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FRITZ MAUTHNER
Gattungswörter
II-18

"In einem bestimmten Umkreis verstehen die Bewohner unter  Stadt  immer eine bestimmte Stadt, die bedeutendste ihres Kreises, den Ort des Gerichts, des Marktes usw."

Der Gehirnvorgang ist im kleinsten wie im größten der gleiche. Wir wissen, daß jede Bereicherung der Menschensprache, das heißt jedes Anwachsen der wissenschaftlichen Welterkenntnis auf einer neuen Beobachtung beruht. Der Vorgang, der die Entdeckungen eines NEWTON oder auch eines RÖNTGEN erklärt, wiederholt sich bei jedem Bedeutungswandel. Wer zuerst die Ähnlichkeit der Farbe eines rotbraunen Pferdes beobachtete und daraufhin den Witz machte, ein solches Pferd einen Fuchs zu nennen, bereicherte die Sprache um eine Metapher, wie NEWTON als er die Ähnlichkeit zwischen dem Lauf des Mondes und dem Fall irdischer Körper beobachtete. Ich brauche wohl nicht zu sagen, daß ich im übrigen NEWTON für wichtiger halte als jenen witzigen Pferdehändler. Aber auch der Tischler, welcher "Bohrer" ruft und einen bestimmten Zentrumbohrer meint, vollzieht unbewußt einen Gedanken, der sich nur metaphorisch aufklären läßt. Er hätte unter Umständen ebensogut anstatt Bohrer ausrufen können "na" oder "wird's bald" oder "schläfst du?" oder er hätte einfach mit dem Fuße aufstampfen können.

Insofern Witz ein geistreiches Erkennen von entlegenen Ähnlichkeiten ist, ist er natürlich eine Metapher, je nach Umständen eine Metapher, die sich durch Neuheit oder Keckheit auszeichnet. Wie man das Wort Witz im 18. Jahrhundert gebrauchte, war der Witz oder der vergleichende Verstand der eigentliche Vater der Sprache. Wie wir das Wort jetzt gebrauchen, beeinflußt der Witz die Sprache immer noch weit mehr, als es den Anschein hat. Würden wir die Geschichte der Sprachen genauer übersehen und wären wir gar imstande, in die Seele der Zeiten hineinzublicken, welche Sprachveränderungen vornahmen, so würden sich uns unendlich viele Scherze als Anreger von Bedeutungswandlungen ergeben. Eine der mächtigsten von diesen Kräften ist derjenige Scherz, der in der Rhetorik unter dem Namen Ironie bekannt ist. Sagen wir von jemandem, dessen Intelligenz wir z. B. beurteilen sollen, er sei ein guter Mensch, so ist für jeden Hörer die komplizierte Ironie verständlich, welche ungefähr darin liegt, daß wir auf die Frage gar nicht antworten und, indem wir ihn in einer Beziehung loben, einen Tadel in anderer Beziehung durchblicken lassen. Diese Redensart "ein guter Mensch" wird immer noch als Ironie empfunden. Kommt es aber eines Tages dazu, daß diese Redensart die jetzige Bedeutung von "gut" überdauert, so würden wir unter "ein guter Mensch" ohne jede Ironie "ein Dummkopf" verstehen, und nur die Sprachgeschichte könnte uns lehren, daß der Witz den Bedeutungs- wandel veranlaßt habe. Jede dieser Äußerungen sollte nur die Aufmerksamkeit des Jungen auf das richten, was im Augenblicke zu der Arbeit des Meisters stimmte. Soweit der ganze Vorgang praktisch ist, ist er außersprachlich. Innerhalb der Sprache ist er metaphorisch.

So erscheint uns die Mehrdeutigkeit gewisser Worte oder der Bedeutungswandel nur als ein besonders frappierender Fall der ausnahmslos überall vorhandenen Tatsache, daß die Sprache allein zum Verständnis der Menschen untereinander unbrauchbar wäre, daß jedes Wort in jedem Menschengehirn einen anders nüancierten Vorstellungsinhalt wachruft. Wir müssen als unbedingt sicher annehmen, daß das in den Urzeiten der menschlichen Sprache in außerordentlich hohem Maße der Fall war. In den Urzeiten der Sprache konnten sich die Menschen ganz gewiß nur über dasjenige verständigen, was im Bereiche ihrer Augen war. Wir müssen annehmen, daß, sehr lange ihre Worte nur den Gesten zu Hilfe kamen, bis das Verhältnis sich umkehrte und die Gesten den Worten zu Hilfe gekommen sind. In ihrer Fortentwicklung hat die Sprache sich unsäglich bemüht, die Geste zu überwinden, das heißt sich von der unmittelbaren Anschauung zu befreien. Es entstand in vielen Sprachen der bestimmte Artikel, der sehr häufig die ausgestreckte Hand ersetzen kann. Es wird dann eine Bequemlichkeitsfrage oder größere oder geringere Sprachfaulheit sein, ob der Förster die einzelnen Bäume, die durch einen Beilhieb als zum Fällen bestimmt bezeichnet werden sollen, mit seinem Zeigfinger bestimmt oder durch die Wiederholung " der  Baum,  der  Baum".

Mit Hilfe der Erinnerung ersetzt die Sprache nicht nur die Gesten, die auf Gegenwärtiges zeigten, sondern auch den Ton, der auf Vergangenes wies. Aber alle diese Bedeutungswandel konnten niemals in der abstrakten Sprache entstehen, sondern mußten immer im engsten Kreise einer kleinem Gemeinschaft ihre Wirkung ausüben. HERMANN PAUL, der mir Idee und Beispiele bietet, vergißt, daß solche Gattungsworte in spezieller Anwendung eben nur in dieser speziellen Anwendung wirklich gebraucht werden und als Gattungsbegriff entweder reine Abstraktionen sind oder wieder spezielle Begriffe eines total verschiedenen Gedankenkreises. Wenn ich sage "ich habe Samstag Brief erhalten" oder "ich werde Samstag Brief erhalten", so meine ich jedesmal einen ganz bestimmten Samstag, das eine Mal den letzten, das zweite Mal den nächstfolgenden. Wenn nun der Rabbiner vom Samstag im allgemeinen spricht, an dem man keine Arbeit verrichten dürfe, so ist das durchaus nicht eine Verallgemeinerung der Samstage, an welchem ich Brief erhalte, sondern ein ganz anderer Vorstellungsinhalt. Wenn ich "die Küche" sage, so meine ich die Küche in meiner Wohnung; wenn meine Schwester "Küche" sagt, so meint sie die Küche in ihrer Wohnung.

Gebraucht der Architekt das Wort, so liegt wohl eine Abstraktion darin, aber doch zugleich ein anderer Vorstellungsinhalt, der die Anlage des Hauses in Betracht zieht. Verspricht der großstädtische Händler mit Kücheneinrichtungen eine "Küche" zu liefern, so verbindet er wieder mit einer andern Abstraktion einen besonderen Vorstellungsinhalt. Ebenso geht es mit allen Verwandtschaftsbezeichnungen, mit Worten wie: Kaiser, König, Pfarrer, Bürgermeister usw. In einer bestimmten Gegend ist "der Graf" (in slawischen Sprachen auch ohne Artikel z.B.  hrabe)  eine bestimmte Person. In einem bestimmten Umkreis verstehen die Bewohner unter "Stadt" immer eine bestimmte Stadt, die bedeutendste ihres Kreises, den Ort des Gerichts, des Marktes usw. Man achte besonders auf das letzte Beispiel. Kein Wörterbuch der Welt kann so weitläufig sein, um alle Individualsprachen zu vermerken. Kein Wörterbuch der Welt kann auch nur darauf aufmerksam machen, daß das Wort König schlechtweg für den Württemberger den König von Württemberg bedeutet, für den Sachsen den König von Sachsen usw., daß das Wort Stadt für den jeweiligen Umkreis jede Stadt bedeuten könne, oder gar, daß das Wort Buch in seiner besondern Anwendung einmal zufällig jedes bestimmte Buch bezeichnen könne. Jedes lateinische Wörterbuch aber teilt dem Schüler mit, daß  urbs  erstens die Stadt bedeute, zweitens insbesondere die Stadt Rom, daß  astu  bald die Stadt überhaupt bezeichne, bald die Stadt Athen. Freilich beweist meine Bemerkung weiter nichts als daß der Bedeutungswandel der Worte nicht in die Wörterbücher hinein gehört, sondern in ein Lehrbuch von den Metaphern.

Wir sagen, daß in unserer Sprache die Silbe "er" die handelnde Person bedeute; der Reiter reitet, der Schneider schneidet usw. Aber diese Weisheit ist eben eine grammatische und ist schon darum nicht sehr tief; es kommen die Ausnahmen. Immer bietet die Regel nur einen Aufbewahrungskasten, nicht eine Hilfe. Ohne Kenntnis der Sprache weiß ja doch niemand, warum es das eine Mal "Reiter" heißt, das andre Mal "Ritter", einmal "Schneider", dann wieder "Schnitter", warum "Bauer" den Landmann bezeichnet und nicht den Maurer oder Baumeister; Schuster (von lat. "sutor", unter Einwirkung des etymologisch unerklärten "Schuh") und Gärtner klingen für unser Sprachgefühl gleichgebildet und sind doch ganz anders entstanden.

In fremden Sprachen liegen diese Dinge, sobald nur die Etymologie klar ist, viel deutlicher zutage. Im Sanskrit bezeichnet "in" den Besitzer eines Gegenstandes:  acvin  einen Pferdebesitzer,  hastin  einen Handbesitzer; diese Kenntnis hilft uns aber nichts, wenn wir nicht durch direkte Mitteilung erfahren haben, daß  acvin  "Reiter" heißt,  hastin  "Elefant". "Handbesitzer" für das Rüsseltier hätte an sich nur den Wert eines Rebus.

Wie sehr, wie völlig der Bedeutungswandel auf der Metapher beruht, das wird noch klarer, wenn wir einsehen, daß es eigentlich im lebendigen Gebrauch der Sprache die allgemeine Bedeutung des Worts, die Bedeutung, welche zuerst im Wörterbuch steht, gar nicht gibt, sondern immer nur die individuelle Bedeutung, welche der Augenblick ergibt, das heißt, welche die Anschauung erkennen läßt. "Band" bedeutet jedesmal etwas anderes, wenn das Wort von einem Schriftsteller gegen seinen Verleger, von einem Faßkäufer in der Böttcherei, von einem Mädchen im Putzgeschäft, von einem Prediger bei der Eheschließung gebraucht wird. Die allgemeine Bedeutung, die Abstraktion vom Verbum "binden", existiert einzig und allein in der Theorie. Und wenn wir, was wohl gewöhnlich geschieht, den Vorstellungsinhalt des Wortes Band beim Schriftsteller, beim Böttcher und beim Prediger als Metaphern des Bandes im Putzgeschäft auffassen, so liegt darin eine Willkürlichkeit. Das tiefere Wesen der Metapher, der bildlichen Anwendung von Worten, scheint mir vielmehr gerade darin zu liegen, daß das Bild der umgebenden Wirklichkeit, daß die Anschauung oder die Erinnerung dem Wortklang erst seine Bedeutung gibt, daß also ohne Ausnahme jedes Wort in seinem individuellen Gebrauch metaphorisch ist.

Daß jedes Wort etwas "bedeute", ist ganz richtig, wenn man nur erst beachtet hat, was Bedeuten eigentlich "bedeute". Es heißt nämlich soviel wie: auf etwas hindeuten, an etwas erinnern, ein Bild von etwas sein. So liegt auch in diesem ganz vulgären Ausdruck - bei welchem die alltägliche Sprache an irgend eine Kraft der Worte denkt - im Grunde das Geständnis, das Wort habe nur den Zweck, zu erinnern, die Sprache nur den Wert von Erinnerung. Für uns, denen Sprache soviel ist wie Bewußtsein und  Bewußtsein  so wenig wie Gedächtnis (wobei wieder der ähnliche Gebrauch von "viel" und "wenig" auffallen muß), für uns ist dann die Philosophie des Unbewußten nichts weiter als eine Philosophie des Vergessenen. Und daß etwas Vergessenes oder Verlorenes darum noch nicht aufhöre, zu sein, das braucht wohl keines Beweises.

Auch der Ursprung der Sprache und der Metapher wird durch das Wort "bedeuten" hell beleuchtet.

Wenn ich am Meeresufer stehe und in trüben Gedanken die breiten Wellen, die mit Kraft und Lärm den Strand hinauflaufen, dann immer auf der gleichen Höhe innehalten, langsam zurückrollen (ohne sich umzudrehen) und so von dem neuen Wasserberg gepackt und überwogt werden, der mit Kraft und Lärm und Jugend dieselbe Strecke Strand hinaufläuft - wenn ich infolge trüber Gedanken diese Wellen mit den aufeinanderfolgenden Geschlechtern der Menschen vergleiche, so kann ich wohl sagen, die Wellen "bedeuten"  mir  die Geschlechter. Aber das will doch nur sagen - sie erinnern daran. Mich und dann vielleicht andere, denen ich das Bild mitteile.

So geht es mit allen Worten. Alle sind einmal Bilder gewesen, zuerst für den Bildner der Metapher, dann für andere; alle Worte, auch wenn sie scheinbar nicht mehr Bilder sind, erinnern doch nur, summieren sich endlich zu dem, was wir unser und der Menschheit Gedächtnis nennen, das heißt unsere oder der Menschheit Sprache oder Geist.

In sehr vielen Fällen freilich ist ein bestimmtes Bild der umgebenden Wirklichkeit, ist eine bestimmte Metapher so alltäglich geworden, daß wir uns gewöhnt haben, sie für die Urbedeutung des Wortes anzusehen. Wir sind geneigt, die Zunge an der Wage für eine Metapher zu erklären, die Zunge im Munde für die ursprüngliche Bedeutung, das Blatt einer Zeitung für eine Metapher, das Blatt am Baume für die ursprüngliche Bedeutung. Aber Zunge und Blatt haben den betreffenden Teil des Tieres und des Baum ursprünglich ebenso metaphorisch bezeichnet, und nur die Erinnerung daran ist bei den meisten Menschen geschwunden. Als in vorhistorischer Zeit die sogenannte Welle zur Fortbewegung benutzt wurde und besonders unter einem Fahrzeug den Namen Rad erhielt, war das eine Metapher, deren Bildlichkeit unserer Erinnerung verloren gegangen ist. Seit einigen Jahren bezeichnet man mit einer neuen Metapher das Bicycle am geläufigsten mit Rad; vorläufig denkt bloß der fleißige Radfahrer nicht mehr, daß das ihm geläufige Rad eine Metapher sei; sollte aber der allgemeinere Begriff etwa aus dem Gebrauch verschwinden, so würde schließlich Rad im Sinne von Bicycle die allgemeine Bedeutung werden, aus der sich dann wieder neue Metaphern loslösen könnten.

Die Entstehung des gesamten Sprachschatzes aus Metaphern läßt sich nur darum nicht mehr nachweisen, weil die Etymologie nur auf eine kurze Spanne Zeit zurückreicht und die ganze ungeheure Vorgeschichte in Dunkel gehüllt ist. So wenig wir aber in der Naturwissenschaft annehmen, daß in Urzeiten völlig andere Kräfte wirksam waren als heute, so wenig dürfen wir in der Entwicklung der Sprache etwas voraussetzen, was heute nicht mehr wahrnehmbar ist. Und in den Neubildungen der lebendigen Sprache sehen wir nicht in einem einzigen Falle etwas anderes am Werk als die Metapher, das heißt den Einfluß des Bildes von einer neu beobachteten Wirklichkeit. Wir werden später einsehen, weshalb die Neubildungen des Bedeutungswandels auf die Metapher zurückzuführen sind; freilich muß dabei die Metapher weiter gefaßt werden, als die Rhetorik der Alten es zu tun vermochte. Neubildungen sind beinahe nur in den drei Hauptwortarten zu bemerken. Im Verbum, im Nomen und im Adjektiv; alle andern Wortarten deuten auf Verhältnisse zwischen Menschen und Dingen, die sich nicht ändern, solange die Welt steht. Die Zahlworte, die Fürworte, die Verhältnisworte können sich nur für die feinste Spekulation anders als bisher gestalten. Ich und du und er, ich und wir, über und unter, eins, zwei drei usw. haben nicht das Zeug in sich, sich metaphorisch zu vermehren.

Von den Hauptkategorien ist das Verbum zunächst darauf angewiesen, sich mehr durch Bedeutungswandel als durch Neuschöpfungen zu erweitern. Der Begriff "fahren" ist unverändert geblieben; der Vorstellungsinhalt ist für den Handlungsreisenden, für den Amerikafahrer, für den Radfahrer ein wesentlich anderer geworden. Das Fahrzeug steht im Vordergrund des Wirklichkeitsbildes, und so betrachtet ist das Fahren auf dem Dampfschiff, auf der Eisenbahn usw. eine Metapher des alten Begriffs fahren, der doch wieder nur die Metapher eines noch älteren Begriffs war. Aber ab und zu wird das Bild des Fahrzeugs für die Vorstellung so wichtig für einzelne Menschengruppen, daß Neubildungen wie "radeln" entstehen, zuerst im Scherz, und dann in die Umgangssprache aufgenommen werden.

Viel häufiger sind, namentlich in unserer Zeit der sich drängenden Erfindungen, Bedeutungswandel und Neubildung beim Hauptwort. Man denke an das Beleuchtungswesen und an den Verkehr. Jedes Jahr bringt neue Namen für Beförderungsmittel, jede Woche beinahe einen neuen Namen für Leuchtkörper. Einfach metaphorisch wurde vor einem Vierteljahrtausend (zugleich mit Lautwandlung) ein holländisches Wort zu unserem "Gas", das damals luftartige Körper zu bezeichnen anfing. So versteht es noch heute der Chemiker, der Städter versteht darunter Leuchtgas, der Senne kennt es nicht. Ganz neue Beleuchtungsarten müssen sich vorläufig mit einer Zusammensetzung begnügen wie Auerlicht oder Meteorglühlicht; das sind vorläufig noch gar keine Worte, sondern Beschreibungen. Zu Worten werden solche Namen erst, wenn das Bewußtsein der Beschreibung geschwunden ist, wenn z.B. eines Tages der Name  Auer  allein metaphorisch für seine Lampe gebraucht werden sollte. Wir können gerade in unserer Zeit des Erfindereifers und des Patentschutzes den Kampf der Metapher um ihre Existenz täglich beobachten. Aber genau ebenso ging es vor 60 Jahren bei der Einführung der Eisenbahnen. Das Wort "Eisenbahn" selbst war doch sichtbarlich zuerst eine Beschreibung, bis es zu einem bildlichen Worte wurde, wo es nicht schon durch die stärkere Metapher "Bahn" verdrängt worden ist. Sämtliche Worte dieser großen Vorstellungsgruppe sind metaphorisch entstanden und nur innerhalb dieser Vorstellungsgruppe im Sinne dieses neuen Verkehrsmittels verständlich. Man denke an: Wagen, Klasse, Station, Signal, Weiche, Schaffner usw.
rückerLITERATUR - Fritz Mauthner, Beiträge zu einer Kritik der Sprache II,
Zur Sprachwissenschaft, Stuttgart/Berlin 1906