001 Die Aktualitätstheorie soll eine Absage an die Substanz sein. Sie betont den Geschehens-, Ereignis- oder Verlaufscharakter des psychologischen Gegenstandes.
009 Ziel des esoterischen Weges ist es, ständig bewußt in der Gegenwart zu leben.
010 "Gott ist ein Gott der Gegenwart. Wie er dich findet, so nimmt und empfängt er dich, nicht als das, was du gewesen, sondern als das, was du jetzt bist." - Meister Eckhart, Deutsche Predigten und Traktate, Zürich 1979, Seite 72
011 Die Gegenwart bezeichnet die konkrete Situation.
016 "... daß es nichts gibt, nichts im Himmel oder in der Natur oder im Geiste oder wo es sei, was nicht ebenso die Unmittelbarkeit enthält als die Vermittlung, so daß sich diese beiden Bestimmungen als ungetrennt und untrennbar und jener Gegensatz sich als ein Nichtiges zeigt." - G. W. F. Hegel, Wissenschaft der Logik, Bd. 1, Ffm 1986, Seite 66
017 Nur in der Gegenwart leben heißt wirklich leben.
032 "Wenn man unter Ewigkeit nicht unendliche Zeitdauer, sondern Unzeitlichkeit versteht, dann lebt der ewig, der in der Gegenwart lebt." - Ludwig Wittgenstein, Tractatus logico-philosophicus, Ffm 1980, § 6.4311
033 "Versinnlichen meint vergegenwärtigen." - Ludwig Klages, Der Geist als Widersacher der Seele, Bonn 1981, Seite 330
034 "Wir sind immer in Situationen. Die Situationen wandeln sich, Gelegenheiten treten auf. Wenn sie versäumt werden, kehren sie nicht wieder." - Karl Jaspers, Einführung in die Philosophie, München 1971, Seite 18
036 "Du darfst nicht suchen, dann findest du." -Laotse (ohne weitere Quelle)
037 "Friede, Ruhe und Glückseligkeit wohnt allein da, wo es kein Wo, und kein Wann gibt." - Arthur Schopenhauer, Auswahl aus seinen Schriften, München 1962, Seite 108
040Unmittelbar meint: noch nicht begrifflich bearbeitet.
041 "Ist das Leben in seinen glücklichsten Momenten nicht ausgedehnte, erweiterte Gegenwart." - Raoul Vaneigem, Handbuch der Lebenskunst für die junge Generation, Hamburg 1977, Seite 132
042 "Meditation beschäftigt sich mit dem Entwickeln einer Gegenwart, einem Seinszustand, der in jeder Situation, in der sich der einzelne gerade befinden mag, ausgedrückt oder herangebildet werden kann. Diese Gegenwart oder Seinsweise verwandelt, was immer sie berührt..."- Naranjo/Ornstein, Psychologie der Meditation, Ffm 1980, Seite 13f
043 "Alle psychischen Tatsachen sind Ereignisse, nicht Gegenstände; sie verlaufen wie alle Ereignisse in der Zeit und sind in keinem folgenden Momente die nämlichen, wie sie im vorangegangenen waren." - Wilhelm Wundt in Ludwig Pongratz, Problemgeschichte der Psychologie, Bern/München 1967, Seite 81
044 "Der Augenblick ist die einzige Realität, die Realität überhaupt im seelischen Leben." - Karl Jaspers, Psychologie der Weltanschauungen, Berlin/Heidelberg/New York 1971, Seite 112
047 "Nur der Wahnsinnige hat einen wirklich freien Willen, d.h. daß nur bei dem Wahnsinnigen der momentane Reiz stärker sei, als das Bewußtsein oder das Ich oder die Erinnerung an die bösen Folgen von Handlungen, die auf ähnliche Reize folgten." - Fritz Mauthner, Beiträge zu einer Kritik der Sprache, Bd. 1, Ffm/Berlin/Wien 1982, Seite 667
049 "...um die Rose im Kreuz der Gegenwart zu pflücken, dazu muß man das Kreuz selber auf sich nehmen." - G. W. F. Hegel, Vorlesungen über die Philosophie der Religion, Bd. 1, Ffm 1986, Seite 272
061 "Gegenwart ohne Zukunft oder ewige Gegenwart ist nur die Definition des Todes." - Maurice Merleau-Ponty, Phänomenologie der Wahrnehmung, Berlin 1966, Seite 384
064 "Löst man die objektive Welt von den Perspektiven ab, in denen sie sich erschließt, so kann man in ihr nur Jetzte finden." Maurice Merleau-Ponty, Phänomenologie der Wahrnehmung, Berlin 1966, Seite 468
065 "Im vorwissenschaftlichen Denken des Alltagsverstandes wird der Begriff als Stellvertreter einer Sache genommen, während er in Wirklichkeit nur ein Moment in der Entwicklung des Denkens ist." - vgl. Gaston Bachelard, Die Philosophie des Nein, Ffm 1982, Seite 64
066 "Der Augenblick C und der Augenblick D, wie nahe immer einander benachbart, sind nie ununterscheidbar, denn dann gäbe es keine Zeit." -Maurice Merleau-Ponty, Phänomenologie der Wahrnehmung, Berlin 1966, Seite 478
067 "Es gibt keinen Ort in der Zeit." - Maurice Merleau-Ponty, Phänomenologie der Wahrnehmung, Berlin 1966, Seite 481
070 "Der Handelnde als Handelnder hat es überall und ausnahmslos mit dem örtlich und zeitlich bestimmten Einzelfall und folglich mit dessen unwiederholbarer Besonderheit zu tun." -Ludwig Klages, Der Geist als Widersacher der Seele, Bonn 1981, Seite 646
076 "Im Verhältnis zum Unbedingten gibt es nur eine Zeit: die Gegenwart." -Sören Kierkegaard, Die Leidenschaft des Religiösen, Stuttgart 1981, Seite 47
077 Die Zeit ist nicht vom Bewußtsein zu trennen. An der Zeit ist nur die Gegenwart wirklich.
081 "Alles, was für uns da ist, ist im Erlebnis als ein in der Gegenwart Gegebenes dar." - Wilhelm Dilthey, Gesammelte Schriften, Bd. 7, Stuttgart 1959, Seite 230
082 Für das große Tao gibt es weder Vergangenheit, noch Gegenwart, noch Zukunft.
083 Der sich unmittelbar verhaltende Mensch gilt als die höchste Stufe des Mysten.
084 "Das gewöhnliche Leben der Menschen ist dem der Heiligen ähnlich." - Blaise Pascal, Über die Religion und über einige andere Gegenstände; Heidelberg 1978; Seite 295
089 "In der Sprache liegt die Reflexion und daher vermag die Sprache das Unmittelbare nicht auszusagen. Die Reflexion tötet das Unmittelbare." -Sören Kierkegaard, Entweder - Oder, Köln 1985, Seite 74
090 "It's a presence or an atmosphere, rather than a formulated idea." - Osvald Viren, Chinese Sculpture, London 1925, Bd.1, Seite XX
097 "Die stets wandelbaren Interessen des sich immerfort wandelnden Heute, die sich zum Knecht oder zum Lobredner aller Dunkelmänner machen, die gegen Rationalität stehen." - René König in Albert/Topitsch, Werturteilsstreit, Darmstadt 1979, Seite 187
100 "Unsere Aussage Empfindung, im Gegensatz zu empfindungslosen Vorstellungen, enthält bereits ein Existenzialurteil. Und dieses Urteil ist ein ausgesprochen logisches, ein Urteil, welches die Abhängigkeit aufgrund irgendwelcher logischer Erwägungen anerkennt. Die Empfindung ist kein ursprüngliches Element unserer Erfahrung. Ihre vermeintliche Unmittelbarkeit, qualitative Einfachheit und passive Natur ist vielmehr ein bloßes traditionelles Dogma und die prüfungslose Beibehaltung jenes Dogmas, welches die Empfindung als ein unauflösliches Erkenntnis- und Vorgangselement bewertet, kann nicht mehr gerechtfertigt werden." - Berthold Kern in Flach/Holzhey (Hg), Erkenntnistheorie und Logik im Neukantianismus, Hildesheim 1980, Seite 321
102 Die Unmittelbarkeit des Erlebens wird zum verbindenden Prinzip zwischen der Welt des Geltenden und der Welt des Seienden.
103 "War es nicht das, was manche Philosophen sagen ließ, eigentlich sollte die Philosophie mit einem unartikulierten Laut beginnen? Ein Laut, der gleichsam auf das Erlebnis des Augenblicks hinweisen soll. Dies Erlebnis ist das Realste, das es gibt - und doch spottet es jeder Beschreibung in Worten." - Friedrich Waismann, Logik - Sprache - Philosophie, Stuttgart 1985, Seite 309
107 "Unsterblichkeit ist die Teilnahme am ewigen Jetzt des göttlichen Urgrundes." - Aldous Huxley, Die ewige Philosophie, München 1987, Seite 268
108 "Es gibt keine Ordnung der Dinge, keine Dauer, keine Erhaltung, kein Eigentum, keine besitzbare Welt; denn es gibt weder Ding noch Rechenzahl, sondern nur gegenwärtige Körperlichkeit und ihr nicht eine Sekunde aufzuhaltendes Untergehen." - Ludwig Klages, Der Geist als Widersacher der Seele, Bonn 1981, Seite 1351
111 "Erinnerungen und Erwartungen sind gegenwärtige Vorstellungen." - Perls/Hefferline/Goodmann, Gestalttherapie - Praxis, Bd. 1, München 1991, Seite 77
113 "Was immer du als wirklich erlebst, ist, zeitlich betrachtet, in der Gegenwart." - Perls/Hefferline/Goodmann, Gestalttherapie - Praxis, Bd. 2, München 1991, Seite 51
114 "Alles echte Leben ist Begegnung. Begegnung liegt nicht in Zeit und Raum, sondern Raum und Zeit liegen in der Begegnung." - Martin Buber in Larry Dossey, Die Medizin von Raum und Zeit, Reinbek 1987, Seite 95
115 "Die Frage nach der Philosophie ist die Frage nach dieser Gegenwart, die wir selber sind." - Michel Foucault, Dispositive der Macht, Berlin 1978, Seite 193
116 "Der Augenblick bleibt doch eine lautlose atomistische Abstraktion." - Sören Kierkegaard in Karl Jaspers, Psychologie der Weltanschauungen, Berlin/Heidelberg/New York 1971, Seite 109
Hinweis: Bei den nicht näher gekennzeichneten Textstellen handelt es sich um Passagen, die in verschiedenen Quellen mehr oder weniger sinngleich auftauchen, so daß nicht klar ist, wer von wem abgeschrieben hat.