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Die Geschichte der Erziehung [3/12]
II. Alle sozialen Zustände, die wir bisher betrachtet haben, sind als Naturformen der Gesellschaft zu bezeichnen. Was die Familie und die Sippe (Gens) zusammenhält, ist, neben dem Geschlechtstrieb und dem Geselligkeitstrieb die wirkliche oder vermeintliche Blutsverwandtschaft ihrer Mitglieder. Aus Sippen (Geschlechtern) setzt sich der Stamm, aus Stämmen das Volk zusammen. Alle Angehörigen eines Volkes glauben sich blutsverwandt, meist von einem oder wenigen gemeinsamen Ahnen herstammend. So die Germanen von den drei Söhnen des Mannus (1), die Hellenen von den drei Söhnen des Hellen:AIOLOS, DOROS und XUTHOS. Es ist also ein durchaus spontanes, natürliches Band, das die Gesellschaft auf dieser Stufe bindet. Ebenso ist die gleichzeitige Weltanschauung eine Summe durchaus spontaner Vorstellungen, die aus der Wahrnehmung der umgebenden Natur sich unwillkürlich der Seele des primitiven Menschen aufdrängen. Die animistische Deutung der Naturvorgänge, die Hineinlegung eines dem eigenen ähnlichen Ichs in dieselbe ist so unausweichlich, daß sie auch heute noch bei den in Unterscheidung und Abstraktion erzogenen Kulturmenschen, sich mit psychologischem Zwang vollzieht, der Wind, die Blume, sogar das Schiff oft in Gedanken und darum auch in der Sprache als lebende Wesen behandelt werden. Der Animismus ist durchaus kunstlos, vom psychologischen Mechanismus erzeugt. Aus dem Spiel der Phantasie, ohne bewußte Absicht, erwächst auch die Bereicherung des Animismus mit menschlichen Schicksalen der Götter, durch die er zum naturalistischen Polytheismus wird. Diesen fanden wir oben bei den Indern der Zeit der Veden, bei den homerischen Griechen und bei den Germanen. Er ist aber ähnlich, wenn auch nicht so überaus reich, wie bei den Griechen, bei den Indianern Nordamerikas entwickelt, (2) überhaupt bei jedem der geschichtlichen Völker auf derjenigen Kulturstufe, die MORGAN die Oberstufe der Barbarei nennt. Indessen genügt bei einer gewissen Höhe der Entwicklung das Band der bloßen Naturtriebe nicht mehr. Wahrscheinlich ist es das Streben nach unbeschränktem Privatbesitz an Grund und Boden, was den Geschlechtsverband auflöst. Die Ehe ist allmählich streng monogamisch und lebenslänglich geworden. Jedenfalls hat nur eine Frau die Rechte der Ehefrau, Sklavinnen, die der Mann haben kann, sind ihr nicht ebenbürtig. Die eheliche Zuneigung ist individueller, damit fester geworden, zugleich notwendigerweise die Liebe zu den Kindern gewachsen. Daraus entsteht der Wunsch, ihnen möglichst reichen Besitz zu hinterlassen, zunächst an beweglichen Gütern, dann aber auch an einem Ackerstück, welches größer sein soll, als das, welches das Geschlecht nach gleichem Recht jedem Genossen zuteilt und zwar nach einem solchen Besitz, der nicht mit dem Tod der Besitzer, wie bisher an das Geschlecht zurückfällt, sondern den Kindern erhalten bleibt. Einen solchen Übergangszustand finden wir bei den homerischen Griechen. Noch besteht der Geschlechtsverband, der, wie wir oben gesehen haben, die Männer auch im Kampf vereinigt, ist immer noch die Grundform des sozialen Lebens. Ein ungeselliger Mensch wird aphretor genannt (3), d. h. ein solcher, der kein Mitglied einer "Phratrie", die ursprünglich auch "Geschlecht" (4) bedeutet, ist oder nicht zu sein verdient. Noch lebt zwar nicht das ganze Geschlecht in einem Haus, wohl aber mehrere verwandte Familien (5), genau wie in der noch jetzt bestehenden "Brüderschaft" (Zadruga) der Südslaven. Noch pflügen - ein Zeichen der Flurgemeinschaft - die Männer zugleich das Ackerfeld. (6) Aber schon hat der König ein großes Landgut, das er mit Lohnarbeitern oder Sklaven bearbeitet (7), selbst noch aller landwirtschaftlichen Arbeit kundig und sie ausübend (8), aber doch außerhalb des Geschlechtsverbandes stehend, nur andere Könige als seines Gleichen betrachtend. So entstehen allmählich verschiedene Klassen größeren oder kleineren Besitzes im Volk, die an Besitz Gleichen fühlen sich untereinander näher, als ihren Geschlechtsgenossen, da sie die gleichen Anschauungen und Ziele des Lebens haben, sie werden endlich zu besonderen Ständen, indem die Gesetzgebung, der Verschiedenheit der Klassen anerkennend, ihne verschiedene Rechte und Pflichten dem Staat gegenüber zuweist. Der Staat selbst erweitert sich , indem er mannigfachere Aufgaben übernimmt. In der Geschlechterzeit hat er nur eine Aufgabe, die Abwehr der Gewalttat, die von außen dem Ganzen droht, den Krieg; die Gewalttat im Inneren, die ein Volksgenosse gegen den anderen ausübt, rächt das Geschlecht. Nun aber übernimmt der Staat diese Rache, da sich das Geschlecht auflöst, er wird Verfolger der Verbrecher und außerdem stellt er sich noch andere Aufgaben, wie wir sehen werden. So wird die Gesellschaft aus einem natürlichen, spontanen ein künstlicher, vom bewußten zielsetzenden Willen geformtes Gebilde. So hatten in Attika sich längst verschiedene Besitzklassen ausgebildet: die Eupatriden,die Geomorne und Demiurgen (9), während dem Namen nach der alte Geschlechtsverband noch bestand und wohl Familien aus den verschiedensten Vermögenklassen vereinigte. SOLON erst hob die alte, auf dem Sippenverband ruhende Gliederung der Gesellschaft ganz auf, indem er neue Phylen einführte, die den alten geographisch zusammenhängenden gegenüber, Bewohner der verschiedensten Landschaften vereinigten, also durchaus künstliche Gebild waren. Außerdem ordnete er das attische Volk in vier Klassen, die dem Staat im Kriegsdienst wie in Leistungen des Friedens je nach dem Vermögen verschieden hohe Opfer zu bringen, demgemäß auch verschieden bemessene Rechte auszuüben hatten. Aber es gibt noch einen zweiten Weg, der über das bloß Naturwüchsige hinausührt. So mächtig die Götter sind, wenn die gewaltigen Naturmächte göttlich gedacht werden, so sind sie doch zunächst nur in privaten Dingen wichtig. Bei HOMER sind sie im Begriff, auch auf Volkssachen Einfluß zu nehmen: Sie ergreifen Partei für die Troer oder für die Achäer. Aber es gibt keinen Stand, der von Volkswegen den Kult der Götter pflegte. Wo im allgemeinen Interesse der Beistand der Götter nötig ist, wendet sich der König durch Gebet und Opfer an sie, sonst werden die religiösen Pflichten durch einzelne Priester oder durch die Angehörigen einer Familie erfüllt, der die Pflege eines vom Volk anerkannten Heiligtums anvertraut ist (10), ohne daß jedoch diese Priester in irgendwie erkennbarer Verbindung miteinander ständen. Da aber Gemeinsamkeit der Pflicht die Menschen einander näher bringt, so ist es natürlich, daß allmählich die Priester miteinander in Verbindung treten und wie die Besitzer gleichen Vermögens einen besonderen Stand bilden. Bei den Hellenen und den Römern ist das nicht geschehen, die priesterlichen Funktionen werden bei ihnen als Leistungen für den Staat betrachtet und wie alle anderen, jährlich wechselnden oder lebenslänglichen, jedenfalls aber gewählten Beamten aufgetragen, so daß ein priesterliches Beamtentum sich nicht aussondern kann. Dagegen geschieht dieses früh auf zwei anderen Schauplätzen der Kultur, in Asien und in Amerika. Die rote Rasse hat in Amerika an zwei Stellen eine lange Entwicklung gehabt und in gewissem Sinne die bloße Naturform der Gesellschaft überschritten, in Mexiko und in Peru. In Mexiko war ein Volk von Norden eingewanert und hatte die eingeborenen Stämme tributpflichtig gemacht. Es nahm auf der Hochebene von Anahuac seinen Sitz, von dem aus es die umliegenden Stämme beherrschte.
Das "große Reich", das der "Kaiser" MONTEZUMA regierte, war somit ein Bund von Stämmen, der zusammen etwa 250 000 Personen zählte. Aber dieser Bund hatte allerdings viele umwohnende Stämme unterworfen und tributpflichtig gemacht. (18) Und hierin liegt ein Hinausgehen über das Unmittelbare, Natürliche. Bei den primitiven Indianerstämmen haben die wichtigsten Götter, die Ahnen des Geschlechts, keinen anderen Priester als das Haupt des Geschlechtes selbst. Die Priester der anderen Götter haben als solche keine Bedeutung, sondern nur durch den Nebenberuf des Medizinmannes, des Regenmachers, des Wahrsagers, des Zauberers überhaupt, den sie mit Hilfe ihres Gottes oder Geistes ausüben. Jeder treibt sein Geschäft für sich, nur bei den Kariben bilden sie eine Art Zunft. (20) Überall aber leben sie von freiwilligen Gaben, nicht von einem ein für alle Mal fixierten Einkommen (21); sie haben auch keinen Einfluß auf öffentliche Angelegenheiten (22) und erfreuen sich keiner anderen Autorität als der des Erfolges. Nach Mißerfolgen werden sie durchgeprügelt, oft getötet. (23) In Mexiko ist es schon anders. Die Priester der obersten Götter bilden eine sich als Ganzes fühlende Klasse, sie geben in öffentlichen Angelegenheiten ihren Willen kund, ihre Zustimmung zu einem Eroberungszug oder ihren Widerspruch dagegen (24). So roh und barbarisch uns auch ihre Vorstellungen von der Gottheit erscheinen, es ist in ihnen doch ein geistiges Element, welches so sichtbarer und konkreter als vorher verkörpert wird und auf das Gesamtleben des Volkes, nicht bloß des einzelnen Geschlechtes Macht gewinnt, - wie jedes geistige Element, außerordentlich entwicklungsfähig. Darum muß man daran festhalten, daß mit der Bildung einer vom übrigen Volk abgesonderten Priesterklasse die bloße Naturform der Gesellschaft überschritten ist. Ähnlich wie in Mexiko verhält es sich im zweiten Kultur-Zentrum der roten Rasse, in Peru. Hier ist ein Volk eingewandert, an dessen Spitze ein bevorzugtes Geschlecht steht, das der Inkas. (25) Diese nennen sich Kinder des obersten Gottes, der Sonne. (26), ähnlich wie bei HOMER die Könige sich "von ZEUS abstammend" nennen. Die Angehörigen dieses Geschlechts bilden zugleich die Priesterschaft des Sonnengottes, (27) sie vereinigen in sich die weltliche und geistliche Herrschaft über die unterworfenen Völker.
Was zunächst die ökonomischen Verhältnisse betrifft, so muß man wohl das Geschlecht, das letzte und dauerhafteste der von der Natur geschaffenen sozialen Gebilde in ganz Asien sich vorstellen nach Analogie der indischen Dorfgemeinde, die noch jetzt besteht, jeder Familie ihren Anteil an der Dorfmark zuweist, für gemeinsame Bebauung sorgt, jeder Familie auch das ihr zukommende Wasser zuteilt und noch von dem aus fünf Ältesten bestehenden Dorfrat, seltener von einem Häuptling regiert wird. (35) Für die Zeiten, in denen die Veden und die großen Epen entstanden sind, bilden die Dorfgemeinden das ganze Volk. Es gibt nur einen einzigen Stand, den der Ackerbauer. Aber durch die Kämpfe um das Land bildet sich ein neuer Stand, die Krieger, auch eine neue Art der Niederlassung, die Stadt, das befestigte Lager des Fürsten. (36) Gleichzeitig (37) vollzieht sich in dem zu religiösem Denken und Träumen geneigten Volk eine Umwandlung seines Glaubens. An die Stelle INDRAs, des mächtigsten Gottes der Veden, tritt BRAHMA, der Schöpfer des Weltalls, die erhaltenden Götter vereinigen sich in VISCHNU, die zerstörenden Naturmächte in SHIVA. Das Wissen von den Göttern wird komplizierter, desgleichen die Ordnung ihres Dienstes, das Ritual der Gebete, der Opfer, Büßungen etc. Während im altvedischen Zeitalter der König nicht bloß Führer des Volkers im Streit, sondern auch Sänger und Priester beim Opfer war (38), bedarf es dazu nun einer besonderen Vorbildung und schließlich der Lebenstätigkeit eines ganzen Menschen, es befestigt sich der schon in den letzten Zeiten der Veden entstandene (39) priesterliche Beruf und damit ein besonderer Priesterstand. Neben den drei so abgegrenzten Ständen der Ackerbauer, der Krieger, der Priester bilden den vierten, falls sie nicht als außerhalb aller Stände befindlich betrachtet werden, die unterworfenen Ureinwohner des Landes, die Sudras, die Sklaven der drei anderen Stände. In den Gesetzbüchern der Inder, z. B. dem des Manu, erscheinen die drei Stände als lebenslänglich, vererbt, unüberbrückbar voneinander getrennt, kurz in dem Sinne, in dem wir von Kasten sprechen. Einen ähnlichen Gang wie bei den Indern hat die Gesellschaft bei allen asiatischen Völkern genommen. Ihre Gesetzgebung bezeichnet überall den Übergang von der Geschlechtsverfassung zu einer ständischen Gliederung, gleichzeitig die Erhebung ihrer Götter von bloßen Naturwesen zu sittlichen Mächten. Wie die indischen, so sind die persischen Arier ebenfalls in Stände gegliedert, in Priester, Krieger und Bauern. (40)
1) Vgl. TACITUS, Germania, K2 2) Vgl. CHANTEPIE de la SAUSSAYE, Lehrbuch der Religionsgeschichte I, Freiburg i. B. und Leipzig, 1897, Seite 31. LONGFELLOWs Gedicht "Hiawatha" ist die Darstellung der indianischen Mythologie. 3) Jlias IX, 63 4) O. SCHRADER, Sprachvergleichung und Urgeschichte, 2. Auflage, Jena 1890, Seite 575: "phratria" kann ursprünglich kaum etwas anderes als "patra" (Familie) in seiner erweiterten Bedeutung nämlich das Geschlecht bedeutet haben. 5) So haben die Söhne und Töchter des Priamos mit ihren Gattinnen und Gatten. JLIAS VI, 243f 6) Jlias XVIII, 541 7) Vgl. die Ernteszene auf dem Schild von ACHILLES, Jlias XVIII, 550f und darüber handelnd: R. PÖHLMANN, Geschichte des antiken Kommunismus und Sozialismus I, München 1893, Seite 27f. Der hier erwähnte basileus, dem das temenos gehört, muß, wie PÖHLMANN Seite 30 bemerkt, nicht gerade der König des Volkes, es kann auch ein Häuptling eines Geschlechts sein. Im kleinen Scheria gibt es (Odyssee VIII, Seite 390f) außer ALKINOOS noch 12 basileus im kleinen Ithaka ebenso "viele" (Odyssee I, Seite 394), aber das Krongut des Königs war das Vorbild für jeden anderen sich nach ihm entwickelnden Landbesitz. 8) ODYSSEE XXIV, Seite 219f 9) Vgl. HOLM, Geschichte Griechenlands I, Berlin 1886, Seite 457. "Demiurgen sind hier nicht bloß Handwerker, sondern besitzlose Lohnarbeiter überhaupt, Geomoren = Ackerbauern, Eupatriden = Adlige, d. h. große Grundherren. 10) So war das Priestertum der ATHENE in Eleusis erblich im Geschlecht der Eumolpiden, die ATHENE der Akropolis von Athen war den Butaden anvertraut. Vgl. FUSTEL de COULANGES, la cité antique 13, Paris 1890, Seite 140 11) Vgl. LEWIS H. MORGAN, Die Urgesellschaft, deutsche Übersetzung, Seite 157 12) MORGAN, a. a. O. Seite 167f 13) MORGAN, a. a. O. Seite 169 14) MORGAN, a. a. O. Seite 170 15) MORGAN, a. a. O. Seite 176 16) MORGAN, a. a. O. Seite 173f 17) MORGAN, a. a. O. Seite 178 18) MORGAN, a. a. O. Seite 164 19) Vgl. W. PRESCOTT, Geschichte der Eroberung von Mexiko, deutsche Übersetzung I, Leipzig 1845, Seite 57. CHANTEPIE de la SAUSSAYE, Lehrbuch der Religionsgeschichte I, Seite 35. J. LIPPERT, Allgemeine Geschichte des Priestertums I, Berlin 1883, Seite 305f 20) LIPPERT, a. a. O. I, Seite 48f und 53 21) LIPPERT, a. a. O. Seite 62. LIPPERT unterscheidet ausdrücklich nach dem Mangel oder dem Vorhandensein einer fortdauernden Fürsorge "Zauberpriestertum" und "Stiftspriestertum" 22) LIPPERT, a. a. O. Seite 68 23) LIPPERT, a. a. O. Seite 72 24) Vgl. LIPPERT, a. a. O. Seite 306: "Was kann der große MONTEZUMA tun, ohne den Ausspruch der Götter durch die Priester eingeholt zu haben?" 25) W. PRESCOTT, Geschichte der Eroberung von Mexiko, Paris 1847, Seite 6f 26) W. PRESCOTT, Geschichte der Eroberung von Mexiko, Paris 1847, Seite 4f und 43 27) W. PRESCOTT, Geschichte der Eroberung von Mexiko, Paris 1847, Seite 61 28) W. PRESCOTT, Geschichte der Eroberung von Mexiko, Paris 1847, Seite 22 29) W. PRESCOTT, Geschichte der Eroberung von Mexiko, Paris 1847, Seite 22 30) W. PRESCOTT, Geschichte der Eroberung von Mexiko, Paris 1847, Seite 28 31) W. PRESCOTT, Geschichte der Eroberung von Mexiko, Paris 1847, Seite 29 32) HERBERT SPENCER, The man versus the State, London 1886, Seite 42 33) W. PRESCOTT, Geschichte der Eroberung von Mexiko, Paris 1847, Seite 36 und 101f 34) W. PRESCOTT, Geschichte der Eroberung von Mexiko, Paris 1847, Seite 37 und 100 35) Vgl. H. S. MAINE, Village Communities in the East an West, London 1887, Seite 109f, 122f und LAVELEYE, das Ureigentum, deutsch von K. BÜCHER, Seite 59f 36) MAINE, a. a. O. Seite 118f 37) Die Dreigötterlehre des Hinduismus beginnt wahrscheinlich um 800 v. Chr. allmählich Fuß zu fassen. CHANTEPIE de la SAUSSAYE II, Seite 119 38) S. LEFMANN, Geschichte des alten Indiens, Berlin 1890, Seite 134 39) CHANTEPIE de la SAUSSAYE II, Seite 42f. Auch L. von SCHROEDER, Indiens Literatur und Kultur in historischer Entwicklung, Leipzig 1887, Seite 153: "Es war natürlich, wenn die alten Priester- und Sängerfamilien, unter denen vornehmlich die Kunde der Lieder und Opfer gepflegt wurde, z. B. die Vasishthas, Kucikas, Atris, Gautamas und dgl. mehr bewußt wurden und sich von denselben absonderten. Es war ebenso natürlich, wenn die zahlreichen kleinen Fürstenfamilien mit ihrem ritterlichen Anhang sich als ein besonderer Stand, als ein ritterlicher Adel zusammenschlossen. Die übrigen arischen Inder hießen wie früher "das Volk" und der einzelne dazu gehörig ein "Volksgenosse". Daß man endlich die dunkle, nicht-arische Bevölkerung, soweit sie sich dem arisch-indischen Staatsverband eingefügt, bzw. untergeordnet hatte, als eine besondere Menschenklasse von den Ariern unterschied, muß uns fast als selbstverständlich erscheinen. Von den unübersteiglichen Schranken zwischen diesen Ständen, sowie insbesondere von der Verworfenheit der untersten Schichten der Bevölkerung ist im Ayurveda nirgends die Rede." 40) Vgl. W. GEIGER, Ostiranische Kultur im Altertum, Erlangen 1882, Seite 477 |