Eine solche Wechselwirkung im Sinne einer Polarisierung von "Leben" und "Erkennen" lehne ich ab. Leben und Erkennen fallen unter dieselbe Kategorie - ich sage mal - des "Wollens", bzw. des Zwecks. Ein von einem Wollen unabhängiges Erkennen, sozusagen  objektive  Erkenntnis, bzw. allgemeingültiges Wissen findet nicht statt. Und in diesem Sinne liegt auch im Erkennungsvorgang keine  Begründung  von Werten, bzw. Handlungsweisen. Die Anerkennung eines Wertes ist eine "objektiv" irrationale  Entscheidung,  weil sie sich nicht allgemeingültig beweisen läßt. Irrational auch nur, weil sich die subjektive Folgerichtigkeit eines ganz bestimmten Menschen nicht zwingenderweise auf andere Leute übertragen läßt. Man muß also  irrational  im Sinne von "individuell" von "irrational" im Sinne von  irre  unterscheiden.