tb-2Wende der PhilosophieVerhältnis des PsychologischenErkennbarkeit der Natur    
 
MORITZ SCHLICK
Gibt es intuitive Erkenntnis?

"Das Wort vom  Bankrott der Wissenschaft  wurde in Umlauf gesetzt, man sprich von einem  Zusammenbruch des Rationalismus  und versteht darunter (mit listiger Verschiebung der Wortbedeutung) die Unzulänglichkeit einer auf die Erkenntnistheorie der mathematischen Naturwissenschaften gegründeten Philosophie."

"Philosophieren besteht darin, sich durch eine Aufbietung der Intuition in das Objekt selbst zu versetzen."

"Während es für das Erkennen in den Wissenschaften wesentlich ist, daß wir zwei (oder mehr) Glieder miteinander verbinden, wodurch dann ein Gegenstand bestimmt,  erkannt  wird, stehen wir beim Schauen, bei der Intuition, einem einzigen Gegenstand gegenüber, ohne ihn zu irgendetwas anderem in Beziehung zu setzen. Es handelt sich als um einen völlig verschiedenen Prozeß, die Intuition hat mit der Erkenntnis gar keine Ähnlichkeit."

"Gäbe es eine Intuition - es gibt sie nicht -, durch die wir uns in die Dinge hineinversetzen könnten, so wäre sie doch niemals Erkenntnis."

"Ein Denken, das Wissen und Erkennen miteinander vermengt, stürzt sich in die schlimmsten Abenteuer."

Die ganze Schar der Irrtümer, die wir hier bekämpfen, entspringt aber daraus, daß man das Erkennen fälschlich als eine direkte, unmittelbare Beziehung zwischen dem Erkennenden und dem Erkannten auffaßt, statt sich darüber klar zu sein, daß es die Herstellung einer Beziehung zwischen mehreren Gliedern durch den Erkennenden bedeutet."

"Indem wir der psychischen Vorgänge inne werden, sind sie in Wahrheit in keiner Weise erkannt, sondern bloß gegeben, gesetzt, erlebt: im Erleben  sind  sie das Ich oder haben an ihm teil. Man beschreibt diesen Tatbestand falsch, wenn man sagt: sie werden erkannt, wie sie sind; man darf nur sagen: sie  sind  wie sie sind - und damit ist wohl nicht viel gewonnen."

Die Verbrüderung zwischen Philosophie und Naturwissenschaft, die sich seit einigen Jahrzehnten anbahnte und die den durch SCHELLING und HEGEL heraufbeschworenen feindlichen Gegensatz endlich versöhnte, war gewiß ein höchst erfreuliches Schauspiel für jeden, dem die Erreichung der letzten Ziele der Wissenschaft am Herzen liegt. Die Naturforscher gelangten bei der Lösung ihrer eigenen Fragen ins erkenntnistheoretische und damit ins philosophische Gebiet und die Philosophen erkannten die Fruchtlosigkeit aller reinen Spekulatioin, die nicht ganz und gar auf den Ergebnissen und Methoden der positiven Wissenschaft ruhte und so reichten sich beide die Hände in freundlichem Verständnis zu gemeinsamer Arbeit am Bau der großen Straße zur Wahrheit, die durch beider Gebiete hindurchführt.

Es schien, daß bei der großen Einsicht und Hochachtung auf beiden Seiten dieser günstige Zustand sich immer mehr befestigen und schönere Früchte hervorbringen müßte, - aber wenn man die gegenwärtige Lage der Philosophie genauer betrachtet, so bemerkt man, fürchte ich, Anzeichen zur Störung des Friedens. Mögen die Ursachen davon nun etwa in einem augenblicklichen Schwanken der letzten Fundamente der exakten Wissenschaften zu suchen sein, das vielleicht der ihnen bisher bedingungslos gezollten Bewunderung bei manchen Denkern Abbruch tut oder mögen die Ursachen tiefer liegen - etwa in einer allgemeinen mehr "idealistischen" Richtung des Zeitgeistes -: jedenfalls muß man in jeder gegenseitigen Entfremdung eine ernste Gefahr sehen, besonders für die Philosophie und alles aufbieten, um die Mißverständnisse im Entstehen zu unterdrücken.

Im Lager der Philosophie zeigt sich eine gewisse Unzufriedenheit mit den exakten Wissenschaften; sie regt sich an manchen Stellen, wie aus einem Schlaf erwachend, in den sie durch das strenge hypnotisierende Auge der exakten Forschung versetzt war. Auf einer Naturforscherversammlung hielt ein geschätzter Psychologe und Denker einen Vortrag, der in der Mahnung an die Naturwissenschaftler ausklang, das Philosophieren allein den Philosophen von Fach zu überlassen. (1) Das bedeutet die Aufrichtung einer Grenze, in der man wohl auch dann eine Gefahr für die gesunde Entwicklung der Wissenschaft erblicken muß, wenn man im übrigen gar nicht einverstanden ist mit den philosophischen Ideen, die bekannte Naturforscher unserer Zeit entwickelt haben. Aber es gibt noch viel drohendere Erscheinungen. Das Wort vom "Bankrott der Wissenschaft" wurde in Umlauf gesetzt, man sprich von einem "Zusammenbruch des Rationalismus" und versteht darunter (mit listiger Verschiebung der Wortbedeutung) die Unzulänglichkeit einer auf die Erkenntnistheorie der mathematischen Naturwissenschaften gegründeten Philosophie. (2) Die Bücher eines EUCKEN haben eine große Wirkung ausgeübt; die Ideen eines BERGSON erfreuen sich einer erstaunlichen Anhängerschaft und kräftige Anregungen in derselben Richtung gingen von WILLIAM JAMES aus, der BERGSON sehr bewunderte. Vielen Beifall finden die Schriften des Grafen KEYSERLING, der stark zu HEGEL neigt und in dessen Arbeiten der ästhetisierende Zug immer mehr den wissenschaftlichen überwuchert.

Bei diesen Denkern und vielen anderen gewahren wir eine deutliche Abkehr vom Erkenntnisbegriff der exakten Naturwissenschaften. Nicht, daß sie sich irgendwie gegen die Methoden und Ergebnisse dieser Disziplinen wendeten - das kann man heute nicht mehr -; aber ihre Philosophie fühlt sich unbehaglich und gehindert in jener Atmosphäre der Mathematik und der Quantitäten, sie sucht so schnell wie möglich der durch die exakte Forschung beherrschten Welt den Rücken zu kehren und ein Gebiet zu finden, auf dem sie durch die mathematische Naturerkenntnis nicht mehr gestört werden kann.

Ein solches Gebiet ist nun das Reich der Intution.

Immer mehr wird die Ansicht jener Philosophen verbreitet und willkommen geheißen, die zur Gewinnung der wichtigsten und letzten Erkenntnisse die quantitativ-mathematische Methode verwirft und an ihre Stelle die des "absoluten Empirismus" (JAMES), der "Intuition setzt. Nicht durch Vergleichen, Messen und Rechnen gewinnen wir letzte Einsichten, sagen sie, sondern durch unmittelbarste Erfahrung, durch Leben und Anschauen. Die scharfsinnige Dialektik und die Beredsamkeit HENRY BERGSONs ist es vor allem, die den Begriff der intuitiven Erkenntnis wieder zu Ehren bringt, nachdem er seit den Tagen der mittelalterlichen Mystiker nicht mehr im Vordergrund gestanden hatte.

BERGSON rückt mit großer Klarheit und Energie die Tatsache ans Licht, daß es absolut und prinzipiell unmöglich ist, auf die psychischen Größen (bei ihm unter dem Begriff der "durée réelle" [konkrete Dauer - wp] zusammengefaßt) den Quantitätsbegriff der Mathematik anzuwenden und damit im strengen Sinne der exakten Wissenschaft zu  messen Sie sind von Natur aus rein qualitativ und deshalb nicht durch reine Quantitäten darstellbar. (3) Da uns nun die ganze Wirklichkeit zunächst rein qualitativ gegeben ist, da gerade die Erlebnisse das unbzweifelbarste Wirkliche sind, so folgerte er, daß die quantitativ-mathematische Methode nur eine verfälschte Erkenntnis liefert, sie müsse das Wirkliche erst in ihre Sprache übersetzen, es erst symbolisch, durch Zahlen, darstellen, sein wahres Wesen könne sie deshalb nie erfassen. Dazu sei nur die Intuition imstande, sie sei die Methode der Philosophie, der Metaphysik. "Philosophieren besteht darin, sich durch eine Aufbietung der Intuition in das Objekt selbst zu versetzen." (4)

Von einer unzweifelhaft richtigen Tatsache ausgehend, wirkte BERGSONs Argumentation sehr bestechend; bereits vorhandene Tendenzen kamen ihr entgegen und so konnte sie ihren gewaltigen Einfluß entfalten. Vielleicht nirgends macht er sich so deutlich bemerkbar, wie in der neuesten Wendung, welche EDMUND HUSSERL der Darstellung seiner philosophischen Ideen gegeben hat. HUSSERL ist, wie auch BERGSON (eine mathematische Jugendarbeit BERGSONs wurde preisgekrönt), in der Mathematik wohl bewandert und so geschieht bei ihm die Erhebung der intuitiven Methode als der spezifisch philosophischen über den quantitativ-mathematischen Erkenntnisbegriff mit der sichersten Einsicht in das Wesen dieses Schrittes und seine ungeheure Tragweite. HUSSERL sagt (5): "Es liegt aber gerade im Wesen der Philosophie, sofern sie auf die letzten Ursprünge zurückgeht, daß sich ihre wissenschaftliche Arbeit in Sphären direkter Intuition bewegt und es ist der größte Schritt, den unsere Zeit zu machen hat, zu erkennen, daß sich mit der im rechten Sinne philosophischen Intuition, der phänomenologischen Wesenserfassung, ein endloses Arbeitsfeld auftut und eine Wissenschaft, die ohne alle indirekt symbolisierenden und mathematisierenden Methoden, ohne den Apparat der Schlüsse und Beweise, doch eine Fülle strengster und für  alle  weitere Philosophie entscheidender Erkenntnisse gewinnt." Nur um zu zeigen, wie diese Philosophie auch im äußerlichen Stil an frühere Perioden der deutschen Spekulation erinnert, führe ich noch den Satz an (6): "Die Schauung erfaßt das Wesen als Wesenssein und setzt in keiner Weise Dasein." Die subtilste und radikalste Erklärung erfährt der intuitive Erkenntnisbegriff wohl in folgenden Worten HUSSERLs (7):
    "Aber alles kommt darauf an, daß man sieht und es sich ganz zu eigen macht, daß man genauso unmittelbar wie einen Ton hören, so auch ein Wesen, das Wesen  Ton,  das Wesen  Dingerscheinung,  das Wesen  Sehding,  das Wesen  Bildvorstellung,  das Wesen  Urteil  oder  Wille  usw. schauen und im Schauen Wesensurteile fällen kann."
Und diese Einsichten sollen der Anfang sein für die seit Beginn allen ernsten Denkens bisher vergeblich erhoffte, "Philosophie als strenge Wissenschaft!" Denn diesen Titel trägt der Aufsatz, aus dem wir zitieren.

Demgegenüber glaube ich, daß man durch Intuition, durch Schauung,  überhaupt  keine' Erkenntnisse gewinnen kann, daß sie nicht nur keine Methode einer  strengen  Wissenschaft ist, sondern  gar keine  wissenschaftliche Methode.

Um das einzusehen, braucht man sich nur zu fragen: Was heißt denn eigentlich Erkennen?

Es ist merkwürdig, wie selten man in der Geschichte der Philosophie einer sorgfältigen, ausführlichen Antwort auf diese schlichte Frage begegnet. Man untersucht die Grenzen der Erkenntnis und ihren Ursprung, den Gegenstand der Erkenntnis und seine Möglichkeit, seine Voraussetzungen und seine Ziele, aber nicht oft begegnen wir der einfachen Formulierung: Was ist Erkenntnis? Was bedeutet es eigentlich, wenn man sagt, man habe einen Gegenstand, einen Vorgang  erkannt?  Man glaubt freilich, im einzelnen Fall auch ohne nähere Untersuchung und Erläuterung zu wissen, was damit gemeint sei, aber eben das führt zu leichtfertiger Verwendung des Wortes "Erkenntnis" und zur Erweiterung des Begriffs auf Fälle, auf die er nicht paßt. Wir werden uns sogleich davon überzeugen, daß ein solcher Fall bei der Rede von der intuitiven Erkenntnis vorliegt.

Wenn ich in der Ferne einen großen Vogel sehe und sage: ich erkenne, daß es ein Storck ist - was meine ich damit? Offenbar das, daß der Vogel einer mir wohlbekannten Art angehört, die mir durch Beobachtung oder Belehrung vertraut ist und die ich mit dem Namen  Störche  bezeichnen gelernt habe. Ich finde an diesem Vogel gewisse Merkmale wieder, großen Schnabel, lange Beine usw., die für mich nichts Neues sind und die ich als Merkmale des Storchengeschlechts zu betrachten gewohnt bin. Das Erkennen kommt also nur durch ein Vergleichen eines Neuen mit einem Alten zustand und ein Wiederfinden des letzteren im ersteren. Zum Erkennen gehören zwei Glieder: etwas, das erkannt wird und dasjenige,  als was  es erkannt wird. Wenn uns ein Neues gegenübertrit, so bleibt es so lange unerkannt, unerklärt, als wir in ihm keine Ähnlichkeit mit irgendeinem sonst Erfahrenen entdecken können, so daß wir nicht vermögen, es in den Kreis unserer Erinnerungen, des bisher Erlebten, einzuordnen, es mit bekannten Namen zu benennen.

Das war ein Beispiel aus dem alltäglichen Gebrauch des Wortes erkennen; aber nicht anders liegen die Verhältnisse bei seiner Anwendung in der Wissenschaft; wir begegnen hier ganz denselben Momenten. Wenn die Physik uns etwa sagt, sie habe das Wesen der Wärme erkannt, nämlich als Bewegung kleiner Teilchen der Materie, so bedeutet das, daß es durch experimentelle Forschung und theoretische Überlegung gelungen ist, im Verhalten eines warmen Körpers alle Eigenschaften eines aus heftig bewegten kleinen Teilchen bestehenden Systems wiederzufinden. Oder wenn die Chemie behauptet, das Benzol in seiner Zusammensetzung erkannt zu haben - nälich als Verbindung von Kohlenstoff und Wasserstoff in einem bestimmten Verhältnis -, so will sie damit sagen, daß man diese wohlbekannten Elemente und keine anderen, im Benzol wiedergefunden hat, daß dieser Stoff nicht ein unreduzierbares Neues ist, sondern in die Klasse der Verbindungen von Kohlenstoff und Wasserstoff gehört und dort einen wohldefinierten Platz einnimmt. Wenn in der Philologie die Herkunft irgendeines Wortes ermittelt, in der Geschichte die Ursache eines historischen Ereignisses festgestellt wird, so besteht auch da - ich brauch das nicht näher auszuführen - jede Erkenntnis in der Zurückführung des zu Erkennenden auf etwas, als was es erkannt wird. Immer liegen zwei Glieder vor, die im Erkenntnisakt derart miteinander verknüpft werden, daß das eine im anderen wiedergefunden und aufgewiesen wird.

Welches Beispiel aus einer beliebigen Wissenschaft man auch betrachten mag: Wo immer ein unzweifelhafter, allgemein anerkannter Erkenntnisfortschritt vorliegtr, heißt Erkennen, Begreifen, Erklären niemals etwas anderes, als Aufzeigen einer solchen Beziehung zwischen zwei Gliedern (und dadurch indirekt einer Beziehung zwischen vielen Gliedern, da jedes mit anderen in Zusammenhang steht.)

Diese Charakteristik des Erkenntnisprozesses soll natürlich keine erschöpfende sein; sie müßte dazu noch in vieler Hinsicht ergänzt und vertieft werden. Hier handelt es sich nur darum, aus diesem Prozeß dasjenige integrierende Moment herauszuheben, das für unseren Zweck in Betracht kommt. Schon früher ist übrigens dieses Moment als das wesentliche erkannt worden, so u. a. von AVENARIUS, welcher sagt (8), beim Begreifen führt die Seele "das Unbegriffene auf solches zurück, was bereits als Begriffenes unser geistiges Besitztum bildet."

Jenes Moment ist nun am vollkommendsten zur Geltung in den exakten, den messenden Wissenschaften gelangt, denn die eingehende (hier nicht näher durchzuführende) erkenntnistheoretische Besinnung zeigt, daß ein vollständiges, restloses Zurückführen des einen auf das andere nur durch die Zahlbegriffe möglich ist; nämlich nur quantitative, nicht qualitative Verhältnisse gestatten, das eine im anderen völlig unverändert als es selbst wiederzufinden, wie in der Summe die summierten Einheiten. Also kommen die auf mathematischer Methode ruhenden Wissenschaften, die exakten, dem Erkenntnisideal am nächsten und sind allen anderen Disziplinen Vorbild und Ziel.

So also ist alles Erkennen in der Wissenschaft beschaffen: ein Zurückführen zweier Glieder aufeinander, ein Wiederfinden des einen im anderen. Jetzt sagen aber BERGSON und die ihm verwandten Denker: Das mag wohl sein, aber die philosophische, insbesondere die metaphysische Erkenntnis ist von gänzlich anderer Art, nämlich intutitiv!

Zu dieser Behauptung, zur Anwendung des gebräuchlichen Wortes Erkenntnis auf die Intuition haben sie offenbar nur dann ein Recht, wenn sie glauben, daß die Intuition in irgendeinem Sinn ein Gleiches oder Analoges leistet, wie das gewöhnliche, vergleichende Erkennen. Und das meinen sie auch in der Tat; sie meinen, daß die Intuition in vollkommener Weise eben das erreicht, wonach die naturwissenschaftliche Erkenntnis vergeblich mit unvollkommenen Mitteln trachtet.

In Wahrheit aber leisten beide etwas gänzlich Verschiedenes: Sie streben nach entgegengesetzten Richtungen auseinander und es ist ein großer Irrtum, ihnen ein gemeinsames Ziel zuzuschreiben. Während es für das Erkennen in den Wissenschaften wesentlich ist, daß wir zwei (oder mehr) Glieder in der geschilderten Weise miteinander verbinden, wodurch dann ein Gegenstand bestimmt, "erkannt" wird, stehen wir beim Schauen, bei der Intuition einem einzigen Gegenstand gegenüber, ohne ihn zu irgendetwas anderem in Beziehung zu setzen. Es handelt sich als um einen völlig verschiedenen Prozeß, die Intuition hat mit der Erkenntnis gar keine Ähnlichkeit.

Wenn ich zum wolkenlosen Himmel aufschaue und mich ganz und gar der Blauempfindung hingebe, wenn ich mich beim Handeln gänzlich in das Tätigkeitsgefühl versenke, dann erlebe ich durch Intuition das Blau und die Tätigkeit - darf ich aber sagen, ich hätte das Wesen des Blau oder der Tätigkeit erkannt? Offenbar ganz und gar nicht. Hätte ich die Wellenlänge des blauen Lichts untersucht, seine Intensität gemessen usw., kurz es in den allgemeinen Zusammenhang meines physikalischen Wissens eingeordnet, oder hätte ich das Tätigkeitsgefühl einer psychologischen Analyse unterworfen und darin etwa Spannungsempfindungen, Lustgefühle usw. aufgefdeckt:  dann  dürfte ich mit bestimmtem Recht sagen, das Wesen des blauen Lichts oder des Tätigkeitsgefühls sei von mir erkannt worden. Auch dann dürfte ich schon von einer Erkenntnis - allerdings niederster Stufe - sprechen, wenn eine sogenannte Apperzeption des Sinneneindrucks stattgefunden hat; denn durch sie wird der Sinneseindruck bereits in den Kreis der bekannten Vorstellungen aufgenommen, es wird z. B. das Blau als die mit dem Namen  Blau  bezeichnete Farbe wiedererkannt - was zwar nicht durch bewußtes Vergleichen, aber doch durch unwillkürliche Assoziationen geschieht. Dieser Prozeß geht jedoch schon weit hinaus über die bloße Perzeption der Sinnesvorstellung, über das reine Erleben, welches eben die Intuition ist. Der oft gebrauchte Ausdruck "Wahrnehmungserkenntnis" hat daher auch nur Sinn, wenn er auf die Apperzeption bezogen wird; man muß nicht glauben, daß durch das bloße Erleben der Wahrnehmung, der reinen Perzeption, das Wahrgenommene schon irgendwie erkannt würde.

Solange ein Gegenstand mit nichts verglichen, in kein Begriffssystem in irgendeiner Weise eingefügt ist, solange ist er  nicht  erkannt. Durch die Intuition wird uns etwas nur  gegeben,  nicht  begriffen.  Intuition ist bloßes Erleben (9), Erkennen aber ist etwas anderes, ist mehr. Erkenntnis, welche zugleich Intuition wäre,  intuitive  Erkenntnis ist eine contradictio in adiecto' [Widerspruch in sich - wp] Begriffen oder erkannt wird ein Gegenstand dadurch, daß ihm mit Hilfe der beschriebenen Wiedererkennungsakte der richtige ihm zukommende Platz im Umkreis unseres Wissens angewiesen wird und das geschieht durch die Begriffe, die uns gleich angehefteten Nummern kundgeben, was der Gegenstand oder Vorgang eigentlich ist, d. h. welche uns auch sonst bekannten Elemente ihn konstituieren. Erkenntnis ist daher stets eine Bezeichnung durch Begriffe, durch Symbole; es ist also gleichfalls ein Widerspruch mit sich selbst, wenn man von einer Erkenntnis redet, die "ohne Symbole auskommen will." (10)

Wer sich einmal den wahren Charakter des Erkennens als einer wesentlich vergleichenden, beziehenden, ordnenden Tätigkeit ganz klargemacht hat, wird nie mehr in Versuchung kommen, den Akt des reinen Schauen für Erkenntnis zu halten und diese mit jenem zu verwechseln. Wer würde im Ernst glauben - um an unsere früheren Beispiele zu erinnern -, daß die Konstitution des Benzols dadurch erkannt werden könnte, daß man sich in diesen Stoff "hineinversetzt" oder die Natur der Wärme dadurch, daß man "eins wird" mit ihr (also etwa im Fieber)! Gäbe es eine Intuition - es gibt sie nicht -, durch die wir uns in die Dinge hineinversetzen könnten, so wäre sie doch niemals Erkenntnis. Der kulturlose Mensch und das Tier schauen die Natur wahrscheinlich auf eine viel vollkommener Weise als wir, sie gehen viel mehr in ihr auf, leben viel intensiver in ihr, weil ihre Sinne schärfer sind; dennoch erkennen sie die Natur nicht etwa besser als wir, sondern  gar nicht. 

Durch Erleben, durch Schauung, begreifen und erklären wir nichts. Wir erlangen dadurch wohl ein Wissen um die Dinge, aber niemals ein Verständnis der Dinge. Das letztere allein wollen wir, wenn wir Erkenntnis wollen, in aller Wissenschaft und auch in aller Philosophie. Besonnene Denker haben immer den fundamentalen Unterschied zwischen Wissenschaft und Wissen aufs deutlichste gefühlt und auch zuweilen ausgesprochen. So sagt z. B. ALOIS RIEHL (11):
    "In der Tat sehen wir, wie die Wissenschaft den Inhalt der Erfahrung auf das Gesetzliche in ihr, auf das gleichförmig Wiederkehrende, das quantitativer Bestimmung Zugängliche, folglich durch Größenoperationen Darstellbare, kurz auf das  Begreifliche  reduziert. Alles übrige bildet kein Objekt des  Begreifens,  sondern des unmittelbaren  Wissens,  als des Gefühls, der Empfindung und der Wahrnehmung."
Das bloße Wissen, das uns durch die Intuition unmittelbar gegeben wird, ist etwas toto coelo [himmelweit - wp] Verschiedenes von der Erkenntnis des Gegebenen; diese muß immer die Form von Urteilen annehmen und Urteilen setzt Vergleichen und Verbinden voraus. Ein Denken, das Wissen und Erkennen miteinander vermengt, stürzt sich in die schlimmsten Abenteuer. Die Erkenntnistheorie HEINRICH RICKERTs z. B. ruht (12) auf einer Argumentation, in welcher das Wort "Wissen" einmal im Sinne von Erkenntnis, das andere Mal im Sinnes des intuitiven Gegebenseins gebraucht wird; natürlich ist eine so begründete Theorie unhaltbar. Ferner: die Unterscheidung von HUSSERL zwischen dem Hören eines Tons und dem "Schauen" des Wesens "Ton" ist nichts als der Unterschied zwischen dem psychischen Akt des Hörens und dem Wissen um den Ton; dieses Wissen ist nicht  Erkenntnis  des Wesens "Ton", wie uns die Phänomenologien glauben machen möchten.

Vor allem muß man den Gedanken aufgeben, als bedeute es irgendeine Enttäuschung, eine Degradieren des Erkennens, wenn es als eine nur ordnende, vergleichende, Bekanntes aufsuchende Tätigkeit aufgewiesen wird; als sei diese Art von Erkennen nur ein Notbehelf, mit dem wir uns zufrieden geben müßten, wenn uns keine bessere Art beschieden ist; als sei aber eine direktere und vollkommenere Erkenntnismethode, eben eine intuitive oder eine "intellektuelle Anschauung" wohl denkbar, durch die ein damit begabtes Wesen die zu erkennenden Gegenstände unmittelbarer und inniger begreifen würde. So verhält es sich durchaus nicht. Im Gegenteil, unser Erkennen, das wir wirklich besitzen, unser vergleichendes, begriffliches, diskursives Erkennen leistet ganz genau das, was wir von der Erkenntnis verlangen. Das intellektuelle Bedürfnis, um dessentwillen wir Wissenschaft treiben, wird ganz allein durch diese unsere Erkenntnis befriedigt, ein Einswerden mit den Dingen, eine Intuitiion, eine intellektuelle Anschauung würden es nicht befriedigen. Jene Erkenntnis bringt uns auf Schritt und Tritt Nutzen, im Leben, in der Technik und auf mannigfache Weise: die Intuition, die reine Schauung nützt uns bei alledem überhaupt nichts.

Die ganze Schar der Irrtümer, die wir hier bekämpfen, entspringt aber daraus, daß man das Erkennen fälschlich als eine direkte, unmittelbare Beziehung zwischen dem Erkennenden und dem Erkannten auffaßt, statt sich darüber klar zu sein, daß es die Herstellung einer Beziehung zwischen mehreren Gliedern durch den Erkennenden bedeutet.

Der Akt, durch den der Erkennende das Erkannte nach dieser irrigen naiven Ansicht gleichsam direkt ergreift, wurde, meist dunkel, von den Philosophen auf die verschiedenste Weise vorgestellt. Das denkbar einfachste Verhältnis zwischen beiden wäre offenbar das der Identität und in der Tat nahmen die Mystiker auch an, daß im Akt der Schauung das Subjekt mit dem geschauten Objekt identisch wird: der Erkennende wird eins mit dem Erkannten.

Andere sind etwas bescheidener. Sie fassen die unmittelbare Beziehung zwischen Subjekt und Gegenstand nicht als Identität, sondern als eine Art inniger Berührung, die nur durch Metaphern beschrieben werden kann, welche dann meistens dem Gebiet der haptischen Vorstellungen entnommen sind; das hängt wohl damit zusammen, daß der naive Mensch, wie bekannt, unwillkürlich unter dem Eindruck steht, der Tastsinn belehre uns am tiefsten über das Wesen sinnlicher Gegenstände: das Kind sucht das Neue zu befühlen und in die Hand zu nehmen.  Begreifen  und  Erfassen  sind daher auch die am häufigsten für "Erkennen" eintretenden Worte. Freilich geht es nicht an - es wird aber nicht selten versucht - das Erkennen durch diese Worte zu definieren. Der Mystiker FRANZ BAADER erklärt, Erkennen sei ein "Umgreifen" des Gegenstandes, als wenn dieser dabei vom Erkennenden ringsum umgeben wäre; er bezeichnet den Akt aber auch als ein "Durch- und Eindringen", was offenbar gerade das Umkehrte ist; ebenso, wenn man von einem "Hineinversetzen" spricht: man stellt sich dann das erkannte Objekt als das Objekt ringsum umgebend vor. Über dergleichen grob-sinnliche Bilder kommt man nicht hinaus, solange man in dem Grundirrtum befangen ist, es handle sich beim Erkennen um eine direkte einfache Beziehung zwischen Gegenstand und Erkennendem. Gewiß ist Erkennen ein Umgreifen, aber eben ein Umgreifen, ein Einschließen durch  Begriffe,  wodurch dem erkannten Objekt ein Platz in ihrer Mitte eindeutig zugewiesen wird.

Deshalb ist auch alle Erkenntnis ihrem Wesen nach begrifflich und es ist streng genommen ein Widerspruch, von einer anschaulichen Erkenntnis zu reden. Will man diesen Ausdruck verwenden, so darf man darunter nur eine solche Erkenntnis verstehen, bei der die mitwirkenden Begriffe so beschaffensind, daß sie im Denken stets durch anschauliche Vorstellungen vertreten werden können. Durch derartige Repräsentationen wird das Denken als psychologischer Vorgang außerordentlich erleichtert, ja überhaupt erst möglich gemacht und daher strebt man überall nach "anschaulicher" Erkenntnis im eben erklärten Sinn. So konnte es auch geschehen, daß man das Anschauliche als wesentliches Moment der Erkenntnis betrachtete und Erkennen und Anschauung in unklarer Weise miteinander vermengte. In Wirklichkeit ist die letztere nur eine erwünschte Zutat, die uns das Wesentliche der Erkenntnis, die begrifflichen Verhältnisse psychologisch sichtbar macht, wie man etwa durch Färbung die Details mikroskopischer Objekte heraushebt. Aber gerade bei den tiefsten Erkenntnissen, z. B. der theoretischen Physik, hat man in der neuesten Zeit eingesehen, daß man in manchen Punkten auf jede anschauliche Repräsentation verzichten muß, gerade um die Erkenntnis in ihrer ganzen Reinheit zu bewahren.

Noch KANT täuschte sich über die Rolle der Anschauung beim Erkennen und so konnte er die Kritik der reinen Vernunft mit den Worten beginnen: "Auf welche Art und durch welche Mittel sich auch immer eine Erkenntnis auf Gegenstände beziehen mag, so ist doch diejenige, wodurch sie sich auf dieselben unmittelbar bezieht und worauf alles Denken als Mittel abzielt, die Anschauung." Diese verworrene Auffassung vom Erkenntnisprozeß und dessen vorzüglichster Form hat dem großen Denker seine Aufgabe an manchen Stellen erschwert. Nur vom falsch gewählten Standpunkt aus kann z. B. das Problem der Möglichkeit einer Erkenntnis der Dinge an sich überhaupt aufgeworfen werden. Selbst wenn es ein wunderbares Vermögen der Anschauung gäbe, vermöge dessen die Dinge so, wie sie an sich sind, nach KANTs Ausdruck "in unsere Vorstellungskraft hinüberwandern", so daß unser Bewußtsein tatsächlich mit ihnen eins würde, dann würden wir die Dinge wohl  erleben,  aber das wäre nichts weniger als Erkenntnis. Nimmt man jedoch den Erkenntnisbegriff richtig in der dargelegten Weise, so dürfte man in einem gewissen (hier nicht näher zu erläuternden) Sinn  jede  nicht rein formale Erkenntnis als eine solche von "Dingen an sich" auffassen.

Es stürzt aber auch die Metaphysik derjenigen zusammen, die gegen KANT behaupten, wir könnten unmittelbar das eigene Ich, die psychischen Prozesse, so erkennen, wie sie an sich selbst sind. SCHOPENHAUERs Willensmetaphysik sowie alle spiritualistischen Weltanschauungen stützen sich auf diesen verführerischen Satz, den z. B. FRIEDRICH PAULSEN (13) so formulierte: "Sofern das Ich sich selbst im Selbstbewußtsein erfaßt, erkennt es ein Wirkliches, wie es an sich selber ist ..." Aber indem wir der psychischen Vorgänge inne werden, sind sie in Wahrheit in keiner Weise erkannt, sondern bloß gegeben, gesetzt, erlebt: im Erleben  sind  sie das Ich oder haben an ihm teil. Man beschreibt diesen Tatbestand falsch, wenn man sagt: sie werden erkannt, wie sie sind; man darf nur sagen: sie  sind  wie sie sind - und damit ist wohl nicht viel gewonnen.

Intuition - das sehen wir immer wieder - ist gerade das Gegenteil von Erkenntnis. In der reinen Intuition, der unverarbeiteten Anschauung, ist alles schlechthin individuell, für sich, mit nichts verglichen. Die Mannigfaltigkeit des Erlebens ist unendlich, niemals kehrt in ihr genau das Gleiche wieder. Sich der Intuition hingeben heißt also: abgesehen von allen Ähnlichkeiten, Zurückweisen aller Verknüpfung und Ordnung, kurz Verschmähung all dessen, was gerade die Erkenntnis ausmacht.

Wer erkennen will, muß in die Shäre des Allgemeinen aufsteigen, wo er die Begriffe findet, deren er bedarf, um das Individuelle zu ordnen und zu bezeichnen; wer in der Intuition verharrt, ist von vornherein an das Individuelle gebunden, aus dem er nicht heraus und das er deshalb nicht erkennen kann. Es ist offenbar auf keine Weise möglich, das intuitiv Gegebene vollständig zu beschreiben, denn es kann nur erlebt werden; das unendlich Mannigfaltige, ewig Fließende ist durch Worte nicht darstellbar, sie haben ja feste Bedeutungen und bezeichnen, mit Ausnahme der Eigennamen, stets allgemeine Begriffe. So bemerkte schon der geniale POINCARÉ (14) gegen die Philosophie des von BERGSON beeinflußten Le ROY: "Es sind lange Abhandlungen geschrieben, dazu mußte man sich doch der Worte bedienen! War man hierdurch nicht viel mehr  diskursiv  und infolgedessen weiter vom Leben und der Wahrheit entfernt als das Tier, das ganz einfach lebt, ohne zu philosophieren? Ist das nicht dieses Tier der wahre Philosoph?"

Deshalb ist auch die von HUSSERL erhobene Forderung einer reinen Phänomenologie unerfüllbar. Nimmt man den zweiten Band seiner Logischen Untersuchungen zur Hand mit seiner Unzahl immer feinerer Distinktionen und neuer Termini, mit denen der Autor die Vielgestaltigkeit des Erlebens zu erschöpfen sucht, so kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, daß dennoch die unendliche Mannigfaltigkeit der "Akte", der Bewußtseinsweise in immer gleicher, unerreichbarer Ferne von der Beschreibung bleibt. Und nicht durch Intuition sind die in dem Buch enthaltenen Wahrheiten gewonnen, sondern gerade durch geschicktes Zusammenfassen, Klassifizieren und Bezeichnen, nicht durch "Wesensschauung", sondern durch vergleichende, symbolisierende Methode.

Je mehr man erkent, umso höher erhebt man sich über die Intuition; je mehr man sich im Schauen verliert, desto weniger Erkenntnis genießt man. Es kann keine schärfere Verurteilung der Metaphysik als Wissenschaft geben, als die Behauptung, die Intuition sei ihre Methode. Intuition und Wissenschaft, Erleben und Erkennen sind Gegensätze. Wir können zugeben, daß möglichst reiches Erleben und Schauen eine ebenso hohe Aufgabe, einen ebenso schönen Lebensinhalt gewähren mag wie möglichst tief dringendes Erkennen, ja noch sehr viel höher zu schätzen sei als dieses - aber mit aller Macht müssen wir uns dagegen wehren, daß man beide miteinander verwechselt. Dadurch wird weder dem einen noch dem anderen genützt; Klarheit über ihren Unterschied aber muß beiden zum Vorteil gereichen.

Wenn in der Gegenwart wieder so viele hochbegabte und begeisterte Männer aufstehen, die die philosophische Methode in Gegensatz stellen zur naturwissenschaftlichen, die kein Genüge finden an der immer nur ordnenden, verarbeitenden, Relationen stiftenden Wissenschaft, welche nichts Neues schaffen will, sondern nur ihre Aufgabe gerade darin sieht, in allem möglichst Altes und Bekanntes wiederzufinden - wohlan, so mögen sie sich der Intuition hingeben, doch sie dürfen das nicht für Philosophie erklären, nicht Erlebnisse für Erkenntnisse ausgeben; sie mögen gestehen, daß sie künstlerische, nicht intellektuelle Befriedigung suchen und genießen.
LITERATUR - Moritz Schlick, Gibt es intuitive Erkenntnis?, Vierteljahrsschrift für wissenschaftliche Philosophie, Bd. 37, Leipzig 1913
    Anmerkungen
    1) OSWALD KÜLPE, Erkenntnistheorie und Naturwissenschaft, Leipzig 1911
    2) Vgl. JULIUS GOLDSTEIN, Wandlungen in der Philosophie der Gegenwart, Leipzig 1911
    3) Vgl. hierzu meinen Aufsatz über die Grenze der naturwissenschaftlichen und philosophischen Begriffsbildung, Vierteljahrsschrift für wissenschaftliche Philosophie, Bd. 34, Leipzig 1910
    4) HENRI BERGSON, Einführung in die Metaphysik, Jena 1909, Seite 26
    5) EDMUND HUSSERL in Logos, Bd. I, Seite 341
    6) EDMUND HUSSERL in Logos, Bd. I, Seite 316
    7) EDMUND HUSSERL in Logos, Bd. I, Seite 318
    8) RICHARD AVENARIUS, Philosophie als Denken der Welt usw., Seite 10
    9) HERRMANN GRAF KEYSERLING, Logos III, Seite 61, versteht in einem Aufsatz über die Intution diesen Ausdruck mehr in einem populären Sinn, indem wir von der Intuition eines Arztes, eines Geschäftsmannes, eines Naturforschers reden, als "die ursprüngliche Fähigkeit, einen Zusammenhang zu erfassen und zu produzieren". Diese technische Fertigkeit ist nicht die Intuition BERGSONs und indem KEYSERLING beide vermengt, macht er die Verwirrung noch größer.
    10) HENRI BERGSON, Einführung in die Metaphysik, Seite 5
    11) ALOIS RIEHL, Der philosophische Kritizismus II, Seite 221
    12) MORITZ SCHLICK, Vierteljahrsschrift für wissenschaftliche Philosophie, Bd. 34, Seite 399
    13) FRIEDRICH PAULSEN, Kultur der Gegenwart, Kap. "Systematische Philosophie", 1907, Seite 397
    14) HENRI POINCARÉ, Der Wert der Wissenschaft, 2. Auflage der dt. Ausgabe, 1910, Seite 161