Um hier noch einmal einer Begriffsverwirrung vorzubeugen, sei gesagt, daß Rationalität im Sinne von Allgemeingültigkeit kein Thema ist. Die Logik ist sozusagen als Ethik des Denkens zu betrachten, eine Sollvorschrift, die konsequent befolgt dazu führt, daß ein unmittelbar Gegebenes abgelehnt werden muß, so daß jede Verabsolutierung in Form von Objektivität hinfällig wird. Man hat es immer nur mit subjektiven Interessen zu tun, die sich letztlich nicht begründen lassen, sondern eine Sache von Entscheidung sind. Entscheidungen werden nur im Gegensatz zu einer allgemeingültigen Rationalität, bzw. Objektivität als "irrational" bezeichnet. Dasselbe gilt für das irrationale Individuum. In diesem Sinne sind auch alle Werte "irrational". Wenn es aber nichts Vernünftigeres gibt, als diese Art von Irrationalität, dann verliert der Begriff seine rein negative Bedeutung. Dann muß auch so etwas wie ein "gutes" Irrationales angenommen werden, das sich vom bösen, also dem Irresein, unterscheidet.
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