p-4ra-2W. OstermannVolkeltH. HöffdingJ. OrthR. Ameseder     
 
PETER VILLAUME
(1746–1806)
Vom Vergnügen
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"Das Bild erweckt bei mir Vergnügen, weil es mir Dinge vorstellt, die mir unter gegebenen Umständen angenehm sind. Ich denke weder an eine Vollkommenheit der Nachahmung, noch an eine Vortrefflichkeit der Kunst, sondern einzig und allein an die vorgestellte Sache."

"Das Vergnügen ist auf seine höchste Stufe gelangt, wenn die Täuschung der Kunst so groß ist, daß man die Vorstellung für die Sache selbst hält. In diesem Augenblick der Täuschung und des höchsten Vergnügens denkt man nicht an die Kunst und nicht an die Nachahmung. Die Sache allein beschäftigt die Seele des Zuschauers. Aus der Sache selbst also fließt das Vergnügen."


Geschichte der Theorie des Vergnügens

Erstes Kapitel
Von dieser Lehre bei den Alten

Es ist gut, wenn man eine Frage abhandeln will, sich vorher nach dem umzusehen, was Andere schon davon gesagt haben. Daraus erwachsen zwei wichtige Vorteile.

Erstens erübrigt sich die Mühe, etwas zu schreiben, das schon geschrieben ist, und dem Leser den Ekel ersparen, das wieder zu lesen, was er schon mehrmals gelesen hat. Dadurch entgeht man auch dem Vorwurf des Dünkels und der Unwissenheit. Freilich scheint es zu unserer Zeit ziemlich schwer, bei der Menge der Bücher, und bei dem großen Umfang aller Wissenschaften, immer von jeder Materie, die man abhandeln will, alles zu wissen, was die Alten und Neueren darüber geschrieben haben. Allein, es scheint nur schwer. Unter dem Schwall von neuen Schriften brauchte man nur wenige zu lesen, denn die meisten lehren ganz und gar nichts, und scheinen größtenteils in einer Art von Taumel hingeschrieben zu sein. Was die Alten betrifft, so hat man so viele Hilfsmittel, ihre Meinung, ohne sie selbst zu lesen, zu erfahren, sie zu zitieren, und dabei eine recht gelehrte Miene zu machen. Allenfalls ist es leicht, die Stelle zu finden, die man einzig und allein braucht. Die Repertoria [Findbücher - wp] leisten gute Dienste.

Der zweite Vorteil, den man von einem ernsthaften Studium dessen erhält, welches Alte und Neuere über die vorhabende Materie gesagt haben, besteht darin,, daß man dabei Gelegenheit hat, die Sache von allen Seiten zu betrachten und reiflich zu durchdenken. Ein Vorteil, den manche Schrift entbehrt.

Ich kam auf meine Theorie, wie man auf die meisten Entdeckungen kommt, von ungefähr. Der Adept sucht Gold, das man nicht finden kann, er findet Farben oder Arzneien, die er nicht suchte; KOLUMBUS suchte Indien und fand Amerika. Solche Entdeckungen überraschen, wie ein Blitz bei heiterem Himmel, machen die Seele rege; aber in diesem Zustand ist noch viel Verworrenes. Wer sich gleich hinsetzen und eine Abhandlung schreiben wollte, würde schwerlich viel leisten - Überreden möchte er, weil die Wärme, mit welcher seine Seele den neuen Gedanken umfaß, sich seiner Sprache mitteilen würde. - Die Überredung würde aber nur solange währen wie die Überraschung. Nun lese der Erfinder erst alles, was er über diese Materie Lesenswürdiges zusammenbringen kann, und gebe sich die Zeit, dies alles wohl zu prüfen. Den Männern, welche ich oben genannt habe, verdanke ich vieles von der Deutlichkeit und Wahrscheinlichkeit, zu welcher meine Theorie bei mir gestiegen ist.

Im Altertum findet man keine genetische Definition vom Vergnügen; moralische Betrachtungen, bisweilen auch Deklamationen sind häufig. Nominalerklärungen findet man bei den Epikureern und Stoikern, wovon die der ersteren zweideutig, und die der anderen übertrieben ist. Erstere setzten das  höchste Gut,  den Gegenstand des Vergnügens, in den Endzweck aller Wünsche, aller Begierden, in die angenehme Empfindung. Die Feinde des EPIKUR wollten darunter die bloßen sinnlichen Lüste verstanden haben; seine Freunde aber, nach seiner eigenen Erklärung, verstanden eine vernünftige Annehmlichkeit des Lebens, Klugheit und Tugend. Die Stoiker setzten das höchste Gut in die Tugend und Übereinstimmung mit der Natur. Die neueren Weltweisen suchen es im ursprünglichen Streben nach Vollkommenheit. -
    "Freilich", sagt  Moses Mendelssohn,  "ist jede gute Tat, jede tugendhafte Handlung mit einer seligen Empfindung verknüpft, die süßer ist, als alle sinnliche Wollust. In der ausübenden Sittenlehre kann man also den Grundsatz von der angenehmen Empfindung ohne Gefahr dulden, und sogar, mittels desselben, bei einem Menschen die Liebe zur Tugend erregen, indem man sein Gefühl schärft und der höheren Wollust fähig macht, die er nirgendwo anders, als in der Ausübung des Guten, findet. Aber in die Theorie muß man ihn nicht hinübertragen, da dort kein falscher Grundsatz ohne falsche Folgen sein kann."
Dieser Grundsatz, wie MENDELSSOHN bemerkt, von der Übereinstimmung unseres Tun und Lassens mit der Natur, fließt mit dem Grundsatz der Vollkommenheit aus. Denn Übereinstimmung ist Vollkommenheit.

PLATO setzt die Lust und Unlust in Harmonie oder Übereinstimmung. - Hier ist die Stelle, wie sie MENDELSSOHN (in seinen "Philosophischen Schriften", Bd. 1, Seite 154) übersetzt hat.
    "Wenn das, was in einem tierischen Leib harmonisch sein soll, seine Übereinstimmung verliert, so läuft zugleich die Natur des Tieres Gefahr, und es entsteht Unlust: wird aber diese Übereinstimmung wiederhergestellt, so ensteht Lust, oder eine angenehme Empfindung."


Zweites Kapitel
Von der Lehre des Aristoteles
vom Vergnügen

Im ARISTOTELES findet sich schon etwas mehr über das Vergnügen - und verdient also allein aufgeführt zu werden. Allein dieses wenige, welches viel zu denken gibt, ist doch dabei sehr dunkel, so daß man eine Stelle mehr als einmal lesen muß, um sie recht zu verstehen. Hier ist vornehmste davon, wie ich es mit Mühe übersetzt habe. (1)
    "Was das Vergnügen sei, und worin es besteht, werden wir deutlicher Sehen, wenn wir in unserer Untersuchung bis auf die ersten Gründe zurückgehen. Das Anschauen (oder der Anblick) eines Gegenstandes scheint in jedem Augenblick vollkommen zu sein."
Das heißt, ich sehe in jedem Augenblick den Gegenstand vollkommen, wie ich ihn gerade in diesem Augenblick sehe. Wenn sich auch der Anblick verändert, so ist er doch in jedem Augenblick ganz; die Veränderung macht ihn zu einem neuen Anblick.
    "Denn es fehlt daran nichts, das nachkommen und den Anblick vollkommener machen sollte. So ist es auch mit dem Vergnügen beschaffen. Es ist ein  Ganzes.  Denn niemand kann in irgendeinem Augenblick dasjenige für ein Vergnügen halten, was fernerhin noch einen Zuwachs bekommen würde (2). Das Vergnügen kann also nicht in Bewegung bestehen; denn jede Bewegung erfordert Zeit (weil sie sukzessiv ist) und hat eine Vollendung (telos). Das heißt sie ist in ihrer Dauer nicht vollkommen. Ein Bau, z. B. ist nur dann vollkommen, wenn er seine Vollendung erreicht: es mag nun von jeher, (als der ewige Bau der Welt) oder in einer bestimmten Zeit geschehen sein. Denn in jedem Augenblick (während des Bauens) war jede Handlung, den Bau auszuführen, unvollkommen, nur Stückwerk, welches sowohl in seinen verschiedenen Teilen, wie auch vom Ganzen verschieden war. Die Steine, aus welchen eine Säule besteht, sind keine Säulen; und alle Teile eines Tempels sind noch kein Tempel. Der Bau eines Tempels ist er dann vollkommen, wenn nichts mehr an der Ausführung des Plans zu demselben mangelt. Die Grundlegung aber und die Verfertigung jedes Teils sind nur unvollkommene Handlungen, weil sie nur Teile des Ganzen sind. Diese Handlungen sind auch in der äußeren Gestalt verschieden, und es ist nicht möglich, daß wir in jedem Augenblick eine vollkommene Handlung tun. - Es gibt keine Vollkommenheit, außer in einem Ganzen."
Ja - aber jeder Teil, jede Handlung ist wiederum für sich ein Ganzes, ein untergeordnetes Ganzes. In den Bestandteilen ist allein Realität - das  Ganze  ist eine bloße Erscheinung und existiert - als ein Ganzes - nur in unserer Vorstellung.
    "Eben dies gilt vom Fortgang des Baues in allen seinen Teilen. Denn wenn die Ortsveränderung eine Bewegung ist, welche von einem Ort aus geschieht, so ist darin, nicht allein in der äußeren Gestalt, sondern auch im Fortgang, ein großer Unterschied: die Bewegung geschieht, der Gestalt nach im Fliegen, im Gehen, im Springen usw. Auch ist in jedem Teil der ganzen Handlung der Ausgang und das Ziel von allen andern verschieden. - Der Ausgang und das Ziel sind im ganzen Lauf und in seinen Teilen nicht einerlei; nicht einerlei in diesem und jenem Teil. Es ist auch nicht gleichviel, ob ich dieses oder jenes Maß des Raumes durchlaufe; ich muß nicht allein das bestimmte Maß, sondern auch an diesem oder jenem bestimmten Ort, zurücklegen. Dieser Raum aber ist hier, und jener dort. Aus diesen Betrachtungen sieht man, daß die Bewegung nicht in jedem Moment vollkommen, sondern die meiste Zeit unvollkommen und von sich selbst verschieden ist. Denn Ausgang und Ziel machen die Verschiedenheit der Teile derselben aus. Das Vergnügen ist aber in jedem Moment vollkommen. Daraus ist klar, daß jedes Moment verschieden ist, und daß das Vergnügen zu den vollkommenen Dingen gehört."
Letzten Schluß begreife ich nicht.
    "Daraus läßt sich auch begreifen, daß die Bewegung nicht anders, als in der Zeit (sukzessiv) geschehen kann, das Vergnügen aber keine Zeit erfordert."
Nämlich jedes Moment desselben, denn sobald es Vergnügen heißt, hat es seine ganze Vollkommenheit und erwartet sie nicht von der Zeit oder der Vollendung).
    "Denn was in diesem einen  Nu  geschieht, ist etwas Ganzes und Vollkommenes. Es ist also augenscheinlich, daß jenigen irren, welche sagen: das Vergnügen sei eine Bewegung, eine Produktion. Denn Bewegung und Erzeugung sind nicht als  Eins,  als ein  unzertrennliches Ganzes  zu betrachten, sondern als  zusammengesetzte, teilbare  Handlungen anzusehen. Es ist keine Erzeugung des Blickes, des Punktes, der Einheit. Alle diese Dinge sind weder Bewegung noch Erzeugung. Das Vergnügen ist also weder Bewegung noch Erzeugung, weil es ein Ganzes ist."
Hierunter möchte ich wohl eine doppelte Zweideutigkeit stecken.

 1)  Scheint ARISTOTELES nur die  vollkommene  Glückseligkeit zu verstehen - die man freilich wohl als ein unzertrennliches Ganzes denken kann; denn sobald etas daran fehlen würde, hieße es ihm nicht mehr Glückseligkeit. Darüber ließe sich aber manches bemerken, das in der Folge vorkommen wird.

 2)  Scheint er auch das Gefühl des Vergnügens mit den Ursachen desselben zu verwechseln. Das Gefühl mag man sich wohl als ein unzertrennliches Ganzes Denken können; offenbar aber wäre es falsch, wenn wir es auf die Ursachen desselben anwenden wollten. Wieviel gehört nicht dazu, um die vollkommene Glückseligkeit zu genießen! Die Alten sagten schon: es müsse eine gesunde Seele in einem gesunden Körper wohnen (3). Ist das die  unzertrennliche Einheit? 
    "Es liegt aber," fährt  Aristoteles  im 4. Kapitel fort, "in jedem Sinn, wenn sich dieser nämlich mit sinnlichen Gegenständen beschäftigt; und zur Vollkommenheit gelangt es (das Vergnügen) in demjenigen, der des vollkommensten Gegenstandes unter denen, die in die Sinne fallen,  vollkommen  empfänglich ist. Dergleichen Beschäftigung der Sinne kann man für vollkommen halten. Es ist nun gleichviel, ob man sagt, daß der Sinn selbst dabei wirkt, oder daß das Subjekt, darin der Sinn ist, die Wirkung verrichtet. Denn, je nachdem in einem Subjekt etwas am besten mit dem harmoniert, welches das vortrefflichste ist unter den Dingen, deren es empfänglich ist, ist auch dessen Wirkung die beste. Diese Wirkung wäre demnach die vollkommenste und angenehmste. Denn jeder Sinn führt das Vergnügen mit sich; ebenso auch jede Betrachtung und Anschauung. Das angenehmste Vergnügen aber ist das, welches des vollkommenste ist. Die Vollkommenheit des Vergnügens aber besteht darin, daß der Sinn, womit es empfunden wird, der Vortrefflichkeit der Dinge entspricht, welche in die Sphäre dieses Sinnes gehören. Das Vergnügen vervollkommnet die Wirkung, ebenso auch der sinnliche Gegenstand und der Sinn selbst." -
Wenn das Vergnügen die Wirkung vervollkommnet, so ist die Vollkommenheit nicht die Ursache des Vergnügens. Übrigens können diese Zeilen den Keim der cartesianischen generischen Definition enthalten, daß das Vergnügen im Anschauen der Vollkommenheit besteht. Nur begreifen die Gedanken des ARISTOTELES nicht alle Fälle, wie z. B. die Scheinvollkommenheit. Sie haben aber auch einen Vorzug vor der cartesianischen Idee, nämlich, daß sie nicht bloß das Anschauen - sondern die Wirkung des Gegenstandes, den Zustand des Subjekts und das Verhältnis beider umfassen. In diesem Verhältnis ist eine Spur meiner Theorie enthalten, wie wir zu seiner Zeit sehen werden.

Das Vergnügen vervollkommnet die Wirkung.  Dies ist nicht gut ausgedrückt. Wenn eine Idee darunter steckt, muß es heißen: Die  Begierde,  oder der  Trieb oder der  Geschmack  vervollkommnet die Wirkung des Gegenstandes. In der Folge werde ich dieses so wahre Phänomen zu erklären suchen, welches sich aus dem cartesianischen Gesetz nicht recht gut erklären läßt.
    "Das Vergnügen aber und der sinnliche Gegenstand und der Sinn - wenn beide letzteren ihre Vollkommenheit haben - vervollkommnen die Wirkung nicht auf ein und dieselbe Art; so wie eine gute Konstitution, und der Arzt nicht auf dieselbe Weise Ursache unserer Gesundheit sind. Daß in jedem Sinn Vergnügen entsteht, ist offenbar: daher nennen wir die Empfindungen des Sehens und des Hörens angenehm. Ebenso ist es klar, daß die Gesichts- und Gehörsempfindungen am angenehmsten sind, wenn der Sinn selbst am vortrefflichsten eingerichtet, und mit den vortrefflichsten Gegenständen beschäftigt ist." -
Dies ist wieder unbestimmt und zweideutig. Warum heißen und sind  uns  gewisse Gegenstände vortrefflich? - Weil sie zu unseren Sinnen passen. Andere, die mit unseren Sinnen in einer Disharmonie stehn, sind uns unangenehm. Was mir heute vortrefflich erscheint, kann morgen bei mir Ekel erwecken. Wenn meine Sinne einige Veränderung erleiden. Was  mir  trefflich ist, das ist es anderen nicht. Es gibt also in Anbetracht des Vergnügens keine absolute Vortrefflichkeit der Dinge. Ebensowenig aber auch eine absolute Vortrefflichkeit der Sinne. Unter heftigen Gegenständen ist eine gewisse Stumpfheit der Sinne eine gute Eigenschaft; unter sanften Eindrücken sind feine Sinne vortrefflich. Es ist also in dieser Hinsicht keine andere Vollkommenheit oder Vortrefflichkeit, als das richtige Verhältnis der Gegenstände zu den Sinnen, und der Sinne zu den Gegenständen. Alles übrige ist wandelbar und unzuverlässig.
    "Denn, wenn sowohl das, was empfunden wird, wie das, was empfindet, die gedachte Beschaffenheit hat; so wird immer Vergnügen entstehen"
(unter eben bemerkten Bedingungen)
    "wenn nur etwas da ist, welches wirkt, und etwas, das affiziert wird. Das Vergnügen vervollkommnet die Wirkung - nicht als innewohnende Fertigkeit, sondern als dazukommender Zweck; so wie die Schönheit der Gestalt im blühenden Alter. Solange der sinnliche Gegenstand oder die Verstandesideen, und das anschauende oder urteilende Subekt so beschaffen sind, wie sie beschaffen sein sollen, wird die Wirkung allemal mit Vergnügen verbunden sein."
Das, deucht mich, heißt, nichts sagen. Denn es ist ja die Frage: wie sollen alle diese Dinge beschaffen sein? welches ist das Grundgesetz des Vergnügens?
    "Wenn das, was zur Erzeugung, und das, was zur Annehmung der Wirkung fähig ist, dasselbe bleibt; und wenn zwischen beiden dasselbe Verhältnis forwährt; so ist dem Lauf der Natur gemäß, daß dieselbe Wirkung entstehe. Woher kommt es aber nun, daß niemand beständig Vergnügen oder Mißvergnügen empfindet? Daher, daß die menschlichen Kräfte zu schwach sind, um beständig wirksam zu sein. Es ist also nicht immer Vergnügen da: denn dieses begleitet die Tätigkeit der Kräfte."
Also ist das Vergnügen Tätigkeit der Kräfte. Wir werden mehr hiervon sehen.
    "Einige Dinge machen Vergnügen, solange sie neu sind"
(welche, wem, warum)?
    "Nachher nicht so: und zwar aus der Ursache, weil der Verstand anfangs in seiner vollen Kraft ist, und seine ganze Wirksamkeit auf diese Dinge verwendet, so wie es mit dem Gesicht derer geht, die eine Sache scharf ansehen. Diese angestrengte Tätigkeit kann aber nicht immer mit eben der Kraft fortwähren; sie muß nachlassen. Daher wird das Vergnügen stufenweise matt." -
Wir werden sehen, daß die Ermüdung bei neuen Gegenständen nicht von der Ermüdung allein herkommt; denn das gilt nur von der Ermüdung bei bekannten Gegenständen, die uns eine Zeit lang vergnügen, ebenso gut. Der Mangel an Beschäftigung trägt das Seinige bei.
    "Es könnte vielleicht jemand glauben, daß alle deswegen nach Vergnügen streben, weil alle zu leben wünschen. Leben aber ist Wirksamkeit. Deswegen beschäftigt ein jeder seine Kräfte mit den Dingen, die er am meisten liebt; als z. B. ein Musikus sein Gehör mit Melodie, der Lernbegierige seinen Verstand mit Betrachtungen, und jeder andere sich mit seinen Lieblingsgegenständen. Das Vergnügen aber vervollkommnet die Wirksamkeit, und also auch das Leben, welches wir uns wünschen. Wir streben also auch billig nach dem Vergnügen, da es das Leben selbst, wonach man streben muß, vervollkommnet."

    "Ob wir aber das Leben des Vergnügens wegen, oder das Vergnügen des Lebens wegen begehren, wird hier nicht untersucht. Denn beide - Leben und Vergnügen - sind so innig miteinander verbunden, daß sie auf keine Weise getrennt werden können; denn ohne Tätigkeit gibt es kein Vergnügen und jede Tätigkeit wird durch das Vergnügen vervollkommnet. Daher scheinen sie auch nur der Form nach voneinander verschieden zu sein. Denn die Dinge, welche der Form nach verschieden sind, werden von den Dingen vervollkommnet, welche von ihnen der Form nach verschieden sind. Dies ist, meiner Meinung nach, von den Gegenständen, sowohl der Natur als auch der Kunst, wahr. Desgleichen glaube ich auch, daß die Wirkungen, welche der Form nach voneinander verschieden sind, von den Wirkungen, welche von ihnen der Form nach verschieden sind, vervollkommnet werden. Die Wirkungen des Verstandes aber sind von den Wirkungen der Sinne, und letztere untereinander, der Form nach verschieden; und also auch die verschiedenen Art des Vergnügens, wodurch diese Äußerungen vervollkommnet werden. Dies läßt sich auch daraus begreifen, daß jedes Vergnügen mit derjenigen Tätigkeit oder Kraft genau verwandt ist, die es vervollkommnet. Denn das eigentümliche und verwandet Vergnügen vermehrt die Wirksamkeit, weil diejenigen, die mit Vergnügen tätig sind, mehr auf jeden Teil ihres Werkes sehen, und mehr Fleiß darauf verwenden. So wird derjenige, welcher an der Geometrie Vergnügen findet, ein guter Geometer. Das Vergnügen also vervollkommnet die Tätigkeit; dieses vervollkommnende Vergnügen aber muß mit der tätigen Kraft genau verwandt sein. Bei Wirksamkeiten (oder Kräften) aber, die verschiedener Art sind, müssen auch die Gefühle des Vergnügens, die daraus entstehen, unter sich verschieden sein. Dies wird umso einleuchtender sein, wenn man betrachtet, daß das Vergnügen jede Wirksamkeit verhindert, die mit demselben ungleichartig ist. Wer, z. B. den Ton der Flöte liebt, und viel Vergnügen dabei empfindet, wird keine Rede mit Aufmerksamkeit vernehmen, wenn sich in dem Augenblick eine Flöte hören läßt; weil der Ton der Flöte ihm mehr Vergnügen macht, als jene Tätigkeit, die Aufmerksamkeit auf die Rede. Das Vergnügen also, welches aus dem Ton der Flöte entsteht, stört die Wirsamkeit des Geistes bei der Anhörung der Rede. So auch in anderen Dingen; wenn jemand auf zwei verschiedene Gegenstände zugleich wirksam sein will, so verdrängt oder schwächt diese Tätigkeit, die ihm am meisten Vergnügen macht, die andere."
In dieser Stelle liegen - nur leider unentwickelt - die Keime zu allen Theorien, die man zur Erklärung des Vergnügens erfunden hat.

ARISTOTELES setzt das Vergnügen, welches uns die schönen Künste gewähren, in die Vollkommenheit der Nachahmung der Natur. Ein schönes Bild macht uns Vergnügen, weil es sein Urbild getreu darstellt.

Diese Lehre hat BATTEUR in seiner Theorie der schönen Wissenschaften, entwickelt, und zum Grund aller schönen Künste angenommen.

Allein mich deucht, daß eine Zweideutigkeit darin liegt. Freilich besteht die Schönheit und Vollkommenheit des Bildes in seiner Ähnlichkeit mit dem Urbild in der Natur. Die Vollkommenheit und die Ähnlichkeit sind doch aber zwei verschiedene Begriffe, oder doch zwei verschiedene Bestimmungen eines Begriffs. - Es läßt sich also immer fragen: welche Idee oder welche Bestimmung dem Vergnügen zugrunde liegt; welche der Seele am nächsten ist und sich am ersten darstellt? Das Bild kann mir gefallen, weil es die Natur nachahmt; es kann aber auch sein, daß ich Vergnügen daran finde, weil ich den Wert und die Vollkommenheit der Kunst einsehe und fühle, die solches hervorzubringen imstande ist.

Es gibt aber noch ein Drittes - nämlich - das Bild erweckt bei mir Vergnügen, weil es mir Dinge vorstellt, die mir unter gegebenen Umständen angenehm sind. Ich denke weder an eine Vollkommenheit der Nachahmung, noch an eine Vortrefflichkeit der Kunst, sondern einzig und allein an die vorgestellte Sache. Und mich deucht, daß einige Bemerkungen meine Vermutung sehr wahrscheinlich machen.

 1)  Die meisten Menschen, welche Werke der Kunst mit Vergnügen ansehen, wissen von Nachahmung und Kunst gar nichts und finden doch Vergnügen.

Das ist richtig, daß der Kenner und Künstler mehr Vergnügen haben.

 2)  Ein Porträt mag noch so vollkommen sein, so macht es doch dem Zuschauer niemals das Vergnügen, welches letzterer aus einem historischen Gemälde empfängt, obgleich dieses lange die Vollkommenheit des ersteren nicht hat.

Also tut die Vortrefflichkeit der Kunst weniger, als der Gegenstand.

 3)  Gesetzt wir finden eine schlechte Abbildung von FRIEDRICH II. - und daneben einen schönen Kopf irgendeines unbekannten Originals; gewiß wird sich der Zuschauer, wenn er nicht Kenner oder Künstler ist, bei FRIEDRICH II. länger als bei dem schönen Kopf aufhalten.

 4)  Daß es die Nachahmung nicht ist, welche das Vergnügen erzeugt, wird, meines Erachtens, dadurch ganz unwidersprechlich bewiesen, daß die Nachahmung nicht allzu vollkommen sein darf. Aus diesem Grund erklärt man den wenigen Beifall, welchen die Wachsbilder in Lebensgröße erhalten haben. Wenn die Ähnlichkeit oder die Vollkommenheit der Nachahmung das Vergnügen an und für sich erzeugen würde, so müßte das Vergnügen umso größer sein, je vollkommener die Ähnlichkeit wäre.

 5)  Das Vergnügen ist auf seine höchste Stufe gelangt, wenn die Täuschung der Kunst so groß ist, daß man die Vorstellung für die Sache selbst hält. In diesem Augenblick der Täuschung und des höchsten Vergnügens denkt man nicht an die Kunst und nicht an die Nachahmung. - Die Sache allein beschäftigt die Seele des Zuschauers. - Aus der Sache selbst also fließt das Vergnügen.

Aber Kenner und Künstler empfinden noch mehr Vergnügen? - Allerdings; Sie haben neben der Sache noch die Nachahmung, die Vollkommenheit der Kunst. Gewiß aber wird beim ersten Anblick die Sache der erste Gedanke sein, und die Entzückung erzeugen. - Nachher, wenn das Blut kälter sein wird, kann die Kunst, die Vollkommenheit des Stückes erst die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Das Vergnügen, welches die Anschauung der Kunst gewährt, ist viel kälter, als das, welches aus der Sache selbst kommt.

In einem französischen Werk (Théorie des sentimens agréables), welches jünger als die WOLFFischen Schriften ist, und das doch wenig mehr enthält, als eine oberflächliche Darstellung der bekanntesten Dinge, heißt es (4): daß ARISTOTELES das Vergnügen aus den Vorstellungen der Kunst, daraus erklärt, daß wir durch das Anschauen einer getreuen Abbildung eine  neue Idee  erhalten.

Diese Erklärung, welche übrigens den Grund vom  Bestreben nach Vollkommenheit  enthält, ist sehr mangelhaft. Denn wenn das wäre, müßte eine Vorstellung, die uns keinen neuen Gedanken gewährte, ganz ohne Reiz für uns sein: was doch nicht wahr ist. Man sieht ein gutes Stück zum tausendsten Mal gern wieder; freilich ist nun das Vergnügen nicht mehr so große; als die ersten Male, es macht aber doch immer wieder Vergnügen.

Der Verfasser des angeführten Buches bemerkt über die Lehre des ARISTOTELES, daß ein schlechtes ungetreues Bild uns auch Vergnügen machen müßte, wenn das Vergnügen auf den Erwerb neuer Ideen gegründet wäre - denn eine schlechte Nachahmung gibt uns Gelegenheit, auch neue Ideen, nämlich von den Fehlern der Darstellung, zu erwerben. - Solche fehlerhafte Stücke machen allerdings Vergnügungen; demjenigen ähnlich, der imstande ist, die Fehler einzusehen oder zu fühlen. Diese Vergnügen aber ist sehr gemäßigt, wie das Vergnügen des Künstlers, wenn er die Kunst eines Stückes zergliedert. - Es ist auch gewiß, daß die künstliche Vorstellung nur dur getreue Nachahmung der Natur, das Urbild bis zum Täuschen darstellen, und dessen Idee recht lebhaft erwecken kann. Also beruth, in jeder Hypothese, das Vergnügen an den Werken der schönen Künste unstrittig auf der Vollkommenheit des Werkes und der getreuen Nachahmung der Natur. Letztere muß notwendig stattfinden, wenn das Werk, und nicht die Ungeschicklichkeit des Künstlers uns Vergnügen machen soll. Allein die Nachahmung ist nicht die nächste, nicht die unmittelbare und wirkende, sondern nur die mittelbare Gelegenheitsursache des Vergnügens. Dieses läßt sich durch ein Beispiel erläutern.

Ich habe eine Reise getan, die mir viel Vergnügen machte. Zu dieser Reise brauchte ich Wagen und Pferde und manchmal Wegweiser. Ohne alle diese Hilfsmittel hätte ich die Reise nicht gemacht, nicht jene Städte gesehen, jene Menschen gesprochen, wäre nicht dahin gekommen, wohin ich gekommen bin. Wagen und Pferde, Wegweiser und Straßen, waren mir also zu meinem Vergnügen unentbehrlich; ohne diese hätte ich das Vergnügen nicht genossen. Wird man denn behaupten, daß mein Vergnügen auf jenen Mitteln beruthe? wird man, wenn man eine Theorie von den Quellen des Vergnügens auf Reisen entwerfen will, den Grund dieses Vergnügens in Wagen und Pferden, in Wegweisern und Fahrgeleisen suchen? Ich denke nicht. Sie sind nur ein Mittel, die Quellen des Vergnügens zu erreichen, und in der Kunst ist die Ähnlichkeit der Darstellung nur ein Mittel, an die Quellen des Vergnügens, an die Idee der Gegenstände zu gelangen. In dem oben angeführten Werk heißt es, daß ARISTOTELES das Vergnügen der Rache im Glanz derselben sucht. Hier ist die genaue Stelle:
    "Den meisten Lastern gelingt es, uns herabzuwürdigen, nur darum, weil sie uns schmeicheln. Wir sind schon zufrieden, aus einer Scheinvollkommenheit das innere Vergnügen zu ziehen, welches nur die Frucht einer wesentlichen Vollkommenheit sein sollte. Wie eitel sind wir doch! Ein leerer Schatten ist vermögend, den stärksten Eindruck auf uns zu machen! Alles, was einen Schein von Kraft, von Geschicklichkeit, von Güte aufnehmen kann, hat für uns bezaubernde Reize."

    "Diese eingebildete Vollkommenheit ist es, welche der Rache einen Wert gibt. ARISTOTELES hat aus verschiedenen Beobachtungen erwiesen, daß, wenn ein Mensch gegen verschiedene Feinde in gleichem Grad erzürnt ist, die auffallende Rache, die er an dem einen nimmt, seinen Zorn gegen alle übrigen mildert. Er hat Kraft gezeigt, und ist nach einem neuen Beweis derselben weniger begierig."
Es ist mehrerlei hierbei zu betrachten. - Die Rache ist  ein  Gefühl, und läßt sich, ebenso wie alle anderen Gefühle, nicht verteilen, so daß jeder Gegenstand seinen eigenen abgesonderten Anteil hat: wenn sie sich also an dem einen gesättigt hat, ist sie satt, mithin geschwächt, und die anderen Gegenstände haben Ruh.

Ferner ist zu beobachten, daß die Rache nur sättigend, nicht aber glänzend, oder in die Augen fallend sein darf. Ich sah einmal zwei Knaben, wovon der eine, durch eine Beleidigung, gegen den andern sehr aufgebracht worden war. Während des heftigen Zorns des Beleidigten, beging der Beleidiger einen groben Sprachfehler. Der Beleidigt brach in ein lautes Gelächter aus - und sein Zorn war vergessen.

Zweierlei konnte hier den Zorn gemäßigt und gestillt haben. -

 1)  Gesättigte Rache. Der Beleidigte lachte über den Beleidiger. -

 2)  War dem Beleidigten eine neue Reihe von Vorstellungen dadurch untergeschoben worden, und seine Triebe hatten eine andere Richtung bekommen.

Wenn das  Glänzende  der Rache einen Affekt befriedigt, so ist es nicht die Rache, sondern der Ehrgeiz. Eins für das andere nehmen, heißt die Dinge verwirren. Die Ehrliebe hat ihre Forderungen, die Rache aber auch die ihrigen, die von jenen verschieden sind.

Die Befriedigung der Rache gegen  einen  Feind, wird den anderen Feinden nur eine Frist gewähren, solange bis die Vorstellung der Beleidigung die auf diesen Augenblick befriedigten Triebe von neuem anregen wird. Wer die Rache nicht gesättigt hat, kann, wegen der Sättigung an einem Dritten, keine Hoffnung einer gänzlichen Versöhnung hegen: jener Trieb wird immer wieder erwachen.

Die Beweise, die der Rächer von Mut und Kraft gegeben hat, ersticken keine schon gereizten Triebe zur Rache; sie setzen ihn nur über neue kleine Beleidigungen hinweg. Sind aber die neuen Beleidigungen stark genug, um einen lebhaften Trieb zur Rache zu erwecken, so wird die Rache, des ersten Beweises ungeachtet, gewiß erfolgen.

Freilich kann der Ehrgeiz einen Menschen, der noch keine Beweise seines Mutes gegeben hat, zur Rache übereilter machen; dann ist es aber nicht Rache, sondern Ehrgeiz. Man glaubt, die bestätigende Tapferkeit habe die Rachsucht gemildert; und sie hat nur den Ehrgeiz befriedigt. Die Rache, die nunmehr allein bleibt, ist ganz natürlich weniger heftig und rasch, als wenn sich der Ehrgeiz zu ihren Kräften gesellen würde. Das ist klar.

GEROLAMO CARDANO lehrte, daß der Verstand am Anschauen der Wahrheit viel Vergnügen findet. Den Einwurf, den JULIUS CAESAR SCALIGER dagegen macht (5), begreife ich nicht.

Weiter sagt SCALIGER zu CARDANO:
    "Sie sprechen:  Falsche Vorstellungen vergnügen, weil sie Bewunderung erregen. Sie vergnügen nur Kinder und Unwissende, nicht aber Männer und Gelehrte - Das ist wahr. Allein bedenken sie: Warum gefallen die Träumereien des HOMER den Weisen? Wissen sie nicht, daß Manche des Landes verwiesen worden sind, und Manche Hunger gelitten haben, weil sie die Torheiten dieses Dichters entdeckten? Welchem unter den griechischen Gecken verdrehten jene grünen Auen des Elysiums nicht den Kopf? Welch wunderbare Träume erzeugten sie! Die Weisen erinnern sich zuweilen, daß es Fabeln sind. Diese Fabeln aber machen ihnen Vergnügen, weil sie nicht unmöglich sind, weil sie manches, das im Leben nützlich ist, einigermaßen vor Augen stellen, oder auch wegen der Erfindung. - Warum aber gefallen wunderbare Dinge? Weil sie rühren (6). Und warum rühren sie? Weil sie neu sind. Was sie hinzusetzen, daß  die Kinder mehr Vergnügen daran finden, weil sie mehr Wahrheit daran zu finden glauben;  ist falsch. Wie können sie das  alles  einsehen? Sie vergleichen ja nicht."
Wieder eine Zweideutigkeit. Die Kinder halten in den Märchen oder Gedichten alles für wahr; die Alten sehen darin nur eine moralische und poetische Wahrheit.
    "Dies ist nun hierin die Hauptsache: Unsere Seele ist ihrer Natur nach unendlich. Aus diesem Grund fndet sie Vergnügen, was ihr tätiges Vermögen betrifft, an der Begierde nach einem fremden Gut; und in Anbetracht des Verstandes, selbst an falschen Vorstellungen und an Mißgeburten. Daher überschreitet sie die gemeinen Grenzen der Wahrheit, und verachtet bestimmte Schranken; und das so sehr, daß jener Wahnsinnige, wie man sagt, lange darauf gedacht hat, wie er Mittel finden wollte, zu beweisen, daß es keinen Gott gibt. Also rühmt der Weise auch die Vollkommenheit eines Gemäldes, obgleich er weiß, daß es ein bloßer Schein ist. Ein schönes Bild ist ihm lieber, als eines, das ganz getreu die Natur darstellt. Denn die Kunst übertrifft hierin die Natur - ich bin völlig überzeugt, daß die Natur keinen Menschen so vortrefflich gebildet hat, als wir ihn in den Gemälden großer Meister finden. Warum aber mach das Gewöhnlich kein Vergnügen? Weil es nicht rührt. Und warum rührt es nicht? Weil die Vorstellung davon ganz nah in unserem Verstand liegt, und wir zu ihrer Anschauung nur des Gedächtnisses bedürfen."

LITERATUR - Peter Villaume, Vom Vergnügen, Tübingen 1788
    Anmerkungen
    1) ARISTOTELES, Von den Sitten, 3., 4. und 5. Kapitel
    2) Diese Stelle ist den Worten nach leicht, dem Sinn nach aber schwer. Man begreift nicht, wie das, was eines Zuwachses fähig ist, gar kein Vergnügen bereiten soll. Die Einsicht eines möglichen Zusatzes vermindert nur den Genuß.
    3) Mens sana in corpore sano.
    4) LOUIS-JEAN LEVESQUE de POUILLY, 1750, Seite 34
    5) SCALIGER, De subtilitate, Exercit. 307. § 10.
    6) Rühren - movent - ist zweideutig; und kann heißen - das Herz rühren - oder - die Kräfte in Bewegung setzen.  Im letzten Sinn nimmt es der Verfasser, wie es aus der zweiten Stelle klar ist - Weil es nur des Gedächtnisses bedarf.