Logik
Wilhelm Jerusalem - Gegenstand und Aufgabe der Logik
p-2siehe auch Denken, Idee, Allgemeinheit, Gleichheit, Analogie, Identität, Methode, Rationalität, Sprache

001 A = A und Ich ist Ich. Ohne Identität keine Logik.

002 Ist alles logisch, dann ist alles gerechtfertigt.

003 "Die formale Logik, welche zugleich reine und allgemeine Logik ist, hat die Gesetzlichkeit des Gedachten als solchen zu ihrem Gegenstand. Ihre Aufgabe ist die Form der Begriffe und die Verhältnisse zu bestimmen, welche allen Begriffen gemeinsam sind und von ihrem Inhalt nicht berührt werden. Von jeder weiteren, als der rein gedanklichen Bedeutung dieser Formen und Verhältnisse sieht sie dabei ab. Sie zeigt, wie das ideell richtige, in sich übereinstimmende Denken beschaffen sein muß, entscheidet aber nichts über seine reelle Bedeutung oder Anwendbarkeit." - Alois Riehl, Der philosophische Kritizismus, Bd. 1, zweite Auflage, Leipzig 1908, Seite 485

004 Das Problem der Setzung ist ein Problem der Rechtfertigung.

005 "Die Fundamentaltatsache, die aller logischen Begründung zugrunde liegt, besteht darin, daß wir zwischen unseren Vorstellungen den Wertunterschied des Wahren und des Falschen machen." - Vgl. Wilhelm Windelband in Flach/Holzhey (Hg), Erkenntnistheorie und Logik im Neukantianismus, Hildesheim 1980, Seite 392

006 Wenn die Chinesen kein besonderes Wort für unser Hilfszeitwort 'sein' haben, dann können sie auch nicht unsere Logik haben, in der ist eine so entscheidende Rolle spielt.

007 "Ich wollte, ich könnte all denen, die an ihre einzigartigen Köpfe und die harte Währung ihrer Gedanken glauben, zurufen: Seid guten Glaubens! Aber sie sind außer Kurs gesetzt, diese Münzen, mit denen ihr klimpert, ihr wißt es nur noch nicht." - Ingeborg Bachmann, Das dreißigste Jahr, München 1979, Seite 22

008 Logik ist die Herstellung notwendiger Beziehungen.

009 Denkgesetze der klassischen griechischen Logik:
  1. Satz der Identität
  2. Satz vom Widerspruch
  3. Satz vom ausgeschlossenen Dritten (tertium non datur)
  4. Satz vom zureichenden Grund.
010 "Denn es gibt keine Beobachtung, ohne daß wir eine bestimmte Frage an die Natur stellen: und keine solche Frage kann gestellt werden, ohne daß wir in ihr einen möglichen Zusammenhang von Einzeldaten gedanklich antizipieren. Die 'Idee' ist somit nicht etwas, das nachträglich zur Tatsache hinzutritt, sondern sie ist bereits in der bloßen Setzung und Bestimmung des Faktums unverkürzt und in ihrer gesamten Funktion enthalten." - Ernst Cassirer in Flach/Holzhey (Hg), Erkenntnistheorie und Logik im Neukantianismus, Hildesheim 1980, Seite 306

011 Die Logik dient den Absichten.

012 Reine Logik und menschliches Vertrauen vertragen sich nicht.

013 "Roscelinus ist der erste radikale Geist, der in der Logik nur eine Formalwissenschaft erblickt, den abstrakten Begriffen der Logik ein ontologisches Dasein abspricht und so als entschiedener Nominalist nebenbei auch den ontologischen Beweis aus Begriffen widerlegt." - Fritz Mauthner, Der Atheismus und seine Geschichte im Abendlande, Bd. 1, Ffm 1989, Seite 242

014 Aus der logischen Maschine bekommt man schwerlich mehr heraus, als man hineingesteckt hat.

015 "Der Glaube, daß wir das erlebte Geschehen auch so zu 'denken' vermöchten, wie es 'erlebt' werde, ist logisch unrichtig." - Max Weber, Gesammelte Aufsätze zur Wissenschaftslehre, Tübingen 1988, Seite 96

016 In der gesamten griechischen Philosophie galt offen bis latent das Axiom: Die Sprache spiegelt die Welt, die selber logosartig ist. Der sprachliche Logos ruft den Logos der Welt auf. Diesem semantischen Realismus wird dadurch der Boden entzogen, daß Signifikate auf Signifikantes verweisen.

017 "Die 'Form' ist logisches Urphänomen sowie Geltungsphänomen überhaupt. Alles Übrige entsteht erst durch Komplikation." - Vgl. Emil Lask, Gesammelte Schriften, Bd. 3, Tübingen 1924, Seite 163

018 Wo die Logik ihren praktischen Wert besitzt, soll man sie gebrauchen, darüberhinaus müssen wir ihr Einhalt gebieten.

019 "Die Logik ist geknüpft an die Bedingung: Gesetzt, es gibt identische Fälle." - Friedrich Nietzsche, Werke Bd. 3, Karl Schlechta (Hg), Aus dem Nachlaß der achtziger Jahre, München 1954, Seite 576

020 "Der Gebrauch der Logik im Denken ist ebenso notwendig und berechtigt, wie der Gebrauch der Perspektive in der Malerei - jedoch nur als Ausdrucksmittel und nicht als Kriterium der Wirklichkeit." - Anagarika Govinda, Grundlagen Tibetischer Mystik, Bern/München/Wien 1975, Seite 156

021 Für den rein logischen Verstand hat der Wert keine Bedeutung.

022 Die Frage nach dem Verhältnis von Einzelnem und Begriff ist eine Frage nach dem Sinn der Logik.

023 Logik ist immer eine Frage des Systems, nicht des Problems.

024 Wenn man Wörter und Dinge gleichsetzt, glaubt man an die Magie der Worte.

025 Die Logik ist die Moral des Denkens.

026 Die Vergleichung von Ähnlichkeiten gibt keinen logischen Schluß.

027 Die Logik ist eine unfruchtbare Disziplin, weil sie eine Gleichheit voraussetzt, die es nicht gibt. Die Begriffe unserer Sprache beruhen auf Klassifikation, die Klassifikation aber beruht auf Ähnlichkeit, nicht auf Gleichheit.

028 Der Generalirrtum des logischen Denkens ist die Umwandlung subjektiver Denkvorgänge in objektive Weltvorgänge.

029 "Die Logik ist keine Wissenschaft, denn ihr Gegenstand, die Begriffe, sind nur Ideale." - Fritz Mauthner, Beiträge zu einer Kritik der Sprache, Bd. 1, Ffm/Berlin/Wien 1982, Seite 650

030 Begriff und Wirklichkeit sind unvergleichbar verschieden und können nicht ineinander übergeführt werden.

031 Fundamentale Axiome lassen keine weitere Analyse zu und bedürfen keines Beweises.

032 Der logische Fehler der Gleichsetzung von Ungleichem.

033 Logik beruht auf der Voraussetzung, daß es identische Fälle gibt. Logik ist nur infolge dieses Grundirrtums möglich.

034 Jedes Wirkliche ist ein einzigartiges Individuum.

035 Die Logik begründet nur Urteile, die unsere Begriffe betreffen, nicht aber die Wirklichkeit.

036 Keine Logik ist zeitlich.

037 "Der schlüssige Schluß beruth auf der Gewißheit der Prämissen, auf der Subordination eines Satzes unter einen anderen. Innerhalb eines geschlossenen Systems feststehender Sätze ist er zwingend, als Auszug aus diesen Sätzen. Die Analogie weist dagegen über Feststehendes und allgemein Geltendes hinaus und teilt Neues mit. Sie sprengt das Geltende." - Johann Georg Hamann, Schriften zur Sprache, Ffm 1967, Seite 28

038 "Das Existieren läßt sich aus dem Urteilen nicht ableiten. Das Sein ist schon eine Logisierung und Objektivierung, primär hingegen ist das Existieren." - Nikolai Berdiaev, Das Ich und die Welt der Objekte, Darmstadt 1933, Seite 74

039 Rationalität ist logisch begrenzt. Wenigstens im Hinblick auf seine Normen muß der Mensch ein irrationales, auf Glauben gegründetes Engagement eingehen.

040 "Wenn die Philosophie als Ausarbeitung und Extrapolation des  legein [unterscheiden / auswählen / aufstellen / zusammenstellen / zählen / sagen] seiner Normen und Postulate, dieses  legein  und ihr Verhältnis zu ihm schließlich verdunkelt, verdeckt und verhüllt, so ist das nur scheinbar eine paradoxe Verkehrung. Da sie über den Kern des  legein  - jenes Schema, auf dem alles andere beruht:  die Bezeichnungsrelation - keine Auskunft gibt und prinzipiell auch nicht geben kann, da sie für dieses Schema keine Gründe anzugeben weiß  (logon didonai  [Sprache ohne Rede - wp]), muß sie gewöhnlich so tun, als wäre ihr das, wovon sie spricht, unmittelbar zugänglich - handle es sich um Dinge, Ideen oder das Subjekt." - Cornelius Castoriadis, Die Gesellschaft als imaginäre Institution, Ffm 1990, Seite 342

041 Die Voraussetzung allen Schließens ist die gleichbleibende Bedeutung der Wörter.

042 Logik kann niemals moralische Ideen rechtfertigen.

043 Der Übergang des Gedankens von der Ursache zur Wirkung stammt nicht aus dem Verstand, sondern aus der Gewohnheit.

044 Der Mensch gewöhnt sich an die Gleichförmigkeit der Natur und macht sich die Einstellung zueigen, stets das Bekannte auf das Unbekannte zu übertragen.

045 Die Logik kann sich die Gegensätze in ihrem Einssein nicht vorstellen.

046 In der Quantentheorie sind elementare Grundsätze der formalen Logik außer Kraft gesetzt.

047 Die aristotelische Logik setzt die Struktur der Wirklichkeit mit der Struktur der Sprache gleich.

048 Solange man es nur mit Worten zu tun hat ist die Logik unanfechtbar.

049 Die Logik lenkt die Verrichtungen des Verstandes, die Moral die des Willens.

050 Logischer Argumentation kommt der Status geltenden Rechts zu.

051 Der Dualismus ist so tief in unserer Sprache verwurzelt, daß er kaum zu umgehen ist.

052 Es gibt nicht 'd i e' Logik, sondern verschiedene Logiken.

053 Unterschiede in der Grammatik führen auch zu Unterschieden in der Logik.

053 "Nicht Tatsachen gründen sich auf Gesetze, sondern die Bequemlichkeit unseres Denkens gründet Gesetze auf Tatsachen, wie sie Begriffe auf Wahrnehmung gründet." - Fritz Mauthner, Beiträge zu einer Kritik der Sprache, Bd. 3, Ffm/Berlin/Wien 1982, Seite 566

054 Die Logik ist die Wissenschaft der Form.

055 der logizistische Nebel.

056 Aus unklassifizierten Tatsachen kann man keine Schlüsse ziehen.

057 Alles Denken ist Erkennen der Beziehung von Gleichheit und Ungleichheit.

058 Das Individuelle ist logisch nicht legitimierbar, also irrational.

059 Logische Zugehörigkeit kann sich nur zwischen Elementen der gleichen Klasse abspielen.

060 Erfahrung ist immer individuell und damit logisch nicht legitimierbar.

061 Das logische Grundproblem ist die Verbindung von Allgemeinem und Individuellen.

062 Die Logik macht die Welt für ihre Nützlichkeitszwecke nützlich.

063 Der allein zugelassene Zwang ist der des besseren Arguments.

064 Aus Zufallsdingen dürfen keine logischen, d.h. allgemeinen Schlüsse gezogen werden.

065 Alle Logik ist wie alle Sprache nur ein Sollen. (Psychologie kennt nur ein Wollen).

066 Sprachlose Kreaturen sollen nichts.

067 In der Logik wird immer nur Altes erschlossen. Logik ist für Neues wertlos.

068 "Da Sprache und Denken eins sind, so muß die Grammatik in ihrem Sturz auch die Logik mitreissen." - Fritz Mauthner in Raymund Schmidt, Die Philosophie der Gegenwart in Selbstdarstellungen, Leipzig 1922, Seite 136

069 Es gibt keine Identität der Welt- und Denkgesetze.

070 Nicht erlebt, sondern nur erschlossen.

071 Das Minimum, das Wirklichkeit und Bild gemeinsam haben müssen ist die logische Form.

072 Die Kette der logischen Begründungen hört niemals auf.

073 Kein sittliches Prinzip kann aus irgendeinem Satz aus Tatsachen logisch abgeleitet werden.

074 Der Gegenstand der Logik sind Zeichen.

075 Die logische Form des Allgemeinen ist der Begriff.

076 Der Begriff soll ein Allgemeines sein, während alles Existierende ein Besonderes ist.

077 Das bewußte Denken ist zum Großteil im Sinne der Sprachlogik strukturiert.

078 Freiheit ist nicht logisch beweisbar.

079 "Setzt man den Namen mit der Sache gleich, wäre das das Gleiche, als würde man die Speisekarte anstelle der Mahlzeit essen." - Fritz Mauthner ohne weitere Quelle

080 Allgemeingültigkeit ist immer ein Fehlschluß.

081 Um Regelmäßigkeit in die Masse der Informationen zu bringen schreitet das rationale Denken von der Beschreibung der Phänomene zur Schlußfolgerung fort.

082 Logik setzt die Trennung von Subjekt und Objekt voraus, deshalb kann die Logik niemals letzte Wahrheit sein.

083 "Die Logik des Denkens bleibt die Logik der Herrschaft." - Herbert Marcuse, Der eindimensionale Mensch, Neuwied/Berlin 1978, Seite 154

084 Logisch zu sein ist immer bequem.

085 "Der Logiker verwandelt schöne, gewundene und reissende Flüsse in schiffbare Kanäle." - John Henry Newmann, An Essay in Aid of a Grammar of Assent, London 1870, Seite 217

086 Auf der Herrschaft der Allgemeinheit der Gedanken, also auf der Herrschaft des Begriffs, entwickelt sich das Fundament der Herrschaft über die Wirklichkeit.

087 Die Logik sagt nur wie wir denken sollen, nicht aber was wir denken sollen.

088 "Jede logische und rationale Abfolge ist an Prämissen, an erste Sätze gebunden, und in ihnen ist bereits alles, was wir enthüllen können wie im Saatkorn die künftige Pflanze, eingeschlossen." - Blaise Pascal, Über die Religion und über einige andere Gegenstände, Heidelberg 1978, Seite 484

089 Wir stellen uns die Natur als Mechanismus vor, der aus einzelnen Teilen zusammengesetzt und logischen Gesetzen gehorcht.

090 Wir stülpen die logischen Muster der unübersichtlichen physikalischen Welt über.

091 Unsere Logik funktioniert nach dem Prinzip des Gegensatzes.

092 Der Argwohn gegen Sprache, Logik und Rationalität ist nur zu begründet. Sind es doch die geschliffenen Reden der Politiker, die uns eine Welt vorspiegeln, die nicht existiert. "Wer ehrlich und 'echt' ist, 'muß' stammeln, 'muß' verwirrt sein - wie es die Welt ist." - Klaus Mehnert, Jugend im Zeitbruch Reinbek 1978, Seite 219

093 Die Logik ist das Prinzip der Setzung.

094 Wir stoßen faktisch immer auf einen Grund, aber wir haben keinen wirklichen Grund, daß das unser Grund ist und kein anderer.

095 Wir hätten nicht den Begriff der Veränderung ohne den der Beharrung. So erkennen wir alles an seinem Gegenteil.

096 In der Logik gibt es keine Freiheit.

097 Es gibt nicht das Licht, die Wärme, oder die Farbe, sondern es gibt nur leuchtende, warme oder farbige Dinge.

098 Die richtige Übersetzung von Logos ist "Verhältnis" (lat.:ratio)

099 Logisches Denken ist das Denken der Ausschließlichkeit.

100 Zwischen "Ja" und "Nein" gibt es keine starren Grenzen.

101 Bewegung ist etwas relatives und kann nur in Relation zu einem Bezugspunkt wahrgenommen werden.

102 Das Kausalgesetz versucht alle Zufälligkeit in Wenn-Dann-Verläufe umzuformen.

103 Realität ist stets etwas gefolgertes.

104 Letzte Wirklichkeit ist niemals Objekt logischen Folgerns oder demonstrierbaren Wissens.

105 Realität geht über die Grenzen der Logik hinaus.

106 Den Erlebnissen werden Zeichen zugeordnet und mit diesen Zeichen wird dann weiter gerechnet.

107 Die Logik hat es mit dem idealen Bedeutungsgehalt sprachlicher Ausdrücke zu tun.

108 Nur zeitlos-ideale und allgemeine Wesenszusammenhänge sind Gegenstand der reinen Logik, nicht aber individuelle, zeitliche Vorgänge.

109 Logische Geltung der Begründung, soziale Geltung der Verbindlichkeit.

110 Elementarerlebnisse sind unzerlegbare Einheiten und logisch nicht mehr weiter analysierbar.

111 Jede Rechtfertigung und Begründung muß irgendwo ein Ende nehmen.

112 Die genaue Beschreibung der Versuchsanordnung gehört zur Definition der durch sie gewonnenen Erkenntnisse.

113 Verkoppelung von Allgemeingültigkeit und Wahrheit.

114 Die Grenzen der Sprache sind die Grenzen der Logik.

115 Tatsachen hängen von theoretischen Annahmen ab.

116 "Logik kann nur dann zu Übereinkünften führen, wenn es wie in der Mathematik oder in den Naturwissenschaften von vornherein unumstößliche Vereinbarungen darüber gibt, wofür die Wörter stehen. Aber unter unseren Freunden, Geschäftspartnern und Zufallsbekanntschaften - von denen einige katholisch und andere protestantisch, einige exakte Naturwissenschaftler und einige Mystiker, einige Sportfanatiker sind und einige sich nur für Geld interessieren - bestehen nur höchst unbestimmte sprachliche Gemeinsamkeiten." - Samuel I. Hayakawa, Sprache im Denken und Handeln, Darmstadt 1984, Seite 317

117 Mathematik und Logik sind Wahrheiten des Verstandes, Tatsachen sind es nicht.

118 Für die Nominalisten besteht der Hauptfehler der gewöhnlichen Philosophie in der Hypostasierung des Allgemeinen und Abstrakten zu realen Gegenständen.

119 Der Gegenstand der reinen Logik sind raum-zeitlose Gebilde.

120 "Es gibt keine allgemeinen und abstrakten Gegenstände, auch nicht in der Vorstellung; jede Idee ist ein konkreter und individueller Tatbestand. Es gibt nur Namen allgemeiner Bedeutung, d.h. wir können Gegenstände mit Bezug auf ihre Ähnlichkeit oder mit Rücksicht auf ein Gleiches an ihnen sich findendes Merkmal betrachten und daraufhin mit dem gleichen Namen benennen, aber wir müssen uns vor dem Irrtum hüten aus diesen Namen auf einen bestimmten Gegenstand schließen, den er bezeichnet - es gibt nicht 'das' Rot, sondern nur einzelne Gegenstände, die hinsichtlich ihrer Farbe einander gleich sind und die wir alle als "rote Gegenstände bezeichnen." - George Berkeley in Max Dessoir, Die Geschichte der Philosophie, Wiesbaden 1925, Seite 453

121 Jede Definition ist subjektiv.

122 Die Problematik des Denkens liegt im Urteil, nicht im logischen Begriff. Das Urteil ist lebendig, die Logik tot.

123 "Unsere Sprache wirkt wie eine Wand zwischen uns und der Wirklichkeit." - Anatol Rapoport, Bedeutungslehre, Darmstadt 1972

124 Trennung von Subjekt und Objekt als Grundlage der klassischen Logik.

125 "Unsere Sprache fixiert unseren Glauben an die Wirklichkeit dauernder Zustände." - Anatol Rapoport, Bedeutungslehre, Darmstadt 1972

126 Wir geben sich häufig wiederholenden Situationen Namen.

127 "Wenn uns ständig bewußt wäre, daß nichts bleibt, wie es ist, würden wir uns kaum die Mühe machen, die Dinge zu benennen, legen wir ihnen eine Identität bei. Dadurch lenken wir die Aufmerksamkeit auf Ähnlichkeiten und vernachlässigen die Unterschiede." - Anatol Rapoport, Bedeutungslehre, Darmstadt 1972, Seite 136

128 Das Wort ist nicht die Sache.

129 In der Hypnose haben wir das beste Beispiel für die Beeinflußung der Wahrnehmung durch die Sprache.

130 "Wir versuchen der Natur mittels verbaler Etiketten Einheitlichkeit anzudichten." - A. B. Johnson in Anatol Rapoport, Bedeutungslehre, Darmstadt 1972, Seite 136

131 Die abstrakte Verallgemeinerung entfremdet.

132 Die Logik beruft sich nie direkt auf die Anschauung.

133 Nicht nur mit logischer, sondern mit existenzieller Konsequenz.

134 Die Beziehung zwischen Ursache und Wirkung ist nicht Gegenstand der Wahrnehmung.

135 Die Logik ist Rechnung.

136 Logik ist nur praktisch, nützlich-pragmatisch.

137 Unterscheidung von dialektischer Einheit und logischer Identität.

138 Der zwingende Schluß ist ein Irrtum.

139 Es ist eine alltägliche Schwäche des menschlichen Verstandes, daß er widerstrebende Grundsätze unter einen Hut bringen will und damit den Frieden auf Kosten von Vielfalt und Pluralität erkauft.

140 Die Unableitbarkeit des Werts aus der Wirklichkeit resultiert aus der Tatsache, daß Sollenssätze nur aus Sollenssätzen abgeleitet und nicht auf Seinstatsachen gegründet werden können.

141 Allgemeinbegriffe dienen der logischen Ordnung.

142 Logokratie ist die Herrschaft der abstrakten Begriffe.

143 Die Logik ist keine auf alle Einzelwissenschaften anwendbare Universalmethode.

144 Man beugt die Logik, wenn Interessen mit im Spiel sind.

145 Die Folgen jeder Handlung sind schlechthin unübersehbar.

146 Das eigentlich logische Feld endet da, wo die Subjekt-Objekt-Beziehung aufhört.

147 Abstrakte Begriffe zeichnen sich durch praktische Rechnungsergiebigkeit aus.

148 Denken ist der logische Gebrauch der Sprache.

149 Die Logik kann nie in das Geheimnis der Wirklichkeit eindringen.

150 Das logische Gebäude wird ängstlich vor dem frischen Wind des Zweifels gehütet.

151 Wir sind einem Trug erlegen, wenn wir die logischen Beziehungen für einen unmittelbaren Ausdruck der Wirklichkeit halten.

152 Der Dogmatismus ist ein logischer Optimismus, der den logischen Produkten des Denkens unbegrenztes Vertrauen entgegenbringt.

153 Im Wesen der Logik liegt ein Optimismus verborgen.

154 Es ist unmöglich, bis ans Ende logisch zu sein.

155 Abstrakte Begriffe sind unabhängig von der Gegenwart.

156 Die Abstraktion besteht im Wegdenken der näheren Bestimmungen, auf die es gerade in der Praxis meist ankommt.

157 "Unter der Herrschaft der formalen Logik ist der Begriff des Konflikts von Wesen und Erscheinung entbehrlich, wo nicht sinnlos." - Otto Ullrich, Technik und Herrschaft, Ffm 1979, Seite 43

158 Die Wahrheit befasst sich nicht mit Folgerungen.

159 Wir müssen eine genaue Trennungslinie ziehen zwischen dem wirklich wahrgenommenen und dem rein gefolgerten.

160 Verben fassen eine Summe fortschreitender Veränderungen unter einen Zweckbegriff zusammen.

161 Das Unbekannte und das Absolute können logisch nicht mehr erschlossen werden.

162 Der Fehler des Generalisierens besteht in der Annahme daß, wenn zwei Dinge in vielen oder einigen bekannten Eigenschaften übereinstimmen, sie wohl auch noch in den unbekannten Eigenschaften übereinstimmen werden.

163 Logische Widerspruchslosiqkeit eines Satzes ist kein Beweis für empirische Realität.

164 "Die Logik des täglichen Lebens ist deshalb so erfolgreich, weil sie Kamele verschluckt und durchaus keine Mücken..." - Friedrich Albert Lange, Geschichte des Materialismus Bd. 2, Ffm 1974, Seite 492

165 "Der Kausalitätsbeqriff stammt nicht aus der Erfahrung" (alt) - "Der Kausalitätsbegriff läßt sich nicht aus der reinen Vernunft ableiten." - David Hume ohne weitere Quelle

166 "Das logische Gesetz des Nichtwiderspruchs, welches Kant unter dem Namen Allgemeinheit und Notwendigkeit zum Kriterium der praktischen Vernunft macht, eint Rechtsphilosophie und Ethik um den Preis, daß beide geichgültig gegen jeden Inhalt sind, also - was dasselbe ist - jeden Inhalt vertragen." - Ernst Bloch, Naturrecht und menschliche Würde, Ffm 1985, Seite 85

167 Der Beweis muß für das Minimum geführt werden und nicht, wie das Vorurteil annimmt, für das Maximun.

168 "Wir sind nicht imstande, die Atome zu begreifen. und vermögen nicht aus den Atomen und ihrer Bewegung auch nur die geringste Erscheinung des Bewußtseins zu erklären. Man mag den Begriff der Materie drehen und wenden, wie man will, immer stößt man auf ein letztes Unbegreifliches, wo nicht gar auf etwas schlechthin Widersinniges, wie bei der Annahme von Kräften, die durch den leeren Raum in die Ferne wirken. Es bleibt keine Hoffnung, dies Problem je aufzulösen. Das Hindernis ist ein 'transzendentes'. Es beruth darauf, daß wir uns schließlich nichts ohne alle Sinnesqualitäten vorstellen können. während doch unser ganzes Erkennen darauf gerichtet ist, die Qualitäten in mathematische Verhältnisse aufzulösen." - Friedrich Albert Lange, Geschichte des Materialismus, Bd. 2, Ffm 1974, Seite 596

169 Urteil und Schlußfolgerung führen uns zuletzt ins Unendliche, währen wir ein Bedürfnis des Abschlusses empfinden.

170 Überall ist die Sinnlichkeit im Kampf mit der Logik.

171 Unsere Erkenntnis erschließt uns nicht die Dinge. sondern ihre Verhältnis zu unseren Sinnen.

172 Logik der Tatsachen

173 Es gilt "das psychologische Wesen der Sprache in ein helles Licht zu stellen und der beständigen Verwechslung des logischen Denkens mit der anhand der Sprache vor sich gehenden Vorstellungsbildung einen Riegel vorzuschieben." - Friedrich Albert Lange, Geschichte des Materialismus, Bd. 2, Ffm 1974, Seite 832

174 Das Sehen ist ein Schließen.

175 Psychologie ist subjektive Logik.

176 Begriffe oder Worte als solche können weder wahr noch falsch sein.

177 Logisch gesehen ist der Begriff eine freie Schöpfung des menschlichen Bewußtseins.

178 "Der Satz A = A ist zwar die Grundlage allen Erkennens, aber selbst keine Erkenntnis. sondern eine Tat des Geistes, ein Akt ursprünglicher Synthesis, durch welchen als notwendiger Anfang allen Denkens eine Gleichheit oder ein Beharren gesetzt werden, die sich in der Natur nur vergleichsweise und annähernd, niemals aber absolut und vollkommen vorfinden. Der Satz A = A zeigt also gleich auf der Schwelle der Logik die Relativität und Idealität alles unseres Erkennens an." - Friedrich Albert Lange, Geschichte des Materialismus, Bd. 2, Ffm 1974, Seite 1010

179 Theorien können inkommensurabel werden, wenn es keine logische Beziehung zwischen ihren Sätzen gibt.

180 Armut an Ähnlichkeit ist Armut an deduktiven Beziehungen.

181 Allgemeine Aussagen, auch Theorien genannt, sind ableitbar aus Phänomenen mittels eines positiven, unmittelbaren Schlusses.

182 Unsere Entschlüsse sind von Tatsachen logisch unabhängig.

183 Logische Beziehungen wie die Widerspruchsfreiheit, gehören nicht in die - physikalische Welt, sondern sind Abstraktionen.

184 "Unmöglichkeit des Schließens von bekannten auf unbekannte Fälle. Kein Sollen aus dem Sein." - David Hume ohne weitere Quelle

185 Unterschied von Gegenständlichem und Logosartigem.

186 Der Sinn ist etwas logisches.

187 Das übliche Durcheinander von Logik und Wahrnehmung.

188 "Schließen aber ist Rechnen, und alles Rechnen läßt sich zurückführen auf Addition und Substraktion." - Friedrich Albert Lange, Geschichte des Materialismus, Bd. 2, Ffm 1974, Seite 251

189 Logos = Form

190 Eine ethische Argumentation ist kein logische Ableitung.

191 Sie verstecken sich hinter dem Schutzschirm logischer Verwirrung.

192 Unsere Alltagssicherheit ist ein rein subjektives Phänomen und führt nicht zu logischer Sicherheit.

193 Logische Beziehungen gibt es nur zwischen Aussagen. nicht zwischen Fakten.

194 "Rien ne ressemble plus a la premeditation, que la logique des faits." (Nichts ist der Vorsätzlichkeit so ähnlich, wie die Logik der Tatsachen.) - Pierre Joseph Proudhon ohne weitere Quelle

195 Paradoxa deuten lediglich daraufhin, daß die Grenze eines bestimmten Logiksystems erreicht ist.

196 Entweder - Oder versus Sowohl - als auch

197 "Was jedermann weiß hat seine eigene Logik." - Berger/Luckmann, Die gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit, Ffm 1980, Seite 45

198 Am Ende entscheiden außertheoretische Interessen.

199 "Logik ist die Lehre vom geordneten Denken." - Aristoteles ohne weitere Quelle

200 die Macht, Wirklichkeit zu setzen.

201 die logischen Probleme der Objektivität und Gegenständlichkeit.

202 Logik ist Spekulation.

203 Die Logik setzt Gegenstände.

204 Gewohnheiten, Überzeugungen und Entschlüsse können durch Logik geklärt und geordnet, aber nicht gerechtfertigt werden.

205 Werturteile können nicht aus Erkenntnissen von Tatbeständen abgeleitet werden. Der Schluß allein von dem was 'ist' oder was sein wird. unmittelbar auf das, was sein 'soll' - d.h. was durch seinen Wert ausgezeichnet ist - ist unmöglich.

206 Der dialektische Prozess ist kein logischer Begriff, denn es gibt keine Antithese, die sich ihm entgegenstellen ließe.

207 Gesetz in der Moral, als Regelmäßigkeit oder Logik.

208 "Mensch" oder "Außenseiter" bezeichnen keine lebende Person, sondern sind logische Konstruktionen.

209 Fehlschluß von einer deskriptiven auf eine normative Aussage.

210 Normen muß jeder logische Wert abgesprochen werden.

211 Jede Technik ist eine Logik.

212 Die Logik ist eine Form der geistigen Disziplin.

213 Die Dialektik überschreitet die klassische Logik.

214 Die Kategorien, welche die Formen darstellen, die das Rohmaterial der Empfindung zum Gegenstand erheben. sind das logische Urphänomen.

215 Die Logik ist die Fähigkeit richtig zu denken.

216 Logik vom griech. logos, ursprünglich Wort, Sprache.

217 "Die psychischen Phänomene müssen als die primären Objekte der logischen Forschung angesehen werden." - Vgl. Edmund Husserl, Phänomenologie und Theorie der Erkenntnis in Reiner Wiehl (Hg), Geschichte der Philosophie Bd. 8, Stuttgart 1981, Seite 176

218 "Da es dem Logiker nicht auf das Konkrete und seine Einzeldinge ankommt, sondern auf die betreffende Idee, auf das in der Abstraktion erfasste Allgemeine, so hat er unmittelbar keinen Anlass, den Boden der Abstraktion zu verlassen und statt der Idee vielmehr das Einzelne, dieses sein konkretes Erlebnis, zum Zielpunkt seines forschenden Interesses zu machen." - Edmund Husserl, Phänomenologie und Theorie der Erkenntnis in Reiner Wiehl (Hg), Geschichte der Philosophie, Bd. 8, Stuttgart 1981, Seite 177

219 "Wir können nichts unlogisches denken, weil wir sonst unlogisch denken müßten." - Ludwig Wittgenstein, Tractatus logico-philosophicus, Ffm 1980, Satz 3.03

220 Wir müssen logisch unterscheiden zwischen dem Namen und der Sache.

221 "Der Logik erfreut sich der Mensch allein." - Wilhelm von Ockham ohne weitere Quelle

222 "Etwas 'der Logik Widersprechendes' in der Sprache darstellen, kann man ebensowenig, wie in der Geometrie eine den Gesetzen des Raumes widersprechende Figur durch ihre Koordinaten darstellen: oder die Koordinaten eines Punktes angeben, welcher nicht existiert." - Ludwig Wittgenstein, Tractatus logico-philosophicus, Ffm 1980, Satz 3.032

223 Die Aussage über ein Individuum und eine Aussage über eine Klasse von Dingen gehören zwei verschiedene logische Typen an.

224 Eine Verwirrung der logischen Typen geschieht durch die Verwechslung des Individuums mit der Klasse.

225 Quantität und Qualität gehören verschiedenen logischen Typen an und passen eigentlich nicht in ein und demselben Denken zusammen.

226 "Die Logik ist ein armseliges Modell von Ursache und Wirkung." - Gregory Bateson, Geist und Natur, Ffm 1987, Seite 77

227 Die Logik kann oft umgekehrt werden, aber die Wirkung geht nie der Ursache voraus.

228 "Das Wenn-Dann der Kausalität enthält Zeit, aber das Wenn-Dann der Logik ist zeitlos." - Gregory Bateson, Geist und Natur, Ffm 1987, Seite 79

229 Wer verläßlich denken will, muß lernen zwischen Geistigem und Sinnlichem zu unterscheiden.

230 Nur was Anfang und Ende hat, kann gemessen werden.

231 "Seit Hegel und andere uns das Denken in allgemeinen Begriffen beigebracht haben, ist diese Art des Denkens Mode geworden. Man hat sich daran gewöhnt, mit psychologischen Qualitäten zu operieren, und gelangt dabei zu den verwegendsten Verallgemeinerungen, ohne daß die meisten auch nur ahnen, daß sie die Opfer willkürlicher Voraussetzungen geworden sind, die zu den abwegigsten Folgerungen führen müssen." - Rudolf Rocker, Nationalismus und Kultur, Bd. 2, Bremen o.J., Seite 594

232 In der Logik wird das Gegebene" formalisiert.

233 Urteil, Begriff und Schluß sind Denkformen.

234 "Das Urteil sagt die Gültigkeit eines Denkinhalts unabhängig vom Wechsel seines Auftretens, der Verschiedenheit von Zeiten oder Personen aus. Eben hierin liegt auch der Sinn des Satzes der Identität." - Wilhelm Dilthey, Der Aufbau der geschichtlichen Welt in den Geisteswissenschaften, Ffm 1981, Seite 252

235 Was logisch gesetzt wird, 'soll' gelten.

236 Die Folge ist eine allgemeine Qualität einer Handlung.

237 "So ist in allem Verstehen ein Irrationales, wie das Leben ein solches ist: es kann durch keine Formeln logischer Leistung repräsentiert werden." - Wilhelm Dilthey, Der Aufbau der geschichtlichen Welt in den Geisteswissenschaften, Ffm 1981, Seite 269

238 "Der Grundsatz: Bei den Handlungen die Konsequenzen verachten, und der andere: die Handlungen aus den Folgen beurteilen und sie zum Maßstabe dessen, was recht und gut sei, zu machen - ist beides gleich abstrakter Verstand." - G. W. F. Hegel, Grundlinien der Philosophie des Rechts, Ffm 1986, Seite 218

239 der logische Fehler der falschen Verallgemeinerung.

240 "Alles was Füße hat, kann gehen" - "Der Sessel hat Füße" - "Also kann der Sessel gehen."

241 "Im Lebendigen ist das Einzelne unmittelbar nicht als Teil, als Organ, in welchem das Allgemeine als solches gegenwärtig existiert, so daß beim Morde nicht ein Stück Fleisch, als etwas Einzelnes, sondern darin selbst das Leben verletzt ist." - G. W. F. Hegel, Grundlinien der Philosophie des Rechts, Ffm 1986, Seite 224

242 Im Schlußsatz kann keine Wahrheit aufscheinen, die nicht schon in den Prämissen vorhanden ist. Es handelt sich beim Schließen bloß um eine Veränderung der Form unseres Wissens. Der Erkenntniswert eines Schlusses richtet sich immer nach der schwächeren Prämisse.

243 die Anlehnung der Logik an die Mathematik.

244 Die praktische Anwendung der Logik ist zum großen Teil von unserem Willen abhängig. Alle Normierungen sind machtlos, wenn der gute Wille zum logischen Denken fehlt. Der Verstand wird nur allzuleicht von Nachlässigkeit, Denkfaulheit, Leichtsinn, Voreiligkeit, aber auch von absichtlicher Täuschung, von Parteilichkeit oder intellektuellem Imponiergehabe beinflußt.

245 Die Analogieschlüsse schließen bekanntlich nach der formalen Logik nicht.

246 "Wörter haben also ein ästhetisches und logisches Vermögen." - Johann Georg Hamann, Schriften zur Sprache, Ffm 1967, Seite 226

247 das kühle, logische Denken.

248 Die Logik gehört zur Sicherheit der Wissenschaft.

249 Die Logik beinhaltet die formalen Regeln des Denkens. Sie ist für Kant die Wissenschaft der Verstandesregeln.

250 Die Dialektik ist die Logik des Scheins.

251 Der Satz des Widerspruchs gehört in die Logik.

252 "Die drei Modi der Zeit sind Beharrlichkeit, Folge und Zugleichsein." - Immanuel Kant, Kritik der reinen Vernunft, Stuttgart 1982, Seite 255

253 Alle Kategorien haben nur mittels der Sinnlichkeit irgendeine Bedeutung.

254 Jede Logik abstrahiert vom Gegenstand.

255 "Man macht einen Unterschied zwischen dem, was unmittelbar erkannt, und dem, was nur geschlossen wird. Weil wir des Schließens beständig bedürfen und es endlich ganz gewohnt werden, so bemerken wir zuletzt diesen Unterschied nicht mehr, und halten oft, wie bei dem sogenannten Betruge der Sinne, etwas für unmittelbar wahrgenommen, was wir doch nur geschlossen haben." - Immanuel Kant, Kritik der reinen Vernunft, Stuttgart 1982, Seite 384

256 Die logische Notwendigkeit ist eine Illusion.

257 "Die Chinesen hassen die Redensart 'logische Notwendigkeit', denn etwas derartiges gibt es nicht in den menschlichen Verhältnissen." - Lin Yutang, Weisheit des lächelnden Lebens, Stuttgart 1973, Seite 460

258 Die Logik abstrahiert von allem Inhalt.

259 Alle Schlüsse, die über die sinnliche Erfahrung hinaus gebraucht werden, sind nur Trug und ohne wirklichen Grund.

260 Das Ich ist eine bloß logische Einheit.

261 Die kalten Höhen der Logik und die Blumentäler der Symbolik.

262 Der Gedanke der Verschiedenheit ist das ursprüngliche Prinzip der Erkenntnis.

263 "Das Wirken des Staates sollte, wie die Funktionsweise einer Rechenmaschine, auf einem rationalen System von Regeln beruhen, das man ableitete, indem man mit Logik und deduktiv-syllostischem Denken an eine Reihe erfahrungsbedingter Definitionen. Namen und Bedeutungen heranging." - Carolyn Merchant, Der Tod der Natur, München 1987, Seite 218

264 Ideologien sind keine logischen Systeme.

265 "Der reine Geist ist eine reine Dummheit: rechnen wir das Nervensystem und die Sinne ab, die 'sterbliche Hülle', so verrechnen wir uns - weiter nichts!" - Friedrich Nietzsche in Colli/Montinari (Hg), KSA Bd. 6, München 1988, Seite 181

266 "Der reine Geist ist die reine Lüge..." - Friedrich Nietzsche in Colli/Montinari (Hg), KSA Bd. 6, München 1988, Seite 175

267 Der Begriff ist etwas, das ausschließlich in unseren Köpfen existiert.

268 Die Logik ist die Wissenschaft der Zeichen.

269 Die Macht des Verstandes steht gegen die Macht der Gewalt.

270 Sollen wir ewig Sklaven unserer eigenen Denkgesetze bleiben?

271 Primat des Bios vor dem Logos.

272 In der Praxis zeigt sich vereint, was in der Logik unmöglich schien.

273 Dem dogmatischen Objektivismus gilt die subjektive Logik des Individuum als willkürlich.

274 Der Induktionsschluß wird vom Besonderen auf ein allgemeines Gesetz geschlossen. Die Frage, ob und wann induktive Schlüsse berechtigt sind, wird als Induktionsproblem bezeichnet.

275 Das Induktionsprinzip "entscheidet über die Wahrheit wissenschaftlicher Theorien. Es aus der Wissenschaft streichen zu wollen, hieße nichts anderes, als die Entscheidung über Wahrheit und Falschheit der Theorien aus der Wissenschaft herausnehmen. Aber es ist klar, daß dann die Wissenschaft nicht mehr das Recht hätte, ihre Theorien von den willkürlichen Gedankenschöpfungen der Dichter zu unterscheiden." - Hans Reichenbach, Erkenntnis I, 1930, Seite 186

276 Das Induktionsproblem besteht in der Frage nach der logischen Rechtfertigung allgemeiner Sätze über die Wirklichkeit.

277 Begreifen heißt aus Gründen ableiten.

278 "Der Nachdruck der Kausalität liegt in der Möglichkeit, die Vorgänge, welche zeitlich getrennt sind, durch einen Schluß zu verbinden." - Alois Riehl, Philosophische Studien aus vier Jahrzehnten, Leipzig 1925, Seite 208

279 Die Sinnestätigkeit ist eine Art unbewußten Schließens.

280 Der Begriff des Seins ist ein bloßes Bindeglied von Wahrnehmungen und Gedanken, in welcher Bedeutung er die 'logische' Kopula darstellt.

281 Im Anfang waren Gefühlskomplexe - nicht der Logos; das Angemutetsein, nicht das Denken: das Diffuse - nicht das Gestalthafte: das zuständliche, nicht das gegenständliche Erleben: das Erleben, nicht das Ich- und Gegenstandsbewußtsein.

282 Die Lehre von den unbewußten Schlüssen besagt, daß unser Wahrnehmen aus dem sinnlich Perzipierten allein nicht zu verstehen ist. Wahrnehmung ist mehr als die Summe der Sinnesempfindungen. Sie erfordert eine Aktivität des Wahrnehmenden. Entfernungen zum Beispiel sehen wir nicht, sondern wir denken, erschließen sie. Der Theorie von unbewußten Schlüssen liegt die Tatsache zugrunde, daß unser wirkliches Wahrnehmen aus dem Bestand der Sinnesempfindungen nicht zu erklären ist. Die Lage der Dinge im Raum, die Dingkonstanz, die Farbkonstanz, der Farbkontrast sind Beispiele für Wahrnehmungen, die in den zugehörigen Empfindungen nur unzureichend repräsentiert sind: von diesen Sinnesdaten aus schließen wir dann unvermerkt und mit großer Geschwindigkeit auf die volle Wahrnehmungsgegebenheit. Diese syllogistische Erklärungsweise beruth jedoch auf der Annahme der kartesianischen Subjekt-Objekt-Schranke. Unsere Gegenstandswahrnehmung wird jedoch durch eine subjektive Aktivität mitkonstituiert; diese aber kommt uns nicht zu Bewußtsein.

283 Die Bewußtseinseinheit ist keine erschlossene, sondern eine unmittelbar erlebte.

284 Was erschlossen wird ist lediglich eine logische Größe.

285 Die falsche Spitzfindigkeit der Logik und aller ihrer Modi geht wesentlich auf sprachliche Motive zurück.

286 "Der Zusammenhang des logisch Geltenden bildet den Rechtsgrund dafür, daß wir im gemeinsamen Denken beweisend und widerlegend einander zwingen können, um anerkannter Behauptungen willen andere Behauptungen anzuerkennen." - Vgl. Wilhelm Windelband in Flach/Holzhey (Hg), Erkenntnistheorie und Logik im Neukantianismus, Hildesheim 1980, Seite 406

287 induktive und deduktive Schlußmethode.

288 "... denn den bloßen Begriff der 'Tatsache' setzen, heißt bereits, das gesamte Gewebe und das vollständige System der logischen Kategorien implizite anerkennen." - Ernst Cassirer in Flach/Holzhey (Hg), Erkenntnistheorie und Logik im Neukantianismus, Hildesheim 1980, Seite 306

289 Die Logik ist menschlich, die Lichtgeschwindigkeit aber ist eine Eigenschaft des Universums.

290 Das Wesentliche ist unaussagbar. Damit hat die Logik keine Vorrangstellung.

291 "Die absolut denkfremde Materie ist beseitigt, sobald einmal erkannt und anerkannt wird, daß die bloße Behauptung, daß es eine solche Materie 'gibt', das Grundmoment des logischen, das Grundmoment des Begriffs und Urteils in sich einschließt." - Ernst Cassirer in Flach/Holzhey (Hg), Erkenntnistheorie und Logik im Neukantianismus, Hildesheim 1980, Seite 289

292 Die Logik des Gegenstandes

293 "Alles Logische ist kategorial, alle Probleme des Logischen sind auch Kategorienprobleme." - Paul Natorp in Flach/Holzhey (Hg), Erkenntnistheorie und Logik im Neukantianismus, Hildesheim 1980, Seite 406

294 "G e g e b e n e s gibt es nur im Sinne einer gestellten Aufgabe, nicht aber als ein Datum der Erkenntnis. Das vermeintlich Erstgegebene ist eigentlich vielmehr das Gesuchte." - Vgl. Paul Natorp in Flach/Holzhey (Hg), Erkenntnistheorie und Logik im Neukantianismus, Hildesheim 1980, Seite 50

295 "Die Gegenstandsform ist das logische Prinzip überhaupt. Das Material als solches ist das Alogische. Die Kategorie ist deshalb das logische Urphänomen." - Vgl. Flach/Holzhey (Hg), Erkenntnistheorie und Logik im Neukantianismus, Hildesheim 1980, Seite 50

296 Der aller logischen Besinnung zugrunde liegende Wertunterschied des Wahren und des Falschen äußert sich im Urteil als logisches Grundgebilde.

297 Die Fallkurve eines aus dem Fenster geworfenen Blattes ist kaum im Voraus zu konstruieren.

298 Die Logik kann den Irrtum nicht erklären, sondern nur etwas in Bezug auf einen Zweck, der verfehlt wird aussagen.

299 Letzte Wertsetzungen können nur postuliert, aber nicht logisch kritisiert werden.

300 Gegen alle Versuche, normative Urteile auf irgend eine Weise zu erschließen, genügt die Feststellung, daß es keinen logischen Übergang gibt von Tatsachenaussagen zu Wertaussagen und umgekehrt.

301 "Die Erkenntnis erschafft erst den Gegenstand, in ihr entsteht er erst, als eine Begriffsbildung zur Logisierung des sinnlich Gegebenen." - Viktor Kraft, Weltbegriff und Erkenntnisbegriff, Leipzig 1912, Seite 156

302 Abstraktionen sind logische Harmonisierungen und der Versuch "Sein" und "Sollen" miteinander in Einklang zu bringen.

303 Jede logische Ableitung ist nur eine kategorische Umformung der logischen Prämissen.

304 "Alle Beziehungen des Logikkalküls lassen sich ableiten aus, der Beziehung "und" und deren Negation. Die Verknüpfung "und" kommt nur durch uns selbst zustande. Denn es liegt in unserer Wahl, welche Elemente wir durch "und" verbinden wollen. Diese Beziehung liegt also nicht in der Wirklichkeit. Daß die Negation nicht in der Wirklichkeit liegt ist offenbar. Denn sie verneint ja gerade die Wirklichkeit. Daraus folgt, daß keine der logischen Beziehungen der Wirklichkeit angehört." - Hugo Dingler, Die Ergreifung des Wirklichen, München 1955, Seite 228

305 Für die Induktion gibt es keine logische Rechtfertigung.

306 Die Regeln der Logik sind Umformungen von Formeln.

307 Wir haben ein praktisch-technisches Interesse an den Ableitungen der Logik.

308 Durch Denken allein erfahren wir nichts über die Wirklichkeit.

309 "Die Entscheidungen über Basissätze sind nicht durch Erlebnisse 'begründet', sondern logisch betrachtet willkürliche Festsetzungen. Zwischen Begründung und Beschluß besteht ein wesentlicher Unterschied." - Karl Popper, Logik der Forschung, Tübingen 1989, Seite 74

310 "Die logische Nichtfalsifizierbarkeit der Wahrscheinlichkeitsaussagen steht außer Zweifel." - Karl Popper, Logik der Forschung, Tübingen 1989, Seite 176

311 Die induktive (verallgemeinernde) Beweisführung ist unzulässig.

312 Naturgesetze sind aus Beobachtungssätzen logisch nicht ableitbar.

313 "Insofern sich die Sätze der Mathematik auf die Wirklichkeit berufen, sind sie nicht sicher, und insofern sie sicher sind, beziehen sie sich nicht auf die Wirklichkeit." - Albert Einstein, Geometrie und Erfahrung, 1921, Seite 3f

314 Die aristotelische Logik ist die Logik des beweisbaren Wissens.

315 Die Wesensdefinition dient als Beweisgrundlage.

316 Wenn die Anfangssätze nicht bewiesen sind, sind es auch die Schlußsätze nicht.

317 Die Quantentheorie macht ein Drittes möglich.

318 Die gegenständliche Welt wird im Geist gesetzt.

319 "Das logische Ideal würde ein System absolut allgemeingültiger 'Formeln' bilden." - Max Weber, Gesammelte Aufsätze zur Wissenschaftslehre, Tübingen 1988, Seite 13

320 Die Logik ist ein Wert, wie etwa die Ethik oder Ästhetik.

321 Das 'logische' Problem der Beziehung zwischen Begriff und Begriffenem wird nicht in seiner methodischen Tragweite erkannt.

322 "Die 'Erfahrung', welche die objektivierende Wissenschaft sei erst möglich nach Loslösung der Wirklichkeit von der Aktualität des wirklich Erlebten. Sie sei ein für bestimmte, ursprünglich praktische, später logische Zwecke geschaffenes, unwirkliches Abstraktionsprodukt." - Max Weber, Gesammelte Aufsätze zur Wissenschaftslehre, Tübingen 1988, Seite 73

323 "Erst die generalisierende Bearbeitung schafft jenes abstrakte System von Gesetzen und von Objekten." - Max Weber, Gesammelte Aufsätze zur Wissenschaftslehre, Tübingen 1988, Seite 96

324 Das Problem "wahr" oder "falsch" ist prä- oder postsemiotisch.

325 Es gibt kein System von Lehrsätzen, aus dem die Wirklichkeit 'deduziert' werden könnte.

326 "Logische Ordnung der Begriffe einerseits und empirische Anordnung des Begriffenen in Raum, Zeit und ursächlicher Verknüpfung andererseits erscheinen dann so miteinander verkittet, daß die Versuchung, der Wirklichkeit Gewalt anzutun, um die reale Geltung der Konstruktion in der Wirklichkeit zu erklären, fast unwiderstehlich wird." - Max Weber, Gesammelte Aufsätze zur Wissenschaftslehre, Tübingen 1988, Seite 204

327 "Die Erkenntnis ist ein Bestimmungsproblem." - Werner Flach in Hans-Ludwig Ollig (Hg), Materialien zur Neukantianismus-Diskussion, Darmstadt 1987, Seite 155

328 Erkenntnis ist kein Abbilden der Wirklichkeit und keine Wiederholung 'gegebener' Dinge und Sachverhalte, sondern im Gegenteil: in der methodisch bestimmten Erkenntnis-Tätigkeit wird der 'Gegenstand' erst vom Subjekt quasi 'erzeugt'.

329 durch Abstraktion - d.h. auf logischem Weg.

330 Die Ethik ist eine Logik der Willensgestaltung.

331 Die Logik soll die bloße Form vom Gehalt gesondert aufstellen. Eine solche Abhandlung wird Abstraktion genannt.

332 Das Wesen der Logik besteht in der Abstraktion von allem Gehalt.

333 Die Logik ist ein künstliches Produkt des menschlichen Geistes.

334 die pyramidenartige Struktur des Geistes.

335 Der Wert der Logik liegt im Bemühen um eine rationale Begreifbarkeit der Welt.

336 "Da alles wissenschaftliche Forschen und Beweisen in der Form des Begriffs vonstatten geht, so bleibt für die Logik immer die Untersuchung über Wesen, Begründung und Anwendung des Allgemeinen das nächste und bedeutendste Interesse." - Wilhelm Windelband in Hans-Ludwig Ollig (Hg), Neukantianismus, Stuttgart 1982, Seite 169

337 "Die Frage ist nicht von heute. Zu allen Zeiten schon war das Einzigartige ein Prüfstein für die Kräfte der Logik." - Richard Hönigswald in Hans-Ludwig Ollig (Hg), Neukantianismus, Stuttgart 1982, Seite 363

338 Die Logik ist die Theorie des Denkens.

339 "Aus der logischen Beurteilung nach Begriffen kann niemals eine unmittelbare Folgerung auf das Gefühl der Lust oder Unlust gezogen werden." - Vgl. Immanuel Kant, Kritik der Urteilskraft, Stuttgart 1986, Seite 19

340 Der naturalistische Fehlschluß besteht darin, daß aus Sachaussagen keine Werturteile gefolgert werden können, so daß es nicht möglich ist, aus einer Erkenntnis eine Bewertung oder Forderung abzuleiten.

341 "Die Logik ist vor dem 'Wie', nicht vor dem 'Was'." - Ludwig Wittgenstein in Friedrich Waismann, Logik - Sprache - Philosophie, Stuttgart 1985, Seite 111

342 "'Übergang' hat im Logischen kein Recht." - Karl Jaspers, Psychologie der Weltanschauungen, Berlin/Heidelberg/New York 1971, Seite 109

343 Es ist eine logisch wichtige Angelegenheit, das Verhältnis von Ausdruck und Bedeutung zu analytischer Klarheit zu bringen.

344 in idealer. d.h. in logischer Weise.

345 "Die logische Definition, in welcher wir dem Schwanken der Wortbedeutung eine Grenze setzen, ist bloß ein praktisch-logischer Kunstgriff." - Vgl. Edmund Husserl, Logische Untersuchungen Bd. 2, Teil 1, Tübingen 1980, Seite 301

346 Das Interesse des Logikers ist auf objektive Geltung gerichtet.

347 "Die Psychologie betrachtet das Denken, wie es ist, die Logik, wie es sein soll."

348 Die rein logischen Sätze beziehen sich nur auf Ideales.

349 "Herbart bezeichnet die Logik als Moral des Denkens." - Vgl. Edmund Husserl, Logische Untersuchungen, Bd. 1, Tübingen 1980, Seite 218

350 "Die Geometrie beschäftigt sich mit exakten Kreisen: kein sinnlich wahrnehmbares Objekt ist jedoch vollkommen kreisförmig: auch wenn wir unseren Zirkel noch so sorgfältig benutzen, es werden sich doch stets einige Unvollkommenheiten und Unregelmäßigkeiten ergeben. Daraus darf man schließen, daß alles streng logische Denken nur auf ideale Objekte um Gegensatz zu sinnlich wahrnehmbaren Objekten anwendbar." - Bertrand Russell, Philosophie des Abendlandes, Wien/Zürich 1988, Seite 58

351 "Logische Gegensätze sind zu unserer Bequemlichkeit erfunden worden." - Bertrand Russell, Philosophie des Abendlandes, Wien/Zürich 1988, Seite 179

352 Notwendigkeit ist etwas, das im Geiste besteht, nicht in den Gegenständen.

353 "Die Logik sondert den Feingehalt an logischer Bedeutung aus dem All der Inhaltlichkeit heraus, bestimmt die Abgrenzung zwischen dem Logischen und dem Alogischem." - Vgl. Emil Lask, Gesammelte Schriften, Bd. 3, Tübingen 1924, Seite 141

354 der jeder Logik abholde Meinungsteufel.

355 Man muß das Unableitbare als Grenzbegriff auffassen.

356 anthropozentrische Verwertungslogik

357 "Gesetze sind wenn-dann-Beziehungen und keine weil-Beziehungen." - Edgar Zilsel, Die sozialen Ursprünge der neuzeitlichen Wissenschaft, Ffm 1976, Seite 11

358 "Alle reine Logik will Recht haben." - Vgl. Friedrich Nietzsche, Werke Bd. 2, Hg Karl Schlechta, Ffm/Berlin/Wien 1984, Seite 365

359 "Eine Notwendigkeit ist niemals wahrnehmbar, sie überschreitet das Gebiet des Experiments." - Edgar Zilsel, Die sozialen Ursprünge der neuzeitlichen Wissenschaft, Ffm 1976, Seite 166

360 "Ich glaube z.B. nicht mehr. daß die Gesetze der Logik Gesetze sind, die 'das Verhalten der Dinge selber' bestimmen - ich halte sie inzwischen für Gesetze, die ausschließlich unsere Sprache betreffen." - Bertrand Russell, Philosophie - Die Entwicklung meines Denkens, Ffm 1988, Seite 104

361 Die Wirklichkeit läßt sich nicht im Denken auflösen, sie ist logisch nicht notwendig.

362 Aus nichts wird nichts und ohne bestimmte Voraussetzungen läßt sich überhaupt nichts folgern.

363 " Herkunft des Logischen: Woher ist die Logik im menschlichen Kopfe entstanden? Gewiß aus der Unlogik, deren Reich ursprünglich ungeheuer gewesen sein muß. Aber unzählig viele Wesen, welche anders schlossen, als wir jetzt schließen, gingen zugrunde; es könnte immer noch wahrer gewesen sein! Wer zum Beispiel das "Gleiche" nicht en Ursprünge der neuzeitlichen Wissenschaft, Ffm 1976, Seite 166

360 "Ich glaube z.B. nicht mehr. daß die Gesetze der Logik Gesetze sind, die 'das Verhalten der Dinge selber' bestimmen - ich halte sie inzwischen für Gesetze, die ausschließlich unsere Sprache betreffen." - Bertrand Russell, Philosophie - Die Entwicklung meines Denkens, Ffm 1988, Seite 104

361 Die Wirklichkeit läßt sich nicht im Denken auflösen, sie ist logisch nicht notwendig.

362 Aus nichts wird nichts und ohne bestimmte Voraussetzungen läßt sich überhaupt nichts folgern.

363 " Herkunft des Logischen: Woher ist die Logik im menschlichen Kopfe entstanden? Gewiß aus der Unlogik, deren Reich ursprünglich ungeheuer gewesen sein muß. Aber unzählig viele Wesen, welche anders schlossen, als wir jetzt schließen, gingen zugrunde; es könnte immer noch wahrer gewesen sein! Wer zum Beispiel das "Gleiche" nicht oft genug aufzufinden wußte, in Betreff der Nahrung oder in Betreff der ihm feindlichen Tiere. wer also zu langsam subsumierte, zu vorsichtig in der Subsumtion war, hatte nur geringere Wahrscheinlichkeit des Fortlebens als der, welcher bei allem Ähnlichen sofort auf Gleichheit riet. Der überwiegende Hang aber, das Ähnliche als gleich zu behandeln, ein unlogischer Hang - denn es gibt ansich nichts Gleiches -, hat erst alle Grundlage der Logik geschaffen. Ebenso mußte, damit der Begriff der Substanz entstehe, der unentbehrlich für die Logik ist, ob ihm gleich im strengsten Sinne nichts Wirkliches entspricht, - lange Zeit das Wechselnde an den Dingen nicht gesehen, nicht empfunden worden sein; die nicht genau sehenden Wesen hatten einen Vorsprung vor denen, welche alles 'im Fluße' sahen. An und für sich ist schon jeder hohe Grad von Vorsicht im Schließen, jeder skeptische Hang eine große Gefahr für das Leben. Es würden keine lebenden Wesen erhalten sein, wenn nicht der entgegengesetzte Hang, lieber zu bejahen als das Urteil auszusetzen, lieber zu irren und zu dichten als abzuwarten, lieber zuzustimmen als zu verneinen, lieber zu urteilen, als gerecht zu sein - außerordentlich stark angezüchtet worden wäre. - Der Verlauf logischer Gedanken und Schlüsse in unserem jetzigen Gehirn entspricht einem Prozesse und Kampfe von Trieben, die an sich einzeln alle sehr unlogisch und ungerecht sind; wir erfahren gewöhnlich nur das Resultat des Kampfes: so schnell und so versteckt spielt sich jetzt dieser uralte Mechanismus in uns ab." - Friedrich Nietzsche, Werke Bd. 2, Hg Karl Schlechta, Ffm/Berlin/Wien 1984, Seite 392

364 Der im Wesen der Logik verborgene Optimismus

365 Wäre die Sprache wirklich, entspräche die Logik der Welt.

366 Die Tätigkeit des Scheidens ist Kraft, Arbeit und Macht des Verstandes.

367 "Die Logik der Wissenschaft ist eine 'abstrakte' Logik, d.h. die immanente naturwüchsige Dynamik des Prozesses ist ebenfalls gleichgültig gegenüber den 'Lebensinteressen' des Menschen." - Herbert Marcuse in Otto Ullrich Technik und Herrschaft, Ffm 1979, Seite 43

368 'Daß' ein Stein fällt ist alogisch: 'wie' ein Stein fällt ist logisch.

369 Das Werden widerspricht sich selbst.

370 "Begründungen und Rechtfertigungen werden nicht 'festgestellt', sondern 'hergestellt'." - C. F. Gethmann in Forum für Philosophie Bad Homburg (Hg), Philosophie und Begründung, Ffm 1987, Seite 269

371 Die Sprache der Logik ist die Sprache des Gesetzes.

372 "Unsere Bedürfnisse sind es, die die Welt auslegen." - Jürgen Habermas, Erkenntnis und Interesse, Ffm 1973, Seite 361

373 Die Logik stiftet Beziehungen wie das magische Denken, nur in der Überprüfbarkeit ihrer Erzeugnisse unterscheiden sich beides.

374 Warum sollte jemand gegen unlogische Schlüsse opponieren, solange seine Interessen gewahrt bleiben.

375 Alle Logik ist Wenn-Dann-Logik.

376 "Zeno bediente sich besonders der indirekten Beweismethode: er sagte zum Beispiel 'es kann keine Bewegung von einem Orte zum andern geben: denn wenn es eine solche gäbe, so wäre eine Unendlichkeit vollendet gegeben: dies ist aber eine Unmöglichkeit'. Achill kann die Schildkröte, die einen kleinen Vorsprung hat, im Wettlaufe nicht einholen: denn nur um den Punkt, von dem die Schildkröte aus läuft zu erreichen, müßte er bereits zahllose, unendlich viele Räume durchlaufen haben, nämlich zuerst die Hälfte jenes Raumes, dann das Viertel, dann das Achtel, dann das Sechszehntel und so weiter in infinitum. Wenn er thatsächlich die Schildkröte einholt, so ist dies ein unlogisches Phänomen, also jedenfalls keine Wahrheit, keine Realität, kein wahres Sein, sondern nur eine Täuschung. Denn nie ist es möglich das Unendliche zu beendigen." - Friedrich Nietzsche in Colli/Montinari (Hg), KSA Bd. 1, München 1988, Seite 848

377 "Was die Wissenschaften lehren, hat gegenüber den Meinungen und Überzeugungen der Individuen oder einzelner historischer Gruppen der Menschheit objektive Allgemeingültigkeit, und diese gegenständliche Geltung ist etwas, woran die logische Theorie nicht zu rütteln, was sie vielmehr unbedingt anzuerkennen hat. Die einzige Frage, welche ihr angesichts dieser Ergebnisse übrig bleibt, geht nach den Voraussetzungen des vorwissenschaftlichen Bewußtseins darauf, wie sich das allgemeingültige Wissen zu der Wirklichkeit verhält, auf die es sich als auf seinen Gegenstand beziehen soll. Es handelt sich also um eine Revision der naiven Gleichsetzung von Gegenstand und Wirklichkeit oder um die Beziehung des gegenständlichen Denkens zur Realität oder in letzter Instanz um das Verhältnis von Bewußtsein und Sein." - Wilhelm Windelband, Die Prinzipien der Logik in Arnold Ruge (Hrsg.), Encyclopädie der philosophischen Wissenschaften, Tübingen 1912, Seite 49

378 Die Welt in Subjekt und Objekt zu trennen ist das Grundschema der klassischen Logik.

zuschriften
Hinweis: Bei den nicht näher gekennzeichneten Textstellen handelt es sich um Passagen, die in verschiedenen Quellen mehr oder weniger sinngleich auftauchen, so daß nicht klar ist, wer von wem abgeschrieben hat.