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Der Hypnotismus [2/3]
II. Es gibt nun eine große Zahl von Variationen dieser Methoden, jeder Hypnotiseur schafft sich eine eigene kleine Abänderung. Bei sehr disponierten Individuen und bei öfterer Wiederholung der Hypnotisierung genügt dann schon ein Druck auf eine bestimmte Stelle des Scheitels, ein leichtes Streichen auf die Augenlider, ein Wort wie: "Schlafen Sie" oder "Hopp" oder auch nur ein augenblickliches Fixieren, um den hypnotischen Zustand hervorzurufen. Immer ist aber eine einseitige Anspannung der Aufmerksamkeit notwendig und der Mangel derselben erklärt es wohl, daß Kinder, Fiebernde, Geisteskranke im allgemeinen schwer oder gar nicht zu hypnotisieren sind. Gelingt es durch eine der bezeichneten Methoden, jemanden in einen hypnotischen Zustand zu versetzen, so kann dieser selbst sehr verschiedene Grade und in diesen die verschiedensten Bilder zeigen. Danach haben die verschiedenen Beobachter verschiedene Stadien des Hypnotismus angenommen: CHARCOT unterschied deren Drei, das lethargische, das kataleptische, das somnambule. LIÉBEAULT hat sechs verschiedene Grade angenommen, BERNHEIM unterscheidet neun Stufen. Am einfachsten erscheint es und den Tatsachen vollständig Rechnung tragend, wenn man mit FOREL drei Grade, zwischen denen die verschiedensten Übergänge stattfinden, annimmt:
2. leichter Schlaf oder Hypnotaxie oder Charme, 3. tiefer Schlaf oder Somnambulismus Die Suggestion im hypnotischen Zustand wird in der Regel dadurch ausgeführt, daß der Hypnotisierende beim Hypnotisierten gewisse Befehle gibt (Verbalsuggestion), welche Veränderungen in der Sinneswahrnehmung, im Bewegungsapparat und in Bezug auf das Vorstellungsleben hervorrufen können. Ich sage dem Hypnotisierten: "Dort kommt ein toller Hund" und aus seiner abwehrenden Bewegung, wie aus der Angabe, daß er ihn deutlich sieht, entnehme ich, daß er die Halluzination des Hundes hat. Ich lasse den Hypnotisierten Gehen und sage ihm, daß an einer bestimmten Stelle ein tiefer Graben ist und er springt an dieser Stelle, da er den Graben wahrnimmt. Ich gebe ihm eine rohe Kartoffel in den Mund und sage, es ist eine Apfelsine und er ißt die Kartoffel mit sichtlichem Wohlbehagen. Ich sage ihm dann, es ist ein fauler Apfel und er spukt mit dem Ausdruck des Abscheus die Kartoffel aus. Ich gebe ihm Wasser zu trinken und sage: "Es ist Champagner" und er trinkt mit sichtlichem Vergnügen und bald darauf: "Das ist ja Tinte" und er spuckt das Wasser energisch aus. Ich sage ihm, er sei vergiftet und er fühlt Bauchweh und fängt an zu würgen. Ganz dasselbe läßt sich an anderen Sinnen in ähnlicher Weise suggerieren. Will ich auf den Bewegungsapparat einwirken, so sage ich: "Der Arm ist ganz steif, das Bein ist steif" und kann dann sehr bald aus dem ganzen Körper eine starre, brettartige Masse machen, den Kopf auf den einen, die Füße auf einen anderen, entfernten Stuhl legen, der dazwischen frei schwebende Rumpf läßt sich wie eine Tischplatte behandeln. Die Glieder behalten die Stellung, die man ihnen gibt und sie können von diesen Hypnotisierten auffallend lange in einer solche ungewohnten Lage erhalten werden, ehe sie erlahmen. So wird ein horizontal ausgestreckter Arm zuweilen 15 - 20 Minuten in dieser Weise gehalten. Dabei ist die Haut empfindungslos, die Augen sind meist geöffnet, der Gesichtsausdruck erscheint starr und bewegungslos. Diesen Zustand hat man mit dem Namen der Katalepsie bezeichnet. Liegt das Charakteristische derselben in der Unbeweglichkeit, so kann man auf der anderen Seite in jenem hypnotischen Stadium auch sehr verschiedene Bewegungen seitens des Hypnotisierten ausführen lassen. Man kann ihn tanzen, wie einen Betrunkenen gehen lassen, man kann viele Minuten lang mit der Hand oder dem Fuß rotierende Bewegungen ausführen lassen, ohne daß der Hypnotisierte ermüdet, man kann ihn niesen, gähnen lassen usw. Das Vorstellungsvermögen kann in der Weise beeinflußt werden, daß man dem Hypnotisierten sagt, er wäre gar nicht der, für den er sich bisher ausgegeben hat, der Erwachsene wäre ein Kind, der Jüngling ein Mädchen, er wäre Napoleon, Friedrich der Große oder auch selbst, er wäre jetzt irgendein Tier. Der Gesichtsausdruck, die Gesten und Bewegungen enstprechen alsdann der Wahnvorstellung der veränderten Persönlichkeit. Die Suggestionserscheinungen können auch ohne Worte, lediglich durch Nachahmung hervorgerufen werden, man pfeift, klatscht mit den Händen, singt, und der Hypnotisierte führt wie ein Echo dieselben Bewegungen aus. Sie können auch auf reflektorischem Weg entstehen. Die Hypnotisierten hören Musik und tanzen; in den Gebärden des Hypnotisierenden erkennen sie gewisse Befehle für Handlungen, welche sie ausführen. Dahin gehört die sogenannte Faszination, durch die es dem Hypnotisierenden durch scharfe Fixierung des Hypnotisierten in großer Nähe gelingt, den letzteren wie angezogen, mit weit geöffneten Augen überall hin folgen zu lassen. Die Suggestion kann in gewissen Fällen auch auf den posthypnotischen Zustand wirken. Man kann dadurch während des hypnotischen Zustandes dem Hypnotisierten den Auftrag geben, nach dem Erwachen dieses oder jenes zu tun oder ihm zu sagen, daß nach dem Erwachen gewisse krankhafte Zustände, die er früher gehabt hat, verschwunden sein werden. Will man den Hypnotisierten aus dem Schlaf erwecken, so genügt es in der Regel, zu sagen: "Zählen Sie eins, zwei, drei; bei drei werden Sie aufwachen!" Manchmal braucht man nur zu sagen: "Wachen Sie auf!" In anderen Fällen benutzt man das Anblasen des Gesichts oder das gewaltsame Öffnen der Augen dazu. In seltenen Fälle vergehen viele Minuten, ja selbst eine Viertelstunde oder noch länger, ehe der Hypnotisierte aufwacht. Manche fühlen sich nach dem Erwachen ganz wohl, andere klagen über leichte Kopfschmerzen, Schwindel, Angstgefühl in der Herzgrube, das zuweilen noch stundenlang anhält. Auch heftiges Zittern und Krampfanfälle werden nach dem Erwachen beobachtet. Wie bereits früher erwähnt, fehlt nach dem somnambulen Zustand des Hypnotismus die Erinnerung an das, was während des Schlafes passiert ist. In solchen Fällen kommt im nächsten hypnotischen Zustand die Erinnerung an das, was im vorangegangenen passiert war, bisweilen zurück, neue Vorstellungen knüpfen daran an und es kann dann bei fortgesetztem Hypnotisieren gewissermaßen ein doppeltes geistiges Leben entstehen, das eine im wachenden, das andere im schlafenden Zustand. Die Erscheinungen, wie ich sie eben geschildert habe, existieren, so auffallend sie sind, ganz unzweifelhaft. Sie können von jedem an geeigneten Personen hervorgerufen werden. Man hat zur Erklärung derselben auf gewisse Versuche an Tieren hingewiesen, von denen der erste bereits 1646 von ATHANASIUS KIRCHER als experimentum mirabile beschrieben wurde. Ein Huhn wird an den Füßen gefesselt, dann hält man es auf dem Fußboden solange fest, bis es sich beruhigt hat. Darauf wird vor dem Schnabel ein Kreidestrich gezogen, die Binde von den Füßen abgenommen und jetzt bleibt es eine Weile regungslos liegt. Neuere Versuche von CZERMAK und PREYER an Hühnern, Tauben, am Flußkrebs zeigen jedoch, daß es sich hier um ein plötzliches Erschrecken, um einen Zustand handelt, den wir auch beim Menschen als Atonität im krankhaften Zustand, als ein Starrwerden vor Schreck im normalen Zustand beobachten. Will man zu einem Verständnis der hypnotischen Zustände kommen, so ist vor allem festzuhalten, daß wir jene oben beschriebenen verschiedenen Zustände des künstlich hervorgerufenen Hypnotismus als Krankheitszustände beim Menschen schon lange kennen. So beobachten wir bei Geisteskranken, bei Epileptischen und bei Hysterischen die sogenannte Narkolepsie. Mitten am Tag bei ihrer gewöhnlichen Beschäftigung werden die Kranken von einer unüberwindlichen Müdigkeit befallen und schlafen tief ein. Diese Anfälle treffen ohne jede äußere Veranlassung ein oder werden durch gewisse psychische Emotionen (Schreck, Freude etc.) hervorgerufen. Die Zustände des Somnambulismus, welche ohne Hypnotismus und ohne Suggestion auftreten, sind längst bekannt und können oft genug beobachtet werden. Auch hier ist das Selbstbewußtsein getrübt oder völlig aufgehoben, das Bewußtsein der eigenen Persönlichkeit zuweilen völlig erloschen, die Kranken glauben in andere Personen verwandelt zu sein etc. Lange Rede werden gehalten, auf gestellte Fragen wird nach Maßgabe der Veränderung der Persönlichkeit geantwortet; komplizierte Handlungen werden verrichtet und Bewegungen, welche im wachen Zustand schwer oder gar nicht möglich sind, ausgeführt. Sinnestäuschungen, wie sie oben beschrieben wurden, sind bei diesen Zuständen, welche ohne Hypnotismus und Suggestion eintreten, sehr gewöhnlich und vielfach der Ausgangspunkt von Reden und Handlungen. Wir kennen die Zustände des doppelten Bewußtseins in solchen somnambulischen Zuständen, wie sie oben im künstlichen Hypnotismus erwähnt wurden, in dem im nächsten Anfall das fortgesetzt wird, was im vorangegangenen begonnen wurde. Die Echosprache, deren ebenfalls oben gedacht wurde, ist eine Erscheinung, die bei Nerven- und Geisteskranken als Echolalie beschrieben wurde. Die geschilderten krankhaften Zustände werden vorzugsweise bei Personen beobachtet, welche man als hysterisch oder hystero-epileptisch bezeichnet. Aber auch bei wahren Epileptikern sieht man häufig genug Anfälle, welche man als epileptoide bezeichnet, in denen das Selbstbewußtsein aufgehoben, in denen man sich jedoch mit den Kranken unterhalten kann, in denen sie dabei allerhand Sinnestäuschungen wie die Hypnotisierten haben und in denen sie die kompliziertesten Handlungen verrichten können. Auch hier besteht für den Anfall, ebenso wie für den beschriebenen künstlich erzeugten somnambulen Zustand, völlige oder partielle Erinnerungslosigkeit. Bei Kenntnis dieser Tatsachen ist es ein eigentümliches Vorgehen der modernen Enthusiasten des Hypnotismus, diesen mit dem natürlichen Schlaf vergleichen zu wollen. Wo in aller Welt passiereen in normalen Schlaf all die Dinge, welche den Hypnotismus auszeichnen. Selbst die einfachste Erscheinung, die Gefühllosigkeit der Haut, ist bekanntlich dem normalen Schlaf wenig eigen und einen Nadelstich pflegt der Schlafende nicht so ruhig wie der Hypnotisierte entgegenzunehmen. Die Pupillen sind im Schlaf eng, im hypnotischen Zustand weit oder gar nicht in ihrer Größe verändert. Der hypnotische Zustand ist ein krankhafter und mit Rücksicht auf die Veränderung der geistigen Eigenschaften ein krankhafter geistiger Zustand, eine akute Geisteskrankheit, welche sich viel weniger durch die beobachteten Symptome, als durch die Ursache ihres Entstehens, durch die künstliche Hervorbringung, von den übrigen Geisteskrankheiten absondern läßt. Damit, daß wir die Erscheinungen des Hypnotismus als krankhafte geistige Erscheinungen erklären, haben wir selbstverständlich noch nicht den Prozeß selbst dem Verständnis näher gerückt, durch den jene Erscheinungen zustande kommen, um so weniger, als jene nicht künstlich hervorgebrachten Krankheitszustände selbst bisher in ihrer pathologischen Begründung unaufgehellt sind. Die aufgestellten Theorien aber über das Zustandekommen der hypnotischen Erscheinungen müssen zum Teil als durchaus unbegründet betrachtet werden, zum größten Teil sind sie lediglich Umschreibung der Tatsachen, keine Erklärungen. Zu den ersteren gehört die Behauptung, daß der Hypnotismus durch eine Blutleere im Gehirn oder durch einen Krampf in den Blutgefäßen desselben bedingt sei, nach anderen durch eine Blutüberfüllung des Gehirns; zu den letzteren, daß es sich um eine Tätigkeitshemmung der Ganglienzellen der Großhirnrinde, um eine Störung der Assoziation der Vorstellungen usw. handle. Darüber ist aber kein Zweifel, daß das Wesentliche beim Zustandekommen der Erscheinungen die krankhaft gesteigerte Einbildungskraft ist und daß somit, da dieselbe von einer dritten Person angeregt wird, die Suggestion, das Einreden das Bestimmende bildet. Diese Tatsache war schon der von der von der französischen Regierung zur Prüfung des Mesmerismus ernannten Kommission im Jahre 1784 nicht entgangen. Es wurde damals bereits der direkte Beweis geführt, daß Personen, welche im Glauben gehalten wurden, daß sie magnetisiert wären, in den magnetischen Schlaf, auch ohne, daß irgendetwas geschah, verfielen, ganz ebenso, wie wenn sie gewissen Manipulationen unterworfen worden wären und daß auf der anderen Seite die mesmerisierenden Striche ihre Wirkung nicht entfalteten, wenn nicht gleichzeitig die Einbildungskraft angeregt worden war. Daß unsere Empfindungszentren durch gesteigerte Aufmerksamkeit im normalen Zustand oft den erwarteten Eindruck schon zu haben glauben, noch ehe er eintritt, ist eine bekannte Tatsache. LOTZE machte bereits darauf aufmerksam, daß, wenn man einen Finger langsam einer Wasseroberfläche nähert, man sich häufig über den Augenblick täuscht, in dem die Benetzung eintritt, daß der gründliche Musikkennen das Pianissimo eines Tones antizipierend hört, noch ehe der Bogen die Saite berührt hat. Ja, noch mehr, solche antizipierenden Empfindungen können Bewegungen, ja, selbst gewisse Sekretionsvorgänge hervorrufen. Der Gedanke an eine leckere Speise ruft beim Kind und beim Wohlschmecker nicht bloß angenehme Geschmacksempfindungen, sondern auch Schmeckbewegungen der Zunge und der Lippen, Zusammenlaufen des Speichels usw. hervor. Selbstverständlich wird bei Personen, bei denen eine krankhaft gesteigerte Empfänglichkeit des Nervensystems zugleich mit einer krankhaften Herabsetzung des Selbstbewußtseins besteht, dies alles viel deutlicher und mächtiger hervortreten. Mit der Herabsetzung des Selbstbewußtseins wird der hemmende Einfluß, welchen jenes auf die durch Sinneswahrnehmung angeregten Bewegungen ausübt, vermindert oder vernichtet. Die Tatsache, daß durch den Hypnotismus sehr auffallende Erscheinungen hervorgerufen werden können, auf der einen Seite, der Mangel jeder wissenschaftlichen Erklärung für jene Tatsachen auf der anderen Seite, hat die Enthusiasten des Hypnotismus (ich spreche hierbei immer nur von solchen, welche nicht etwa Schwindel zur Ausbeutung selbstsüchtiger Zwecke treiben) ermutigt, die unglaublichsten Dinge zu produzieren, von denen wir sagen können, daß, wenn sie wahr wären, sie das Studium der Naturgesetze überhaupt als etwas Überflüssiges erscheinen ließen. Nur einzelne dieser Ausschreitungen seien hier erwähnt. Man behauptet, daß Hypnotisierte buchstäblich die Gedanken des Hypnotisierenden zu lesen verständen. Dr. SICARD aus Lyon beobachtete ein vierundzwanzigjähriges Mädchen, das öfters hypnotisiert worden war. Bei einem Besuch bei ihr führte er sie in der Hypnose in Gedanken in sein Zimmer und sie gab nun den Titel eines Buches an, das er vor dem Besuch offen auf seinem Tisch hatte liegen lassen. Einige Tage später besuchte ihn ein Freund, gerade als er wieder zu jenem Mädchen gehen wollte; er bat ihn, irgendetwas auf seine Karte zu schreiben und die letztere auf die Kaminuhr zu legen. "Das Mädchen wurde nun in Schlaf versetzt und in Gedanken in unser Zimmer geführt. Da sah sie die Visitenkarte auf der Uhr mit einer darauf geschriebenen Bemerkung, die wir nicht kannte. Mühsam erkannte sie den Namen und Vornamen, endlich auch, daß der Schreiber ein Polytechniker sei und daß die Schrift eine Einladung beträfe. Nur in letzterem Punkt täuschte sie sich, denn unser Freund hatte einen Liedvers auf seine Karte geschrieben: In der Folge verstand das Mädchen so gut in unseren Gedanken zu lesen, daß wir sie nur einzuschläfern und ihre Hände zu erfassen brauchten, um eine Antwort auf das zu erhalten, was wir dachten und ihr im Geiste suggerierten." Wer solche Dinge glaubt, für den hat es selbstverständlich nichts Auffallendes, daß man Gedanken auch aus der Ferne übertragen kann (Telepathie), daß die Hypnotisierten verschlossene Briefe lesen, daß dies weissagen können, usw. usf. All diese Dinge sind in der hypnotischen Literatur der letzten Jahre immer wieder aufgetaucht. Schade nur, daß bereits vor fünfzig Jahren vor einer wissenschaftlichen Kommission, wie ich oben gezeigt habe, all diese Leistungen als Schwindel erkannt worden sind. LUYS, ein hervorragender Psychiater aus Paris, der ein Lehrbuch der Psychiatrie geschrieben und sich dauernde Verdienste um die Gehirnanatomie erworben hat, hat vor zwei Jahren bei Hypnotisierten die Fernwirkung von 67 von ihm geprüften Stoffen gefunden. Die Medikamente befanden sich in zugepfropften und versiegelten Glasröhrchen. Sie wurden in einer Entfernung von 5 bis 10 Zentimeter vom zu Untersuchenden, der selbstverständlich keine Kenntnis vom Inhalt haben durfte, gehalten, oder auch vorn am Hals oder hinten am Nacken angebracht. Die Wirkung sollte nach dem Ort der Anbringung verschieden sein. Fenchelessenz am rechten Auge angebracht, ruft bei der Hypnotisierten einen verliebten Gesichtsausdruck, am linken Auge Abscheu hervor. Strychnin bringt links einen finsteren Gesichtsausdruck hervor, eine Kontrktur der Hände, Atemnot, Schilddrüsen-Anschwellung, rechts ein vergnügtes Lächeln hervor. Einfaches Wasser, gegen die linke Halsseite gehalten, rief die Symptome der Wasserscheu hervor. Die Zähne waren so fest aufeinander gepreßt, daß keine äußere Gewalt sie trennen konnte. Daß LUYS hierbei das Opfer einer Täuschung seitens der Hypnotisierten geworden ist, wurde ihm bald nachgewiesen. Unterdessen haben ihm aber die gläubigen Hypnotiseure seine "Entdeckungen" durch Wort und Schrift weiterverbreitet. Man kann all diese Dinge nicht lesen, ohne an JEAN PAUL zu denken, der in seinem "Komet" das große magnetische Gastmahl des Reisemarschall WORBLE schilderte, "wie dieser (welcher die magnetischen Wunder des Hellsehens, der Sinnenversetzung, der Anschmiedung an den Magnetiseur, zu welchen andere Monate brauchten, in Minuten zustande brachte) unter allen Wundern des tierischen Magnetismus am liebsten das anführte, daß seine in somnambulischen Schlaf versetzten Gäste jeden Bissen und Tropfen schmecken mußten, den er als Wirt und Magnetiseur zu sich nahm. So lud er eines Tages 31 Gäste in einen Gasthof zur Tafel, bestellt aber von jedem der ausgesuchten Gerichte nur eine Portion und zwar für sich allein. Kaum haben die Gäste mit ihm an der großen Tafel mit 32 Gedecken Platz genommen, so versetzt er sie alle, noch ehe sie ihr Tellertuch entfaltet haben, auf ihren Eßstühlen in magnetischen Schlaf und alle fassen sich (so will er es stillschweigend als Magnetiseur) wie Brüder an den Händen an, an welchen sie sich auch während des gesamten Essens festhalten und nun sind sie alle hellsehend. Jetzt ißt er selbst mit bestem Wohlbehagen die leckeren Speisen eine nach der anderen und die somnambulen Gäste versichern immer wieder, daß sie noch nie so fein gespeist haben. Alsdann dem Reisemarschall von den ausgesuchten Weinen etwas in den Kopf steigt, bekommt schließlich auch die hellsehende Schlafgesellschaft etwas in den ihrigen." Daß die "Wunder" des Hypnotismus zu wunderbaren Heilungen benutzt wurden, erscheint nicht wunderbar. War doch MESMER nach dieser Richtung hin mit glänzendem Beispiel vorangegangen und es ist auch unzweifelhaft, daß in der Tat eine ganze Anzahl sogenannter Heilungen von ihm herbeigeführt wurden, welche den Grund zu seinem Ruf legten. Die einfachste Art, den Hypnotismus zu Heilzwecken zu verwerten, ist wohl die Benutzung der Gefühllosigkeit im hypnotischen Zustand. RÉCAMIER hatte bereits 1821 den magnetischen Schlaf benutzt, um während desselben chirurgische Operationen zu vollziehen. Er wurde auch später in den Hospitälern von Paris zu diesem Zweck angewendet und BRAID benutzte den Hypnotismus zum gleichen Zweck. Jetzt hört man höchstens von Zähneziehen, Öffnen eines Abzesses im hypnotischen Zustand, es scheint, als ob die Chirurgen das Chloroform als sicherer vorziehen. Die hauptsächlichste Verbreitung zur Erzeugung von Heilerfolgen hat jedoch augenblicklich die Suggestion im hypnotischen Zustand. Dem Hypnotisierten wird während des Schlafes gesagt, daß die vorher vorhanden gewesenen Kopfschmerzen nach dem Erwachen verschwunden sein werden; es wird ihm versichert, daß die Stimmlosigkeit, die vor dem Einschlafen bestanden hat, verschwunden sein wird, daß er wieder hören können wird, während er vorher taub war, daß die Lähmung an den Armen oder Beinen nicht mehr bestehen werde, daß Krampfanfälle, die in gewissen Zwischenräumen wiedergekehrt waren, nicht wiederkommen würden usw. Es ist ganz unzweifelhaft, daß in der Tat zuweilen durch einmaliges, meistenteils durch öfter wiederholtes Hypnotisieren solche Heileffekte, welche aber immer nur in der Beseitigung gewisser Symptome, nicht in der der zugrunde liegenden Krankheit bestehen, erreicht werden können. Nach den vorliegenden Erfahrungen, denen ich selbst eine Anzahl hinzufügen könnte (einzelne habe ich veröffentlicht), treten zuweilen solche "Heilungen" durch Hypnotismus ein, nachdem alle anderen angewandten Mittel unseres Arzneischatzes sich als fruchtlos erwiesen haben. Mit Recht hat BERNHEIM darauf hingewiesen, daß das Wirksame hierbei die Suggestion sei. Daraus ergibt sich aber auch von selbst, daß die Heilwirkung nur bei den sogenannten funktionellen Leiden eintreten kann, das heißt bei solchen, wo eine gröbere Veränderung im Nervensystem nicht vorhanden ist. Ebensowenig, wie man durch Suggestion jemandem enen gebrochenen Arm ganz und beweglich machen kann, ebensowenig kann ein Arm, der gelähmt ist, weil durch einen Blutaustritt im Gehirn die von demselben ausgehenden Bewegungsfasern durchtrennt sind, dadurch in Bewegung gesetzt werden, daß man dem Kranken einredet, er könne ihn bewegen. Wenn jemand infolge einer Geschwulst im Gehirn Krämpfe in Armen und Beinen hat, so werden die Krämpfe fortbestehen, daß keine Suggestion ihm die Ursache derselben, die Geschwulst entfernen kann. Wenn aber eine hysterische Person nach jeder Aufregung oder auch ohne diese, Krämpfe bekommt, so kann, vorausgesetzt, daß der Hypnotismus bei ihr gelingt, derselbe mit der damit verbundenen Suggestion hemmend auf den Ausbruch jener Krämpfe wirken. Damit sind selbstverständlich für den wissenschaftlichen Arzt der Anwendung des Hypnotismus gewisse Grenzen gezogen, welche leider in unverantwortlicher Weise auch von Ärzten überschritten werden. Innerhalb der Grenzen, in denen der Hypnotismus mit Suggestion aber zufällig erscheint, muß man wohl in Betracht ziehen, daß es des Hypnotismus in den meisten Fällen kaum zur Heilung bedarf und daß die Suggestion allein in sehr vielen genügt. Das Einreden und der Glaube an das Eingeredete ist es, welches die wohlverbürgten Heilungen durch SCHÄFER, "kluge Frauen", durch Wunderjungfrauen, durch Reliquien herbeigeführt hat. Ich führe in jedem Semester in meinen Vorlesungen in der Regel mehrere solche Wunderheilungen vor meinen Zuhörern aus. Ein Beispiel mag das erläutern. Ein zwölfjähriges Mädchen hat seit sechs Monaten ein gelähmtes und in seinen Gelenken krampfhaft zusammengezogenes Bein, das ihm jede Bewegung unmöglich macht. Es ist mit Elektrizität, mit Gipsverbänden usw. behandelt worden und trägt jetzt einen Klumpfußschuh; ich sehe es zum erstenmal, erkenne die hysterische Natur des Leidens, lasse es in den Hörsaal kommen und erkläre meinen Zuhörern nach Mitteilung der Krankheitsgeschichte, daß ich das Kind binnen zwanzig Minuten völlig herstellen werde, so daß sie, die jetzt keinen Schritt gehen kann, wie jeder Gesunde gehen wird. Ich lege neben ihr Bein einen Hufeisenmagneten, sage ihr, wie die Kraft des Magneten in ihr Bein einströmen werde und beschäftige mich nun mit einem anderen Patienten. Nach 20 Minuten nehme ich den Magneten weg, sage der Patientin, sie könne jetzt gehen, wie jeder andere - und Lähmung und Kontraktur sind verschwunden, sie geht und hat auch jetzt nach anderthalb Jahren ein durchaus normales Bein. Hätte ich hypnotisiert, so wäre es der Hypnotismus gewesen, der sie geheilt hat. Bemerken will ich nur, daß auch der Magnet sehr unschuldig an der Heilung ist, auch übrigens, wie der Hypnotismus, seine Zeit gehabt, ebenso die anderen Metalle. Hatte doch VICTOR BURQ im Jahre 1847 mit den verschiedensten Metallen alle möglichen Krankheiten geheilt (Metallo-Therapie). Seitdem sie gezeigt hat, daß Holzknöpfe, knöcherne Spielmarken, Stückchen Chinarinde und Rosenholz, Senfteige dasselbe tun wie Gold und Stahl, haben die Metalle ihren Kredit wenigstens nach dieser Richtung hin bei den Ärzten eingebüßt. Auch hier war die Suggestion das Wirksame. Dabei soll nicht geleugnet werden, daß in gewissen Fällen der hypnotische Zustand die Suggestin wirksamer machen kann und daß die Suggestion in diesem Zustand gelingt, während sie im wachen Zustand fehlschlägt. Das Mystische, das in der ganzen Prozedur liegt, ist unzweifelhaft geeignet, den Patienten für die Eingebung empfänglicher zu machen. Habe ich oben die Ausschreitungen in Bezug auf angebliche wunderbare Wirkungen des Hypnotismus, in Bezug auf Hellsehen etc. erwähnt, so dürfen hier die therapeutischen Exzesse nicht übergangen werden. Liest man das Verzeichnis der Krankheiten, die durch Hypnotismus und Suggestion geheilt werden können, in den neuesten Elaboraten [Machwerken - wp], so erscheint es merkwürdig, daß es überhaupt noch Kranke gibt oder diese Kranken müssen von einer absonderlichen Indolenz [Schmerzunempfindlichkeit - wp] sein, daß sie sich noch nicht an einen Hypnotiseur, der doch jetzt nicht schwer zu finden ist, gewandt haben. Aber nicht bloß Kranke hat man geheilt, sondern man hat Laster beseitigt, Böse gut und Sündhafte tugendvoll gemacht. Nun ist das allerdings auch nicht neu. GALL hatte bekanntlich in unserem Gehirn 27 verschiedene Organe entdeckt, die sich nach ihm auch äußerlich am Schädel bestimmen ließen. Da war ein religiöser Instinkt, ein Organ der Liebe, poetisches, satirisches Talent, Kindesliebe etc. Diese GALLsche Schädellehre wurde mit dem Magnetismus in Amerika von Dr. SHERWOOD (1838) zum Phrenomagnetismus verbunden und obwohl das Irrige jener GALLschen Lokalisationen und damit seiner Schädellehre unzweifelhaft festgestellt ist, stimmten doch trotzdem seine Angaben beim magnetischen Schlaf ganz gut. Berührte der Magnetiseur am Schädel die Stelle, unter der das Organ der Gottesverehrung lag, so wurde der Magnetisierte gottesfürchtig; berührte man das Organ der Kindesliebe, so zeigte die Magnetisierte in Ausdruck und Bewegung die liebende Mutter; faßte man an den Diebessinn hinter dem Ohr, so greift sie dem Magnetiseur in beide Westentaschen und stiehlt ihm mit bewunderungswürdiger Geschicklichkeit das Geld aus den Taschen. (Jetzt weiß man, daß es bestimmte Lokalisationen für einzelne Bewegungen gibt; z. B. entspricht eine etwa zwei Zentimeter über dem Ohr gelegene Stelle des Schädels der Stelle des Gehirns, von der aus die Bewegung des Armes der entgegengesetzten Seite hervorgerufen werden kann. Selbstverständlich gelang es denn auch einigen neueren Hypnotiseuren durch Berührung dieser Stelle im hypnotischen Zustand, den Arm in Bewegung zu bringen.) DURAND de GROS schrieb 1860, daß der Braidismus die Basis für eine intellektuelle und moralische Orthopädie liefert, welche sicherlich eines Tages in den Erziehungsanstalten und Zuchthäusern mit Erfolg eingeführt werden wird. Neuerdings hat nun BÉRILLON die Sache in die Hand genommen. Er erklärte, daß Kinder, welche z. B. an der Monomanie des Stehlens (nebenbei gesagt, existiert eine solche Monomanie gar nicht), an scheußlichen, lasterhaften Gewohnheiten, an "geistiger Schwäche und Unüberlegtheit" leiden, so daß sie die schlimmsten Handlungen begehen, ohne sich dabei etwas zu denken, hypnotisiert werden sollten und daß dieses Verfahren in den Händen des Experimentators noch nie im Stich gelassen habe. Es ist anzuerkennen, daß sich gegen diese Aufnahme des Hypnotismus unter die Erziehungsmittel sofort in Frankreich eine lebhafte Opposition, besonders seitens der Philosophen DESJARDINS und BLUM, erhoben hat, welche vor allem in jener Methode eine Beeinflussung der freien Entwicklung des Kindes sahen. Vom psychiatrischen Standpunkt aus kann man nur sagen, daß derartig geistesschwache Kinder durch wiederholtes Hypnotisieren geistig noch schwächer werden und daß die Fortsetzung desselben sie allerdings vielleicht zu jeder Handlung, ob guten oder bösen, unfähig machen kann. Wenn ich nun die Anwendung des Hypnotismus in einzelnen Fällen von sogenannten funktionellen Nervenkrankheiten dann für zulässig erachte, wenn all die anderen Mittel, die uns zur Bekämpfung jener Krankheiten zu Gebote stehen, sich als fruchtlos erwiesen haben, so ist doch auch bei dieser sehr beschränkten Indikation für seine Anwendung nie zu vergessen, daß der hypnotische Zustand für den Hypnotisierten von gewissen Gefahren begleitet sein und daß eine öftere Wiederholung desselben die schädlichsten Folgen haben kann. Ich habe bereits oben bei Besprechung des Mesmerismus erwähnt, wie durch denselben vielfach Krampfanfälle hervorgebracht, wie die Betreffenden dann in die sogenannte Krampfhölle gebracht wurden. Das Urteil, welches von der Kommission im Jahre 1784 über die Bedeutung des Mesmerismus als Heilmittel gefällt wurde, erscheint den Tatsachen vollkommen entsprechend. Es lautet:
Daß im übrigen dieser Mesmerismus nicht bloß durch Hervorrufung jener akuten Zustände oder Zuckungen geschadet, sondern oft genug dauernd das Nervensystem der Hypnotisierten untergraben hat, ergibt das Zeugnis des hervorragenden Psychiaters CALMEIL, welcher die Folgen des Mesmerismus in Frankreich zu beobachten Gelegenheit hatte und von der großen Zahl der Somnambulen, welche durch jene Prozeduren geschaffen wurden, spricht. Das, was von den Gefahren des Mesmerismus gilt, gilt in derselben Weise von denen des Braidismus. Nun behaupten allerdings die modernen Hypnotiseure, daß das Nancyer Verfahren, dessen sie sich bedienen, jene Nachteile nicht folgen ließe, wie sie bei den vorhergenannten stattfinden. Nicht durch Hypnotismus, sagen sie, werden jene Gefahren bedingt, sondern durch das unzweckmäßige Verfahren. Nun sagen diese Herren aber nicht die volle Wahrheit, sofern sie behaupten, daß sie den Braidismus und Mesmerismus überhaupt auschlössen bei der Erzeugung des Hypnotismus. In sehr vielen Fällen verbinden sie, besonders zu Beginn der hypnotischen Versuche, ihre Suggestionen mit der Fixierung glänzender Gegenstände und mit mesmerisierenden Strichen. Sie wenden also auch die Methode an, die angeblich schädlich ist. Daß ihnen trotz ihrer Proteste die Sache nicht geheuer ist, ergibt sich daraus, daß sie vor dem Erwecken aus dem hypnotischen Zustand dem Hypnotisierten suggerieren: "Sie werden ganz munter aufwachen, Sie werden keine Kopfschmerzen, keinen Schwindel usw. haben," auch in Fällen, wo diese Erscheinungen nicht etwa vor dem Einschlafen bestanden haben. Ich habe in einer großen Reihe von Fällen, auch nach dem sogenannten Nancyer Verfahren, Kopfschmerzen, Eingenommenheit des Kopfes, Schwindel gesehen, welche kürzere oder längere Zeit im wachen Zustand anhielten. Ich habe öfter Krampfanfälle im hypnotischen Zustand, wie nach Beendigung desselben, unzweifelhaft durch den Hypnotismus hervorgerufen, eintreten sehen bei solchen, die schon vorher Krämpfe gehabt hatten. Ich habe sie aber auch bei solchen gesehen, bei denen vorher nie Krämpfe dagewesen waren und in einem Fall kehrten die durch den Hypnotismus geweckten Krämpfe später auch ohne diesen wieder. Es zeigen solche Fälle, denen sich andere anfügen ließen, welche anderen nervösen Zustände zuerst im hypnotischen Zustand oder im Anschluß daran zeigten, daß durch den Hypnotismus eine vorhanden gewesene Disposition geweckt werden kann, eine Tatsache, deren Bedeutung für einen gewissen Arzt gar nicht hoch genug geschätzt werden kann. Ich hatte bei Gelegenheit einer Diskussion in der Berliner medizinischen Gesellschaft auch auf Fälle hingewiesen, in denen durch das Hypnotisieren eine wahre Hypnotisierungssucht, ähnlich etwa, wie die Morphiumsucht oder die Trunksucht, hervorgerufen wurde, durch welche der Betreffende für seine Lebensaufgaben unfähig wird und wobei sein ganzes Denken und Trachten dahin geht, sich hypnotisieren zu lassen. Ich glaubte damals, obwohl ich schon eine sehr große Literatur über den Hypnotismus durchstudiert hatte, etwas Neues beobachtet zu haben; nachträglich habe ich gesehen, daß auch das schon früher an anderen beobachtet worden ist, wie ja überhaupt für all die angeblichen neuen Wunder des Hypnotismus das Wort: "Es ist alles schon dagewesen," seine volle Wahrheit hat. SCHWARZSCHILD schreibt in seinen 12 Vorlesungen aus dem Jahr 1854, daß er ein Frauenzimmer kenne, welche aus jener Blütezeit des Magnetismus durch zu häufiges Magnetisieren eine solche Reizbarkeit des Nervensystems übrig behielt, daß sie sich noch nach langer Zeit stets im traurigen Zustand körperlicher und geistiger Aufregung befinde. Er sagt: "Schlaflosigkeit, Träume, die leich ins Delirium übergehen, hysterische Krämpfe, die in Starrsucht ausarten, sind hier die fast unheilbar gewordenen Erscheinungen und nur die wiederholte magnetische Behandlung, bei deren Erwähnung sie schon in eine Art von sehnsüchtiger Verzückung fällt, vermag sie zu beruhigen."
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