cr-3Mauthner - O. F. Gruppe    
 
OTTO FRIEDRICH GRUPPE
(1804-1876)
Der spekulative Irrtum

Antäus
Begriff 'Abstraktum'
Gefahr der Sprachen
Kein System
Wendepunkt
"Wer Begriffe gleich Zahlen für absolut und fest gelten lassen und an unverbrüchliche Definitionen fesseln will, der hat den Gedanken überhaupt ausgeschlossen und behält nur noch Worte."   Relativität der Begriffe
Allgemeinheit u. Gesetz
Falsche Logik
Neue Methode
Empirischer Ausweg

Wer von einer sorgfältigen Erwägung der Urteile zu den Begriffen übergeht, der wird leicht inne werden, daß und warum alle Begriffe relativ sein müssen, schwerlich aber wer umgekehrt zu Werke geht; und leider geschah bisher immer nur das letztere. Ohne das deutliche Bewußtsein dieser notwendigen Relativität der Begriffe ist das Denken von vornherein in die größte Gefahr gebracht, zumal mußte es durch Anwendung der geometrischen Methode auf eine Bahn geführt werden, auf der es sich selbst und seinen wahren Gesetzen gar nicht mehr gehört, wo es dem Richtigen nur noch zufällig und dem Irrtum und dem Unsinn ordnungsmäßig begegnet. Wer Begriffe gleich Zahlen für absolut und fest gelten lassen und an unverbrüchliche Definitionen fesseln will, der hat den Gedanken überhaupt ausgeschlossen und behält nur noch Worte. Der Beweis davon muß vor Augen liegen, er ist einfach und klar. Alles Denken und Auffassen kommt letztlich zurück auf Vergleich: dieser Akt des Denkens wird sprachlich durch die Übertragung ausgedrückt, des einen Begriffs auf den andern, woraus denn folgte, daß die Begriffe, so lange als gedacht wird, und zwar in jedem Satz von Gedankengehalt, unfehlbar geändert werden müssen. Wer also auf genaue Unverbrüchlichkeit der ein für allemal festzusetzenden Definition hält, hindert dies und nimmt somit dem Denken das Organ, wodurch es nicht bloß sich mitteilen, sondern auch wodurch es überhaupt nur Denken sein kann. Dies Verfahren nun ist das, welches die metaphysische Spekulation recht eigentlich zu ihrem Organon erhoben hat, und hiermit steht denn das Resultat, daß sie in so vielen Jahrhunderten ihrer lebendigen Ausübung zu erreichen vermocht hat, in völligem Einklange: Leerheit und Inhaltslosigkeit.

Das Folgern aus Definitionen kann durchaus zu gar nichts führen, und man kommt zuletzt immer nur darauf zurück, der eine Begriff sei nicht der andere, wie sich dies so seltsam an LOCKE hervorhob. Aus den Definitionen der Begriffe gibt es nun und nimmer Aufschlüsse über den Zusammenhang der Begriffe untereinander, oder höchstens nur einen solchen, welcher uns auf unsere eigene Hypothese zurückführt, welche wir bei Einführung dieses oder jenes Hilfsausdrucks zu Grunde legten. Sobald man einmal weiß, daß die Begriffe Hilfsausdrücke und nichts mehr sind, so wird allerdings die Verwunderung aufhören, woher sich nichts durch sie über die Natur der Dinge ausmachen läßt, wie sehr auch jener früher besprochene Mißverstand ihnen den Anschein der Allgemeinheit und Notwendigkeit verleihen und somit gerade die Hoffnung erwecken mochte, als müsse durch sie Erkenntnis einer viel höheren und sichereren Art zu erlangen sein, als jemals durch die ausgedehnteste, überdies immer umständliche Erforschung der Natur selbst möglich sei.

Aber wenn die Spekulation aus Begriffen und deren Definitionen auch keinen wahren Inhalt und Aufschluß zuführen konnte, so gab sie doch wenigstens Sätze von einem scheinbaren. Mit diesen begab sich nun sogleich das Schlimme, daß sie überall miteinander in Widerspruch treten. Wie früh und wie allgemein die alten Philosophen schon diese Erfahrung machten, zeigt sich am platonischen PARMENIDES, aus dem zugleich deutlich hervorgeht, daß sie dieselben nicht zu heben wußten (man vergleiche meinen Antäus Seite 347f). Die Ursache dieser seltsamen Erscheinung ist uns nicht fremd, vielmehr können wir die Unvermeidlichkeit davon leicht einsehn. Die Begriffe sind einseitige Hilfsausdrücke, ein jeder nach der jedesmaligen Bequemlichkeit geprägt: man hat sich also nicht zu wundern, daß, wenn man ihren Definitionen etwas abfragt, ihr Aussagen miteinander nicht im Einklang sind. Man geht von Einseitigkeiten aus, man folgert aus ihnen: man wird also, wenn es nicht ein glücklicher Zufall anders fügt, eben so viel widersprechende Resultate erhalten, als von wie vielen Begriffen man ausgegangen ist. Dies würde sich in den Philosophemen noch viel deutlicher zeigen als es bereits der Fall ist, wenn die Philosophen nicht, von gesundem Instinkt geleitet, manches vermieden und anderes künstlich vertuscht hätten. Aber man vergleiche verschiedene Philosophen: Woher kommt im wesentlichen ihre Verschiedenheit? Zum größten Teil davon, daß sie bald von diesem bald von jenem abstrakten Hilfsbegriff ausgingen: natürlich mußten sie je nach der Zufälligkeit ihres Ausgangspunktes auf ganz Abweichendes und Entgegengesetztes kommen.

Allein sie mußten sich auch in sich widersprechen; ein ganz besonderes Verhältnis macht dies notwendig, und zwar wieder jene Gegensätze reziproker (gegenseitiger, wp) Begriffe. Ihr verwirrender Einfluß hat sich früh gezeigt, denn sobald man nur den Weg verließ, einzelne materielle Elemente, z.B. Wasser, Luft, Feuer, als Prinzipien aller Dinge anzunehmen, als man vielmehr sich an Begriffe glaubte wenden zu müssen, so stieß man hier sogleich, auffallend genug, statt der Einheit des gesuchten Prinzips vielmehr auf eine Dualität. Wir finden eine solche schon bei PYTHAGORAS vorgebildet, ausgesprochener und deutlicher in den Gegensätzen des ARCHYTAS, bis sie sich endlich sammelt in den Dualismus PLATONs, welcher nachher die Philosophie nie wieder verlassen hat. Überhaupt: die Begriffsspekulation, welche sich ihrer Natur nach zur nächsten Aufgabe macht, nicht eher zu ruhn, als bis sie  ein  Prinzip der Dinge gefunden, kann dennoch dies Ziel nicht erreichen und wird statt dessen vielmehr gerade umgekehrt unausweichlich zum Dualismus gedrängt. Es ist ganz in der Ordnung, daß dieser Dualismus reziproke Begriffe anfangs ziemlich unsicher hin und her schwankt, daß er anfangs vielfältig ist und sich erst zuletzt auf einen großen durchgreifenden Gegensatz sammelt, welcher alle andern einschließt, gerade wie sich dies in dem Übergange vom PYTHAGORAS auf PLATON darbietet. Allein der Dualismus kann seiner Natur nach keine Lösung, nicht einmal eine hypothetische sein, der Dualismus ist gerade der Gegensatz des gesuchten  einen  Prinzips, er selbst vielmehr bedarf der Lösung, ja was mehr sagen will, er selbst enthält in sich eine unlösbare Schwierigkeit, welche das Denken auch niemals hat überwinden können. Der Widerstreit dieses Dualismus und des verlangten  einen  Prinzips, oder auch nur die Möglichkeit sich bei dem Zwiespalt zweier so gesonderten Welten einen Verkehr zwischen beiden zu denken, was am stärksten hervortrat in der Schöpfungs- und Erkenntnistheorie, diese selbsterzeugte Schwierigkeit macht mit den immer neuen und immer künstlicheren Versuchen der Lösung, die sie hervorrief, fast einzig den ganzen Inhalt dessen aus, was sich mit so vielsprechendem Namen Philosophie nannte. Also auf der einen Seite führte die Mißkenntnis des Wesens der Begriffe auf jene gänzliche Verwirrung derselben, und auf Urteile die alle Denkbarkeit überschritten haben, auf der andern Seite wieder findet sich diese Teilung und Spaltung: das Denken bleibt stehen bei Gegensätzen und Widersprüchen, welche an Stelle der letzten Prinzipien zum Vorschein kommen, natürlich als solche ungenügend sind und alles fernere Denken abschneiden.

Und doch kann der Dualismus sich auch nicht einmal halten, sondern er führt in nur noch schlimmere Ratlosigkeit. Schon PLATON, in dem der Dualismus zuerst eine philosophische Gestalt annahm, mußte dies zugleich fühlen, denn er wurde hierdurch zu seiner seltsamen Erkenntnistheorie von der Erinnerung genötigt, neben welcher er bei strenger Konsequenz eigentlich die sinnliche Wahrnehmung gänzlich hätte leugnen müssen, wie denn auch spätere Philosophen nicht umhin gekonnt. Sobald jene mehr populäre Vorstellung, welche dem Dualismus zum Grunde liegt, die Schärfe der Begriffsgegensätze in sich aufnimmt, so gibt es keinen Stillstand mehr, bevor das Philosophieren nicht bei dem schwindlichsten Idealismus und von hier wieder bei dem verzweifeltsten Skeptizismus angelangt ist. In der Disjunktion (Trennung, wp) des Geistigen und Materiellen muß das denkende Subjekt sich selbst auf die eine Seite nehmen; wofern nun die Schärfe des Gegensatzes beobachtet werden soll, so ist hiermit allein aller Verkehr, jedes Verhältnis des Denkens zum materiellen Objekt abgebrochen und hieraus wieder folgt, daß bei solcher Ansicht der Beweis für die Realität und Wirklichkeit der Sinnenwelt fehlt. Überhaupt findet, zum Beweise, wie unfehlbar der Dualismus immer abschüssiger den bezeichneten Weg hinabführt, ein höchst beachtenswerter Parallelismus zweier der Zeit nach weit auseinanderliegenden philosophischen Epochen statt; in beiden gibt der Dualismus den Ausgangspunkt, dort der des PLATON, hier der des CARTESIUS, in beiden nimmt die Sache ihr Ende mit der vollständigsten Verwirrung aller Begriffe, namentlich des Idealen und Realen, der in dem Scholastizismus, hier in den deutschen konstruktiven Systemen, dem neuen Scholastizismus.

PLATON selbst schon empfand die Nötigung in den Idealismus überzugehen. Aber freilich hat der Begriff einer geistigen Welt seinen Halt und seine Bedeutung nur in dem Gegensatz einer körperlichen; dieser Halt und diese Bedeutung geht verloren, sobald man das eine Glied aufheben und nur das andere lassen will: gerade aber dies ist der Idealismus. Der Idealismus muß in der Disjunktion einer geistigen und körperlichen Welt das wahre Sein und die Wirklichkeit jenem Gliede aufbehalten, auf dessen Seite sich das denkende Subjekt befindet, er muß somit die Welt der Ideen allein für Seiendes gelten lassen, und er muß dies Sein der Materie und dem sinnlich Wahrgenommenen absprechen. Dies tat denn PLATON auch im Wesentlichen, nur wagte er sichnnoch nicht bis zu solcher äußersten Spitze des Idealismus fortzugehen, welcher die wahrgenommene Welt gänzlich austilgt. Unter dem Schirm mancher Unbestimmtheit und Dunkelheit mocht er nicht ganz so stark gegen den gesunden Sinn verstoßen, doch konnte dies nur auf Kosten der Konsequenz geschehn. Mindestens mußte von der Schärfe des Dualismus nachgelassen werden, wenn die Materie, welche den Gegensatz gegen das Geistige und die Ideen bilden soll, doch wieder von ihnen abhängig und mittels ihrer sogar erkennbar erscheint. Es hat hier also erstlich der Dualismus über die Welt hinaus in eine andere hypothetische Welt geführt, deren man zu bedürfen glaubte, umd die Erscheinungen unserer Welt zu erklären, deren Sein doch wiederum geleugnet wurde. Dies Sein mußte man freilich hinterdrein wieder zugeben, ja man mußte, um dies zu können, es mit dem Dualismus nicht so genau nehmen; was, wenn man es gleich anfangs getan, die ganze Bemühung unnütz gemacht haben würde.

Noch viel greller tritt das Unlogische dieses Verfahrens in verschiedenen gnostischen Systemen hervor, welche in ihrer Unklarheit die tiefe Kluft zwischen Geist und Materie durch verschiedene stufenweise schlechtere Emanationen (Ausstrahlungen, wp) aus dem geistigen Urquell aller Wesen glauben erklären zu können, wobei sich die grobsinnlichsten Vorstellungen mit überspannter Metaphysik mischen. Dem nicht ganz unähnlich sind die Neuplatoniker, welche z.B. gleich unlogisch noch zwischen Seele und Körper eine Mittelstufe annehmen, indem sie, mißleitet wahrscheinlich von jener platonischen Metapher, ganz eigentlich der Seele noch wieder außer dem Körper ein feineres körperliches Vehikel beilegen.

Der spekulative Skeptizismus, der in AENESIDEMUS und hauptsächlich in SEXTUS seinen Repräsentanten findet, darf diesen idealistischen Ausschweifungen wesentlich beigerechnet werden, als ein denkwürdiges Beispiel, zu welcher totalen Verzweiflung das Denken gelangen muß, wenn ihm überall mit der gesunden Bedeutung der Begriffe nicht bloß alle Sicherheit und Evidenz, sondern geradezu der Boden unter den Füßen entzogen wird. In der Tat gar nicht weiter konnte die Verzweiflung gehn, als wenn SEXTUS nur noch dadurch dem Geist Ruhe in jenen Widersprüchen zu schaffen sucht, daß er ihn an die Allgemeinheit dieser Widersprüche gewöhnen will mit der Lehre, daß von jedem Satz sein Gegenteil eben so sehr und mit gleichem Recht gelte. Und wenn dabei SEXTUS immer für einen scharfsinnigen Mann, nicht aber für einen Sophisten gegolten hat, so hätte dies auffallende Resultat doch wohl die Nachdenklichen längst mit großem Mißtrauen gegen die herrschende spekulative Methode erfüllen müssen.

Endlich, nachdem im Scholastizismus, namentlich im realistischen, die Verworrenheit der Begriffe aufs höchste gestiegen, sprach DESCARTES den Dualismus wiederumg mit starker Betonung aus, und sogleich sehen wir dieselbe Reihe der Phänomene sich von neuem und nur um so vollständiger und deutlicher wiederholen. Auch war der Streit jetzt um einen neuen interessanten Gegensatz vermehrt, welcher gleich in dem cartesischen  cogito ergo sum  gegeben lag. Das Denken emanzipierte sich hiermit, es wollte den Ausgangspunkt in sich selbst sehen, es wollte von hier aus alle Überzeugung von Wahrheit, Dasein und Wirklichkeit abhängig machen; aber indem es dies tat, trat es in Konflikt mit jenem absorbierenden Begriff der Gottheit, welcher objektiv der Ausgangspunkt aller Dinge und überhaupt alles Seins und Denkens sein zu müssen schien: dies steigerte jenen alten Zwiespalt um eine interessante Stufe höher und ergab nur noch ungleich kompliziertere und künstlichere Systeme. Es zeigten sich Schwankungen in den verschiedensten Nuancen, als Extreme stehen da einerseits der Pantheismus oder Akosmismus des SPINOZA, wobei die Welt in Gott verschwindet, andererseits der subjektive Idealismus des BERKELEY oder COLLIER, welcher gleichfalls die Wirklichkeit der Welt dahin gestellt sein läßt, aber mit dem sehr interessanten Unterschiede, daß sie hier in den subjektiven Schein verschwindet. Auch der Skeptizismus blieb nicht aus, vertreten von HUME; endlich neben solchem Idealismus erschien wieder der unverschämteste Materialismus, LEIBNIZ und KANT suchten Ausgleichungen so großer Widersprüche, aber sie vermochten es nur zum Schein, und dafür leiden nun ihre Systeme selbst an den seltsamsten Halbheiten und geradezu Widersprüchen; sie verdeckten die Schwierigkeit nur durch Vervielfältigung, statt sie zu heben. Und doch blieb KANTs System im Wesentlichsten subjektiver Idealismus, FICHTE wollte diesen noch konsequenter machen: allein sogleich zeigte sich die Unhaltbarkeit. Was geschah nun? Man kam wieder zurück zum Dualismus, zum Pantheismus: das ist im Großen und Ganzen der Standpunkt der neuern deutschen Philosophie. Das Element der Konstruktion darin, was bei HEGEL am vollständigsten, ja bis zu pedantischen Verknöcherung ausgebildet ist, leitet sich einerseits von mißverstandener Nachahmung geometrischer Deduktion her: in solchem Sinn gedachte schon SPINOZA sein System bündig hinzustellen, diesem folgte FICHTE und von letzterem ging die Forderung auf SCHELLING und HEGEL über, ja sie steigerte sich hier zuletzt bis zu dem spekulativen Irrtum, daß der Gedanke sich selbst vom Abstrakten zum Konkreten, vom Leeren zum Inhaltsvolleren, getrieben durch inneren Bildungstrieb, gestalte. Un dies System hat denn ganz offen und ausdrücklich den Widerspruch, der nicht mehr zu verdecken war, als Element des Denkens in sich aufnehmen müssen, es hat durchweg in so widersinnigen Sätzen einhergehen müssen, als wir sie vorhin schilderten. In diesem Zusammenhang nun wird es wohl keiner weitern Ausführung bedürfen, wie durchaus falsch und aller inneren Wahrheit entbehrend nicht bloß jedes einzelne dieser Systeme, sondern auch ihre ganze Reihe ist, ja man wird anfangen, sich klar zu gestehen, daß immer nur ein Irrtum den andern und zwar immer der kleinere den größeren hervorgerufen habe. Wir sehen hin und zurück Dualismus, Idealismus, Skeptizismus, Pantheismus wechseln und in einander übergehen; weil sich sehr bald die innere Mißlichkeit hervortut, so wird man zu einer anderen Form fortgedrängt, man vertauscht eine bekannte Schwierigkeit mit einer unbekannten, allein sehr bald ist der alte Stand der Sache wieder da, man sieht ein, daß nichts gewonnen sei, und abermals werden Versuche gemacht, die gleich fruchtlos bleiben. Schon dies irre unbefriedigte Schwanken von einem zum andern, wobei sich nur auf Augenblicke das Gefühl der Unhaltbarkeit und Unzulänglichkeit unterdrücken läßt, führt den augenscheinlichen Beweis von dem wahren Stand der Sache, und wie verwegen auch die neueste Spekulation noch versuchen möge, die Systeme als nicht zufälligem Wechsel unterworfen, ja als nicht einmal miteinander streitend darzustellen, so wird und kann es ihr nie gelingen, hierüber die gesunde Ansicht zu ändern. Daß hier kein völliger Zufall herrscht, der Meinung sind allerdings auch wir, allein in ganz anderm Sinne, sofern nämlich auch der Irrtum noch sein Gesetz und seine Regel hat, wovon wir denn soeben manches nachweisen konnten. Was ich im ANTÄUS dreist aussprach, daß eigentlich nur dieser Irrtum den Zusammenhang und das Band in der Geschichte der Philosophie ausmache, dies glaube ich zuversichtlicher hier wiederholen zu dürfen, hoffentlich jetzt außer Gefahr, noch mißverstanden zu werden. Von welcher Art dieser Irrtum sei, welcher Einheit, Schlüssel und produktives Moment in der Geschichte der Philosophie gewesen ist, auch dies muß durch das Abgehandelte bereits erhellt haben: der Irrtum, welcher aus dem Verkennen der Natur des Denkens, der Urteile, der Begriffe hervorgegangen ist. Dies findet seine genaueste und gründlichste Bestätigung überall, und wie könnte in dieser Wahrheit etwas Demütigendes liegen? - es sei denn für jene hohle aufgeblasene Spekulation. Freilich ist diese unsere Einsicht himmelweit von der hegelschen Lehre entfernt; wo HEGEL eine Manifestation des sich selbstdenkenden ewigen Gedankes sah, fanden wir nur eine Progression des Irrtums nach gewissen ihm eigenen und durch historisches Herkommen immer mehr geheiligte Normen. Das letztere scheint noch einer näheren Beleuchtung zu verlohnen.

Was kann wohl klarer sein, als daß Hypothesen an sich nichts leisten; Hypothesen aufstellen, wo es keine Mittel und keine Methode gibt sie zu prüfen, ist etwas ganz Verderbliches, und vollends dann, wenn sie gar keinen bessern Grund für sich haben, als im Allgemeinen das bloße Bedürfnis einer Erklärung. Die Philosophen selbst haben dies immer mehr eingestehen müssen: aber so weniger der Wunsch die Befriedigung ist, so wenig auch kann diese Art der Lösung eine Lösung heißen, in der Tat eine Illusion der seltsamsten Art, die, wenn man sie durchschaut, die gefeiertsten Philosophien in aller Blöße erscheinen läßt. Nachdem man Jahrtausende lang über Gott, Unsterblichkeit und Freiheit des Willens philosophiert hatte, kommt der Denker, welcher alle früheren an Scharfsinn weit überragt, zuletzt auf das armselige Resultat hinaus: es müßten jene Dinge allerdings statuiert werden, aber als Postulate; bewiesen werden könnenn sie nicht, aber sie müßten angenommen werden. Warum? Weil wir ihrer im Praktischen einmal bedürften. In der Tat eine treffliche, eine befriedigende Philosophie: lieber gar keine, als eine solche! Aber was hier so grell hervortritt, geht durch die ganze Geschichte des menschlichen Denkens nach einer falschen Methode, die einmal, je bewußter und strenger sie ausgeübt wurde, um so weniger Resultat ergeben konnte. Womit anders konnte FICHTE die Einführung seines unendlichen Anstoßes noch rechtfertigen, als mit dem Geständnis, daß er ihn gerade brauche, und ebenso hat LEIBNIZ auf die Frage, woher er die Monaden und die prästabilierte (im Voraus festgelegt, wp) Harmonie statuiere, auch nur die einzige gewiß wenig zureichende Antwort: weil ich mir eben sonst nicht anders zu helfen gewußt. Aus demselben Grunde hat man in den verschiedensten Perioden der Philosophie bald ein Chaos, bald eine frühere vorweltliche Existenz und daher empfangene Eindrücke angenommen, aus demselben Grunde wieder hat man die Existenz des Sinnlichen und der Welt bezweifelt, endlich mit demselben Grunde wieder den Weltschöpfer bewiesen: alles reine Willkür, im besten Falle bloße Hypothesen.

Und wie kurzsichtige und durchaus nichtssagende! Wenn die Griechen sich fragten, wer diese oder jene Erfindung gemacht habe und sich darauf keine historische Auskunft zu geben wußten, so antworteten sie sich wenigstens mit einer Personifikation. Auf die Frage: wer hat die Kunst erfunden, antworteten sie sich, "der Künstler (DÄDALUS)" u.s.w. Was hiervon zu halten ist, wird leicht eingesehn; ganz ähnlich verhält sichs aber, wenn man die Frage: wer hat die Welt erschaffen? beantwortet: der Schöpfer. Oder mit ANAXIMANDER: Welches ist das letzte Prinzip, bei dem alle weiteren Frage aufhört? Antwort: das Unendliche. Oder mit Leibniz: Welches sind die Teile, die zuletzt alle Dinge zusammensetzen? Antwort: die einfachen. Noch übler, wenn man nur geradezu irgend eine Schwierigkeit als Antwort wiederbringt; so mit EMPEDOKLES und den meisten griechischen Philosophen: Wie ist es möglich, daß das Subjekt ein von ihm verschiedenes Objekt erkenne? Antwort: Subjekt und Objekt müssen gleich sein. Oder mit ANAXAGORAS: Wie ist es möglich, daß der Verstand etwas Entgegengesetztes, die Dinge, erkenne? Antwort: Die Dinge können ihm eben darum nicht entgegengesetzt sein, vielmehr muß man annehmen, daß auch ein objektiver Verstand in den Dingen ist. Das heißt doch wahrlich den Knoten zerhauen, aber nicht lösen. Oder wieder mit LEIBNIZ: Wie ist es möglich, daß die verschiedenen Arten der Monaden bei ihrer Verschiedenheit doch mit einander in Konnex stehen und sich erkennen? Antwort: Es muß eine prästabilierte Harmonie unter ihnen stattfinden. Mit leichter Mühe ließe sich diese Reihe noch beträchtlich erweitern; wer sieht aber nicht sogleich, daß alle diese Antworten durchaus gar keine sind, da sie durchaus gar nichts mehr enthalten als die Frage selbst, da sie gar nichts mehr sind als eben nur die verkleidete Schwierigkeit. Gerade ebensowenig als das  x  als Bezeichnung für den gesuchten Wert in den Ansatz eines Exempels die Lösung, das herausgerechnete Fazit ist, gerade so wenig sind jene Antworten das, was sie sein wollen und sollen. Wie kann sich der Geist hierbei beruhigen, bei so plumper Täuschung, bei so grobem Schein! Wir haben hier nirgend eine Antwort, sondern nur ein Echo unserer eigenen Frage.

Aber auch hier hat die Sache nicht ihr Ende; was sie noch verschlimmert, ist der Umstand, daß die Fragen, zu deren Beantwortung man entweder das Entlegenste und Seltsamste herbeisuchte, oder gutwillig mit Tautologien vorlieb nahm, häufig selbst ganz des Sinnes entbehren und daß sie selbst aus eben jenem Irrtum hervorgehen, nach welchem man sie beantwortet hat: also eine merkwürdige Verdoppelung des Irrtums. Bei weitem der größte Teil der Fragen, deren Beantwortung sich die Philosophie zur Aufgabe gestellt, ist von der Art, daß man sich nie darauf hätte einlassen sollen, weil sie an sich schon etwas Mißverstandenes, Schiefes, Falsches ja durchaus Widersinniges einschließen, also ihrer Natur nach keine gescheite Lösung hoffen lassen. Was schon bei wissenschaftlichen Preisaufgaben so häufig geschieht, falls sie ihre wahre Lösung erhalten, daß nämlich die Frage selbst gesprengt wird und als schief erscheint: dies nun findet in der Philosophie in ungleich ausgedehnterem Maß statt. Jede Frage schließt, wenn sie auch eine Alternative freiläßt, dennoch eine Voraussetzung ein, die Erwartung nämlich, daß die Sache auf eine gewisse Art, nach einer bestimmten Seite hin sich lösen werde: wer nun die Lösung der Frage versucht, übernimmt in der Regel jene Voraussetzung stillschweigend mit, und hieraus allein folgt dann die Vergeblichkeit seiner Bemühungen.

Der Art ist nun die Frage nach einem Prinzip der Dinge, nach dem Schöpfer, u.s.w. Die Frage nach dem Schöpfer z.B. schließt den Anthropomorphismus ein, und die Frage nach  einem  Prinzip entweder die seltsame Zumutung, das Ganze aus dem Teil, oder die Wirklichkeit aus Begriffen, d.h. aus bloßen Hilfsvorstellungen erklären zu können. Was aber nachher diese Art der Irrationalität ganz besonders allgemein macht, ist das immer gesteigerte Verhältnis, welches dann recht eigentlich Aufgabe der Philosophie wird, nämlich Schwierigkeiten zu lösen, welche der Tat nach gar nicht vorhanden sind, sondern welche selbst nur aus der falschen Methode, aus dem unerlaubten Gebrauch der Begriffe folgen. Hierauf kommt der Dualismus zurück und noch mehr alle die wunderlichen Aufstellungen, die gemacht wurden, um das Unbegreifliche desselben zu heben. Vieles hierher Gehörige ist gelegentlich berührt worden, als einen besonders interessanten Irrtum neuerer Zeit habe ich nur noch den von HERBART anzuführen. Dieser Philosoph geht von einer Reihe von Schwierigkeiten aus, die er durch eine grüblerische, weit hergeholte Metaphysik glaubt entfernen zu müssen: allein die ganze Anstrengung mit so großem Aufwand von Kenntnissen und auch partiellem Scharfsinn ist durchaus vergeblich, denn jene Schwierigkeiten existieren gar nicht wirklich, z.B. die Schwierigkeit, worauf HERBART so großes Gewicht legt: wie  ein  Gegenstand doch  mehrere  Merkmale haben könne? Ich brauche nicht zu wiederholen, wie dies bloß auf einem Mißverstande der Begriffe beruht, freilich auf ganz demselben, welcher aller bisherigen Metaphysik ihre Entstehung gab. Die Merkmale sind bloße Rücksichten und Vergleichungen mit andern Gegenständen, deren ich freilich so viele machen kann als ich will, ohne daß sie mit der Einheit des Gegenstandes, überdies ein sehr relativer Begriff, irgend in ernsten Widerspruch träten: es ist dies nur die natürlichste und in der Tat unumgängliche Form Gedanken auszudrücken. Sobald man aber einmal weiß, wie es mit jener Frage bewandt ist, so wird es freilich nicht bloß keiner so großen Anläufe und so künstlicher Beantwortungen bedürfen, sondern jeder, der sich überhaupt auf eine Beantwortung einläßt, ist in eine Falle gegangen und kann nicht umhin, Fehler und immer fernere Fehler und Fehlschlüsse zu begehen.

Und unter diesem Gesichtspunkt darf denn auch nicht übergangen werden, daß überhaupt schon die falsche Methode und der falsche Gebrauch der Begriffe die Ansprüche an allge.htmlAllgemeinheit und Notwendigkeit der erkennt.htmlErkenntnis so hoch gespannt haben, daß hierdurch von vorn herein alle rechtmäßige und allein inhaltsvolle Erkenntnis übersprungen werde. Verblendet durch einen Schein, durch die glänzenden Verheißungen eines Verfahrens, das aber in so vielen Jahrhunderten auch nicht das mindeste hat leisten können, sondern noch immer ganz auf dem alten Fleck steht, sah man mit Geringschätzung und Verachtung auf alle empirischen Forschungen herab, deren geistvoller Fleiß sich bald so herrlich belohnt hat, während dort Trägheit und Hochmut, Hochmut und Trägheit sich wechselseitig unterstützten. Gewiß habe ich genügend zeigen können, wie leer und betrügerisch jene Verheißungen von Allgemeinheit und Notwendigkeit der Begriffserkenntnis sind; es muß eingeleuchtet haben, wie durchaus Anforderungen solcher Art bloß auf Mißverständnis beruhn. Mithin kann es unsern heutigen empirischen Wissenschaften nicht mehr zum Nachteil gereichen, wenn sie so verkehrten Forderungen nicht entsprechen, obwohl die Philosophen noch immer nicht ablassen, hier den wesentlichsten Mangel wahrzunehmen und zu Abstellung desselben sogar sich selbst der Wissenschaft anzubieten und aufzudringen.

Also was bleibt jetzt noch von dieser spekulativen Philosophie? Wo sie nicht in offenbarem Mißverstand ist, nichts mehr als bloße Tautologie und jenes Echo der Frage: also eine vollkommene Inhaltslosigkeit. Jene Methode konnte nichts besseres ergeben und nur Schleichwege waren es, wodurch man noch zu einigem scheinbaren Resultat kam. Solche Schleichwege mußte FICHTE benutzen, um bei seinem nichtssagenden Satz A = A, den er sich als ein letztlich Gewisses glaubte zum Ausgangspunkt nehmen zu müssen, doch zu einem gewissen Anschein von spekulativem Ertrag zu gelangen, und doch mußte er sehr bald zu der bezeichneten Art von Hypothesen flüchten.

Aber auch außer diesen Punkten, welche alle spekulativen Systeme im Allgemeinen treffen, leiden nun die einzelnen noch an einer Menge interessanter Übelstände, Inkonsequenzen, Widersprüche. Statt alles andern wollen wir hier ein schmales Streiflicht auf das kritische System fallen lassen.

KANT will doch einmal gegen LOCKE die Begriffe  a priori  behaupten und er vermag es nur durch Trugschlüsse: er leitet diese Begriffe, welche nicht aus der Erfahrung stammen sollen, doch nur selbst aus der Erfahrung ab. Allein was fängt er nun mit diesen Begriffen  a priori  an? Nichts, er gibt sich vielmehr von neuem Mühe, sie zu rekonstruieren, ungültig und unwirksam zu machen. Man sollte doch meinen, er würde der Metaphysik das Wort reden - aber nein, er bekämpft sie. Allein in dem er dies tut, hat er wieder selbst mehr metaphysisches Gerüst, als jemals ein Metaphysiker vor ihm gehabt, und sein ganzes Bestreben hatte nur den Erfolg, die Metaphysik mehr als je in Schwung zu bringen. KANT sagt ausdrücklich, die apriorischen Begriffe seinen unfähig, Erkenntnis zu ergeben: also wird er der Erfahrung zuweisen? Aber gegen diese erweckt er ja vielmehr Verdacht, indem er lehrt, das Ding an sich werde nicht erkannt, was übrigens gerade so viel heißt, als: man könne die Finsternis nie bei Licht sehen. KANTs System beruht wesentlich auf einem Dualismus, auf der Disjunktion zwischen Subjekt und Objekt, zwischen  a priori  und  a posteriori,  nur löst sich bei jener Vorstellung vom unerkennbaren An-sich der Dinge der eine Faktor der Disjunktion ganz auf, das Objekt des  a posteriori  verschwindet gänzlich, die Wahrnehmung selbst wird etwas apriorisches, ja ausdrücklich werden Raum und Zeit Anschauungen  a priori,  d.h. Wahrnehmungen, die nur das Gegenteil der Wahrnehmung, etwas von der Wahrnehmung unabhängiges sein sollen; und wiederum wird die Sinnlichkeit in die geistige Seite des Dualismus hinübergenommen. In welchem Schwindel sind wir: ein solcher Idealismus ist vielmehr ein Realismus, ein solcher Realismus vielmehr ein Idealismus, d.h. das Ganze ein Unsinn, etwas Unmögliches, Undenkbares. Nur eine weitschichtige, krause, zackige Terminologie konnte so starke Widersprüche auseinander halten und in dem Philosophen sogar den guten Glauben erwecken, als ein nunmehr dem skepsis.htmlSkeptizismus für ewige Zeiten gewehrt. In der Tat, was von dem kantischen System übrig bleibt, falls es überhaupt noch etwas ist, könnte nur Skeptizismus sein. Denn wie begründet er das, was er dem Skeptizismus entgegensetzen will? die Beweise für das Dasein Gottes u.s.w. hat er ja selbst vernichtet und gerade nur hier war er frei von Irrtum. Die gemachte Lücke konnte er nicht ausfüllen, sein Gott, seine Unsterblichkeit, das sind bloße Lückenbüßer, im besten Fall Hypnothesen, aber er selbst sagte vielmehr Postulate. Solche können denn freilich kein Gegengewicht gegen den Skeptizismus abgeben, sie sind keine Erkenntnis, sonder nur das Bedürfnis derselben. KANTs System sollte aber gerade im Wesentlichen Erkenntnistheorie sein: wie, ein System, das mit dem Geständnis schließt, es gebe keine Erkenntnis! KANT wollte das Erkennen regeln - wie er, welcher doch allzudeutlich durch seine Kluft zwischen dem subjektiven Schein und dem unerkennbaren An-sich der Dinge aller Erkenntnis eine Ende gemacht! er, welcher allerorten getrost auf alten Vorurteilen gebaut! Was konnte von einer solchen Opposition gegen Metaphysik herauskommen? Nichts anderes, als daß er zum Schluß nach so großen Bemühungen wieder alle Vorurteile dieser bekämpften Metaphysik einführte.

Statt des Erkennens ließ er den Glauben; gewiß ein sehr demütigendes Resultat. Einige, JACOBI an der Spitze, gingen in demselben fort; endlich entwickelte sich die Lehre von intellektualen Anschauungen: aber hier kehrte sich die Sache plötzlich um. Wenn KANTs bleibende Tendenz, sein unzweideutigstes Verdienst im Gegensatz gegen den alten Scholastizismus darin bestand, daß er die Metaphysik aus der Theologie verbannte und dies ganze Gebiet dem Erkennen verschloß, so bildete gerade ein aus KANT abgeleiteter Zweig, welcher in HEGEL kulminiert, auch hiervon das reine Gegenteil aus: denn niemals ist die Erkennbarkeit des Religiösen, Gottes selbst und aller göttlichen wie weltlichen Dinge in größerem Extrem behauptet worden als heutigen Tags durch konstruierende Systeme geschieht. Auf das ausdrücklichste hatte KANT in der Moral den wesentlichen Inhalt des Christentums gefunden, und dagegen alles Dogmatische und Spekulative untergeordnet, ja ausgeschieden wissen wollen; die vollständige Umkehrung davon herrscht in den neuesten Spekulativen Systemen. So ist also die kantische Lehre überall, in sich selbst und in ihren Folgen, voll Widerspruch, und doch ging gerade aus ihr ganz entschieden alle neuere deutsche Philosophie hervor.

Der Ertrag dieser Bemühungen war also ein Verlust, nicht die Erkenntnis und Wahrheit hat gewonnen, sondern lediglich der Irrtum. Und dennoch ist er nicht unüberwindlich.
LITERATUR - O. F. Gruppe, Wendepunkt der Philosophie im neunzehnten Jahrhundert, Berlin 1834