Das ist ja alles gut und schön, solange man von einer grundlegenden "Rationalität" und einem guten Willen der Beteiligten, bzw. einem echten Glauben an die Legitimität der bestehenden Rechte und Normen ausgeht. Was aber ist, wenn man es nicht mit rational argumentierenden Leuten, sondern mit strategisch kalkulierenden Zeitgenossen zu tun hat, denen es weniger auf eine Verständigung, sondern auf die Durchsetzung ihrer (Macht-)Interessen ankommt und die deswegen kein manipulatives Mittel außer acht lassen, wenn es nur den gewünschten Erfolg verspricht. Wenn es also so zugeht, wie es "im richtigen Leben" eben zugeht, was ist dann? Da ist es dann oft mit den sozialen Werten und Gemeinschaftsgefühlen nicht weit her. Über das Stadium der Lippenbekenntnisse im Sonntagskleid kommt da kaum jemand hinaus. Für viele Leute sind derart "positive Werte" eigentlich nichts weiter als naiv-einfältige Sozialromantik.
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