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PHILIPP WEGENER
Über die Grundfragen
des Sprachlebens

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"Man darf wohl sagen, daß uns die Sprachgeschichte ein Bild vom allgemeinen Fortschritt des Menschengeistes entrollt: die ruhige, vernünftige Überlegung und Berechnung der Verständnisfähigkeit des angeredeten Nebenmenschen gewinnt die Oberhand über die elementare Gewalt des Gefühls und des Strebens."

"Man hat daüber gestritten, ob ein Wort mehrere Bedeutungen haben kann. Das Wort Löwe hat allem Anschein nach nur eine Bedeutung. Die Bedeutung dieses, wie aller Wörter, ist die Summe aller Vorstellungen, welche mit ihrer Lautreihe, hier Löwe verbunden werden. - Doch bei und von wem verbunden werden? - Hat wirklich der Zoologe und das Kind, dem man das Bild des Tieres gezeigt hat, dieselben Vorstellungen mit diesem Wort assoziiert?"

VIII. Der Exposition gegenüber steht das logische Prädikat. Schon oben war darauf hingewiesen worden, daß dieses nicht mit dem grammatischen Prädikat zusammenfällt, obgleich allerdings ein naher Zusammenhang besteht. Das Glied des Satzes, welches den Ton trägt, der betonte Satzteil ist das logische Prädikat. Der grammatischen Form nach kann dies ein Subjekt, eine Zeit- oder Ortsbestimmung oder irgendeine andere grammatische Kategorie sein. So läßt sich der Satz: "Die Schlacht bei Leipzig ist am 18. Oktober geschlagen" mehrfach betonen, "die Schlacht bei Leipzig -, ist am achtzehnten Oktober -, ist am 18. Oktober - geschlagen". Man empfindet unmittelbar den Unterschied der Bedeutung des Satzes bei verschiedener Betonung: wird Leipzig betont, so ist damit gesagt, diese Schlacht fand am 18. Oktober statt, eine andere allerdings wurde an einem anderen Tag geschlagen, von der feststehenden Tatsache, daß am 18. Oktober eine Schlacht stattgefunden hat, wird die Angabe prädiziert, welche Schlacht dies war. Wird die Zahl achtzehn betont, so wird damit einer Annahme widersprochen, etwa der, daß dieselbe am 25. Oktober stattgefundent hat, von der feststehenden Tatsache, daß im Oktober bei Leipzig gekämpft wurde, wird das richtige Prädikat ausgesprochen usw. Also bei der verschiedenen Betonung ergibt sich jedesmal ein verschiedener Sinn, denn jedesmal ist das logische Prädikat und die Situation oder das logische Subjekt verschieden. Bemerkenswert ist, daß in unserem Satz gerade das grammatische Prädikat nicht betont werden kann.

Auch aus diesem Beispiel ergibt sich, was schon oben erwähnt wurde, daß das Prädikat stets das Neue und Interessierende der Mitteilung enthält, oder noch besser gesagt: das Wertvolle. Über diesen Punkt werden wir mehr hören, wenn wir an die Frage nach dem Zweck des Sprechens treten.

Soviel ist hieraus schon jetzt ersichtlich, daß nur solche Worte ein logisches Prädikat sein können, welche imstande sind ein Wertvolles dem Hörer mitzuteilen. Soviel ich sehe ist das nur beim Relativpronomen nicht möglich, sonst können alle die sogenannten Formworte die betonten Satzteile sein, so die Präpositionen: "ja neben dem Haus aber nicht im Haus;" - die übrigen Adverbia: "sehr schön, sagst du? er macht es gar zu art; dein Bruder kam auch" usw.; dagegen das Relativum der, welcher läßt sich nicht betonen, das relative Adverbium dagegen kann das logische Prädikat sein, vielleicht aber nur im Widerspruch gegen eine zu korrigierende Behauptung oder Annahme: "ich ging zu ihm erst, als ich es hörte (nicht bevor), ich habe geschrieben weil ich dich liebe (nicht obgleich), das wird geschen, wenn er kommt (wie du behauptest, aber es ist zweifelhaft, ob du Recht hast)."

Das Mittel also, durch das die beiden scharf zu sondernden Klassen von Satzelementen vom Sprechenden auseinandergehalten werden, ist die größere oder geringere Stärke des Tons, - ich sehe hier davon ab, daß in den Sprachen mit musikalischem Akzent zugleich eine musikalische Erhöhung des Tones stattfindet. Wie wichtig der Akzent für das Verständnis des Satzes und seines Sinnes ist, beweist ein Vergleich zwischen einem stümperhaften und monotonen Lesen gegenüber einem gut betonten Vortrag.

Dieses Mittel genügt vollständig das logische Prädikat hervortreten zu lassen; und doch findet sich in den modernen Sprachen, spezielle dem Französischen und Deutschen, das Bestreben, auch durch eine grammatische Konstruktion den betonten Satzteil hervortreten zu lassen. Man wird sich dieses Bestreben besonders bewußt, wenn man die genannten Sprachen mit dem Lateinischen und Griechischen vergleicht. Sätze wie "primus Caesar hoc fecit" übersetzen wir häufig durch "Caesar war der erste der dies getan hat"; und ebenso bei der Betonung "Caesar hoc fecit", "Caesar war es, der." Im Französischen wird in solchen Fällen der Ausdruck "c'est que" so viel gebraucht, daß ich Beispiele sparen kann. Man darf sagen, daß besonders betonte Nebenbestimmungen häufig so in den modernen Sprachen in den Vordergrund gerückt werden, z. B. "sein Bruder ware, mit dem er kam;" lat.: cum fratre venit, "es war Nacht, als er zurückkehrte", "es ist lange her, seit" und viele andere.

Man hat hierbei den Eindruck, als ob sich ein Widerspruch im Sprachgefühl zeigt, den betonten Satzteil in ein syntaktisches Verhältnis zu bringen, das im Allgemeinen zum Ausdruck von nebensächlichen Bestimmungen dient, man hat auch das Bedürfnis, das wichtigste Glied der Mitteilung an den Anfang zu rücken, was bei der fixierten Wortstellung der modernen Sprachen nicht ohne weiteres möglich ist. Bezeichnend ist hierbei die Tatsache, daß man das logische Prädikat in solchen Fügungen auch zum grammatischen Prädikat macht. Ich weise bei dieser Gelegenheit sogleich darauf hin, daß
    1. ein Bestreben vorhanden ist, das logische Prädikat an die Spitze zu stellen,

    2. ein Bestreben das logische Prädikat zum grammatischen Prädikat zu machen, und

    3. daß die allgemeine Stellung des grammatischen Prädikats in den neueren Sprachen hinter dem Subjekt ist, offenbar ein Widerspruch in der Anschauungsweise, auf den ich noch zurückkommen muß.
IX. Es entsteht nun die Frage: wie befriedigt die Sprache tatsächlich jenes Bedürfnis nach logischem Prädikat und Exposition, welche Formen werden hierfür gewonnen, wie verhält sich die grammatische Form zu den eben geschilderten einen geschlossenen Satzbau begründenden Verhältnissen?

In dem Satz: "Themistokles, ein Grieche aus Athen, ein Zeitgenosse des Aristides, schlug bei Salamis die Perser, welche nach Griechenland gezogen waren, um dieses Land zu unterwerfen, in einer Seeschlacht" - in diesem Satz steckt ein sehr reicher Inhalt. Verfolgen wir die Gänge, welche hier die Darstellung nimmt: zuerst ein Personenname das Subjekt, - für einen Geschichtskundigen genügend zum Vaterland und Lebenszeit zu bezeichnen; denn es gibt nur einen THEMISTOKLES von historischer Bedeutung. Für Ungelehrte bedarf es einer Erläuterung nach Ort und Zeit, diese ist enthalten in einer doppelten Apposition. Offenbar also ist der Erzähler in seinen Angaben bestimmt durch die Überlegung, welche expositionellem Element er nach dem Kenntnisstand des Hörenden zu geben hat. - Die erklärende Apposition folgt nun dem der Erklärung bedürftigen Subjekt nach; man sollte von einer wohlgeordneten Darstellung erwarten, daß die Exposition dem der Exposition bedürftigen Wort vorangeht. Es verhältnis sich hier also Themistokles zu seinen Appositionen wie das logische Prädikat des Satzes zu seinen exponierenden Momenten, zu seiner Exposition oder seinem logischen Subjekt. Eine klare und einfache Erzählung würde sagen: "Es lebte zur Zeit des Aristides ein Mann in Athen mit Namen Themistokles."

Die Anwesenheit der Perser bei Salamis wird durch den Relativsatz erklärt; dieser ist die Exposition zum logischen Prädikat: "die Perser wurden bei Salamis geschlagen". Beide Arten der Exposition, Apposition und Relativsatz, stehen stets hinter ihrem logischen Prädikat. Also diese so einfachen, so vielgebrauchten Formen der Exposition stehen logisch an der falschen Stelle.

Zur Erklärung dieser befremdlichen Tatsache bedarf es nur der Überlegung, wie der Sprechende im Allgemeinen zum Bewußtsein davon kommt, daß seine Mitteilung einer Exposition bedarf. Im Allgemeinen pflegt der Mensch, besonders der naive Mensch, anzunehmen, daß sein Mitmensch innerlich genauso organisiert und gestimmt ist, daß er dasselbe denkt und weiß, wie er selbst. Beginnt er seine Mitteilung mit dieser Voraussetzung, so wird er sich oft vom Gegenteil überzeugen müssen durch den verständnislosen Ausdruck in den Mienen des Angeredeten oder noch direkter durch die Frage: von wem sprichst du, wann war das, wo ist das geschehen usw. Also ursprünglich wird der Redende erst während des Sprechens bemerken, daß er zur Erklärung gewisse Angaben hinzufügen muß. Auch kann sich der Redende über das Maß dessen täuschen, was zur Exposition mitzuteilen ist, er kann zuviel geben und damit langweilig werden und als vorsichtiger Pedant erscheinen, er kann zu wenig geben, und unklar werden. Darüber belehrt ihn die Miene des Angeredeten, ist dieser zerstreut bei der Mitteilung und interesselos, so kann der Sprechende daraus seinen Schluß auf seine Weitschweifigkeit ziehen, liest er auf dem Gesicht des Angeredeten das Befremden und die Züge des Verständnismangels, oder hört er geradezu die Frage, so hat er damit den Hinweis erhalten sich zu korrigieren und nachzuholen, was er übergangen hatte.

Ferner aber, das logische Prädikat ist ja das den Sprechenden am meisten Interessierende, es ist im Augenblick die stärkste Vorstellung in ihm, es steht durchaus im Vordergrund des Bewußtseins und drängt eben darum am stärksten zur Mitteilung. Diesem mechanischen Übergewicht des logischen Prädikats in der Seele hat die ruhige Überlegung, daß eine Exposition zum Verständnis nötig ist, und was dieselbe erfordert, das Gleichgewicht zu halten. Wie oft jedoch die ruhige Überlegung der übermächtigen Gewalt jener psychologischen Potenzen des Gefühls und der Strebung unterliegt, beweist die Ethik auf Schritt und Tritt.

Das natürliche Übergewicht des Interesses wird noch verstärkt durch die gesteigerte Animiertheit, welche das lebendige Sprechen mit sich bringt gegenüber dem ruhigen Schreiben, ebenso durch das elementare Bestreben des Menschen interessant zu sein. Es ist daher psychologisch nur natürlich, daß der naive Mensch die Expositionslehre erst nach dem Prädikat ausspricht. Die einmal geschaffene und fest gewordene Sprachform behält auch der künstlerisch gestaltende Dichter und Schriftsteller bei. Apposition und Relativsatz sind also nachträgliche Korrekturen unserer mangelhaften Darstellung.

X. Es ist interessant, daß uns die grammatische Form der Nebensätze einen Einblick in das Werden der expositionellen Form gestaltet, etwa wie die Petrefakten uns die Form eines früheren Daseins erschließen.

In den indogermanischen Sprachen werden zur Bildung der Nebensätze vor allem zwei Klassen von Stämmen verwendet, Demonstrativstämme und Stämme des Fragepronomens. Im Griechischen, Lateinischen und Deutschen haben wir hierfür
    1. den Demonstrativstamm ta-; griech.: to, deutsch tha-, da-, nhd. der die das;

    2. lateinisch die Interrogativstämme qui- und quo-, deutsch hwa-, woraus nhd. wer, was, welcher, mit ihren Ableitungen.
Von diesen Stämmen sind die meisten und wichtigsten Konjunktionen dieser drei Sprachen abgeleitet. Doch da diese Sprachen in der Wahl der Stämme nicht übereinstimmen, so haben wir darin den Beweis, daß die Entiwcklung des Nebensatzes erst innerhalb der einzelnen Sprachen vollzogen ist. Umso auffallender und interessanter ist also die Übereinstimmung im inneren Prinzip der Bildungsweise dieser Sätze.

Sehr durchsichtig ist die Entstehung des Relativsatzes aus dem Demonstrativum: "Die Griechen schlugen die Perser, das war ein Volk aus Asien, - die waren aus Asien gekommen, - damals war Xerxes König" usw. Diese Sätze sind also wirkliche Demonstrativsätze, die nur im Deutschen eine den Nebensätzen eigentümliche Wortstellung erhalten haben, und die sich sonst nur durch die geringe Bedeutung ihres Inhaltes und daher durch das geringe Maß ihrer Betonung von den demonstrativischen Hauptsätzen unterscheiden. Als Demonstrativsätze sind sie der stets und auch heute gebräuchlichen und lebendigen Parenthese gleich und funktionell Satzappositionen, also nachträgliche Korrekturen der Darstellung.

Selbstverständlich findet sich die Satzapposition in allen drei Sprachen, doch sie ist nicht überall die feste Form des Nebensatzes oder zumindest des Relativsatzes geworden oder geblieben. Im Deutschen ist sie es insofern nicht geblieben als die Relativsätze eine andere Wortstellung erhalten haben als die parenthischen Appositionssätze, eine Wortstellung, die für alle auch auf anderem Weg entstandenen Nebensätze gemeinsam ist, z. B. also auch für die mit dem Substantiv Weile gebildeten Konsalsätze: "weil ich ihn sah", für die mit einem Partizip gebildeten Sätze: "Während ich den Brief erhielt", für die indirekten Fragesätze: "ich fragte ihn, ob er ihn gesehen hätte" und ebenso für die aus dem Interrogativum gebildeten Nebensätze. Die demonstrativen Sätze haben sich der für den Nebensatz üblichen Weise der Wortstellung angeschlossen, sich also einem Systemzwang gefügt. - In der griechischen Sprache, auch in den Dialekten scheint sich das Relativum os mit der Zeit durchgesetzt zu haben gegen die Formen vom Stamm to- (vgl. KÜHNER, Ausführliche Grammatik der griechischen Sprache, 1, 174,2).

Doch nicht alle mit dem Demonstrativum gebildeten deutschen Nebensätze können so erklärt werden. In einem Satz "er reiste ab, nachdem die Sonne aufgegangen war" kann der demonstrativische Ausdruck "nach dem" etymologisch nur zum Hauptsatz gezogen werden = "er reiste ab nach der Zeit, diese Zeit war: die Sonne war aufgegangen". Ebenso muß "da" in Sätzen wie "wir freuen uns, da du kommst" etymologisch zum Hauptsatz gerechnet werden: "wir freuen uns da, du kommst." Ebenso in Sätzen mit indem: "indem ich hier verweile, dingt er schon Mörder; - je nachdem, -- auf daß: du sollst Vater und Mutter ehren, auf daß es dir wohl ergehe."

Ist von uns hier richtig etymologisch bezogen und konstruiert, so zeigt sich prinzipiell wieder dieselbe Erscheinung wie in der Apposition. In dem Satz: "er reiste ab, nach dem ..." ist gesprochen, als ob der hinweisende Ausdruck ansich schon verständlich wäre, der Sprechende selbst verbindet ja allerdings einen bestimmten Inhalt mit der Demonstration, - der nachfolgende Satz: "die Sonne war aufgegangen" schließt sich daran als Korrektur, als nachträgliche Exposition. Ebenso sind gewiß die Sätze etymologisch aufzufassen, nach deren Muster sich die vielen deutschen Verbindungen mit "daß" gebildet haben, z. B. "ich glauche, daß er kommt". Zunächst war das neutrale "das" das einzige Objekt des Verbums "ich glaube", und wenn es unverständlich war, so setzte man parenthetisch oder appositionell "er kommt" hinzu. Der Gebrauch der Sätze mit "daß" wird ursprünglich gewiß auf die Verbindung mit transitiven Verben beschränkt gewesen sein, doch sobald man das Pronomen nicht mehr als Pronomen fühlte, sondern konjunktionell zum nachfolgenden Satz zieht, ist der Ausbreitung der Konstruktionsweise Tür und Tor geöffnet.

Daß der bloße Hauptsatz als nachfolgende Erklärung eines unverständlichen Wortes dienen kann, verstehen wir aus dem freien Gebrauch der parenthetischen Sätze vollkommen, z. B.: "er besuchte den anderen Bruder" (er war ein Farmer etc.) Und auch der formelhaft gebundene Gebrauch des Personalpronomens in einem relativen Sinn, z. B.: "mit dir, du ein krône bist aller êren (vgl. PAUL, Mittelhochdeutsche Grammatik, § 342, Anm. 2); ferner in Nebensätzen mit "nun" eigentlich = "jetzt", z. B.: "ich sterbe ruhig, nun ich sie dir empfehle" (PAUL, a. a. O. §352, 7) gehört hierher, das ursprüngliche Partizip "während" ist gleichfalls etymologisch zum Hauptsatz zu konstruieren.

Man wird daher nicht zweifeln können, daß ein besonders im Deutschen viel gebrauchtes Verfahren expositionelle Nebensätze zu bilden sich an den demonstrativen Hinweis in Fällen angeschlossen hat, wo dieser für den Hörenden nicht verständlich war, und darum einer nachträglichen Erläuterung bedurfte. Es ist das Verfahren der Korrektur. Wir haben bei der Besprechung dieser Erscheinung noch andere prinzipiell gleiche Formen gefunden, nur daß in diesen die Korrektur sich an ein anderes der Erklärung bedürftiges Wort angeschlossen hat. Sprachgeschichtlich interessant war dabei die Erscheinung, daß der zu allgemein gehaltene Teil des Hauptsatzes mit der Zeit zum erklärenden Nebensatz bezogen wurde. Dieser Erscheinung werden wir noch öfter begegnen.

XI. Es mag unentschieden bleiben, ob wir den Stamm des griechischen Relativpronoms os interrogativ oder demonstrativ ansehen sollen, doch da die demonstrative Bedeutung für das Griechische sicher bezeugt ist (vgl. KÜHNER, a. a. O. § 518, 3) und da der Relativsatz sich zweifellos auf dem Boden der Einzelsprachen entwickelt hat, so sehe ich keinen Grund, auch für das Griechische entsprechend den relativen Bildungen vom Stamm to- die Entstehung dieser Nebensätze aus dem Demonstrativprobomen in Abrede zu stellen.

Doch mag man nun diese griechischen Sätze nach der Weise der deutschen Sätze erklären oder nach der der lateinischen Relativsätze, das Resultat unserer Untersuchung nach den Mitteln der Sprache, die Exposition zu bezeichnen, wird dadurch nicht alteriert. Denn sicher hat sich der lateinische Relativsatz mit dem Pronomen qui und seinen Ableitungen aus einem Fragesatz entwickelt. Es besteht hier die Tatsache, daß der Relativsatz als einleitendes Wort eine Form des Fragepronoms hat, z. B.: "Themistocles, qui Athenis natus est, vicit Persas." Der Relativsatz enthält die Erklärung des Namens durch die Angabe der Geburtsstätte, es konnte also der Sprechende den Angeredeten nicht fragen, wer in Athen geboren war, denn das hatte er eben als Tatsache zur Erklärung des Namens mitzuteilen. Der Fragesatz kann auch nicht aus dem Sinn des Angeredeten sein, denn diesem ist ja von Jemandem, der in Athen geboren war, bisher nichts gesagt.

Allerdings ist das Fragepronomen aus dem Sinn des Angeredeten, doch wonach muß dieser fragen, wenn ihm beim Namen THEMISTOKLES etwas fragwürdig erscheint? Doch offenbar, wer THEMISTOKLES ist. Die alte Konstruktion war: A sagt: Themistokles; B: Wer?, - A: Er wurde in Athen geboren.

Latein. quianam heißt "warum" weswegen (vgl GEORGEs Lexikon), quia heißt weil. Die alte Konstruktion war: "die Perser zogen nach Griechenland. - Warum? - Sie wollten unterwerfen.

Quippini bedeutet "warum denn nicht (GEORGEs Lexikon), quippe "denn". Der mit quia und quippe eingeführte Satz enthält die Antwort auf die Frage "warum?" - Die Antwort selbst konnte unmöglich organisch und bei klarem Bewußtsein von der Grundbedeutung der Worte quia und quippe mit diesen, also mit einem Ausdruck = warum? eingeleitet werden.

Zunächst konstatieren wir aus dieser Satzform, daß die Exposition nachträglich gegeben wird und zwar unter der Form, unter der in sehr, sehr vielen Fällen dem Redenden erst das Bewußtsein für die Verpflichtung aufgeht, eine derartige Exposition zu geben. Auch diese Form ist in der freien Sprache, nicht bloß in der naiven, häufig genug, z. B.: "Ich will fortziehen. Warum? (Nun) es gefällt mir hier nicht."

Ansich wäre es denkbar, worauf wir später zu sprechen kommen, daß die interrogative Bedeutung dieser Stämme qui- und quo- sich aus der demonstrativen entwickelt hat und ich will eine solche Möglichkeit für die Zeit vor der Entstehung der Einzelsprachen gar nicht in Abrede stellen, aber ebenso sicher ergibt sich aus dem Vergleich des griechischen Stammes po- des lateinischen quo- und des germanischen hwa-, daß vor der Sprachtrennung dieser Stamm die interrogative Bedeutung erhalten hat.

Die oben gegebene Erklärung, welche mir die einzig mögliche erscheint, gilt daher auch für die übrigen von diesem Stamm oder diesen Stämmen gebildeten Ableitungen, also für quo, ubi, unde, ut, quam, quom, cum, quando.

Weiter nun finden wir hier eine sprachgeschichtlich sehr interessante Tatsache: Zwei Sätze
    1. ein Fragesatz, dessen Prädikat aus dem Vorhergehenden zu ergänzen war und

    2. die Antwort auf diese Frage sind zu einem kontinuierlichen, organischen Satzganzen verschmolzen.
Bei diesem Vorgang der Verschmelzung ist vor allem die eine Frage zu beantworten: wie ist es möglich, da ein Fragesatz seinen Frageton einbüßt? Denn erst wenn der folgende Ton vom Fragewort gewichen ist, kann es mit dem Behauptungssatz der Anwort verschmelzen. - Zunächst ist festzustellen, daß das fragende wer, wie usw. von derselben Person gesprochen wird, welche auch die Antwort gibt, daß also die sprechende Person der Angeredeten die Frage referierend entnimmt = "wie fragst du?"

Dergleichen Fälle, daß eine direkte Äußerung referierend in die Rede einer anderen Person übernommen wird, sind außerordentlich häufig: z. B.: Jemand hat eine Person mit du angeredet, der Angeredete antwortet: "Du, das verbitte ich mir" oder "das Du verbitte ich mir" oder in Verbindung mit einer Präposition "Du hast mich mit du angeredet" oder mit verbaler Ableitung duzen, ihrzen. Die Anrede der einen Person also, d. h. eine mündliche direkte Äußerung wird zum Objekt der Aussage der anderen Person und nimmt dadurch ganz den Charakter eines appellativen Substantivs an. Der Ton, den das Wort du in der Anrede getragen hat, kann verloren gehen und geht natürlich regelmäßig verloren, wenn das entlehnte Wort eine Flexion oder Ableitungssuffixe erhält. Ebenso sagen wir "das wie", "das wo", "das wenn" usw. griech. to pos, to pou, to poion usw. "das Vaterunser" und mit Flexion "des Vaterunsers", griech. alala und alalazo. "Hurra, Hossa" schreien oder adverbial "da geht es holla hopsassa". Das griechische he men ist Versicherungspartikel, daher im Schwur und bei feierlichen Versprechen sehr am Platz, aber es wird auch dem von einem Verbum des Schwörens und Versprechens abhängigen Infinitiv beigefügt (vgl. KÜHNER, a. a. O., § 502, 4a). Das taciteische, doch auch in der klassischen Zeit vorkommende, an bei einem zweifelhaften Grund hat wahrscheinlich seinen Frageton eingebüßt, z. B. TACITUS, Annalen 2, 42: finem vitae sponte an fato implevit, entwickelt aber hat sich der Ausdruck aus der direkten Frage: "er starb freiwillig, - oder eines natürlichen Todes?"

Diese Herübernahme direkter Äußerungen einer anderen Person in eine referierende Aussage, wobei der ursprüngliche Empfindungston verloren geht, ermöglich überhaupt erst die Bildung wirklicher Sprachworte mit vollentwickelter grammatischer Form aus den interjektionellen Lauten. So erst war es möglich, aus der Interjektion ach: das Ach und Weh, das Verbum "ächzen" zu bilden, vielleicht auch das griechische axos; ebenso oimozo, stenazo und dgl. - Und erst der volle Verlust des Empfindungstones läßt diese Empfindungsworte an Lautentwicklungen und Lautveränderungen der Sprache wie z. B. der Lautverschiebung teilnehmen; denn der interjektionelle Laut selbst steht außerhalb solcher Lautveränderungen und mit ihm ein jedes Wort, das sich deutlich für das Sprachbewußtsein an jene Interjektionen anlehnt.

Doch ich darf hier diese Gedankenreihe abbrechen. Also die mit dem Fragepronomen gebildeten Relativsätz sind in der Form etwa gleich deutschen Sätzen wie: "er ist gestorben. Wie - das will ich dir erzählen", oder "das wie will ich dir erzählen". Und wenn das Fragepronomen integrierender Teil des Relativsatzes wurde, so mußte selbstverständlich auch die grammatische Rektion des Pronomens durch das Verbum des ursprünglichen Antwortsatzes bestimmt werden, z. B. ab urbe profectus est, quem vidisti, etymologisch war die Konstruktion "ab urbe profectus est. Quis? vidisti (eum).

XII. Also alle Formen des pronominalen Nebensatzes sind aus der nachträglichen Korrektur einer Mitteilung ohne genügende Exposition hervorgegangen. Erst die Ausbildung der Sprache zur Kunst und zur Lehre schärft die Verpflichtung ein, die Exposition dem logischen Prädikat vorauszustellen. Diesem Streben nach vorausgehender Exposition ist es zu verdanken, daß in fortgeschrittenen Zeiten, z. B. denen der klassischen Latinität der relative Expositionssatz so massenhaft dem Hauptsatz vorangestellt wird; und bei dem Gefühl, daß das logische Prädikat das Verbum ist (und allerdings ist das häufig der Fall), tritt das Verbum an das Satzende, also hinter all die Bestimmungen, welche als Exposition erscheinen.

Zu demselben Resultat führt eine Betrachtung der Verbalflexion des Indogermanischen. Das die Person bezeichnende pronominale Suffix wird dem Wortstamm nachgesetzt, und es ist dem Verbalstamm gegenüber so schwach betont, daß es sich diesem enklitisch anschließt und seine Selbständigkeit als Wort vollständig einbüßt. Da das logische Prädikat den Ton trägt, so ist entschieden die Form der Verbalflexion aus den Fällen des Sprachgebrauchs hervorgegangen, in denen nicht die durch das Pronomen bezeichnete Person, sondern der Verbalstamm das logische Prädikat enthielt. Die Bildung ist etwa einer deutschen Form "kommt'r ähnlich, - eine sehr häufige Verbindungswweise, neben der jedoch auch der Fall vorgekommen sein wird, der sich wiedergeben läßt durch das Deutsche "kommt er".

Da die mit Enklisis des Pronomens gebildete Verbalform das Muster für alle Verbalformen abgibt, so muß der bei weitem häufigste Fall der gewesen sein, daß der Verbalstamm das logische Prädikat enthält, daß also das exponierende Subjekt dem Prädikat erst nachgefolgt ist. Und so fest verschmolz das pronominale Suffix mit dem Stamm, daß es auch da erhalten geblieben ist, wo noch ein besonderes Subjektswort zum Verbum trat; - also "ich sag ich, du sagstu, Karl liebt'r" bilden etwa das Schema dafür.

Für die dritte Person wird nicht selten auch in der Zeit wo die pronominale Geltung des Suffixes noch deutlich empfunden wurde, der unbestimmten Exposition mit dem Pronomen er eine nachträgliche neue Exposition mit dem Pronomen er eine nachträgliche neue Exposition angefügt sein nach dem Schema: "kommt er Karl". Diese der Apposition ganz analoge Form ist sehr häufig im lebendigen Gespräch und gehört gleichfalls unter die Kategorie der Expositionskorrekturen. Ich lasse hier einige Beispiele dieser Korrekturweise aus der künstlerischen Rede folgen: GOETHE, "Hermann und Dorothea", 1, 95: "Freilich ist er zu preisen, der Mann"; 1, 104: "Und wer erzählet es wohl, das mannigfaltige Elend?" 1, 113: "Traurig war es zu sehen, die mannigfaltige Habe" usw. Götz von Berlichingen: "Lumpenhunde, die Reiter! Es wird einem sauer gemacht, das bißchen Leben und Freiheit." Aus GOETHEs Liedern z. B.:
    Ich kann sie kaum erwarten,
    Die erste Blum' im Garten.
    Die erste Blüth' am Baum.
oder aus dem "getreuen Eckard":
    Sie kommen, da kommt schon der nächtliche Graus.
    Sie sinds die unholdigen Schwestern.
    Sie trinken das mühsam geholte, das Bier.
    Dann sind sie Euch hold, die Unholden.
Diese Beispiele, die sich gerade aus GOETHE massenhaft häufen lassen, beweisen die Ausdehnung dieser Korrekturform in der Sprache, sie ist hier sogar zu einem beliebten und entschieden wirksamen stilistischen Mittel geworden.

XIII. Die Bedeutung der Nominalsuffixe ist uns unbekannt, aber so viel ist doch klar, daß die Nuancierung der Beziehung des Stammes, also die Funktionen des Kasus, abgesehen vom Vokativ, der im Prinzip der reine Stamm ist, im Suffix angedeutet waren, nicht im Wortstamm. Diese Tatsache ergibt sich aus den wenigen lebendigen Suffixen wie den griechischen -then, -de, -se, -thi, dem lateinischen -tus. Da auch hier das Suffix vom Ton des Stammes verschlungen ist, so wird auch hier der häufigste Fall, wo der Stamm das logische Prädikat, die Ansätze, d. h. die Beziehungselemente die Exposition enthielten das Muster für die Nominalbildung überhaupt geschaffen haben. Auch hier ist also die Anordnung der Elemente genau wie beim Verbum. Auch die Form der Normalflexion hat ihre Entstehung in der nachträglichen Korrektur mangelhafter Exposition. Diese Bildungsweise ist gleich der deutschen Vulgärform: "wo er draus erkannte, wo er rein ging, da hat er sich dran gemacht" und dgl. Häufig setzen wir in der täglichen Rede ein Substantiv ganz beziehungslos und lassen erst nachträglich diese Beziehung folgen: "das Haus, da bin ich rein gegangen, - dein Buch, da habe ich drin gelesen" und dgl.

Sehr beachtenswert erscheint es, daß die modernen Sprachen die Reihenfolge der Elemente in ihren Neubildungen meist umgekehrt stellen. Romanisch und deutsch wird das Personalpronomen dem Verbum, eigentlich zum zweiten Mal, zugefügt, aber vorgesetzt, so j'ai, tu as, ich habe, du hast. Ebenso stehen die neugebildeten Hilfsverba vor dem Verbalstamm, während in der älteren indogermanischen Bildung das Hilfsverb nachsteht, ich nenne die Formen: elysa, lyso, elythen, lateinisch amabam, amabo, amavi, germanisch suotha. Die Kasusfunktionen des Genitivs, Dativs, Lokativs, Ablativs, Instrumentalis werden germanisch vielfach, romanisch regelmäßig durch vorgesetzte Präpositionen wiedergegeben, und für mehrere Kasus gehen dem Romanischen das Lateinische und Griechische voran.

Also in diesen Neubildungen stehen die meist expositionell gebrauchten Satzelemente an ihrer logisch berechtigten Stelle. Auch hier ist sicher der Fall Muster bildend gewesen, in dem diese Vorsatzelemente unbetont also expositionell stehen, das beweist die proklitische Form der Präpositionen, wodurch sie sich vielfach von den älteren Adverbialformen scheiden, ebenso die proklitisch entstandene Form einiger Personalpronomina wie französisch je, ndd. k = ich. - Auch die Wortstellung des modernen Satzes, im Allgemeinen mit dem Subjekt vor dem Verbum gehört hierher, und ebenso die proklitische Stellung des pronom conjoint im Romanischen, obgleich allerdings grammatisches und logisches Prädikat nicht identisch ist.

Man darf hiernach wohl sagen, daß uns die Sprachgeschichte ein Bild vom allgemeinen Fortschritt des Menschengeistes entrollt: die ruhige, vernünftige Überlegung und Berechnung der Verständnisfähigkeit des angeredeten Nebenmenschen gewinnt die Oberhand über die elementare Gewalt des Gefühls und des Strebens.

Doch ehe ich diesen Punkt verlasse, muß ich noch auf einige interessante Petrefakten dieser Erscheinung der nachträglichen Exposition hinweisen, festgewordene grammatische Formen wie allos te kai ekeinos; lat. cum alii tum ille, cum ceteris rebus tum hac re; deutsch außer anderen dieser (vgl. KÜHNER, a. a. O., § 522, 4) allos te kai = präsertim cum. Der Ausdruck andere bezeichnet den Rest eines Subtraktionsvorganges. Man spricht von einer Anzahl Menschen, scheidet von diesen einige oder einen aus, was übrig bleibt, sind die Übrigen, die Anderen. Für den Hörer ist der Umfang des Restes und damit der Ausdruck die Anderen, Andere erst verständlich, wenn ihm der Minuendus und Subtrahendus vorher gegeben ist. In den obigen Ausdrücken dagegen wird der Minuendus als bekannt angenommen, dann folgt cum alii, ceteri usw., also der Rest, und erst auf diesen der Subtrahendus ille. Offenar ein Verfahren, gegen das der Mathematiker sehr energischen Protest einlegen würde. Möglich wird diese Anordnung der Elemente dadurch, daß der Sprechende beim Beginn seines Satzes die Subtraktion in seinem Inneren schon vollzogen hat, und daß er sich nicht darum kümmert, ob auch der Hörende die zur Subtraktion notwendigen Elemente kennt. Also auch hier wird die Situation zunächst unvollständig angegeben, bedarf also eine Korrektur und diese Korrektur ist tum, ille, kai, ekeinos.

Die gleiche Vernachlässigung der Exposition zeigt sich bei den korrespondierenden Partikeln te - kai, kai - kai, onte - onte, et - et, que - et, nec - nec, nec - et; e - e, aut - aut, sive - sive. Mag man bei et - et nun ausgehen von der Bedeutung auch oder und, in beiden Fällen besagt es z. B. im Satz "et Caesar et Pompeius", daß das Prädikat auch vom Cäsar gilt. Also Cäsar wird mit einer noch nicht genannten Person auf eine Stufe gestellt. Der Hörende kennt die vorausgesetzte Person nicht, wohl aber der Sprechende, es ist Pompeius, der erst nachträglich genannt wird. Cäsar und Pompeius sind Summanden; durch das erste et wird die Summierung vollzogen, doch erst ein Summandus ist genannt, der andere folgt erst der Summierung nach. Hatten wir im ersten Fall die Reihenfolge: Minuendus - Rest - Subtrahendus, so hier die ganz entsprechende: erster Summandus - Summe - zweiter Summandus.

Genau ebenso steht es mit der Form der Alternative in e - e, aut - aut, ebenso in der Doppelfrage mit utrum - an, poteron e; weder - noch: die beiden Elemente, auf welche mit utrum, poteron, weder hingedeutet wird, sind ja noch nicht dem Hörenden gegeben, sie müssen daher in der Form der Satzapposition nachgebracht werden; utrum abis an manes eigentlich was von beiden? setzt die Kenntnis einer Alternative zwischen zwei Fällen voraus, da diese nicht vorhanden ist, so wird sie nachträglich gegeben: gehst du oder bleibst du?

Das gleiche Verfahren nachträglicher Exposition gilt für den Vergleich. Der Komperativ größer enthält schon das Resultat der Vergleichung: sage ich: er ist größer als du, so habe ich mit er ist größer das Fazit eines Vergleichs zweier Personen (er und du) gegeben, also das Fazit einer Rechnung. Und doch ist nur eine Person, ein Glied der Proportion erst genannt, ich muß mir daher die Zwischenfrage gefallen lassen: "im Verhältnis wozu? = lat. quam und diese habe ich durch eine nachträgliche Angabe der anderen bisher ungenannten Person zu beantworten, also durch die Angabe des zweiten Gliedes der Proportion.

Gleichfalls hierher gehören auch die Ausdrücke so und die damit oder in diesem Sinn gemachten Bildungen wie tantus, talis, tosos, toios, solch usw. Diese Ausdrücke sind nur dann unmittelbar aus der Situation verständlich, wenn die verglichene Vorstellung vor unserem Auge oder Ohr als Anschauungsbild steht oder wenn sie unmittelbar vorher genannt ist, z. B. so kam es, nämlich wie es eben gesagt war. Doch trägt der Sprechende allein das Maß der Beurteilung in seinem Inneren, so setzt er den Hörenden nicht in den Stand, die Vergleichung zu verstehen. Es bedarf daher einer nachträglichen Korrektur durch als, wie, quam, ut, daß, oios, quantus usw.

Selbstverständlich empfindet das Sprachgefühl der entwickelten Sprachstufen auch nicht die leiseste Spur von Unvollkommenheit bei diesen einmal festgewordenen Satzformen, sie erscheinen vielmehr als der wirklich logisch adäquate und kongruente Ausdruck des Gedankens. Und trotzdem sind sie hervorgegangen aus der täglich zu beobachtenden naiven Voraussetzung des Sprechenden, als müsse der Hörende genau dieselben Vorstellungen bewußt haben und vergleichen wie der Sprechende, als wäre der Maßtstab des Sprechenden ein allgemein bekannter und absoluter. So gebraucht das Kind arglos sein: so schön, so groß und auch die entwickelte deutsche Sprache hat das expositionslose so als Steigerungsform selbst in den edelsten stilistischen Nuancen, z. B. es wär so schön gewesen, es hat nicht sollen sein (SCHEFFEL). Expositionslos ist das lateinische haud ita multo post, das taciteische non perinde = nicht wie es sein sollte und der Komparativ im Sinn von zu, allzu.

Hat der Sprechende jedoch einmal die Situation geklärt, so bedürfen die nachfolgenden Prädikate selbstverständlich nicht von Neuem der Expositionselemente, z. B.: Scipio ging nach Afrika, er schlug ein Lager. Es wäre durchaus anstößig die Exposition Scipio zu wiederholen, ja die lateinische Kunstsprache hat sogar die Fähigkeit, nach der Exposition die neuen Prädikate ohne jede Rückbeziehung auf das Subjekt durch den Infinitiv, d. h. durch eine nominale, substantivische Form auszudrücken; so "Caesar com Rubiconem transiisset, obsidere oppida, vincere exercitus" usw., und auch wir können ähnlich sagen: "Als Cäsar den Rubikon überschritten hatte, (da) Belagerung von Städten, Sieg über Heere" usw. Diese aus der Sprache des Gefühls stammende Ausdrucksform hat den stilistischen Charakter der Gefühlssprache, die Lebhaftigkeit und Anschaulichkeit bewahrt.

Wie ein jedes Objekt der gegenwärtigen Anschauung die Exposition zu einem Prädikat bilden kann, so kann eine jede Vorstellungsgruppe, die sprachlich dem Hörenden in das Bewußtsein gerufen ist, die Exposition sein für die weiter anschließenden Äußerungen, und nur nach diesem Prinzip ist es möglich, eine lange Reihe von Prädikaten und Sätzen zu einer einheitlichen Darstellung zusammenzuschließen. Denn unendlich würde die sprachliche Reihe werden, müßte bei jedem neuen logischen Prädikat die gesamte Exposition in Worten ausgesprochen werden. Zur Weisung für die Beziehung auf vorhergenannte Stüke der Darstellung dienen dieselben Mittel, welche für die Hinweisung auf die gegenwärtige Anschauung verwandt werden, die demonstrativen Pronomina; natürlich mußte sich bei dieser Demonstration eines Erinnerungselementes statt eines Anschauungselementes die Bedeutung der Demonstrativa vielfach ändern, so die der casus obliqui von lat. is und griech. antos des deutschen er.

Durch die bloße festhaltende Erinnerung werden Satzformen möglich wie "Cäsar kam, sah, siegte" oder beim Objekt griechischer und lateinischer Sätze wie: "Caesarem vidi et amavit", wo deutsch ein Hinweis notwendig wird mit ihn: "er sah den Caesar und liebte ihn" Ebenso werden so nominale Verbindungen ermöglicht wie "Caesaris frater et filius, mein Sohn und Bruder", die Ergänzung eines gemeinsamen Verbums wie vidit Caesarem et Ciceronem und dgl. - Ein Blick in die erstbeste Erzählung und eine einfache Überlegung muß beweisen, daß jede frühere Äußerung des Erzählenden die Exposition aller nachfolgenden Prädikate bildet. - Doch wir dürfen hier den Faden abbrechen, da wir auf verwandte und ergänzende Fragen noch an anderer Stelle zurückkommen werden.

XIV. Man hat daüber gestritten, ob ein Wort mehrere Bedeutungen haben kann. Das Wort Löwe hat allem Anschein nach nur eine Bedeutung. Die Bedeutung dieses, wie aller Wörter, ist die Summe aller Vorstellungen, welche mit ihrer Lautreihe, hier Löwe verbunden werden. - Doch bei und von wem verbunden werden? - Hat wirklich der Zoologe und das Kind, dem man das Bild des Tieres gezeigt hat, dieselben Vorstellungen mit diesem Wort assoziiert? Hat der Afrikareisende, welcher mehr als einmal mit dem Löwen in Berührung gekommen ist, oder der Tierbändiger nicht andere Vorstellungen bei diesem Namen als der stille Leser des Reineke Fuchs?

Der Zoologe hat mehr, deutlichere und besser geordnete Vorstellungen bei dem Wort als das Kind, der Löwenjäger hat vermutlich über den anatomischen Bau des Tieres unvollständige und ungeordnete Vorstellungen, doch er kennt den Charakter des Tieres vielleicht besser, jedenfalls verbindet er all die Gefühle der Furcht und des Entsetzens mit dem Namen der Bestie, welche er bei der Begegnung mit derselben empfunden hat. So unterscheidet sich der Inhalt der Worte
    1. nach dem Gesichtspunkt der Vollständigkeit der assoziierbaren Vorstellungen,

    2. nach dem der Ordnung der wirklich assoziierten Vorstellungen,

    3. nach der Art und Stärke der Gefühle, welche die Erinnerung unter den assoziierten Vorstellungen aufgespeichert hat.
Man darf die beiden ersten Gesichtspunkte zusammenfassend die Gesichtspunkte der Erkenntnis nennen, der dritte ist ethisch und ästhetisch.

Offenbar ist also bei den verschiedenen Individuen derselben Sprachgemeinschaft eine Gleichheit der Bedeutung der Worte trotz der Gleichheit ihrer lautlichen Form nicht vorhanden.

Aus den angedeuteten Gesichtspunkten ergibt sich auch, daß die Vorstellungsgruppe eines Wortes, z. B. "Löwe" bei den verschiedenen Individuen sehr verschiedene Verbindungen mit anderen Vorstellungsgruppen eingegangen sein kann. Die Verbindung nach dem wesentlichen Inhalt der Vorstellungsgruppe führt beim Zoologen zu der Unterordnung unter gewisse höhere Gattungen und Klassen; der Laie und das Kind verbinden nach zufälliger Ähnlichkeit den Löwen vielleicht mit anderen gelben Geschöpfen oder mit mähnentragenden Tieren, - oder nach der Art der begleitenden Gefühle mit schönen, edlen, guten, furchtbaren, nützlichen Tieren, bedingen doch diese Gefühle ein ethisches oder ästhetisches Werturteil oder auch beides zusammen.

Ein Unterschied in der Art des Werturteils wird auch dadurch bedingt, ob die Vorstellungsgruppe eines Wortes dem Vorstellungsablauf des alltäglichen Lebens angehört, oder ob sie durch die Seltenheit, mit der sie in das Bewußtsein tritt, sich den Reiz der Neuheit und des Interesses wahrt. Man denke daran, wie verschieden die Gefühle dessen sind, der ein Gebirge zum ersten Mal sieht und des ständigen Bewohners dieses Gebirges. Durch die Häufigkeit und Alltäglichkeit des Ablaufs einer Vorstellungsreihe und der Lautreihe stumpfen sich die Wertgefühle für beide ab, es tritt ein Zustand der Gleichgültigkeit und Blasierheit diesen Reihen gegenüber ein. Die Bedeutung dieser Nuancierung nach den begleitenden Gefühlen und den Werturteilen für die stilistische Geltung der Worte liegt auf der Hand.

Also die Gleichheit der Bedeutung eines Wortes ist weder in Bezug auf den realen Inhalt und die Verbindung seiner Vorstellungsgruppe noch in Bezug auf die begleitenden Gefühle vorhanden, weder materielle noch stilistisch-formale Gleichheit der Bedeutung bei verschiedenen Individuen derselben Sprachgemeinschaft.

Aus dem Gesagten ergibt sich auch, daß innerhalb des Lebensganges eines Menschen von der Gleichheit der mit einem Wort verknüpften Vorstellungen nicht die Rede sein kann. Die meisten Vorstellungsgruppen wachsen an Umfang und Inhalt, viele, obgleich längst nicht alle, werden durch wissenschaftliche Arbeit begrifflich gegliedert und lösen sich dadurch mehr und mehr von Gruppen, mit denen sie nur nach einer zufälligen und äußeren Ähnlichkeit verknüpft waren. Bei Vielen werden die begleitenden Gefühle, welche in der Kindheit und Jugend so lebendig waren, stumpf und schwach, so daß der Greis meist mit Wehmut an die frische und sprudelnde Freude zurückdenkt, die schon das bloße Wort erregt hat. Bei anderen Vorstellungsgruppen schärft sich das ethische Gefühl für ihre Häßlichkeit und Gemeinheit, der Erwachsene bedient sich daher sehr vieler gemeiner Worte nicht, welche das Kind arglos ausspricht und die derbe Jugend als Kraftausdrücke verwendet.

Wer also meint, die Bedeutung eines Wortes seit stets dieselbe und nur eine, kann nur daran denken, daß zu einer bestimmten Zeit in der Seele eines Individuums mit demselben Wort stets dieselbe Vorstellungs- und Gefühlsgruppe verbunden wird. Zunächst mag es schwierig sein, eine Einigung darüber herbeizuführen, wie lang diese Zeit bemessen ist; - wer es weiß, wie blitzartig oft Erkenntnisse vom Wesen einer Sache, von der Zusammengehörigkeit einer Gruppe von Vorstellungen mit anderen einschießt, wird jede zeitliche Einheit, die hier in Betracht kommen könnte, nach der ratio ruentis acervi von der Hand weisen.

Doch es kommt ein anderer Punkt hinzu, der für die Spracherkenntnis von tiefgreifender Bedeutung ist. Bleiben wir noch bei unserem Beispiel "Löwe", so ist jedenfalls klar, daß in dem Satz: "der Löwe kann die stärksten Knochen zermalmen" andere Eigenschaften des Tieres in den Vorgrund des Bewußtseins treten als bei dem Satz: "der Löwe ist ein edles königliches Tier". - Beim ersten Satz wird uns das gewaltige Gebiß und die Muskelkraft des Tieres bewußt und zwar in ihrer Betätigung, also z. B. beim Verzehren eines Stiers. Bei dem anderen Satz stellen wir uns die Haltung des Tieres, seine Physiognomie, als Ausdruck seines ethischen Charakters vor, vielleicht auch gewisse großmütige Handlungen. Denn wie vollzieht sich das Verständnis des Inhalts dieser Sätze? Der Löwe ist edel, d. h. die Vorstellungen, welche wir unter der Wortnota edel zusammenfassen, lassen sich mit der Vorstellungsgruppe Löwe verbinden, doch offenbar nicht mit jeder Vorstellung dieser Gruppe, sondern nur mit einigen. Gelingt es uns, diese einzelnen Vorstellungen, von denen das edel prädizierbar ist, selbst aufzufinden, so verbinden wir eben mit diesen das Prädikat, gelingt dies nicht, so muß der Sprechende uns angeben, mit welchen Vorstellungen die Verbindung möglich ist. Der Sprechende wird dann erklären, wie das Aussehen des Tieres ist, wie es sich dem Menschen gegenüber verhält usw. Diese Erklärung ist also nichts als eine Auswahl aus vorhandenen Vorstellungen, mit denen die Verbindung des Prädikats vollziehbar ist, oder auch das Hinzutun von noch fehlenden Vorstellungen. Und der Sprechende? - Nun der spricht ja eben nur das aus, was im Vordergrund seines Bewußtseins lebendig ist, den Edelmut, nicht die Stärke oder die Verdauung. In dieser Tatsache, daß nur immer Teile einer Vorstellungsgruppe bewußt sind, wenn nicht das reflektierende Denken hinzutritt, - in dieser Tatsache liegt der Grund der so häufigen Erscheinung, daß die Aussage von einem Subjekt schief, d. h. zu weit oder zu eng ist.

Somit müssen wir die Annahme der Einheit der Wortbedeutung fallen lassen.

Noch schärfer zeigt sich die Unzuträglichkeit einer solchen Annahme aus einer anderen Verwendung des Wortes: "er ist der Löwe des Tages." - Hier gestattet der Ausdruck schlechterdings nicht, an die gelbe Farbe des Löwen, seinen anatomischen Bau, seinen Aufenthalt in der afrikanischen Steppe zu denken. Ich persönlich denke bei dem Ausdruck nur an die hervorragende Rolle, welche die so bezeichnete Person spielt.

Brauchen wir also ein Wort innerhalb eines Satzgefüges, so gestattet die Verbindung mit den übrigen Worten nur einem Teil der mit dem Wort verbundenen Vorstellungsgruppe in das Bewußtsein zu treten, die übrigen bleiben unter der Schwelle des Bewußtseins. Und bewußt werden beim logischen Subjekt nur die Teile der Vorstellungsgruppe, welche als Exposition des Prädikats dienen.

XV. Doch wichtiger für die Entwicklung der Sprache ist noch die Frage, wie sich in solchen Verbindungen das logische Prädikat verhält. Bilde ich den Satz: "Karthago wurde vom jüngeren Scipio ausgelöscht", - so würde ich vielleicht von denen verstanden werden, welche wissen, daß die Beziehungen des jüngeren SCIPIO zu Karthago darin bestehen, daß er Karthago zerstört hat, - die also zu der von mir gegebenen Exposition noch ein wesentliches Stück hinzubringen, nämlich daß Karthago hier unter dem Bild eines Lichts zu denken ist. Andere werden sagen: der Satz ist unsinnig, - und doch Carthago exstincta est muß jedem Römer verständlich gewesen sein. Waren die Römer psychisch anders organisiert als wir? Sicher nicht.

Schon eher verständlich würde der deutsche Satz werden, wollte ich sagen: "Das Licht Karthagos wurde vom jüngeren Scipio ausgelöscht"; dann würde ich die Exposition, daß Karthago als Licht zu denken ist, dem logischen Prädikat erläuternd hinzufügen. Der Römer bedurfte dieser Exposition bei exstinguo so wenig, als wir ihrer bedürfen in dem Ausdruck: "der Krieg entbrennt."

Tatsächlich denken wir bei entbrennen in dieser Verbindung nichts weiter als bei ausbrechen, vom Krieg gesagt, - obwohl wir uns bei einigem Nachdenken sagen können, daß der Ausdruck entbrennen den Krieg unter dem Bild eines Feuers darstellt. Bei ausbrechen dagegen, - sicher gleichfalls seinem Ursprung nach ein bildlicher Ausdruck, ist es unmöglich, auf einem anderen Weg als dem der historischen Forschung die ursprüngliche Anschauung aufzufinden. Es kann also im Laufe der Sprachentwicklung die Erinnerung an das Bild, unter dem etwas von einer Vorstellungsgruppe prädiziert wird, vollkommen im Sprachbewußtsein erlöschen.

So zeigt sich uns eine Entwicklungsreihe des metaphorischen Gebrauchs, welche damit anhebt, daß zum Verständnis des metaphorischen Prädikats ein Hinweis in der Exposition erfordert wird, das Subjekt unter diesem Bild zu denken, und die damit schließt, daß man das Bild, durch welches der metaphorische Ausdruck herbeigeführt wird, gar nicht mehr empfindet.

Unzweifelhaft wird, nach der oben über die sprachlichen Formen der Exposition gegebenen Ausführung, der naive Mensch recht oft die Exposition gegebenen Ausführung, der naive Mensch recht oft die Exposition erst nachträglich auf Verlangen des Hörenden beigefügt haben; ferner ist ersichtlich, daß diese oft nicht gefordert wurde, wenn dem Hörenden die gesamte Situation so durchsichtig war, daß er auch ohne Erklärung den Sinn der Metapher verstanden hat.

Die Metapher beruth auf einer Verbindung von Vorstellungsgruppen nach partieller Gleichheit, wird also stets individuell sein. Hat ein einzelnes Individuum eine glückliche und treffende Metapher gebraucht, so findet diese Anklang und Nachahmung, es geht hier wie in der Mode, - die Metapher wird vielleicht zum konstanten Sprachgebrauch. Ein Vorgang aus neuerer Zeit mag diesen Vorgang erläutern. HERBART verglich die Vorgänge in der Seele mit mechanischer Bewegung: wie sich physische Körper hemmen, so hemmten sich auch die psychischen Vorstellungen. Diese Auffassung fand allmählich Anklang, oder man hielt doch das Bild für ein glückliches. Heute versteht jeder philosophisch Gebildete den Ausdruck "Hemmung der Vorstellungen". Für diesen bedarf es also nicht mehr der umständlichen Exposition: "man hat sich die Vorstellung als eine mechanische Größe zu denken".

In unserem Beispiel vom Krieg also wird offenbar innerhalb jener Sätze: "der Krieg entbrennt, der Krieg bricht aus", nur der von der Situation geforderte Sinn empfunden, die Vorstellungen, welche mit dem Wort "entbrennen" sonst verbunden werden, sind in dieser Verbindung total vergessen.

In dieser Entwicklungsreihe sind drei Stufen zu unterscheiden:
    1. "Der Krieg lodert auf wie ein Feuer", man fügt oft eine expositionelle Ausführung der bildlichen Vorstellung hinzu. Hier wird neben dem Beginn des Krieges auch noch der Anfangsmoment des Feuers mitgedacht, der Inhalt dieses Ausdrucks ist also reich und anschaulich.

    2. "Der Krieg lodert auf", - man empfindet, daß das Prädikat vom Feuer hergenommen ist, jedoch denkt man die Ähnlichkeit beider Gruppen nicht mehr aus, weil die Vergleichung schon oft vollzogen und darum geläufig ist; die Vergleichung ist abgekürzt und komprimiert.

    3. "Der Krieg bricht aus", - es werden nur noch in der Gruppe Krieg liegende Vorstellungen bewußt, nicht mehr solche aus der Gruppe Feuer.
Dieser Vorgang ist derselbe den man das Ablassen und Abgreifen der Worte genannt hat. Und es ist kein Zufall, daß ich den Vorgang an der Ablassung bildlicher Ausdrücke geschildert habe. Die notwendige Voraussetzung alles Ablassens ist die, daß das logische Subjekt und das logische Prädikat nicht vollkommen entsprechend waren, daß das Prädikat seiner Funktion nicht ganz kongruent war. Das Ablassen besteht eben darin, daß das Prädikat alle Vorstellungen einbüßt, welche der vom Subjekt bestimmten Situation nicht entsprechen, und daß es die Vorstellungen in sich aufnimmt, welche von jener Situation gefordert werden.

Dieses Ablassen kann sich nur am logischen Prädikat vollziehen, denn das logische Subjekt muß die Situation korrekt in ihrer nackten Realität bezeichnen, darf also keine Vorstellungen erregen, welche nicht in der Situation liegen. So kann ich wohl sagen: "die Lohe des Krieges ist ausgebrochen", doch nie allein vom Krieg: "die Lohe ist ausgebrochen". Wäre jedoch durch ein Ablassen in der Prädizierung Lohe dem Krieg kongruent geworden, dann könnte es auch das logische Subjekt sein. Es ist den Erklärern des HORAZ daher mit Recht eine Stelle anstößig gewesen wie Od. 4, 14, 22f, wo es vom TIBERIUS heißt:
    impiger hostium
    Vexare turmas et frementem
    Mittere equum medios per ignes.
Geht ignes, wie der Zusammenhang es fordert, auf den Kampf, so ist der bildliche Ausdruck in der Exposition gebraucht, wo gleichsam eine Korrektur und Richtigstellung des Bildes nicht möglich ist. Da es aber sehr unwahrscheinlich ist, daß ignes abgeblaßt war zur Bedeutung von Kampf, so werden wir entweder die Beziehung auf den Kampf fallen lassen müssen, oder hier einen von den nicht vereinzelten Fällen sehen, wo die rhetorisch-poetischen Regeln, an denen sich die römischen Dichter gebildet haben, zur Unnatur führen.

XVI. Das hier gefundene Gesetz ist für die Entwicklung der Wortbedeutung und für die gesamte Geschichte der Sprache von großer Bedeutung. Wenn z. B. dens, odous der Essende ist, so konnte es vom Zahn zunächst nur prädikativ stehen, denn außer dem Zahn kann auch manches andere der Essende genannt werden. Als logisches Subjekt wurde es erst verwendbar, nachdem es im Umfang und Inhalt der Vorstellungen der durch die Anschauung gegebenen Vorstellungsgruppe Zahn kongruent war. So sind alle Worte ohne Ausnahme, welche logische Subjekte also expositionsbildend seinen können, zu dieser Fähigkeit erst durch ihr Ablassen im prädikativen Gebrauch gelangt. Und bevor die Sprache für das logische Subjekt abgeblasste Worte hatte, war sie unfähig, die Situation anders als durch einen Hinweis auf die Situation der Anschauung zu bezeichnen. So bildet der soeben geschilderte Prozeß der Ablassung die Brücke zwischen der ersten im Anfang unserer Untersuchung dargelegten Sprachstufe zur entwickelten Stufe einer ausführenden Exposition.

Wir wollen versuchen uns diesen Vorgang im Einzelnen noch klarer zu machen, obwohl erst die folgende Abhandlung die letzten Gründe dieser Erscheinung angeben kann:

Wir hatten in den letzten Ausführungen mit dem Kongruentwerden
    1. von Verben wie ausbrechen, entbrennen, vom Krieg gesagt,

    2. von Substantiven wie dens der Zahn gesprochen.
Offenbar muß der Ausdruck Kongruenz in beiden Fällen etwas verschieden verstanden werden. Im ersten Fall "der Krieg entbrennt" wird das Verbum kongruent der Tätigkeit oder dem Zustand, der am Krieg als Anfangszustand in Erscheinung tritt, - im zweiten Fall wird dens kongruent der Vorstellungsgruppe, die wir mit Zahn bezeichnen. In beiden Fällen war es aber die Absicht des Sprechenden das Betreffende, also "Anfang des Krieges" und "Zahn" damit zu bezeichnen, diese Vorstellungen zu erwecken war also die Aufgabe oder die Funktion des Verbs wie auch des Substantivs. Schärfer formuliert werden wir sagen, das Prädikat wird kongruent seiner Funktion.

Die Situation als Anschauungs- oder Erinnerungsbild enthält stets ein substantielles Element. Wenn wir also gesagt haben, daß sich das logische Subjekt aus dem logischen Prädikat entwickelt, so können wir dies nur auf die substanzbezeichnenden Worte beziehen, und diese nennen wir Substantiva. So handelt es sich nun um die Frage: wie ist es zu denken, daß prädikative Substantiva zu logischen die Situation kongruent bezeichnenden Subjekten werden können, die unfehlbar imstande sind, eine bestimmte Vorstellungsgruppe in das Bewußtsein aller Sprachgenossen zu rufen? Der Ausdruck der Essende ruft entschieden eine ganz andere Gruppe in unser Bewußtsein, als der Ausdruck Zahn.

Setzen wir den Fall, wir treten vor ein Gebäude, für das die kongruente Benennung Schloss wäre: Wir erstaunen vielleicht zunächst über die räumliche Masse und rufen: "ein gewaltiges Bauwerk, ein mächtiger Bau". Wir überschauen die Linien und die Gruppierung der Teile und nennen es einen schönen, einen edlen, einen herrlichen Bau. Wir beachten die Ornamente und die Form der Anlage und finden eine Übereinstimmung mit gewissen historischen Formen der Baukunst, wir nenne das Schloß ein Renaissancegebäude, einen gothischen Bau, ein romantisches Haus. Wir werden uns der Tätigkeit der Menschenhand bei demselben bewußt im Gegensatz zu den Werken der Natur, wir nennen es ein Werk, ein Bauwerk, oder ist dieses Bewußtsein verbunden mit dem Gefühl der menschlichen Schwäche gegenüber der Allmacht Gottes, so reden wir von Menschenwerk. Tritt uns der Zweck, dem das Gebäude gedient hat, vor die Seele, so heißt es ein Wohnhaus, ein Palast, ein Palais, ein Residenzschloß. Fernere Benennungen würden etwa sein können je nach verschiedenen Beziehungen: praktisches, wohnliches Gebäude, Castell, Festung und dgl. - Stände uns ein Mensch namens MÜLLER vor Augen, so kann der sein ein weiser, kluger Mensch, ein Narr, ein Schurke, ein Esel und dgl.

All diese Benennungen sind Urteile und die Namen selbst sind die Prädikate des gegenwärtigen Anschauungsbildes. Und bei jedem Prädikat haben wir das Bewußtsein, daß uns das Anschauungsbild genannt wird, allerdings nicht mit dem kongruenten Namen, sondern so, daß der Name das Anschauungsbild einer bestimmten Klasse zuweist, die in uns vorhanden ist. Diese Klasse oder Kategorie ist jedoch nicht die Gattung, unter welche das Anschauungsbild seinen wesentlichen Merkmalen nach zu subsumieren wäre. So können gothische Gebäude, Kirchen, Privathäuser, Rathäuser, Innungshäuser und dgl. sein; die eigentliche Kategorie, deren wesentliche Merkmale auch die wesentlichen Mermale des angeschauten Individuums sind, bezeichnen wir mit Schloss. Und trotzdem ergänzt sich der Anschauung gegenüber jene Benennung gothisches Gebäude in uns ohne weiteres zu der Kategorie Schloß, mit dem Prädikat gothisch. Wir haben daher die Empfindung, eine deckende Benennung zu hören, die nur etwas reicher ist als das farblose Schloss. Also dem Anschauungsbild gegenüber oder auf dem Boden der Situation der Anschauung ergänzt sich die nicht deckende oder ihrer Funktion nicht kongruente Benennung zur kongruenten Benennung. Doch wir müssen hinzufügen, daß bei dieser Situation sich die Benennung stets zur individuellen Benennung ergänzt, denn die bei der Benennung empfundene Vorstellungsgruppe ist identisch mit dem Anschauungsbild und das Anschauungsbild ist stets ein Individuum. Das betreffende Schloss ist also entweder gothisch oder romanisch usw. Die Benennung selbst aber ist generell.

Es besteht ein nicht geringer Vorzug des guten und phantasievollen Stilisten darin, den Gegenstand oder die Person, von der er spricht, an verschiedenen Stellen, wo eine Substanzbezeichnung desselben erforderlich ist, in verschiedener Weise, abwechselnd zu benennen. Diese Benennungen werden genau so gemacht, wie eben von dem Anschauungsbild ausgeführt war, es sind Prädikate von jenem Gegenstand nach den verschiedensten Beziehungen. So ist von Rom die Rede gewesen, hindeutend darauf heißt es später die Stadt, das Babel (des römischen Reichs oder Italiens), die Hauptstadt, die Siebenhügelstadt, die Tiberstadt und dgl.; es ist von GOETHE die Rede, statt den Namen zu wiederholen sagt der Schriftsteller später der Dichter, der Lyriker, der Freund Karl Augusts, der geniale Mann, der edle Geist, der Frankfurter Bürgersohn und dgl. In einer allgemein gehaltenen Ausführung ist von den vier Kardinaltugenden die Rede, die späteren Sätze sagen statt Kardinaltugenden Tugend, sittlicher Zustand, sittlicher Charakter, Sittlichkeit, edler Sinn und dgl.

Auch in diesem Fall sind die späteren Benennungen nicht deckend und ansich ihrer Funktion nicht kongruent und doch werden sie es durch die Erinnerung an die vorher exponierte Situation, somit werden nicht deckende Benennungen, die ich als freie Benennungen bezeichnen will, durch die Situation der Erinnerung zu deckenden und kongruenten Benennungen. - Je nachdem die einmal geschaffene Situation individuell oder generell ist, je nachdem werden auch die freien Benennungen als individuell oder generelle empfunden.

Auf Dörfern, die einer bestimmten Stadt, z. B. Berlin, nahe liegen, ist es eine ganz gewöhnliche Ausdrucksweise nach der Stadt zu gehen der in die Stadt. Niemand denkt dabei an eine andere Stadt als z. B. Berlin. Also die dem Bewußtsein zunächst liegenden Stadt und die Stadt, welche die im Verbum ausgedrückte Tätigkeit am wahrscheinlichsten betrifft, wird bei dieser freien Benennung vom Hörenden verstanden. Denn daß Stadt für Berlin kein deckender Ausdruck ist, liegt auf der Hand. Im eng begrenzten Horizont des Hörenden wie des Sprechenden liegt nur diese eine Stadt, und diese ist daher die am leichtesten assoziierbare Gruppe. Also die freie Benennung wird als kongruent empfunden auf dem Boden der Situation des Bewußtseins, wie wir oben diese Art der Situation genannt haben. Die hier bei der Benennung vorgestellte Gruppe ist individuell. Ebenso in Ausdrücken innerhalb eines begrenzten Kreises wie aufs Schloß gehen, die Kirche (= Ortskirche), in den Krug, auf die Kneipe, in die Schule und dgl., in allen Fällen wird daher eine bestimmte Schule, Kirche usw. gedacht.

Ebenso ist innerhalb des Hauses der Schrank, der Koffer, die Küche, das Klavier, der Bücherschrank etwas ganz bestimmtes Einzelnes. Man denke sich nun, neben jener Stadt entstände eine zweite, die gleich nahe liegt, diese würde vielleicht die Neustadt oder neue Stadt sein. Also lauter Individualbezeichnungen, die den eigentlichen, in dieser Weise entstandenen, Namen gleich sind, daher so viele Namen mit Hausen, Haus, Burg und ähnliche; und die Personennamen wie Karl, August bezeichnen innerhalb einer kleinen Gemeinschaft eine ganz bestimmte Person.

Doch wir finden innerhalb einer engeren Gemeinschaft nicht bloß die Ergänzung eines generellen Ausdrucks zu einem individuellen durch die Macht oder Situation des Bewußtseins, ebenso die Ergänzung von der Gattung zur Art. Der Bergmann versteht unter Todliegendem eine bestimmte Gattung von Gestein, der Schüler unter dem Reinen und Unreinen die Reinschrift und den Entwurf, der Erste und Letzte in Schülerkreisen ist der, der den ersten oder letzten Platz in der Klasse hat, für den Infanteristen heißt mit vollem Gepäck mit Tornister, Mantel und Brotbeutel, dem Römer ist insigne zum "Abzeichen", bonum zum "Gut", mortales zur Begriff "Mensch" geworden. Wir haben hier wesentlich dieselbe Erscheinung wie beim Entwicklungsgang des generellen Ausdrucks zum Individuellen, der Unterschied liegt nur im Bewußtsein des Sprechenden und Hörenden, daß der Ausdruck auf viele Individuen beziehbar ist. Der einzelne Schüler versteht, wenn er sagt ich habe das Unreine fertig seinen Entwurf, also etwas Individuelles.

Ebenso ist es möglich, Art- oder Individualbezeichnungen als generelle zu verstehen, wenn die Situation des Bewußtseins ergänzend zu Hilfe kommt. Der bekannte Vers "sint Maecenates, non derunt, Flacce, Marones" zeigt uns den Weg, wie das römische Palatium die Benennung für Kaiserpaläste, für palas, Pfalz, palais abgeben konnte. Personen oder individuelle Anschauungsbilder haben ihren Charakter oder individuelle Anschauungsbilder haben ihren Charakter, d. h. ihre Summe konstituierender Merkmale und nach diesen können Gattungen bezeichnet werden, diese Bezeichungen werden durch die Situation des Bewußtseins als deckend empfunden.

Die eigentlich wesentliche Art der Situation bei der Umwandlung des logischen Prädikats zum logischen Subjekt ist somit die Situation des Bewußtseins. Die Situation der Anschauung und der Erinnerung verfliegen wieder nach kurzer Zeit. Aber die Situation des Bewußtseins, der leichtest assoziierbaren Vorstellungsgruppen, kann nur dadurch entstehen, daß die Situation der Anschauung und der Erinnerung durch Häufigkeit und Interesse in unserer Seele fixiert wird. Insofern sind auch jene beiden Arten momentaner Situation bedeutungsvoll für die Entwicklung der Wortbedeutung.

Die Vielheit der Benennungen zeigt sich besonders deutlich bei den Namen und Bezeichnungen der Götter. Vielnamig ist ZEUS und vielnamig ODIN. Oben waren Gesichtspunkte erwähnt, nach denen das tote Ding benannt werden kann, dieselben Gesichtspunkte kommen natürlich auch bei Personen und Göttern in Betracht, nur spielen hier die ethischen Bezeichnungen eine große Rolle und außerdem Taten, welche an diesen Personen haften, also das historische Bewußtsein. Bekannt sind Beinamen wie Numantinus, Africanus, Asiaticus von den Scipionen und oft genug müssen diese Beinamen die Person selbst, ohne Zufügung einer Exposition bezeichnen. Bei Göttern fungieren so Beinamen wie Delius, Pythius, Cypria u. a.

Bei Delius, Cypria und anderen Benennungen nach der Abkunft würde ein Mißverständnis sehr leicht möglich sein, doch hier tritt erläuternd das Prädikat hinzu. So ist Africanus Carthaginem delevit ganz unzweideutig vom jüngeren SCIPIO zu fassen, denn von keinem Anderen läßt sich diese Tatsache verstehen. Dies ist die Exposition des logischen Subjekts durch das logische Prädikat, eine Expositionsweise, die den Hörer befähigt unter den Arten oder Individuen einer Gruppe, welche als kongruente Bezeichnung den Namen des logischen Subjekts trägt, zu unterscheiden. Das Nähere über diesen Vorgang werde ich in der folgenden Untersuchung bringen.

Selbstverständlich kann es sich bei dieser Entwicklung von freier Benennung zum festen kongruenten Namen nicht um das einfache Wort allein handeln, oder auch nur um solche Worte, die als Kompositionen unter einem Akzent stehen wie Bettelmann, Rathaus. Auch Edelmann, Rotkehlchen, Gelbschnabel und andere Kompositionen sind aus attributiver Verbindung von Adjektiv und Substantiv hervorgegangen und ihre Grundbedeutung war der Gruppe von der sie ausgesagt wurden gleichfalls nicht kongruent, sondern wurde als deckend nur dann empfunden, wenn die Exposition durch Anschauung, Erinnerung oder Bewußtsein gegeben war. Genau so steht es mit gewissen Verbindungen von Adjektiv und Substantiv, die sich zur vollen Komposition nicht entwickelt haben wie "der graue Löwe, die gefleckte, gestreifte Hyäne, das gelbe Fieber, der schwarze Tod, die asiatische Cholera, graue Salbe, der schuldige Teil, böswillige Verlassung, fahrlässige Tötung, schweflige Säure". All diese Benennungen bezeichnen als stehende Namen gewisse Kategorien oder Gruppen, in denen nicht bloß die sprachlich benannten Merkmale enthalten sind die mit jenen Benennungen verbundenen Vorstellungen kongruent geworden. -


Also das Bedürfnis der Mitteilung des Kindes und des kulturlosen Primitivmenschen führt zu den im einzelnen Wort bestehenden Sätzen, diese genügen der komplizierten Situation nicht mehr, der Mensch bedarf reichlicher Expositionsmittel; das Material zu diesen Mitteln liefern die Worte, welche als Prädikate des Primitivsatzes abgeblasst und ihrer Anschauungs- und Vorstellungsgruppe kongruent geworden sind. Mit Hilfe dieser Mittel deckt der Sprechende die Mängel der Exposition, welche er aus der unterbrechenden Frage und den verständnislosen Zügen des Hörenden erschließt. Diese Formen der Korrektur werden feste Sprachformen, deren Ursprung das Sprachbewußtsein vollständig vergessen hat. Ursprünglich Linien, durch welche nachträglih das verzeichnete Bild gebessert wird, werden sie zu den festen und grundlegenden Konturstrichen, bei denen ein späteres Sprachbewußtsein das logisch wohltuende Gefühl der Klarheit und die ästhetisch-ethische Empfindung der Schönheit und des Adels haben kann.

Man wird erkennen, wie die Grundgedanken der hier mitgeteilten Untersuchungen nach allen Seiten über sich hinausweisen, wie sie als Gesichtspunkte der Geschichte des Erkenntnislebens, der Ethik und Ästhetik von Bedeutung sind. Denn alle Erscheinungen des menschlichen Geisteslebens bilden einen in sich geschlossenen Organismus, in dem eine jede Regung des einzelnen Organs nachzittert in den übrigen Organen, dessen Blüten in Poesie und Kunst, Seelenadel und sittlicher Anmut auf den Zweigen und Ästen erwachsen sind, von dessen holzigem Bau hier einige Fasern und Zellen einer näheren Betrachtung unterzogen wurden.
LITERATUR - Philipp Wegener, Über die Grundfragen des Sprachlebens, Halle/Saale 1885