p-4Ernst Mach - Die ökonomische Natur der physikalischen Forschung    
 
FRIEDRICH KAINZ
Sprache und Denkökonomie

Ohne die durch den denkökonomischen Wert der Sprache bewirkte Arbeitserleichterung wäre unser geistiges Leben unmöglich.

Die Sprache ist ein Entlastungsphänomen. Sie ermöglicht an Stelle ausgeführter motorischer und sonstiger Handlungsreaktionen ein entsinnlichtes, abgekürztes und andeutendes Verhalten; zugleich gestattet sie wichtige Abkürzungen und Ersparungen in den notwendigen Denkvorgängen. Im Bereich des Denkens tritt der bewußtseinsökonomische Wert der Sprache besonders hervor. LEIBNIZ sagt einmal:
"Gleichwie ein Rechenmeister, der keine Zahl schreiben wollte, deren Halt er nicht zugleich bedächte und gleichsam an den Fingern abzählete ... nimmer mit der Rechnung fertig würde; also wenn man im Reden ... kein Wort sprechen wollte, ohne sich ein eigenes Bildnis von dessen Bedeutung zu machen, würde man überaus langsam sprechen ... und also im Reden und Denken nicht weit kommen."
Unsere Begriffe sind nicht ständig an die Sprache gebunden, aber für die Bereiche, wo dies der Fall ist, vermag durch Indienstnehmen der Sprache eine Erleichterung der Denkarbeit erzielt zu werden. Das Wort enhält in gedrängter Form eine Fülle von Vorstellungen und begrifflichem Sachverhaltswissen, so daß man mit den dadurch zeichenmäßig symbolisierten Sachverhalten geistig arbeiten kann, ohne sie sich jedesmal in extenso bewußt zu machen. Der Begriff und das ihm zugeordnete Sprachzeichen befassen in geistiger Durchdringung einen Inhalt des Gegenstandsbewußtseins in sich. Ist die Summe unserer Vorstellungen und Gedanken der uns zugängliche Weltausschnitt in geistiger Bearbeitung, so ist die Summe unserer Worte das denkökonomische Symbolsystem, das uns ein Arbeiten mit diesen Inhalten erleichtert.

Der Begriff vertritt einen Wirklichkeitssachverhalt, das Wort diesen Begriff, somit vertritt das Wort als zeichenhafter Repräsentant für unsere geistige Tätigkeit die Wirklichkeit. Der Bericht eines Ereignisses vermag die nämliche Wirkung zu erzielen wie ein reales Miterleben desselben. Die Sprache dient nicht nur der  Fixierung und  Vermittlung von Denkergebnissen, sondern bewirkt auch eine funktionale Erleichterung des durch sie ökonomischer gemachten Denkens. Sie setzt uns, instand, uns mit Dingen abzugeben, die nicht gegenwärtig sind, ja mit Gebilden, die nicht einmal konkret vorgestellt werden können. Außerdem enthebt sie uns der Mühe, die Dinge, die wir denkend bearbeiten und von denen wir reden, in expliziter Form zu vergegenwärtigen. Ohne die durch den denkökonomischen Wert der Sprache bewirkte Arbeitserleichterung wäre unser geistiges Leben unmöglich.

Die verwörtlichten Begriffe vermögen zwar keine neuen Erkenntnisse zu schaffen, wohl aber ist es durch sie möglich, mit dem früher Geschaffenen in einmal gelegten Bahnen weiterzuarbeiten. Mit Worten vermögen wir das Gebiet der Anschauungen zu überschreiten und in diesem unanschaulichen, nur aus Worten bestehenden Gebiet so gut denkend zu arbeiten wie dort, wo Vorstellungen möglich sind. ADOLF STÖHR hat diesen Sachverhalt durch den Begriff des  Logoids angedeutet, eine logisch wie psychologisch interessante und fruchtbare Konzeption.

Die Gewöhnung knüpft das Zeichen eng an das bezeichnete Ding, das dergestalt teilnimmt an der Beweglichkeit, Beständigkeit und der Eignung des Zeichens in verschiedene Kombinationen einzugehen. Erst die Sprache ermöglicht in den meisten Fällen ausgedehnte,  durch längere Zeit fortgesetzte Denkleistungen, indem sie den erstmalig durch anschauende Erfahrung erworbenen Einsichtsgewinn bewahrt und so durch ihr Zeichensystem die Welt der Sacherfahrungen geistig "manipulierbar" macht. Die Tatsache der Denkökonomie ist unabhängig von den materialen Einwirkungen der Sprache auf das Denken; sie ist vornehmlich eine Folge des Zeichencharakters der Sprache.

Die denkökonomische Leistung der sprachlichen Zeichen läßt sich gut an der Funktion der  Zahlwörter klarmachen. Die Zahlwörter sind keine Vollwörter; als charakteristisches Gegenstück zu den Nominibus machen sie deutlich, daß die Zahlen, zu deren Bezeichnung sie da sind, im Vergleich zu den Sinnendingen und deren Vorstellungen einen höhern Formalisierungsgrad aufweisen. Zweifellos waren sie einst Begriffszeichen, aber da hatten sie eben noch nicht ihr heutiges Gepräge.

Den psychischen Vorgang bei ihrer Verwendung hat ADOLF STÖHR schön beschrieben. In ihrer wohl eingeprägten Sprechverkettung sind sie eine Zählmaschine, die jeder gebrauchsfertig mit sich trägt. Die Grundzahlwortreihe hat den Zweck, die Arbeit mit Mengenvorstellungen zu ersparen. Statt eine Mengenanschauung dem Gedächtnis einzuprägen, läßt man die Zahlwortreihe an den Einheiten der Menge ablaufen und braucht sich dann nur das letzte Wort der Reihe zu merken. Der Unterschied zwischen 1000 und 999 ist dergestalt so leicht zu behalten wie der zwischen 2 und 1. Die zugehörigen Mengenanschauungen dagegen sind mit zunehmender Größe, bei Gleichbleiben des absoluten Unterschieds, immer schwieriger zu unterscheiden. Mit Mengenvorstellungen aus der Erinnerung halbwegs sicher zu arbeiten, ist schon deshalb unmöglich, weil die Erscheinung der Vorstellung nicht der Willkür unterliegt. Jedes Grundzahlwort nach 1 ist eine sprachliche Abkürzung. So ist 4 eine Kürzung für das Stück der Zahlwortreihe 1, 2, 3, 4.

Das Lautmaterial der Zahlwörter stammt aus ehemaligen echten Namen. Das an den Fingern einer Hand Abzählbare wird u. U. kurz "eine Hand" genannt, das Doppelte "zwei Hände". Auch sonst werden Beziehungen auf Menschen und Körperteile hergestellt. Wenn man im Grönländischen ein Zahlwort findet  dritte Zehe am zweiten Fuß des vierten Mannes, so zeigt sich dabei - allerdings in drastischer Überhellung - ein allgemeiner Zug, der bei Ausbildung der Zahlwörter in verschiedensten Sprachen eine Rolle spielte, eben die  enge Beziehung der primitiven Zahlausdrücke auf die menschliche Person.

Man hat vermutet, daß das Zahlwort  eins von einem Nennwort abstammt, das ursprünglich etwas Ganzes, Unzerwerfbares bedeutet; zwei bedeutet ursprünglich etwas Gespaltenes, Symmetrisches. Es gibt heute noch Primitivsprachen, die Numeralia in unserm Sinn nicht kennen, bei denen die Menge immer mit der Dingvorstellung zusammenfließt, wo also der Aussageinhalt "zwei Kokosnüsse" durch ein anderes Gesamtwort ausgedrückt wird als "zehn Kokosnüsse". In solchen Fällen findet eine denkökonomische Unterstützung der geistigen Arbeit im Bereich der Quantitäten nicht statt. Zu einer solchen kommt es erst, sobald sich die Numeralia als abstrakte Zeichen für Zahlen herausgebildet haben und man es gelernt hat, das Lautmaterial zur Ersparung der Arbeit an der Mengenanschauung zu verwenden.

Ein Tiermorphologe, der es im Sinn des bekannten CUVIER-Wortes unternimmt, aus ein paar Knochenfundstücken im weiteren Verfolg der dadurch ansatzweise dargebotenen osteologischen Baugesetze das ganze Tier zu rekonstruieren, wird in seiner Geistesarbeit dabei von der Sprache weder Hilfe erwarten können, noch nötig haben. Denn die hier in Frage kommenden Begriffe sind konkret, d.h. potentiell auf anschauliche Vorstellungen rückbeziehbar. Auch der Mathematiker braucht seine Beziehungs- und Verhältniszeichen nicht in Worte umzusetzen; das mit +, -, =, > < Gemeinte versteht er auch so. Daß etwas größer oder kleiner ist, daß sich etwas invers zur Potenz verhält (Wurzel), läßt sich auch ohne Hilfe der Sprache erfassen.

Fraglich ist indes, ob bei noch weiterm Aufsteigen ins Allgemeine und Abstrakte die außersprachlichen Symbole zulangen; etwa wenn es sich darum handelt, die Begriffe "Beziehung", "Sein" u. ä. zu denken. Hier liegen dann die Grenzen der sprachfreien Geistesarbeit: die allgemeinsten Begriffe lassen sich eben doch nur mit Hilfe der Wortunterlage denken. HAMLETs Monolog "Sein oder Nichtsein" liefert dafür ein Beispiel. Sicherlich gibt es ein abstraktes Beziehungserfassen, ein reines Denken, das sich nicht nur von den Anschaulichkeitsstützen der Vorstellung freigemacht hat, sondern auch auf die Hilfen von Wort und Zeichen verzichten kann. Aber dieser Vorgang bildet doch wohl die Ausnahme und zwar in dem doppelten Sinn, daß er nur selten zum Ziele führt, sowie sich ausgedehntere Denkarbeit als nötig erweist und er nur in bestimmten Bereichen geistiger Tätigkeit vorkommen kann.

Sowie über die sozusagen statische Erfassung der vereinzelten Beziehung zu Verknüpfungen von solchen in ausgedehnten Denkoperationen fortgeschritten werden soll, ist die Mitwirkung von Zeichen unentbehrlich. Und für gewisse Arbeitsgebiete müssen diese Zeichen in Worten bestehen. So kann etwa die Philosophie auf die Mitwirkung der Sprache nicht verzichten. Denn ihre Gegenstände haben - wie richtig hervorgehoben wurde weder die straffe Ordnung der mathematischen Gegenstände, noch die sinnliche Wahrnehmbarkeit der Ausgangspunkte der Naturwissenschaft. Es liegt daher im Wesen der Sache, daß die für Zwecke der Metaphysik auszubildende "ars charaeteristica universalis", die es nach der von LEIBNIZ in sie gesetzten Erwartung den Philosophen ermöglichen sollte, an die Stelle des "disputare" ein fruchtbareres "calculare" zu setzen, unausgebildet geblieben ist.

Das Denken ist ein Erfassen von Beziehungen, also immer etwas Unanschauliches. Aber es wird von Anschaulichem auszugehen und sich an ihm auszurichten haben. In welchem Ausmaß dieses unterstützend herangezogen wird, ist
  • eine Frage des Veranlagungstypus des betreffenden Denkers,
  • eine Angelegenheit des bearbeiteten Stoffgebiets.
Es gibt konkrete Naturen, die den Ariadnefaden des Anschaulichen nie für lange aus der Hand lassen, während andere ohne Schwierigkeit zu ungleich abstrakteren Denkleistungen aufsteigen. Technische Anliegen, etwa die Konstruktion einer Vorrichtung zu gegebenem Zweck, die Probleme ferner, mit denen es Kunsthistoriker oder Zoologen zu tun haben, erlauben dem an sie gewandten Denken ein größeres Maß von Anschaulichkeitsstützung als die eines Erkenntnistheoretikers oder Logikers.

Das Denken zeigt als solches das Streben nach Entstofflichung; es löst sich zunehmends von den Anschaulichkeitsgrundlagen ab und sucht auf die Sättigung mit reproduzierten Empfindungen und Wahrnehmungen zu verzichten, um zum abstrakten Denken zu werden, weil gewisse konsequente Leistungen eben nur auf diesem Wege möglich sind. Diese Loslösung von der Anschauung vermag vor allem deshalb zustandezukommen, weil dem Denken eine andere Stütze zur Verfügung steht: der Bereich der Zeichen und symbolischen Formen, unter denen der Sprache eine besondere und ausgezeichnete Stelle zukommt. Das Denken, das über Augenblicksintuitionen hinaus folgerecht fortschreitend ein schwieriges Problem lösen will, ist auf Zeichen angewiesen und diese müssen sprachliche sein, sowie es sich um ein ständiges Arbeiten mit abstrakten Begriffen handelt.

Je unanschaulicher die Inhalte des Gegenstandsbewußtseins sind, desto mehr sind sie auf Fixierungsmittel und Träger angewiesen, wenn sie dauernd behalten und für geistige Arbeit verwendbar gemacht werden sollen. Die Tatsache, daß für unanschauliche und schwer vorstellbare Denkgebilde Sprachzeichen vorhanden sind, ermöglicht es uns, im geistigen Raum eine Welt der Abstraktionen aufzubauen.

Damit gerät unsere gesamte geistige Tätigkeit in Abhängigkeit von der Sprache, was neben anderen auch folgende Konsequenz zeitigt: Die Sprache  erspart nicht nur, sondern sie  verdrängt die anschauliche Verlebendigung durch Vorstellungen, wie sie anderseits auch ausgebildete Begriffserlebnisse auf weite Strecken unnötig macht. Zwischen den anschaulichen Reprodukten von Empfindungen und Wahrnehmungen (den individuell ausgefüllten Vorstellungen) sowie dem unanschaulichen Begriff stehen die allgemeinen Vorstellungen, die als Vorformen der Begriffe zu gelten haben und sie im Denken des Alltags auch oft ersetzen.

Das wissenschaftliche Arbeiten mit Begriffen vollzieht sich meist so, daß sich die für den Denkzusammenhang entscheidenden Begriffe nicht in Form verschwommener Allgemeinvorstellungsregulative darbieten, sondern unterstützt durch Urteile, wobei Merkmale zum Bewußtsein kommen, die sich zunächst nicht der Anschauung präsentierten, und manche anschauliche vielleicht wegfallen.

Die Frage, wie beim zusammenhängenden Sprechen, Verstehen, und Denken die Begriffe, die ja  a potiori [der Hauptsache nach - wp] zugleich die Wortbedeutungen ausmachen, im Bewußtsein gegeben sind, ist von der Denkpsychologie in der uns bereits bekannten Weise beantwortet worden. Behauptet wird das Vorkommen eines von allen Empfindungserlebnissen deskriptiv verschiedenen unanschaulichen Wissens und Denkens; die Wortbedeutungen sind uns zumeist lediglich in Form eines unfarbigen Sachverhaltswissens gegeben.

Und eben in dieser Form werden sie für die Denkvorgänge wichtig. Das Unanschauliche (Begriffliche) löst sich vom Anschaulichen in steigendem Maße ab. Bereits Wahrnehmung und Vorstellung enthalten die unanschaulichen Denkfunktionen in sich, da sie ohne diese keine Akte des Gegenstandsbewußtseins, sondern bedeutungslose Inhalte wären, aber erst im abstrakten Denken lösen sich die unanschaulichen Funktionen aus ihrer Verschmelzung mit den anschaulichen. Freilich bedürfen sie zu dieser Entwicklung gewisser Stützpunkte im Bewußtsein und das sind eben die Worte.

Bevor auf Einzelnes eingegangen werden kann, sei die oft vertretene Ansicht erörtert, die Sprache sei als solche schon unwahr und verlogen. Dieser Standpunkt ist mit unerfreulicher journalistischer Pointierung in FRITZ MAUTHNERs Sprachkritik vertreten worden, hat indes schon vorher Ausdruck gefunden. Er ist die Reaktion auf eine frühere Einstellung, die der Sprache völlig vertraut, sich blindlings von ihr leiten läßt, die mit dem wohldefinierten Sprachbegriff die Sache zu besitzen glaubt, die von der Sprache her philosophiert (Epistemologismus) und durch etymologische und semasiologische Analysen etwas über das Wesen der Dinge zu erfahren meint (scholastischer Wortrealismus). Im Gegensatz zu dieser Überschätzung des Sprachlichen betont der manchmal in Hyperkritik ausartende linguistische Skeptizismus folgendes.

Die Worte sind verblaßte Uneigentlichkeiten und Bilder, die den Gegenständen in keiner Weise gerecht werden. Adäquater Ausdruck ist mit den Mitteln der Sprache unmöglich; sie leitet nicht nur als unzulängliches Erkenntniswerkzeug das Denken irre, sondern ist als ebensowenig brauchbares Mitteilungswerkzeug zur unmißverständlichen Übermittlung des Erkannten untauglich. Die griechischen Skeptiker leiteten aus ihrer Verzweiflung an der Sprache für sich die Pflicht ab, sich bestimmter Erklärungen zu enthalten Eine Reihe populärer Mißtrauensvoten gegen die Sprache habe ich an anderm Ort zusammengestellt. Den sachlichen Gehalt solcher oft recht witzig pointierter Äußerungen - etwa: die Sprache habe es den Menschen für immer unmöglich gemacht, einander wirklich zu verstehen wird man nicht überschätzen.

Aber ihr bloßes Vorhandensein ist doch auch wieder ein bedeutsamer psychologischer Test. Daß derartige kritische Standpunkte der Sprache gegenüber bezogen werden konnten, muß sachliche Anhaltspunkte haben. Und das sind nun eben diejenigen, die uns das Recht geben, von Lügenerscheinungen im Sprachlichen zu reden. Tatsächlich hat jede Sprache zum Zweck schonender Verhüllung eine Menge von verdeckenden Ausdrücken ausgebildet, und die konventionelle Schicklichkeitssprache weicht von angemessener Sachtreue oft genug ab. Immer wieder hat es daher Stürmer und Dränger sowie revolutionär naturalistische Richtungen gegeben, die sich aus gesteigertem Wahrheitsverlangen gegen die überlieferten Euphemismen wenden.

Sehr drastisch hat sich NIETZSCHE im Sinn eines sprachlichen Skeptizismus geäußert. Wahrheit bedeutet im Bereich des Sprachlichen lediglich den Gebrauch der konventionellen Uneigentlichkeiten. Diese Konventionen der Sprache sind nicht Erzeugnisse des Erkenntnis- und Wahrheitssinnes. Bezeichnungen und Dinge decken sich nicht. Wir glauben etwas von den Dingen zu wissen und haben doch nichts als Metaphern der Dinge, die den ursprünglichen Wesenheiten in keiner Weise entsprechen. Was wir Wahrheit nennen, ist nichts als ein bewegliches Heer von Metaphern, Metonymien, Personifikationen, Anthropomorphismen, kurz die Summe der menschlichen Relationen, die poetisch und rhetorisch gesteigert und übertragen wurden und die nach langem Gebrauch einem Volk angemessen und kanonisch vorkommen. Wahrhaft sein heißt somit, die konventionellen Sprachformen benützen, in dem für alle verbindlichen Stil lügen.
LITERATUR - Friedrich Kainz, Psychologie der Sprache, Band I, Stuttgart 1962