Zwang
von Struve - Analyse des Notwendigkeitsbegriffs
p-2siehe auch Gewalt, Autorität, Macht, Herrschaft, Unterdrückung, Konformismus, Pflicht, Freiheit


001 Der allein zugelassene Zwang ist der des besseren Arguments.

002 Die demokratische Methode heißt Überzeugung, nicht Zwang.

003 Objektivität und Rationalität, die jedermann jederzeit einsichtig sein muß als Zwang des sogenannten logischenDenkens.

004 Die Nötigung, die von der allgemeinen Vernunft, oder dem sogenannte gesunden Menschenverstand ausgeht ist ebenso repressiv, wie jeder andere Zwang.

005 der subtile Zwang der allgemeinen Geltung

006 Die logische Notwendigkeit hat wieder einmal die Macht ihrer Illusion bewiesen.

007 Das Reich des Ansich ist das Reich der Notwendigkeit.

008 Die Logik erzwingt Gehorsam.

009 Je höher die Abstraktion getrieben wird, desto mehr Zwang wird dem Denken angetan.

010 "Qui potest mori - non potest cogi." (Was schiert mich Zwang, der ich sterben kann.)

011 Nur allzuoft wird das nützliche als sachliche Notwendigkeit ausgegeben.

012 Das Wissenschaftsschema des 18. Jahrhundert sah den Menschen dazu gezwungen, sich in den unwiderstehlichen Mechanismus der Natur zu fügen.

013 "Denn sind Erscheinungen Dinge an sich selbst, so ist Freiheit nicht zu retten." - Immanuel Kant, Kritik der reinen Vernunft, Stuttgart 1982, Seite 577

014 Echte Moral kann sich nur durch Freiwilligkeit verwirklichen und nie durch Zwang, Strafe oder Autorität herbeigeführt werden.

015 Mit kunstvollen Argumenten und Verständnis wird geschickt unter Zwang gesetzt.

016 Die Notwendigkeit zu handeln reicht weiter, als die Notwendigkeit zu erkennen.

017 Totalitär ist ein Denken, das absolute Normen zu erkennen glaubt, hat einen Hang, andere Meinungen zu unterdrücken, die eigenen Ansichten anderen aufzuzwingen.

018 Was wir uns in einem Verhältnis von Ursache und Wirkung verbunden denken, denken wir uns als notwendig verbunden. Die Wirkung so glauben wir, folgt nicht bloß auf die Ursache, sie erfolgt aus ihr, geht aus ihr hervor; sie ist von der Ursache abhängig, so daß sie ohne eine solche nicht eintreten konnte. Das Verhältnis der Kausalität ist ein Verhältnis notwendiger Verknüpfung, und diese Notwendigkeit in der Beziehung von Ursache und Wirkung ist das eigentliche Problem.

019 Der "Druck der Realität" als fundamentale Gegebenheit unseres Daseins, wurde in der Vergangenheit mehr als alles andere dazu benutzt, um die Leute an die Kandare zu nehmen.

020 Unfreiwillige Arbeit erreicht nicht einmal ein Viertel dessen, was freiwillige Arbeit hervorzubringen imstande ist.

021
Zwang kann nicht überzeugen und nicht versöhnen, sondern nur entfremden.

022 Das zwangsweise Gute ist nicht mehr Gutes, sondern etwas Böses.

023 Objektivität und Rationalität, die jedermann jederzeit einsichtig sein muß als Zwang des sog. logischen Denkens betrachtet werden.

024 "Erfahrung lehrt uns wohl, was sei, aber nicht, daß es gar nicht anders sein könnte." - Immanuel Kant, Kritik der reinen Vernunft, Stuttgart 1982, Seite 750

025 "Einen Zwang, nachdem Eines geschehen müßte, weil etwas anderes geschehen ist, gibt es nicht. Es gibt nur eine logische Notwendigkeit." - Ludwig Wittgenstein, Philosophische Bemerkungen, Ffm 1981, § 6.37

026 "Aller Idealismus ist Verlogenheit vor dem Notwendigen." - Friedrich Nietzsche, KSA Bd. 6, Colli/Montinari (Hg), München 1988, Seite 297

027 Es ist das alte Bestreben des Willens zur Macht, die bloße Tatsächlichkeit in eine Denknotwendigkeit zu verwandeln.

028 "... daß, da der durchgängige Zusammenhang aller Erscheinungen in einem Kontext der Natur, ein unnachlaßliches Gesetz ist, dieses alle Freiheit notwendig umstürzen müßte." - Immanuel Kant, Kritik der reinen Vernunft, Stuttgart 1982, Seite 578

029 "Zur Überredung nehmen die Menschen erst dann ihre Zustimmung, wenn sie nicht die Macht haben, ihre Überzeugungen anderen aufzuzwingen." - Lin Yutang, Weisheit des lächelnden Lebens, Stuttgart 1973, Seite 71

030 Freiheit als Abwesenheit von Zwang.

031 Liebe kann niemand erzwingen.

032 Wir sind gezwungen, in Gegenständen zu denken.

033 Gegenständlichkeit bedeutet ja Notwendigkeit." - Richard Hönigswald, Grundprobleme der Wissenschaftslehre, Bonn 1965, Seite 280

034 Dem Menschen ist ein Denkzwang zu Dichotomisierung und Bildung disjunktiver (sich ausschließender) Begriffe.

035 "Der Zusammenhang des logisch Geltenden bildet den Rechtsgrund dafür, daß wir im gemeinsamen Denken beweisend und widerlegend einander zwingen können, um anerkannter Behauptungen willen andere Behauptungen anzuerkennen." - vgl. Wilhelm Windelband in Flach/Holzhey (Hg), Erkenntnistheorie und Logik im Neukantianismus, Hildesheim 1980, Seite 406

036 Der Schulzwang ist eine grundsätzliche Voraussetzung für das Funktionieren der politischen Institutionen.

037 "Ein anderer Terminus für Objektivität nun ist - Notwendigkeit." - Richard Hönigswald, Grundprobleme der Wissenschaftslehre, Bonn 1965, Seite 192

038 Die moderne Großindustrie will die Menschen ihren Sachzwängen unterordnen.

039 "Denn aus verkehrtem Willen ward Leidenschaft, und da der Leidenschaft ich nachgab, ward Gewohnheit. Gewohnheit aber, der man nicht widersteht, wird zum Zwang." - Aurelius Augustinus, Aurelius; Bekenntnisse; München 1985; Seite 199

040 Wer sich selbst kontrollieren kann, braucht keinen äußeren Zwang.

041 Der Staat zwingt zur Schule, zum Militär, zur Steuerabgabe etc.

042 Was wir freiwillig und unserer natürlichen Veranlagung nach tun, das tun wir besser, als alles andere.

043 Die Muße tut, was ihr gefällt: die Arbeit tut, was sie muß.

044 Sachzwänge sind die Zwänge der Herrschaft der Produkte des Menschen über den Menschen.

045 "Erziehend im echten Sinne ist nicht der autoritäre Zwang, sondern die Weckung der geistigen Selbständigkeit." - Paul Natorp in Hans-Ludwig Ollig (Hg), Neukantianismus, Stuttgart 1982, Seite 122

046 Erziehung heißt vorwiegend immer noch, daß man den Willen des Kindes kleinkriegen muß.

047 Die zwingende Macht der Überredung als Gewalt der Rede.

048 Erzwingbarkeit eines bestimmten Verhaltens ist Hauptkriterium des Rechts.

049 Das Sollen ist ein schwächeres Müssen.

050 Der stumme Zwang der ökonomischen Verhältnisse.

051 Autorität will der Macht die negative Seite des Zwangs nehmen und verwandelt Gewalt in Recht, um das Problem der Herrschaft als Unterdrückung zu einem anderen Gesichtspunkt zu wenden.

052 Es gehört zum Wesen der Pflicht, daß jemand zu Recht gezwungen werden kann, ihr zu gehorchen.

053 Die Lehre, daß staatliche Macht im Interesse der Allgemeinheit notwendig sei, ist eine weitverbreitete Vorstellung.

054 "Jeder Arbeiter, der einen Job aus Zwang ausübt (z.B. um sich ernähren zu können) ist ein Verräter." - Paul Goodman in Blankertz/Goodman, Staatlichkeitswahn, Wetzlar 1980, Seite 87

055 Die allmähliche Gewöhnung an gänzliche Bevormundung tötet schließlich jede Initiative.

056 Die weitaus größte Zahl aller Menschen ist gezwungen, den brutalen Kampf ums Dasein in Sorge und Entbehrung auszufechten.

057 "Der von einer Generation auf die andere ausgeübte Druck ist die wichtigste Erscheinung des sozialen Lebens." - Jean Piaget, Das moralische Urteil beim Kinde, Ffm 1973, Seite 80

058 Der Staat hat das Monopol auf legitimen physischen Zwang.

059 Die Anforderungen der Wirklichkeit als Druck der Realität.

060 Menschen zur Annahme dessen zu zwingen, was wir für richtig halten, ist eine unerträgliche Tyrannei.

061 Die Tatsache des Wirtschaftenmüssens ist einer der mächtigsten sozialisierenden Faktoren.

062 Keine Regierung verfügt über genügend Macht, um jeden zum Gehorsam zu zwingen.

063 Die Moral des Zwangs ist die Moral der reinen Pflicht.

064 Gerade ethische Probleme will man vermeiden, wenn man notwendige Zusammenhänge postuliert.

065 Die Herrschaft blinder ökonomischer Zwänge in verdinglichten Beziehungen.

066 In der kapitalistischen Fabrik wird auf Zwang beruhende Zwangsarbeit getan.

067 Gesetzmäßigkeit kann man der Materie nicht einfach aufzwingen.

068 Gewalt meint, im Unterschied zum Zwang, einen einmaligen physischen Akt.

069 Die Demokratie kann nicht mit Zwangsmethoden entwickelt werden.

070 Das Recht muß sich erzwingen lassen.

071 Termindruck ist der Zeitzwang zur Organisation des sozialen Lebens.

072 Argumente sind zwingend, sie unterscheiden sich als Recht von der Willkür dadurch, daß sie von Machtmitteln zur Durchsetzung unabhängig sind.

073 Recht ist mit der Befugnis zu zwingen verbunden.

074 Es herrscht Kommunikationszwang: Man kann nicht nicht kommunizieren.

075 Es macht das Wesen des gesellschaftlichen Zwangs, daß Ideal und Wirklichkeit identifiziert werden.

076 Konkurrenzdruck / Zivilisationszwänge

077 Konformismus als gesellschaftlicher Zwang.

078 Wem es auf Einstimmigkeit ankommt, der vergewaltigt Probleme und läßt erzwungene Lösungen gelten.

079 Es gibt keine zwingende Konsequenz der Erkenntnis.

080 Der Brauch der Sprache zwingt sich uns ohne Drohung oder sichtbare Gewaltanwendung auf. Wenn wir uns dem Brauch der Sprache nicht fügen, ist uns jedes normale Zusammenleben mit dem Mitmenschen ziemlich erschwert.

081 Das Wesen der Gewalt ist von außen ausgeübter Zwang.

082 Der Zwang der Herrschaft verwandelt sich immer mehr in das moralische Sollen.

083 Zwang ergibt sich immer, wenn sich eine Minorität einer Mehrheit beugen muß, auch wenn der Abstimmungsmechanismus vorher einstimmig beschlossen wurde.

084 Jede Knappheit von Lebensnotwendigem impliziert neue Feindschaft und neuen Kampf.

085 Solange der Zwang der äußeren Natur in Gestalt des ökonomischen Mangels weiterbesteht, wird jede revolutionäre Klasse nach ihrem Sieg zu einer neuen Klassenherrschaft führen.

086 Der einzige und eigentliche Sinn der Zwangsgewalt ist der, alle unnötige Gewaltanwendung zu verhindern oder zu entschädigen.

087 Legalität ist ein Müssen - Moralität ein Sollen.

088 Alle Verpflichtung und jedes Muß kommt vom Geist. In der materiellen Welt ist alles, wie es ist.

089 Echte Zusammenarbeit zwingt nichts auf.

090 Notwendigkeit und Bedürfnis sind ein und dasselbe.

091 Strafe und Belohnung als Methoden des Systemzwangs.

092 Notwendige, nützliche und angenehme Arbeiten.

093 Arbeit ist eine Übung des moralischen Zwangs.

094 Der Zwang Gefühle zu verdrängen.

096 Der moralische Zwang besteht in der ungezwungenen Anerkennung des Richtigen.

097 Es herrscht Schulzwang in diesem Lande.

098 "Höllenzwang" (Titel alter Zauberbücher)

099 Erziehung ist immer Zwang, gerade dann, wenn es Erziehung ist.

095 Zweifel als Zwangsvorstellung.

100 Die Macht unterliegt dem Zwang der progressiven Ausübung.

101 Der moralische Zwang ist der einzige, der für freie Menschen möglich ist.

102 Die Eigendynamik der Macht besteht im fortlaufenden Zwang sich zu steigern und auszudehnen.

103 Menschen, die zwanghaft handeln müssen eine bestimmte Handlung immer wieder ausführen.

104 Dialektik von Freiheit und Zwang. Die einzig rechtmäßige Verfassung hat die Freiheit zum Prinzip und zur Bedingung allen Zwangs.

105 Unter dem Zwang des Hungers müssen die Leute ihre Arbeitskraft für weniger verkaufen, als sie zu produzieren imstande ist.

106 Ordnung wird durch Autorität erzwungen.

107 Nur wer sich freiwillig unter das Gesetz begibt, wir dessen Existenz nicht mehr als Zwang erleben.

108 Maßlos sind der Trieb, die Kreativität, die Kinder.

109 Anonyme Sachzwänge in einer subjektlosen Bürokratie.

110 Recht und Staat sind Hauptbestandteile einer Zwangsordnung über deren Moral und Gerechtigkeit noch nichts ausgesagt ist.

111 Zu jeder moralischen Gesinnung gehört Selbstzwang, was einer inneren Nötigung zu dem gleichkommt, was man nicht gern tut.

112 Der Staat ist eine Zwangsorganisation.

113 Ein häufig geübtes Mittel ist es, in Schrecken zu versetzen, um dadurch zum Gehorsam zu zwingen.

114 "Das Bewußtsein ist eine Sache, die man sich aneignen muß, auch wenn man nicht will." - Karl Marx, Brief an Ruge, September 1843, MEW 1, Seite 345

115 In der Religion handelt man veranlassend, in der Magie erzwingend.

116 "Macht ist ein Zwangsverhältnis zwischen Herr und Knecht." - Otto Ullrich, Technik und Herrschaft, Ffm 1979, Seite 153

117 Notwendigkeit ist ohne Moral und Moral ohne Notwendigkeit. Not kennt kein Gebot.

118 Wir Menschen sind es, die den Zwang, die Zahl, das Gesetz, die Freiheit, den Grund, den Zweck usw. erdichtet haben.

119 Hypnose als mystischer Zwang

120 Innere Disziplin anstatt äußeren Zwang.

121 erzwungenes Konkurrenzverhalten

122 Die Arbeit ist eine Übung das Fleisch zu zwingen.

123 Der Arbeitszwang ist Leibeigenschaft.

124 Alle Gesellschaft ist Druck, Zwang und Anordnung und damit Herrschaft über das Individuum.

125 "Als Lebendiges kann der Mensch wohl bezwungen, d.h. seine physische und sonst äußerliche Seite und die Gewalt anderer gebracht, aber der freie Wille kann an und für sich nicht gezwungen werden. Es kann nur der zu etwas gezwungen werden, der sich zwingen lassen will." - G. W. F. Hegel, Grundlinien der Philosophie des Rechts, Ffm 1986, Seite 178

126 Der Eigentümer bedient sich des Staats als Zwangsapparat.

127 Zum Recht gehört der Zwang. Es gibt kein Recht, das sich nicht erzwingen ließe.

128 Der Arbeitszwang muß in Freiwilligkeit umgewandelt werden.

129 Das Gesellschaftliche ist der Zwang der Regel.

130 Der beste Antrieb etwas zu tun ist die Notwendigkeit.

131 Die Rechtspflicht wird äußerlich erzwungen, die Tugend ist durch Selbstzwang gesetzt.

132 Gesellschaften werden auch durch Zwang und nicht nur durch allgemeine Übereinstimmung zusammengehalten.

133 Erzwingbarkeit und Nichterzwingbarkeit trennt das Recht von der Moral.

134 Gesellschaft ist Normierung, Normierung aber verlangt Herrschaft zu ihrer Setzung und Erzwingung.

135 Das Unglück der Menschheit liegt im Zwang von außen.

136 Freiheit ist der Gegensatz zum Zwang.

137 Gezwungen als Gegensatz von gewollt

138 Institutionen stehen dem Menschen als zwingendes Faktum gegenüber.

139 3 Grundformen menschlicher Transaktionen: Drohsystem (Gewalt) - Austauschsystem (Ökonomie) - Liebe

140 Der Zwang zum Broterwerb.

141 Obligation oder Zwang ist das Charakteristikum aller sozialen Tatsachen.

142 Konflikt zwischen Triebanspruch und gesellschaftlichem Zwang.

143 Gesellschaft heißt Zwang.

144 Befreiung ist allemal eine von Zwang und Druck.

145 Müssen - Wollen - Sollen

146 Man kann weder fühlen wollen, noch gezwungen werden zu fühlen, ohne daß dieser Zwang bewußt werden würde.

147 Erziehung ohne Zwang erzielt bessere und dauerhaftere Ergebnisse als autoritärer Befehlston.

148 Konsens kann nicht erzwungen werden.

149 "Cohen übernimmt die Fundamentalthese des Sozialismus und lehrt, unter der Bedingung kapitalistischer Wirtschaftsordnung mit ihrem Privateigentum an den Produktionsmitteln werde die Herrschaft über die Sache, die der formelle Inhalt des Eigentumsbegriffs ist, faktisch zur Herrschaft über jene Personen, welche als Lohnarbeiter in den Dienst des Kapitals treten müssen.  Herrschaft  sei der wahre Inhalt und Sinn des  Arbeitsvertrages , wie er noch immer auf seiten der Eigentümer aufgefaßt werde. Was bloße Ökonomie zu sein schien, ist also in Wirklichkeit Politik, eben ökonomisch fixierte, rechtlich neuerdings verschleierte Herrschaft. Vom Stand des Sklaven ab durch alle Stufen und Formen und Formen der Leibeigenschaft hindurch ist das Unrecht dieser ökonomisch erzwungenen, politisch-rechtlich am Eigentumsbegriff hängenden Herrschaft zu verfolgen; gegenwärtig manifestiere es sich in der Gestalt des modernen  absoluten  Arbeiters. Und da nicht das Institut des Privateigentums ewiges Recht ist, sondern die Unverletzlichkeit der Person, fordert Cohen die Beschränkung des Eigentums - nicht seine Aufhebung - als  Bedingung  der im Staat zu verwirklichenden Gerechtigkeit. Cohen fordert eine Form des Eigentums, die sicherzustellen vermag, daß der Arbeiter niemals bloß als Ware verrechnet werde, auch nicht für die sogenannten höheren Zwecke des angeblichen Nationalreichtums." - Hermann Lübbe, Neukantianischer Sozialismus in Hans-Ludwig Ollig, Materialien zur Neukantianismus-Diskussion, Darmstadt 1987, Seite 244

150 "Die Staatsgesetze können sich also auf die Gesinnung nicht erstrecken wollen, denn im Moralischen bin ich für mich selbst, und die Gewalt hat hier keinen Sinn." - G. W. F. Hegel, Grundlinien der Philosophie des Rechts, Ffm 1986, Seite 181

151 Tatsachen und Gesetze bedeuten Notwendigkeit.

152 "Im Reiche des physischen Geschehens gilt nur das Muß; im Reiche des Glaubens aber besteht nur die Wahrscheinlichkeit: es kann sein, doch es muß nicht sein." - Rudolf Rocker, Nationalismus und Kultur, Bd. 1, Bremen o. J., Seite 18

153 Der Zwangscharakter von Objektivität, der Logik und der Wahrheit.

154 Die Bedrohung der Freiheit erfolgt durch die Macht Zwang ausüben zu können.

155 Aus Rechtssätzen mag ein Müssen, niemals aber ein Sollen abgeleitet werden.

156 Das größte Problem ist das, daß alles nur so scheint, wie es nicht ist.

157 Was die Gerechtigkeit nur fordert, das leistet ohne Zwang die Freundschaft.

158 Wir sollten anderen unsere Vorstellungen nicht aufzwingen.

159 Das Recht ist erzwingbar gewordene Moral.

160 Die Wissenschaft baut sich auf der Unterscheidung von Zufälligem und Notwendigem auf, die gleichzeitig die zwischen Ereignis und Struktur ist.

161 "Der Tausch darf nicht als einziges gesellschaftliches Organisationsprinzip der Wirtschaft gesehen werden. Dahinter steht z.B. ein Bedrohungssystem, das Bestandteil der Rechtsordnung ist. Solange kein angemessener Schutz des Eigentums und keine Durchsetzbarkeit von Verträgen gewährleistet ist, kann sich kein ökonomisches System entfalten." - Kenneth Boulding, Ökonomie als Wissenschaft, München 1976, Seite 29

162 Der Begriff zwingt der Wirklichkeit Regelmäßigkeit auf.

163 Die unpersönliche Macht der täglichen Notdurft ist ein Zwang, der unerbittlicher und drängender zwingt, als alle Gewalt

164 Der Gewalt nachgeben ist ein Akt der Notwendigkeit, nicht des Willens

165 "Das Windelbandsche Prinzip der Konsequenz bedeutet ihm, daß alles Untersuchen und Überlegen, Beweisen oder Widerlegen aussichtslos wäre, wenn nicht ein vernünftiges Bewußtsein einen normativen Zwang anerkennen würde, daß z.B. mit dem Grunde die Folge gesetzt oder etwa mit der Folge auch der Grund aufgehoben ist." - vgl. Wilhelm Windelband in Flach/Holzhey (Hg), Erkenntnistheorie und Logik im Neukantianismus, Hildesheim 1980, Seite 406

166 Nichts als Zwang kann unseren selbstsüchtigen Willen anderen aufnötigen.

167 Der Zwang der Überlieferung bestimmt Meinung und Gebräuche..

168 Auf der einen Seite menschlichen Handelns steht die Willensfreiheit, auf der anderen Elemente der Notwendigkeit.

169 Das eigentliche Wesen der Politik ist die Sache der Freiheit gegen Zwangsherrschaft jeder Art.

170 Wer notwendig handelt, handelt nicht frei und wer frei handelt, handelt nicht notwendig.

171 Die Freiheit beginnt erst dort, wo der Mensch von der Notwendigkeit entlastet ist.

172 "Der Hunger ist ein harter und unerbittlicher Despot." - Michail Bakunin, Staatlichkeit und Anarchie, Ffm/Berlin/Wien 1972, Seite 117

173 Die Welt der Notwendigkeit hatte das Ideal der Freiheit heimgesucht und es korrumpiert.

174 Wir erkennen nur die Notwendigkeit der Wirkungen in der Natur, nicht aber die Notwendigkeit der Ursachen und die Notwendigkeit der Wirkungen reicht aber nicht weiter, als die Sinnlichkeit unserer Erfahrungen.

175 "Die Besonderheit der Interessen des natürlichen Willens, ist das persönliche Dasein als Leben. Dieses in der letzten Gefahr und in der Kollision mit dem rechtlichen Eigentum eines anderen hat ein Notrecht. Leben hat ein wahrhaftes Recht gegen formelles Recht, d.h. ebenso absolutes Moment Not ist ein heiliges Wort, wenn wahrhaft. Aber notwendig ist es nur jetzt zu leben, die Zukunft ist nicht absolut. Daher kann die Not der unmittelbaren Gegenwart zu einer unrechtlichen Handlung berechtigen." - G. W. F. Hegel, Grundlinien der Philosophie des Rechts, Ffm 1986, Seite 293f

176 Jeder Zwang ist der Zwang der Verhältnisse.

177 Der Anarchismus leugnet die Notwendigkeit des Zwangs.

178 Dem Zwang zur Wahl unter den Möglichkeiten entgeht der Mensch in keinem Augenblick seines Lebens.

179 Die Vernunft muß die Lust im Zaum halten.

180 Die schöpferische Betätigung verträgt keinen Zwang.

181 Weder ein Müssen, noch ein Sollen, sondern ein Wollen.

182 Gewalt ist, indem sie nur erwartet, bzw. angedroht wird, eine Form des Zwangs und indem sie demonstrativ eingesetzt wird, eine Form des Terrors.

183 Man kann die Menschen nicht zu ihrem Glück zwingen.

184 "...denn die Liebe kann nicht zwingen." - Hans Denck in Aldous Huxley, Die ewige Philosophie, München 1987, Seite 121

185 "Sobald wir merken, daß jemand im Umgange und Gespräche mit uns, sich zur Aufmerksamkeit zwingen muß, haben wir einen vollgültigen Beweis dafür, daß er uns nicht oder nicht mehr liebt." - Friedrich Nietzsche, Menschliches Allzumenschliches - Ein Buch für freie Geister, Frankfurt 1982, Seite 409

186 Intuitionen lassen sich nicht beweisen und sollten deshalb niemandem aufgezwungen werden.

187 Der Wille, der den bloßen Trieben untertan ist, steht unter Zwang.

188 Unmittelbare Anwendung von physischem Zwang ist extremes, aber auch ungern angewandtes Mittel zur Verwirklichung von Herrschaft.

189 Alles, was sich auf Zwang gründet ist verrät Mangel an Geist.

190 "....entwickelte sich gerade der Lohn als gutes Instrument, die Legitimitätsfrage betrieblicher Herrschaft zu verdrängen und den Schein der Freiwilligkeit der Arbeit aufrechtzuerhalten und zu bekräftigen. Der abstrakte Charakter der Geldentlohnung vermag den Interessenschwerpunkt der Arbeit von der Arbeit auf andere, außerbetriebliche Bereiche zu lenken." - Otto Ullrich, Technik und Herrschaft, Ffm 1979, Seite 21

191 Äußerer Zwang durch Druck und Strafandrohung wird durch innere normative Steuerung ersetzt.

192 "Zwang" ist ein wichtiger Bestandteil der Machtdefinition: die erfolgreiche Übertragung eines fremden Willens auch gegen den eigenen Willen.

193 "Eine Notwendigkeit ist niemals wahrnehmbar; sie überschreitet das Gebiet des Experiments." - Edgar Zilsel, Die sozialen Ursprünge der neuzeitlichen Wissenschaft, Ffm 1976, Seite 166

194 Zwang und Freiheit sind die beiden Pole jeder sozialen Ordnung.

195 Der unbewußte, psychische Zwang des Hypnoseeinflußes.


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