Ethik
Arthur Schopenhauer - Zur Ethik
p-2siehe auch Moral, Gerechtigkeit, Freiheit, Unterdrückung, Konflikt, Mittel-Zweck

001 Wissenschaften haben lediglich technische und keinerlei ethische, Relevanz.

002 Durch logische Erschleichungen aller Art soll die ethische Neutralisierung und damit rein theoretische Behandlung wichtiger politischer Probleme ermöglicht werden.

003 Man muß das Gute um des Guten willen tun, nicht um irgendeines Vorteils wegen.

004 "Nicht die Wahrheit, in deren Besitz ein Mensch ist, oder zu sein meint, macht den Wert des Menschen aus, sondern die aufrichtige Mühe, die er dafür aufgewandt hat." - Lessing und Goethe

005 "In keinem Fall streben wir nach etwas, wünschen es, sehnen uns danach oder begehren es, weil wir es für gut halten; wir halten vielmehr etwas für gut, weil wir danach streben, es wünschen, und danach sehnen oder etwas begehren." - Spinoza, Ethik III, Satz 9

006 "In ethischer Hinsicht gibt es gar nichts Außerordentliches denn das Höchste ist ganz schlicht das Geforderte." - Sören Kierkegaard, Die Leidenschaft des Religiösen, Stuttgart 1981, Seite 151

007 "Das Individuum der Ethik ist die Person, welche den Menschen unterscheidet von allem, was Sache ist." - Hermann Cohen in Hans-Ludwig Ollig (Hg), Neukantianismus, Stuttgart 1982, Seite 75

008 Gerade ethische Probleme will man vermeiden, wenn man notwendige Zusammenhänge postuliert.

009 Gesinnungsethik im Gegensatz zur Erfolgsethik.

010 Das Menschenbild ist Kern jeder Ethik.

011 Werte von Tatsachen abspalten heißt, dem puren Sein ein abstraktes Sollen gegenüberstellen.

012 "Es herrscht ein unüberbrückbarer tödlicher Kampf zwischen den verschiedenen Werten, unter welchen der Mensch zu wählen hat. Was für den einen von Gott ist, ist für den anderen mit dem gleichen Recht des Teufels." - vgl. Leo Strauss in Albert/Topitsch, Werturteilsstreit, Darmstadt 1979, Seite 79

013 Es gibt keinen Weg, den moralischen Wert von Tatsachen zu untersuchen, losgelöst von einer Untersuchung dieser Tatsachen selbst.

014 Daß das Leben keinen höheren Wert hat, als die Lust, ist eine Ansicht, die nur der Schweine würdig ist. Es ist besser, ein unzufriedener Mensch zu sein, als ein zufriedenes Schwein.

015 "Die Ökonomie ist keine Wissenschaft, sondern ein auf Werten gründender Komplex von Annahmen, der nur allzuoft als Wissenschaft propagiert wurde." - Hazel Henderson, Das Ende der Ökonomie, München 1985 Seite 328

016 Wir müssen lernen, menschliche Werte höher einzuschätzen, als materielle.

017 "Der materielle Verzicht muß an der Spitze der Werte stehen, ein Wert, der wahrscheinlich nur auf religiösem Fundament mächtig werden kann." - Herbert Gruhl, Ein Planet wird geplündert, Ffm 1980, Seite 343

018 "Man kann nur das kalkulieren, was vorher auf die eine oder andere Weise quantifiziert worden ist. Mit Qualitäten kann man nicht rechnen." - Herbert Gruhl, Ein Planet wird geplündert, Ffm 1980, Seite 282

019 "Der Generalnenner, auf den sich alles bringen läßt, ist der Preis. Was keinen Preis hat, läßt sich nicht abschätzen, einordnen, vergleichen - welchen Wert hat es dann eigentlich." - Herbert Gruhl, Ein Planet wird geplündert, Ffm 1980, Seite 195

020 Alles Wissen ist politisch. Alle Wissenschaft gründet auf Wertungen.

021 Verschleierung der Probleme durch käufliche Intellektuelle.

022 "In einem Prozeß der Verdinglichung wird das, was die Dinge in einer konkreten Lage für uns sind, und was die Menschen in einer bestimmten Situation für uns bedeuten, zu einem Ansich hypostasiert, welches sodann den scheinbar neutralisierten Gegenständen als sozusagen anhängende Qualität eines "Wertes" zugeschrieben werden kann. Die Wertfreiheit des erfahrungswissenschaftlichen Objektivierten ist ebenso ein Produkt dieser Verdinglichung wie die vom Lebenszusammenhang abstrahierten Werte selber." - Jürgen Habermas in Adorno/Dahrendorf/Pilot, Positivismusstreit in der deutschen Soziologie, Ffm 1989, Seite 185

023 "Wir können dem Wissenschaftler nicht seine Parteilichkeit rauben, ohne ihm auch seine Menschlichkeit zu rauben." - Karl Popper in Adorno/Dahrendorf/Pilot, Positivismusstreit in der deutschen Soziologie, Ffm 1989, Seite 114

024 "Es gibt nicht eine Weise des Denkens und Urteilens für das Setzen von Existenzen und eine andere für die Bewertung." - Emile Durkheim, Soziologie und Philosophie, Ffm 1976, Seite 22

025 Das methodologische Grundproblem von Werturteil und Wirklichkeitsurteil

026 Werte sind inkommensurabel und eine Entscheidung ist nur aufgrund eines Vorziehens möglich.

027 Nicht eher als bei Hume finden wir eine grundsätzliche Unterscheidung zwischen Erkenntnis und Wertung.

028 Die grundlegenden Werthaltungen sind unaufhebbar vielfältig.

029 Die moderne Physik hat die Wertfreiheit der Wissenschaft in Frage gestellt.

030 Die Grundnormen ethischer Systeme können sich widersprechen. Der Grund hierfür liegt in der Inkompatibilität von Normen, die nur schwer oder nicht zu beseitigen sind.

031 Das Prinzip der Autonomie des Gewissens drückt die Einsicht aus, daß wir niemals das Gebot einer Autorität, und sei sie noch so erhaben, als Grundlage der Ethik anerkennen dürfen.

032 Alle Rechtfertigungen sind pragmatischer Natur.

033 Die letzte Norm und das höchste Prinzip sind auf gar keine Weise mehr zu rechtfertigen, weil es eben die letzte ist.

034 Das ethische Prinzip ist keine Sache des Gehorsmans.

035 Primäre Aufgabe der Ethik ist es Unruhe zu stiften gegen die allgemeine Gedankenlosigkeit.

036 Kant hat die Ethik von allen Prinzipien der Erfahrungswelt frei gemacht.

037 In ethischer Hinsicht ist der Mensch das Höchste und einzig Wichtige und nicht Gott.

038 Legitimität ist ein ethisches und kein juristisches Problem.

039 Die Ethik der Neuzeit ist die Ethik der Freiheit.

040 Die Aufstellung eines Objektivitätspostulats ist eine ethische Entscheidung und nicht das Ergebnis von Erkenntnis.

041 "Erst müssen Fragen da sein, dann können Antworten gegeben werden. Fragen sind stets Ausdruck unseres Interesses an der Welt. Sie sind im Grunde Wertungen. Wertungen sind also mit Notwendigkeit schon dann im Spiel, wenn wir noch Tatsachen beobachten und theoretische Analyse betreiben, und nicht erst in diesem Stadium, in dem wir politische Folgerungen aus den Tatsachen ableiten und Wertungen vornehmen." - Gunnar Myrdal, Objektivity in social Research

042 Die Ethik sagt nicht, was das Gute ist, sondern wie wir dazu kommen, etwas als gut zu beurteilen.

043 Die Realität hat grundsätzlich ethischen Charakter.

044 Hauptursachen von Konflikten sind die Wertorientierungen.

045 "Ansich ist kein Ding weder gut noch schlecht, erst das Denken macht es dazu." - William Shakespeare

046 Der Weg in die Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert.

047 Geistig-seelische Erkrankungen können nur im Zusammenhang mit ethischen Problemen verstanden werden.

048 Jede Handlung hat moralisches Gewicht.

049 Was sein soll, ist ein Wert.

050 Die Maßstäbe mit denen wir einen Wert dem anderen vorziehen, sind letztlich irrational.

051 Die Dinge besitzen nur in Bezug auf einen Bewußtseinszustand einen Wert.

052 Werte sind als geistige Qualitäten keine Fakten, aber Realität.

053 Wirklichkeit entspringt den Meinungen und den Sinn und Wert, den wir ihr zuschreiben.

054 "Das Einzige, wodurch Gott mit den Menschen kommuniziert ist das Ethische." - Sören Kierkegaard

055 Beziehungsdefinitionen sind weder wahr noch falsch, sondern werden bestenfalls mehr oder weniger von den Gesprächspartnern geteilt.

056 In autoritären Schulen haben Fragen der Verantwortlichkeit Vorrang vor dem Problem der Freiheit.

057 "Der Wert ist ein Verhältnis zwischen Personen." - Ferdinando Galiani in Georg Lukàcs, Der junge Hegel Bd. 1, Ffm 1973, Seite 30

058 Wie kann es ein allgemeines Gesetz geben, wenn es keinen allgemeinen Menschen gibt.

059 Die Verwirklichung der unbedingten Werte von Freiheit, Gleichheit und Gerechtigkeit ist jedermann aufgegeben.

060 Werte sind nicht, sie gelten nur und Geltung gibt es nur in der Subjektivität.

062 Theorien lassen sich, genausowenig wie ethische Sätze aus Tatsachen ableiten.

063 Die Atombombe kann nicht im Dienste des Guten gebraucht werden.

064 Nichthandeln hat ebenso weitreichende Konsequenzen wie Handeln.

065 Wo alles seinen Preis hat, ist Geld der höchste aller Werte.

066 "Das Hauptproblem von Ethik und Politik besteht darin, auf irgendeine Weise die Erfordernisse des Gemeinschaftslebens mit den Wünschen und Begierden des Individuums in Einklang zu bringen." - Bertrand Russell, Unpopuläre Betrachtungen, Zürich 1973, Seite 9

067 Die ethischen Lehren erheben den Anspruch die Welt zu verändern.

068 Es gibt keine Ethik außer einer ohne Eigentum.

069 Die Wertgleichung ist Prinzip des Güteraustausches und der Gerechtigkeit überhaupt.

070 Persönlichkeit als höchster ethischer Wert.

071 Das Ziel ethischer Reflexion ist Bewußtheit.

072 Jeder Wert ist nur eine Relation.

073 Der Welt des Wirklichen ist eine Welt des idealen Seins gegenüber gestellt, das Reich der Ideen, Werte und Wahrheiten.

074 "Der wahre Wert eines Menschen ist in erster Linie dadurch bestimmt, in welchem Grad und in welchem Sinn er zur Befreiung vom Ich gelangt ist." - Albert Einstein, Mein Weltbild, Ffm/Berlin/Wien 1980, Seite 10

075 die Wahl der Wertpräferenz

076 Absolute Werte kann es nicht geben.

077 "Das Leben ist der höchsten Güter nicht." - Friedrich Schiller, Braut von Messina, IV Schluß

078 Das Unlogische ethischer Gewißheiten besteht darin, daß sie überhaupt auf Begründungen verzichten und als Sollregel auftreten.

079 Pflichten können nicht aus Tatsachen deduziert werden.

080 Wir denken und empfinden mit Werten. Sie sind die eigentlichen Werkzeuge, mit denen wir die Welt denken, betrachten und erfahren.

081 Alles, was der Mühe wert ist, muß immer noch mit Hingabe und Geduld erarbeitet werden.

082 Der Mensch ist das Wertvollste, was es auf der Erde gibt. Erst dann kommen die Tiere und dann die Pflanzen und dann die übrigen Lebewesen. Wobei der Mensch die Aufgabe hat sich allen anderen Lebensformen fürsorglich anzunehmen.

083 Herrschaft kann in einem umfassenderen Sinn als Setzung, Anwendung und Erzwingung von Normen verstanden werden.

084 Gesellschaft ist Normierung, Normierung aber verlangt Herrschaft zu ihrer Setzung und Erzwingung.

085 Normen sind immer an bestimmte Sanktionen geknüpft, die ihre Verbindlichkeit garantieren.

086 Sanktion als Vermittlungsbegriff zwischen Norm und Herrschaft.

087 Geltende Normen sind letzten Endes nichts anderes, als herrschende.

088 Wert und Unwert kommen vom Betrachter her und nicht von den Dingen.

089 Gerechtigkeit, Güte, Wahrheit und Schönheit sind Werte, die aus keinem anderem abgeleitet werden können.

090 Persönlichkeit gehört zu jenen Werten, die man nur erreichen kann, wenn man sie nicht erstrebt.

091 Die Wertbeziehung ist das Kriterium um aus der Fülle individueller Tatsachen wesentliche und unwesentliche zu unterscheiden.

092 Der Sinn kriegerischer Auseinandersetzungen liegt in der Entscheidung eines Interessenstreites, bzw. einer Wertkollision.

093 Es gibt kein Wissen, das nicht mißbraucht werden könnte.

094 Fehlschluss von der deskriptiven auf die normative Aussage.

095 Erkenntnistheoretische Prinzipien sind zugleich ethische.

096 Ethische Urteile können sich widersprechen (ethischer Relativismus)

097 In der Welt des Bewußtseins gibt es Vorgänge, die das Ergebnis von freien Wahlakten oder Entscheidungen sind, ansonsten würde der Begriff des verantwortungsvollen Handelns zerstört werden.

098 "Die Ethik bietet keinen Ersatz für verantwortungsvolle Müdigkeit, sondern sie leistet nur vorbereitende Sondierung. Sie erleichtert die Entscheidung. Verantwortlich entscheiden müssen wir selbst. Darin besteht unsere Freiheit." - Hans Lenk in Albert/Topitsch, Werturteilsstreit, Darmstadt 1979, Seite 550

099 Die Ethik ist eine Theorie, die Normen aufstellt, deren Gegenstand Handlungen sind.

100 Eine ethische Argumentation ist keine logische Ableitung.

101 Selbsterkenntnis ist eine ethische Aufgabe und kein erkenntnistheoretisches System.

102 Ethik formuliert rechtfertigungsfähige Prinzipien, die in Fällen von Interessenkonflikten zur Bestimmung des vorrangigen Interesses dienen können.

103 Alle ethische Verantwortung ist im Grunde Selbstverantwortung.

104 Das Gute ist eine Qualität des Willens.

105 Die Idee der Wahrheit ist ein ethisches Prinzip.

106 Die Jurisprudenz ist die "Mathematik der Ethik". - Ernst Bloch, Naturrecht und menschliche Würde, Ffm 1985, Seite 265

107 Das Postulat der Wertfreiheit stützt sich auf die Unterscheidung von zwei Gesetzestypen: den Naturgesetzen (Tatsachen) und Normen (Entscheidungen).

108 Die Arbeit ist eine ethische Norm.

109 Der Begriff des Guten ist undefinierbar und muß es sein.

110 Die wissenschaftliche Methode reicht für die Ethik nicht aus.

112 Unvergänglichkeit und Unveränderbarkeit als ethischer Wert.

113 Wo immer der Wissenschaftler mit seinem Werturteil kommt, hört das volle Verstehen der Tatsachen auf.

114 "Nichts ist dem Musikalischen ferner und fremder, als das Ethische." - Ferdinand Ebner, Das Wort und die geistigen Realitäten, Innsbruck 1921, Seite 71

115 "Daß das Wesen des Werts in der Gleichheit eines Dings mit anderen besteht, die Abstraktion dieser Gleichheit eines Dings mit anderen, die konkrete Einheit und Recht ist der Wert; oder vielmehr ist der Wert selbst die Gleichheit als Abstraktion, das ideale Maß; das wirklich gefundene, empirische Maß aber der Preis." - Georg Lukàcs, Der junge Hegel Bd. 2, Ffm 1973, Seite 521

116 Eine grundlegende ethische Voraussetzung ist das Bevorzugen der Kooperation vor dem Konflikt.

117 Sich selbst im andern zu erkennen ist der Schlüssel gegenseitigen Verstehens und die Basis wahrer Ethik.

118 Die Grenze der Wertfreiheit fällt mit der Grenze der kritischen Diskussion zusammen.

119 "Wertsysteme und Ethik sind alles andere als peripher, sondern vielmehr die beherrschenden, treibenden Variablen in allen ökonomischen und technologischen Systemen." - Hazel Henderson, Das Ende der Ökonomie, München 1985, Seite 379

120 Die Vorstellung der Wertfreiheit ist ein utopisches Ideal.

121 Ethik ist die Theorie, die Normen aufstellt, deren Gegenstand Handlungen sind.

122 Objektivität bedeutet Wertfreiheit.

123 Der Konfliktcharakter wohnt den Werten inne.

124 Werte sind per definitionem abstrakte Sinnuniversalien.

125 die Verantwortung Werte zu verwirklichen.

126 Die Bewertung nach einem Typus bedeutet eine Erleichterung für den Urteilenden.

127 Wehrlosmachung der Revolution durch ethische Bauchschmerzen.

128 Die gewöhnliche Wahlmöglichkeiten des Alltagsmenschen liegen zwischen der Freiheit und den mit ihr konkurrierenden Wertvorstellungen Gesundheit, Sicherheit oder Glück.

129 Die ethische Wahrheit fällt mit der Wahrhaftigkeit zusammen.

130 Der Wertbegriff ist eine Verdinglichung.

131 "Der Geist der Menschlichkeit ist der Urgeist unserer Ethik." - Hermann Cohen

132 Ökonomische, moralische, religiöse oder ästhetische Werttypen.

133 Wenn alle historischen Prozesse unabhängig vom menschlichen Willen determiniert sind, ist die Ethik zu nichts nütze.

134 Seelenfrieden, Liebe, Gemeinsamkeit, Selbstverwirklichung.

135 Dem Subjektivismus zufolge sind alle Werturteile nichts anderes, als Beschreibungen bestimmter psychologischer Zustände.

136 Der Begriff des Guten ist undefinierbar und muß es sein.

137 Gutsein ist keine Eigenschaft.

138 "Denn nichts ist für den Menschen als Menschen etwas wert, was er nicht mit Leidenschaft tun kann." - Max Weber, Wissenschaft als Beruf, Berlin 1984, Seite 12

139 Die Ökonomie ist die wertabhängigste Wissenschaft.

140 Werte und Preise sind sehr unterschiedliche Begriffe. "Es ist möglich den Preis von allem und den Wert von nichts zu kennen." - 0scar Wilde

141 "Kohle im Wert von zwanzig Mark wird Brot, Schuhen, Transport oder Bildung im Werte von zwanzig Mark gleichgesetzt. Einziges Kriterium für die Bestimmung des relativen Werts dieser Waren und Dienstleistungen ist ihr monetärer Marktwert: Alle Werte werden auf das einzige Kriterium privaten Profits reduziert." - Fritjof Capra, Wendezeit, München 1988, Seite 247

142 Wer quantifiziert, muß immer erst von den qualitativen Differenzen der Elemente absehen.

143 "Wir sind inzwischen so besessen von reinem Verstandeswissen, Objektivität und Quantifizierung, daß wir sehr unsicher werden, sobald es um menschliche Werte und menschliche Erfahrung geht." - Maggie Lock in Fritjof Capra, Das neue Denken, Bern/München/Wien 1987, Seite 187

144 Objektivität und Wertfreiheit sind selbst Werte.

145 Praktische Fragen, die sich auf dem Sinn von Normen beziehen, sind wissenschaftlich unentscheidbar.

146 Zwecksetzung beruth immer auf der Annahme von Normen.

147 Ohne eine Beziehung zum anderen gibt es keine ethische Notwendigkeit.

148 Das Wesen der Bildung ist die Weitergabe von Werten.

149 Die Freiheit vollzieht sich als Entscheidung. Indem ein Mensch entscheidet, handelt er ethisch.

150 Wissenschaft beantwortet keine Lebens-, Schicksals- und Sinnfragen, sie enthält sich ausdrücklich jeder Bewertung.

151 Solidarität als Grundwert des Sozialismus.

152 Die Unbedingtheit des "du sollst!".

153 Arbeit als alleiniger Bewertungsmaßstab der Ware.

154 Alle Macht und alle Tyrannei geht vom Volke aus.

155 Zerstörung höherer Werte durch Kalkulation.

156 Die niederen Werte gehören zu den allgemeinen Menschenrechten. Die höheren versprechen ein werterfülltes Leben.

157 höhere Werte: Liebe, Freundschaft, Vertrauen; niedere Werte: Achtung des Lebens und der persönlichen Freiheit und des Eigentums anderer.

158 Der Wert hängt ganz und gar vom Nutzen ab.

159 "Nur was wir sehen, Hören, riechen, berühren, oder sonstwie durch unsere Sinnesorgane wahrnehmen, ist wahr und hat Wert." - Pitirim Sorokin in Hazel Henderson, Das Ende der Ökonomie, München 1985 Seite 117

160 Eine wertfreie Wissenschaft ist eine wertleere Wissenschaft.

161 Gerechtigkeit, Wahrheit, Güte, Schönheit oder Vernunft sind übermenschliche Normen.

162 Wertsysteme sind die beherrschenden, treibenden Variablen in allen ökonomischen Systemen.

163 Das Problem der Unterscheidung von Preis und Wert hat die Ökonomen immer wieder interessiert.

164 Das Schöne, das Gute und die Wahrheit als ewige Werte.

165 Zu fast allen Werten gibt es andere, die mit ihnen kollidieren.

166 Werte sind keine Eigenschaften der Dinge.

167 "Die Probleme des Wertes und der Wirklichkeit sind Angelegenheiten unserer geistigen Haltung und schöpferischer Verwirklichung, nicht aber einer begrifflichen Objektivität." - Anagarika Govinda, Grundlagen Tibetischer Mystik, Bern/München/Wien 1975; Seite 341

168 Was man anschaut achtet man; Anschauung ist Anerkennung.

169 In der Moral geht es um Normen.

170 Die Ethik ist Logik der Willensgestaltung.

171 Meinungsverschiedenheiten ergeben sich aus der unterschiedlichen Beurteilung von Wertfragen.

172 Das erste Gut ist für jeden die Selbsterhaltung.

173 So etwas wie das Gute gibt es gar nicht.

174 Der Geist ist das Beste in uns.

175 Eine Wertung ist keine Beschreibung besonderer Art, sie ist überhaupt keine Beschreibung.

176 der Wert aller Menschen

177 Die Idee unterscheidet sich vom Hirngespinst durch ihren Wert.

178 der ethische Wert des Verstehens und die moralische Pflicht, um "Verstehen" zu ringen.

179 Für Scheler gibt es ein emotionales Erfassen objektiver Werte.

180 Dem Wort "Wert" entspricht nichts in der raum-zeitlichen Wirklichkeit Gegebenes. Das Werturteil ist daher nichts anderes, als der Ausdruck für das Gefühl, auf das es zurückgeht.

181 Die Verschiedenheit der Werte ist eine Verschiedenheit unzerlegbarer Qualitäten.

182 Daß Werte ansich gelten hat überhaupt keinen Sinn.

183 Jeder Wert, der absolut gesetzt wird, provoziert einen Kampf der Werte.

184 Der Wert wird als objektive Qualität eines Gegenstandes betrachtet.

185 Werte sind Begriffe und als solche haben sie keine Geltung. Nur bei Werturteilen kann man von Geltung reden.

186 Die Seinswelt steht der Wertwelt des Gesollten gegenüber.

187 Echte Resignation ist der Verzicht, einen Wert zu erstreben.

188 Alle Aussagen über Nützlichkeit, Gemeinnutz, Wirtschaftlichkeit sind abgeleitete Werturteile.

189 Werturteile können nicht aus Erkenntnissen von Tatbeständen abgeleitet werden. Der Schluss allein von dem, was ist, oder sein wird, unmittelbar auf das, was sein soll - d.h. was durch seinen Wert ausgezeichnet ist - ist unmöglich.

190 Werturteile bewegen sich jenseits empirischer Prüfbarkeit.

191 Das Gelten ist das Wesen des Werts.

192 Die mangelnde Übereinstimmung in Wertfragen ist häufig die Ursache von Streitigkeiten über angebliche Sachfragen.

193 Normen haben keinerlei logischen Wert.

194 Die Ethik ist kein Wissensgebiet.

195 Der Konflikt zwischen ethischen und ästhetischen Werten: Wer seine Lebensführung einer Ästhetisierung anheimstellt, ist gezwungen, moralische Kriterien für die Beurteilung des Handelns als irrelevant zu verwerten.

196 Ehrfurcht vor dem Leben ist die Grundlage aller Ethik.

197 Mit jeder normativen Ordnung ist die bestehende Notwendigkeit einer Individualisierung (Konkretisierung) der generellen (abstrakten) Normen gegeben.

198 In der Ethik sind letztlich eine ganz bestimmte Gruppe von Gefühlen ausschlaggebend, zu deren Entwicklung jedoch Verstandesprozesse notwendig sind.

199 Wenn alles gleichermaßen wissenswert ist, ist auch alles gleichermaßen bedeutungslos.

200 "Die ganze Ethik ist nur Sprache." - Fritz Mauthner in Joachim Kühn, Gescheiterte Sprachkritik - Fritz Mauthners Leben und Werk, Berlin/NY 1975, Seite 74

201 Politik ist nichts anderes, als angewandte Ethik.

202 "Man kann das Problem des richtigen Handelns nicht aufspalten in ein ethisches der sittlichen Zwecksetzung und ein ökonomisches der rationalen Mittelverwendung." - Hans Albert, Ökonomische Ideologie und politische Theorie, Göttingen 1954, Seite 29

203 Ethische Probleme sind nur durch Entscheidungen lösbar.

204 "Das Problem der Entscheidung bleibt auch dann ein ethisches, wenn über die zu realisierenden Zwecke (in einem gegeben Machtbereich) bereits vorentschieden würde." - Hans Albert, Ökonomische Ideologie und politische Theorie, Göttingen 1954, Seite 29

205 "Daß die Ausklammerung der ethischen Relevanz des zu realisierenden Zwecksystems die gesamte ethische Problematik zum Verschwinden bringt, ist der Kardinalirrtum des normativ-ökonomischen Denkens." - Hans Albert, Ökonomische Ideologie und politische Theorie, Göttingen 1954, Seite 29

206 "Das ökonomische Prinzip ist eine Leerformel, weil das in diesem Prinzip enthaltene Zweck-Mittel-Denken keine zulässige Trennung zwischen ethisch unerheblichen und ethisch bedeutsamen Sachverhalten erlaubt. Damit entfällt die Möglichkeit einer rein ökonomischen Fragestellung." - Hans Albert, Ökonomische Ideologie und politische Theorie, Göttingen 1954, Seite 142

207 Logische, ethische und ästhetische Werte.


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