001 "Das wichtigste
Werk eines Menschen ist sein Leben." - Tatjana Tolstoi, Ein Leben mit meinem Vater, München/Zürich 1980, Seite 151
002 Wer getrieben wird von der Sorge um den täglichen Lebensunterhalt, den unabweislichen Bedürfnissen des menschlichen Körpers, gehört zur Mehrheit der unfreien Menschen.
003 "Das Leben ist nie schön, sondern die Bilder des Lebens sind es." - Arthur Schopenhauer, Die Welt als Wille und Vorstellung, Bd. 2, Teil 2, Zürich 1977, Seite 444
004 "Diejenigen, die von der menschlichen Dummheit leben, kultivieren dieselbe in einem so hohen Maße, daß man unfähig wird, die einfachsten Dinge noch klar zu erkennen." - Verschiedene Autoren, Frauen in der Revolution, Bd. 1, - Louise Michel, Berlin 1976, Seite 155
008 Der Rebell verlangt nicht das Leben, sondern die Gründe des Lebens.
009 "Der Geist ist es, der lebendig macht." - Johann Georg Hamann, Schriften zur Sprache, Ffm 1967, Seite 196
010 "Wenn alle wissenschaftlichen Fragen beantwortet sind, sind unsere Lebensprobleme noch gar nicht berührt." - Ludwig Wittgenstein
011 Primitivste Voraussetzung für die Qualität des Lebens ist die Erhaltung des Lebens.
012 "So ist in allem Verstehen ein Irrationales, wie das Lebens selber ein solches ist; es kann durch keine Formeln logischer Leistung repräsentiert werden." - Wilhelm Dilthey, Der Aufbau der geschichtlichen Welt in den Geisteswissenschaften, Ffm 1981, Seite 269
013 "Es gibt keinen Reichtum, nur Leben." - John Ruskin
015 "Leben lebt auch dahinflutend in Finsternis." - Aurelius Augustinus, Bekenntnisse, München 1985, Seite 369
016 "Leben kann nicht vor den Richterstuhl der Vernunft
gebracht werden." - Wilhelm Dilthey, Der Aufbau der geschichtlichen Welt in den Geisteswissenschaften, Ffm 1981, Seite 323
018 "Man darf im natürlichen Leben nicht mehr als eine Bedingung der Kultur sehen, nicht etwas, das
schon für sich den Eigenwert trägt, der
für den Sinn der Kultur maßgebend ist. Nicht daß der Mensch überhaupt lebt, sondern wie er sein Leben gestaltet, ist für die Kultur wesentlich." - Heinrich Rickert, Grundprobleme der Philosophie, Tübingen 1934, Seite 168
019 Wie Leben entsteht, hat noch niemand kausal erklären können. "Leben" ist ein Bereich geblieben, der sich kausal nicht erschöpfend erklären, sondern nur unter Zuhilfenahme von Zweckbegriffen verstehen läßt.
020Seele und Leben werden im Griechischen durch dasselbe Wort "Psyche" bezeichnet.
025 "Wir haben uns davor zu hüten, mit dem vieldeutigen Schlagwort Leben, unkontrollierte Wertbegriffe einzuführen." - Heinrich Rickert, Grundprobleme der Philosophie, Tübingen 1934, Seite 168
027 "Das Rad des Lebens stände still, wenn der hervorbringenden, nährenden und hütenden Macht nicht die zerstörende beigesellt bliebe." - Ludwig Klages, Der Geist als Widersacher der Seele, Bonn 1981, Seite 1333
029 Die Grundfrage der Philosophie ist, ob das Leben der Mühewert ist, gelebt zu werden.
030 "Es ist wirklich unglaublich, wie nichtssagend und bedeutungsleer, von außen gesehen, und wie dumpf und sinnlos, von innen empfunden, das Leben der allermeisten Menschen dahinfließt. Es ist ein mattes Sehnen und Taumeln durch die vier Lebensalter hindurch zum Tode, unter Begleitung einer Reihe trivialer Gedanken. Sie gleichen Uhrwerken, welche aufgezogen werden und gehen, ohne zu wissen warum; und jedesmal, daß ein Mensch gezeugt und geboren worden, ist die Uhr des Menschenlebens aufs Neue aufgezogen, um jetzt ihr schon zahllose Male abgespieltes Leierstück abermals zu wiederholen. Satz für Satz und Takt für Takt, mit unbedeutenden Variationen." - Arthur Schopenhauer, Die Welt als Wille und Vorstellung, Bd. 1, Teil 2, Zürich 1977, Seite 402
039 Der eigentliche Lebenswille
ist auf Macht aus.
040 Das Leben läßt sich nicht aufteilen, es ist einheitlich im Ganzen, nicht in den Teilen.
041 Die Ökologiebewegung
hat den Lebensschutz zum höchsten Ziel.
042 "Leben ist zunächst ein inneres Faktum, um seiner selbst willen, und erst dann eine äußere Tatsache, die sich auf andere bezieht." - Alfred North Whitehead, Wie entsteht Religion, Ffm 1986, Seite 15
043 Das Leben ist ein Kampf,
aber kein Kampf zwischen Mensch und Mensch, sondern ein Kampf zwischen Mensch und Natur.
044 Nicht das Bewußtsein
bestimmt das Leben, sondern das Leben bestimmt das Bewußtsein.
046 Der Gedanke, daß
das Leben keinen höherenZweck habe, als die Lust, ist eine Ansicht,
die nur der Schweine würdig ist. Es ist besser, ein unzufriedener Mensch zu sein, als ein zufriedenes Schwein.
047 "Ein glückliches Leben ist unmöglich: das Höchste, was der Mensch erlangen kann, ist ein heroischer Lebenslauf. Einen solchen
führt der, welcher, in irgend einer Art und Angelegenheit, für
das Allen irgendwie zu Gute Kommende mit übergroßen Schwierigkeiten kämpft und am Ende siegt, dabei aber schlecht oder gar nicht belohnt wird." - Arthur Schopenhauer in Friedrich Nietzsche, KSA Bd. 1, Colli/Montinari (Hg), München 1988, Seite 373
048 "Wenn wir ganz ehrlich
gegen uns selber sind, müssen wir zugeben, daß unser Leben alles ist, was uns wirklich gehört." - Cesar Chavez
051Philosophie ist für Platon nicht der Luxus der Gelehrtenstube oder der verfeinerten Bildung, sondern das allerunentbehrlichste Nährmittel eines wirklich lebenswerten Lebens, da es sonst ohne Zieleinheit wäre und damit aufhören würde ein Leben zu sein.
052 Alle Menschen sind Philosophen, weil sie die eine oder andere Einstellung zu Leben und Tod einnehmen.
132 Das vollkommene Freisein
von Krankheit ist mit dem Lebensprozess unvereinbar.
133 Essen ist ein magischer Vorgang, der das Leben erhält. Essen ist heiliges
Tun, die Teilnahme an der Macht, die in die Pflanzen gelegt ist.
lebender Systeme.
134Nichtlinearität ist das Wesensmerkmal der Lebensprozesse.
140Techniker
und Ingenieure sorgen dafür, daß der mechanische Prozess die
lebendige Arbeitbeherrscht.
141 "Alle übrigen Wörter des Satzes sind gleichsam tot daliegender, zu verbindender Stoff, das Verbum allein ist der, Leben enthaltene und Leben verbreitende Mittelpunkt." - Wilhelm von Humboldt, Schriften zur Sprache, Stuttgart 1985
142 Der Sinn
des Lebens gilt nicht für einen Augenblick oder für ein Jahr, sondern für das ganze Leben.
144 Seiendes ist nur der farblose Abglanz des Werdens, den das Leben hinter sich läßt.
145 "Leben heißt vor allem handeln, handeln ohne zu rechnen, einfach aus Freude am handeln." - Emile Durkheim, Soziologie und Philosophie, Ffm 1976, Seite 144
147 Das Leben ist dasjenige
Gut, woran wir am meisten hängen, da es die Voraussetzung aller anderen Güter ist.
148 "Der Brunnen des Lebens ist die Liebe und wer nicht in der Liebe ist, der ist tot." - Tauler in Evelyn Underhill, Mystik - Entwicklung des religiösen Bewußtseins im Menschen, München 1928, Seite 116
149 Der Bürokrat
möchte alle Vorgänge des Lebens auf einfache Grundsätze
zurückführen.
159 "Zur weiteren Orientierung
ist nun zu beobachten, daß die Welt des theoretischen Sachgehalts, in welche der Erkennende sich versenkt, eine bloß gedachte Welt ist, deren Gebilde nicht im Leben stehen; als eine subjektsgeschaffene, abseits des ursprünglichen Lebens stehende Region - ein totes Schattenbild
des Lebens, ein künstlich geschaffenes Schattenbild der ursprünglichen Welt. Wie unlebendig, so ist diese Welt auch unpersönlich." - Emil Lask, Gesammelte Schriften, Bd. 3, Tübingen 1924, Seite 178
160 Wie etwas lebt ist etwas anderes, wie etwas für die wissenschaftliche Beobachtung da ist.
163 "Im Lebendigen ist das Einzelne unmittelbar nicht als Teil, sondern als Organ, in welchem das Allgemeine als solches
gegenwärtig existiert, sodaß beim Morde nicht ein Stück Fleisch als etwas Einzelnes, sondern darin selbst das Leben verletzt wird." - G. W. F. Hegel, Grundlinien der Philosophie des Rechts, Ffm 1986, Seite 224
166 "Politik ist die Organisation der Macht, und Macht ist der Feind des Lebens." - Theodor Roszak in Paul Goodman (Hg), Die Saat der Freiheit, NY 1965, Seite 116
169 "Sie übertrugen die besonderen Eigenschaften des Einzelmenschen auf Nationen, Klassen, und Rassen und glaubten damit ein abstraktes Gebilde in einen lebenswarmen Organismus verwandelt zu haben." - Rudolf Rocker, Nationalismus und Kultur, Bd. 2, Bremen o. J., Seite 596
174 Der Zeitvertreib
soll die Menschen daran hindern, an die Nichtigkeit seines Daseins zu denken.
175 Nur in Hinsicht auf lebendige Existenz treten Bedeutung, Wert und Zweck auf.
176 "Unauflösliche
Widersprüche entstehen erst, wenn man die Tatsache des Flußes im Leben erklären will." - Wilhelm Dilthey, Der Aufbau der geschichtlichen Welt in den Geisteswissenschaften, Ffm 1981, Seite 192
177 "The tree of Knowledge
is not that of life." [Der Baum des Wissens ist nicht der Baum des Lebens.]- Lord Byron
180 "Aus dem Leben ergibt sich der Wertbegriff." - Wilhelm Dilthey, Der Aufbau der geschichtlichen Welt in den Geisteswissenschaften, Ffm 1981, Seite 362
181 Sind Viren lebende Wesen niederster Stufe, oder chemische Stoffe von besonderer Komplexität.
182 "Geist heißt das belebende Prinzip im Gemüte." - Immanuel Kant, Kritik der Urteilskraft, Stuttgart 1986, Seite 245
183 Im Gebiet der kleinsten Organismen gibt es keine scharfe Grenze zwischen lebendiger und toter Materie.
184 "Der freie
Mann denkt über nichts weniger nach als über den Tod; seine Weisheit liegt darin, daß er nicht über den Tod, sondern über das Leben nachsinnt." - Baruch de Spinoza in Erwin Schrödinger, Was ist Leben, München 1989, Seite 30
195 "Wer das Leben fragte tausend Jahr: Warum lebest du? - Könnte es antworten, es spräche: "Ich lebe, damit ich lebe." Das kommt daher, weil Leben aus seinem eigenen Grunde lebt und aus seinem eigenen quillt. Darum lebt es ohne Warum, nur sich selbst lebend. Ebenso, fragte man einen wahrhaft (echten) Menschen, der aus seinem Grunde wirkt: Warum wirkest du deine Werke? er würde nicht anders sprechen als: Ich wirke, damit ich wirke."- Meister Eckhart in Franz Pfeiffer, Meister Eckhart (66,17)
196 Es kann nichts menschliches und lebendiges außerhalb der Freiheit geben.
198 Für Descartes ist das materielle Universum eine Maschine und nichts als eine Maschine. In der Materie gab es weder Sinn noch Leben, noch Spiritualität. Die Natur funktionierte nach mechanistischen Gesetzen.
Hinweis: Bei den nicht näher gekennzeichneten Textstellen handelt es sich um Passagen, die in verschiedenen Quellen mehr oder weniger sinngleich auftauchen, so daß nicht klar ist, wer von wem abgeschrieben hat.