p-3epubmobipdfmp3Wertorientierte LogikWertorientiertes Denken  
 


WERNER |G| PETSCHKO
Kleines ABC der Wertlogik

"Der Zweck aller Begriffe ist zwar Denkökonomie, Arbeitsersparnis durch Zusammenfassung gleicher Einzelheiten, aber niemand soll sich einbilden, daß es notwendigerweise nur eine Art der Zweckmäßigkeit gibt, der unbedingt zu folgen ist."

Seit jeher haben die Führerpersönlichkeiten dieser Welt von sicheren Beweisen geträumt, welche die Darstellung eines Geschehens als über jeden Zweifel erhaben bestätigen können. Dieser Traum geht aber leider nur in einem eher überschaubaren Bereich in Erfüllung, sozusagen in einer "Zone mittlerer Abmessung", wie EINSTEIN sagen würde. Was den Anfang und das Ende einer Geschichte angeht, hat das Messen und Zählen, also das bloße  Rechnen,  ein Ende. Über die Unsicherheiten des Anfangs und des Endes wird deshalb nach Kräften hinweggetäuscht, um die allgemeine Ordnung aufrechtzuerhalten. Dabei werden alle möglichen Künste der Manipulation, Rhetorik und Eloquenz ins Feld geführt, um die Überzeugung von einer prinzipiell rationalen Welt zu bestätigen.

Was vor über zwei Jahrhunderten noch dazu diente, religiösen und sonstigen Aberglauben zu entmachten, hat sich im Laufe der Zeit selbst zu einem irrationalen Unternehmen gemausert, in dem die praktischen Erfordernisse des Wirtschaftens und Regierens es immer weniger erlauben, über das Machbare hinauszudenken. Die heilige Kuh dieser Bewegung heißt  Objektivität  und sie vermehrt sich als Ansich-Betrachtung in unzähligen Verallgemeinerungen, die oftmals unbewußt praktiziert werden und sich bereits im "normalen" Sprachgebrauch verfestigt haben. Diese Unsitte sitzt so tief, daß es nicht einfach ist, den Bann zu brechen. Fast scheint es, als wäre eine echte Aufklärung überhaupt nicht mehr möglich, weil die ernsthaftere Kritik an der Rationalität bei vielen ungebildeten Menschen sofort als persönlicher Angriff empfunden wird und eine psychische Blockade auslöst. Dem "gesunden Menschenverstand" sind anscheinend höhere Erkenntnisse nicht mehr vermittelbar.

Nachdem sich im letzten Jahrhundert trotz intensivster positivistischer Bestrebungen die Autorität von objektivistischen Absolutheitsansprüchen immer mehr in Wohlgefallen aufgelöst haben, wurde versucht, das Problem von Sicherheit und Ordnung und Rechtmäßigkeit mit allen möglichen Begriffsdichtungen zu verschleiern. Angefangen von den Idealtypen Max Webers über die Wahrscheinlichkeitsrechnungen der Statistiker bis hin zur plakatierten Interdisziplinarität und Intersubjektivität hat sich die logische Legitimität dieser Bestrebungen nicht wirklich verbessert. Noch immer kann sehr viel Macht ausgeübt werden, ohne daß sich jemand dafür wirklich rechtfertigen muß. Das gelingt durch die strikte Trennung von Wissen und Glauben, bzw. Wissenschaft und Moral. Bei dieser Trennung handelt es sich jedoch um einen Akt der Willkür, um ein Herrschaftsgebaren und eine Machthandlung und es wird Zeit, daß den verschiedenen Instititionen in Wirtschaft und Politik in dieser Richtung einmal kräftig auf den Zahn gefühlt wird.

Jede Gesellschaft braucht eine Ordnung und diese Ordnung ist umso besser, je weniger Widersprüche darin vorhanden sind. Sollen Interessenkonflikte nicht gewaltsam unterdrückt werden, muß ein Gemeinwesen Möglichkeiten bereithalten, die eine Auseinandersetzung um die richtigen Prinzipien und moralisches Verhalten auf friedlichem Wege befördern können. Von einer solchen Streit- oder Diskussionskultur hängt es ab, ob sich die Vorstellungen über das Gute, die Vernunft, von Wahrheit, Freiheit und Gerechtigkeit nur als leerer Wahn erweisen oder als Richtlinien für den kulturellen Fortschritt der Menschheit dienen können [und Menschheit wieder in dem schon oben genannten Sinne].

Grundvoraussetzung jeder sinnvollen Kommunikation ist eine prinzipielle Verständigung über die logischen Regeln, die bei einem Gedankanaustausch gelten sollen. Der Satz von der Widerspruchsfreiheit gilt gewöhnlich als Garant für eine rationale Verständigung unter Menschen. Diese Regel wird im gesellschaftlichen Umgang aber weit mehr verletzt, als die meisten Normalbürger wahrhaben wollen. Niemand sieht die prinzipiell unzulässigen Verallgemeinerungen, die im Gebrauch jedes Wortes unbemerkt mitschwingen und die schon in der sogenannten Wahrnehmung ansetzen. Dort werden Empfindungen mit Kategorien versehen, bezeichnet, beschrieben. Diese Art der Vergegenständlichung ist aber nicht ohne irgendeine  Intention  denkbar, mit der das eine vom anderen unterschieden wird. Derart subjektive Faktoren werden von den Realitätsaposteln nur zugern unterschlagen. (1)

Jedes Wort muß im Grunde als eine allgemeine Kategorie betrachtet werden, die nicht allein den konkreten Gegenstand erfaßt, wie er jemandem zu einer ganz bestimmten Stunde an einem ganz bestimmten Ort erscheint, sondern unzählige andere auch, die zwar unter dieselbe Kategorie subsumiert werden, aber in keinem Fall gleich, nicht einmal ähnlich sind, wenn man sich vorher nicht auf die Grundsätze einigt, nach denen etwas als gleich oder ähnlich angesehen werden soll. Es werden immer bestimmte Interessen verfolgt und die Bildung von Begriffen dient dabei zur praktischen Vereinheitlichung von Denken und Handeln. Durch Abstraktion wird eine Vielzahl individueller Personen (z. B. Nachrichtensprecher) oder unterschiedlicher Dinge (z. B. Rundfunkempfänger) einheitlich dargestellt. Jeder Mensch, der bestimmte Bedingungen (Definitionsmerkmale) erfüllt, ist ein Nachrichtensprecher und jedes Gerät, das bestimmte Laute von sich gibt, ein Radio. Zusammengefaßt finden sich alle diese "Dinge" in einem  Universallexikon  und wie ein solches Lexikon wurde auch lange Zeit das Gedächtnis eines Menschen als bloßer Speicher betrachtet, aus dem sich alle möglichen Informationen abrufen lassen. Nicht gesehen wurde dabei, daß es sich in den meisten Fällen lediglich um einen ungeordneten Haufen von Einzelheiten handelt und daß der  Zusammenhang des Ganzen  noch einmal eine ganz andere Qualität darstellt. (2)

Was gewöhnlich als Wissen bezeichnet wird, beruth in jedem Fall auf Definition und weil viele dieser Lexikon-Definitionen schon in der Kinderzeit gelernt werden, ist es auch ohne große Probleme möglich, bei vielen Dingen des praktischen Lebens eine zweckbedingte Verständigung zu erzielen. Man sollte sich nur hüten, die erfolgreiche Beantwortung einer Frage nach dem nächsten Geldautomaten mit der grundsätzlichen Eindeutigkeit rationaler Prinzipien zu verwechseln.

Philosophische Laien amüsieren sich oft über spitzfindige Debatten von Experten über Begriffe und nennen sie Haarspaltereien. Leute, die hauptsächlich an ihrem körperlichen Befinden interessiert sind, halten den Scharfsinn und die Gründlichkeit der Experten im alltäglichen Leben für entbehrlich. Das ändert nichts daran, daß sie ebenfalls in Begriffen denken, Gegenstände zu Klassen ordnen und mehrstufige Begriffshierarchien benützen. So sind etwa jeder Kennerin der deutschen Sprache Worte wie "Blume", "Fisch" und "Auto" neben "Rose", "Karpfen" und "Volkswagen" geläufig - wobei die ersten Begriffe eine Oberklasse, die letzteren eine Unterklasse darstellen. Der Unterschied von Laien und Experten ist vor allem: Experten können gemeinsame und trennende Merkmale benennen. Laien, obwohl sie ihre Begriffe für Zwecke ihres Lebens als ausreichend betrachten, sind meist unbeholfen bei der Aufzählung von einzelnen Begriffsmerkmalen. Käse  ist  eben Käse und eine Zeitung eine Zeitung.

Sobald man in seinen Überlegungen gewisse  Zusammenhänge  und Beziehungen, bzw. Bezugnahmen und damit Interessen berücksichtigt, wird die Lage schon etwas komplizierter. Das Komplizierte daran ist hauptsächlich, daß kaum jemand gelernt hat, zwischen Wort und Ding einen gehörigen Unterschied zu machen, weil das Willensmoment in der Begriffsbildung in der Regel nicht bewußt wird. Die lexikalische Identifizierung von beidem ist praktisch von Kindesbeinen an eine Selbstverständlichkeit. Es braucht etwas nur  beschrieben  zu werden und schon ist die Rationalität vollzogen. Diese naive Oberflächlichkeit kursiert auch unter vielen etablierten Wissenschaftlern. Es würde zwar niemand von sich behaupten, Begriff und Sache miteinander zu verwechseln und etwa [um ein Beispiel von Mauthner zu bemühen] "die Speisekarte anstatt der Mahlzeit" zu vertilgen, aber das wissenschaftliche Resultat in Form einer gesetzestauglichen Verallgemeinerung ist letztlich nichts anderes. Die Abstraktion hat sich verwirklicht, das Wort ist Tat geworden, ohne daß es dafür eine objektive, d. h. logisch beweisbare Rechtfertigung gibt. Es ist nur das "Gleiche" wichtig und die individuellen Umstände finden nicht statt, bzw. werden zu unwesentlichen Randbedingungen gemacht, die man vernachlässigen kann. So entsteht Ordnung. Auf individuelle Schicksale kann die große Wissenschaft wie die große Politik und die große Wirtschaft keine Rücksicht nehmen. Wer aus dem Raster fällt hat Pech gehabt.

Daß das Wort "Baum" aber nicht der Baum selbst ist, dürfte jedem Menschen mit nur ein wenig Verstand bei nur etwas Nachdenken klargemacht werden können, doch daraus die richtigen Schlüsse zu ziehen, erfordert schon etwas mehr Anstrengung. Daß das Wort "Freiheit" nicht notwendigerweise etwas mit Freiheit zu tun haben muß, sollte zumindest jedem einleuchten, dem die Formulierung "naive Einbildung" ein Begriff ist. Und so ist es mit allen anderen Sachen auch. Es lassen sich immer Differenzen aufzeigen zwischen dem sprachlich Formulierten und dem eigentlichen Geschehen, so daß es immer Grund zum Streiten gibt, wo die tiefer liegenden Voraussetzungen für Unstimmigkeiten in der Kommunikation nicht thematisiert werden und jemand sich Hoffnung machen kann, ungeschoren mit einem ungerechtfertigten Vorteil davonzukommen. Diesen Umstand machen sich besonders jene Leute zunutze, die mit den herrschenden Verhältnissen zufrieden sind. Wo alles mit Sophismus und Rhetorik in Frage gestellt werden kann, gibt es keinen triftigen Grund, an den bestehenden Zuständen etwas zu verändern, weil man vom Bestehenden zumindest weiß, daß es zwar schlecht, aber eben doch irgendwie funktioniert und damit läßt sich die breite Masse auch ködern.

Heutzutage werden die Leute betrogen, indem man Worte vortäuscht, denen keine "Substanz" entspricht und damit meine ich keine Lügen in Bezug auf die sogenannte Wirklichkeit, sondern hinsichtlich einer  Glaubwürdigkeit,  durch die sich jemand verpflichtet fühlt, dem Gesagten mit der entsprechenden Verbindlichkeit zu entsprechen. Es ist ein  Wille  der vorgetäuscht wird, ein Interesse, das eigentlich gar nicht vorhanden ist und nur als verbales Mittel zum Zweck dient, der aus nichts als Eigennutz besteht. Nun ist gegen ein Streben nach dem eigenen Vorteil grundsätzlich nichts zu sagen, solange auch offen und ohne Hinterlist davon die Rede ist, so daß nicht andere heimlich betrogen werden, dadurch, daß jemand den eigenen "Wohlstand" vermehrt.

Was den logischen Irrtum betrifft, dem nahezu jeder Mensch mit bloß natürlichen Alltagsverstand anheimfällt, so muß jemand nur diese Naivität auszunutzen verstehen. Die eigentliche Schwierigkeit besteht für die Gauner dann darin, sich kein schlechtes Gewissen zu machen, wenn es z. B. nicht um Gerechtigkeit geht oder ob etwas richtig oder falsch ist, weil nur der eigene Erfolg zählt. Der naive Glaube der breiten Bevölkerung an die Rechtmäßigkeit herrschender Gesetze ist ein gewinnträchtiger Nährboden für alle möglichen Spitzbuben und Scharlatane. Das gilt auch für die sogenannten Naturgesetze. Überall wird mehr Allgemeingültigkeit und damit Legitimität behauptet, als sich streng logisch beweisen läßt. In diesem Sinn hat der wissenschaftliche Aberglaube den älteren religiösen abgelöst und je mehr die Zweifel an der Glaubwürdigkeit, d. h. der moralischen Integrität von Wissenschaft zunehmen, wächst auch der Anteil an pseudo-religiösem Aberglauben wieder an.

Im Gegensatz zu den ausgesprochenen Begriffsrealisten die Wort und Sache 1:1 gleichsetzen, greifen aufgeklärtere Zeitgenossen gern auf die Macht der Definitionen zurück indem sie glauben, daß sich das Geschehen auf dieser Welt ohne Rest katalogisieren läßt und noch fehlende Erkenntnisse sich irgendwann einmal in sicheres Wissen verwandeln. Dieser Glaube ist sozusagen Aberglaube 2.0 [um den heute üblichen Computer-Jargon zu bemühen]. Aberglaube 3.0 wäre dann die Gleichwertigkeit von Wert und Wirklichkeit, wenn klar geworden ist, daß die Psychologie nicht außen vor bleibt und der Verstand allein nicht ausreicht, um die Welt zu ordnen. In dieser Variante laufen Objektivität und Bedeutung, d. h. Wert, nebeneinander her. Da müssen dann "Fakten" interpretiert werden, aber niemand kümmert sich um den logischen Widerspruch, der in diesem Unternehmen steckt. Wer "Fakten" hat braucht nämlich keine Werte oder die Fakten sind keine Fakten.

Es müßten eigentlich nur ein paar Leute mehr gründlicher nachdenken und sich nicht vom marktschreierischen Lärm der vielen Nebelwerfer beirren lassen, die sich die Macht der Medien zunutze machen, um die mehr oder weniger ungebildete Bevölkerung von früh bis spät mit ihrem Irrsinn zu belagern. Das oberflächliche Denken der natürlichen Menschen hält sich an Verallgemeinerungen. Im Grunde genommen ist aber jeder Begriff eine Pauschalisierung und damit prinzipiell ein Problem, weil die darunter liegende Komplexität nur verdeckt, aber nicht aufgeklärt wird. Die Dinge erscheinen in der Regel nur deshalb als unproblematisch, weil die meisten Leute keine Zeit oder Lust haben, sich mit einem Gegenstand gründlicher auseinanderzusetzen. Es ist ja auch viel bequemer von sicheren Definitionen auszugehen, als verschiedene Bedeutungsebenen auf den Bezug zur eigenen Person zu prüfen, so daß diese Leute dann erst in so etwas wie einer Midlife-Crisis aufwachen und sich Gedanken darüber machen, was ihnen wirklich wichtig ist.

Manchen Menschen ist die Entscheidungsfreiheit eben eine Last und deshalb fügen sie sich in eine höhere Ordnung, auch wenn sie im Grunde gar nicht  verstehen,  was um sie herum vor sich geht. Mit etwas mehr kritischem Verstand wäre klar, daß die Erziehungsmethoden der etablierten Bildungsinstitute viel mehr daran interessiert sind, ihre Zöglinge im Interesse einer möglichst funktionierenden gesellschaftlichen Verwendung zu  konditionieren,  als tatsächlich die Grundlage zur Bildung einer echten Persönlichkeit zu liefern. Persönlichkeiten mit Charakter können nämlich unter den herrschenden Zuständen nicht allzuviele gebraucht werden. Das gäbe zuviele Häuptlinge und zuwenig Indianer, bzw. Billiglöhner und deshalb müssen die vielen grundsätzlichen Widersprüche, die in dieser Welt kursieren, im Dunkeln bleiben, bzw. dürfen nicht zur Sprache kommen. Daß immer mehr Arbeit von Automaten erledigt wird führt nicht dazu, daß sich die erforderliche Arbeit verringert, weil es darum geht, eine Armee von Arbeitswilligen zur Verfügung zu haben, um die gesellschaftlichen Energien und Kräfte zum Vorteil der einen Hälfte der Bevölkerung und zum Nachteil der anderen kanalisieren zu können. Dabei wird die Freiheit und Herrschaft der einen mit der Unfreiheit und Abhängigkeit der anderen erkauft.

Herrschaft wird in den modernen Industriegesellschaften weniger durch physische Gewalt als durch die Macht über die Geister der Unterworfenen ausgeübt. Dabei sollen die Regierten im Glauben leben, daß alles mit rechten Dingen zugeht. Das fängt bei einheitlichen Vorstellungen über eine gemeinsame Objektivität an und mündet in die Legitimität einer Rechtsordnung, die für alle verbindlich ist. Dabei ist möglichst viel Allgemeingültigkeit gleichbedeutend mit möglichst viel Problemlosigkeit. Ist so eine Allgemeingültigkeit, bzw. Gesetzmäßigkeit aber  erschlichen,  dann werden damit keine Probleme gelöst, sondern nur verdeckt und es ist nur eine Frage der Zeit, bis der Ballon platzt. Und in meinen Augen ist es genau das, was zu Beginn des 21. Jahrhunderts gerade passiert. Mit der Computerwelt als Katalysator platzt ein Ballon nach dem anderen.

Erkenntnistheorie kann als Methodenlehre verstanden werden, in der es im entscheidenden Punkt um die Logik der Begriffsbildung geht. Ein solcher Vorgang macht nur Sinn, wenn dabei ein konkretes Subjekt als Bezugspunkt gedacht wird. Im lexikalischen Herrschaftswissen wird mehr oder weniger verlangt, sich den vorhandenen Definitionen zu beugen. Was einem selbst die Dinge  bedeuten,  spielt dabei weniger eine Rolle, ist nachrangig, so wie jede Art von Subjektivität in Bezug auf die Machtfrage nachrangig ist, weil nur Objektivität, d. h. Mehrheit zählt. Das Einzelne kommt erst wieder zu seinem Recht, wenn von "Freiheit", bzw. von einem freien Willen die Rede ist, aber dann auch nur solange diese Freiheit nicht dem Kausalitätsgesetz widerspricht. Da hört sich dann der Spaß in der Regel auf.

In diesem Sinne ist auch die in Paragraphen gesetzte Ordnung eines Staates voller Widersprüche und Überlagerungen, die immer mehr oder weniger willkürlich auseinandergehalten werden. Das ist auch der Grund, warum höhere Gerichte die Urteile anderer Instanzen aufheben können. Das geschriebene Gesetz ist nie so  eindeutig,  daß sich keine Lücke finden läßt. Deshalb sind auch die größten Teufel die besten Anwälte. Sie können ohne Rücksicht auf Verluste die gemeine Logik ausnutzen, weil sie keiner anderen Moral als dem Gesetz verpflichtet sind und zwischen Moral und Recht, bzw. Gerechtigkeit ist ein ziemlicher Unterschied. Dabei kommt es immer darauf an, daß etwas  bewiesen  wird, bzw. nicht bewiesen werden kann. Und so wenig die Rechtswissenschaften jeden Mord beweisen können, sowenig beherrschen die Realwissenschaften die sogenannte Wirklichkeit. Es ist vielmehr der  Glaube  der meisten Menschen an so eine Beherrschbarkeit, der den ganzen Laden zusammenhält und nicht alle dazu veranlaßt, zur Bank zu rennen und ihr Geld abzuheben.

In Verwaltung, Rechtsprechung und Gesetzgebung, in Wirtschaft und Politik wird unablässig über die Bestimmung und Auslegung von Begriffen diskutiert. Die praktischen Auswirkungen der Definition und Auslegung der Begriffe sind von enormer Bedeutung. Begriffe begründen Rechte. Jedes Gesetz stellt eine Perlenkette von Begriffen dar. Die gesetzliche Begriffskette setzt der Richter in Beziehung zu einem Sachverhalt, der Tatbestand genannt und durch Beweisaufnahme ermittelt wird. Die Beziehung von Rechtsbegriff und tatsächlichem Geschehen nennt der Jurist  Subsumtion.  Juristische Probleme entstehen, weil Begriffe und Tatsachen nicht deckungsgleich sind. Die fallbezogene Anpassung und die Eingrenzung des Begriffs heißt dann  Auslegung. 

Zum Beispiel ist das schlichte Sitzen auf einer Fahrbahn  Gewalt,  obgleich der Mensch überhaupt nicht handgreiflich wird. Dennoch baut jemand eine psychische Hemmschwelle auf, die stärker wirkt, als ein gezielter Faustschlag. Die Frage ist also: in wieweit ist es zulässig, den Begriff der  Gewalt  zu vergeistigen, zu entmaterialisieren, damit ein strafwürdiges Verhalten noch geahndet werden kann? Der Gewaltbegriff ist also kein logisches, rational bestimmtes Gebilde, das aus einem juristischen Begriffshimmel fällt, sondern steckt tief in einem Wertungszusammenhang. Für den Richter sollen dann auch bei der Auslegung eines Gesetzes  Wertungen  für die Gerechtigkeit des Einzelfalls die ausschlaggebende Rolle spielen.

Und dabei ändert sich am Wortlaut des Gesetzes wohlgemerkt nicht das Geringste. Deshalb wird die Bindung des Richters an das Gesetz vor allem von juristischen Laien oft überschätzt. Vielfach ist sogar die Neigung zu beobachten, delikate politische Entscheidungen auf die Gerichte abzuschieben, weil die weite oder auch enge Auslegung vorhandener Rechtsbegriffe mehr Erfolg verspricht, als ein umständliches und in seinem Ausgang ungewisses Gesetzgebungsverfahren. Die ethische Argumentation wird über logische Ableitungen verschleiert, weil hinter Recht und Gesetz ein praktisch-technisches Interesse steckt, das viel mehr mit "Ordnung" und "Frieden", bzw. "Sicherheit", als mit Gerechtigkeit zu tun hat.

Der Einfachheit halber lassen sich grundsätzlich zwei Vorgehensweisen unterscheiden:  Problemdenken  und  Systemdenken.  Im Problemdenken werden die Begrifflichkeiten aus dem Himmel der Abstraktion auf individuelle Verhältnisse zugeschnitten, wogegen ein Systemdenker den Bedeutungsumfang seines Vokabulars tendenziell immer weiter aufbläst, damit möglichst viele Einzelheiten darunter begriffen werden können. So verschafft man seinen Worten bei möglichst vielen Menschen Geltung, d. h. Folge (bzw. Erfolge). Es werden Worthülsen verwendet, um Eindruck zu schinden, um Stimmung zu machen, nicht aber, um Klarheit zu schaffen. Im Systemdenken geht es nicht mehr darum,  was  ich denke, sondern wieviele Leute ich zur Zustimmung bewegen kann. Zu diesem Zweck wird die Denkweise der sogenannten Durchschnittsmenschen untersucht und psychologisch analysiert und die Argumentationsweise darauf abgestimmt. Wird etwas zu kompliziert, ist es nicht mehr vermittelbar. Niemand denkt wirklich daran, das geistige Niveau der breiten Masse zu heben. Daran besteht an den Schalthebeln der Macht kein Interesse. Wer sich das etablierte Herrschaftssystem zunutze machen will, legt keinen Wert darauf in seinem Handlungsradius durch zuviel Mitbestimmung eingeengt zu werden.

Im Systemdenken fallen die Einzelheiten raus, weil sie für das Ganze unwichtig sind. Damit wird aber auch gleichzeitig selbständiges Denken unmöglich gemacht. Niemand hat mehr die Freiheit, die für ihn wichtigen Unterschiede zu machen und ist gezwungen, sich einem übergeordneten System zu fügen, in dem nur noch große Einheiten zählen. Der Unterschied ist das wesentliche Denkprinzip. Denken ist eigentlich nichts anderes, als Unterschiede und Verallgemeinerungen zu bestimmen. Wo den Leuten diese Fähigkeit abgeht, fehlt die Urteilskraft und das Fehlen dieser Urteilskraft ist eine Geistesschwäche, die im großen Maßstab verheerende Folgen haben kann und als Wahn bezeichnet werden muß. Zu einem solchen Wahn kann auch die Idee der demokratischen Mitbestimmung werden, wenn einem Großteil der Beteiligten die geistigen und materiellen Voraussetzungen fehlen, um sich ein einigermaßen widerspruchsfreies eigenes Urteil zu bilden.

Nun ist wiederum gegen die Methode der Verallgemeinerung prinzipiell nichts zu sagen, wenn sich das Ganze nicht unkritisch verselbständigt und bei zu vielen Menschen in hirnlose Pauschalisierungen ausartet. Die gegebene Rechtfertigung für eine Verallgemeinerung besteht meist darin, nicht jeden Einzelfall beweisen zu müssen. In der Tat besteht der Sinn und Zweck einer Methode ja in der ökonomischen Vereinfachung von Operationen, die sich ohne Verlust automatisieren lassen, so daß nicht für jeden einzelnen Fall ein eigenes Prinzip erforderlich ist. Werden bei einem solchen Vorgehen aber die grundsätzlichen Zwecke und Interessen aus dem Auge verloren, wird es auch immer komplizierter, Qualität und Quantität, bzw. Inhalt und Form zu unterscheiden, so daß am Ende immer mehr Menschen immer weniger verstehen und ihr Leben nur noch in ritualisierten Gewohnheiten rein formal abläuft, wie in einer großen Maschine, in der sich jedes Einzelteil als leicht ersetzbar problemlos auswechseln läßt. Systematisierungsfragen sind Fragen der Zweckmäßigkeit und damit stellt sich das Problem der  Priorität,  das nicht ohne klare  Wertvorstellungen  gelöst werden kann. Der Zweck aller Begriffe ist zwar Denkökonomie, Arbeitsersparnis durch Zusammenfassung gleicher Einzelheiten, aber niemand soll sich einbilden, daß es notwendigerweise nur eine Art der Zweckmäßigkeit gibt, der unbedingt zu folgen ist.

Allgemeingültiges Wissen ist nur unter Vernachlässigung von Einzelheiten möglich, aber jeder verantwortungsvolle Denker sollte sich fragen, wo sinnvollerweise die Grenze verlaufen sollte, zwischen dem, was für einen bestimmten Zweck noch wichtig ist und dem, was man getrost ignorieren darf. Oft spielen Einzelheiten keine Rolle, doch das Urteil darüber, muß jedem Menschen selbst überlassen bleiben. Eine Methode zu behaupten, die über die individuelle  Entscheidung  hinaus Gültigkeit beanspruchen kann, also eine  ansich  gültige Vorgehensweise, ist nicht nur dumm, sondern auch anmaßend. Wird ein Herrschaftsrecht beansprucht, das nicht individuelle Urteilskraft, sondern eine Allgemeingültigkeit, die quasi vom Himmel fällt, zur Legitimationsbasis hat, dann muß von Tyrannei gesprochen werden und nicht von Demokratie. Daran ändert auch der Umstand nichts, daß unter den "gegebenen" Zuständen die Urteilskraft der großen Masse zu einem furchtbaren Popularismus führen würde, den sich kein vernünftiger Mensch wünschen kann. Die Regierung der sogenannten "Vernünftigen" über eine Vielzahl von - ich sage einmal wohlwollend - "natürlichen" Menschen ist aber dennoch um nichts weniger Tyrannei im selben Sinn wie ein ungebildeter Mensch notwendigerweise Sklave ist, weil er sein Menschsein nicht über sein Tiersein erheben kann.

Wertlogisches Denken bedeutet die individuelle Einsicht, daß jede formale Logik Verwertungsfunktionen erfüllt und einem Zweck dient, bei dem es jemand in erster Linie auf Sicherheit abgesehen hat. Werden dabei mögliche Risiken heruntergespielt und schöngeredet ist ein solches Unternehmen für meine Begriffe nicht wirklich sachdienlich, weil man damit Kröten schluckt, die schlecht für die Verdauung sind und den ganzen Organismus zerstören können [ein Ausflug ins biologische Metaphernland] oder architektonisch gesagt: Wo das Fundament wankt, läßt sich nicht wirklich hoch bauen. Die kurzen Beine dieser "petitio principii" [es wird vorausgesetzt, was erst zu beweisen ist - wp] bzw. dieses "proton pseudos" [erster Irrtum, erste Lüge] wären schon längst von sehr viel mehr Menschen durchschaut worden, wenn nicht immer wieder Dogmatismus und Autorität letztlich mit brutaler Gewalt durchgesetzt worden wären.

Die Statthalter dieser autoritären Gewalt sind heutzutage - in scheinbar friedlichen Zeiten - Abstraktionen in Form von Allgemeinbegriffen mit Namen "Realität", "Tatsachen", "Objektivität" und was es sonst noch an absoluten Ansichitäten gibt, bei denen die eigene Meinung und damit auch das eigene Gewissen keine Rolle spielt, weil man es mit göttlichen Naturgesetzen zu tun hat, deren Zwang sich alle zu beugen haben. Das Notwendige und das Machbare sind die Götzen dieser Religion gegen die aufzubegehren einem Wahnsinn gleichkommt. Der eigentliche Wert der Gewissensidee liegt aber darin, daß das einmal als relevant und unbedingt Begriffene nicht als Mittel für einen anders gearteten Zweck mißbraucht werden kann, wenn damit nicht die Identität und Einheitlichkeit eines Bewußtseins zerstört werden soll, was mitunter sehr gesundheitsschädlich sein kann. Das heißt nicht, daß es in einem bestimmten Augenblick nicht auch gute Gründe geben kann, seine Interessen zu verbergen. Entscheidend ist jedoch, daß ein solcher Zustand nicht von Dauer sein kann und auch nicht von Dauer sein darf.

Alle Logik ist Verwertungslogik, weil es vernünftigerweise immer nur darum gehen kann, Zwecke zu erfüllen. Eine solche "Erfüllung" unterscheidet sich von der alten "Verwirklichung" dadurch, daß jemand  für sich  entscheidet, ob er mit einem Ergebnis zufrieden ist oder nicht, eine Sache also "in Erfüllung" gegangen ist oder nicht. Die Erkenntnis der Wirklichkeit ist auch nur ein Zweck, den sich Menschen setzen, ein Ordnungszweck, ein Orientierungsprinzip, der vielmehr einem Ideal gleichkommt und als moralische Forderung gesehen werden sollte. Ohne Fragen gibt es keine Antworten und die Antworten sind beeinflußt durch die sprachliche Formulierung dieser Fragen. (3) Es wird nie die Natur selbst beobachtet, sondern die Natur, die einer bestimmten Fragestellung ausgesetzt ist. Alle Begriffe können auf eine bestimmte Fragestellung oder ein bestimmtes Interesse zurückgeführt werden. Am Anfang steht der  Wille,  nicht der  Verstand.  Basissätze sind, wie Grundsätze, willkürliche Festsetzungen durch Beschluß oder Konvention.

Der Ausgangspunkt ist immer das Problem. Der fehlerhafte Zirkel im Beweisen besteht darin, daß vorausgesetzt wird, was eigentlich erst bewiesen werden muß. Wenn aber die Anfangssätze nicht bewiesen sind, sind es auch die Schlußsätze nicht. Die richtige Fragestellung ist dehalb schon die halbe Lösung. Das, was als Voraussetzung angenommen wird, ist viel problematischer als die nachfolgenden Bedürfnisse und Wünsche. Das Gegebene ist eigentlich eine Aufgabe oder um mit HERMANN COHEN zu sprechen: "Das Gegebene ist das Gesuchte." Dabei ist die Vorstellung, daß eine Begriffsbildung ohne jede Intention überhaupt unmöglich ist, sehr hilfreich zur Klarstellung der allermeisten Ausgangspunkte. Bereits im Begriff der sogenannten Wahrnehmung wird das Willensprinzip im Interesse eines auf Allgemeingültigkeit abzielenden Strebens nach Gesetzlichkeit als irrelevant diskreditiert. Und wenn das auch seit LEIBNIZ und dessen Apperzeptionsbegriff immer schwieriger geworden ist, so wird dennoch fleißig versucht, Subjektivität zu objektivieren, wo es nur geht, so daß man sich nicht wundern muß, wenn man es plötzlich mit objektiven Intentionen, bzw. einer objektiven Aufmerksamkeit zu tun hat, was dann wiederum in ein objektives Individuum ausartet. Daß dabei der entscheidende Punkt aus dem Blick gerät, scheint niemanden zu stören. Nach alter sophistischer Manier wird durch definitorische Begriffsschiebung gelöst, was  sachlich  nicht gelöst werden kann.

Das Problem der  Setzung  ist immer ein Problem der  Rechtfertigung.  Die bloße Tatsächlichkeit ist nicht denknotwendig. Notwendigkeit ist etwas, das es nur im Denken gibt und nicht in den Gegenständen. Letztlich handelt es sich dabei um ein  moralisches  Prinzip. Begründungen und Rechtfertigungen werden  her gestellt, nicht  fest gestellt. Es gibt keine Ordnung in der Natur. Ordnung ist nur im menschlichen Verstand. Sogenannte Tatsachenfragen sind deshalb  Geltungs fragen. Dieses unbegreifliche Etwas, das von den meisten Menschen als Wirklichkeit bezeichnet wird, ist in seinem Bezug zu einem jeweiligen "Beobachter" immer besonders und individuell, bevor es von einem Verstand unter allgemeine Kategorien gebracht wird. Diese Besonderheit und Individualität, die gleichbedeutend ist mit der Besonderheit und Individualität der Person, die etwas empfindet, will oder denkt, ist die Grenze für jede Art der Begriffsbildung. Deshalb ist auch in der Regel so schwer, seine Gefühle auszudrücken, (sieht man einmal von den üblichen Dankesreden bei Preisverleihungen ab). Immer das Gleiche zu empfinden, ist dasselbe wie gar nichts zu empfinden. Und in diesem Sinne ist immer das Gleiche zu denken dasselbe wie gar nicht zu denken. Das Einzigartige ist der Prüfstein der Logik. Was bisher als Wissen bezeichnet wurde ist eher das, was  sein soll,  weniger das was  ist.  Die Macht der Logik endet an der Einzelheit. Logische Zusammenhänge sind nur möglich, wo sich das Individuelle in ein Allgemeines verwandeln läßt. Eine bloß  logische  Verbindung zwischen Individuum und Allgemeinheit ist aber unmöglich, nicht notwendig und nicht zwingend und läßt sich nicht legitimieren. Es braucht einen Willen dazu, ein Interesse, d. h. eine Moral, in der das Wollen in "gut" und "schlecht" unterschieden wird.

Wer wertlogisch denkt, trennt nicht nur die Bewertung von den Tatsachen, sondern versteht auch die sogenannten Tatsachen als Willensprodukt, dem Allgemeingültigkeit nur durch Dummheit oder Bosheit zukommt. Mit anderen Worten: Es gibt keine Tatsachen! (4) Werte sind keine Eigenschaften der Dinge. Die Farbe eines Gegenstandes z. B. ist nicht objektiv gegeben, sondern die Zutat eines beobachtenden Subjekts, das imstande ist, in einer bestimmten Weise zu sehen. Jedes Bewußtsein ist einmalig. Die Überzeugung von der objektiven Qualität der Sinnesqualitäten ist Blözinn. Es handelt sich lediglich um eine Sprachgewohnheit, wenn jemand glaubt, daß Dinge Qualitäten haben. Streng genommen müßte es heißen: mir  ist  gelb und nicht ich  sehe  gelb. Mit den moralischen Einstellungen ist es nicht viel anders. Laster und Tugend können mit Tönen oder Farben verglichen werden. Diese sind ebenso keine Eigenschaften der Dinge, sondern Perzeptionen eines lebendigen Geistes. Nichts ist von sich aus gut oder schlecht, richtig oder falsch. Dazu müssen die Dinge erst gemacht werden und davon  wie  das gemacht wird, hängt es ab, ob eine Ordnung vernünftig oder Irrsinn ist.

Die klassische Physik beruhte auf der Jllusion, daß sich die Welt beschreiben läßt, ohne daß jemand von sich selbst sprechen muß. Auf diese Weise war es möglich, den Menschen im Menschen auszuschalten. Und so wimmelt es in vielen pseudo-logischen Machwerken auch zu Beginn des 21. Jahrhunderts immer noch von subjektlosen Ansich-Zuständen bei denen nur noch fehlt, daß die "Gegenstände" selbst zu reden anfangen. Dann wäre der Fetischglaube perfekt.

LITERATUR - Werner |G| Petschko, Wertlogik für Anfänger, Penzberg 2008
    Anmerkungen
    1) Noch krasser bei den eingefleischten Materialisten, für die "Bewußtsein" und "freier Wille" und "Geist" überhaupt nichts weiter als bürgerliche Jllusionen sind.
    2) Eine Qualität, die auch gern bei der Entlohnung von Arbeitskraft übersehen wird.
    3) In diesem Sinne sind die meisten sogenannten "Umfragen" nicht wirklich dazu geeignet, ein Meinungsbild der sogenannten Bevölkerung zu geben, weil sich das Ergebnis durch "richtigen" Fragen sehr wohl manipulieren läßt.
    4) An dieser Stelle halte ich es für angebracht, mich gegen Beifall von der falschen Seite zu verwahren. Ich betrachte mich keineswegs als "Holocaust-Leugner", lege aber Wert auf einen entscheidenden Unterschied: Bei mir kommt der "Holocaust" durch mein eigenes Urteil zustande, für das ich meine besonderen Gründe habe. Meine Überzeugung basiert also auf  meinem  Urteil. Das hat nichts mit "Tatsachen" zu tun. Um was es sich bei diesem sogenannten Holocaust  wirklich  handelt, d. h. wie  schlimm  dieses Geschehen in Wirklichkeit, also  ansich  ist, steht überhaupt nicht zur Debatte. Was mich jedoch nicht hindert, mit gutem Gewissen alle Leute, die daran irgendwie beteiligt waren, zu verurteilen. Dafür reicht es, ohne dabei ein schlechtes Gewissen zu haben. In  Wahrheit  aber fehlen mir die Worte, weil diese  Wahrheit  unbeschreiblich unbegreiflich ist für so ein menschliches Bewußtsein wie das meinige.