Glaube
Erich Adickes - Wissen und Glauben
p-2siehe auch Skepsis, Sicherheit, Wissen, Religion, Denken, Irrationalität, Ideologie, Manipulation, Ideal, Konformismus

001 "Soll sich der Glaube auf Erkenntnis gründen, oder fängt der Glaube erst da an, wo die Erkenntnis aufhört." - Lin Yutang, Weisheit des lächelnden Lebens, Stuttgart 1973, Seite 442

002 "Und wirklich ist ja aller Glaube in seinem letzten und tiefsten Grunde Glaube an das Wort." - Ferdinand Ebner, Das Wort und die geistigen Realitäten, Innsbruck 1921, Seite 28

003 "Der Wortaberglaube ist nicht nur ein Zeichen von Verdummung, sondern auch ein Mittel zur Unterdrückung: die jeweils herrschenden Mächte stützen sich auf Kräfte, die, wenn alles gesagt und getan ist, nur in Worten existieren (Gnade Gottes, Wille der Nation usw. usw.)" - Fritz Mauthner in Gershom Weiler, Fritz Mauthner - Sprache und Leben, Salzburg/Wien 1986, Seite 12f

004 Seit Hume haben sich viele Logiker mit der Induktion befaßt und mit der Frage, ob sie logisch zu rechtfertigen ist, ob wir nur glauben, oder ob wir "Grund" haben, zu glauben.

005 "Alles Wohlwollen ist bloße Heuchelei, Freundschaft ist ein Betrug, Gemeinsinn eine Posse, Treue eine Falle, um Glauben und Vertrauen zu gewinnen; während wir alle im Grunde nur unsere persönlichen Interessen verfolgen, tragen wir diese schönen Masken." - David Hume, Eine Untersuchung über die Prinzipien der Moral, Stuttgart 1984, Seite 227

006 "Alle Staaten und Ordnungen der Gesellschaft: die Stände, die Ehe, die Erziehung, das Recht, alles dies hat seine Kraft und Dauer allein in dem Glauben der gebundenen Geister an sie - also in der Abwesenheit der Gründe, mindestens in der Abwehr des Fragens nach Gründen." - Friedrich Nietzsche, Menschliches Allzumenschliches - Ein Buch für freie Geister, Frankfurt 1982, Seite 165

007 "Diese Macht des Souveräns ist an sich nur eine juristische Fiktion, sie existiert nur durch die Überzeugung der Untertanen von ihrer Notwendigkeit." - Franz Borkenau, Der Übergang vom feudalen zum bürgerlichen Weltbild, Darmstadt 1971, Seite 466

008 Die Legitimität einer Herrschaftsordnung bemißt sich am Legitimitätsglauben der Beherrschten.

009 Die Quelle der Staatsautorität liegt im blinden Autoritätsglauben der Massen.

010 "Denn keine Macht erhält sich auf Grund besonderer Charaktermerkmale, die ihr innewohnen; ihre Größe fußt stets auf erborgten Eigenschaften, die der Glaube der Menschen ihr beilegte." - Rudolf Rocker, Nationalismus und Kultur, Bd. 1, Bremen o. J., Seite 177

011 "Die heutig geläufige Legitimitätsform ist der Legitimitätsglaube." - Max Weber, Soziologische Grundbegriffe, Tübingen 1976, Seite 53

012 Das Band des Vertrauens und der Aufrichtigkeit, das die Einzelnen zur Einheit verbindet.

013 "Der Glaube besitzt heilende Kraft. Ärztliches Handeln jeder Art - auch die Psychotherapie kann keine Integration der Person als ganzer schaffen. Nur der Glaube vermag das." - vgl. Paul Tillich, Wesen und Wandel des Glaubens, Ffm/Berlin/Wien 1975, Seite 126f

014 "Der Mensch glaubt immer leicht an das, was er wünscht und was seinen Interessen nicht widerspricht. Einerlei, wie intelligent und gebildet er ist, seine Eigenliebe und sein Wunsch, mit seinen Nachbarn zu leben und ihre Achtung zu genießen, werden immer bewirken, daß er das glaubt, was ihm angenehm und nützlich ist." - Michail Bakunin, Staatlichkeit und Anarchie, Ffm/Berlin/Wien 1972, Seite 312

015 Daß es dauernde oder gleiche Dinge gibt ist ein Irrglaube, genauso wie der Glaube, daß es überhaupt Dinge oder Substanzen gibt.

016 Glauben heißt auf etwas vertrauen, sich auf etwas verlassen.

017 Vertrauen schafft Einigkeit und Einigkeit macht stark. Das Vertrauen darf aber keine Dummheit sein und die Einigkeit kein Trugbild.

018 Das Erlebnis, das wir "Sehen des Tisches" nennen, gibt uns Grund, an etwas zu glauben,
das fortdauert, auch wenn wir es nicht sehen.

019 Der Glaube des modernen Menschen an die Wissenschaft dient letzten Endes auch nur Ordnungs- und Disziplinierungszwecken.

020 "Die große Menge glaubt nur an das Geld. Besteht nun die heutige Religion in der Geldwerdung Gottes oder in der Gottwerdung des Geldes." - Heinrich Heine, Beiträge zur deutschen Ideologie, Ffm/Berlin/Wien 1971, Seite 209

021 "Das Objekt als solches für eigentliches Sein zu halten, das ist das Wesen aller Dogmatik, und die Symbole als materielle Leibhaftigkeit für real zu halten, ist insbesondere das Wesen des Aberglaubens. Denn Aberglaube ist Fesselung an das Objekt." - Karl Jaspers, Was ist Philosophie, München 1980, Seite 50

022 Der naive Realismus ist kein ausgeprägter Glaube, sondern eher ein Mangel an Zweifel.

023 Der Standpunkt des natürlichen Bewußtseins ist der eines hingebenden Vertrauens an die äußere Wahrnehmung und das innere Erleben, wodurch uns scheinbar eine "objektive" Wirklichkeit verbürgt wird.

024 Der Glaube an Würde und Gleichheit der Menschen.

025 "Wer sich mit dem zufrieden gibt, was sich in Worten ausdrücken läßt - Gott ist ein Wort, Himmel ist ein Wort -, darf mit Fug und Recht ein Ungläubiger genannt werden." - Dionysos Aeropagita, Mystische Theologie, Weilheim/Obb. 1956, Seite 171

026 Der Nominalismus hat das mittelalterliche Band zwischen Wissen und Glauben zerschlagen.

027 "Primus in orbe deus fecit timor." (Die Furcht schuf als erste den Glauben an die Götter.)

028 Es hat eine Zeit gegeben, wo der Glaube von Stadt zu Stadt, von Dorf zu Dorf wechselte.

029 Alles Wissen ist lediglich ein Glauben.

030 "Der Mensch glaubt an einen Sinn, solange er noch atmet." - Viktor Frankl, Ärztliche Seelsorge - Grundlagen der Logotherapie und Existenzanalyse, München 1980, Seite 221

031 "Eigentlich gibt es gar kein Gut und Böse, sondern nur Glaube und Zweifel." - Robert Musil, Heilige Gespräche, Wechselvoller Fortgang

032 "Aus Glauben ist der Mensch gemacht. Wie einer glaubt, so ist er." - Bhagavad Gita 17,3

033 Als Menschen sind wir nicht der Erkenntnis, sondern nur des Bekenntnisses fähig.

034 Jeder allgemeine Satz beruth auf gutem Glauben.

035 Kampf der Aufklärung gegen den Aberglauben

036 Die Haltung des Glaubens beruht auf Zustimmung und Ja-Sagen.

037 "Wer viel glaubt, dem widerfährt viel." - Merkisches Volksgut

038 Der Glaube an das Beharrende, an das Dauernde, an das Unbedingte, ist nicht der am meisten wahre, sondern der am meisten nützliche Glaube.

039 Ein Gegensatz von Wissen und Glauben ist eine abstrakte Konstruktion, der nichts in der Wirklichkeit entspricht. Wir glauben immer, wenn wir denken und denken immer auch, wenn wir glauben.

040 Verliert ein Mensch seine Glaubensvorstellungen, ohne einen Ersatz finden zu können, verliert er sein seelisches Gleichgewicht, d. h. er wird psychisch krank.

041 Der Glaube ist ein theoretisch unzureichendes Fürwahrhalten.

042 "Wer glaubt, glaubt an Wahrheit." - Fritz Mauthner, Wörterbuch der Philosophie, Bd. 2, Zürich 1980, Seite 563

043 Der Glaube an den Staat ist tief und mächtig.

044 "Es gibt überhaupt keine Gemeinschaft, die keine Glaubensgemeinschaft wäre." - Paul Tillich, Wesen und Wandel des Glaubens, Ffm/Berlin/Wien 1975, Seite 136

045 Der Glaube versetzt Berge.

046 Jede Abstraktion endet schließlich im Glauben.

047 "Da jeder Glaube absurd ist, können wir genausogut glauben, was uns am besten passt." -David Balfour in Betrand Russell, Philosophische und politische Aufsätze, Stuttgart 1977, Seite 92

048 Der Glaube ist eine Wahrheit, die unseren Absichten förderlich ist.

049 "Die Vernunft sagt: drei ist drei - und der Glaube erklärt: drei ist eins." - Gustav Flaubert, Bouvard und Pécuchet, München 1979, Seite 335

050 Was der Mensch am meisten will, das glaubt er am liebsten.

051 In unserem Sprachgebrauch steckt der Glaube an die logische Notwendigkeit der Begriffe.

052 Der Glaube an die Gefühlszustände und Empfindungen anderer Menschen ist der Ausgangspunkt allen
zivilisierten Lebens.

053 Die Freiheit ist ein Ideal, ein Glaube.

054 Glaube ist Leidenschaft.

055 Die letzten Verallgemeinerungen bleiben eine Sache des Glaubens.

056 Wir glauben an einen bewußtseinsabhängigen Fortbestand der Wahrnehmungsobjekte.

057 Der Glaube hält die Menschen in Kampforganisationen zusammen, in Kirchen, Parteien, Staaten.

058 Wollte sich jeder seine eigene Anschauung bilden, so fänden sich vermutlich nicht viele Menschen jemals zu einem gemeinsamen Glauben zusammen.

059 Der irrationale Glaube ist die Unterwerfung unter eine Macht.

060 Der mystische Glaube an die Wirklichkeit der Welt.

061 Was dem Massenmenschen am meisten fehlt ist nicht der Glaube, sondern die Kritikfähigkeit.

062 Der Glaube der Wissenschaft heißt Hypothese.

063 kritiklose Gläubigkeit.

064 Glauben heißt Vertrauen in das Unbekannte zeigen.

065 Der Patient, der glaubt wird leichter gesund, als der, der skeptisch ist.

066 Ohne gemeinsame Vorstellungen gibt es kein gemeinsames Tun.

067 Die Freiheit ist ein Ideal, ein Glaube.

068 Der Glaube bedarf der Glaubwürdigkeit.

069 Autorität oder Unterdrückung gründen sich entweder auf Zwang, oder auf Glauben.

070 Der Glaube stützt den Willen.

071 Der Glaube an die Gerechtigkeit

072 Auf die unteilbare Wahrheit des Glaubens muß sich der Friede gründen.

073 Glaubenssätze gehören zu den Grundlagen unseres Handelns und damit zu den Grundlagen unserer Existenz.

074 Der Glaube heilt.

075 Die Kraft des Glaubens.

076 Was der Glaube fordert, fordert er bedingungslos gegen die Vernunft.

077 Für alles, was der Mensch nicht erklären kann, schafft er sich Glaubensvorstellungen.

078 Vertrauen ist etwas subjektives.

079 Glauben hat die etymologische Grundbedeutung von "gut heißen".

080 Der Begriff der Wahrheit ist mit dem des Glaubens identisch.

081 Der Gläubige lebt, wie der Wahnsinnige, inmitten von Wesen und Dingen, die nur eine Verbalexistenz haben.

082 Der Glaube ist ein Gefühl und Empfinden.

083 Das Entscheidende ist, was der Glaube für die Praxis leistet, für das Handeln und Arbeiten.

084 Der Glaube ist Ursprung allen revolutionären Handelns.

085 Der Glaube an die Kausalität ist kaum höher zu bewerten, als ein Aberglaube.

086 Zu einer gemeinsamen Aktion ist ein gemeinsamer Glaube notwendig.

087 Nicht jeder kann handeln, aber jeder kann glauben.

088 religiöser, bzw. ideologischer Glaube.

089 Die Glaubensmeinung ist von Phantasien, Einbildungen und Illusionen nicht unterscheidbar.

090 Der Glaubensprung als Lösung einer Konfliktsituation.

091 Der Glaube ist ein subjektives Überzeugungserlebnis.

092 Woran wir glauben ist nicht das, was wir wissen.

093 Irrational ist die Freiheit, ist der Glaube, ist die Existenz.

094 Die Gläubigen streiten erbittert um Dinge, die beiderseits nicht objektiv beweisbar sind.

095 Ziel des Glaubens ist der Gehorsam.

096 "Gewißheit des Glaubens ist existenziell, was bedeutet, daß die ganze Existenz des Menschen an ihr teilhat." - Paul Tillich, Wesen und Wandel des Glaubens, Ffm/Berlin/Wien 1975, Seite 46

097 Glaube, Hoffnung und Liebe sind die drei theologischen Tugenden.

098 Jeder Glaube ist eine subjektive Wertung.

099 Herrscher und Beherrschte glauben gleichermaßen an das Prinzip von Autorität, Hierarchie und Macht.

100 Die Grundlage jeder Herrschaft ist die fraglose Verinnerlichung der jeweiligen Ideologie durch die Beherrschten.

101 Der Gottgläubige lebt im Glauben an eine unsichtbare Macht.

102 Der Glaube ist eine schöpferische Macht.

103 Der religiöse Glaube stützt sich auf sogenanntes Offenbarungswissen.

104 Glauben und Wissen können sich zwar ergänzen, aber niemals einander widersprechen.

105 Das objektiv beweisbare Wissen steht der subjektiven Glaubensmeinung gegenüber.

106 Von Zweifeln zernagt, von Glaubensunsicherheit zerissen, in die drohende Zukunft.

107 Wir müssen mit unserem Glauben aus dem Dualismus heraus, mit unserem Denken können wir es nicht.

108 Der Glaube an die Allmacht der Gedanken ist Urquell von Wort- und Symbolmagie.

109 Die Unsterblichkeit ist des Glaubens liebstes Kind.

110 Vertrauen in die Kraft der Freiheit.

111 Glaube und Zweifel wechseln sich ab. Wir wenden uns vom Glauben ab, um dem Zweifel zu folgen und umgekehrt.

112 Die Wahrscheinlichkeit ist eine Folge der Gewohnheit.

113 Eine jede Herrschaftsorganisation beruth letzten Endes auf dem Glauben der Beherrschten, daß eine Existenz ohne diese Organisation gar nicht möglich ist.

114 Erkenntnis - Bekenntnis

115 Es gibt keinen Gegensatz zwischen Wissen und Glauben, sondern nur zwischen zwei Glaubensarten.

116 Regeln lassen sich nur mit Verhaltenserwartungen bestimmen.

117 Wir glauben an Dinge und Substanzen.

118 "Die Sinne geben uns Wirkungen der Dinge, nicht getreue Bilder, oder gar die Dinge selbst. Wir müssen also den Bestand einer transzendenten Weltordnung anerkennen." - F. A. Lange, Geschichte des Materialismus, Bd. 2, Ffm 1974, Seite 871

119 All unser Wissen ist im Grunde nur ein völlig grundloses Glauben.

120 Der schizoide Zwiespalt und chronische Konflikt zwischen rationalem Denken und irrationalem Glauben.

121 "Im Glauben lebt der Mensch subjektiv existierend, im Wissen erfaßt er etwas objektiv ... Der Glaube ist eine Kraft der Persönlichkeit, das Wissen wird ohne Leistung der Persönlichkeit in bloßer intellektueller Arbeit als Objektives hingenommen." - Karl Jaspers, Psychologie der Weltanschauungen, Berlin/Heidelberg/New York 1971, Seite 338

122 "Glauben ist eine Erkenntnis des Geistes durch den Geist, und nur gleiche Geister können sich erkennen und verstehen, ungleiche erkennen nur, daß sie nicht sind, was der andere ist." - Georg Lukàcs, Der junge Hegel, Bd. 1, Ffm 1973, Seite 310

123 "Die Kraft des Lebens ist im Glauben beheimatet und die tiefste menschliche Weisheit findet sich in den vom Glauben gegebenen Antworten." - Tatjana Tolstoi, Ein Leben mit meinem Vater, München/Zürich 1980, Seite 204

124 Subjektive Wahrscheinlichkeit ist partieller Glaube.

125 Der Glaube folgt nicht den Gesetzen der Logik. Zum Glauben gehören die Widersprüche.

126 Die Suche nach Bedeutung ist deshalb die wichtigste Aufgabe unserer Zeit.

127 An die Stelle des Glaubens trat die sogenannte öffentliche Meinung.

128 Als Menschen des Glaubens hassen sie Analyse und Zweifel.

129 Gewalt als Mittel der Glaubensverteidigung, also Glaubenskrieg.

130 Der Irrglaube an die Bösartigkeit ist selbst bösartig.

131 Bei Gaubensfragen handelt es sich keineswegs um beweisbare Tatsachen, die anerkannt werden müssen.

132 "Denn der Glaube ist ein neues Leben." - Sören Kierkegaard, Die Leidenschaft des Religiösen, Stuttgart 1981, Seite 134

133 Wie heißt der Glaube auf französisch?: "le credit!"

134 Der Glaube macht selig.

135 "Glaube, und du wirst gerettet sein." - Jesus von Nazareth

136 Die Rolle des Heilers besteht darin, den erforderlichen Glauben zu wecken..

137 Der Kampf zwischen Glauben und Unglauben ist das eigentliche Thema der Weltgeschichte.

138 Glauben heißt empfinden. Um an Gott glauben zu können, muß man Gott empfinden.

139 Wer nicht glaubt, der bezweifelt.

140 Wer glaubt, glaubt an eine unerforschliche, den Dingen innewohnende Tendenz und an die Möglichkeit eines übernatürlichen Eingriffs in den Ablauf der Ereignisse.

141 Es gibt Konflikte, die nicht auf einen der beiden Partner reduziert werden können, weil sie ihm Wesen der Beziehung liegen.

142 "Credo quia absurdum." (Ich glaube, weil es absurd ist)

143 Der Glaube ist dasjenige, wovon Menschen leben.

144 "Glaube ist kein Besitz. Es gibt in ihm keine Sicherheit des Wissens, sondern nur Gewißheit in der Praxis des Lebens." - Karl Jaspers, Was ist Philosophie, München 1980, Seite 60

145 Die Welt des Glaubens ist die Welt der unbeschränkten Subjektivität.

146 die drei heiligen Impulse: Glaube, Liebe, Hoffnung.

147 Ohne durch die Dunkelheit zu gehen, können wir nicht zum Glauben kommen.

148 Mystischer Glaube an die durchgängige Einheit der Phänomene dieser Welt.

149 "Glaube, Liebe, Hoffnung lassen sich nicht manipulieren und fabrizieren. Niemand kann sie befehlen. Selbst dem zugriff des eigenen Willens entziehen sie sich. Ich kann nicht glauben wollen, ich kann nicht hoffen wollen - und vor allem kann ich nicht wollen wollen." - Viktor E. Frankl, Ärztliche Seelsorge - Grundlagen der Logotherapie und Existenzanalyse, München 1980, Seite 76

150 Wenn die Wahrheit mit der Freiheit oder dem Glauben in Konflikt gerät, haben wir die Wahl. Wir können Freiheit oder Glauben aufgeben oder auch die Wahrheit.

151 "Im Verhältnis zum Unbedingten gelangt mehr Verstand nicht weiter, als weniger Verstand." - Sören Kierkegaard, Sören; Die Leidenschaft des Religiösen, Stuttgart 1981, Seite 86

152 Der Glaube ist eine unbedingte Zuversicht.

153 Jeder Glaube ist irrational, aber er kann für unser praktisches Handeln wichtig sein.

154 Das Wort "Glaube" weist auf eine ganz bestimmte Wirklichkeit hin.

155 Der Glaube ist ein Akt der Person als ganzer.

156 "Glaube ist ein Akt, in dem beide, die rationalen und die nichtrationalen Elemente des menschlichen Seins, transzendiert sind." - Paul Tillich, Wesen und Wandel des Glaubens, Ffm/Berlin/Wien 1975, Seite 15

157 Der ideologische Glaube an den Marxismus als die einzig richtige Interpretation der Geschichte.

158 "Der Glaube ist das Ergriffensein vom Unbedingten." - Paul Tillich, Wesen und Wandel des Glaubens, Ffm/Berlin/Wien 1975, Seite 18

159 "Glaubensentscheidungen sind existenzielle und nicht theoretische Entscheidungen." - Paul Tillich, Wesen und Wandel des Glaubens, Ffm/Berlin/Wien 1975, Seite 80

160 "Das unbedingte Ergriffensein des Glaubensaktes und das Unbedingte, das im Akt des Glaubens erfahren wird, sind ein und dasselbe. Die Mystiker sprachen dasselbe symbolisch aus, wenn sie sagten, daß ihre Erkenntnis Gottes zugleich das Wissen Gottes um sich selbst sei." - Paul Tillich, Wesen und Wandel des Glaubens, Ffm/Berlin/Wien 1975, Seite 20

161 Das Element der Ungewißheit im Glauben kann nicht ausgeschaltet werden.

162 "Das Wagnis des Glaubens an das unbedingte Anliegen ist das größte Wagnis, das ein Mensch eingehen kann. Denn wenn sich dieses Unbedingte als bedingt erweist und der Glaube daran als trügerisch, so kann der Lebenssinn eines Menschen daran zerbrechen." - Paul Tillich, Wesen und Wandel des Glaubens, Ffm/Berlin/Wien 1975, Seite 27

163 Das Unbedingte ist Sache des Glaubens.

164 "Das Bindeglied zwischen Glauben und Tun ist die Liebe." - Paul Tillich, Wesen und Wandel des Glaubens, Ffm/Berlin/Wien 1975, Seite 132

165 "Der Mensch macht alles, was ihn unbedingt angeht, zum Gott." - Paul Tillich, Wesen und Wandel des Glaubens, Ffm/Berlin/Wien 1975, Seite 56

166 "Der Glaube hat keine andere Sprache als die des Symbols." - Paul Tillich, Wesen und Wandel des Glaubens, Ffm/Berlin/Wien 1975, Seite 57

167 Der Glaubende ist für Autorität empfänglich, der Denker für Gründe.

168 "Gegen die ständige Drohung der Auflösung der Persönlichkeit kann nichts anderes schützen, als die zentrierende Kraft unbedingten Ergriffenseins." - vgl. Paul Tillich, Wesen und Wandel des Glaubens, Ffm/Berlin/Wien 1975, Seite 123

169 Der Wortaberglaube scheint unausrottbar.

170 "Weder Argumente, noch Willensakte, noch Autoritäten können Glauben schaffen." - Paul Tillich, Wesen und Wandel des Glaubens, Ffm/Berlin/Wien 1975, Seite 56

171 Der bestimmte Glaube an irgendetwas kann zerstört werden, der Glaube selbst ist unzerstörbar. Irgendetwas wollen und müssen die Leute immer glauben, da sie alles ergreifen wollen, aber nicht alles wissen können.

172 Glaube als Wille zum Handeln.

173 "Im kosmischen Bewußtsein werden wir uns eines ewigen Lebens bewußt, nicht als einer Überzeugung, daß wir es einst erlangen werden, sondern daß wir es bereits besitzen." - vgl. Richard M. Bucke, Kosmisches Bewußtsein, Celle 1925, Seite 11

174 "Glaube ist der Akt, in dem wir das Unbedingte, Unendliche und Letzte ergreifen und von ihm ergriffen werden." - Paul Tillich, Wesen und Wandel des Glaubens, Ffm/Berlin/Wien 1975, Seite 17

175 Die volle Seligkeit der Liebe liegt im unbedingten Vertrauen.

176 "Lieber Gott, wenn es einen Gott gibt, habe Erbarmen mit meiner armen Seele, wenn ich eine habe." - Friedrich der Große in Fritz Mauthner, Der Atheismus, Bd. 3, Ffm 1989, Seite 363

177 Dem Geist ist der Glaube natürlich, dem Willen die Liebe.

178 Eine Wertwirklichkeit liegt außerhalb des Bereiches unseres Wissens. Wir müssen das Wissen überschreiten, um zum Glauben an die Wertwirklichkeit zu kommen.

179 Überzeugungen schaffen Gefangene. Was immer du glaubst, kerkert dich ein.

180 Glaube - alt. Test. Emunah = Standhaftigkeit

181 "Der Glaube, daß wir das erlebte Geschehen auch so zu denken vermöchten, wie es erlebt werde, ist logisch unrichtig." - Max Weber, Gesammelte Aufsätze zur Wissenschaftslehre, Tübingen 1988, Seite 96

182 Atheisten glauben weder an Gott, noch an den Teufel.

183 "Zwischen Wissen und Glauben besteht kein Widerspruch. Gott ist eine Wirklichkeit und Religion ist Erkenntnis Gottes, also Erkenntnis einer Wirklichkeit." - vgl. Hermann Samuel Reimarus in Fritz Mauthner, Der Atheismus, Bd. 3, Ffm 1989, Seite 281

184 Alles zweckrationale Handeln ist an Erwartungen orientiert.

185 "Der Glaube ist Stillstehen des Denkens, Ruhen der Gedanken in Gott. Wie der Mensch aber einmal beschaffen ist, kommt er nicht früher zum Glauben, als bis ihn sein Leben ihn tatsächlich zu dem Punkt hingeführt hat, wo einem der Verstand stillsteht." - Ferdinand Ebner, Das Wort und die geistigen Realitäten, Innsbruck 1921, Seite 80

186 Es besteht eine enge Verbindung zwischen Wortaberglauben und Wortmacht.

187 "Der Wortaberglaube ist ganz gewiß eine notwendige Folge der menschlichen Denkweise." - Fritz Mauthner in Geshom Weiler, Fritz Mauthner - Sprache und Leben, Salzburg/Wien 1986, Seite 84

188 Jede Glaubensweise ist auch eine Denkweise und jede Denkweise auch eine Glaubensweise.


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