Herrschaft
p-2siehe auch Macht, Gewalt, Unterdrückung, Widerstand, Revolution

001 Demokratisierung bedeutet Herrschaftsabbau.

002 Jedes Herrschaftssystem hat ein Interesse brutale Gewalt durch bessere demokratischere Herrschaftsmittel zu ersetzen.

003 "Wissenschaft hat von Anbeginn einen Doppelcharakter: sie ist zweckmäßig zur Beherrschung der Natur und zur Beherrschung des Menschen. Bevor die Wissenschaft zur exakten Naturwissenschaft wurde und ihr Name noch Philosophie und Theologie war, bestand ihre Anwendung hauptsächlich darin, die Menschen besser zu beherrschen und nicht die Natur." - Otto Ullrich, Technik und Herrschaft, Ffm 1979, Seite 68

004 Der Stärkste ist nie stark genug, um immer Herr zu bleiben, wenn er nicht aus der Gewalt ein Recht macht und aus dem Gehorsam eine Pflicht.

005 Für jede Rechtfertigung einer gerade herrschenden Gesellschaftsordnung steht immer eine Ideologie von der "Natur des Menschen" bereit.

006 Die Herrschaft des Begriffs erhebt sich als Allgemeinheit der Gedanken auf dem Fundament einer Herrschaft über die Wirklichkeit.

007 Die Herrschaft tritt dem Einzelnen als die Herrschaft des Allgemeinen gegenüber.

008 Vertretbarkeit ist das Maß der Herrschaft.

009 Daß die Bürger vor dem Gesetz gleich sind heißt nichts anderes, als daß Gesetze herrschen.

010 Die Frage ist nicht wer die Herrscher sein sollen, sondern wie wir sie zähmen können.

011 Wer sich von der blinden Herrschaft der eigenen Gefühle zu befreien mag, der wird die Gefühle der anderen für seine Zwecke nützen können.

012 Der Beherrschte beherrscht sich selbst im Interesse der Herrschenden.

013 "Der Kapitalist besitzt die Arbeiter, als ob sie Sklaven wären. Der einzige Unterschied ist die Art sie zu kaufen." - James Mill, Elements of Political Economy, London 1826, Seite 21

014 Das beste Mittel zur Unterwerfung von Menschen ist die Unterwerfung ihres Geistes, und diese ist dort am wirksamsten, wo die dazu verwendeten Lehren der menschlichen Illusionsbedürftigkeit entgegenkommen.

015 Herrschaft des Quantitativen über das Qualitative, der Mehrheit über die Minderheit.

016 Autorität will der Macht die negative Seite des Zwangs nehmen, also gerade das Problem der Herrschaft als Unterdrückung zu einem anderen Gesichtspunkt wenden.

017 "Die Herrschaftsdisziplin wird durch eine Sachdisziplin abgelöst." - vgl. Otto Ullrich, Technik und Herrschaft, Ffm 1979, Seite 41

018 Wir müssen alle Formen der Dominanz zerschlagen.

019 Um die Herrschaft des Menschen über die Welt zu sichern, muß von der Welt und den Menschen alles abgetrennt werden, was sich dieser Herrschaft entzieht, was nicht zum Reich der Quantität gehört.

020 Die bürgerliche Sozialwissenschaft sieht Herrschaft als unabdingbares Organisationsprinzip der materiellen Produktionsweise an.

021 Herrschaft und Unterdrückung im Namen der Freiheit der Ordnung und des Friedens.

022 "Was bloße Ökonomie zu sein schien, ist also in Wirklichkeit Politik, eben ökonomisch fixierte, rechtlich verschleierte Herrschaft." - Hermann Lübbe in Hans-Ludwig Ollig, Materialien zur Neukantianismus-Diskussion, Darmstadt 1987, Seite 244

023 Das Schwert mag zwar gewinnen, aber nur der Logos kann die Macht erhalten.

024 Manipulation als ausschlaggebendes Instrument zur Erhaltung der Herrschaft.

025 Perls bezeichnet Herrschaft als verschobene Aggression." -vgl. Perls/Hefferline/Goodmann, Gestalttherapie - Praxis, München 1991, Seite 213

026 Die Bourgeoisie herrscht nicht, sie beutet aus.

027 Mit seiner Seele gehört der Mensch Gott, mit seinem Körper einem weltlichen Herrscher, mit seinem Geist sich selbst.

028 Unterdrückung herrscht gerade, weil die Menschen gespalten sind, untereinander und in sich selbst.

029 Jedesmal wenn ein Sklave die Herrschaft erträglich macht, eilt er dem Herrn zu Hilfe.

030 Die Lüge des Idealen ist die Wahrheit des Herrschenden.

031 "Kein Diskurs, in dem nicht auch Herrschaft wäre." - Bernhard Taureck (Hg), Psychoanalyse und Philosophie - Lacan in der Diskussion, Ffm 1992, Seite 50

032 Alle Herrschaft ist ein Übel und sie ist auch dann nicht besser, wenn es eine Mehrheitsherrschaft ist.

033 "Wenn das Volk lesen kann, wird es seine Oberen verachten." - Minister des Tsin-Staates in Max Weber, Gesammelte Aufsätze zur Religionssoziologie, Tübingen 1988, Seite 392

034 Man muß die Menschen durch ihrer Instinkte und Gemütsbewegungen beherrschen, statt durch Änderung ihres Gedankengangs.

035 Das Eigentum ist die Herrschaft der Besitzenden über die Nichtbesitzenden.

036 "In der Logik ist das Wort frech geworden." - Joachim Kühn, Gescheiterte Sprachkritik - Fritz Mauthners Leben und Werk, Berlin/NY 1975, Seite 86

037 Der Despot glaubte, daß alle Gewalt von Gott kommt. Er glaubte im Ernst an seine göttliche Salbung, an sein Recht oder genauer an seine Pflicht, Befehle zu erteilen, und an die Verpflichtung jedes Untertanen, ohne Einwände zu gehorchen und seine Befehle auszuführen.

038 Mit Voltaire verkündet Heine, daß die Herren nicht mit Sporen an den Füßen und die Diener nicht mit Sätteln auf dem Rücken zur Welt kommen seien.

039 Der Herrscher ist ein Repräsentant des Bösen, wenn er seine Herrschaft nicht zunehmend abbaut, sondern ausbaut.

040 Herrschaft entsteht überall, wo Schutz gewährt wird.

041 "Das Denken ist der Hauptfeind der Herrscher." - Napoleon Bonaparte

042 "Die Souveränität des Königs mußte vor der Souveränität der Nation die Flagge streichen." - Rudolf Rocker, Nationalismus und Kultur, Bd. 1, Bremen o. J., Seite 237

043 "Politische Herrschaft strebt immer nach Uniformität. In ihrer blöden Sucht, alles gesellschaftliche Geschehen nach bestimmten Grundsätzen ordnen und lenken zu wollen, ist sie stets darauf erpicht, alle Gebiete menschlicher Betätigung einer einheitlichen Schablone zu unterwerfen. Damit gerät sie in einen unlösbaren Gegensatz mit allen schöpferischen Kräften des höheren Kulturgeschehens, das stets nach neuen Formen und Gestaltungen Ausschau hält, infolgedessen an das Mannigfaltige und Vielseitige des menschlichen Strebens ebenso gebunden ist, wie die politische Macht an die Schablone und die starre Form." - Rudolf Rocker, Nationalismus und Kultur, Bd. 1, Bremen o. J., Seite 227

044 Herrschaftslosigkeit ist ein altes und hohes Menschheitsideal.

045 "Divide et impera." (Teile und herrsche)

046 Die Schmach der Germanen war immer schon, daß sie die besten Diener der Tyrannen waren.

047 "Daher muß man alle Gewalttaten auf einmal begehen, damit sie weniger fühlbar werden und dadurch weniger verletzen; Wohltaten hingegen muß man nach und nach erweisen, damit sie besser wahrgenommen werden." - Niccoló Machiavelli, Der Fürst, Stuttgart 1976, Seite 73

048 "Auch wenn die Herrschaft der Majorität ungerecht und tyrannisch ist, ist die Herrschaft der Minorität noch viel ungerechter und gefährlicher." - Errico Malatesta in Hector Zoccoli, Die Anarchie und die Anarchisten, Berlin 1980, Seite 385

049 Es ist für die herrschenden und ausbeutenden Klassen geradezu eine Überlebensfrage, ob das Volk durch Religion und Politik versimpelt wird oder nicht.

050 Eine dauerhafte Regierungsmacht kann nur eine Gruppe aufrichten, die auf die Zustimmung der Beherrschten rechnen kann.

051 Produktionsverhältnisse sind Herrschaftsverhältnisse.

052 "Die Wahrheit ist wie eine Herrin, und alle diejenigen, die die Wahrheit verherrlichen, suchen und verherrlichen einen Herrn. Doch wo lebt dieser Herr? Wo sonst denn, als in unserem Kopf." - Max Stirner, Der Einzige und sein Eigentum, Leipzig 1892, Seite 419

053 Die Theorie "ist das Netz, das wir auswerfen, um die Welt einzufangen - sie zu rationalisieren, zu erklären und zu beherrschen." - Karl Popper, Logik der Forschung, Wien 1935, Seite 26

054 Begreifen ist Beherrschen.

055 Denken ist Beherrschen.

056 Angst ist ein ideales Herrschaftsmittel.

057 Die Herrschaft des quantitativen Denkens ist Materialismus profanster Art.

058 Rationalität soll die Willkürlichkeit ausschließen.

059 Die Welt ist unter die Herrschaft des Begriffs gebracht.

060 Herrschaftsideologien haben den Zweck, allen klarzumachen, daß die Dinge und die Menschen nun mal so sind, und im Wesentlichen alles immer so gewesen ist, wie in der Gegenwart.

061 Der Zweck der Geschichte ist die Vernichtung der Herren.

062 Die erstickenden Totalisierungen der herrschenden Machtgebilde versuchen mit Hilfe abstrakter Kategorien alles auf einen Nenner zu bringen und zwingen den Menschen dadurch die Verleugnung ihres individuellen Seins und Tuns auf.

063 Es ist eine raffinierte Herrschaftstechnik, ewige Gesetze aus Beobachtungstatsachen abzuleiten.

064 "Das positive Recht ist Herrschafts-Technik, ist eine besonders dünn aufliegende Herrschaftsideologie." - Ernst Bloch, Naturrecht und menschliche Würde, Ffm 1985, Seite 208

065 Der Idealist wird von einer Idee beherrscht.

066 Aufgabe der Erhaltung der Ordnung ist Aufrechterhaltung der bestehenden Herrschaftsverhältnisse.

067 Ungehorsam gegen den Gemeinwillen scheint ein weitaus schlimmeres Delikt, als der Ungehorsam gegen staatlicheTyrannei.

068 Die Verwaltung und Bürokratie stellt den Herrschaftsbetrieb in seiner äußeren Erscheinung dar.

069 Hypnose als geistige Gewalt und Herrschaft.

070 Wer große Ängste verspürt, möchte am liebsten alles um sich herum kontrollieren.

071 "Glaubt ihr, mir einen Herrn zu geben, weil ihr Tausende seid." - Spartakus

072 Alle Herrschaft beginnt zu wanken, sobald sie sich nicht mehr auf einen festen Glauben an ihr Recht stützen kann.

073 Der wissenschaftliche Rationalismus geht davon aus, daß es prinzipiell keine geheimnisvollen, unberechenbaren Mächte gibt, sondern daß man alle Dinge durch berechnen beherrschen könnte. Das aber bedeutet Entzauberung der Welt.

074 ...weil ihr mich nicht liebt, muß ich euch beherrschen - weil du uns beherrschen willst, können wir dich nicht lieben.

075 "Wir reden von der Tyrannei der Northcliffs und Rockefellers; aber was ist ihre Tyrannei denn anderes als die Tyrannei der Arbeitermassen, die selbst Northcliffs oder Rockefellers wären, wenn sie nur könnten, und deren Meinungen und Vorurteile und Lebensziele es einem Lord Northcliff überhaupt erst ermöglichen, soviel Reichtum anzusammeln." - George Bernard Shaw, Der Sozialismus und die Natur des Menschen, Ffm 1973, Seite 233

076 Die herrschende Klasse organisiert sich als ideologischer und administrativer Staatsapparat.

077 Der Bürokratismus ist die politische Herrschaftsform.

078 Die List der herrschenden Klassen, die Massen an ihre niedrigen persönlichen und familiären Interessen zu Ketten, diese List führte zur Aufrechterhaltung ihrer Herrschaft.

079 Herrschaft muß in umfassenden Sinn als Setzung, Anwendung und Erzwingung von Normen verstanden werden.

080 Die Ordnung der Zeit ist vielleicht das vornehmste Attribut aller Herrschaft.

081 Der Staat maßt sich das Recht auf Herrschaft über das Verstandlose und Unvernünftige an.

082 Zufälliges darf mich nicht beherrschen.

083 Demokratie ist Mehrheit und Mehrheit ist Herrschaft.

084 Gehorsam nicht durch Zwang und Strafe, sondern durch Überzeugung.

085 Geltende Normen sind letzten Endes nichts anderes als herrschende.

086 "Das Allgemeine waltet durch ein ruhiges Gebieten." - Plotin

087 Der Stärkere ist nie stark genug immer der Herr zu sein, wenn er nicht seine Stärke in ein Recht verwandelt und den Gehorsam in eine Pflicht.

088 Es ist einfacher zu erobern, als zu herrschen.

089 Herrschaft wird in Verwaltung überführt.

090 In der Erziehung werden fremde Herrschaftsinteressen verinnerlicht.

091 Kein Herrscher ist sich des Gehorsams seiner Leute für immer sicher.

092 Fragwürdig ist nicht die Herrschaft, sondern ihre Legitimation.

093 "Konstituierend für ein Macht- und Herrschaftsverhältnis bleibt eine asymmetrische Willensübertragung." - Otto Ullrich, Technik und Herrschaft, Ffm 1979, Seite 174f

094 Aus der bloßen Herrschaft über Sachen wird Herrschaft über Menschen.

095 Die Grundlage jeder Herrschaft ist die fraglose Verinnerlichung der jeweiligen Ideologie durch die Beherrschten.

096 Quantifizierung als Herrschaft der rechnerischen Erkenntnis.

097 Herrschaft entfremdet und entmenschlicht.

098 "Wie ich kein Sklave sein möchte, so möchte ich kein Herr sein." - Abraham Lincoln

099 Je lebloser, desto mehr ist alles unter Kontrolle.

100 Politische Herrschaft des Allgemeinen über das Besondere.

101 Die Idee des Vertrags schließt Herrschaft aus.

102 Die Herrschaft des Gesetzes bezieht sich auf die allgemeine Person, nicht auf das konkrete Individuum.

103 Eine gewisse Willkürlichkeit ist unvermeidlich, wenn wir eine Sphäre der Natur theoretisch erfassen wollen, in der jedes Element Bestandteil heterogener Komplexe ist.

104 Je entwickelter die moralische Individualität, desto weniger bedeutet das die Unterordnung des Einzelnen.

105 Solange der Zwang der äußeren Natur in Gestalt des ökonomischen Mangels fortbesteht, wird jede revolutionäre Klasse, nach ihrem Sieg zur Etablierung einer neuen Klassenherrschaft führen.

106 Das Unbewußte wird unterdrückt, wenn es von freier Mitteilung abgehalten wird.

107 Herrschaftsinteressen werden verschleiert.

108 Demokratie heißt permanenter Abbau von Herrschaft.

109 Alle Unterdrückung ist im Grunde Triebunterdrückung.

110 Disziplinierungsmaßnahmen und Strafsanktionenzielen im Herrschaftssystem darauf ab, Konflikte zu unterdrücken.

111 das herrschende Realitätsprinzip.

112 Die Lehrer in der Schule sind Agenten der Herrschenden.

113 Im Kampf gegen den Universalismus wird der innerste Kern der Herrschaft getroffen.

114 Die Idee steht neben dem Herrscher.

115 Der Kampf gegen die Lust zur Herrschaft muß auch den Kampf gegen die Lust zur Unterordnung beeinhalten.

116 Die Schule ist ein raffiniertes Herrschaftsmittel der Macht.

117 Schablonisierung der Untertanen, um Herrschaft zu sichern.

118 Die Herrschaft der großen Zahl feiert auf dem Markt Triumphe.

119 Bosheit und Gefährlichkeit der menschlichen Natur muß durch einen starken Herrschaftsapparat im Zaum gehalten werden.

120 Den Menschen ist Herrschaft reizender als Freiheit.

121 Herrschaft ist nur dann sinnvoll, wenn eine einzige Hauptrealität vorhanden ist.

122 Jede große Masse bedarf der Führung.

123 Logokratie als Macht der Worte.

124 Gesellschaft ist nicht ohne Herrschaft denkbar. Gesellschaft ist Normierung, Normierung aber verlangt Herrschaft zu ihrer Setzung und Erzwingung.

125 Die Bedürfnisse sind Herren, mit denen man kämpfen muß.

126 Was man nicht beherrschen kann, wird zerstört.

127 Die Sanktion ist der Vermittlungsbegriff zwischen Norm und Herrschaft.

128 Die Fähigkeit Sanktionen zu verhängen ist der abstrakte Kern aller Herrschaft.

129 Wertsysteme sind die beherrschenden, treibenden Variablen in allen ökonomischen und technologischen Systemen.

130 Hochentwickelte Technologien wie die Kernkraft sind ihrem Wesen nach totalitär.

131 Die Anwendung des Wissens zur Unterwerfung der Natur führt dazu, daß ein paar Menschen große Macht über alle anderen Menschen haben.

132 Kontrolle und Lust zerstören sich gegenseitig.

133 Menschen werden durch willkürliche Symbolsysteme tyrannisiert.

134 "Kein Mensch ist gut genug, um eines anderen Menschen Herr zu sein." - George Bernard Shaw, Der Sozialismus und die Natur des Menschen, Ffm 1973, Seite 76

135 "Gott saß vor der Orgel der Möglichkeiten und improvisierte die Welt. Wir armen Menschen aber hören immer nur die vox humana heraus." - Jakob von Üecküll

136 alltägliche Wirklichkeit als oberste Wirklichkeit

137 Geheimhaltung von Informationen als Monopolisierung von Herrschaftsinteressen.

138 Die Macht der Gesellschaft schließt die Macht ein, über Sozialisationsprozesse zu verfügen, und damit die Macht, Wirklichkeit zu setzen.

139 Herrschende Gruppen mit ihrem Interesse an der Erhaltung des politischen Status Quo.

140 Zuerst versucht der Mensch die Natur von der Idee aus zu beherrschen.

141 Physiokratie heißt Naturherrschaft.

142 Seit Bacon ist das Ziel der Wissenschaften die Natur zu kontrollieren und zu beherrschen. Wissen ist Macht.

143 Wir brauchen nicht so sehr gute Menschen, sondern viel mehr gute Institutionen. Auch der beste Mensch kann der Korruption der Macht erliegen; aber Institutionen, die den Beherrschten eine wirksame Kontrolle über die Herrschaft einräumen, können sogar schlechte Herrscher zwingen, das zu tun, was nach Auffassung der Beherrschten in ihrem Interesse liegt.

144 Das Privileg als Vorherrschaft.

145 Herrschaft ist nichts als legale Gewalt.

146 Anleitung beeinhaltet immer, daß man Macht über den Geist eines anderen geltend macht.

147 Damit der Staat funktioniert, muß es vom Mann zur Frau und vom Erwachsenen zum Kind spezifische Herrschaftsverhältnisse geben.

148 Für den Meister der Wirklichkeit haben Worte ihre Herrschaft verloren.

149 Die Staatsräson ist das Lebensinteresseder herrschenden Ordnung.

150 Im Interesse der öffentlichen Meinung werden Meinungen unterdrückt. Öffentliches Interesse ist Mehrheitsinteresse, das die Minderheiten unterdrückt.

151 Die Familie ist das kleinste Gebilde der Herrschaft.

152 Die mystische Herrschaft des Ganzen über den Teil.

153 Tugenden ohne Unterwerfung und Herrschaft.

154 Souveränität ist die zentrale Frage des Rechts.

155 Triebe, die unterdrückt werden müssen.

156 Die Tyrannei der Uhr

157 Probleme entstehen nur dadurch, daß versucht wird, eine subjektive Überzeugung in einen unfehlbaren, objektiven Maßstab zu verwandeln, der jeder Kritik widersteht und unbedingten Gehorsam verlangt.

158 Technik als Instrument der Herrschaftsstabilisierung.

159 Verabsolutierte Logik ist Ideologie.

160 Sprache ist auch ein Medium von Herrschaft und sozialer Macht.

161 Jede Herrschaft verlangt zugleich Ausbeutung und Organisation.

162 Die neuen Herren: Herren ohne Sklaven.

163 Der Tod ist der absolute Herr.

164 Es kommt nicht so sehr darauf an Divergenzen zu glätten und zu harmoniseren, als die Spannungen fruchtbar auszutragen.

165 Das Verstehen eines Satzes kann nicht durch Gewalt erzwungen werden; sprachliche Kommunikation ist nur möglich, wenn Herrschaft nicht wenigstens partiell außer Spiel gesetzt ist. Oft läßt sich das eine nur auf Kosten des anderen verwirklichen.

166 Beherrschen heißt zu beherrschen wissen.

167 Ohne Gewalt gibt es keine Herrschaft.

168 Die materiell und kulturell gehobene Lebensweise einer verschwindend kleinen Oberschicht durch das menschenunwürdiges Elend der Masse der Bevölkerung erkauft.

169 Von Anbeginn an schließt Herrschaft über die Natur deren Entqualifizierung und Objektivierung ein.

170 Die herrschenden Klassen, d. h. die heutigen Verteidiger des Weltkapitalismus.

171 Herrschaft als regulierte Gewalt.

172 Die Herrschaft ist das Fundamentalthema unserer Epoche.

173 Es gibt keine größere Tyrannei, als die der Eltern gegen die Kinder.

174 "Die Internationale der Unterdrückten steht einer Internationale der Unterdrücker gegenüber." - Hector Zoccoli, Die Anarchie und die Anarchisten, Berlin 1980, Seite 365

175 Beherrschtes Bewußtsein ist entfremdetes Bewußtsein.

176 In jedem Herrschaftssystem muß das Individuum auf einen Teil seiner Bedürfnisbefriedigung verzichten.

177 Hierarchie ist Gedankenherrschaft, Herrschaft des Geistes.

178 Herrschaft wird mit dem Vorhandensein von Knappheit legitimiert.

179 Das eigentliche Wesen der Politik ist die Sache gegen jede Zwangsherrschaft.

180 Herrschaft ist Besitz.

181 Der Schulzwang ist eine grundsätzliche Voraussetzung für das Funktionieren der politischen Institutionen.

182 Macht ist etwas Positives, Kontrolle etwas Negatives.

183 Herrschaft des Bewußtseins über das Unbewußte.

184 Das Prinzip der Herrschaft ist die Wurzel aller sozialen Probleme.

185 Jede Herrschaft hat die Tendenz sich ins Totale auszudehnen.

186 Der Zweck der Wissenschaft ist Beherrschung der Natur.

187 Der kleinste Wunsch herrscht bereits.

188 Was an Gedankengängen bisweilen so störend wirkt, ist ihre Willkür.

189 "Die Macht zu gebieten und herrschen haben ihren Reiz." - Aurelius Augustinus, Bekenntnisse, München 1985, Seite 62

190 Bevorzugung und Herrschaft sind genau dasselbe.

191 Manipulation ist die Technik der Beherrschung.

192 Die Befreiung von geistiger Unterdrückung.

193 "Die neue mechanistische Ordnung und die mit ihr zusammenhängenden Werte Herrschaft und Kontrolle führen den Tod der Natur herbei." - Carolyn Merchant, Der Tod der Natur, München 1987, Seite 190

194 Gott ist eine Idee des Menschen die zur Legitimation von Herrschaftsverhältnissen benutzt wird.

195 Herrschaft wird aus der Verderbtheit der Menschen gerechtfertigt.

196 Das gesellschaftliche Leben wird als eine Reihe von Machtkämpfen aufgefasst und die Staatsgewalt als ein Resultat solcher Machtkämpfe.

197 Herrschaft ist ein Zustand ungleicher Freiheit.

198 Institutionalisierung bedeutet Kontrollierbarkeit.

199 Die Herrschaft eines Gesetzes ist die beste Herrschaft.

200 Das Eigentumsrecht ist die Grundlage der herrschenden Ordnung.

201 Herrschaft des Verstandes ist Herrschaft über die Natur.

202 Der Staat ist die bis aufs Äußerste gesteigerte Herrschaft der Schlechten.

203 Die Medizin ist heute nicht so sehr Heilkunst, sondern eher ein Mittel der sozialen Kontrolle und der politischen Herrschaft.

204 Gena Corea nennt die politische Herrschaft durch Ärzte "Pharmakratie".

205 "Wir haben Wörter, um den Vordergrund zu beschreiben, die Oberflächenrealität, aber keine für die Beschreibung des Hintergrunds der dahinterliegenden Wahrheiten. Wir haben Wörter, die die Medizin als Heilkunst beschreiben, aber keine, um sie als Methode gesellschaftlicher Kontrolle oder politischer Herrschaft kenntlich zu machen." - Gena Corea, Die Muttermaschine, Ffm 1988, Seite 8

206 Vergegenständlichung und Herrschaft sind typisch für die Männerkultur." - vgl. Gena Corea, Die Muttermaschine, Ffm 1988, Seite 10

207 "Das alles muß geheim bleiben, außer bei den Herrschern, soll die Herde der Wächter möglichst ohne Hader leben." - Platon in Gena Corea, Die Muttermaschine, Ffm 1988, Seite 19

208 Das Problem ist, wie eine herrschaftsfreie Arbeit realisiert werden kann.

209 Die schöpferische Bedeutung der handelnden Persönlichkeit steht im Gegensatz zur mechanischen Kausalität des Naturgeschehens.

210 Das Herrschenwollen ist einer der wichtigsten Faktoren in menschlichen Beziehungen.

211 "Die ideologische Konstitution eines für alle akzeptablen Gemeinwohls ist de facto immer nur als institutionell etablierte und sanktionierte Dogmen durchsetzbar, als Offenbarungen einer zentralen Instanz, die über ein Deutungsmonopol verfügt und über die Gewaltmittel, die zu seiner Aufrechterhaltung erforderlich sind." - Hans Albert, Kritische Vernunft und menschliche Praxis, Stuttgart 1984, Seite 199

212 Der Begriff der Herrschaft wird aus dem Begriff des Sollens abgeleitet.

213 "Das ganze Recht, zum weitaus überwiegenden Teil auch das Strafrecht, ist ein bloßes Mittel der herrschenden Klassen, die ihre Interessen schützende Rechtssicherheit aufrecht zu erhalten." - Ernst Bloch, Geist der Utopie, Ffm 1985, Seite 400

214 "Die ganze von der Liebe gelöste Erkenntnis verwandelt sich in den Willen zur Herrschaft, und darin liegt Dämonie. Ohne Liebe verwandelt sich alles, sogar der Glaube, in Dämonie, wie sich auch ohne Freiheit alles in Dämonie verwandelt." - Nikolai Berdjajew, Das Ich und die Welt der Objekte, Darmstadt 1933, Seite 97f

215 Herrschaft beruht auf der Vorstellung vom Andersartigkeit.

216 Die Herrschaft über das Ganze existiert nur durch ausgrenzen.

217 Herrschsucht ist eine Erscheinungsform des Bösen.

218 "Wo geherrscht wird, da gibt es Massen: Wo Massen sind, da gibt es ein Bedürfnis nach Sklaverei. Wo es Sklaverei gibt, da sind der Individuen nur wenige." - Friedrich Nietzsche, Werke Bd. 2, Schlechta, Karl (Hg), Ffm/Berlin/Wien 1984, Seite 412

219 Herrschaft des Mannes über die Frau / Herrschaft über das Kind

220 Herrschaft ist unmoralisch. Herrschaftslosigkeit ist moralisch.

221 Herrschaft ist notwendig mit dem Staat gegeben.

222 "Die Möglichkeit von Zwecken ist im Begehrungsvermögen begründet. Der Zweck ist auch Gegenstand der Willkür." (kantisches Zweckverständnis) - vgl. Hans-Ludwig Ollig, Materialien zur Neukantianismus-Diskussion, Darmstadt 1987, Seite 164

223 Jede Herrschaft vergegenständlicht die Beherrschten.

224 Gesamtgesellschaftliche Organisation ist nichts als Herrschaft.

225 die herrschaftsbegründende Bedeutung der Trennung von Hand-und Kopfarbeit.

226 Herrschaft als Gewalt, die widerstrebenden Willen bricht.

227 Herrschaft bedeutet Asymmetrie in den Lebenschancen.

228 "Aus dem Widerspruch zwischen individuellen Bedürfnissen und Interessen und einem Organisationsziel, einem Betriebsinteresse, und zusammen mit dem zusätzlichen Postulat, daß ein übergeordnetes Interesse besteht, dieser Produktionsstätte dauerhafte, institutionelle Form zu geben, erwächst die Notwendigkeit einer normgeregelten, arbeitsteiligen Rollenstruktur, vor allem der Herausbildung einer Herrschaftsstruktur." - Otto Ullrich, Technik und Herrschaft, Ffm 1979, Seite 14

229 "Der Lohn erwies sich als hervorragendes Instrument, die Legitimationsfrage betrieblicher Herrschaft zu verdrängen um den Schein der Freiwilligkeit der Arbeit aufrechtzuerhalten." - vgl. Otto Ullrich, Technik und Herrschaft, Ffm 1979, Seite 21

230 Herrschaft des Einen ist Unterdrückung des Anderen.

231 "Hinter der scheinbar sachlichen Abhängigkeit steht die personale Herrschaft profitorientierter Massen, die nur nicht mehr allen deutlich in Erscheinung tritt." - Otto Ullrich, Technik und Herrschaft, Ffm 1979, Seite 42

232 Geheimes Wissen ist der Schlüssel zu jedem System totaler Herrschaft.

233 "Das Herrschaftswissen über die Natur geht aus von bereinigten isolierten Prozessen. Um einen komplexen Prozess, einen zusammengesetzten Arbeitsprozess der Natur für den Menschen, in gleicher Weise zu beherrschen, bedarf es einmal einer großen Zahl partikularer Gesetze, und zum anderen muß das Naturmaterial auch genügend begradigt sein, damit der synthetisierte Prozess auch wirklich berechenbar abläuft." - Otto Ullrich, Technik und Herrschaft, Ffm 1979, Seite 101

234 Bestimmung der Arbeit durch einen fremden Willen über die Köpfe der unmittelbaren Produzenten hinweg.

235 "Macht ist ein Zwangsverhältnis zwischen Herr und Knecht." - vgl. Otto Ullrich, Technik und Herrschaft, Ffm 1979, Seite 153

236 "Als Herrschaft wird ein Machtverhältnis meist dann bezeichnet, wenn es aus bestimmten Gründen zeitlich stabil ist." - Otto Ullrich, Technik und Herrschaft, Ffm 1979, Seite 159

237 Um der Abschaffung der Herrschaft willen muß der Mensch den Preis des Konsens zahlen.

238 Die Macht wird über vermittelnde Zwischenglieder wie z.B. Technik ausgeübt. Otto Ullrich spricht von einer "Meditatisierung der Herrschaft". - vgl. Otto Ullrich, Technik und Herrschaft, Ffm 1979, Seite 171

239 "Technik wird nicht nur zur sachgerechten Verwaltung rationaler und notwendiger Prozesse eingesetzt, sondern ist weit mehr herrschaftsverschleiernde Ideologie. Die Mediatisierung der Herrschaft durch Technik hat den Vorteil der Distanzierung und den zusätzlichen Vorteil, das Verhältnis vergegenständlicht, d. h. versachlicht wird." - vgl. Otto Ullrich, Technik und Herrschaft, Ffm 1979, Seite 173

zuschriften
Hinweis: Bei den nicht näher gekennzeichneten Textstellen handelt es sich um Passagen, die in verschiedenen Quellen mehr oder weniger sinngleich auftauchen, so daß nicht klar ist, wer von wem abgeschrieben hat.