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 Das Ding ansich
EMIL JACOBSEN

 
    Ein Unbedingtes, ein "Ding ansich",
    Das unerkennbar dem Sinnen-Ich?
    Das niemand wägt und das niemand mißt,
    Das zeit- und raumlos und dennoch ist? -
    Wie? was ich erfahre wär' nicht real?
    Die Wirklichkeit wäre transzendental?

    Wie soll ich das fassen und denken das?
    Und wär' es kein Philosophenspaß,
    Kein Irrlicht vom Hirn des alten Kant,
    Verhöhnend gesunden Menschenverstand -
    Dann wär' auch mein Wissen nur Trug und Schein -
    Nicht länger dann möcht' ich Naturforscher sein!
LITERATUR, Philosophische Aufsätze, hg. von der "Philosophischen Gesellschaft zu Berlin" zur Feier ihres sechzigjährigen Bestehens, Berlin 1904