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Wie soll ein Ich auf sich selbst beschränkt sein? Da müßte es schon nicht mehr Denken und nicht mehr Wollen und nicht mehr Fühlen. Sobald nämlich irgendwelche Differenzierungen stattfinden, also der Unterschied von einem Gedanken zum anderen oder von einem Wollen zum andern oder zu einem Nichtwollen oder der Untschied zwischen zwei Gefühlen, ist auch so etwas wie Zeit mit im Spiel, Vergangenheit, etwas das war war und nicht mehr ist und mit jedem Bewußtseinsmoment vergeht eine Zeit. Man kann die Zeit aber auch vergessen, aber dann wird auch das Ich vergessen, indem man sich ganz einer Sache hingibt und im Augenblick aufgeht. Da denkt dann auch niemand an den eigenen Tod. Das sind alles Gedankenspiele, die jeder anders für sich anstellen kann. Eine mögliche Variante wäre da zum Beispiel der Schluß: "Jeder Mensch muß sterben, wieso also nicht sofort!" [O-Ton eines depressiven 8-jährigen Kindes]. |