Bei einer ärztlichen Diagnose von einem "empirischen" Befund zu sprechen, halte ich nicht für angebracht, weil auch, was die "Gesundheit" angeht, hauptsächlich ein Zweckbegriff im Vordergrund steht. Das Verhältnis dessen, was an so einem menschlichen Körper alles "empirisch" erforscht ist in Bezug auf das, wovon "die Medizin" noch überhaupt keine Ahnung hat, dürfte, wenn man einmal das "Wissen" vom Gehirn als Beispiel nimmt, mit einem ziemlichen Ungleichgewicht zugunsten des Nichtwissens ausfallen. [Was dann irgendwann einmal klar ist, wenn die meisten Leute locker 200 Jahre alt werden.] Inwieweit sich psychische "Abnormitäten" am äußeren Verhalten festmachen lassen, wage ich auch sehr zu bezweifeln, denn die Therapeuten wissen ein Lied davon zu singen, wie gut sich Psychopathen verstellen können. Noch weniger zeugt irgendein äußeres Verhalten von irgendeinem inneren Zustand, wenn ich an den massenhaft verbreiteten wahnhaften Glauben an eine objektive Ansich-Existenz der Dinge als Beispiel nehme. Wenn ein ganzes Volk Wahnvorstellungen hat, dann ist das "normal". Da können Körpersprache-Psychologen und Behavioristen soviel das Gegenteil behaupten, wie sie wollen.