Mit dem "rational" - "irrational" ist es so wie mit dem "bewußt" - "unbewußt". Könnte das Unbewußte bewußt sein, wäre es kein Unbewußtes. Könnte das "Irrationale"  rational  gemacht werden, wäre es kein Irrationales. Oder nehmen wir das Gegensatzpaar "Individuum" - "Allgemeinheit". Würde das Individuum als Teil des Allgemeinen angesehen werden, wäre es  kein  Individuum. Also: das Irrationale bleibt irrational und wird nicht plötzlich rational, weder durch Bekehrung, noch durch Erleuchtung. Niemand wird also  verwandelt.  Solche Formulierungen entspringen eher der Sprachgewohnheit als einem logischen Schluß. Der Begriff "Wiedergeburt" trifft es da schon eher, denn es wird kein ehemaliger Mensch "bekehrt" zu einem neuen. Den alten Menschen gibt es nicht mehr. Er ist nur noch eine Erinnerung, die mit einem selber nichts mehr zu tun hat. Da ist auch kein Bewußtsein, das plötzlich auf den neuesten Stand gebracht wird, sondern ein völlig neues Bewußtsein, das sich auch gar nicht mehr in Worte fassen läßt [Was die Historiker als "mystisches" Bewußtsein bezeichnen]. Diese Art von Irrationalität nimmt plötzlich einen höheren Stellenwert ein, als das bloß logisch-rationale Denken, wobei es sich eigentlich nur um eine "Individualität" handelt, die in ihrer absoluten Einzigkeit begriffen wird. [So stelle ich mir das jedenfalls vor, wenn das alles Sinn machen soll.]