001 Die Menschen ziehen die Finsternis
dem Licht vor, weil ihre Taten schlecht sind.
002 "Es genügt nicht, fleißig zu sein;
das sind auch die Ameisen - wozu seid ihr fleißig?" - Henry David Thoreau in H.-D. u. W. Klumpjan, Thoreau, Reinbek 1986, Seite 61
003 "Nicht der Wille ist
uns gegeben, Wille ist ein Abstraktum,
wir kennen nur Akte unseres Wollens, und von jedem dieser Akte erfahren
wir, daß er von einer Vorstellung
abhängig ist, die wir als sein Motiv bezeichnen. Wie oder wodurch er aber
von seinem Motive überhaupt abhängt, das ist uns genauso bekannt oder unbekannt,
als es uns bekannt und zugleich unbekannt ist, wie eine Bewegung von einer
anderen abhängt. Auch die 'Motivation', der Zusammenhang von Natur und Willensentschluß,
lüftet das Geheimnis nicht, das der Metaphysiker hinter der Verursachung
sucht." - Alois Riehl, Einführung in die Philosophie der Gegenwart, Leipzig/Berlin 1919, Seite 177
004 "Ideen sind niemals Realitäten,
noch können sie durch Realitäten
begründet werden. Ihre Bestimmung ist das Schaffen von Realitäten, die noch
nicht sind." - Alois Riehl, Einführung in die Philosophie der Gegenwart, Leipzig/Berlin 1919, Seite 168
005 "Ideen sind Willensaufgaben
und allein als Ziele des Schaffens und Handelns müssen sie verstanden werden.
Sie gelten, aber sie sind nicht. Ideen sind Willensbegriffe, nicht Sachbegriffe." - Alois Riehl, Einführung in die Philosophie der Gegenwart, Leipzig/Berlin 1919, Seite 166
006 Jede Bewegung setzt Materie
voraus, die sich bewegt.
007Seelisches Leben
ist "in allen seinen Bestandteilen Ereignis, nicht ruhendes Sein, sondern
Tätigkeit, nicht Stillstand, sondern Entwicklung." - Wilhelm Wundt in Ludwig Pongratz, Problemgeschichte der Psychologie, Bern/München 1967, Seite 81
009 "Man kann das Problem des richtigen
Handelns nicht 'aufspalten' in ein 'ethisches'
der sittlichen 'Zweck'setzung und ein ökonomisches der rationalen 'Mittel'verwendung." - Hans Albert, Ökonomische Ideologie und politische Theorie, Göttingen 1954, Seite 29
011 "Wer das Leben fragte
tausend Jahr: Warum lebest du?
- Könnte es antworten, es spräche: "Ich lebe, damit ich lebe." Das kommt
daher, weil Leben aus seinem eigenen Grunde lebt und aus seinem eigenen
quillt. Darum lebt es ohne Warum, nur sich selbst
lebend. Ebenso, fragte man einen wahrhaft
(echten) Menschen, der aus seinem Grunde wirkt: Warum wirkest du deine
Werke? er würde nicht anders sprechen als: 'Ich wirke, damit ich wirke'." - Meister Eckhart zitiert nach Pfeiffer 66, 17 in Rudolf Otto, West-östliche Mystik, München 1971
013 "Alles menschliche Tun ist der Gewöhnung unterworfen. Jede Handlung,
die man häufig wiederholt, verfestigt sich zu einem Modell, welches
unter Einsparung von Kraft reproduziert werden kann." - Berger/Luckmann, Die gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit, Ffm 1980, Seite 56
014 Im "Wirklichen" ist das 'Wirken' ausgesagt, weniger das Bestehen einer Substanz.
015 "Wirtschaft ist der (substantivische)
Inbegriff einer bestimmten Art des Handelns, des Wirtschaftens. Wir können
an Stelle des unhandlichen Ausdrucks: "nach dem Prinzip des kleinsten Mittels
handeln" auch kurz sagen: rationell handeln, 'haushalten'. Wir halten Haus
nur mit solchen Dingen, die uns im begrenzten
Vorrat gegeben sind." - Franz Oppenheimer, Grundriß der theoretischen Ökonomie, Jena 1926, Seite 2
016 "Die wirtschaftliche Handlung ist eine Zwischenhandlung, d.h. sie reicht vom Entschluß lediglich zum Beginn der Verwendung. Was vorher liegt, ist vorwirtschaftliche Erwägung, was nachfolgt, ist nachwirtschaftliche Verwendung." - Franz Oppenheimer, Grundriß der theoretischen Ökonomie, Jena 1926, Seite 10
017 "Die gegen Entgelt geleistete Verausgabung einer Arbeitsenergie
von bestimmter Qualifikation für Zwecke einer
anderen ökonomischen Person auf deren Rechnung und Gefahr heißt: 'Dienst'." - Vgl. Franz Oppenheimer, Grundriß der theoretischen Ökonomie, Jena 1926, Seite 38
018 "Die geistige Einstellung allein ist
alles, die Tat allein ist nichts." - Gustav Meyrink, Der weiße Dominikaner, München 1981, Seite 148
019 Das grundlegendste aller Bedürfnisse
ist es, die eigenen Möglichkeiten zu aktivieren.
020 Nach der Quantentheorie ist die Materie
immer in einem Bewegungszustand. Die Eigenschaften subatomarer Teilchen
können nur aus ihrer Bewegung heraus verstanden werden.
029 Der Staat hat sich nicht um die Meinungen,
sondern allenfalls um die Handlungen der Menschen zu kümmern.
030 "Die Menschen wurden 'frei' gedacht,
um gerichtet, um gestraft werden zu können - um schuldig werden zu können: folglich mußte jede Handlung als gewollt,
der Ursprung jeder Handlung im Bewußtsein liegend gedacht werden." - Friedrich Nietzsche, Götzendämmerung oder wie man mit dem Hammer philosophiert, Ffm 1985, Seite 47
032 Es gibt keine Handlung, die nicht der Anfang einer Kette
von Folgen ist.
033 "Worte sind Taten." - Ludwig Wittgenstein, ohne weitere Quelle
034 "Die Verallgemeinerung ist kein Schluß:
sie ist der Übergang vom Wissen zum Tun." - Heinrich Gomperz in Albert/Topitsch, Werturteilsstreit, Darmstadt 1979, Seite 411
036 Der Egoismus ist die Triebfeder allen
Handelns.
037 "Wo Wissen und Handeln sich getrennt
haben, gibt es keinen Raum mehr für Freiheit." - Hannah Arendt, Über die Revolution, München 1974, Seite 340
038 "Wie kann man sich selbst kennenlernen?
Durch Betrachten niemals, wohl aber durch Handeln. Versuche deine Pflicht
zu thun und du weißt gleich, was an dir ist. Was aber ist Pflicht? Die Forderung
des Tages." - Johann Wolfgang von Goethe in Viktor E. Frankl, Ärztliche Seelsorge - Grundlagen der Logotherapie und Existenzanalyse, München 1980, Seite 69
082 Das Ich existiert nur in seinem eigenen
Vollzug.
083 Ein Ding existiert nur insoweit es wirkt. Wirklichkeit
ist Wirken.
084 Machen und Tun sind etwas verschiedenes. Machen ist Mittel,
Tun aber Selbstzweck. Machen ist eine Kunst, Vollkommenheit im Handeln ist
eine Tugend.
089 Die Notwendigkeit zu handeln reicht weiter, als die Notwendigkeit
zu erkennen.
090 Der Mensch kann nicht ausschließlich in der Gegenwart
leben, er lebt in der Zukunft und was dasselbe ist, handelnd.
091 "...it's all just a state of mind..." - Led Zeppelin, Misty Mountain Hop, Led Zeppelin IV
092 "Was nämlich das praktische Leben betrifft,
so würde sehr oft die Gelegenheit zum Handeln vorübergehen, bevor wir uns
von allen Bedenken befreien zu können." - Descartes, Principia philosophiae, 1 u. 3
093Hass und Liebe
sind die beiden Bewegungsprinzipien.
094 "Ich kann nicht arbeiten, nicht gehen, nicht stehen, nicht reden,
sondern all dies scheint mir ein unnützes
und der Welt überflüssiges Ding. Viele wundern sich darüber, und da
sie die Ursache nicht verstehen, nehmen sie Anstoß. Und wahrlich, wenn nicht
dies wäre, daß mir Gott beisteht, würde ich manchesmal
von der Welt für toll gehalten werden; und dies ist, weil
ich fast immer ausser mir selber lebe." - Katharina von Genua in Martin Buber, (Hrsg), Ekstatische Konfessionen, Heidelberg 1984, Seite 152
095 Handeln geht immer von einer Idee aus,
Wirken nicht.
096 Die Frage nach dem, was man tun soll
ist unwichtig, es kommt einzig darauf an, sich über das, was man tut vorbehaltlos
Rechenschaft zu geben.
097Ideen befassen sich immer mit der Vergangenheit
oder der Zukunft, nie mit der Gegenwart. In der Gegenwart
gibt es nur die Handlung.
098 Für Marx ist in Wirklichkeit die Beziehung des Menschen zur Materie
die treibende Kraft und das wichtigste daran die Produktionsweise.
099 Es gibt zwei Ebenen, auf denen Freiheit
auftritt: der des Handelns und der des Wollens.
(Handlungsfreiheit/ Willensfreiheit)
101 In der Anerkennung seiner Schuld entfremdet
sich der Mensch von sich selbst.
102 "Die Naturwissenschaft braucht der
Mensch zum Erkennen, die Religion aber braucht
er zum Handeln." - Max Planck, Vom Wesen der Willensfreiheit, Ffm 1990, Seite 189
103 Die Gewalt als zwischenmenschliches
Verhältnis erkennt den anderen Menschen als selbständig
handelndes Wesen nicht an.
104 Im großen und ganzen muß Handeln durch Gründe
erklärt werden.
105 Der Herrscher braucht grundsätzlich
keine sachlichen Gründe, um seine Handlungen zu rechtfertigen.
106 Jede Existenz beruth auf zwei Komponenten: dem Handeln und dem
Erleiden, dem Tun und dem Widerfahren.
144 Die höheren intellektuellen Funktionen sehen vor allem die Hemmung
der Bewegung voraus. Die Natur der Aufmerksamkeit
besteht wesentlich darin, die physische Tätigkeit so weit wie möglich stillzulegen.
145 Die Deterministen sprechen uns die Aktivität ab.
147 "Denn nichts ist für den Menschen als Menschen etwas wert,
was er nicht mit Leidenschaft tun kann." - Max Weber, Wissenschaft als Beruf, Berlin 1984, Seite 12
148 "Das wichtigste Werk des Menschen ist
sein Leben." - Tatjana Tolstoi, Ein Leben mit meinem Vater, München/Zürich 1980, Seite 151
149 "Das Leid treibt uns zum Handeln und
das Leid ist es auch, das uns unsere Existenz bewußt
macht." - Immanuel Kant, ohne weitere Quelle
151 Das geistige Vermögen hat sein Dasein allein in seiner Tätigkeit.
152 "Alle übrigen Wörter des Satzes sind gleichsam tot daliegender,
zu verbindender Stoff, das Verbum allein ist
der Leben enthaltende und Leben verbreitende Mittelpunkt." - Wilhelm von Humboldt, Schriften zur Sprache, Stuttgart 1985, Seite 169
153 "Die Faulheit ist die Quelle aller Laster.
So viel als immer möglich zu genießen, so wenig als immer möglich zu tun
- das ist die Aufgabe der verdorbenen Natur." - Johann Gottlieb Fichte, Über die Bestimmung des Gelehrten
156 Für Hegel ist das Handeln, die Praxis
ein logischer Schluß, eine Figur der Logik.
157 Das Nomen ist dem Verbum gegenüber das Allgemeine.
158 Handlung ist durch Bewußtsein vermittelt
und damit reflektiert.
159 Die Existenz der Materie kann nicht
von ihrer Aktivität getrennt werden. Makroskopisch betrachtet mögen die
materiellen Objekte um uns herum passiv erscheinen
und unbeweglich.
160 Alles Tun und Leiden tragen sich in
der Zeit zu.
161 Die Kardinalfrage des Wissens und der
Wirklichkeit, aber auch der Legitimation von
Recht und Moral liegt
in der Objektivierbarkeit der Dinge und Handlungen.
Erkenntnis haben wir, wenn wir diese Frage beantworten können.
162 Der eigentliche Zweck des Denkens ist
das Handeln und in letzter Hinsicht das ethische
Handeln.
163 Die Erfahrung stimmt skeptisch, Handeln
aber erfordert Zuversicht.
164 Die Verfolgung persönlicher Interessen
ist das einzige Motiv menschlicher Handlungen.
166 "Die Institution macht aus individuellen
Akteuren und individuellen Akten Typen." - Berger/Luckmann, Die gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit, Ffm 1980, Seite 58
167Ethik ist eine Theorie,
die Normen aufstellt, deren Gegenstand Handlungen
sind.
168 Eine Handlung fällt gewöhnlich nicht nur unter eine, sondern
mehrere moralische Normen, und diese stehen nicht
selten miteinander in Konflikt.
169 Glückseligkeit besteht in den tugendmäßigen Tätigkeiten.
208 "Der Grundsatz: bei den Handlungen die Konsequenzen zu verachten,
und der andere: die Handlungen aus den Folgen beurteilen und sie zu Maßstab
dessen, was recht und gut sei, zu machen - ist
beides gleich abstrakter Verstand." - G. W. F. Hegel, Grundlinien der Philosophie des Rechts, Ffm 1986, Seite 218
211 Alle menschliche Tätigkeit geschieht entweder im Denken
oder im Handeln.
212 Die soziale Frage würde nie und nimmer existieren, wenn die Interessen der alleinige Hebel menschlicher Handlungen wären.
213 Wir fühlen uns als Täter unserer Taten und widerstreben jedem Automatismus.
214Die Folge ist eine allgemeine Qualität
der Handlung.
215 Wir können uns in der Wahl des Guten
irren, weil unsere Handlungen nicht insich abgeschlossen sind und Folgen
nach sich ziehen.
216 Jedes Handeln ist an die Kategorien von Zweck
und Mittel gebunden. Wir wollen etwas entweder als Zweck oder als Mittel.
217 Nur die Gesinnung ist echt, die die
Kraft hat, sich in Handlungen zu bewähren.
218 Das Gelten eines Werts bestimmt die Handlungen
der Menschen.
219 aktiv: auf das Gestalten der zeitlichen
Wirklichkeit gerichtet (kontemplativ: auf das
Erfassen der Zeitlosigkeit hin.)
220 "Man weicht dem Leiden aus: bei sich,
indem man Fakta nicht auffasst, nicht verarbeitet,
nicht durchlebt; indem man seinen Horizont eng hält: bei anderen, indem
man sich fernhält, sich rechtzeitig zurückzieht, wo das Leiden unheilbar
wird. Man ist tätig und denkt nicht an mögliches Leiden oder reißt sich
aus dem Leiden durch die Tätigkeit - sofern es nicht die vitalen Kräfte
lähmt. Man borniert sich auch hier künstlich, instinktiv. Die Tätigkeit
selbst kann unter solchen Umständen nur eine dem Sinn und der Meinung nach
endliche, wesentlich technische sein; würde sie
ideenhaft, von universalem Charakter, ließe sich das Erlebnis des Leidens
nicht fernhalten und nicht verdrängen. Das gelingt nur bei endlichem Tun,
nicht beim Schaffen." - Karl Jaspers, Psychologie der Weltanschauungen, Berlin/Heidelberg/New York 1971, Seite 250
221 Die beiden Pole der Handlung sind Zweck
und Motiv.
222 Der abstraktive Mensch denkt, der
instinktive handelt.
223 Handeln ist Bejahen und das Treffen einer Wahl.
225 "Das Bindeglied zwischen Glauben und
Tun ist die Liebe." - Paul Tillich, Wesen und Wandel des Glaubens, Ffm/Berlin/Wien 1975, Seite 132
226 Nach dem Gesetz der Kausalität richten
wir unser ganzes praktisches Handeln ein, es ist
uns durch tägliche, stündliche Übung so vollständig
in Fleisch und Blut übergegangen, daß wir ihn sogar halb unbewußt anwenden.
228 Wir können nicht warten, bis die Erkenntnis
vollständig oder bis wir allwissend geworden sind.
Denn wir stehen mitten im Leben und müssen oft sofortige Entschlüße fassen, bei denen uns keine langwierige Überlegung hilft.
229 "Man kann Handlungen versprechen,
aber keine Empfindungen." - Friedrich Nietzsche, Menschliches Allzumenschliches - Ein Buch für freie Geister, Frankfurt 1982, Seite 65
230 "Die Tätigen rollen, wie der Stein rollt, gemäß der Dummheit der Mechanik." - Friedrich Nietzsche, Menschliches Allzumenschliches - Ein Buch für freie Geister, Frankfurt 1982, Seite 201
231 "Nun ist der Glaube an die Freiheit
des Willens gerade mit der Vorstellung eines beständigen,
einartigen, ungeteilten, unteilbaren Fließens
unverträglich: er setzt voraus, daß jede einzelne Handlung isoliert und
unteilbar ist." - Friedrich Nietzsche, Menschliches Allzumenschliches - Ein Buch für freie Geister, Frankfurt 1982, Seite 453
232 Nicht nur Kinder machen aus ihrem nicht anders können ein nicht anders wollen.
233"Sinn" umfaßt Absichten und Zweckvorstellungen,
mit denen ein Mensch seine Handlungen verbindet.
235 In der durch die Tauschhandlung erzeugte Äquivalenz
liegt die Grundlage des mathematischen Äquivalenzbegriffes.
236 Die Rolle bringt eine institutionelle
Erleichterung des Handelns mit sich.
237Rechtes Leben bedeutet die Wahl nur
solcher Berufe, die in der Ausübung keinem menschlichen,
oder wenn möglich keinem lebendem Wesen schaden.
238 Die Lehre von den unbewußten Schlüssen
besagt, daß unser Wahrnehmen aus dem sinnlich
Perzipierten allein nicht zu verstehen ist. Wahrnehmung ist mehr als die
Summe der Sinnesempfindungen. Sie erfordert eine
Aktivität des Wahrnehmenden. Entfernungen zum Beispiel sehen wir nicht,
sondern wir denken, erschließen sie. Der Theorie
von unbewußten Schlüssen liegt die Tatsache zugrunde, daß unser wirkliches
Wahrnehmen aus dem Bestand der Sinnesempfindungen nicht zu erklären ist.
Die Lage der Dinge im Raum, die Dingkonstanz, die Farbkonstanz, der Farbkontrast
sind Beispiele für Wahrnehmungen, die in den zugehörigen Empfindungen nur
unzureichend repräsentiert sind; von diesen Sinnesdaten aus schließen wir
dann unvermerkt und mit großer Geschwindigkeit auf die volle Wahrnehmungsgegebenheit.
Diese syllogistische Erklärungsweise beruth jedoch auf der Annahme der kartesianischen
Subjekt-Objekt-Schranke. Unsere Gegenstandswahrnehmung
wird jedoch durch eine subjektive Aktivität mitkonstituiert; diese aber
kommt uns nicht zu Bewußtsein.
239 Jeder Konflikt ist
im wesentlichen ein Konflikt im Grund des Handelns, ein Konflikt von Bedürfnissen.
240 Ein Mensch besitzt nur soviel Gelehrsamkeit,
wie sich in seinen Handlungen äußert.
241 Der Egoismus ist das einzige Motiv der
Handlungen eines Menschen.
242Gefühle sind nicht
bloße Zustände, sondern Akte. Dasselbe gilt von Vorstellungen.
Hinweis: Bei den nicht näher gekennzeichneten Textstellen handelt es sich um Passagen, die in verschiedenen Quellen mehr oder weniger sinngleich auftauchen, so daß nicht klar ist, wer von wem abgeschrieben hat.