ra-2Franz BleiRudolf KaullaGide / Rist    
 
WILHELM SIEGES
Der Abbé Galiani
- ein Staatsmann und Volkswirt des 18. Jahrhunderts -

"Unsere Triebe gehen nicht allein auf die Erhaltung und Verbreitung der uns übergebenen Lebensflamme, nach Erfüllung dieser Naturtriebe ist keiner größer als der Wunsch, sich vor den anderen auszuzeichnen, von ihnen bemerkt zu werden. Daher der Wert der Titel, Ämter, des Adels, des äußeren Pompes, daher auch der Wert des Besitzes aufsehenerregender Stoffe, kostbarer Pelze, der in Schönheit glänzenden Steine und Edelmetalle."


§ 1. Einleitung

"Der Abbé Galiani war in seiner Jugend ein Genie, im Mannesalter ein Talent, späterhin nur mittelmäßig."

So kennzeichnet der Herausgeber der nationalökonomischen Schriften GALIANIs in den Economisti classici Italiani eine der anmutigsten und interessantesten Gestalten des ausgehenden Ancien Régime, den Freund der Enzyklopädisten und Feind der Physiokraten, den graziösen Korrespondenten der Frau von EPINAY, den merkwürdigsten und jedenfalls bedeutendsten Neapolitaner dieser Epoche.

Denn mag auch GALIANI wie ein vielfältig geschliffener Stein glänzen als der amüsanteste Gesellschafter, als Diplomat, Richter und Staatsmann, als gedankenreicher Volkswirt, als gelehrter Jurist, als Philologe, als ein feiner HORAZ-Kenner und Kommentator, als kunstsinniger Sammler und nicht zuletzt als einer der geistreichsten französischen Briefschriftsteller des an solchen wahrlich nicht armen 18. Jahrhunderts - in Werken und Worten ist er ein treuer Sohn seines Landes, Neapolitaner durch und durch.

Diese Freude am Erzählen, die dramatische Belebung der ansich trockensten Stoffe, seine Parodien und Burlesken und die nicht immer wiederzugebenden Mimodramen, mit denen er die Gesellschaft unterhält, seine manchmal zum Erschrecken freie Sprache, der nichts Natürliches fremd ist, seine Galanterie, die quecksilberne Lebendigkeit seines Wesens, aber auch die Heimatliebe und der Familiensinn, mit dem er, wie es sich für einen neapolitanischen Prälaten geziemt, für drei Nichten und die weitesten Angehörigenkreise väterlich sorgt, und der ihn noch auf dem Totenbett seiner Königin das Fortkommen einiger Verwandter empfehlen läßt - all dies macht den funkelnden franko-italienischen Schriftsteller zu einem echten Kind seiner Heimat und seiner Zeit.

Aber GALIANI ist nicht nur der "hübscheste kleine Harlekin, den Italien hervorgebracht hat" (1), der "reizende Abbé" der Damen, das Orakel des Salons (2): dieser kleine Harlekin trägt ein "Macchiavellshaupt" (3), er ist einer der ersten Opportunisten (4), ein durch und durch "historisch denkender Kopf" (5), der Vorläufer einer  national ökonomischen Wissenschaft.

Diese Bedeutung GALIANIs gewissermaßen als Vertreter einer historischen Weltanschauung und der induktiven Methode in seiner ganz anderen Idealen huldigenden Zeit hat in den letzten Jahren besondere Beachtung gefunden, NAUDÉ (6), FRIDRICHOWICZ (7) und insbesondere GAUDEMET (8) haben sie gebührend hervorgehoben.

Allerdings haben sowohl GAUDEMET wie die deutschen Autoren GALIANI wesentlich nur in Bezug auf die Getreidehandelspolitik gewürdigt.

Daß aber schon bei seinen Lebzeiten dieser merkwürdige Mann in Deutschland kein Unbekannter war, beweist die Lebensbeschreibung GALIANIs in WIELANDs  Teutschem Merkur  1789 sowie die Übersetzung der  Diodatischen Biographie  (9) in KARL ADOLF CAESARs  Philosophischen Annalen  (10).

Diese letztere (11) wurde mehr oder weniger wörtlich von allen späteren Autoren abgeschrieben (12), erst den quellenmäßigen Forschungen von PEREY und MAUGRAS war es vorbehalten, wirklich Neues zu geben. (13)

Es wird sich lohnen, in Würdigung dieser älteren und neueren Untersuchung einmal die Gesamtpersönlichkeit GALIANIs im Anschluß an seine bedeutendsten Werke einer näheren Betrachtung zu unterziehen.


Erster Abschnitt
§ 2. Galianis Jugend

In der Tat: GALIANI war in seiner Jugend ein Genie.

Als in Neapel im Jahre 1750 ein umfangreiches Werk über das Münzwesen großes Aufsehen erregte, da wollte es selbst GALIANIs Bekannten und Landsleuten unglaublich erscheinen, daß dieses fast 400 Seite fassende Buch die Arbeitsfrucht eines kaum zwanzigjährigen Jünglings sein sollte. Ein Werk, das zu den besten der italienischen Nationalökonomik des 18. Jahrhunderts zählt, das eine originelle Geschichte des Geldes vom Urzustand an und eine eigenartige Werttheorie gibt, Kenntnis der praktischen Münztechnik und ein umfassendes enzyklopädisches Wissen bezeugt.

Es erhoben sich auch alsbald Stimmen, die GALIANIs Urheberschaft bestritten, aber eine kurze Geschichte seiner Jugend und seines Erziehungsganges wird überzeugen, daß GALIANI seinen jungen Ruhm sich selbst und nicht einer zweideutigen Handlungsweise verdankt.

FERDINANDO GALIANI entstammt einer Adelsfamilie aus Foggia und wurde als zweiter Sohn des Gerichtsassessors MATTEO GALIANI am 2. Dezember 1728 in Chieti geboren.

Im Jahre 1731 wurde sein Oheim, der Erzbischof von Tarent, CÖLESTIN GALIANI (14) zum königlichen Oberkaplan in Neapel ernannt. Ein ausgezeichneter Gelehrter und aufgeklärter Priester, beschloß er die Erziehung seiner beiden Neffen in die Hand zu nehmen, und so kamen sowohl FERDINAND GALIANI wie auch sein älterer Bruder BERNHARD in frühen Jahren in die Hauptstadt.

Eine mehrjährige Abwesenheit zwang den Erzbischof während der Jahre 1740 - 42 seine Neffen den Cölestinermönchen im Kloster St. Petri anzuvertrauen, die sich eines besonderen Rufes der Gelehrsamkeit erfreuten. (15) Die beiden Knaben hatten gerade ihre philosophischen und mathematischen Studien beendet, als Monsignore GALIANI zurückkehrte, und so konnte FERDINAND bereits mit 14 Jahren im Haus seines Oheims von MARCELLO CUSANO, dem späteren Erzbischof von Palermo, in das römische und kanonische Recht eingeführt werden. Der außerordentlich frühreife und regsame Jüngling bewältigte auch diese spröde Materie rasch. Er errang sich tüchtige juristische Kenntnisse und insbesondere die Schärfe und Klarheit der Begriffe, die ihn später auszeichneten, aber er fand auch noch Zeit, sein Gesamtwissen universell zu erweitern.

Und dazu bot sich ihm im Hause seines Oheims die glücklichste Gelegenheit. Denn Monsignore GALIANI war nicht nur selbst ein hochgebildeter Geist, als Präfekt über das Universitätswesen empfing er die gelehrte Welt, den Groß-Almosenier des Königs umschmeichelte der Adel, und es gehörte, wie auch später bei FERDINAND GALIANI, für jeden Literaten von Bedeutung zum guten Ton, im Hause GALIANI seine Aufwartung zu machen.

Der berühmte Latinist MAZOCCHI (16) hatte seine besondere Freue an den beiden Knaben, der Marchese RINUCCINI (17) und der Abt BARTOLOMEO INTIERI erweckten sein Interesse an Volkswirtschaft und Staatswissenschaft, GENOVESI (18), CAPASSI (19), VICO und andere diskutierten vor ihnen die spitzigsten Probleme der Philosophie und der Metaphysik.

Aus diesem anregenden Umgang mußten die Knaben umso mehr Nutzen ziehen, als man dem Erzbischof, der besonders FERDINAND geradezu vergötterte, keine größere Freude bereiten konnte, als sich mit ihnen möglichst viel und eindringlich zu beschäftigen. So im Kreis gelehrter, ihm wohlwollender Leute aufwachsend und unterstützt von einem starken Gedächtnis, konnte sich GALIANI auch ohne jenes umfangreiche enzyklopädische Wissen aneignen, das an ihm erstaunt. Ihren Gesprächen und Diskussionen verdankt er auch wohl ein Gutteil der bewunderungswürdigen Leichtigkeit der Darstellung, die schon in seinen Jugendwerken hervortritt, die plastische Schilderungskraft und die Vorliebe für erzählende Unterbrechungen und Allegorien.

Als dann später in den berühmten Pariser Salons seine angeborene Gewandtheit noch den letzten feinsten Schliff erhielt, da mochte ihm wohl das Kunststück gelingen, in Dialogform für jeden amüsant und lesbar ein gedankenreiches Werk über den Getreidehandel, geradezu ein Unikum in der Literatur hervorzubringen.

Schon früh übte er sich im Stillen durch mancherlei literarische Betätigung.

Einer kleinen literarischen Vereinigung der  Academia degli Emuli  trug er Abhandlungen vor, an denen sich seine bizarre Vielseitigkeit zeigt: "Ob es sichfür eine edle Seele gezieme, von der Liebesleidenschaft ergriffen zu werden", eine weitere: "Über die platonische Liebe", und eine dritte: "Über das Geldwesen zur Zeit des trojanischen Krieges". (20)

Dann übersetzte er 1744 eine Schrift LOCKEs über das Münzwesen (die "Betrachtungen über die Folgen des Sinkens des Zinssatzes und der Steigung des Geldwertes", London 1691, (21) verfaßte eine "Dissertazione sul castro Lucullano" und eine "Geschichte der ältesten Schiffahrt im mittelländischen Meer".

Alle diese Arbeiten sind ungedruckt geblieben, doch lagen in einigen wertvolle Vorarbeiten für das Buch "Della Moneta".

Aber vorerst machte GALIANI durch einen kecken Streich gehörig von sich reden, wenn auch sein Name dabei vorläufig unbekannt blieb.

Zurückgesetzt und brüskiert vom Vorsitzenden einer Privatakademie, welcher sein Bruder BERNARDO angehörte - in Vertretung des Letzteren sollte GALIANI dort eine Rede auf eine unbefleckte Empfängnis vorlesen - parodierte er in einer anonymen Abhandlung, die er im Namen jener Akademie dem Knecht des verstorbenen Scharfrichters von Neapel zueignete: "Componimente vari per la morte die Domenico Jannaccone, Carnefice della Gran Corte della Vicaria, racolti e dati in lucee da G. A. S. (22) Avocato Napolitano 1749", den Stil und die Eigenheiten der Mitglieder dieser Akademie so ergötzlich und ähnlich, daß man bald in Neapel von nichts anderem sprach.

Aber die Sache nahm ein übles Ende, es ergingen Klagen an den König, und GALIANI sowie sein Freund CARCANI waren froh, als sie der Justizminister TANUCCI mit einigen Tagen geistlicher Exerzitien davon kommen ließ.

Ganz im Stillen nun, un ohne daß sein ihn sonst streng beaufsichtigender Oheim etwas ahnte, vollendete GALIANI sein großes Werk "Della Moneta". Nur, wie er in der Vorrede selbst angibt, seine Freunde CARCANI und TOMMASI zog er ins Geheimnis. So erschien das Werk anonym, und GALIANI selbst überraschte in liebenswürdiger Weise seinen alternden Wohltäter. Er las ihm das Buch vor, und der ahnungslose Erzbischof war voll des Lobes: "FERDINAND solle auch lieber einmal versuchen, solche Bücher zu schreiben, als eine Zeit mit Spottschriften und Dichtereien zu vertun" Man denke sich die Freude, als schließlich der Tunichtgut von Neffe sich als Verfasser dieses rasch berühmt gewordenen Buches offenbart (23).

Das Buch  Della Moneta  errang einen wohlverdienten Erfolg. Mit einem Schlag war der junge GALIANI ein auch über Italiens Grenzen bekannter Mann. Er hatte es vom Verleger dem König KARL II. widmen lassen und er durfte sich schmeicheln, daß seine praktischen Vorschläge nicht unbeachtet blieben.


§ 3.
Das Buch "Della Moneta"

Wieso GALIANI zur Abfassung dieses Werkes vom Münzwesen veranlaßt wurde, das hat er in der Vorrede zur zweiten 1780 erschienenen Auflage hübsch auseinandergesetzt.

In den Jahren, die der Thronbesteigung KARLs III. folgten (und schon während der Wirren vorher) waren durch die unaufhörlichen bis 1749 dauernden Kriege (insbesondere den österreichischen Erbfolgekrieg und die daran anknüpfenden Konflikte), welche bedeutende Heeresmassen der verschiedensten Länder an und über die Grenzen des Königreichs Neapel geführt hatten, Unmengen fremder, vorzüglich spanischer, französischer und deutscher Münzen im Lande in Umlauf gekommen.

Mit Erfolg hatte die Regierung zahlreiche Maßnahmen zugunsten von Handel und Industrie getroffen, und ein im Anziehen der Preise sich zeigender Aufschwung war eingetreten. Als nun der Friedensschluß von 1749 eintrat, verschwand diese fremde Geldzufuhr, und es trat ein empfindlicher Geldmangel ein. Die dadurch entstehende Panik ließ die Preise erneut steigen, der Wechselkurs änderte sich, Handel und Industrie warfen nicht mehr den gleichen Ertrag ab, kurz, es entstand allgemeine Unsicherheit und allgemeines Klagen.

Man gab dem üppigen Lebenswandel der Reichen, der Abnahme der alten Frömmigkeit, den Fehlern der Regierung und wem nicht noch allem die Schuld (GALIANI zeichnet diese auf Unwissenheit beruhende Erregung köstlich), während doch in Wirklichkeit die Krisis nur ein nach Friedensschlüssen häufig sich einstellendes vorübergehendes Symptom dafür war, daß sich die Wirtschaft noch nicht den veränderten Bedingungen angepaßt hatte.

Man forderte nun neue Wechselgesetze, Vermehrung des Münzbestandes, Einführung von Zahlpfennigen und minderwertigem Geld mit Zwangskurs.

Letztere vom Nationaökonomen BROGGIA (24) in einer Schrift (siehe oben) geforderte Neuerung, die auf der rein formalen Definition des Geldes als gesetzliches Zahlungsmittel beruhte, zu bekämpfen, war der Zweck des galianischen Werkes. Es handelte sich für ihn darum, das Wesen des Geldes und die unabänderlichen Gesetze, denen eine jede staatliche Geldwirtschaft folgen muß, wenn anders sie nicht zur vollständigen Zerrüttung führen soll, klarzulegen.

Die Art und Weise, wie er dies ausführte, schildert am besten der Immediatbericht, in welchem der Marchese NICCOLA FRAGGIANI dem König die Annahme der Widmung des Buches empfahl. Daß GALIANI sich damals noch nicht als Verfasser bekannt hatte, kann den Wert des Zeugnisses nur erhöhen. (25) Jeder werde das Buch mit Vergnügen lesen, der Ordnung, Bestimmtheit und Feinheit der Gedanken, sowie einen deutlichen geschmackvollen Ausdruck liebt. Es sei voll echter Grundsätze und weiser Maximen.

Und obgleich die Materie vom Münzwesen ansich so trocken und verwickelt ist, daß sie für die Metaphysik der Politik gehalten wird, so habe ihr der Verfasser doch soviel Geist und Leben eingehaucht und sie durch passende Exkurse und Beispiele, ohne sich je von der Hauptsache zu entfernen, derart bereichert, daß er ihr gänzlich ihr widriges Aussehen benommen und sie ebenso fruchtbar zu machen, als gefällig einzukleiden gewußt habe.

Mag nun auch heute die konkrete Grundlage des Werkes, die Darstellung der Münzverhältnisse Neapels, die eingehende Schilderung der verschiedenen Ausprägungen nicht mehr interessieren, so erwarb sich GALIANI gerade dadurch ein Verdienst um seine Heimat. Er verhinderte eine übereilte Geldverschlechterung und sicherte dem Land den Vorteil einer stabilen Münze. In schönen Worten zeigt er 30 Jahre später in der Vorrede zur zweiten Auflage seine Befriedigung über diesen ersten Dienst, den er dem Vaterland leisten durfte.

Das dem König KARL gewidmete Werk zerfällt in fünf Bücher; das erste handelt von den Münzmaterien, den Prinzipien, die ihnen Wert verleihen, und den Vorzügen des Metallgeldes; im zweiten werden Wesen des Geldes und seine Stellung als Nutzgut innerhalb der Gesellschaft besprochen; Buch III gibt das Wertverhältnis des Geldes zu den übrigen Gütern und der einzelnen Geldsorten untereinander und bringt dabei eine ausführliche Darstellung des LAWschen Finanzschwindels (Kapitel IV); im vierten Buch werden Umlauf des Geldes und im fünften der Ertrag als Zins, Agio etc. auseinandergesetzt.

Der zweiten Auflage hat GALIANI noch besonders wertvolle Noten hinzugefügt, die Bibliographie, Polemik und Historisches aus der Entwicklung des Geldwesens seiner Heimat enthalten.

Im Einzelnen sind die Grundgedanken etwa folgende:

Geld ist Wertträger. Wenn nun die Edelmetalle Gold und Silber, in Verbindung mit einem geringen Metall, deren Entdeckung und deren Surrogate in den Anfängen der Zivilisation etwas phantasievill geschildert werden (Seite 1 - 22), in jeder entwickelten Wirtschaft den Geldstoff abgeben, so muß inen auch ein innerer Wert zukommen.

Falsch ist die Ansicht des ARISTOTELES, daß erst der staatliche Wille dem ansich wertlosen Metallkörper die Tauschkraft beilegt.

Denn was ist Wert schließlich anderes als die "ideal di proporzione tra l'possesso d'una cosa e quello d'un altro nel concetto d'un uomo." (Seite 27), das Verhältnis, das der Mensch in seinem Verstand zwischen dem Besitz eines Objektes und dem eines anderen herstellt, richtiger das Stärkeverhältnis des Begehrens, mit der er zwei Gegenstände betrachtet.

Der Wunsch nun, einen Gegenstand zu besitzen oder zu behalten, wird bestimmt durch seine Nützlichkeit und seine Seltenheit.

So beruth der Wert jeder Sache schließlich auf Nutzen und Seltenheit.

Nutzen nennt GALIANI rein sensibilistisch: l'attitudine que ha una cosa a procurarci la felicita. "Der Mensch ist nur eine Zusammensetzung verschiedener Begierden", die Erfüllung dieser Begierden verursacht ihm Freude, und dieser Freudezustand ist Glück (Felicita). "Nützlich ist also alles, das eine wahre Freude hervorruft, d. h. ein stachelndes Verlangen befriedigt" (Seite 29).

Unsere Triebe aber gehen nicht allein auf die Erhaltung und Verbreitung der uns übergebenen Lebensflamme, nach Erfüllung dieser Naturtriebe ist keiner größer als der Wunsch, sich vor den anderen auszuzeichnen, von ihnen bemerkt zu werden. Daher der Wert der Titel, Ämter, des Adels, des äußeren Pompes, daher auch der Wert des Besitzes aufsehenerregender Stoffe, kostbarer Pelze, der in Schönheit glänzenden Steine und Edelmetalle. Größer noch als bei den Männern ist das Verlangen nach glänzenden schönen Sachen bei der Mehrzahl des Menschengeschlechts, den Kindern und Frauen, wobei bei letzteren das Schmuckbedürfnis noch verstärkt wird durch den Antrieb, in schöner Erscheinung die männliche Leidenschaft zu erregen und zu beherrschen. Nichts kommt dem so sehr entgegen als edles glänzendes Metall und kostbarer Stein.

So sind die Edelmetalle nützlich, da sie einen starken Trieb der Menschheit befriedigen.

Es mag zwar unentbehrlichere Dinge geben, aber gerade die unentbehrlichen Dinge verlieren durch die Güte der Natur, die sie so reichlich ausgestreut hat, an Wert durch eben ihr häufiges Vorkommen. Denn als zweiter wichtiger Faktor in der Wertberechnung tritt die Seltenheit hinzu.

Seltenheit ist: la proporzione ch'e fra la quantita d'una cosa e l'uso que n'e fatto. [Verhältnis zwischen der Menge einer Sache und ihrer tatsächlichen Verwendung. - wp] Im Grunde aber ist die Seltenheit meist, wie GALIANI sehr fein ausführt (Seite 39), durch die zur Okkupation nötige Arbeit bedingt. Bei Dingen, die uns in großer Anzahl umgeben und die uns unbearbeitet nutzlos sind, kommt zur Wertberechnung noch hinzu die zur Verarbeitung aufgewendete Mühe. Die Verarbeitung erhöht den Wert jedes Gegenstandes, sondern sie seine Verwendbarkeit oder Schönheit steigert.

Der Wert der menschlichen Arbeitsleistung bestimmt sich gleichfalls nach den Gesetzen der Nützlichkeit und Seltenheit (Seite 42), verbunden mit den zur Produzierung dieser Leistung nötigen Unterhaltskosten.

In feinen Untersuchungen prüft GALIANI alsdann die Grenz- und Höchstwerte und untersucht psychologisch die Fragen der Mode, der Liebhaberpreise, der Preissteigerung etc.

Was aber das Geld anlangt, so kommt es ihm vor allem darauf an, zu beweisen, daß auch der Wert der Edelmetalle obigen Gesetzen gehorcht und nicht ein Produkt gesetzgeberischer Festsetzung ist.

Weit mehr aus ihrer Verwendung als Schmuck und Kostbarkeit denn als Münze ziehen sie ihren Wert und Preis. So übersteigt die Quantität der im Königreich Neapel als Kirchenschmuck etc. verwendeten Edelmetallmassen bei weitem die ausgeprägte Münzmenge. Er schätzt erstere auf das Vierfache der letzteren. Viermal mehr also wird auch durch sie der Edelmetallwert bedingt.

In der Verfolgung dieser Auseinandersetzungen werden dann theoretisch die einzelnen Geldarten untersucht, die Unentbehrlichkeit und besondere Tauglichkeit der Edelmetalle als Umlaufmittel nachgewiesen.

Der kommunistische Staat, der das Geld durch Empfangsquittungen der abgelieferten Produktion ersetzen möchte, wird kritisiert und die ganze Unhaltbarkeit des Systems dargelegt (Seite 91f).

Ist so das Metallgeld als gemeinsames Maß aller Dinge (comune misura di tutto, Seite 99) unentbehrlich und nützlich und vermöge der Natur der Edelmetalle am allerwenigsten Verlusten an Quantität, Qualität und innerem Wert ausgesetzt, so ist doch auch dieses Maß kein absolut unveränderliches (Seite 99). Alles ist in ewigem Fluß begriffen, sowohl der Preis der Waren als auch der Preis (Wert) des Geldes und das Verhältnis der einzelnen Münzmetalle zueinander.

Diesen Untersuchungen widmet GALIANI die Kapitel II bis IV des zweiten Buches, und es kommt ihm vor allem darauf an, seine Landsleute ebenso über die hohen Preise zu beruhigen wie von vorzeitiger Münzänderung oder gar Verschlechterung abzuraten.

So hoch er aber das Geld schätzt, den wahren Reichtum einer Nation vermag es nicht zu bilden. Nach einer eigentümlichen Definition des Reichtums "Richezza é il possesso d'alcuna cosa, che sie apiu desiderata da altri che dal possessore" zeigt er, daß der wahre Reichtumg eines Landes in seinen Bewohnern liegt, nicht nur in der Anzahl, sondern in der mutigen Kraft der Einzelnen (Seite 148/49). Das Geld hat noch alle Völker entnervt; die Vermehrung nicht des Geldes, sondern der Volkskraft sei Aufgabe des Staates.

Exakte Justiz und gute Gesetze, militärische Tüchtigkeit als deren Folge, gerechte Steuerverteilung, möglichste Gleichheit der Güter und namentlich der Erbteilung (damit nicht ein Teil der Kinder zum Zölibat gezwungen ist (26), ein landeingesessener Herrscher und vor allem die Förderung des Ackerbaus (27), das wird die Volkskraft heben, das ist des jungen GALIANI wirtschaftliches Ideal (Seite 256).

Insbesondere der Ackerbau kann nicht genug gefördert werden, er ist der allein produktive Gewerbszweig, der allen anderen Nahrung und Tätigkeit liefert.

Eine genaue Darstellung der Münztechnik schließt das zweite Buch ab. Nach einer eingehenden Untersuchung über das Verhältnis der Edelmetalle zueinander, das durch die Geschichte bis zum Königreich Neapel zur Zeit GALIANIs verfolgt wird, kommt GALIANI im dritten Kapitel zum Anlaß seines Buches, den Vorschlägen einer Münzvermehrung oder Verschlechterung.

Ausführlich bekämpft er anhand historischer Erfahrungen die Irrtümer, die zugunsten und zu Lasten dieses äußersten Mittels einer bedrängten Staatswirtschaft obwalteten.

Nur um dem Staat im Notfall eine Überlastung tragen zu helfen oder die Staatsausgaben herabzusetzen oder eine allgemeine Schuldentilgung (Seisachtie) herbeizuführen, möge eine solche Währungsänderung, - vermehrung, - verschlechterung bei allergrößter Bedrängnis erlaubt sein (Seite 250 und 251).

Schweren Tadel aber verdienen die Fürsten, die meist aus Eigennutz den Münzstand verschlechterten. An den unheilvollen Folgen des LAWschen Finanzschwindels zeigt GALIANI die große Gefahr jeder unreellen Münzpoliti (Seite 259 - 268).

Was den Umlauf des Geldes anlangt, so benutzt GALIANI bei der Erörterung desselben in Buch IV wiederum die Gelegenheit, den Landsleuten die Segnungen guter Münze auseinanderzusetzen.

Nachdem er im Beginn des Buches die Nachteile der Geldknappheit für Handel und Landbau treffend hervorgehoben habt, empfiehlt er den Neapolitanern die Gewöhnung an eine pünktliche Steuerzahlung, rasche Justiz, klare Gesetze. Und bei der einsichtigen Regierung des Königs werde sich bald die Geldknappheit verlieren (Seite 285). Allzugroßer Geldvorrat sei dem Land eher ein Nachteil, er führt zu allgemeiner Teuerung, unter der die Ärmsten am meisten leiden, Genußsucht, Spekulation und schließlich zur Einschränkung der Bevölkerung. Nicht Überfluß an Gold, sondern Überfluß an Lebensmitteln machen ein Volk zahlreich und kräftig, und letzteren zu erstreben, führt er gegen MURATORI aus, ist die Pflicht einer guten Regierung. Kein Land ist ärmer, als die Silber- und Goldbergwerksländer! (Seite 297/98)

Auch eine noch so ergiebige Münzausprägung wird keinem Land einen Geldvorrat sichern können, wenn eben die Bedingungen zu reichlicher Verpflegung der Bevölkerung fehlen.

Daher geht GALIANI so weit (auf Seite 311), selbst das Münzausfuhrverbot zu bekämpfen, da jegliche Münzausfuhr doch lediglich Folge, nicht Ursache der Not ist, und so durch die Abstellung des Notstandes allein zu verhindern.

Keine Münzverschlechterung, kein Ausfuhrverbot, überhaupt kein Antasten der Währung: gute Gesetze, Wohlfahrtspflege, kluge und tüchtige Regierung, fleißiger Landbau, das ist der praktische Rat, den GALIANI (Seite 313) schließlich seinen Landsleuten gibt.

Darin und in den Untersuchungen über Wert und Preis liegt die Bedeutung seines Werkes, das noch vielerlei feine Untersuchungen enthält, die hier übergangen werden mußten.

§ 4.
Galianis Laufbahn bis zur
Berufung nach Paris

Geschickt wußte nun der erzbischöfliche Oheim auch die materielle Stellung seines geistvollen Neffen zu heben. Es gelang ihm, dem gar nicht kirchlichen FERDINAND eine Sinekure [Amt ohne Amtspflichten - wp] als infulierter Abt [zum Tragen einer Mitra berechtigt - wp] zu Centola und an St. Laurentius in Neapel zu verschaffen, welcher der Hof binnen Kurzem eine weitere an St. Catharina in Celano hinzufügte. Ein päpstlicher Dispens gestattete FERDINAND nur die vier niederen Weihen zu empfangen, da er keinerlei theologische Studien getrieben hatte. Wenn auch GALIANIs Lebenswandel und Anschauungen später nichts weniger als kirchlich waren, "le charmant abbé qui na d'abbé que le nom" nennt ihn SAINT-BEUVE, so trifft ihn doch nicht das Odium, das so vielen der damaligen Sinekurenträgern anhaftet, da er einmal nicht geweihter Priester war und zum andern sich jeder Angriffe auf die Religion, von der er lebte, enthielt. Seine Wohltätigkeit wird von DIODATI gerühmt.

Die Jahre 1751 - 1753 verbringt der junge Monsignore und infulierte Abt auf einer Reise durch Italien. Überall war ihm der Ruhm seines Namens vorangeeilt, der Papst empfing ihn huldvoll und unterhielt sich mit ihm über seine Schriften (28), die Akademien machten ihn zum Ehrenmitglied, VICTOR AMADEUS von Savoyen spricht mit ihm stundenlang über Münzwesen und Landwirtschaft (29).

1753 verlor er seine treueste Stütze, den Erzbischof von Tarent. Ihm hat er immer ein treues Andenken bewahrt, und die Liebe zu ihm äußert sich in der Korrespondenz und dem Werk des sich so skeptisch gebenden Mannes (30) oft in rührender Weise.

In der Gesellschaft der Freunde des Verstorbenen suchte er Trost, BROGGIA, GENOVESI, INTIERI,RINUCCINI u. a. trafen sich mit ihm in den Salons der Prinzissen von Belmonte (31) und der Herzogin von Erca. Schon damals war GALIANI als geistreicher Plauderer bekannt und gesucht.

Unausgesetzt tätig (32), veröffentlichte er 1754 eine Schrift über eine Kornaufbewahrungsmaschine, die INTIERI erfunden hatte. (33) Mineralogische Studien veranlaßten ihn, dem Papst eine wertvolle Sammlung von 141 verschiedenen Steinarten des Vesuv zu übersenden mit der schelmischen Widmung: "Beatissime pater, fac ut lapides isti panes fiant" [Dem Heiligen Vater, um sicherzustellen, daß diese Steine Brot werden - wp], wofür ihn BENEDIKT XIV. mit einem 400 Dukaten eintragenden Kanonikat zu Amalfi belohnte.

Als Mitglied der neugegründeten Akademie von Herculaneum verfaßte er eine Abhandlung über die Malerei bei den Alten und beteiligte sich auch sonst eifrig an den Arbeiten. Eine Rente von 130 Dukaten belohnte seine Mühe.

Er entwarf noch für die Stadt Neapel ein prächtiges Reiterstandbild KARLs III. (34), verfaßte eine beredte Lobschrift auf seinen verstorbenen Wohltäter BENEDIKT XIV.,  c'est mon meilleur ouvrage  [Das ist meine beste Arbeit - wp], schreibt er davon später (35), Aufsätze über die Giganten, eine Scherzrede auf die  Cicisbei  [Liebhaber verheirateter Frauen - wp] machten ihn allen Kreisen bekannt und beliebt. (36)

So stand GALIANI mit 30 Jahren da als Liebling seines Landes, als bekannter Schriftsteller und im Genuß einer angesehenen Stellung und Vermögenslage.

Doch erwartete ihn Größeres. Am 10. Januar 1759 übernahm ihn TANUCCI in das Staatssekretariat und im Mai desselben Jahres entsandte er ihn als Gesandtschaftssekretär unter Graf von CANTILLANA Marquis  de Castromonte  nach Paris.

Die Stellung war des Mannes und der Mann der Stellung wert.
LITERATUR Wilhelm Sieges, Der Abbé Galiani, Mönchengladbach 1905
    Anmerkungen
    1) MARMONTEL, Mémoires, Paris 1855, Seite 232
    2) Vgl. GALIANIs Brief an Madame GEOFFRIN vom 19. Oktober 1771 bei PEREY und MAUGRAS I, Seite 466.
    3) MARMONTEL, a. a. O., Seite 466
    4) DELORE, Un opportuniste en économique au XVIIIe siécle, im Moniteur des Intérêts matériels 2. und 9. Januar 1881
    5) NAUDÉ in "Schmollers Staats- und sozialwissenschaftlichen Forschungen, Bd. 8, Heft 5.
    6) NAUDÉ, Die städtische Getreidehandelspolitik vom 15. - 17. Jahrhundert in "Schmollers etc." a. a. O.
    7) FRIDRICHOWICZ, Die Getreidehandelspolitik des Ancien Regime, Weimar 1897
    8) GAUDEMET, L'Abbé Galiani et la question du commerce des blés á la fin du régne de Louis XV, Paris, 1899
    9) DIODATI, Vita dell'Abate Ferdinando Galiani, Regio Consigliere etc., Napoli 1788.
    10) Philosophische Annalen, 1793, Nürnberg, 2. Teil, 2. Band
    11) welche selbst manches wörtlich der Vorrede und den Nachnotizen des Buches "Della Moneta" entnimmt.
    12) z. B. in ERSCH und GRUBERs Enzyklopädie-Artikel "Galiani"
    13) In der musterhaften Ausgabe: L'Abbé Galiani, Correspondance avec Madame d'Epinay etc., Paris 1881. Es wird hier immer nach dieser Ausgabe zitiert werden.
    14) Dom CÖLESTIN GALIANI, Cölestinermönch, nacheinander Erzbischof von Tarent, Almosenier des Königs beider Sizilien, Erzbischof von Thessolanich und Studienpräfekt in Neapel. Er legte die Streitigkeiten zwischen Kaiser KARL VI. und BENEDIKT XIII. sowie zwischen dem König von Neapel und CLEMENS XII. bei. Eerst durch letzteres und das mit BENEDIKT XIV. 1746 geschlossene Konkordat wurde es dem großen Minister TANUCCI möglich, im Königreich Neapel mit den klerikalfeudalen Privilegien, insbesondere der Immunität der geistlichen Ländereien und dem mißbrauchten Asylrecht aufzuräumen. - Monsignore GALIANI, früher Professor an der Sapienza in Rom, kannte DESCARTES, LOCKE, NEWTON und beherrschte in universaler Weise alle philosophischen Systeme. Sein Hauptgebiet war die Mathematik. Er verfaßte eine Abhandlung über die Kombinationslehre beim Glücksspiel mit Erläuterungen der "Ars conjecturandi" BERNOULLIs.
    15) Zu ihnen gehörte GENOVESI (1712 - 1769), Anhänger der WOLFFschen Philosophie und Inhaber des ersten nationalökonomischen Lehrstuhls. Verfaßte  Lezioni di commercio o di economia civile,  1757.
    16) ALESSIO SIMMACHO MAZZOCOLO, genannt MAZOCCHI (1684 - 1771), berühmter neapolitanischer Archäologe und Mitglied der  Académie des Incriptions.  Sein Hauptwerk über Herculaneer Inschriften: In regii herculanensis musaei tabulas heralcleenses commentarii, 1744 - 45 in folio.
    17) GALIANI gedenkt RINUCCINI und INTIERI besonders in der Vornotiz zu "La Moneta", Seite 3. INTIERI, BARTOLOMEO, 1676 - 1757, Philosoph und Mathematiker und Gründer einer Handelsschule und Inhaber eines Lehrstuhls der Nationalökonomie.
    18) GENOVESI, ABATE ANTONIO, 1712 - 1769, Philosoph und Nationalökonom; siehe Anm. 15
    19) CAPASSI, Dichter und Rechtsgelehrter
    20) Dissertazione sullo stato della Moneta a tempi della guerra Trojana. Nicht gedruckt.
    21) "Some Considerations on the Consequence of Lowering the Rate of Interest and Raising the Value of Money", von JOHN LOCKE.
    22) G. ANTONIO SERGIO war Präsident jener Akademie.
    23) In rührender Weise gedenkt er dessen in der Vorrede zur 2. Auflage des Buches.
    24) Verfasser eines "Trattato de Tributi, delle Monete, e del Governo politico della Sanitá", 1743.
    25) GALIANI hat diesen Bericht auf Seite 371 der zweiten Auflage abgedruckt.
    26) Das eigene Schicksal GALIANIs.
    27) Hier wollte MORELLET später GALIANI des Widerspruchs überführen, wogegen sich GALIANI in Note 25 zu Auflage II verteidigt.
    28) "Er gab mir", so schreibt der junge Abbé am 17. Dezember 1751 an seinen Oheim, "den Vortritt vor den Staatssekretären, er lobte mein Werk "Della Moneta", noch mehr aber die  Componimenti vari,  deren er in so schmeichelhaften Ausdrücken gedachte, wie ich sie nicht weitergeben darf. Mein Besuch war kurz, ich forderte nichts von ihm, und so blieben wir gute Freunde", - eine echt galianische Bemerkung (PEREY und MAUGRAS I, Seite XIX).
    29) Vgl. dazu GALIANIs Brief bei DIODATI a. a. O. Seite 62 und 63. Diese Reise, auf der er die Bekanntschaft der besten italienischen Gelehrten machte, legte den Grund zu einer umfangreichen Korrespondenz. Allein der Briefwechsel mit den italienischen Freunden faßte nach GALIANIs Tod acht starke Bände. Veröffentlich ist wenig davon, obwohl der Briefwechsel gewissermaßen eine ganze Literaturgeschichte enthält. Seinen Ruf als Briefschriftsteller verdankt GALIANI der französischen Korrespondenz.
    30) Vgl. z. B. die Vorrede zur 2. Auflage von Della Moneta.
    31) "C'est la Madame GEOFFRIN d'ici" schreibt er später am 8. 2. 1777
    32) Er verfaßte u. a. eine Geschichte Karthagos von seiner Gründung bis zum punischen Krieg, schrieb eine theologische Abhandlung über den 10. Vers des 49. Kapitels des 1. Buches MOSE, übersetzte das erste Buch des ANTILUKREZ ins Italienische und dgl. mehr (Sämtlich ungedruckt)
    33) Della perfetta conversazione des grano, discorso di Bartolomeo Intieri. Abgedruckt in der Custodischen Sammlung: GALIANI, Band II. 1770 wurde diese von BELLEPIERRE de NEUVE-EGLISE ins Französische übersetzt, ohne daß GALIANIs gedacht wurde, wogegen er durch DIDEROT protestieren ließ. Vgl. auch GRIMM, Corr. litt. IX, Seite 220.
    34) Es wurde auf der Piazza des Spirito Santo errichtet.
    35) Vgl. GALIANIs Selbstbiographie (Brief an Frau von EPINAY vom 13. Dezember 1770 (PEREY und MAUGRAS I, Seite 316)
    36) Degli uomini di statura straordinaria, e de Giganti (ungedruckt). Desgleichen die "orazione recitata nel capo dell' anno 1759 in occasione di tirare in quel giorno i Cicisbei, e le Cicisbee a sorte. (Gedruckt ist: Delle lodi di Papa Benedetto XIV. Orazione, Napoli 1758.