Wer sich selbst nicht mehr zu helfen weiß, braucht Hilfe. Aber erst dann und nicht vorher. Leute, die sich  noch nie  selbst zu helfen wußten, bei denen ist [in der Regel] ohnehin etwas grundsätzlich in der Erziehung schiefgelaufen. In diesem Sinne kann "echte" Führung immer nur Hilfe zur Selbsthilfe bedeuten und jede darüberhinausgehende Dominanz und Autorität ist abzulehnen, bzw. zu bekämpfen, wenn die Idee der Freiheit überhaupt einen Sinn haben soll. Die Spielregel in der Demokratie lautet  Mehrheit,  aber ob das System funktioniert zeigt sich an den  Minderheiten,  denn hier ist es ähnlich wie mit der Freiheit: Die Freiheit als prinzipieller Wert ist immer die Freiheit der anderen und nicht die eigene. Mehrheit ohne Qualität ist bloße Masse, Quantität, Anzahl. Und deshalb hängt alles vom Bewußtsein dieser Mehrheit ab, die irgendwelche Minderheiten vielmehr als Ansporn zu besserer Leistung und weniger als Gegner und Feind betrachten sollte. Was für Mehrheiten in Bezug auf Qualität gilt, gilt selbstverständlich auch für Minderheiten. Die bloße Anzahl verdient nicht deshalb schon besondere Privilegien.