Revolution
Leopold von Wiese - Eine Soziologie der Revolution
p-2siehe auch Ausbeutung, Gerechtigkeit, Freiheit, Reform, Fortschritt, Moral, Politik, Taktik

001 Es gibt keine geheimen Angelegenheiten der Revolution. Alles was geheim ist, gehört zur Macht und damit zur Konterrevolution.

002 "Die herrschenden Mächte sind mit den Kräften der Liebe stets gut fertig geworden." - Herbert Marcuse, Versuch über die Befreiung, Ffm 1972, Seite 133

003 "Die Revolution muß alle Dämme zerbrechen, die das Leben hemmen, sie muß Bindungen lösen, die die soziale und geistige Entwicklung der Menschheit verhindern, aber wenn sie statt der alten Dämme nur neue errichtet, neue Fesseln schmiedet gleich welcher Farbe, so bahnt sie keinen Weg zur Freiheit, sondern sie ersetzt nur eine Tyrannei durch eine andere." - Diego Abad de Santillan in Nettlau /Santillan/Pradas, Neue sozialistische Wege, Hannover 1980, Seite 15

004 "Ihr könnt die Revolution nicht machen. Ihr könnt die Revolution nur sein. Sie ist entweder in euch, oder sie ist nirgends." - Ursula K. Leguin, Planet der Habenichtse, München 1979, Seite 274

005 Revolution ist der Moment, in dem die Struktur der Autorität aufgebrochen wird, so daß sich eine freie Ordnung bilden kann.

006 Revolutionär handeln heißt, sich von allen verlogenen Überkommenheiten und Gewohnheiten zu befreien, die das Zusammenleben der Menschen unerträglich machen.

007 Revolution findet ihre Gründe und Bedingungen in den Machtbeziehungen.

008 Nicht die proletarische Revolution steht auf der Tagesordnung, sondern die menschliche.

009 Wir [Revolutionäre] werden unsere Gesinnung und unsere Lebensweise täglich verteidigen müssen, da wir eine echte Bedrohung der Machtstruktur darstellen.

010 Eine Revolution ist die notwendige Folge einer langen Reihe von Ungerechtigkeiten.

011 "Man kann nie eine Revolution machen, man kann immer nur einer Revolution, die schon in den tatsächlichen Verhältnissen einer Gesellschaft eingeschrieben ist, auch äußerlich rechtliche Anerkennung geben." - Ferdinand Lasalle, Gesammelte Reden und Schriften II, Berlin 1919, Seite 200

012 Die Revolution muß das Ende des Höllenzirkels sein.

013 Kreativität ist ihrem Wesen nach immer revolutionär.

014 Revolution der Wahrnehmung gegen die Einbildung.

015 Um dauerhaft zu sein, muß eine Revolution zuerst im Kopf stattfinden.

016 Wahre Freude ist immer revolutionär.

017 Eine Revolution ist sozial, wenn sie um grundlegende Veränderungen kämpft, die jeden Menschen betreffen.

018 Revolutionäres Konzept der Lenkung: Jeder lenkt und wird gelenkt. Es gibt keine feste und dauerhafte Autorität.

019 Der Wille, nicht die ökonomischen Bedingungen, ist die wahre Grundlage einer sozialen Revolution.

020 Das Wesen des revolutionären Prozesses besteht ja gerade darin, daß Menschen als
Einzelne handeln.

021 "Das Herrschen und die Macht an sich sind böse, aber es ist nötig, ihr ebenfalls machtgemäß entgegenzutreten, als kategorischer Imperativ mit dem Revolver in der Hand, wo sie nicht anders vernichtet werden kann." - Ernst Bloch, Geist der Utopie, Ffm 1985, Seite 400

022 "Wenn Breton seine inneren Experimente am Rande einer revolutionären Aktivität oder parallel zu ihr glaubt verfolgen zu können, dann ist er im Voraus verurteilt: das liefe nämlich wieder darauf hinaus, daß ein Befreiung des Geistes auch in Ketten möglich sei, zumindest bei bestimmten Leuten, und daß die Revolution infolgedessen nicht so dringlich wäre." - Jean Paul Sartre in Volker Zotz, Breton, Reinbek 1990, Seite 147

023 "Wenn wir noch einige Jahrhunderte zu leben hätten, dann könnten wir noch einige Jahre den Experimenten friedlicher Reformen widmen. Da aber die Jahre unseres Lebens gezählt sind und die Erfahrung der Vergangenheit lehrt, daß die Menschheit mit derartigen Experimenten Jahrtausende verliert, wollen wir, statt zu reformieren, niederreißen, um nach ganz neuen Plänen wieder aufzubauen." - Jean Grave ohne weitere Quelle

024 Der Motivation nach sind Revolutionen wesentlich gewaltlos. Gewalttätig werden sie nur, soweit die etablierte Macht sie behindert. Der ursächliche Terror wird von der etablierten Macht ausgeübt.

025 "Revolution wird ohne Gewalt nur durch Gerechtigkeit ihr Ziel erreichen. Wenn es dann noch blutige Köpfe gibt, so deshalb, weil die Bourgeois es so gewollt haben." - Vgl. Michail Bakunin, Staatlichkeit und Anarchie, Ffm/Berlin/Wien 1972, Seite 138

026 "Fast immer war der Hauptbestandteil jener Melange, die man Politik nennt, die manipulative Behandlung von Menschen als Dinge nach Maßgabe ihrer Eigenschaften und ihrer als bekannt unterstellten Reaktionen. Revolutionäre Politik nennen wir dagegen eine Praxis, die sich mit der Organisation und Orientierung der Gesellschaft auf die Autonomie aller hin befaßt und die anerkennt, daß diese Autonomie einen radikalen Wandel der Gesellschaft voraussetzt, der seinerseits nur vermöge der autonomen Tätigkeit der Menschen zur Entfaltung kommen kann." - Cornelius Castoriadis, Gesellschaft als imaginäre Institution, Ffm 1990, Seite 132

027 Der Geist hat die Führung in der Revolution.

028 Die Revolution ist der Krieg der Freiheit gegen ihre Feinde.

029 Alle große Kunst ist revolutionär.

030 Die absolute Gegenüberstellung von Reform und Revolution gibt nichts mehr her. Gesellschaftliche Emanzipation ist nicht durch einen großen Gewaltakt zu bewerkstelligen.

031 "Revolutionen brechen aus und sind unwiderstehlich, wenn sich herausgestellt hat, daß die Macht auf der Straße liegt." - Hannah Arendt, Über die Revolution, München 1974, Seite 59

032 Die Generalidee der Revolution ist es, die Herrschaft des Menschen über den Menschen abzuschaffen.

033 "Abseits vom revolutionären Weg gibt es keine glückliche Liebe." -Van1:247(

034 "Diejenigen, die Revolutionen nur halb machen, schaufeln sich ihr eigenes Grab." - Antoine de Saint Just, ohne weitere Quelle

035 Die Revolution wird nicht das Werk der Arbeiterklasse sein, sondern das der Bewußtseinsprivilegierten.

036 Der Staat kann nicht durch eine Revolution abgeschafft werden, sondern nur durch die Verwirklichung neuer Beziehungen zwischen Menschen überwunden werden.

037 Die Befreiung der Arbeiterklasse muß das Werk der Arbeiter selbst sein.

038 Der eigentliche Kampfplatz, auf dem sich die letzte Revolution abspielen muß, ist die menschliche Seele.

039 Die Religion ist bisweilen die revolutionärste aller Kräfte.

040 Revolution ist unägyptisch.

041 "Der Mensch ist geboren um zu handeln, und nicht um zu spekulieren." - F. W. J. Schelling, ohne weitere Quelle

042 Heute muß eine Revolution nicht nur die kapitalistische Gesellschaft, sondern die ganze industrielle Zivilisation in Frage stellen.

043 Revolutionen müssen zur Gesellschaftsordnung gehören und die Grundregel unserer Verfassung bilden.

044 "Denn jede unvollendete Revolution - das heißt eine Revolution, die nicht zur wirklichen und totalen Emanzipation der Arbeit führt - ist auf die eine oder andere Weise zum Scheitern verurteilt." - Volin, Die unbekannte Revolution, Bd. 1, Hamburg ohne Jahr, Seite 190

045 Die Freiheit kann man nicht als fernes Ziel haben, darin liegt die Tragik der Revolution als Ereignis.

046 Der Zweck der Kriterien von "Normalität" ist es, die Interessen der Mächtigen zu schützen und diese Interessen als Verhaltensform zu installieren.

047 "Revolutionen sind eine schreckliche Sache, aber sie sind notwendig, wie Amputationen, wenn irgendein Glied in Fäulnis geraten. Da muß man schnell zuschneiden und ohne ängstliches Innehalten. Jede Verzögerung bringt Gefahr, und wer aus Mitleid oder aus Schrecken, beim Anblick des vielen Blutes die Operation nur zur Hälfte verrichtet, der handelt grausamer, als der schlimmste Wüterich." - Heinrich Heine, Beiträge zur deutschen Ideologie, Ffm/Berlin/Wien 1971, Seite 295

048 "Wenn wir bloß die wären, die wir als Alltagsmenschen sind, wäre jede Revolution nicht bloß ein verzweifeltes, sondern ein hoffnungsloses Unternehmen; denn wie sollten Verhältnisse geändert werden könne, wenn wir unser Verhalten zueinander und zu uns selbst nicht ändern? Die aber am ehesten befähigt sind, über den Alltag, über den des Durchschnitts und über den eigenen, hinauszusteigen, sind berufen, die Träger der Revolution zu sein." - Gustav Landauer in Ulrich Linse, Gustav Landauer und die Revolutionszeit 1918-1919, Berlin 1974, Seite 208

049 "Der ganze Unterschied zwischen revolutionärer Diktatur und Staatlichkeit besteht nur in den äußeren Umstände. Faktisch bedeuten sie beide das Gleiche: die Verwaltung einer Mehrheit durch eine Minderheit im Namen der angeblichen Dummheit ersterer und der angeblichen Weisheit letzterer. Deshalb sind sie auch gleich reaktionär und haben, die eine wie die andere, als unmittelbares und notwendiges Ergebnis die Sicherung politischer und ökonomischer Privilegien für die herrschende Minderheit und die politische wirtschaftliche Versklavung der Volksmassen." - Vgl. Michail Bakunin, Staatlichkeit und Anarchie, Ffm/Berlin/Wien 1972, Seite 564

050 Der Mythos der Revolution ist der der Gewalt.

051 Individuelle Gewaltanwendung ist kein Mittel zur Errichtung einer freien Gesellschaft. Kollektive Gewalt ist in Revolutionen unvermeidlich, ihre Wirkung aber begrenzt.

052 Eine Revolution bricht den Dingen Bahn, die schon seit langem im Bewußtsein der Gesellschaft verankert sind.

053 Revolution ist die Zerstörung aller Zwangsbindungen.

054 Die Revolution muß sich auf unser ganzes Leben auswirken. Wir dürfen keine Freizeit-Revolutionäre sein.

055 Es genügt nicht zu zerstören, man muß auch aufzubauen wissen.

056 Nach einer proletarischen Revolution muß ein revolutionärer Staat aufrechterhalten und nicht zerstört werden, wie etwa gewisse Anarchisten meinen, weil das hieße den einzigen Organismus zu vernichten, mit dem die eroberte Macht geltend gemacht und der kapitalistische Gegner niedergehalten werden kann.

057 Zwischen dem Staat und dem einzelnen Menschen besteht ein ewiger Krieg.

058 "Revolution ist kein Resultat, sondern ein Prozess." - Jerry Rubin, ohne weitere Quelle

059 Eine Revolutionierung der Gesellschaft ist ohne Revolutionierung der Menschen nicht möglich.

060 Die vollständige industrielle Demokratie muß die Konsequenz einer echten Revolution sein.

061 Zwischen der revolutionären Diktatur und dem Staatsprinzip gibt es nur äußere Unterschiede, denn in Wahrheit wollen beide die Beherrschung einer Mehrheit durch eine Minderheit.

062 Revolution ist der Prozess, durch den die Fesseln der Autorität gelöst werden, so daß die Funktionen des Lebens frei und ohne festgelegte Hindernisse weitergehen können.

063 Die Liebe läßt sich von der Revolution nicht trennen.

064 "Revolution bedeutet ein neues Leben. Auf Erden. Heute!" - Jerry Rubin, ohne weitere Quelle

065 Mit offener Gewalt den Monopolherren den Boden und die Fabriken entreissen.

066 Die anarchistische Revolution der Gegenwart und nichts als der Gegenwart.

067 Die sozialistische Revolution bedient sich bis zur Verwirklichung des Kommunismus der Diktatur des Proletariats, die einen eigenen revolutionären Staat darstellt.

068 Eine soziale Revolution wird nichts bewirken, wenn sie nicht mit der Verteilung der Produkte beginnt, wenn sie nicht allen das fürs Leben Notwendige, d.h. Wohnung, Nahrung, Kleidung garantiert.

069 Die Revolution zielt auf neue Einrichtungen, die Empörung führt uns dahin, uns nicht mehr einrichten zu lassen.

070 Revolutionäre Veränderung im Gegensatz zur kumulativen, reformativen.

071 Revolution darf nie nur ein Mittel zum Zweck sein.

072 Eine politische Revolution kann ohne Umwälzung der Industrie statt finden, eine soziale Revolution wird unweigerlich zum vorübergehenden Stillstand von Produktion und Handel führen.

073 Der eigentliche Ort des Kampfes ist und bleibt der Arbeitsplatz.

074 Politische Revolutionen gehen darauf aus, politische Institutionen gerade auf eine solche Weise zu ändern, die von diesen Institutionen verboten wird.

075 Einem Anarchisten kann es nicht um die Befreiung einer einzelnen Klasse gehen, sondern um die Befreiung der ganzen Menschheit.

076 Echte Revolutionäre müssen die Revolution aufgrund ihres schöpferischen und befreienden Wesens als Akt der Liebe begreifen.

077 Klassische Revolutionen enden mit einem totalen Sieg eines der beiden Lager.

078 "Die Übernahme der Staatsmacht durch die Arbeiterklasse wird in Wirklichkeit zur Übernahme der Arbeiterklasse durch die Staatsmacht." - Andrè Gorz, Abschied vom Proletariat, Ffm 1980, Seite 33

079 Das neue Staatswesen wird nur die Arbeitenden erfassen.

080 Der Sozialismus, das ist die Revolution und nichts anderes.

081 Ohne revolutionäre Theorie kann es keine revolutionäre Bewegung geben.

082 Eine soziale Revolution ist keine Parteisache.

083 Die Revolution ist nur in den Massen aufrichtig, ehrlich und wirklich und wird in den Händen einer Minderheit unweigerlich zur Reaktion.

084 Solange Ungerechtigkeit auf Erden herrscht wird es keinen Frieden geben.

085 "Wenn der Untertan den Gehorsam verweigert und der Beamte sein Amt niedergelegt hat, dann ist die Revolution vollbracht." - Henry David Thoreau, Walden oder Leben in den Wäldern, Zürich 1971, Seite 231

086 Nicht Ideen trieben die Menschen zur Revolution, sondern ekstatisch orgastische Energien.

087 Gewalt ist ein Zeichen von vorübergehender Schwäche.

088 Es gibt keine grundsätzlichen Unterschied zwischen der offiziellen Gewalt und der revolutionären.

089 "Wird die deutsche Revolution eine trockene sein, oder eine naßrote...?" - Heinrich Heine, Beiträge zur deutschen Ideologie, Ffm/Berlin/Wien 1971, Seite 370

090 "Was die Massen in Bewegung setzt und ihnen die Fähigkeit verleiht, das Bestehende umzustürzen, das ist eben der Mythus." - Georges Sorel, Über die Gewalt, Ffm 1981, Seite 381

091 Der Revolutionär muß die Revolution in seiner individuellen Existenz radikal vorwegnehmen.

092 Kommunismus ist synonym für Revolution.

093 Der bestehende bürgerliche Staat soll nicht verändert werden, sondern zerschlagen werden.

094 Die egalitäre Optik spielt eine besondere Rolle bei der Vorbereitung der sozialen Revolution.

095 "In der Revolution siegt, oder stirbt man," sagt Che.

096 Der Geist des Durchbruchs ist der der Gewalt, also der Macht.

097 Eine Revolution kann ohne die Jugend nicht gelingen. Die Revolution füllt unser ganzes Leben aus; wir sind keine Halbtagssoldaten oder Geheimrevolutionäre.

098 Die Revolution muß eine Revolution der Wahrnehmung sein.

099 Ein Ziel, das ungerechte Mittel braucht, ist kein gerechtes Ziel.

100 Das Volk macht keine Revolution von sich aus.

101 Die nächste Revolution wird psychologisch sein.

102 Die revolutionäre Gewalt muß ein Erzeugnis der Sinnlichkeit sein und nicht des Willens.

103 Für den Revolutionär ist alles gut, was außerhalb der Legalität ist.

104 Der Glaube ist Ursprung jedes revolutionären Handelns.

105 das revolutionäre Potential der Entschulung

106 Was soll eine Sozialreform ohne Revolution schon sein? Ein Tropfen auf den heißen Stein.

107 Verzicht auf Politik heißt nicht Verzicht auf Revolution.

108 Die Arbeiterklasse ist noch immer der geschichtliche Träger der Revolution.

109 Die Revolution ist die Negation des Bestehenden.

110 Anarchie und Kommunismus sind die beiden notwendigen Ausdrucksformen der Revolution.

111 "Man kann nie eine Revolution machen, man kann immer nur einer Revolution, die schon in den tatsächlichen Verhältnissen einer Gesellschaft eingetreten ist, auch äußere rechtliche Anerkennung und konsequente Durchführung geben. Eine Revolution machen wollen, ist eine Torheit unreifer Menschen, die von den Gesetzen der Geschichte keine Ahnung haben." - Ferdinand Lasalle in Helga Grebing, Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung, München 1979, Seite 51

112 Die anarchistische Revolution geht weit über die Interessen einer einer einzelnen Klasse hinaus.

113 Revolutionen bewegen sich im Bereich der Bedürfnisse.

114 Selbstbestimmung ist das Prinzip des Umbaus der Gesellschaft.

115 Revolution ist jede Umgestaltung von Grund auf.

116 Die Stärke der Revolution besteht in der Begeisterung.

117 "Beim Training zum Revolutionär ergibt sich das delikate Problem einer 'Vergesellschaftung' gegen die Gesellschaft, das heißt einer Sozialisation in eine Kontradefinition der Wirklichkeit hinein - kontra, die offiziellen Legitimatoren der Gesellschaft." - Berger/Luckmann, Die gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit, Ffm 1980, Seite 156

118 Anarchisten und Freimaurer als geheime Bruderschaft der Revolution.

119 Keine Revolution verdient ihren Namen, wenn sie nicht radikal jede Hierarchie beseitigt.

120 Mittel, Bedingung und Hauptzweck der Revolution ist die Vernichtung des Autoritätsprinzips in allen möglichen Ausdrucksformen.

121 Der Geist ist der Empörer schlechthin.

122 Die Revolution hat von der Philosophie ihre erste Anregung erhalten.

123 Der Staat ist institutionell und statisch, die Revolution fließend und dynamisch.

124 Revolution von oben, Revolutionen von unten und Revolutionen von überall und jederzeit.

125 Eine soziale Revolution wird den Weg der Ablösung und der Bezahlung der Kapitalisten und Grundeigentümer gehen.

126 Das Volk handelt nicht nach Plänen, sondern in einer Aufwallung.

127 Revolution geschieht auf dreifache weise: durch Propaganda und Agitation, durch Selbsterziehung und durch Kampf.

128 Revolution kann man nur auf eine Art machen, nämlich mit Waffen.

129 "Wenn der Sozialismus ein ewiges Werden ist, sind seine Mittel sein Ziel." - Hem Day Ernestan, ohne weitere Quelle

130 Eine politische Revolution führt nur dazu, daß eine Reihe von Herrschern durch eine andere ersetzt wird.

131 Gewaltsame Revolutionen sind nur dann gerechtfertigt, wenn sie sich gegen eine Tyrannei richten.

132 "Am ersten Tag der Revolution ist er einfach unbezahlbar, doch am nächsten Tag muß man ihn erschiessen." - Caussidiere über Michail Bakunin in Alexander Herzen, Die gescheiterte Revolution, Ffm 1977, Seite 343

133 Der Grundsatz "sich dem Bösen nicht mit Gewalt zu widersetzen" spielt den reaktionären Kräften in die Hand.

134 Eine Regierung kann nicht revolutionär sein, das wäre ein Widerspruch in sich.

135 Die Revolution des Sozialismus hat als erste Aufgabe die Enteignung der Kapitalisten zu erfüllen. Von der richtigen oder verfehlten Durchführung der Enteignungen wird der endgültige Erfolg oder zeitweilige Mißerfolg der Revolution abhängen.

136 "Jede wahre Revolution muß mit der Moral anfangen. Es kann keinen Fortschritt geben, wenn man nicht die Lebensregeln verändert." - Georges Simenon in Schmölders/Strich, Über Simenon, Zürich 1978, Seite 203

137 Kommunistische Revolution ist das radikale Brechen mit überlieferten Eigentumsverhältnissen.

138 Eine grundlegende Veränderung der Gesellschaft braucht eine Veränderung des Bewußtseins von den Institutionen.

139 ... die Gewerkschaften, diese Freßnapfanbeter

140 Eine soziale Revolution muß ihre hauptsächlichen Auswirkungen in der Art und Weise der Produktion und der Verteilung der Erzeugnisse haben.

141 Revolution gegen jede Form des Privilegs und der Macht.

142 Bisher haben Revolutionen stets nur die Inhaber von Herrschaftspositionen ausgewechselt, während die Art der Herrschaft im Grunde erhalten blieb.

143 Die Revolution wird anarchistisch sein, oder sie wird nicht sein.

144 Die soziale Revolution muß im Bewußtsein der Leute zuerst stattfinden.

145 Die Befreiung des Alltagslebens muß das Ziel heutiger Revolutionen sein. Jede Revolution, die an dieser Aufgabe scheitert ist Konterrevolution.

146 Der revolutionäre Prozess muß die Zerstörung von Macht, Eigentum, Hierarchie und Ausbeutung bedeuten, aber auch das Heranbilden von Versammlung und Gemeinschaft.

147 Die Freiheit steht am Anfang aller Revolutionen.

148 Die Revolution soll nicht für, sondern durch das Volk gemacht werden.

149 Alle Revolutionen werden durch Minderheiten ausgelöst. Das Ende einer Revolution aber ist es, wenn sich diese Minderheit als Diktatur etabliert.

150 Die Erneuerung der Gesellschaft muß vom Zweifel ausgehen.

151 In einer Revolution ist der einzig entschuldbare Fall von Gewaltanwendung ein einmaliger Akt.

152 Eine Revolution bringt keine Lösungen, sie ist erst die Vorbedingung, die Lösungen ermöglicht.

153 Revolution heißt die totale Veränderung der Besitzverhältnisse anstreben.

154 "Jede Revolution kann nur so gemacht werden, wie alle Revolutionen gemacht worden sind - nämlich dadurch, daß die Leute, die sie wollen, jene Leute, die sie nicht wollen, töten, zwingen oder einschüchtern." - Bernard Shaw, Der Katechismus des Umstürzlers, Ffm 1964, Seite 41

155 Revolution heißt Umwälzung, Umbruch.

156 Revolution ist grundlegende, radikale Wandlung.

157 Individualität ist ein sozialer Tatbestand. Das sollten gewisse Pseudo-Revolutionäre immer vor Augen haben.

158 Mangel an Gerechtigkeit und Freiheit sind Antrieb zu Revolutionen.

159 Rebellen kann man zwar feindselig behandeln, aber man kann sie nicht bestrafen.

160 "Die Auflösung der Klassen, die Auflösung der Staatsmacht und die Auflösung der Parteien ist der Weg, den die gesamte Menschheit gehen wird." - Mao Ts Tung, ohne weitere Quelle

161 Die politische Revolution ist die Revolution des Bürgertums.

162 Das Verhältnis zwischen arm und reich ist das einzig revolutionäre Element in der Welt.

163 Es geht nicht darum die politische Macht zu erobern, sondern den Staat zu zerstören.

164 die Volksrevolution

165 Die geistige Revolution ist von der politisch-sozialen recht verschieden.

166 Revolutionen stürzen altes, positives Recht.

167 Eine soziale Revolution ist nicht einfach ein Auswechseln der Regierenden.

168 In einer Revolution wird alles in Frage gestellt.

169 "Jede Untersuchung der heiligen Gebilde und überindividuellen Formationen ist revolutionär." - Gustav Landauer, Revolution, Berlin 1977, Seite 26

170 "Wir wollen nicht Revolution, wir sind Revolution."

171 "Die Revolution ist ein Gewitter, da darf man weder auf sein Herz hören, noch den landläufigen Gewohnheiten von Gerechtigkeit folgen." - Alexander Herzen, Die gescheiterte Revolution, Ffm 1977, Seite 133

172 "Die theoretische Arbeit überzeuge ich mich täglich mehr, bringt mehr zustande in der Welt, als die praktische; ist das Reich der Vorstellung revolutioniert, so hält die Wirklichkeit nicht aus." - Georg Lukàcs, Der junge Hegel, Bd. 2, Ffm 1973, Seite 781(+

173 Revolutionen enden mit dem Erlöschen der Kollektivenergien.

174 Akkumulierte Macht dankt nicht ohne Nötigung ab. Sie weigert sich, sich der steigenden Fähigkeit zur freiwilligen Ordnung anzupassen.

175 "Der Hammerschlag der Revolution." - Johann Georg Hamann, ohne weitere Quelle

176 Das eigentliche Wesen der Politik ist die Sache der Freiheit gegen Zwangsherrschaft jeder Art.

177 Das Geheimnis der Revolution ist die Emanzipation des Proletariats.

178 "Energie aus Verzweiflung wird niemals besiegt werden." - Louise Michel in Frauen in der Revolution Bd.1 - Louise Michel, Verschiedene Autoren, Berlin 1976, Seite 156

179 Revolution muß von Land zu Land verschieden sein und innerhalb eines Landes von Ort zu Ort.

180 Die Jugend besitzt eine größere revolutionäre Potenz als die Arbeiterschaft.

181 "Der Ausdruck 'revolutionäre Macht' ist ebenso sinnlos, wie 'warmes Eis' oder 'kaltes Feuer': er hat keinen Sinn." - Volin, Die unbekannte Revolution, Bd. 1, Hamburg ohne Jahr, Seite 267

182 Demokratie am Arbeitsplatz

183 Kommunismus kann nur durch den gewaltsamen Sturz der bestehenden Gesellschaftsordnung erreicht werden.

184 "Das Wort 'revolutionär' darf nur angewendet werden auf Revolutionen, deren Ziel die Freiheit ist." - Marquis de Condorcet in Joseph de Maistre, Consideration sur la France, 1796 Seite

185 Die Fabrik ist die Organisation des Feindes.

186 "Revolutionen sind die Folgen des politischen Niederganges eines Staatswesens, sie sind niemals dessen Ursache." - Hannah Arendt, Über die Revolution, München 1974, Seite 148

187 Freiheit muß schon während der Revolution und erst recht nach deren Sieg sofort und um jeden Preis gewährleistet sein, weil sie sonst auf unabsehbare Zeit verloren geht. Sind nämlich die Revolutionäre autoritär organisiert, so wird auch die von ihnen errichtete nachrevolutionäre Gesellschaft autoritär sein.

188 Es ist selbstverständlich, daß es kein legales Mittel der Emanzipation geben kann, wo doch das Gesetz ausschließlich dazu bestimmt ist, den Zustand zu verteidigen, der zerstört werden soll.

189 Revolution ist Durchsetzung egalitärer Strukturen.

190 "Die Frage des Bewußtseins ist das entscheidende Problem der Revolution." - David Gross, Bewußtseinsveränderung durch revolutionäre Phantasie in Schmidt, Burghart (Hg), Materialien zu Ernst Blochs "Prinzip Hoffnung", Ffm 1978, Seite 609

191 Die Abschaffung der bürgerlichen Produktionsstruktur ist nur auf revolutionärem Wege möglich.

192 Revolution heißt Emanzipation.

193 Die Geschichte der Menschheit ist die Geschichte der Revolutionen. Die Revolution ist die treibende Kraft der Geschichte.

194 Die kommunistische Revolution hebt die Teilung der Arbeit auf.

195 Auf den Grundlagen der Prinzipien menschlicher Arbeit, Gerechtigkeit, Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit eine neue Welt aufbauen.

196 Revolution bedeutet die Errichtung einer antiautoritären Gesellschaft.

197 "Der Wille, nicht die ökonomischen Bedingungen, ist die Grundlage seiner sozialen Revolution." - Karl Marx über Maichail Bakunin, in MEW 18, Seite 633f

198 "Ultima ratio populorum." (Die Gewalt ist das letzte Mittel der Völker.)

199 "Der Geist der Revolution jedoch ist unsterblich." - Heinrich Heine, Beiträge zur deutschen Ideologie, Ffm/Berlin/Wien 1971, Seite 377

200 Revolutionierung ist Diskontinuierung.

201 Die Gründung einer neuen Welt, deren Basis die befreite Arbeit ist.

202 Jede Revolution ist berechtigt, die den Erfolg für sich hat.

203 Radikale Umverteilung von Einkommen, Besitz, Wissen und Macht.

204 "... 'denn es gibt keine intelligible Welt'. Dieser Satz, hart und schneidig geworden unter dem Hammerschlag der historischen Erkenntnis: 'Umwertung aller Werte'." - Friedrich Nietzsche in Colli/Montinari (Hrg), KSA Bd. 6, München 1988, Seite 328

205 Die einzige Revolution, die funktionieren kann, ist die innere Umwandlung der Menschen.

206 Revolution ist nicht judiziabel.

207 Zu allen Zeiten gab es ein uneingeschränktes Recht auf Revolution.

208 "Die Selbstverwaltung ist eine Erziehung zur Revolution und eine Revolution der Erziehung." - Roger Garaudy, Die Alternative - Ein neues Modell der Gesellschaft, Reinbek 1974, Seite 230

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