie, der Redekunst und ebenso der Wörter in der gewöhnlichen Unterhaltung geht dahin, daß in diesen Fällen die Wörter das Gemüt affizieren, indem sie in ihm die Ideen jener Dinge erregen, an deren Stelle sie nach der Bestimmung der Gewohnheit stehen. Umd die Wahrheit dieser Vorstellung nachzuprüfen, dürfte es erforderlich sein, zu beachten, daß die Wörter in drei Arten eingeteilt werden können. Die erste Art repräsentieren bestimmte Zusammensetzungen, zu deren Bildung viele einfache Ideen  von der Natur vereinigt  sind, wie etwa Mensch, Pferd, Baum, Schloß usw. Ich nenne sie  konkrete  Wörter. Die zweite Art sind diejenigen, die and er Stelle einer einzigen, einfachen, in solchen Zusammensetzungen enthaltenen Idee stehen, wie rot, blau, rund, viereckig und ähnliches mehr. Diese nenne ich  einfach-abstrakte  Wörter. Die dritte Art sind diejenigen, die durch eine  willkürliche  Verbindung der beiden anderen Arten und der verschiedenen Beziehungen zwischen ihnen in höheren und niederen Graden der Komplexion gebildet werden, wie etwa Tugend, Ehre, Überzeugung, Verwaltung und ähnliches mehr. Diese nenne ich  zusammengesetzt-abstrakte  Wörter. Ich weiß, daß sich die Wörter nach noch feineren Unterscheidungen klassifizieren lassen; aber die angeführten Arten scheinen die natürlichen zu sein und für unsere Zwecke zu genügen; zudem sind sie in der Reihenfolge angeordnet, in der sie gewöhnlich gelernt werden und das Gemüt die Ideen aufnimmt, an deren Stelle sie stehen.

Ich will mit der dritten Art der Wörter beginnen, mit den zusammengesetzt-abstrakten, wie Tugend, Ehre, Überzeugung, Fügsamkeit. Bei diesen bin ich überzeugt, daß ihre Macht über die Leidenschaften - worin sie auch bestehen mag - nicht von irgendeiner im Gemüt erregten Darstellung jener Dinge abzuleiten ist, an deren Stelle sie stehen. Als Zusammensetzungen sind sie keine realen Wesen und verursachen sie, denke ich, schwerlich irgendwelche reale Ideen. Niemand, der die Töne "Tugend", "Freiheit" oder "Ehre" hört, gewinnt dabei unmittelbar präzise Vorstellungen von den besonderen Formen des Handelns und Denkens samt dem gemischten und einfachen Ideen und den Beziehungen zwischen ihnen, die durch jene Wörter ersetzt werden. Es hat auch keine allgemeine Idee, die aus alledem zusammengesetzt wäre. Denn wenn er sie hätte, dann müßte er schon einige jener einzelnen Ideen - obwohl vielleicht ungenau und verschwommen - wahrgenommen haben. Aber nach meiner Überzeugung ist die kaum jemals der Fall. Man mache sich nur eimal an die Analyse eines dieser Wörter: man muß das Wort - und zwar auf weit größeren Umwegen, als man sich am Anfang vorstellen konnte - von einer Gruppe allgemeiner Wörter auf die anderen und dann auf einfach-abstrakte und konkrete Wörter zurückführen, ehe irgendeine reale Idee ans Licht kommt und ehe man so etwas wie die ersten Prinzipien solcher Zusammensetzungen zu entdecken vermag. Und in dem Augenblick, in dem man eine solche Entdeckung der ursprünglichen Ideen gemacht hat, ist die Wirkung der Zusammensetzung fast völlig vernichtet. Ein Gedankengang dieser Art ist viel zu lang, als daß er im Rahmen einer gewöhnlichen Unterhaltung verfolgt werden könnte, noch wäre eine solche Verfolgung da überhaupt notwendig. Solche Wörter sind in Wahrheit bloße Töne; aber wenn diese Töne bei bestimmten Gelegenheiten verwendet werden, in denen wir ein Gut empfangen oder ein Übel erleiden oder andere Menschen von einem Gut oder Übel affiziert sehen oder die Töne auf andere interessante Dinge oder Ereignisse angewandt hören, - und wenn all dies in einer solchen Vielzahl der Fälle geschieht, daß wir auf Grund des ständigen Gebrauchs aufs beste wissen, zu welchen Dingen die Wörter gehören: so bringen sie im Gemüt jedesmal, wenn sie wieder auftauchen, dieselben Wirkungen wie bei den früheren Gelegenheiten hervor. Wenn nun die Töne häufig ohne Beziehung zu besonderen Gelegenheiten gebraucht werden, so wirken doch die ersten Eindrücke nach; und wenn diese Eindrücke zuletzt die Verbindung mit den besonderen Gelegenheiten, bei denen sie entstanden sind, auch völlig verlieren, so wirkt doch der bloße Ton - ohne jede Verbindung mit einer Vorstellung - weiterhin wie zuvor.

3. Allgemeine Wörter, die den Ideen vorangehen
Locke bemerkt irgendwo mit gewohntem Scharfsinn, daß man sehr allgemeine Wörter - besonders solche, die Tugend und Laster, Gut und Übel betreffen - und mit ihnen zugleich die Liebe zum einen und die Abscheu vom anderen zu lernen pflegt, ehe das Gemüt mit den besonderen Handlungsweisen, auf die sie sich beziehen, vertraut gemacht wird; denn das kindliche Gemüt ist so bildsam, daß eine Amme oder eine andere Person, der ein Kind anvertraut ist, indem sie von irgendeinem Ding oder sogar nur von irgendeinem Wort angenehm oder unangenehm berührt zu sein scheint, den Neigungen des Kindes die gleiche Richtung geben kann. Wenn späterhin diese Wörter auf die verschiedenen Begebenheiten des Lebens angewandt werden und Angenehmes häufig unter dem Namen des Übels erscheint, dasjenige aber, was der Natur unangenehm ist, gut und tugendhaft wird: so entstehen im Gemüt vieler Menschen eine seltsame Verwirrung der Ideen und Affekte und der Anschein eines erheblichen Widerspruchs zwischen ihren Vorstellungen und ihren Handlungen. Es gibt viele, die die Tugend lieben und das Laster verabscheuen - und dies nicht nur aus Heuchelei oder Ziererei - und die trotzdem im konkreten Leben häufig ohne die geringsten Gewissensbisse schlecht und böse handeln. Denn diese konkreten Umstände kamen niemals in ihren Blick, als die Leidenschaften so heiß für die Tugend entflammt wurden - durch gewisse Worte, die ihre Wärme ursprünglich dem Atem anderer zu verdanken hatten. Aus diesem Grunde ist es gar nicht leicht, eine gewisse Reihe von Wörtern, die an und für sich völlig unwirksam wären, auszusprechen, ohne daß man in gewissem Grade affiziert wird - besonders wenn das Aussprechen mit einem warmen, eindrucksvollen Ton der Stimme erfolgt -, wie z. B.: weise, tapfer, großmütig, gut, groß. Diese Wörter müßten wirkungslos bleiben, wenn sie nicht angewendet würden; aber wenn der Gebrauch von bestimmten Wörtern gewöhnlich großen Anlässen vorbehalten ist, so affizieren sie uns auch ohne solche Anlässe. Werden derartige Wörter ohne jeden vernünftigen Gesichtspunkt gehäuft oder in solcher Weise zusammengebracht, daß sie nicht richtig zusammenpassen, so nennt man einen solchen Stil bombastisch. Und in manchen Fällen erfordert es ein gehöriges Maß von gesundem Menschenverstand und Erfahrung, um gegen die Kraft einer solchen Sprache gefeit zu sein; denn wenn die Leute nicht mehr darauf achten, was richtig paßt, so bedienen sie sich einer großen Zahljener ausdrucksvollen Wörter und erlauben sich eine große Mannigfaltigkeit in ihrer Verbindung.

4. Die Wirkung der Wörter
Wenn Wörter das volle mögliche Ausmaß ihrer Macht haben, entstehen drei Wirkungen im Gemüt des Hörers: die erste ist der  Ton ; die zweite die  Abbildung  oder Repräsentation des Dinges, das durch den Ton bezeichnet wird; die drite ist der  Affekt  der Seele, der durch die beiden anderen Wirkungen oder durch eine von ihnen hervorgerufen wird.  Zusammengesetzt- abstrakte  Wörter, von denen wir soeben gesprochen haben (Ehre, Gerechtigkeit, Freiheit und dergleichen), bringen die erste und dritte dieser Wirkungen, aber nicht die zweite hervor.  Einfach-abstrakte  Wörter dienen zur Bezeichnung irgendeiner einzelnen Idee, ohne dabei viel auf die anderen hinzuweisen, die etwa mit ihnen zusammen auftreten, - wie blau, grün, heiß, kalt und dergleichen; diese Wörter sind fähig, alle drei Zwecke der Wörter zu erreichen. Dasselbe gilt in noch höherem Grade von den  konkreten  Wörtern - wie Mensch, Schloß, Pferd usw. Aber die allgemeine Wirkung selbst dieser Wörter entspringt nach meiner Meinung nicht daraus, daß sie Abbilder der verschiedenen Dinge, die sie repräsentieren sollen, in der Einbildungskraft erzeugten. Denn nach einer sehr sorgfältigen Prüfung meines eigenen Gemütes und nach den Berichten, die mir andere über ihre eigenen Beobachtungen gegeben haben, ist unter zwanzig Fällen kein einzige zu finden, in dem irgendein derartiges Abbild erzeugt wird; und geschieht es doch, so liegt gewöhnlich eine besondere Anstrengung der Einbildungskraft in dieser Richtung vor. Die konkreten Wörter wirken also - ebenso wie ich das von den zusammengesetzt-abstrakten gesagt habe - nicht dadurch, daß sie dem Gemüt irgendein Bild darböten, sondern dadurch, daß sie, wenn sie ausgesprochen werden, auf Grund ständigen Gebrauchs dieselbe Wirkung hervorbringen wie das Urbild in dem Augenblick, in dem es gesehen wird. Um diese Wirkung zu erproben, nehmen wir an, wir hätten folgende Stelle zu lesen: "Der Fluß Donau entspringt auf feuchtem, bergigem Boden im Herzen Deutschlands, bewässert dort in vielen Windungen verschiedene Fürstentümer, wendet sich dann nach Österreich, fließt an den Mauern von Wien vorbei hinein nach Ungarn, wächst durch den Zufluß von Save und Drau zu einem ungeheuren Strom an, verläßt die christlichen Länder, strömt fort durch die heidnischen Länder, die an die Tartarei grenzen, und ergießt sich mit vielen Mündungen in das Schwarze Meer." In dieser Beschreibung werden viele Dinge erwähnt - wie Berge, Flüsse, Städte, das Meer usw. Aber jeder prüfe sich selbst und sehe zu, ob er in seiner Einbildungskraft irgendwelche Abbildungen eingedrückt findet von einem Fluß, Bergen, feuchtem Boden, Deutschland usw. In der Tat ist es in einer Unterhaltung bei der Flüchtigkeit und schnellen Folge der Wörter völlig unmöglich, gleichzeitig Ideen zu haben sowohl vom Ton des Wortes wie auch vom Ding, das es repräsentiert. Außerdem sind manche Wörter, die reale Wesen bezeichnen, mit anderen, die eine allgemeine und bloß nominale Bedeutung haben, so durcheinandergewürfelt, daß gar niemand imstande wäre, in solcher Weise von der Sinnlichkeit zum Denken, vom Besonderen zum Allgemeinen und von den Dingen zu den Wörtern überzuspringen, wie dies unter jenen Voraussetzungen allein den Erfordernissen des Lebens entsprechen würde. Und es ist gar nicht notwendig, das zu tun.

5. Beispiele für eine Affizierung durch Wörter ohne Erregung von Bildern
Ich finde es recht schwer, manche Leute davon zu überzeugen, daß ihre Leidenschaften von Wörtern affiziert werden, die ihnen keine Ideen vermitteln, - und noch schwerer, sie davon zu überzeugen, daß wir im gewöhnlichen Verlauf einer Unterhaltung hinreichend verstanden werden, ohne daß dabei irgendwelche Bilder derjenigen Dinge erregt würden, über die wir sprechen. Es scheint ein seltsamer Gegenstand für einen Streit mit irgend jemand zu sein: ob er in seinem Gemüt Ideen habe oder nicht; hierüber sollte jeder in eigener Sache entscheiden können, und zwar auf den ersten Blick und ohne daß an eine weitere Instanz zu appellieren wäre. Aber, so seltsam es erscheinen mag: wir sind oft außerstande zu wissen, welche Ideen wir von Dingen haben und ob wir über bestimmte Gegenstände überhaupt irgendwelche Ideen haben. Es erfordert sogar ein hohes Maß von Aufmerksamkeit, um in diesem Punkte von Grund aus Klarheit zu gewinnen. Seit ich diese Blätter schreibe, habe ich zwei geradezu schlagende Belege für die Möglichkeit gefunden, daß ein Mensch Wörter hört, ohn irgendeine Idee von den Dingen zu haben, die sie repräsentieren, und daß er trotzdem späterhin fähig ist, im Gespräch auf sie zurückzugreifen, und zwar in einer völlig neuen Kombination, mit großer Treffsicherheit, Wirksamkeit und Einprägsamkeit.

Das erste Beispiel ist das des Herrn Blacklock, eines blind geborenen Dichters. Wenige Menschen, mögen sie auch im glücklichen Besitze einer höchst vollkommenen Sehfähigkeit sein, könne visuelle Objekte mit mehr Geist und Exaktheit beschreiben als dieser Blinde - was doch unmöglich darauf zurückzuführen ist, daß er eine klarere Vorstellung von den beschriebenen Dingen hätte, als sie andere Menschen zu haben pflegen. Spence urteilt in einer gut lesbaren Vorrede, die er zu den Werken dieses Dichters geschrieben hat, sehr geistreich und nach meiner Meinung zum größten Teile auch sehr richtig über die Ursache dieses außerordentlichen Phänomens; aber ich kann ihm durchaus nicht recht geben, wenn er meint: gewissen Schiefheiten in Sprache und Gedanke, die in diesen Gedichten vorkommen, hätten ihre Ursprung darin, daß der blinde Dichter eine unvollkommene Vorstellung visueller Objekte hätte; denn ebensolche und weit größere Schiefheiten kann man auch bei Schriftstellern von höherem Range als Herrn Blacklock finden, obgleich diese die Fähigkeit des Sehens in ihrer ganzen Vollkommenheit besitzen. Hier ist ein Dichter von seinen eigenen Beschreibungen zweifellos ebenso stark affiziert, wie es irgendein Leser sein kann; und doch ist er mit diesem starken Enthusiasmus affiziert durch Dinge, von denen er keine weitere Idee hat und haben kann als die Idee eines bloßen Tones. Warum könnten nicht die Leser seiner Werke in derselben Weise affiziert werden wie er selbst - also mit ebensowenig realen Ideen von den beschriebenen Dingen? - Das zweite Beispiel ist das des Herrn Saunderson, Professor der Mathematik an der Universität Cambridge. Dieser gelehrte Mann hat sich große Kenntnisse in Naturphilosophie, Astronomie und allen anderen Wissenschaften erworben, die auf Mathematik aufbauen. Was aber das erstaunlichste ist und hier am meisten interessiert: er hielt ausgezeichnete Vorlesungen über Licht und Farben; dieser Mann brachte also anderen die Theorie jener Ideen bei, die zwar die anderen hatten, er selbst aber unzweifelhaft nicht. Aber es ist wahrscheinlich, daß ihm die Wörter "rot", "blau", "grün" ebensoviel sagten wie die Ideen der Farben selbst. Denn indem dieser blinde Mann die Ideen einer größeren oder geringeren Brechbarkeit mit jenen Wörtern verband und darüber unterrichtet war, in welchen anderen Beziehungen sie in Übereinstimmung oder in Widerstreit miteinander befunden würden, so war es für ihn leicht, auf Grund der Wörter ebensogut zu urteilen, als ob er in vollem Umfange Herr der Ideen gewesen wäre. Allerdings ist zugegeben, daß er keine neuen Entdeckungen auf dem Wege des Versuchs machen konnte. Er tat nichts andere, als was wir jeden Tag in der gewöhnlichen Rede tun.

Als ich diesen letzten Satz niederschrieb und dabei die Worte "jeden Tag" und "gewöhnliche Rede" gebrauchte, habe ich keine Bilder von irgendeiner Sukzession der Zeit oder von Menschen, die miteinander verhandeln, in meinem Gemüt gehabt; und ich glaube auch nicht, daß der Leser während seiner Lektüre derartige Ideen gehabt haben wird. Weder als ich von "rot" oder "blau" und "grün", noch als ich von "Brechbarkeit" sprach, hatte ich vor mir - wie auf Bildern gemalt - jene verschiedenen Farben oder die Lichtstrahlen, die auf ein neues Medium treffen und dabei in ihrer Richtung geändert werden. Ich weiß sehr wohl, daß das Gemüt die Fähigkeit besitzt, solche Bilder nach Belieben zu erregen; aber dazu ist dann ein Willensakt notwendig. In der gewöhnlichen Unterhaltung oder Lektüre geschieht es sehr selten, daß überhaupt irgendein Bild im Gemüt erweckt wird. Wenn ich sage: "Ich werde nächsten Sommer nach Italien reisen", - so kann das jeder gut verstehen. Aber ich glaube, niemand hat dabei in seiner Einbildungskraft eine genaue Abbildung der Gestalt des Sprechenden, wie dieser zu Land oder zu Wasser oder auf beiden Wegen seinem Ziele zustrebt, wie er bald reitet, bald im Wagen fährt - nebst all den Einzelheiten der Reise. Noch weniger hat er dabei irgendeine Idee von  Italien , dem Lande, in das ich zu reisen gedenke; over von den grünenden Flächen, den reifenden Früchten, der warmen Luft und vom Übergang zu alledem aus einer anderen Jahreszeit: von den Ideen also, für die das Wort " Sommer " eingesetzt wird. Aber am allerwenigsten wird er auf Grund des Wortes  nächsten  irgendein Bild haben; denn dieses Wort steht an Stelle der Idee von vielen Sommern - unter Ausschluß aller bis auf einen; und sicher hat ein Mensch, der " nächsten Sommer"  sagt, keine Bilder einer solchen Sukzession und eines solchen Ausschlusses. Kurz: wir unterhalten uns nicht allein über solche Ideen, die gewöhnlich abstrakt genannt werden und von denen überhaupt kein Bild erzeugt werden kann, sondern sogar über einzelne reale Wesen, ohne daß irgendeine Idee von ihnen in der Einbildungskraft hervorgerufen würde, - sie sich bei einer sorgfältigen Prüfung unseres eigenen Gemütes mit Sicherheit ergibt. In der Tat beruht Poesie in ihren Wirkungen so wenig auf der Macht, sinnliche Bilder hervorzubringen, daß ich überzeugt bin, sie würde einen sehr beträchtlichen Teil ihrer Wirksamkeit einbüßen, wenn alle Beschreibungen ein solches Ergebnis haben müßten; denn jene Verbindung eindrucksvoller Wörter, die das machtvollste aller Kunstmittel der Poesie ist, müßte häufig ihre Kraft zugleich mit ihrer Adäquatheit und Folgerichtigkeit verlieren, wenn immer sinnliche Bilder erregt würden. In der ganzen Aeneis gibt es vielleicht keine großartigere und kunstvoller gestaltete Stelle als die Beschreibung der Höhle Vulkans im Ätna und der Werke, die dort vollbracht werden. Virgil verweilt besonders bei der Herstellung des Donners und beschreibt ihn, wie er unfertig unter den Hämmern der Kyklopen liegt. Aber was sind die Prinzipien dieser außerordentlichen Zusammenfügung?
    "Zinken für Regen daran sind drei, drei weitre für Wolken,
    Drei für rötliche Glut und drei für stürmische Winde.
    Nun noch fügen dem Werk sie zu die zuckenden Blitze,
    Donner und Schrecken und Zorn, der züngelnden Flammen Begleiter."
    - Virgil, Aeneis, VIII, 429-432 (Übersetzung Trendelenburg)
Das erscheint mir von bewunderungswürdiger Erhabenheit. Wenn wir uns aber kaltblütig jener Art sinnlicher Bilder zuwenden, die ein Kombination derartiger Ideen zustande bringen müßte, so könnten auch die Träume von Wahnsinnigen nicht wilder und absurder erscheinen als solche Bilder: drei Zinken für Regen, drei für Wolken, drei für rötliche Glut und drei für stürmische Winde; ferner das Hinzufügen von Blitzen, Donner, Schrecken, Zorn und züngelnder Flammen! Diese seltsame Zusammenfügung wird in einen großen Körper geformt, wird von den Kyklopen gehämmer, ist zum Teil schon glatt, zum Teil aber noch rauh ...

In Wahrheit liegt es so: bietet uns die Poesie eine edle Zusammenfügung von Wörtern, die ebenso vielen edlen Ideen entsprechen, so mögen diese nun durch örtliche oder zeitliche Umstände verbunden sein, miteinander im Verhältnis von Ursache und Wirkung stehen oder auf irgendeine andere natürliche Weise assoziiert sein: immer können sie - in welcher Gestalt sie auch zusammengefügt seien - ihren Zwecken vollkommen entsprechen. Eine bildartige Verbindung ist nicht erforderlich, weil keine wirkliche Abbildung zustande kommt und die Wirkung der Beschreibung am allerwenigsten auf einer solchen Abbildung beruht. Was Priamos und die alten Männer seines Rates von Helena sagen, gibt uns nach allgemeiner Überzeugung die höchstmögliche Idee jener verhängnisvollen Schönheit.
    "Niemand tadle die Troer und hellumschienten Achaier,
    Daß um ein solches Weib sie so lang' ausharren im Elend!
    Einer unsterblichen Göttin fürwahr gleicht jene von Ansehn! ..."
    - Homer, Ilias, III, 156 - 158 (Übersetzung Voß)

    "Sie riefen: Es ist kein Wunder, daß so himmlische Reize
    für neun lange Jahre die Welt in Waffen gesetzt haben.
    Welch gewinnender Anstand! welche hoheitsvolle Miene!
    Sie bewegt sich wie eine Göttin und sieht aus wie eine Königin.
    - aus Alexander Popes Nachdichtung der Ilias)
Hier ist kein Wort von den Einzelheiten ihrer Schönheit gesagt - nicht, was uns auch nur im geringsten zu irgendeiner präzisen Idee ihrer Person verhelfen könnte; und doch berührt uns diese Art der Erwähnung Helenas viel tiefer als jene langen und breiten Beschreibungen, die bei gewissen Schriftstellern anzutreffen sind, - mögen sie sich nun an die Überlieferung halten oder aus der eigenen Phantasie schöpfen. Wenigstens bin ich sicher, daß sie mich weit mehr affiziert als die ausführliche Beschreibung, die Spencer von Belphebe gibt; dies gilt, obgleich ich gestehen muß, daß es in dieser Beschreibung - wie in allen Beschreibungen dieses ausgezeichneten Schriftstellers - außerordentlich glanzvolle und poetische Stellen gibt. Das schreckliche Gemälde, das Lukrez von der Religion entworfen hat, um die Großmut seines philosophischen Helden im Gegensatz zu ihr herauszustreichen, gilt als sehr kühn und geistvoll:
    "Als vor den Blicken der Menschen das Leben schmachvoll auf Erden
    Niedergebeugt von der Last schwerwuchtender Religion war
    Die ihr Haupt aus des Himmels erhabenen Höhen hervorstreckt
    Und mit greulicher Fratze die Menschheit furchtbar bedräuet,
    Da erkühnte zuerst sich ein Grieche, das sterbliche Auge
    Gegen das Scheusal zu heben ...
    - Lukrez, Über die Natur der Dinge, I, 62 -67.
Welche Idee kann man aus einem so vorzüglichen Gemälde gewinnen? Es ist völlig sicher: überhaupt keine! Auch sagt der Dichter kein einziges Wort, das uns auch nur im geringsten einen einzigen Teil oder Zug jenes Phantoms vorzeichnen könnte, das er doch mit all den Schrecken darstellen wollte, die sich die Einbildungskraft nur immer vorstellen kann. In Wahrheit können Poesie und Redekunst nicht zu so exakten Beschreibungen wie die Malerei kommen; ihre Sache ist es, eher durch Sympathie als durch Nachahmung zu affizieren, eher die Wirkung der Dinge auf das Gemüt des Redenden oder das Gemüt Dritter darzustellen, als eine klare Idee der Dinge selbst zu bieten. Dies ist ihr eigentliches Gebiet und zugleich dasjenige, auf dem sie die besten Erfolge erzielen.


6. Poesie ist nicht eigentlich eine nachahmende Kunst
Aus dem bisher Gesagten ergibt sich, daß es nicht ganz richtig ist, wenn man Poesie - in ihrem allgemeinsten Sinne genommen - eine nachahmende Kunst nennt. Zwar ist sie in der Tat eine Nachahmung, insoweit sie die Gebräuche und Leidenschaften beschreibt, die sich in Worten Luft machen können, - wo sie, "die Bewegung der Seele mit den Mitteln der Sprache ausdrückt". Dort gibt es echte Nachahmung; und alle rein  dramatische  Poesie ist von dieser Art. Aber  beschreibende  Poesie arbeitet hauptsächlich durch eine  Ersetzung , nämlich durch das Mittel von Tönen, die auf Grund langen Gebrauchs dieselbe Wirkung wie Realitäten haben. Nichts kann eine Nachahmung sein, wenn es nicht dem fraglichen anderen Dinge ähnlich ist, und Worte haben zweifellos keinerlei Ähnlichkeit mit den Ideen, an deren Stelle sie stehen.


7. Wie Wörter die Leidenschaften beeinflussen
Da also Wörter nicht durch irgendeine ursprüngliche Macht, sondern durch Repräsentation affizieren, liegt die Annahme nahe, daß sie nur einen oberflächlichen Einfluß auf die Leidenschaften haben. Aber die Dinge liegen durchaus anders; denn die Erfahrung lehrt uns, daß Redekunst und Poesie nicht weniger geeignet, ja tatsächlich sogar noch weit besser geeignet sind, tiefe und lebhafte Eindrücke hervorzurufen, als irgendwelche anderen Künste und sogar - in sehr vielen Fällen - als die Natur selbst. Dies hat in der Hauptsache folgende drei Ursachen.

Erstens nehmen wir an den Leidenschaften anderer außerordentlich starken Anteil. Durch jedes Anzeichen für solche Leidenschaften werden wir sehr schnell affiziert und zur Sympathie veranlaßt. Es gibt aber keine Zeichen, die alle Umstände der meisten Leidenschaften so vollkommen wie Worte aussprechen könnten. So kann eine Person, die zu dir über einen Gegenstand spricht, dir nicht nur diesen Gegenstand nahebringen, sondern in gleicher Weise auch die Art und Weise, in der sie selbst von ihm affiziert ist. Sicher kommt der Einfluß der meisten Dinge auf unsere Leidenschaften weniger von diesen Dingen selbst als von unseren Meinungen über sie - und diese Meinungen wiederum beruhen in starkem Maße auf den Meinungen anderer, die uns zum größten Teil nur durch Worte vermittelt werden können.

Zweitens gibt es viele Dinge von sehr eindrucksvoller Natur, die selten in der Realität vorkommen können, während die Wörter, die sie repräsentieren, dazu häufig in der Lage sind. Diese Wörter haben deshalb Gelegenheit, einen tiefen Eindruck zu machen und im Gemüt gleichsam Wurzel zu schlagen, während die Idee des realen Dinges schnell vorübergeht, ja vielleicht manchem Menschen überhaupt nicht in irgendeiner Gestalt real begegnet und trotzdem für ihn sehr eindrucksvoll ist, wie Krieg, Tod, Hunger usw. Außerdem sind viele Ideen noch keinem einzigen Menschen durch die Sinne zugänglich geworden, sondern ausschließlich durch Wörter - wie Gott, Engel, Teufel, Himmel und Hölle -, und trotzdem haben sie alle einen großen Einfluß auf die Leidenschaften.

Drittens steht es in unserer Macht, aus Wörtern in solchem Umfange Kombinationen zu bilden, wie wir dies mit anderen Mitteln niemals tun könnten. Durch dieses Vermögen des  Kombinierens  sind wir in der Lage, einem einfachen Objekt durch Hinzufügung gut gewählter Begleitobjekte neue Lebendigkeit und Kraft zu verleihen. In der Malerei können wir so viele hübsche Gestalten darstellen, wie wir wollen; wir können ihnen aber niemals jenen Anflug von Lebendigkeit vermitteln, den sie von Wörtern empfangen würden. Um einen Engel in einem Gemälde darzustellen, kann man nur einen schönen jungen Menschen mit Flügeln zeigen, - aber welches Gemälde könnte irgend etwas so großartig zur Vollendung bringen, wie es die Sprache durch Hinzufügung eines einzigen Wortes tut. "der Engel des  Herrn "? Es ist wahr, ich habe hier keine klare Idee; aber diese Worte affizieren das Gemüt mehr, als es das sinnliche Bild könnte, - und das ist das einzige, was ich behaupten will. Ein gut ausgeführtes Gemälde, das den Priamos zeigt, wie er vor die Füße des Altars gezogen und dort ermordet wird, würde unzweifelhaft sehr rührend sein; aber es gibt dabei Umstände, die diese Rührung sehr verstärken würden und die das Gemälde niemals darstellen könnte:
    ("Ich habe Priamos gesehen, den Altar)
    mit Blut bespritzend,  den er selbst geweiht hatte ".
    - Virgil, Aeneis, II, 502
Als weiteres Beispiel wollen wir die Zeilen Miltons betrachten, in denen er die Wanderung der gefallenen Engel durch ihre schrecklichen Wohnstätten beschreibt:
    "Sie zogen durch manch dunkles, ödes Tal,
    Durch manche Jammergegend, über viele
    Eisalpen, Glutenfelsen, Klippen, Höhlen,
    Moräste, Strudel, Grüfte, Schatten des Todes,
    des  Todes  Welt ..."
    - Milton, Verlorenes Paradies, 2. Gesang (Übersetzung Böttger)
Die Kraft der Zusammensetzung zeigt sich in den Worten:
    Eisalpen, Glutenfelsen, Klippen, Höhlen,
    Moräste, Strudel, Grüfte, Schatten -
und doch würde sie den größten Teil ihrer Wirkung verlieren, wenn es nicht hieße
    Eisalpen, Glutenfelsen, Klippen, Höhlen,

    Moräste, Strudel, Grüfte, Schatten  des Todes .
Diese Idee oder dieser durch ein Wort verursachte Affekt - der auch gar nicht anders als durch die Hinzufügung eines Wortes zu den anderen Worten verursacht werden könnte - bringt einen hohen Grad des Erhabenen hervor; aber der Grad des Erhabenen wird noch weiter erhöht durch das, was folgt: "a universe of death". Hier finden wir wieder zwei Ideen, die nur durch Worte wiederzugeben sind, und eine über alle Vorstellungen großartige und in Erstaunen versetzende Verbindung dieser Ideen, - wenn man nämlich das im eigentlichen Sinne Ideen nennen darf, was dem Gemüt kein bestimmtes Bild darbietet.

Aber es wird immer noch schwierig sein, sich vorzustellen, wie Wörter solche Leidenschaften, die reale Objekte betreffen, erregen können, ohne die Objekte klar darzustellen. Das ist für uns schwierig, weil wir in unseren Betrachtungen über die Sprache nicht genügendd zwischen einem klaren Ausdruck und einem kraftvollen Ausdruck zu unterscheiden pflegen. Beide werden häufig miteinander verwechselt, obgleich sie sich in Wahrheit auf äußerste voneinander unterscheiden. Der erste Ausdruck betrifft den Verstand, der zweite die Leidenschaften. Der eine beschreibt ein Ding, wie es ist; der andere beschreibt es, wie es gefühlt wird. Wie es nun einen bewegten Ton der Stimme, eine leidenschaftliche Miene, eine aufgeregte Gebärde gibt, die uns unabhängig von den Dingen affizieren, von denen sie erregt wurden, - so gibt es auch Wörter und gewisse Zusammenfügungen von Wörtern, die uns deshalb, weil sie leidenschaftlichen Gegenständen vorbehalten sind und immer von solchen Menschen gebraucht werden, die unter dem Einfluß irgendeiner Leidenschaft stehen, mehr berühren und bewegen als solche, die den fraglichen Gegenstand weit klarer und deutlicher ausdrücken. Wir gewähren der Sympathie, was wir der Beschreibung versagen. Die Wahrheit ist: alle Beschreibung durch Wörter vermittelt uns als nackte Beschreibung, sei sie auch noch so exakt, eine so ärmliche und unzureichende Idee des beschriebenen Dinges, daß sie schwerlich auch nur die geringste Wirkung haben könnte, wenn der Sprechende nicht jene Form des Redens zu Hilfe riefe, die ein starkes und lebendiges Gefühl in ihm zum Ausdruck bringt. Dann werden unsere Leidenschaften angesteckt; wir fangen ein Feuer, das im anderen schon brennt und das durch das beschriebene Objekt selbst wahrscheinlich niemals in uns entzündet worden wäre. Wenn Wörter uns in kraftvoller Weise Leidenschaften nahebringen - durch jene Mittel, die wir bereits erwähnt haben -, so gleichen sie die Schwäche, die ihnen in anderer Richtung anhaftet, vollkommen aus. Man kann beobachten, daß sehr gepflegte Sprachen und solche, die wegen ihrer besonderen Klarheit und Deutlichkeit berühmt sind, im allgemeinen an der Kraft des Ausdrucks zu wünschen übriglassen. Die französische Sprache hat jene Vollendung und jenen Mangel. Dagegen haben die orientalischen Sprachen und ganz allgemein die Sprache des ungebildeten Volkes eine große Kraft und Energie des Ausdrucks, und das ist nur natürlich. Unkultivierte Leute betrachten die Dinge nur in gewöhnlicher Weise und unterscheiden sie nicht kritisch; aber aus diesem Grunde bewundern sie mehr, werden sie mehr affiziert von dem, was sie sehen, und drücken sich deshalb auch in wärmerer und leidenschaftlicherer Weise aus. Wenn der Affekt gut vermittelt wird, so erreicht er seine Wirkung ohne eine klare Idee - und oft überhaupt ohne jede Idee - von dem Dinge, das ihn ursprünglich erregt hat.

Bei der Dankbarkeit dieses Gegenstandes könnte vielleicht erwartet werden, daß ich die Poesie in ihren Beziehungen zum Erhabenen und Schönen ausführlich erörtere. Aber es ist darauf hinzuweisen, daß sie unter diesem Gesichtspunkt schon oft und trefflich behandelt worden ist. Es war auch nicht meine Absicht, in die Kritik des Erhabenen und Schönen bei irgendeiner einzelnen Kunst einzutreten. Ich wollte nur solche Prinzipien aufzustellen versuchen, die dazu dienen könnten, das Erhabene und Schöne aufzufinden, zu unterscheiden und für beides eine Art von Maßstab abzugeben. Ich glaubte diese Ziele am besten erreichen zu können, indem ich die Eigenschaften derjenigen Dinge in der Natur erforschte, die Liebe und Erstaunen erregen, und indem ich zeigte, wie sie die Erzeugung jener Leidenschaften bewerkstelligen. Dabei waren Wörter nur insofern besonders zu betrachten, als gezeigt werden mußte, auf Grund welchen Prinzips sie zu Repräsentanten jener natürlichen Dinge werden und durch welche Kräfte sie uns häufig ebenso stark affizieren können wie die Dinge, an deren Stelle sie stehen, - und bisweilen noch bedeutend stärker.
LITERATUR - Edmund Burke, Vom Erhabenen und Schönen, Leipzig 1893