Fritz Mauthners Sprachkritik [2/2]
Die Initiative der sprachkritischen Literatur ging in den 60er Jahren vor allem auf die sogenannte "Grazer Gruppe" über, eine lose Vereinigung von Schriftstellern, die in der österreichischen Literatur jene Innovationen produzierte, die sich nach dem Zerfall der "Wiener Gruppe" 1964 in der Hauptstadt nicht so recht einstellen wollten. Autoren wie PETER HANDKE, GUNTHER FALK, BARBARA FRISCHMUTH und WOLFGANG BAUER zeichneten für neue Impulse in der heimischen Literaturlandschaft verantwortlich, die der steirischen Metropole der Ruf als, wie es REINHARD P. GRUBER formulierte "(un)heimliche Hauptstadt der deutschen Literatur" einbringen sollte. (36) Zu den initiativen Schriftstellern der ersten Stunde gesellten sich im Lauf der Zeit unter anderen KLAUS HOFFER, REINHARD P. GRUBER, GERHARD ROTH und auch HELMUT EISENDLE. Die Gemeinsamkeiten der Grazer Autoren beschränkten sich, obwohl sie sich im Selbstverständnis kaum als eine einheitliche Gruppe empfanden, nicht allein auf das kollektive Zelebrieren alkoholschwangerer Feten, sondern erstreckten sich auch auf ähnliche Themen und Überzeugungen, die sich literarisch auch völlig unterschiedlich konkretisieren mochten. Eine sprach- und erkenntniskritische Tendenz läßt sich vor allem aus den frühen Arbeiten inzwischen durchaus renommierter Autoren ablesen, so etwa in HANDKEs Kaspar, (37) den Identitätszerfall -Studien von GERHARD ROTH (38) oder der Klosterschule von BARBARA FRISCHMUTH, (39) die in ideologiekritischer Absicht die Phraseologie, die mit der Sozialisation in einem Kloster verbunden ist, präsentiert. Ähnlich wie ELFRIEDE JELINEK (40) soll die Wiedergabe begrifflicher Ordnungsmuster die Aufmerksamkeit für die beengenden und einschränkenden Folgen sprachlich präformierter Weltinterpretation schärfen helfen. Eine satirische Abrechnung mit der szientifischen Terminologie als einem Spezialfall sprachlicher Realitätszurichtung bietet REINHARD PETER GRUBER mit seinem "Heimatroman" Aus dem Leben Hödlmosers (1973) (41), indem er die urtümliche, dialektgefärbte Umgangssprache mit dem gestelzten Wissenschaftsjargon konfrontiert. Im Essay Alles überWindmühlen (42) werden deutliche Parallelen zu WIENER oder BAYER und später EISENDLE offenbar: die formale Imitation wissenschaftlicher Verfahrensweisen (thesenartiger Aufbau, Anmerkungen, Fußnoten) täuscht eine Präzision und Überprüfbarkeit in der Beschreibung vor, die immer wieder durch ironische Reflexion spielerisch gebrochen wird. Diese kurze Übersicht zeigt, wie sehr sprachkritische Feststellungen, die sich auf die Jahrhundertwende -Philosophie zurückführen lassen, über die "Wiener" auch in die "Grazer Gruppe" Eingang gefunden haben. Während HANDKE, ROTH oder FRISCHMUTH ihre sprachkritische Phase als vorrangiges Thema der literarischen Produktion aber längst hinter sich gelassen haben, widmet sich HELMUT EISENDLE seit seinem ersten Roman Jenseits der Vernunft von (1976) (43) bis zu Die Frau an der Grenze (1984) (44) mit verstockter Beharrlichkeit diesem Problemfeld. (45) Die sprachparanoische Verliebtheit in die Problematisierung des Erkennens und Beschreibens, die für EISENDLEs Protagonisten kennzeichnend ist, sucht ihre philosophische Legitimation in den Schriften FRITZ MAUTHNERs, dessen Behauptungen sich als, oft mehrmals wiederholte, Zitate wie ein roter Faden durch die Veröffentlichungen ziehen, meist in Form von geistreichen, aphoristisch präsentieren Merksätzen, die die Diskussionen in EISENDLEs Dialogromanen auflockern und anregen. Die Übernahmen stammen zum Großteil aus den Beiträgen, lediglich in Der Narr auf dem Hügel von 1981 finden sich Stellen aus dem Wörterbuch der Philosophie. (46) Ich konnte für Jenseits der Vernunft neun MAUTHNER-Zitate, (47) für Exil oder Der braune Salon von 1977 elf (darunter mehrere Fremdzitate) (48) und Der Narr auf dem Hügel fünf (49) verschiedene nachweisbare wörtliche Übernahmen rekonstruieren. Einige der Kernaussagen MAUTHNERs bilden auch für EISENDLEs Protagonisten das Fundament ihres Weltverständnisses: (50)
Durch den von MAUTHNER geerbten, überzogenen Anspruch gegenüber der Differenzierungskompetenz der Worte verzweifelt Schubert an der postulierten Unzulänglichkeit der Sprache:
Die geradezu dämonische Allmacht der Sprache, wie sie immer wieder beschworen wird, erzeugt im Verwender neben Resignation auch die Gelassenheit des Wissens um das Unabänderliche. In Exil oder Der braune Salon wird die Reduktion auf den Selbstzweck radikalisiert und literarisch als heiteres Geplauder während eines Billiardspiels zwischen vier Freunden inszeniert. Die Gesprächspartner, die sich in der Namensgebung an historischen Vorbildern orientieren, fungieren als Repäsentanten von Sprachsystemen. Der "konditionierte Marxist" KRAUS, der "Physiognomiker" KASSNER, der "Magier" STAUDENMAIER und der "Rationalist und Ideensammler" WEININGER unterhalten sich über Politik und Wissenschaft, über Moral und Ethik. Während in Jenseits der Vernunft der "Exkrementenhaufen sprachlichen Abfalls" um mit MAUTHNER zu sprechen (55), zu einer Elegie menschlicher Kommunikationsmöglichkeiten verarbeitet wird, ist es in Exil ein fröhlicher Anarchismus der Begriffsleichen, mit dem EISENDLE die vorgestanzten Kategorien und Schematisierungen des Lesers durcheinanderwirbelt. Die Gespräche sind als dynamische Abfolge von Reiz- Reaktionsmechanismen konstruiert. Die geschichtslosen Figuren verweigern jede introspektive Spekulation, und die Beschreibung der Innenwelten hat einer Aufzählung von Ideenkonstrukten und Sprachgebilden den Vorrang eingeräumt:
In den drei Erzählungen, die unter dem Titel Das nachtländische Reich des Doktor Lipsky zusammengefaßt wurden, (59) unternimmt der Protagonist den Versuch, mit Hilfe der Phantasie und der Traumwelt die althergebrachten Verkrustungen einer eindimensionalen Sicht von der Welt aufzusprengen und sich so gegen den normalen, normalisierenden Sprachgebrauch aufzulehnen. Die Folge ist eine Koketterie mit dem Wahnsinn, die sich literarisch, ähnlich wie bei BAYER und WIENER, in einem Aufstand gegen die Regeln von Grammatik und Logik, von standardisierter Terminologie und üblichen Konnotationen äußert. Als Lipsky mit dem fiktiven JAMES JOYCE in einen Dialog eintritt, verbinden sich der Rausch der Sprache und der durch den Alkohol verursachte zu einem furiosen Sprachspektakel, das die syntaktischen Anstandsregeln immer wieder durchbricht. In einem Reflexionsschub zu EISENDLEs Erzählung "Der kleine Tod" heißt es:
Die Flucht aus dem Alltag treibt Schubert und Estes in einen Ort bei Valencia, "zu Neujahr, schneelos, ohne Fremde, verstummt, vergessen, ausgerichtet auf den Sommer, arm und unnütz." Was sie suchen, ist "die Ignoranz der Wirklichkeit, die Flucht in die Idylle der Phantasie", den "Urlaub von der Vernunft, vom Bemühen um sinnvolle Zusammenhänge, um Beschreibungen der Wirklichkeit, die kein Abbild im Kopf hat". (62) Auch die Gespräche der Protagonisten in Exil finden in einem geschützten Reservat, dem Billardsalon, statt. Der gesellschaftliche Kontext mit seinen Rollenanforderungen und Handlungsanweisungen, wie er sich in der Sprache niederschlägt, ist für die vier Freunde nur so weit von Interesse, als er sich als praktikables Spielmaterial verwenden läßt. Auch Marietta, die Zentralfigur von Die Frau an der Grenze, bricht aus der Alltagsexistenz aus. Sie weigert sich, weiter dem Rollenklischee der Frau zu entsprechen:
Besonders hervorstreichen möchte ich in diesem Zusammenhang noch den 1980 erschienen Ich-Roman Der Narr auf dem Hügel; hier stellt sich der Protagonist stärker den Anforderungen der profanen Wirklichkeit und reagiert nicht einfach mit Ignoranz oder realitätsabstinenter Flucht in eine primär sprachliche Gegenwelt. Nicht mehr die abstrakte Inkompetenz der Sprache steht im Vordergrund, sondern die konkrete falsche Verwendung der Begriffe, die Destruktion der Verständigungspotenzen. Die Entlarvung von Scheinbegriffen und die definitorische Festsetzung der "wahren Bedeutung", die Entmystifizierung der Sprache, waren für die Sprachphilosophen der Jahrhundertwende wichtige Anliegen gewesen. "MAUTHNERs antiplatonistische, entdinglichende Metaphysikkritik", wie sie der Grazer Philosoph RUDOLF HALLER in einem Aufsatz bezeichnet, (64) richtet sich radikal gegen - auch wissenschaftliche - Abstraktionen, die die Welt ungerechtfertigt "verdoppeln", d.h. das Gegebene noch einmal, und zwar in der Sprache, erschaffen. Während MAUTHNER aber fundamental die Abbildungs- und Darstellungsfunktion der Sprache in Zweifel zieht, wollte die neopositivistische Begriffskritik primär nur die falsche Sprachverwendung kritisiert wissen. Die zentrale Aufgabe der Philosophie, wie sie etwa WITTGENSTEIN versteht, besteht im Klarwerden von Sätzen, in einem Reinigungsbad für die entweder überhaupt unsinnigen oder verschleiernden Begriffe. Die Kritik des Narren auf dem Hügel an der Moderne folgt der Diktion MAUTHNERs und verbindet Sprach- mit Kulturkritik:
Es ist der Glanz der Fäulnis. Die sogenannten Sprachen der Kultur, die nur Sprechweisen sind, sind heruntergekommen wie die Knochen von Märtyrern, aus denen man Würfel geschnitzt hat. ... Um sich zu verständigen, haben die Menschen sprechen gelernt. In der Moderne hat die Sprache diese Fähigkeit verloren. (65) In Die Frau an der Grenze wird der Versuch unternommen, die ritualisierten Konventionen der Mann-Frau-Kommunikation zu unterlaufen. An die Abhängigkeit des Denkens glauben auch Frau Wolf und Herr Pollack mit jener Selbstverständlichkeit die für EISENDLEs MAUTHNER-Erbe typisch ist. Den Blick auf das Nachbarland, Jugoslawien, gerichtet, meint Marietta:
Die Selbstverständlichkeit der Männersprache mit ihrem Freund-Feind-Denken, ihren Kosten-Nutzen-Rechnungen und der zynischen Macht, die vielleicht aus Schwäche resultiert, werden von Marietta nicht akzeptiert. Als ehemalige Partizipantin dieses Sprachsystems, das sie im Rahmen ihres Sozialisationsprozesses verinnerlichen mußte, durchbricht sie immer wieder die ihr wohl geläufigen Erwartungshaltungen des Mannes und entwickelt Ansätze zu einer neuen "Frauensprache", zumindest einer individuellen Sprache Mariettas. EISENDLE behandelt damit zum erstenmal die "Grammatik der Beziehungen". Er thematisiert die normative, regulierende Funktion der Sprache nicht nur als abstrakten Sachverhalt oder kritisiert auch nicht bloß einen oberflächlichen gesellschaftlichen Verhaltenskodex, sondern richtet sein Hauptaugenmerk auf die subtilen, verborgenen Vorschriften und Anweisungen zwischenmenschlicher Kommunikation. Wenn also etwa WALTER WEISS für HANDKEs Kaspar als Prototyp einer sprachkritischen Entlarvungsliteratur die Offenlegung der herrschenden Ideologien, die mir "scheinbar neutralen Satzmustern Unterwerfung, Bescheidung, Genügsamkeit, Zufriedenheit mit der geltenden Ordnung beibringen," konstatiert und nachweist (67), geht EISENDLE noch einen Schritt weiter: die vorfabrizierten Erwartungshaltungen der Mann-Frau - Beziehung erscheinen als die mikrosoziologische Widerspiegelung einer makrosoziologisch etablierten Sprachordnung; die gesellschaftlichen Verhaltensmuster haben längst den Intimbereich okkupiert und mit ihren Rollenzuschreibungen private Unterdrückungsfunktionen übernommen. Damit ist MAUTHNERs Sprachkritik in EISENDLEs Verarbeitung endgültig mit einer sozialen, offensiv politischen Stoßrichtung versehen worden. Auf weitere Aspekte dieser speziellen Spielart sprachskeptischer Literatur möchte ich nur zusammenfassend verweisen: Da auch die Wissenschaft nur sprachliche Metaphern konstruiert, wird ihr Anspruch auf Objektivität und Allgemeingültigkeit negiert: Der Szientismus wird, ganz in der Tradition der Lebensphilosophie, als lebensfeindlicher Reduktionismus denunziert, als aggressive, scheinobjektivistische Mythologie mit Religionscharakter. Der Autodidakt MAUTHNER mit seiner Skepsis gegenüber der akademischen Wissenschaft steht auch hier Pate. Auf der Ebene der psychologischen Figurenzeichnung wird MAUTHNERs Philosophie als lebenspraktisches Bewältigungskonzept literarisch durchgespielt. Die solipsistische Weigerung und der privatsprachliche Anarchismus sind die Reaktion auf die unüberwindlichen, allmächtigen sprachlichen Interpretationsraster. Vor diesem Hintergrund wird aber eine Identitätsbildung für die Protagonisten schwierig: die Konstanz des Ichgefühls, überhaupt durative (dauernde) Selbst-Definitionen gelten - EISENDLE ist hier ein getreuer Schüler MAUTHNERs und dieser MACHs - als Reifikationen (?) und in weiterer Folge als sprachlich verordnete Zwangsmittel, gegen die durch Verweigerung und Identitätsauflösung in Traum, Phantasie und Wahn opponiert wird. Damit wird aber auch der psychische Sicherheitsstatus des Individuums nachdrücklich gefährdet - Intellektualismus, Denken und Reflexion hypostasieren [einem Gedanken gegenständliche Realität unterschieben - wp] zu bedrohlichen fremden Mächten, die durch Alkohol sediert (eingeschläfert) werden sollen. Autismus, Traurigkeit und Einsamkeit bestimmen vor allem in den ersten Romanen den vorherrschenden (Männer-) Typus. Die verhärteten, mißtrauischen Hagestolze reagieren auf Frauen folgerichtig mit Ignoranz und Ablehnung oder gar chauvinistischer Aggression. Auf der formalen Ebene ist besonders Der Narr auf dem Hügel von Interesse, dessen erzähltechnische Konstruktion die inhaltlichen Aussagen und Verhaltensweisen der Figuren unterstreicht: der Roman imitiert mit seinen ineinander montierten Beschreibungs- und Reflexionspartikeln den Wahrnehmungs- und Interpretationsmodus der Figuren und faßt noch einmal ein wichtiges Moment von EISENDLEs Romanproduktion zusammen: die Auflösung von geschlossenen Ordnungsrahmen des Denkens, Sprechens und Handelns zugunsten einer atomisierten, dekompositorischen Wirklichkeitsrezeption und -komposition. Die Romane EISENDLEs erweisen sich so auch formal, ähnlich wie WIENERs Verbesserung von Mitteleuropa oder BAYERs Der Kopf des Vitus Bering als literarische Demonstration eines Entfremdungsprozesses, an dessen Anfang die Negation und Auflösung der Subjektautonomie steht, wie sie NIETZSCHE, MACH und auch MAUTHNER verfochten. Die fehlende Abgrenzungsmöglichkeit gegenüber der teilweise als bedrohlich empfundenen äußeren Wirklichkeit löst die Identität immer mehr auf und läßt das Ich hilflos im Strudel der Impressionen treiben. Was sich ins Bewußtsein drängt, sind zufällige, banale Ereignisse, Fremdaussagen, bezugslose Realitätspartikel. Während in EISENDLEs früher Romanproduktion dieser Auflösungsprozeß deutlich bedrohliche Züge zeigt, hat die anfänglich krampfhafte Suche nach einem sicheren Standpunkt, nach Identität, die auf dem Hintergrund von MAUTHNERs Sprachskeptizismus zu zerbersten drohte, mit Der Narr auf dem Hügel einer heiteren Gleichmut Platz gemacht. Trotz dieses veränderten psychischen "Sicherheitsstatus" bleibt die an der Sprachkritik MAUTHNERs geschulte erkenntnistheoretische und philosophische Konzeption bestimmend. Es ist eine individualanarchistische Spielart des Bewußtseinsromans, die Autoren wie WIENER und EISENDLE pflegen. Der Rückbezug auf das Subjekt und das Mißtrauen gegenüber den sprachlich vermittelten Normen führen zu einer in gewissem Sinn apolitischen Renitenz (Widerspenstigkeit), die ihre Legitimation aus den sprachphilosophischen Konzeptionen der Jahrhundertwende zieht. Die Attraktion des "genialen Dilettanten" FRITZ MAUTHNER (68) für Schriftsteller bleibt jedenfalls, wie das Beispiel EISENDLEs zeigt, ungebrochen.
36) REINHARD PETER GRUBER, Graz, die unheimliche Literaturhauptstadt, in Manuskripte (1975), Heft 50, Seite 139-141 37) PETER HANDKE, Kaspar (Ffm 1967) 38) GERHARD ROTH, Die autobiographie des albert einstein (Ffm 1972); ders.: "Künstel. Ein Fragment," in Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges und andere Romane, (Ffm 1972); ders.: Der Wille zur Krankheit (Ffm 1973) 39) BARBARA FRISCHMUTH, Die Klosterschule (Ffm 1968) 40) Vgl. ELFRIEDE JELINEK, Die Liebhaberinnen (Reinbek 1975) 41) REINHARD P. GRUBER, Aus dem Leben Hödlmosers - Ein steirischer Roman mit Regie (Salzburg 1973) 42) REINHARD P. GRUBER, Alles über Windmühlen, Essay, in Manuskripte (1970), Heft 29-30, Seite 59-69 und (1975), Heft 50, Seite 205-217; Neuausgabe mit einem Vorwort von H.C. Artmann (Dudweiler 1978) 43) HELMUT EISENDLE, Jenseits der Vernunft oder Gespräche über den menschlichen Verstand (Reinbek 1976 und Salzburg 1979) 44) HELMUT EISENDLE, Die Frau an der Grenze (Salzburg/Wien 1984) Mit seinen Kriminalromanen von 1985 hat sich der Autor wohl weitgehend von seinem unmittelbaren Mauthner-Bezug gelöst - es sind keine Übernahmen mehr nachweisbar. Vgl. HELMUT EISENDLE: Anrufe. Der Doppelgänger. Die Verfolgung. Drei Romane nach GIORGIO MANGANELLI (Wien/Berlin 1985) 45) Vgl. zum folgenden die Arbeit des Verfassers; "Leben im Kopf. Zum sprach- und wissenschaftskritischen Denken der Protagonisten in den Romanen HELMUT EISENDLEs" (Graz, Phil. Diss., 1986) (Masch.) Diese Untersuchung enthält u.a. ein Verzeichnis von EISENDLEs Fremdübernahmen - so auch aller MAUTHNER-Zitate. 46) Vgl. FUCHS, Seite 473-477 47) HELMUT EISENDLE, Jenseits der Vernunft oder Gespräche über den menschlichen Verstand (Reinbek 1976 und Salzburg 1979) 48) HELMUT EISENDLE, Exil oder der braune Salon - Ein Unterhaltungsroman (Reinbek 1979 und Salzburg 1977) 49) HELMUT EISENDLE, Der Narr auf dem Hügel - Landstriche, Flüsse, Städte, Dinge (Ffm 1984) 50) Vgl. zum folgenden JOACHIM KÜHN, Gescheiterte Sprachkritik. Fritz Mauthners Leben und Werk, (Berlin/New York 1975), Seite 54-75 51) MAUTHNER, Beiträge, Bd. I, Seite 24: "In dem weltumspannenden und fast majestätischen Gesellschaftsspiel der Sprache erfreut es den einzelnen, wenn er nach der gleichen Spielregel mit Millionen zusammen denkt, wenn er z.B. für alte Rätselfragen die neue Antwort "Entwicklung" nachzusprechen gelernt hat, wenn das Wort Naturalismus Mode geworden ist, oder wenn die Worte Freiheit, Fortschritt ihn regimenterweise aufregen." Zu WITTGENSTEINs Sprachspiel-Begriff im Vergleich mit MAUTHNER vgl. JOACHIM KÜHN: Gescheiterte Sprachkritik. Fritz Mauthners Leben und Werk, (Berlin/New York 1975), Seite 96 52) HELMUT EISENDLE, Jenseits der Vernunft oder Gespräche über den menschlichen Verstand (Reinbek 1976 und Salzburg 1979) Seite 18 53) HELMUT EISENDLE, Jenseits der Vernunft oder Gespräche über den menschlichen Verstand (Reinbek 1976 und Salzburg 1979) Seite 8 und 117 54) HELMUT EISENDLE, Jenseits der Vernunft oder Gespräche über den menschlichen Verstand (Reinbek 1976 und Salzburg 1979) Seite 18 55) MAUTHNER, Beiträge, Bd. 1, Seite 671 56) HELMUT EISENDLE, Exil oder der braune Salon - Ein Unterhaltungsroman (Reinbek 1979 und Salzburg 1977) Seite 93 57) HELMUT EISENDLE, Exil oder der braune Salon - Ein Unterhaltungsroman (Reinbek 1979 und Salzburg 1977) Seite 100f 58) HELMUT EISENDLE, Exil oder der braune Salon - Ein Unterhaltungsroman (Reinbek 1979 und Salzburg 1977) Seite 55f 59) HELMUT EISENDLE, Das nachtländische Reich des Dr. Lipsky - Erzählungen (Reinbek 1981 und Salzburg/Wien 1979) 60) HELMUT EISENDLE, "Der kleine Tod", in HELMUT EISENDLE: Das nachtländische Reich des Dr. Lipsky - Erzählungen (Reinbek 1981 und Salzburg/Wien 1979) Seite 100f. 61) Vgl. OSWALD WIENER, Die Verbesserung von Mitteleuropa 62) Vgl. HELMUT EISENDLE, Jenseits der Vernunft oder Gespräche über den menschlichen Verstand (Reinbek 1976 und Salzburg 1979) Seite 8f und 118 63) HELMUT EISENDLE, Die Frau an der Grenze (Salzburg/Wien 1984), Seite 15 64) RUDOLF HALLER, Sprachkritik und Philosophie - Wittgenstein und Mauthner," in Sprachthematik in der österreichischen Literatur des 20. Jahrhunderts, Hrsg. Institut für Österreichkunde (Wien 1974), Seite 45 65) HELMUT EISENDLE, Der Narr auf dem Hügel, Seite 30f. Bei MAUTHNER, Beiträge, Bd.1, Seite 230 heißt es: "In bunten Farben schimmern unsere Sprachen und scheinen reich geworden. Es ist der falsche Metallglanz der Fäulnis. Die Kultursprachen sind heruntergekommen wie Knochen von Märtyrern, aus denen man Würfel verfertigt hat zum Spielen. Kinder und Dichter, Salondamen und Philosophieprofessoren spielen mit den Sprachen, die wie alte Dirnen unfähig geworden sind zur Lust wie zum Widerstand. Alt und kindlich sind die Kultursprachen geworden, ihre Worte wie Murmelspiel." 66) HELMUT EISENDLE, Die Frau an der Grenze (Salzburg/Wien 1984), Seite 93 67) WALTER WEISS, Zur Thematisierung der Sprache in der Literatur der Gegenwart", in "Beiträge zur Geschichte der deutschen Sprache und Literatur" 94. Sonderheft: Festschrift für Hans Eggers zum 65. Geburtstag, Hrsg. Herbert Backes (Tübingen 1972), Seite 678 68) Vgl. PETER KAMPITS, Fritz Mauthner oder Sprachskepsis und Mystik, in ders.: Zwischen Schein und Wirklichkeit - Eine kleine Geschichte der österreichischen Philosophie (Wien 1984), Seite 113 |