ra-2Friedrich MuckleDie Arbeiterfrage    
 
ADOLF HELD
Zur sozialen Geschichte Englands
von 1760 - 1832

[4/4]

    Einleitung
§ 1. Die Grundbesitzer
§ 2. Handelspolitik
§ 3. Die unteren Klassen
§ 4. Arbeitergesetze
§ 5. Armen- und Heimatgesetze
§ 6. Stocken der Gesetzgebung
Vorbemerkung über die neuen politischen Ideen

"Es handelt sich um die Auflehnung des Individuums gegen die traditionellen Ordnungen. Das menschliche Individuum verlangt und betätigt das  Recht  über alle Fragen des inneren und äußeren Lebens frei und voraussetzungslos zu denken, zu forschen, zu prüfen. Es beugt sich dabei keiner Autorität irgendeiner äußeren Macht oder einer unantastbaren Idee. Es erkennt nur die Tatsachen an, die es selbst sieht und beobachtet und erklärt daraus das, was ist."

"Lassen wir die religiöse Seite der individualistischen Weltanschauung zunächst außer Betracht, so konzentriert sich in politischer und sozialer Hinsicht der schon von Locke, wenngleich etwas inkonsequent ausgebildete Individualismus dahin, daß man den Staat und jede soziale Ordnung im Staat als das Produkt des vereinigten Willens ursprünglich souveräner Individuen und als eine von den Individuen in ihrem Interesse geschaffene Einrichtung betrachtet."

"Dem Staat unterwirft man sich, sagt Locke, wegen der dadurch geschaffenen  Sicherheit.  Daher darf der Staat nur nach dem allein Sicherheit gewährenden  Gesetz für Friede, Sicherheit und öffentliches Wohl des Volkes  regieren. Die Regierung wird rebellisch, wenn sie die Grenze überschreitet - und dann ist offenbar der Notfall erlaubter Revolution gegeben; dagegen wären die Untertanen im Unrecht, wollten sie sich gewaltsam gegen eine diese Grenzen einhaltende Staatsgewalt auflehnen - wovon sie schon ihr Interesse abhalten wird; also ist die Lehre von der Volkssouveränität ungefährlich."

Vorbemerkung
über den Ursprung der neuen politischen Ideen

Am Schluß des vorigen Abschnitts sprach ich vom Eindringen demokratischer Ideen. Allerdings handelte es sich der Wirkung nach vorzugsweise um eine Übertragung der politischen Herrschaft "von den Wenigen auf Viele". Aber das war nur die Folge einer tieferen prinzipiellen Umwälzung aller Anschauungen über Natur, Ursache und Zweck des menschlichen Zusammenlebens - einer Umwälzung, die noch zu keinem Punkt des Abschlusses gekommen ist, ja vermöge ihres vorwiegend negativen, kritischen Charakters auch zu keinem Abschluß kommen kann, wenn sie rein bei ihren Ausgangspunkte bleibt.

Um es mit einem Wort zu sagen: es handelt sich um die Auflehnung des Individuums gegen die traditionellen Ordnungen. Das menschliche Individuum verlangt und betätigt das Recht über alle Fragen des inneren und äußeren Lebens frei und voraussetzungslos zu denken, zu forschen, zu prüfen. Es beugt sich dabei keiner Autorität irgendeiner äußeren Macht oder einer unantastbaren Idee. Es erkennt nur die Tatsachen an, die es selbst sieht und beobachtet und erklärt daraus das, was ist. Und wenn es nach Einrichtungen frägt, die getroffen werden sollen, so frägt es nur, ob diese den Interessen und natürlichen Zwecken seiner selbst dienlich sind.

Die Idee der "freien Persönlichkeit" ist den germanischen und romanischen Völkern angeboren. Aber sie war verbunden mit dem Trieb, sich idealen Zielen opferfreudig hinzugeben und mit der Neigung, sich mit Genossen in unauflöslicher Treue zu verbinden. Das mittelalterliche Christentum und der Korporationsgeist des Feudalismus legten dem Freiheitstrieb der Individuen immer engere Schranken auf, bis dieser in der Renaissance wieder erwachte (1) und in beständigen Kämpfen seine Kraft steigern, zuletzt in den Exzessen der großen französischen Revolution der Welt das Gefährliche, ja Unmögliche seiner einseitigen Herrschaft bewies.

Die Lostrennung der Niederlande von Spanien, die mit 1688 abschließende englische Revolution, die Konstituierung der Republik in Nordamerika und die französische Revolution sind die vier großen Etappen, in denen der kämpfende Freiheitstrieb seinen Siegeslauf durch die Kulturwelt vollzog. Jede dieser geschichtlichen Umwälzungen rief eine reinere, extremere Ausbildung der individualistischen Anschauungen hervor. In jeder ihrer Entwicklungsphasen hatte sie den Kampf mit den Vertretern der alten Autoritätslehren zu bestehen; aber erst spät nach der großen französischen Revolution begann man, das dauernd Berechtigte in diesen Anschauungen vom unberechtigten Einseitigen zu sondern, sie durch die organische Staatslehre zu reinigen und zu reformieren, statt ihnen abgelebte Theorien fruchtlos gegenüberzustellen.

Es ist bekannt, welch mächtige Stütze diese aufstrebende Geistesrichtung in den aufblühenden Naturwissenschaften fand, welche dem voraussetzungslosen Forschen die Krone des Erfolges verliehen und die Gewohnheit, bei allem Denken lediglich von Erfahrung und Beobachtung auszugehen, mächtig verbreitete. (2) Ebenso bekannt ist, daß in dieser ganzen Bewegung der Kampf gegen herrschende kirchliche Dogmen, schließlich der Kampf gegen das Christentum und die Gottesidee selbst der prinzipiell wichtigste Teil allen Kampfes war und sein mußte.

Die modernen Ideen, die wir kurz als Individualismus bezeichnen wollen, wurden zuerst in England zu einer großen Literatur ausgebildet, die in LOCKE ihren Höhepunkt hatte. Von da kamen sie nach Frankreich herüber, wo sie reiner, extremer, systematischer, allseitiger ausgebildet wurden, bis ROUSSEAU nicht ihr originellster, aber ihr wirksamster und wohl charakteristischer Prophet wurde. Sie hatten inzwischen in England nicht geschlummert, erfuhren dort aber, wenigstens in politischer Hinsicht, eine prinzipiell wichtige Weiterbildung erst wieder, nachdem der Geist der französischen Literatur, begünstigt durch die Ereignisse von 1776 und 1789, auf England stark gewirkt hatte. Der charakteristischste Vertreter dieser neuesten Entwicklungsphase des Individualismus in England ist und bleibt JEREMY BENTHAM.

So einflußreich indessen die französischen Vorbilder auch waren, immer blieb die englische Literatur bis zu einem hohen Maß eigentümlich. Es wirkte und wirkt bis zum heutigen Tag in England die Eigentümlichkeit des Nationalcharakters, derzufolge der Engländer der konsequenten Entwicklung einer abstrakten Theorie von Natur aus abgeneigt ist und seine Kraft lieber auf einzelne praktische Ziele konzentriert. Es blieb, beim Mangel irgendeines unerträglichen Drucks der äußeren Verhältnisse, eine auch in der Literatur sich spiegelnde starke Tendenz trotz aller platonischer Anerkennung extremer Doktrinen mit dem Gefühl und mit der Tat an einem guten Teil alter Institutionen festzuhalten. Deshalb spielt zu allen Zeiten in der englischen Literatur die Frage, ob eine einzelne Reform den Interessen der Individuen förderlich sei, eine tonangebende Rolle, während der Drang, aus einem allgemeinen Prinzip unbedenklich die vollen Konsequenzen zu ziehen, praktisch schwach bleibt. Die Absicht, die ganz englische Verfassung umzustürzen und durch eine Republik zu ersetzen, trat zwar auf, blieb aber gegenüber dem Willen, die Verfassung auf friedlichem Weg in wichtigen Punkten zu reformieren, ohne praktische Macht.

Besonders aber bleibt der englische Individualismus eigentümlich in Bezug auf seine Stellung zu Kirche und Religion. Hier ist noch heute der englische Geist faktisch auf dem Standpunkt LOCKEs stehen geblieben - das "écrasez l'infame" [Zermalmt die Niederträchtigen! - wp] hat in England nur sehr vereinzelt ein Echo gefunden.

Gewiß hat auch England seine Deisten, Atheisten und Materialisten und die englischen Deisten sind von besonderem Einfluß auf die Entwicklung der gesamten Aufklärungsliteratur in Europa gewesen. Aber für England selbst sind praktisch die protestantischen Dissenters [Dissidenten - wp] von größtem Einfluß geblieben. Aus ihren Reihen gingen die begeistertsten und wirksamsten Vertreter der individuellen Freiheit auf religiösem und politischem Gebiet hervor. Sie blieben aber auf dem Boden des Christentums und bewahrten einen Gutteil der alten sittlichen Strenge der Puritaner. So hatte ihr Freiheitsdurst eine starke praktische Schranke, der sie vor der Leidenschaft nach Auflösung und Zerstörung um jeden Preis bewahrte. BENTHAM selbst war freilich kein Dissenter. Aber dem starken religiösen Gefühl der Massen gegenüber, das ja auch in den sozialen Kämpfen nach der Reformbill noch deutlich wirksam hervortrat, verstieg auch er sich nicht zum Angriff auf die Religion ansich, sondern er steigerte nur die Toleranz zum Indifferentismus und behandelte politische und soziale Fragen ohne Rücksicht auf Religion.

Abneigung gegen extreme, abstrakte Doktrinen, Festhalten an gewissen national-englischen Traditionen, fortgesetzte Ehrfurcht vor den Grundlagen des Christentums, das waren die oft mehr gefühlten als durchdachten Gesichtspunkte, welche den Individualismus in England praktisch an jenen Exzessen verhinderten, zu denen er in Frankreich gelangte. Es war dies ein großes Glück für England, insofern, als dadurch trotz aller Umwälzung der Ideen und trotz aller Kämpfe der Parteien eine organische Weiterentwicklung und Fortbildung der inneren, namentlich der sozialen Gesetzgebung möglich wurde. Andererseits entstand daraus der Nachteil, daß die schablonenhaften Theorien des politischen Individualismus sich wegen ihrer praktischen Ungefährlichkeit umso ruhiger und unangefochtener festsetzten und der an sich einseitigen, nur durch praktische Kräfte und Volksinstinkte im Zaum gehaltenen politischen Theorie keine andere bessere produktive Theorie gegenübertrat. Während die Gesellschaft vor zerstörenden Erschütterungen bewahrt blieb, ging dem Volk die wahre Staatsidee um so sicherer verloren.

Man kann sagen, daß England noch heute den größten Gewinn und zugleich einen unverkennbaren Schaden davon hat, daß die glorreiche Revolution nur beschränkte Zwecke anstrebte und erreichte, zu diesen notwendigen Zwecken aber doch die Ideen des Individualismus einfach benutzte. Noch heute stehen ein verständiger praktischer Konservatismus und eine flache, einseitige Staatsauffassung unvermittelt nebeneinander.

Die Reformation unter HEINRICH VIII. war ja zunächst nur ein politischer Akt gewesen. Nachher erst drangen calvinistische Ideen ein und es entwickelte sich das Puritanertum, das in seinem starken Individualismus eine natürliche Opposition gegen weltliche und geistliche Obrigkeit machte. Die Zurücksetzung, welche die religiöse Partei unter ELISABETH erfuhr, drängte sie weiter in der Opposition - dennoch blieben sie, da sie in England immer besser behandelt wurden, als auf dem Kontinent und auch infolge ihres leidenschaftlichen Antipapismus, treue Engländer. Die extremste politische Partei war zugleich die extremste religiöse Richtung - sie war noch voll von religiösem Glauben. Nicht das individuelle Gewissen allein, sondern die Bibel zugleich waren die Grundlagen all ihres Wollens. Berief sich - unter der Herrschaft der STUARTs - der Vertreter des Absolutismus FILMER auf Gott und die Bibel, so taten MILTON und seine Anhänger das Gleiche und so hatten alle Engländer noch einen gemeinsamen Boden, auf dem sie standen.

Während des nun folgenden Bürgerkriegs und als auf kurze Zeit die CROMWELLsche Republik gegründet wurde, verstieg sich der Individualismus der Puritaner allerdings zum Tyrannenhass und zur Abschaffung des Königtums. (3) Allein auch damals bändigte die strenge Zucht der Puritaner ihre Begierde nach Zerstörung verhaßter Institutionen und als sie zur Herrschaft gekommen waren, mäßigte sich ihre Leidenschaft. Die siegende Revolution wurde regierungsfähig, sie vernichtete durch den Sieg ihre eigene Macht, nicht aber die Ordnung und Blüte des nationalen Gemeinwesens. Der weise Protektor selbst suchte mit aller Macht an die Vergangenheit anzuknüpfen und bald kehrte das Volk begeistert zur legitimen Monarchie zurück.

Die bald folgende zweite, die "glorreiche Revolution" von 1688 war keine Volkserhebung, sondern eine vom Parlament vollzogene notgedrungene Änderung der gesetzlichen Thronfolge und eine Wiederherstellung der alten konstitutionellen Grundsätze durch die Majorität der herrschenden Klasse. Die "Declaration auf rights" bestätigte die beschränkte Monarchie wie sie dem Wesen nach seit der Magna charta bestand.

Der Geist der Puritaner lebte nach der Wiederherstellung der Monarchie unter den Dissenters fort. Aber nicht nur die Befriedigung, welche die teilweise Anerkennung ihrer Prinzipien im Jahre 1688 gewährte, bewirkte bei ihnen eine gewisse Mäßigung, sondern vor allem der Umstand, daß sie den christlichen Boden nicht verließen.

Das Jahr 1688 brachte die Whigs zur Herrschaft. Auch der jetzt immer mehr verschwimmende Gegensatz zwischen Whigs und Tories war ursprünglich ein zugleich kirchlicher und politischer und behielt diese zweifache Natur immer bei. (4)

Die Neubegründer des englischen Verfassungsstaates von 1688 schufen in der wiederhergestellten respektive reformierten Verfassung gleichzeitig die Basis allen organischen Fortschritts und einer fortlebenden aufgeklärt-konservativen Gesinnung.

Sie beriefen sich auf die Theorie vom Staatsvertrag (5), zugleich aber auf die historischen Rechte und waren durchaus prinzipiell von den ein Recht auf beständig zu erneuernde Revolution begehrenden Ideen der Volkssouveränität entfernt - wie das später BURKE glänzend nachgewiesen hat.

Unklar über die logischen Konsequenzen der Staatsvertragsideen, aber prinzipiell abgeneigt solche überhaupt zu ziehen, zahlten sie durch die Berufung auf den Staatsvertrag dem individualistischen Zeitgeist ihren Tribut, ohne diesen zur vollen Herrschaft zu bringen.

Der monarchische Absolutismus, der auf dem Kontinent dauernd, in England vorübergehende und unvollkommen unter den STUARTs zur Herrschaft gelangte, hat selbst das seinige zur Ausbreitung des Individualismus beigetragen, indem er die Tendenz hatte, das ständisch gegliederte Volk in ein Aggregat gleichartiger, d. h. zunächst gleichverpflichteter Untertanen aufzulösen. Einer der ältesten und bedeutendsten Vertreter der Vertragstheorie, HOBBES, hat diese auch im Interesse des Absolutismus verwertet, nachdem vorher die Jesuiten sie zuerst benutzt hatten, den Staat als Menschenwerk und die Autorität der auf göttlicher Einsetzung beruhenden Kirche zu stellen. Allein die natürliche Konsequenz der von einem ursprünglich staatslosen und ganz ungebundenen Individuum ausgehenden Vertragstheorie ist die Idee der Volkssouveränität und naturrechtlichen Majoritätsherrschaft. Und so sehen wir auch LOCKE, in dessen Schriften sich der Geist von 1688 am vollkommensten widerspiegelt, die Vertragstheorie zur Rechtfertigung der liberalen Elemente der englischen Verfassung benutzen. Sie diente nunmehr vorherrschend der Tendenz, Rechte des Volks gegenüber der jeweiligen Regierung zu vertreten. Und wenn LOCKE faktisch das Recht des Widerstandes auf den Fall von 1688 beschränkte und die Theorie nur soweit benutzte, als sie diesen Fall motivierte, so war das im Grunde ebensowenig logisch konsequent, als wenn er vom Grundsatz der Toleranz die beiden Ausnahmen zu Ungunsten der Atheisten und Katholiken machte.

Lassen wir die religiöse Seite der individualistischen Weltanschauung, die in England zumeist als eine praktische Schranke wirkte, zunächst außer Betracht, so konzentriert sich in politischer und sozialer Hinsicht der schon von LOCKE, wenngleich etwas inkonsequent ausgebildete Individualismus dahin, daß man den Staat und jede soziale Ordnung im Staat als das Produkt des vereinigten Willens ursprünglich souveräner Individuen und als eine von den Individuen in ihrem Interesse geschaffene Einrichtung betrachtet.

Im Treatise of Civil Government geht LOCKE von einem "Naturzustand mit vollkommener Freiheit innerhalb der Grenzen der Gesetze der Natur und mit einem Zustand der Gleichheit" aus, wobei die Gesetze der Natur offenbar wegen der Willkürlichkeit ihrer Fassung irrelevant sind. Da zwar auch der Ausdruck "Gesetz Gottes und der Natur" vorkommt und die Menschen als "Eigentum Gottes" bezeichnet werden, der Begriff "Gesetz der Natur" aber ausdrücklich mit "reason" [Verstand, Vernunft - wp] identifiziert wird, so ist klar, daß der Freiheit des individuellen Wollens und Denkens von Anfang an keine  prinzipielle  Schranke gesteckt wird. Es stimmt vollständig mit der Annahme der ursprünglichen Souveränität des Individuums, wenn an vielen Stellen die Erhaltung und der Schutz des (individuellen) Eigentums als Zweck des Staates hingestellt, wenn behauptet wird, jedermann werde durch "hin own consent" [durch seine eigene Zustimmung - wp] Mitglied des Staates; ebenso wenn LOCKE der Gewalt der Legislative naturrechtliche Grenzen steckt, diese als "fiduciary power" [anvertraute Macht - wp] bezeichnet, der gegenüber das Volk eine souveräne (supreme) Macht behält, die Legislative zu entfernen oder zu ändern; wenn er endlich die Mitglieder der Legislative, welche ihre Pflicht (das Eigentum zu schützen) verletzen, selbst Rebellen nennt.

Kurz, wenn man einmal davon ausgeht, daß die Individuen ursprünglich frei und souverän waren und den Staat und die Regierungsgewalt durch Übereinstimmung vieler individueller Souveräne eingesetzt haben, so ist der Konsequenz nicht zu entgehen, daß die Summe der Individuen nach wie vor der eigentliche Souverän bleibt und die Verfassung durch das Belieben dieser Summe, d. h. praktisch ihrer Majorität jederzeit geändert werden kann. Dieser Konsequenz ist nur zu entgehen, wenn man den Naturzustand und Vertrag ganz verwirft und den Menschen als solchen für naturnotwendig  staatlich  und durch den Staat gebunden erklärt, so daß die Anfänge des einzelnen Menschen und der staatlichen Ordnung zusammenfallen.

Statt dessen behauptet LOCKE nur, das aus der Volkssouveränität abgeleitete Revolutionsrecht sei praktisch ungefährlich. Er entwirft die gezwungene und offenbar unhaltbare Theorie, der  einmal  durch Vertrag begründete Staat würde durch stillschweigende Unterwerfung derjenigen, die im Staat volljährig werden, fortgesetzt, indem sie  ihren Besitz unter dem bestehenden Gesetz antreten.  Wie aber, wenn die jetzt Volljährigen auf ihren Besitz verzichten und mit der Neubegründung des Staates eine Neuordnung der Besitzverhältnisse verbinden wollen?

Dem Staat unterwirft man sich, sagt LOCKE, wegen der dadurch geschaffenen  Sicherheit Daher darf der Staat nur nach dem allein Sicherheit gewährenden  Gesetz  für "Friede, Sicherheit und öffentliches Wohl des Volkes" regieren. Die Regierung wird rebellisch, wenn sie die Grenze überschreitet - und dann ist offenbar der Notfall erlaubter Revolution gegeben; dagegen wären die Untertanen im Unrecht, wollten sie sich gewaltsam gegen eine diese Grenzen einhaltende Staatsgewalt auflehnen - wovon sie schon ihr Interesse abhalten wird; also ist die Lehre von der Volkssouveränität ungefährlich.

Am Schluß der zitierten Schrift faßt dies LOCKE noch einmal zusammen: "Die Gewalt, die jedes Individuum der Gesellschaft bei seinem Eintritt in dieselbe übertragen hat, kann nie zu den Individuen zurückkehren, sondern bleibt, solange die Gesellschaft besteht, immer bei der Gesamtheit, weil außerdem keine Gesamtheit (community), kein Gemeinwesen bestehen kann, was ein Widerspruch gegen den ursprünglichen Vertrag wäre: Wenn also die Gesellschaft die gesetzgebende Gewalt einer Versammlung von Menschen übertragen hat, so daß sie bei dieser und ihren Nachfolgern bleiben soll und wenn sie Maßregeln und Autorität zur Beschaffung solcher Nachfolger verliehen hat - so kann die gesetzgebende Gewalt, so lange diese Regierung besteht, nie zum Volk zurückkehren. Denn indem die Menschen eine gesetzgebende Gewalt, mit der Macht für ewig fortzubestehen, eingeführt haben, haben sie ihre politische Macht auf die gesetzgebende Gewalt übertragen und können sie nicht wieder nehmen. Wenn sie aber der Dauer der gesetzgebenden Gewalt Grenzen gesetzt und irgendeiner Person oder Versammlung nur  zeitweise  die höchste Gewalt gegeben haben oder wenn diese Gewalt durch Mißbrauch der Herrschenden verwirkt wird; - dann kehrt nach der Verwirkung oder nach dem Ablauf der Zeit die Gewalt zur Gesellschaft zurück und das Volk hat das Recht als höchste Gewalt zu handeln, selbst die Gesetzgebung fortzusetzen, diese in neuer Form zu errichten oder sie unter der alten Form nach Gutdünken in neue Hände zu legen."

Man sieht, LOCKE will praktisch die  ungestörte Herrschaft des Gesetzes,  er will diese schützen gegen Willkür von Oben und gegen rohe Gewalt von Unten. Ihm schwebt das wahre Ideal des Rechtsstaates vor, nicht des Staates, der nur die Privatrechte der Individuen schützt, sondern der Staat, dessen geheiligtes Recht die störende Willkür aller Individuen dauernd bindet, ohne ihre Kräfte in Fesseln zu schlagen. Er hat ja auch praktisch recht, daß eine Revolution von Unten unvermeidlich und daher moralisch entschuldigt ist, wenn die Herrschenden das Recht gröblich verletzt, d. h. Revolution von Oben gemacht haben. Nur ist dann von  Recht  überhaupt nicht mehr die Rede, sondern von einer notwendigen Tat zur Neubegründung der Rechtsordnung, nachdem die alte bereits vernichtet ist. Die Behauptung von einem Wiederaufleben der ursprünglichen Volkssouveränität nach vollzogenem Rechtsburch der Herrschenden lebte ja 1688 auch unter den handelnden Whigs ihre Tat selbst aber war noch weniger revolutionär als selbst die Theorie LOCKEs - denn nicht das souveräne Volk, sondern das legitime Parlament vollzog die notwendige Umwälzung.

Kurz, was LOCKE und seine Zeit  wollte,  war durchaus berechtigt, weil notwendig. Die Mäßigung dieses Wollens war praktische Weisheit. Aber es war ein theoretischer Irrtum, daß man sich dabei auf die Prinzipien des extremen Individualismus berief und diesen durch theoretisch inkonsequente Lehren mäßigen wollte. Man mußte sagen: der Mensch ist ohne staatliche Ordnung undenkbar, die Erhaltung und die organische Weiterentwicklung des Staates ist so notwendig, wie die Erhaltung des Lebens und der Gesundheit jedes Einzelnen. Im Leben des Einzelnen kommen Krankheiten und Krisen vor - diese muß man verhüten und im Notfall so rasch wie möglich heilen. Ebenso kommen auch im Staatsleben gewalttätige Erschütterungen durch die Unvollkommenheit aller menschlichen Dinge vor; aber diesen muß man vorbeugen und wenn sie doch unvermeidlich werden, so muß man möglichst rasch den alten normalen gesunden Zustand, d. h. das Gesetz, wieder herstellen und dann weiter entwickeln. Statt dessen berief man sich auf die natürliche und ursprüngliche Souveränität des Volks, d. h. aller Individuen und man wollte die Gefährlichkeit dieser Fiktion durch die andere Fiktion abstumpfen, daß das Volk sich dieses Rechts ein für alle Mal begeben habe. Die erste Fiktion ist der Ausfluß eines gesteigerten Freiheitsdranges, die zweite ein Ausdruck für einen noch gleichzeitig vorhandenen ängstlichen Ordnungssinn. Aber es sind zwei Fiktionen und noch obendrein zwei sich einander widersprechende Fiktionen, von denen die erstere deshalb den stärkeren und einen wachsenden Glauben fand, weil sie mit der allgemeinen Bewegung der Geister harmonierte und für sich allein außerordentlich einfache und dem erwachten Selbständigkeitstrieb schmeichelhafte Konsequenzen ergab.

Es ist hauptsächlich das Werk der Franzosen und insbesondere ROUSSEAUs, daß sie die zweite Fiktion strichen, die Unveräußerlichkeit der individuellen Freiheit und damit ein Recht auf ewig erneuerte Revolution behaupteten. Diesen kühnen aber doch nur konsequenten Schritt über LOCKE hinaus hat der englische Volksgeist nicht vollständig mitgemacht, wenigstens hat die einfache Theorie ROUSSEAUs nie die Majorität englischer Denker und nie praktisch die Massen ergriffen. Es blieben mäßigende Schranken, wenn auch von abnehmender Kraft und es fehlte der Versuch, die Inkonsequenz LOCKEs zu entfernen.

1776 erklärten die Enkel der ausgewanderten Puritaner in Amerika: "Wir halten es für eine unleugbare Wahrheit, daß alle Menschen in ihrem Ursprung gleich sind, daß sie von ihrem Schöpfer unverletzliche, unveräußerliche Rechte erhalten haben, zu denen namentlich das Leben, die Freiheit, das Eigentum und das Verlangen nach Glückseligkeit gehören; daß die Regierungen zum Schutz dieser Recht angeordnet und von niemand anderem als von den Völkern mit der obrigkeitlichen Gewalt ausgestattet worden sind; daß demnach die Untertanen das Recht haben, eine Regierung, die sich von ihrer Bestimmung entfernt, zu verändern oder abzuschaffen und nach den Grundsätzen bleibender Sicherheit wie wahrhaften Wohlstands ein neues Regiment einzurichten. Wenn nämlich eine lange Reihe von Mißbräuchen und Gewalttätigkeiten Knechtschaft herbeizuführen strebt, freie Staatsbürger unter das Joch der Willkürherrschaft zu bringen sucht - dann hat das Volk ein unverjährbares Recht und die heiligste Verpflichtung neue Wächter für seinen künftigen Schutz zu bestellen." -

Man vergleiche die mit der Stelle aus LOCKE, die ich oben anführte. Es ist derselbe Gedankengang, aber man spürt den Einfluß ROUSSEAUs. Noch soll die Regierung, die sich von ihrer Bestimmung entfernt, abgesetzt werden, aber es wird nicht mehr betont, daß das Volk sich durch den ersten Staatsvertrag unwiderruflich seiner Souveränität enthoben hätte, sondern es ist schon von unveräußerlichen Rechten die Rede.

Es ist bekannt, daß auch die Amerikaner diese Theorien lediglich zu einem beschränkten Zweck benutzten und die Republik, nicht weil sie dieselbe prinzipiell allein für richtig hielten, sondern deshalb einführten, weil sie praktisch kaum eine andere Wahl hatten. Dennoch wurde dadurch, daß in Amerika eine demokratische Republik wirklich gegründet wurde, der Ausbreitung des extremen Individualismus, der sich von der erwähnten zweiten LOCKEschen Fiktion immer mehr losmachte, bedeutender Vorschub geleistet und in noch höherem Grad geschah dies durch die französische Revolution. Im Jahr 1776, in dem die Amerikaner mit ROUSSEAUs Worten sprechen und TURGOT die Abschaffung der Frohnden und Einführung der Gewerbefreiheit in Frankreich versuchte - in demselben Jahr veröffentlichte ADAM SMITH sein die individualistische Nationalökonomie begründendes Werk und JEREMY BENTHAM schrieb seine erste politische Broschüre. Der soziale und politische Individualismus LOCKEs hatte aufgehört lediglich die Revolution von 1688 zu rechtfertigen; man war nunmehr entschlossen weitere und größere Konsequenzen daraus zu ziehen.

Ich werde die einzelnen bedeutendsten Vertreter dieser neuesten Entwicklungsphase des Individualismus in Folgendem monographisch schildern. So weit auch Einzelne schließlich den Franzlsen entgegenkamen, im Ganzen verstieg man sich nicht bis zur Leidenschaft für die Revolution ansich und die Inkonsequenz LOCKEs lebte doch in neuen und abgeschwächten Formen fort. Selbst in seiner extremsten Entwicklung erkannte z. B. BENTHAM die Menschenrechte nicht an. Wie LOCKE die Zeit von 1688, so repräsentiert BENTHAM - freilich weniger klar, weniger vielseitig und originell als LOCKE - doch am schärfsten die Zeit seit 1776 in England. Man kann an ihm sehen, welche Schranken selbst diesem abstraktesten und doktrinärsten aller Engländer die angeborene und anerzogene Denkweise der Engländer gegenüber ROUSSEAU anlegte. Allein man kann auch an BENTHAM am deutlichsten sehen, in welcher Weise die Abneigung zu konsequenter und allseitiger Ausbildung eines theoretischen Prinzips zugleich schädlich wirkte. (6)

Der Individualismus betrachtet das Individuum nicht nur als souveräne Ursache aller Ordnungen und Einrichtungen des Zusammenlebens, er betrachtet die Lebenszweck des isolierten Individuums auch als einzige Zwecke alles isolierten und sozialen menschlichen Tuns. Und da die Lebenszwecke des isolierten, bzw. isoliert gedachten Individuums unbedingt egoistisch sind und sich vorzugsweise auf das physische Dasein beziehen, so muß sich bei ausschließlicher Betrachtung dieser Zwecke ein ethischer Materialismus entwickeln.

Der praktische Engländer, der ja immer im Grund einzelne bestimmte Reformen von irgendeinem nachweislichen Nutzen und nicht allgemeine politische Ideale, bzw. Utopien im Kopf hatte, unterließ es leicht, die Konsequenzen der begründeten Souveränität des Individuums systematisch zu ziehen. Aber umso Vollkommeneres leistete er darin, die greifbaren, berechenbaren (materiellen) Zwecke bzw. Interessen des Individuums zur alleinigen Richtschnur bei der Untersuchung jeder Frage der Privatmoral und des öffentlichen Wohls zu nehmen. Nicht die Nützlichkeitslehre ansich - denn was kann man nicht alles unter "nützlich" verstehen! - sondern daß man das dem isolierten Individuum Nützliche zur Richtschnur nahm, das macht das Wesen des Utilitarismus aus, der bei BENTHAM ausgebildet vorliegt und der in der Form, wie ihn der gefällige MILL schließlich formuliert, heute die Engländer beherrscht. Dieser Utilitarismus ist nur eine Seite des Individualismus - und ihm unterwerfen sich, wie wir sehen werden, faktisch auch die prinzipiellen Gegner der Volkssouveränitätslehre in England, ihm zog selbst der stärkste christliche Sinn, sogar unter den Anhängern der Staatskirche, keine Schranken.

So kam es, daß eine Inkonsequenz das moderne England vor einer gewaltigen Revolutioin und Anarchie bewahrte, - ein in dieser Hinsicht praktisch segensreiche Inkonsequenz, die aber nicht die Kraft besaß, dem englischen Volk neue lebensfähige und lebensvoll ethische und politische Ideale zuzuführen.

Auch das Dissententum, welches die politische Opposition in einer gewissen heilsamen christlichen Zucht erhielt und den Revolutionsgelüsten Zügel anlegte, vermochte nicht den ethischen Materialismus zu bekämpfen, sondern bahnte ihm - in oft naiver Weise die Wege. Man sieht dies deutlich an PRIESTLEY, dem vielleicht interessantesten unmittelbaren Vorgänger von BENTHAM.

Wie schon HOBBES trotz aller höchst materialistischen Auffassung des Staates etc. "seinen Frieden mit der Kirche gemacht hatte"; (7) wie LOCKE bei seiner Auffassung vom Staat von utilitarischen Anschauungen erfüllt war, so haben später PALEY und PRIESTLEY höchst rationalistische und praktisch materialistische Anschauungen, der eine mit energischer Verteidigung der Staatskirche, der andere mit warmem Dissenterglauben zu verbinden gewußt. Der Engländer vermochte nicht, sich aus dem ihm natürlichen Materialismus zu einer idealen Weltanschauung durchzuarbeiten, wohl aber vermochte er den absolut auflösenden und zersetzenden Konsequenzen seines Materialismus zu entgehen. (8)
LITERATUR Adolf Held, Zwei Bücher zur sozialen Geschichte Englands von 1760 - 1832, Leipzig 1881
    Anmerkungen
    1) JAKOB BURCKHARD, Kultur der Renaissance, Leipzig 1869, 4. Abschnitt: Die Entdeckung der Welt und des Menschen.
    2) Siehe HETTNER, Literaturgeschichte des 18. Jahrhunderts, Bd. I
    3) MACAULAY, Geschichte Englands, Kap. 1: "Ihrem (der Puritaner) Hass gegen die Kirche ward Hass gegen die Krone zugefügt; beide Gefühle vermischten sich und machten sich gegenseitig immer bitterer. Die Ansichten der Puritaner über das Verhältnis des Regenten zum Untertanen waren sehr verschieden von denjenigen, welche die Homilien [Glaubensunterweisungen - wp] einprägten; ihre Lieblingsgeistlichen hatten durch Wort und Beispiel zum Widerstand gegen Tyrannen und Verfolger ermutigt. Ihre calvinistischen Brüder in Frankreich, Holland und Schottland standen gegen abgöttische und grausame Fürsten unter Waffen. Ihre Begriffe von der Staatstregierung hatten eine Färbung von ihren Begriffen über Kirchenregiment angenommen. Manche bittere Reden, welche das Volk gegen die beschöfliche Verfassung schleuderte, konnten ohne viel Schwierigkeit gegen das Königtum gewandt werden und viele Gründe, deren man sich bediente, um nachzuweisen, daß die geistliche Macht am besten in einer Synode residiere, schien zu dem Schluß zu führen, daß die weltliche Gewalt am besten in einem Parlament ihren Sitz aufschlage.
    4) C. v. NOORDEN, Europäische Geschichte des 18. Jahrhunderts, Bd. 1, 1870. Nach NOORDEN hat DELBRÜCK, ohne sich auf NOORDEN zu berufen, den Gedanken in den Preussischen Jahrbüchern 1876 weiter ausgeführt.
    5) Am 28. Januar 1689 erklärten die Gemeinen "König Jacob hat - indem er den ursprünglichen  Vertrag  zwischen König und Volk brach - abgedankt" und auch das Oberhaus entschied, es gebe einen ursprünglichen  Vertrag  zwischen König und Volk (siehe DAHLMANN, Geschichte der englischen Revolution, 2. Auflage, Seite 384 und 385) - aber man verlangte kein "Wahlrecht für immer" und berief sich für jetzt auf Notwehr.
    6) In der Tat sind ROUSSEAU (1712 - 1778) BENTHAM (1748 - 1832) und KANT (1724 - 1804) die drei Philosophen, welche ihren Völkern beim Übergang zur neuesten Zeit mit der Fackel des Geistes prophetisch vorangeleuchtet haben. Mit feuriger Empfindung und mit den allgemeinsten Sätzen beginnend, hat ROUSSEAU den Franzosen nicht endende Revolutionen, mit unermüdlicher Zähigkeit und vom Kampf gegen einzelne Mißbräuche ausgehend, hat BENTHAM den Engländern Bruch mit der Vergangenheit durch aufgeregte Reform, mit umfassendster Bildung und tiefster Forschung hat KANT den Deutschen den wahren Rechtsstaat - nicht den Interessenstaat - prophezeit. Aus der Anschauungswelt des Individualismus sind die politischen Ideen der drei Philosophen herausgewachsen - und doch wie verschieden sind die Philosophien des Volkes der Revolution, des Volkes der Reform - und des Volkes der Denker, das erst nachdem es alles durchdacht hatte, zur politischen Tat kommen sollte!
    7) Siehe F. A. LANGE, Geschichte des Materialismus, 2. Auflage, Bd. 1, Seite 249 und 254
    8) Von den Engländern überhaupt gilt, was LESLIE STEPHEN "English Thought in the 18th Century", Bd. 1, Seite 71 sagt: "The votary of common sense sometimes refuses to ask the ultimate questions at all." (Der Anhänger des gesunden Menschenverstandes geht mitunter den letzten Fragen geflissentlich aus dem Weg.)